[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Linse für eine Leuchte, insbesondere eine
Kraftfahrzeugleuchte, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft
des weiteren eine Abdeckscheibe für eine Leuchte, insbesondere eine Kraftfahrzeugleuchte,
die mit solchen Linsen versehen ist, sowie einen Reflektor für eine Leuchte, insbesondere
eine Kraftfahrzeugleuchte, der mit solchen Linsen versehen ist.
[0002] Insbesondere aus dem Bereich der Kraftfahrzeugleuchten (z.B. Schlußleuchten, Blinkleuchten,
Nebelrückleuchten, Rückfahrscheinwerfer, Bremsleuchten, etc.) ist es bekannt, die
Abdeckscheibe der Leuchte auf ihrer der Lichtquelle zugewandten Innenseite mit einer
Vielzahl von Linsen zu versehen, die das von der Lichtquelle erzeugte Licht streuen.
Die Oberfläche jeder einzelnen Linse ist dabei durch einen in Draufsicht zumeist quadratischen
oder rechteckigen Ausschnitt einer Kugeloberfläche gebildet, d.h. jede einzelne Linse
hat sich gegenüberliegende erste äußere Begrenzungsradien, z.B. oben und unten, sowie
sich gegenüberliegende zweite äußere Begrenzungsradien, z.B. links und rechts. Die
einzelnen Linsen auf der Innenseite einer Kraftfahrzeugleuchten-Abdeckscheibe stoßen
üblicherweise aneinander, damit die Abdeckscheibenfläche optimal ausgenutzt ist. Das
durch den Rand der einzelnen Linsen gebildete Raster ist in der Regel horizontal und
vertikal ausgerichtet, d.h. die den oberen und unteren Rand einer Linse bildenden
Begrenzungsradien verlaufen in Draufsicht horizontal, während die den linken und rechten
Rand einer Linse bildenden Begrenzungsradien jeder Linse in Draufsicht vertikal angeordnet
sind.
[0003] Die von jeder einzelnen Linse erzeugte Lichtverteilung, also das von der Linse projizierte
Lichtbild, entspricht dabei im wesentlichen der Form des Linsenumrisses. Eine in Draufsicht
rechteckige Linse wird daher ein rechteckiges Lichtbild projizieren etc.. Grundsätzlich
wäre es jedoch wünschenswert, die Lichtverteilung einer Linse von ihrer Umrißform
zu entkoppeln. Der Leuchtenkonstrukteur könnte dann ein beispielsweise aus ästhetischen
Gründen gewünschtes Linsenraster, z.B. das zuvor erwähnte horizontale und vertikale
Raster, beibehalten und dennoch eine von der Umrißform der einzelnen Linsen unabhängige
Lichtverteilung erzielen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Linse anzugeben, bei der die Lichtverteilung
unabhängig von der Gestalt des Linsenumrisses gewählt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe ist ausgehend von bekannten Linsen mit kugelsegmentförmiger Oberfläche
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein die ersten Begrenzungsradien verbindender
erster Bereich von im wesentlichen zylindersegmentförmiger Gestalt ist, wobei die
Achse des Zylinders in Draufsicht parallel zu den ersten Begrenzungsradien verläuft
und der Radius des ersten Bereiches kleiner als die zweiten äußeren Begrenzungsradien
ist. Darüberhinaus ist erfindungsgemäß ein die zweiten Begrenzungsradien verbindender
zweiter Bereich von im wesentlichen zylindersegmentförmiger Gestalt vorhanden, wobei
die Achse des Zylinders bezüglich einer Draufsicht der Linse parallel zu den zweiten
Begrenzungsradien verläuft und der Radius des zweiten Bereiches kleiner als die ersten
äußeren Begrenzungsradien ist. Des weiteren weist die Linse erfindungsgemäß Flächen
auf, die von den ersten äußeren Begrenzungsradien, den zweiten äußeren Begrenzungsradien,
dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich begrenzt werden und die Freiformflächen
sind, die sich ausgehend von den ersten und zweiten Begrenzungsradien bis hin zum
ersten und zweiten Bereich entwickeln. Mit dem Ausdruck "entwickeln" ist hier gemeint,
daß die Freiformfläche am äußeren Rand mit dem ersten bzw. dem zweiten äußeren Begrenzungsradius
übereinstimmt und dort, wo sie mit dem ersten bzw. dem zweiten Bereich zusammentrifft,
dessen Gestalt annimmt. Dazwischen ändert sich die Form der Freiformfläche kontinuierlich
von der einen Randbedingung (erster bzw. zweiter äußerer Begrenzungsradius) zur anderen
Randbedingung (erster bzw. zweiter zylindersegmentförmiger Bereich).
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Linse ist der erste
Bereich ein in Bezug auf die Erstreckung der ersten Begrenzungsradien mittig angeordneter
Scheitelbereich, während der zweite Bereich ein in Bezug auf die Erstrekkung der zweiten
Begrenzungsradien mittig angeordneter Scheitelbereich ist. Bei dieser Ausführungsform
verläuft der erste Scheitelbereich vorzugsweise rechtwinklig zum zweiten Scheitelbereich.
Eine solche Ausführungsform gestattet es, mit einer in Draufsicht quadratischen oder
rechteckigen Linse eine rhombenförmige Lichtverteilung zu erzielen. Die sich kreuzenden
zylindersegmentförmigen ersten und zweiten Bereiche streuen das Licht abhängig von
ihrer Breite mehr oder weniger um eine vertikale bzw. horizontale Achse, während die
Freiformflächen aufgrund ihres diagonal nach außen zunehmenden Radius das Licht zur
Mitte der Linse hin streuen, derart, daß außerhalb einer Verbindungslinie der jeweils
benachbarten freien Enden der ersten und zweiten Bereiche praktische keine Lichtintensität
mehr vorhanden ist. Andere als rhombenförmige Lichtverteilungen lassen sich durch
eine entsprechende Anordnung der zylindersegmentförmigen Bereiche und geeignete Anpassung
der Freiformflächen erzielen.
[0007] Obwohl die zylindersegmentförmigen Abschnitte der erfindungsgemäßen Linse im Rahmen
der vorliegenden Erfindung als "Bereich" bezeichnet sind, sei hier ausdrücklich darauf
hingewiesen, daß sowohl der erste zylindersegmentförmige Bereich als auch der zweite
zylindersegmentförmige Bereich zu einer Linie degenerieren kann und dann im eigentlichen
Sinne keine Breite mehr aufweist. In diesem Fall ergeben sich Verhältnisse wie bei
einer herkömmlichen Kugellinse, d.h. der erste und der zweite Bereich unterscheiden
sich dann, wenn sie zu je einer Linie degeneriert sind, nicht mehr von der Form, wie
sie auch bei einer Kugellinse auftritt. Dies gilt allerdings nur für den zur Linie
degenerierten ersten oder zweiten zylindersegmentförmigen Bereich, außerhalb des ersten
und zweiten Bereiches sind jedoch wieder die Freiformflächen wie zuvor beschrieben
vorhanden.
[0008] Zumeist wird erfindungsgemäß die Breite des ersten Bereiches und/oder des zweiten
Bereiches jedoch größer als Null gewählt werden, um die durch diese Bereiche erfolgende
Lichtverteilung nicht ausschließlich auf die Achsen zu konzentrieren. Beispielsweise
haben bei einer erfindungsgemäßen Linse, die 6 mm hoch und 3,4 mm breit ist, die ersten
und zweiten zylindersegmentförmigen Bereiche je eine Breite von 0,4 mm.
[0009] Wie bereits erwähnt, haben bevorzugte Ausführungsformen erfindungsgemäßer Linsen
in Draufsicht einen quadratischen oder rechteckigen Umriß. Es sei hier jedoch erwähnt,
daß die vorliegende Erfindung nicht auf solche Umrisse beschränkt ist. Beispielsweise
kann die Linse auch rund sein. Die ersten Begrenzungsradien fallen dann mit den zweiten
Begrenzungsradien zusammen.
[0010] Obwohl die erfindungsgemäße Linse bisher im Zusammenhang mit der Abdeckscheibe einer
Leuchte als Streulinse beschrieben worden ist, kann die Linse gemäß der vorliegenden
Erfindung auch als Reflektionslinse ausgebildet sein. Beispielsweise können eine Vielzahl
von als Reflektionslinsen ausgebildeter erfindungsgemäßer Linsen auf einem Reflektor
angeordnet sein, z.B. ebenfalls in einem horizontalen und vertikalen Raster, um eine
Lichtverteilung zu erzielen, wie sie mit entsprechend ausgebildeten Streulinsen auf
der Abdeckscheibe erzielt werden würde.
[0011] Zwei Ausführungsbeispiele werden im folgenden anhand der beigefügten, schematischen
Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Linse in räumlicher Darstellung,
- Fig. 2
- eine Darstellung der gesetzlich verlangten Lichtverteilung für eine Nebelschlußleuchte,
- Fig. 3a
- anhand eines Diagramms mit Isoluxlinien die Lichtverteilung einer mit herkömmlichen
Linsen ausgestatteten Nebelschlußleuchte,
- Fig. 3b
- anhand eines Diagramms mit Isoluxlinien die Lichtverteilung einer Nebelschlußleuchte,
die mit Linsen gemäß Fig. 1 versehen ist, und
- Fig. 4
- ein gegenüber Fig. 1 etwas abgewandeltes, zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Linse.
[0012] Fig. 1 zeigt eine Linse 10 mit in Draufsicht rechteckigem Umriß zur Verwendung in
einer nicht dargestellten Nebelschlußleuchte, gesehen von der nicht dargestellten
Leuchtquelle her. Wenn die Linse 10 als Streulinse ausgeführt ist, werden eine Vielzahl
solcher Linsen 10 in einem horizontal und vertikal ausgerichteten Raster auf der Innenseite
einer Abdeckscheibe (nicht dargestellt) der Nebelschlußleuchte angeordnet. Alternativ
können die Linsen 10 als Reflektionslinsen ausgestaltet und auf einem Reflektor (nicht
dargestellt) der Nebelschlußleuchte angeordnet sein.
[0013] Die Oberfläche jeder einzelnen Linse 10 ist begrenzt durch erste äußere Begrenzungsradien
12 und 14, die auf gegenüberliegenden Seiten der Linse 10 angeordnet und im dargestellten
Ausführungsbeispiel obere und untere Begrenzungsradien sind, sowie durch zweite äußere
Begrenzungsradien 16 und 18, die ebenfalls auf sich gegenüberliegenden Seiten der
Linse 10 angeordnet und im vorliegenden Ausführungsbeispiel linke und rechte Begrenzungsradien
sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Krümmung des oberen Begrenzungsradius
12 gleich der Krümmung des unteren Begrenzungsradius 14 und die Krümmung des linken
Begrenzungsradius 16 ist gleich der Krümmung des rechten Begrenzungsradius 18.
[0014] In Fig. 2 ist zum besseren Verständnis des nachfolgend noch näher erläuterten Aufbaus
der Linse 10 die in Europa gesetzlich geforderte Lichtverteilung einer Nebelschlußleuchte
dargestellt. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, muß die Lichtstärke auf einer horizontalen
Mittelachse H in einem Bereich von 10° nach links und rechts vom Ursprung 0 mindestens
150 candela betragen, ebenso muß die Mindestlichtstärke auf einer vertikalen Mittelachse
V in einem Bereich von 5° nach oben und unten bezüglich des Ursprungs 150 candela
betragen. In den Dreiecksflächen D (siehe Fig. 2) hingegen beträgt die geforderte
Mindestlichtstärke lediglich 75 candela. Außerhalb der insgesamt rhombusförmigen Fläche
gemäß Fig. 2 wird keine Mindestlichtstärke verlangt, d.h. in die Bereiche außerhalb
der rhombusförmigen Fläche braucht kein Licht gestreut zu werden.
[0015] Eine herkömmliche Linse mit kugelsegmentförmiger Oberfläche und rechteckigem Umriß
würde eine insgesamt rechteckige Lichtverteilung erzeugen, d.h. Licht würde auch in
solche Bereiche gelenkt, in denen laut Gesetz kein Licht erforderlich ist. Um der
in Fig. 2 dargestellten geforderten Lichtverteilung unter Beibehaltung des horizontal/vertikal
ausgerichteten Rasters und der sich daraus ergebenden rechteckigen Form der Linse
mit größerer Sicherheit genügen zu können, weist die in Fig. 1 dargestellte Linse
10 einen ersten zylindersegmentförmigen Bereich 20 auf, der die ersten äußeren Begrenzungsradien
12 und 14 miteinander verbindet und der bezüglich der Erstreckung der äußeren Begrenzungsradien
12 und 14 mittig angeordnet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der erste zylindersegmentförmige
Bereich 20 also ein Scheitelbereich. Die zum ersten zylindersegmentförmigen Bereich
20 gehörige Mittellängsachse A
1 verläuft bezüglich einer Draufsicht auf die Linse 10 parallel zu den ersten äußeren
Begrenzungsradien 12 und 14.
[0016] In analoger Weise umfaßt die Linse 10 einen zweiten zylindersegmentförmigen Bereich
22, der die zweiten Begrenzungsradien miteinander verbindet, bezüglich der Erstreckung
der zweiten Begrenzungsradien mittig angeordnet ist, und dessen Achse A
2 in Draufsicht auf die Linse 10 parallel zu den zweiten Begrenzungsradien 16 und 18
verläuft. Auch der zweite zylindersegmentförmige Bereich 22 ist somit im gezeigten
Ausführungsbeispiel ein Scheitelbereich; er kreuzt den ersten Scheitelbereich im rechten
Winkel.
[0017] Der erste zylindersegmentförmige Bereich 20 ist so ausgebildet, daß er das Licht
auf einen Bereich konzentriert, dessen Mitte durch die Achse V in Fig. 2 gebildet
ist und der sich noch etwas links und rechts der Achse V erstreckt. Um die geforderte
Mindestlichtstärke auch an den Enden der Achse V, also im Bereich der größten Ablenkung
von hier 5°, noch sicher zu gewährleisten, ist der erste zylindersegmentförmige Bereich
20 des weiteren so gestaltet, daß er das Licht nicht nur um bis zu 5° nach oben bzw.
unten ablenkt, sondern noch etwas darüber hinaus, beispielsweise bis etwa 8° nach
oben bzw. unten.
[0018] In analoger Weise konzentriert der zweite zylindersegmentförmige Bereich 22 das Licht
entlang der Achse H aus Fig. 2, d.h. auf diese Achse H und in einen Bereich etwas
oberhalb und unterhalb der Achse H. Auch der zweite zylindersegmentförmige Bereich
22 ist so ausgelegt, daß er das Licht nicht nur um bis 10° nach links bzw. rechts
streut, sondern etwas darüber hinaus, beispielsweise bis etwa 13 oder 14° nach links
und rechts.
[0019] Mittels der beiden zylindersegmentförmigen Bereiche 20 und 22 wird also das Licht
in Form eines Kreuzes projiziert und konzentriert, so daß die gemäß Fig. 2 geforderten
Minimallichtstärken in diesem Bereich mit großer Sicherheit eingehalten werden können.
[0020] Damit auch die in den Dreicksflächen D gemäß Fig. 2 geforderte Minimallichtstärke
gut eingehalten werden kann, weist die Linse 10 vier Flächen 24 auf, die jeweils von
einem Teilabschnitt des ersten Begrenzungsradius 12 oder 14, des zweiten Begrenzungsradius
16 oder 18, des ersten zylindersegmentförmigen Bereiches 20 und des zweiten zylindersegmentförmigen
Bereiches 22 begrenzt sind. Diese Flächen 24 sind Freiformflächen, die sich ausgehend
von dem ersten Begrenzungsradius 12 oder 14 bzw. dem zweiten Begrenzungsradius 16
oder 18 bis zum ersten zylindersegmentförmigen Bereich 20 bzw. zum zweiten zylindersegmentförmigen
Bereich 22 hin entwickeln. Mit anderen Worten, am äußeren Rand jeder Fläche 24 sind
der erste Begrenzungsradius 12 oder 14 und der zweite Begrenzungsradius 16 oder 18
Bestandteil der Fläche 24, während an den inneren Seiten jeder Fläche 24 der zugewandte
Rand des ersten zylindersegmentförmigen Bereichs 20 und des zweiten zylindersegmentförmigen
Bereichs 22 Bestandteil der Fläche 24 ist.
[0021] Damit die gewünschte rhombenförmige Lichtverteilung der Linse 10 durch die beiden
zylindersegmentförmigen Bereiche 20 und 22 im Zusammenwirken mit den Freiformflächen
24 erreicht wird, ist der Radius r
1 des ersten zylindersegmentförmigen Bereichs 20 kleiner als die zweiten äußeren Begrenzungsradien
16 und 18. Ebenso ist der Radius r
2 des zweiten zylindersegmentförmigen Bereiches 22 kleiner als die ersten äußeren Begrenzungsradien
12 und 14. Damit sich an den Stellen, an denen die ersten äußeren Begrenzungsradien
12 und 14 mit den zweiten äußeren Begrenzungsradien 16 und 18 zusammentreffen, d.h.
an den Ecken der Linse 10, keine Stufen bilden, ist das Längen-Breiten-Verhältnis
der Linse 10 entsprechend gewählt.
[0022] Zur Verdeutlichung und lediglich als Beispiel seien hier die Abmessungen und Radien
der Linse 10 aus Fig. 1 angegeben: Die Linse 10 hat eine Höhe L von 6 mm, eine Breite
B von 3,4 mm, und die Breite C des ersten zylindersegmentförmigen Bereiches 20 und
des zweiten zylindersegmentförmigen Bereiches 22 beträgt jeweils 0,4 mm. Der obere
Begrenzungsradius 12 und der untere Begrenzungsradius 14 beträgt jeweils 25 mm, während
der linke Begrenzungsradius 16 und der rechte Begrenzungsradius 18 jeweils 47 mm beträgt.
Der Radius r
1 des ersten zylindersegmentförmigen Bereiches 20 beträgt 12 mm, der Radius r
2 des zweiten zylindersegmentförmigen Bereiches 22 beträgt 4 mm. Insgesamt wird die
Linse 10 demnach zu ihren Ecken hin flacher.
[0023] Mit einer solchen Ausbildung der Linse 10 wird eine Erhöhung der Lichtstärke im vom
Gesetzgeber geforderten Bereich (siehe Fig. 2) erreicht; die Randbereiche der Linse
10 hingegen, also die den Flächen 24 zugehörigen und von den Achsen H und V Bereiche
nahe den ersten Begrenzungsradien 12, 14 und den zweiten Begrenzungsradien 16, 18,
streuen praktisch kein Licht außerhalb der in Fig. 2 gezeigten rhombenförmigen Fläche.
[0024] Zum besseren Verständnis zeigt Fig. 3a ein Diagramm mit Isoluxlinien, die die Lichtverteilung
einer herkömmlichen Linse 10 mit kugelsegmentförmiger Oberfläche und rechteckigem
Umriß darstellen. Die Lichtintensität ist am höchsten in der Mitte und nimmt nach
außen gleichmäßig ab, ohne eine bestimmte Richtungsabhängigkeit zu zeigen. Insgesamt
ergibt sich eine rechteckige Lichtverteilung.
[0025] Fig. 3b zeigt dagegen eine Lichtverteilung, wie sie sich unter Verwendung einer Linse
10 gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt. Auch hier ist eine hohe Lichtintensität
in der Mitte zu erkennen, jedoch setzt sich eine ausgeprägt hohe Lichtintensität entlang
der horizontalen und vertikalen Mittelachsen fort. Insgesamt ergibt sich eine rhombenförmige
Lichtverteilung, die die Ecken des rechteckigen Diagramms ausspart.
[0026] Unter nochmaliger Bezugnahme auf Fig. 1 ist ersichtlich, daß in einem Bereich Z,
der durch die Kreuzung des ersten zylindersegmentförmigen Bereichs 20 mit dem zweiten
zylindersegmentförmigen Bereich 22 entsteht, die Linsenoberfläche weder durch den
Zylinder des Bereiches 20 noch durch den Zylinder des Bereiches 22 definiert sein
kann. Durch "Verziehen" des Bereiches Z ergibt sich statt dessen dort ein sogenannter
Durchlichtbereich, der das Licht kaum streut. In Fig. 3b ist dieser Durchlichtbereich
Z durch ein mit dicken schwarzen Umrißlinien gezeichnetes Quadrat angegeben.
[0027] Durchlichtbereiche ähnlich dem Bereich Z können auch an den vier Ecken der Linse
10 ausgebildet sein, um den Übergang zu angrenzenden Linsen 10 zu erleichtern.
[0028] In Fig. 4 ist eine etwas abgewandelte Linse 10' dargestellt, bei der der erste zylindersegmentförmige
Bereich 20 und der zweite zylindersegmentförmige Bereich 22 jeweils zu einer Linie
20' und 22' degeneriert sind. Die Bereiche 20 und 22 haben gemäß Fig. 4 demnach keine
meßbare Breite C. Eine solche Ausbildung der Linse führt ebenfalls zu einer rhombenförmigen
Lichtverteilung, die jedoch stärker als im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 auf die
horizontale Mittelachse H und die vertikale Mittelachse V konzentriert ist.
[0029] Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen sind die Linsen 10, 10' Streulinsen,
die üblicherweise an der Innenseite einer hier nicht dargestellten Abdeckscheibe einer
Leuchte ausgebildet sind. Ebenso können die Linsen 10, 10' aber auch Reflektionslinsen
sein, die dann beispielsweise auf einem Reflektor einer Leuchte ausgebildet sind.
Die mit einem solchermaßen ausgestalteten Reflektor erzielte Lichtverteilung entspricht
der in Fig. 3b gezeigten Lichtverteilung.
1. Linse (10) für eine Leuchte, insbesondere eine Kraftfahrzeugleuchte, mit
- sich gegenüberliegenden ersten äußeren Begrenzungsradien (12, 14),
- sich gegenüberliegenden zweiten äußeren Begrenzungsradien (16, 18),
- einem die ersten Begrenzungsradien (12, 14) verbindenden ersten Bereich (20), und
- einem die zweiten Begrenzungsradien (16, 18) verbindenden zweiten Bereich (22),
dadurch gekennzeichnet, daß
- der erste Bereich (20) von im wesentlichen zylindersegmentförmiger Gestalt ist,
wobei der Radius (r1) des ersten Bereiches (20) kleiner als die zweiten äußeren Begrenzungsradien (16,
18) ist,
- der zweite Bereich (22) von im wesentlichen zylindersegmentförmiger Gestalt ist,
wobei der Radius (r2) des zweiten Bereiches (22) kleiner als die ersten äußeren Begrenzungsradien (12,
14) ist, und daß
- Flächen (24) der Linse, die von den ersten äußeren Begrenzungsradien (12, 14), den
zweiten äußeren Begrenzungsradien (16, 18), dem ersten Bereich (20) und dem zweiten
Bereich (22) begrenzt werden, Freiformflächen sind, die sich ausgehend von den ersten
und zweiten Begrenzungsradien (12, 14; 16, 18) bis hin zum ersten und zweiten Bereich
(20; 22) entwickeln.
2. Linse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bereich (20) ein in bezug auf die Erstreckung der ersten Begrenzungsradien
(12, 14) mittig angeordneter Scheitelbereich ist, daß der zweite Bereich (22) ein
in bezug auf die Erstreckung der zweiten Begrenzungsradien (16, 18) mittig angeordneter
Scheitelbereich ist, und daß der erste Scheitelbereich (20) rechtwinklig zum zweiten
Scheitelbereich (22) verläuft.
3. Linse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bereich (20) und/oder der zweite Bereich (22) durch eine Linie gebildet
ist/sind.
4. Linse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des ersten Bereiches (20) und/oder des zweiten Bereiches (22) größer als
Null ist.
5. Linse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linse in Draufsicht einen quadratischen oder rechteckigen Umriß hat.
6. Linse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linse eine Streulinse ist.
7. Linse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Linse eine Reflektionslinse ist.
8. Abdeckscheibe für eine Leuchte, insbesondere eine Kraftfahrzeugleuchte,
gekennzeichnet durch eine Vielzahl von als Streulinsen ausgebildeter Linsen gemäß einem der Ansprüche
1 bis 5.
9. Abdeckscheibe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Streulinsen aneinander angrenzen und daß die Stoßkanten der Streulinsen zumindest
im wesentlichen horizontal bzw. vertikal ausgerichtet sind.
10. Reflektor für eine Leuchte, insbesondere eine Kraftfahrzeugleuchte,
gekennzeichnet durch eine Vielzahl von als Reflektionslinsen ausgebildeter Linsen gemäß einem der Ansprüche
1 bis 5.
11. Reflektor nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektionslinsen aneinander angrenzen und daß die Stoßkanten der Reflektionslinsen
zumindest im wesentlichen horizontal bzw. vertikal ausgerichtet sind.