[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Nockenwelle zur Betätigung von Ventilen einer
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei einer bekannten Nockenwelle, DE 39 37 644 A1, der eingangs beschriebenen Gattung
ist eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, die in der Startphase der Brennkraftmaschine
das Flügelrad relativ zum Zellenrad festsetzt, damit unkontrollierte u.a. störende
Geräusche verursachende Bewegungen der beiden Räder zueinander vermieden werden. Die
Verriegelungseinrichtung umfasst eine zwischen Zellenrad und Flügelrad koaxial angeordnete
verschiebebewegliche Sperrhülse, die in einer ersten Stellung die besagten Räder drehfest
miteinander verbindet, und sie in einer zweiten Stellung voneinander trennt.
[0003] In der DE 1 96 23 818 A1 ist zwischen einer flügelartigen Verlängerung des Flügelrades
und einem Deckel des Zellenrades eine entsprechende Verriegelungsvorrichtung vorgesehen.
Die Verriegelungseinrichtung ist mit einem federbelasteten axialbeweglichen Kolben
versehen, der - nur - in der Startphase der Brennkraftmaschine in eine Aufnahme des
Deckels eingreift.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verriegelungsvorrichtung einer Einrichtung zum
Verstellen der relativen Drehlage einer Nockenwelle so zu verbessern, dass sie zum
einen sich leicht in die Einrichtung integrieren lässt und zum andern sich durch gute
Funktion auszeichnet.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0006] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass
der Druckkanal und das Wechselventil eine vortreffliche und vor allem wegen der getrennten
Druckräume unmittelbare Wirkung bezüglich Entriegeln und Verriegeln der Verriegelungsvorrichtung
der Einrichtung zum Verstellen der relativen Drehlage der Nockenwelle sicherstellen.
Dabei lassen sich der Druckkanal und das Wechselventil auf einfache Weise in den Flügel
des Flügelrades der Einrichtung integrieren. Das Wechselventil, das eine im Druckkanal
beweglich gelagerte Kugel umfasst, ist mit vertretbarem Aufwand realisierbar. Dabei
trägt die Stufenbohrung und der Einsatz dazu bei, dass die Kugel leicht montierbar
und vorteilhaft begrenzt ist. Schließlich handelt es sich bei dem Kolben, der Druckfeder
und dem Federteller um Bauteile, die kostengünstig herstellbar sind.
[0007] In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, das nachstehend
näher beschrieben ist.
Es zeigen
[0008]
- Fig. 1
- eine Ansicht von oben auf eine schematisch dargestellte Brennkraftmaschine mit Nockenwellen
zur Betätigung von Ventilen;
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. I in größerem Maßstab;
- Fig. 3
- eine Einzelheit X der Fig. 2 in größerem Maßstab;
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
[0009] Eine Brennkraftmaschine 1 der Otto-Gattung umfasst mehrere Zylinder 2,3 und 4 zwei
Nockenwellen 5,6 und pro Zylinder z.B. zwei Einlassventile 7,8 und zwei Auslassventile
9,10 - Fig. 1 -. Die Einlassventile 7,8 und die Auslassventile 9,10 sind V-förmig
in einem nicht gezeigten Zylinderkopf der Brennkraftmaschine 1 untergebracht. Beide
Nockenwellen 5,6 sind über einen entsprechende Antriebsräder umschlingenden Endlostrieb
11- Riemen, Kette - miteinander verbunden, der mit einer nicht dargestellten Kurbelwelle
gekoppelt ist und benachbart von Stirnseiten 12,13 der besagten Nockenwellen wirksam
ist. An die Stirnseiten 12,13 der Nockenwellen 5,6 koaxial angeschlossen sind Einrichtungen
14,15 zum hydraulischen Verstellen der relativen Drehlage dieser Nockenwellen. Mit
jeder Einrichtung bspw. 14, die nach Art einer Flügelzellenpumpe aufgebaut ist, werden
die Steuerzeiten der Ventile 7,8, um den Betrieb der Brennkraftmaschine 1 u.a. bezüglich
Abgasemission zu optimieren, beeinflusst.
[0010] Die eine kreiszylindrische Konfiguration aufweisende Einrichtung 14 - sie entspricht
baulich der Einrichtung 15 - weist ein als Kettenrad ausgebildetes Antriebsrad 16
für die Nockenwelle 5, ein Zellenrad 17 und ein mit radialen Flügeln 18 versehenes
Flügelrad 19 auf. Das Antriebsrad 16, das Zellenrad 17 und das Flügelrad 19 sind koaxial
zur Nockenwelle 5 angeordnet, wobei das Antriebsrad 16 und das Zellenrad 17 eine fest
miteinander verbundene Baueinheit 20 bilden. Dagegen ist das um eine Drehachse 21
drehbare Flügelrad 19 unter Zwischenschaltung der Flügel 18 relativbeweglich in kammerartigen
Zellen 22 des Zellenrades 17 untergebracht. Jede Zelle 22 - insgesamt sind je Einrichtung
fünf Zellen vorgesehen - ist mit einer ersten Anschlagfläche 23 und einer zweiten
Anschlagfläche 24 für korrespondierende erste und zweite Anschlagflächen 25,26 des
Flügels 18 ausgestattet. Sämtliche Anschlagflächen 23,24 und 25,26 verlaufen radial
zur Drehachse 21, jedoch ist der Winkel α, den die Anschlagflächen 23,24 einschließen,
größer als der entsprechende Winkel β der Anschlagflächen 25,26 des Flügels 18.
[0011] Darüber hinaus wird die Zelle 22 noch von einer Kreisfläche 27 begrenzt, an die eine
Kreisfläche 28 des Flügels 18 herangeführt ist. Beide Kreisflächen 27 und 28 sind
als Dichtflächen wirksam; bei 29 sind zwischen Flügelrad 19 und Zellenrad 17 vergleichbare
Dichtflächen bildende Kreisflächen 30,31 vorgesehen. Die Anschlagflächen 23,24 sind
benachbart den Kreisflächen 27 und 30 mit kammerförmigen Ausnehmungen 32,33 und 34,35
versehen, über die zur Beaufschlagung der Anschlagflächen 25,26 des Flügels 18 des
Flügelrads 19 Hydraulikmedium eingebracht wird.
[0012] In der Startphase der Brennkraftmaschine 1 ist das Flügelrad 19 an der durch das
Antriebsrad 16 und das Zellenrad 17 gebildeten Baueinheit 20 festgesetzt, wofür eine
Verriegelungsvorrichtung 36 eingerichtet ist. Die Verriegelungsvorrichtung 36 umfasst
einen Kolben 37 - Fig. 4 -, der in einer Bohrung 38 des Flügels 18 des Flügelrads
19 in axialer Richtung der Drehachse 21 verschiebbar ist und über einem Sperrbolzen
39 mit einer korrespondierenden Aufnahme 40 in einem Nabenkörper 41 der Baueinheit
20 zusammenarbeitet. Der Kolben 37, der aus einem Stück mit dem Sperrbolzen 39 hergestellt
ist, wird von einem etwa tangential im Flügel 18 sich erstreckenden Druckkanal 42
- Fig. 3 - aus beaufschlagt, in dem ein Wechselventil 43 wirksam ist. Der Druckkanal
41 ist mittels einer radialen Bohrung 44 an eine Druckraum 45 des Kolbens 37 angeschlossen.
Das Wechselventil 43 ist mit beiderseits der Anschlagflächen 25,26 des Flügels 18
vorgesehenen Druckräume 46 und 47 des Flügelrades 19 verbunden, von denen aus Hydraulikmedium
zugeführt wird.
[0013] Das Wechselventil 42 weist eine Kugel 48 auf, die im Druckkanal 42 relativbeweglich
geführt ist, welcher Druckkanal 42 eine Führungsbohrung 49 für die Kugel 42 besitzt.
Ferner wird der Druckkanal 41 von einer ersten Fase 50 einer ersten Endbohrung 51
und einer zweiten Fase 52 einer zweiten Endbohrung 53 begrenzt. Dabei ist der Durchmesser
der Führungsbohrung 49 größer als der Durchmesser der Endbohrungen 51 und 53 und die
Fasen 50 und 52 dienen als Ventilsitze für die Kugel 48. Die zweite Endbohrung 53
und die zweite Fase 52 sind an einem Einsatz 54 angebracht der in einer Einsatzbohrung
55 festgesetzt ist, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Führungsbohrung
48; über die Einsatzbohrung 54 wird die Kugel 42 in die Führungsbohrung 48 eingebracht.
[0014] Der Sperrbolzen 39 des Kolbens 37, der mit der Aufnahme 40 zusammenwirkt, weist einen
kleineren Durchmesser als der Durchmesser des Kolbens 37 auf. Dadurch ergibt sich
eine Ringdruckfläche 56, die von Hydraulikmedium beauschlagbar ist. Auf der dem Sperrbolzen
39 abgewandten Seite des Kolbens 37 stützt sich eine Druckfeder 57 ab, die einerseits
bereichsweise in einer Ausnehmung 58 des eine Art Kopf am Sperrbolzen 39 bildenden
Kolbens 37 ruht und andererseits sich an einem Federteller 59 abstützt, der in der
Bohrung 38 des Kolbens 37 festgesetzt ist. Der Federteller 59 ist mit einem Führungsbolzen
60 versehen, der abschnittsweise von der Druckfeder 57 umgeben wird.
[0015] Ist die Brennkraftmaschine außer Betrieb, so ist ihr Hydrauliksystem einschließlich
dem der Einrichtung 14 drucklos, wodurch die Druckfeder 57 den Sperrbolzen 39 in der
Aufnahme 40 in Lage hält und eine Relativbewegung des Flügelrades 19 im Zellenrad
17 zur Verstellung der Nockenwelle 7 ausgeschlossen ist. Dieser Zustand wird in der
Startphase der Brennkraftmaschine 1 mit definierten Druckniveau im Hydraulik-System
zunächst beibehalten. Nach Überschreitung dieses Druckniveaus wird die Ringdruckfläche
56 mit Hydraulikmedium beaufschlagt und der Sperrbolzen 39 entgegen der Wirkung der
Druckfeder 57 aus der Aufnahme 40 herausgeführt. Das Flügelrad 19 bzw. die Nockenwelle
5 kann jetzt in Abhängigkeit von Parametern (Drehzahl, Last) der Brennkraftmaschine
1 verstellt werden.
1. Nockenwelle zur Betätigung von Ventilen einer Brennkraftmaschine, umfassend eine Einrichtung
zum hydraulischen Verstellen der relativen Drehlage der Nockenwelle zwecks Beeinflussung
der Steuerzeiten der Ventile, welche Einrichtung ein Antriebsrad für die Nockenwelle,
ein Zellenrad und ein Flügelrad aufweist, das mit radialen Flügeln innerhalb von Zellen
des Zellenrads relativbeweglich gelagert ist und wobei zwischen Zellenrad und Flügelrad
eine in der Startphase der Brennkraftmaschine wirksame Verriegelungsvorrichtung vorgesehen
ist, die durch einen axialen federbelasteten, hydraulisch betätigten sowie in einer
der Flügel des Flügelrads untergebrachten Kolben und eine korrespondierende in einer
aus Antriebsrad und Zellenrad bestehenden Baueinheit vorgesehenen Aufnahme für den
Kolben gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der mit der Aufnahme (40) zusammenarbeitende Kolben (37) des Flügels (18) von einem
Druckkanal (42) des Flügels (18) aus beaufschlagt wird, in dem ein an Druckräume (46
und 47) einer der Zellen (22) angeschlossenes Wechselventil (43) wirksam ist.
2. Nockenwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkanal (42) in dem Flügel (18) etwa tangential zwischen den Druckräumen (46
und 47) verläuft.
3. Nockenwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wechselventil (43) eine Kugel (48) umfasst, die in dem Druckkanal (42) axialbeweglich
geführt ist.
4. Nockenwelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkanal (42) eine Führungsabbohrung (49) für die Kugel (48) umfasst, welche
Führungsbohrung (48) auf der einen Seite von einer ersten Fase (50) und einer ersten
Endbohrung (51) und auf der anderen Seite von einer zweiten Fase (52) und einer zweiten
Endbohrung (53) begrenzt wird, wobei die zweite Fase (52) und die zweite Endbohrung
(53) an einem Einsatz (54) angebracht sind, der in eine Einsatzbohrung (55) des Druckkanals
(42) eingesetzt ist.
5. Nockenwelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Endbohrung (51) einen kleineren Durchmesser als die Führungsbohrung (49),
und die Einsatzbohrung (55) einen größeren Durchmesser als der Führungsbohrung (49)
aufweist.
6. Nockenwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (37) auf der einen Seite einen mit der Aufnahme (40) zusammenwirkenden
Sperrbolzen (39) besitzt und auf der anderen sich an einer Druckfeder (57) abstützt.
7. Nockenwelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (57) einerseits abschnittsweise in eine Ausnehmung (58) des Kolbens
(37) eingesetzt ist und andererseits sich an einem Federteller (59) abstützt.
8. Nockenwelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Federteller (59) einen Führungsbolzen (60) aufweist der abschnittsweise von der
Druckfeder (57) umgeben wird.