[0001] Die Erfindung betrifft einen stabförmigen Lichtleiter, insbesondere für eine Signalleuchte
für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einem Stabkörper mit mindestens einer Lichteinkoppelfläche
und einer in Richtung einer Längsachse angeordneten, quer zur Längsachse abstrahlenden
Lichtaustrittsfläche, einer der Lichtaustrittsfläche gegenüberliegenden reflektierenden
Fläche mit lichtablenkenden Mitteln, die über die Lichteinkoppelfläche eingekoppeltes
Licht über die Lichtaustrittsfläche abstrahlen, und mit zwei einander gegenüberliegenden
Seitenflächen, die die Lichteintrittsfläche und die reflektierende Fläche miteinander
verbinden.
[0002] Stabförmige Lichtleiter werden bei Kraftfahrzeugen z. B. als Signalleuchte oder zur
Beleuchtung von Anzeigeeinrichtungen verwendet.
[0003] Aus der DE 41 29 094 A1 und aus der DE 198 03 518 A1 sind stabförmige Lichtleiter
bekannt, die eine quer zu ihrer Längsrichtung abstrahlende Lichtaustrittsfläche aufweisen.
Den Lichtaustrittsflächen gegenüberliegend sind jeweils reflektierende Flächen angeordnet.
Die reflektierenden Flächen weisen eine Vielzahl von Prismen auf, die quer zur Längsachse
der Stabförmigen Lichtleiter angeordnet sind. Zwei einander gegenüberliegende Seitenflächen
verbinden die Lichteintrittsfläche und die reflektierende Fläche miteinander. Die
beiden Seitenflächen liegen auf einem gemeinsamen Durchmesser, so dass der Querschnitt
des stabförmigen Lichtleiters im Wesentlichen, d. h. mit Ausnahme der reflektierenden
Fläche, kreisrund ausgebildet ist.
[0004] Nachteilig bei den bekannten Lichtleitern mit im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt
ist, dass aufgrund ihres punktsymmetrischen Aufbaues nur ein Anteil des in die Lichtleiter
eingekoppelten Lichtes einer punkt- oder wenig diffus abstrahlenden Lichtquelle über
die Prismen und die Lichtaustrittsfläche ausgekoppelt wird. Bei in horizontaler Richtung
gegenüberliegender reflektierender Fläche und Lichtaustrittsfläche ist insbesondere
in vertikaler Richtung der optische Wirkungsgrad unerwünscht niedrig.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die bekannten stabförmigen Lichtleiter
so zu verbessern, dass das Verhältnis von eingekoppelten zu ausgekoppeltem Licht verbessert
und eine Wirkungsgradsteigerung unter gleichzeitiger vertikaler Konzentration der
Lichtverteilung erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruches
1 dadurch gelöst, dass die Seitenflächen im quer zur Längsachse angeordneten Querschnitt
des Stabkörpers mindestens zwei lichtkonzentrierende Punkte bilden, so dass parallel
zur Längsachse nichtzentrische Brennlinien entstehen auf denen die lichtkonzentrierenden
Punkte der zugehörigen Seitenflächen angeordnet sind.
[0007] Durch die lichtkonzentrierenden Punkte bzw. durch die von den konzentrierenden Punkten
gebildeten Brennlinien wird der optische Wirkungsgrad des stabförmigen Lichtleiters
erheblich verbessert. Dabei wird die vertikale Lichtverteilung gegenüber den bekannten
Lichtleitern etwa in einer Achse konzentriert. Über die im stabförmigen Lichtleiter
entstehenden nichtzentrische Brennlinien wird das eingekoppelte Licht zerstreut und
für eine Auskopplung günstiger verteilt. Dies erlaubt eine Auskopplung des sonst nicht
nutzbaren Lichtes und steigert so den optischen Wirkungsgrad. Mit der vorliegenden
Erfindung ist es möglich, die vertikale Streuung zu verringern und damit die Lichtverteilung
zu konzentrieren. Dadurch können höhere Lichtstärken erzielt werden.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Querschnitt des Stabkörpers
im wesentlichen elliptisch ausgebildet. Bei in horizontaler Richtung gegenüberliegend
angeordneter reflektierender Fläche und Lichtaustrittsfläche ist ein erster lichtkonzentrierender
Punkt in vertikaler Richtung oberhalb eines auf der Längsachse liegenden Mittelpunktes
und ein zweiter lichtkonzentrierender Punkt unterhalb des Mittelpunktes angeordnet.
[0009] Durch die lichtkonzentrierenden Punkte bzw. Brennpunkte entstehen innerhalb des Stabkörpers
zwei nichtzentrische Brennlinien, welche das zentrisch eingekoppelte Licht zerstreuen
und auf die reflektierende Fläche lenken.
[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet aufgrund des
erfinderischen Querschnittprofils der Mittelpunkt in Verbindung mit der reflektierenden
Fläche einen dritten lichtkonzentrierenden Punkt, so dass eine zusätzliche zentrische
Brennlinie entsteht. Damit entstehen über den Querschnitt des Stabkörpers gesehen
drei lichtkonzentrierende Punkte bzw. drei Lichtschwerpunkte, über die das Vielfach
reflektierte Licht auf die reflektierende Fläche gelenkt wird.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Stabkörper
als ein Ellipsoid ausgebildet, dessen quer zur Längsachse angeordnete Exzentrizität
an die Länge des Stabkörpers angepasst ist, um möglichst viel Licht auszukoppeln.
Die Exzentrizität kann aber auch - zumindest in Grenzen - die benötigte vertikale
Streubreite bestimmen. Eine geringe Länge des Stabkörpers bedeutet dabei eine höhere
Exzentrizität und umgekehrt.
[0012] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Lichteinkopplungsfläche
eine etwa punktförmig abstrahlende Lichtquelle vorgelagert. Die Lichtquelle ist dabei
als eine Leuchtdiode (LED) oder auch als wenig diffus abstrahlende Lichtquelle in
Form einer Glühlampe mit Ellipsoidreflektor ausgebildet.
[0013] Insbesondere bei Verwendung von punktförmigen oder wenig diffus abstrahlenden Lichtquellen
wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des stabförmigen Lichtleiters eine lichttechnische
Wirkungsgradsteigerung erzielt.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die lichtablenkenden
Mittel der reflektierenden Fläche als eine Vielzahl von quer zur Längsachse angeordnete
Prismen ausgebildet.
[0015] Durch eine entsprechende Ausbildung der quer zu Längsachse angeordneten Prismen lässt
sich ebenfalls eine Steigerung des lichttechnischen Wirkungsgrades des stabförmigen
Lichtleiters erzielen.
[0016] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
[0017] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- Eine Draufsicht eines stabförmigen Lichtleiters in schematischer Darstellung,
- Figur 2:
- einen Querschnitt durch den stabförmigen Lichtleiter von Figur 1 entlang der Linie
II-II geschnitten in vergrößerter Darstellung und
- Figur 3:
- den Querschnitt von Figur 2, der beispielhaft den Verlauf einiger Lichtstrahlen bis
zum Auftreffen auf die Prismen zeigt.
[0018] Ein stabförmiger Lichtleiter besteht im Wesentlichen aus einem Stabkörper 1 mit einer
ersten Stirnfläche 2, einer zweiten Stirnfläche 3, einer reflektierenden Fläche 4,
einer Lichtaustrittsfläche 5, einer ersten Seitenfläche 6 und einer zweiten Seitenfläche
7.
[0019] Quer zu seiner Längsachse 8 weist der Stabkörper 1 an einem ersten Ende 9 die erste
Stirnfläche 2 und an seinem dem ersten Ende 9 abgewandten zweiten Ende 10 die zweite
Stirnfläche 3 auf. An seiner Rückseite 11 wird der stabförmige Lichtleiter bzw. der
Stabkörper 1 von der reflektierenden Fläche 4 und an seiner der Rückseite 11 gegenüberliegenden
Vorderseite 12 wird der Stabkörper 1 durch die Lichtaustrittsfläche 5 begrenzt. Seitlich
bzw. nach oben und unten wird der Stabkörper 1 durch die beiden einander gegenüberliegenden
Seitenflächen 6, 7 begrenzt. Die reflektierende Fläche 4 ist über die Seitenflächen
6, 7 mit der Lichtaustrittsfläche 5 verbunden.
[0020] Den Stirnflächen 2, 3 ist jeweils eine punktförmige Lichtquelle 13 vorgelagert. Die
Lichtquelle 13 ist z. B. als eine Fotodiode (LED) ausgebildet. Die Stirnflächen 2,
3 sind als Lichteinkoppelflächen ausgebildet. Die reflektierende Fläche 4 weist lichtablenkende
Mittel auf, die z. B. als eine Vielzahl von quer zur Längsachse 8 angeordnete Prismen
14 ausgebildet sind. Die Seitenflächen 6, 7 sind konvex nach außen hin ausgeformt
und bilden einen im Wesentlichen elliptischen Querschnitt des Stabkörpers 1. Von der
im Beispiel oben liegenden ersten Seitenfläche 6 wird ein erster lichtkonzentrierender
Punkt (F
1) 15 oberhalb des auf der Längsachse 8 liegenden Mittelpunktes 16 gebildet. Unterhalb
des Mittelpunktes 16 wird von der zweiten Seitenfläche 7 ein zweiter lichtkonzentrierender
Punkt 17 gebildet. In Verbindung mit der reflektierenden Fläche 4 wirkt der Mittelpunkt
16 als dritter lichtkonzentrierender Punkt 18. Damit ist der Stabkörper 1 als ein
Ellipsoid ausgebildet, dessen erste lichtkonzentrierenden Punkte 15 eine erste Brennlinie
19 und dessen zweite lichtkonzentrierenden Punkte 17 eine zweite Brennlinie 20 bilden.
Die Brennlinien 19, 20 verlaufen in einem Abstand parallel zu einer von den Mittelpunkten
16 gebildeten dritten Brennlinien 21, die mit der Längsachse 8 zusammenfällt.
[0021] Die Exzentrizität des Ellipsoids bzw. des Stabkörpers 1, die quer zur Längsachse
8 angeordnet ist, ist an die Länge des Stabkörpers 1 angepasst, um möglichst viel
Licht auszukoppeln. Die Exzentrizität ist aber auch in gewissen Grenzen an die benötigte
vertikale Streubreite angepasst.
[0022] Das von den Lichtquellen 13 ausgestrahlte Licht wird über die Stirnflächen 2, 3,
die als Lichteinkoppelflächen ausgebildet sind, in den Stabkörper 1 eingekoppelt und
durch Totalreflexion weitergeleitet. Auf die Prismen 14 der reflektierenden Fläche
4 auftreffendes Licht wird reflektiert und tritt auf der den Prismen 14 gegenüberliegenden
Lichtaustrittsfläche 5 aus. Nicht von den Prismen 14 erfasste Lichtstrahlen werden
an den Seitenflächen 6, 7 reflektiert und zu den Brennlinien 19, 20, 21 hin konzentriert.
[0023] In Figur 3 ist beispielhaft der Verlauf einiger Lichtstrahlen bis zum Auftreffen
auf die Prismen 14 in einer Querschnittsprojektion dargestellt. Die Punkte 15, 16,
17 bilden dabei drei "Lichtschwerpunkte" über die das vielfach reflektierte Licht
auf die Prismen 14 gelenkt wird.
1. Stabförmiger Lichtleiter, insbesondere für eine Signalleuchte für Kraftfahrzeuge,
bestehend aus einem Stabkörper mit mindestens einer Lichteinkoppelfläche und einer
in Richtung einer Längsachse angeordneten, quer zur Längsachse abstrahlenden Lichtaustrittsfläche,
einer der Lichtaustrittsfläche gegenüberliegenden reflektierenden Fläche mit lichtablenkenden
Mitteln, die über die Lichteinkoppelfläche eingekoppeltes Licht über die Lichtaustrittsfläche
abstrahlen, und mit zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen, die die Lichteintrittsfläche
und die reflektierende Fläche miteinander verbinden, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (6, 7) im quer zur Längsachse (8) angeordneten Querschnitt des
Stabkörpers (1) mindestens zwei lichtkonzentrierende Punkte (15, 17) bilden, so dass
parallel zur Längsachse (8) nichtzentrische Brennlinien (19, 20) entstehen, auf denen
die lichtkonzentrierenden Punkte (15, 17) der zugehörigen Seitenflächen (6, 7) angeordnet
sind.
2. Stabförmiger Lichtleiter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querschnitt des Stabkörpers (1) im Wesentlichen elliptisch ausgebildet ist.
3. Stabförmiger Lichtleiter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei in horizontaler Richtung gegenüberliegend angeordneter reflektierender Fläche
(4) und Lichtaustrittsfläche (5) ein erster lichtkonzentrierender Punkt (15) in vertikaler
Richtung oberhalb eines auf der Längsachse (8) liegenden Mittelpunktes (16) und ein
zweiter lichtkonzentrierender Punkt (17) unterhalb des Mittelpunktes (16) angeordnet
ist.
4. Stabförmiger Lichtleiter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelpunkt (16) in Verbindung mit der reflektierenden Fläche (4) einen dritten
lichtkonzentrierenden Punkt (18) bildet.
5. Stabförmiger Lichtleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabkörper (1) als ein Ellipsoid ausgebildet ist, dessen quer zur Längsachse
(8) angeordnete Exzentrizität an die Länge des Stabkörpers (1) angepasst ist um möglichst
viel Licht auszukoppeln.
6. Stabförmiger Lichtleiter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzentrizität auf die benötigte vertikale Streubreite abgestimmt ist.
7. Stabförmiger Lichtleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass den Stirnflächen (2, 3) eine etwa punktförmig abstrahlende Lichtquelle (13) vorgelagert
ist.
8. Stabförmiger Lichtleiter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (13) als eine Glühlampe mit Ellipsoidreflektor ausgebildet ist. Die
lichtablenkenden Mittel der reflektierenden Fläche (4) als eine Vielzahl von quer
zur Längsachse angeordnete Prismen (14) ausgebildet sind.
9. Stabförmiger Lichtleiter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (13) als eine Leuchtdiode ausgebildet ist.
10. Stabförmiger Lichtleiter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtablenkenden Mittel der reflektierenden Fläche (4) als eine Vielzahl von
quer zur Längsachse (8) angeordnete Prismen (14) ausgebildet ist.