[0001] Die Erfindung betrifft eine Steckvorrichtung, insbesondere zur Verwendung fuer eine
elektrische Steckverbindung in einem Kraftfahrzeug, mit einem ersten Steckteil, das
mittels einem Sicherungselement zur loesbar arretierten Verbindung mit einem zweiten
Steckteil vorgesehen ist.
[0002] Es sind beispielsweise Steckverbindungen bekannt, bei denen ueber das zweite Steckteil
eine Ueberwurfmutter als Sicherungselement gestreift wird, welche einen Bund des zweiten
Steckteiles umgreift. Nach dem Zusammenstecken der beiden Steckteile wird sodann die
Ueberwurfmutter auf ein Gewinde des ersten Steckteiles aufgeschraubt, so dass sich
die Steckverbindung der beiden Steckteile nicht ungewollt loesen kann.
[0003] Die bekannte Steckvorrichtung ist verbesserungswuerdig, weil der Herstellaufwand
und die Montage unguenstig ist. Dies liegt insbesondere auch in der Ueberwurfmutter
und dem erforderlichen Schraubvorgang begruendet. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist somit die Verbesserung der bekannten Steckvorrichtung, so dass die Montage und
auch die Demontage bei geringem Platzbedarf vereinfacht wird. Eine weitere Aufgabe
ist die Bereitstellung einer einfachen, auch robotermontierbaren Steckvorrichtung,
wobei grundsaetzlich geringe Steckkraefte angestrebt werden.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemaess dadurch geloest, dass zwischen den beiden Steckteilen
wenigstens ein auf das Sicherungselement einwirkendes Antriebselement vorgesehen ist,
welches infolge einer translatorischen Steckbewegung der beiden Steckteile eine selbsttaetige
rotatorische Sicherungsbewegung des Sicherungselementes bewirkt. Die Erfindung erfordert
im Rahmen des Steckvorgangs der beiden Teile lediglich eine (translatorische) Bewegung,
waehrend die (rotatorische) Sicherungsbewegung automatisch infolge der translatorischen
Steckbewegung ausgefuehrt wird. Die Steckvorrichtung weist folglich ergonomische Vorteile
auf. Sie ist ferner einfach robotermontierbar, weil eine rotatorische Bewegung nicht
ausgefuehrt werden muss. Sie erlaubt infolge formschluessiger Sicherung hohe Abzugkraefte.
Schliesslich kann die Steckvorrichtung, sofern gewuenscht, einfach durch Reversieren
des Montagevorgangs geloest werden.
[0005] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Antriebselement
ein erstes Getriebemittel aufweist, welches eine geringere Steckkraft zwischen den
beiden Steckteilen in eine hohe Sicherungskraft des Sicherungselementes uebersetzen.
Mit anderen Worten wird nicht nur eine Umsetzung einer Translations- in eine Rotationsbewegung
sondern zusaetzlich auch eine Kraftuebersetzung vorgenommen, wodurch die Abzugkraft
erhoeht wird.
[0006] Es bietet sich an, dass als Antriebselement fuer das Sicherungselement ein in Steckrichtung
zu dem ersten Steckteil relativbewegbarer Schieber vorgesehen ist, welcher fuer eine
Linearfuehrung in dem ersten Steckteil mit wenigstens zwei Schenkeln versehen ist,
welche mittels einem Endstueck miteinander verbunden sind, und wobei in den Schenkeln
jeweils mindestens eine endseitig jeweils geschlossene Nut vorgesehen ist, in die
jeweils mindestens ein steckteilseitiger Fuehrungsnocken eingreift. Auf diese Weise
ist der Schieber verliersicher in dem ersten Steckteil angeordnet sowie translatorisch
gefuehrt. Weil der Schieber gewissermassen in dem Steckteilgehaeuse angeordnet ist,
ergibt sich ein minimaler Platzbedarf. Weiterhin vorteilhaft ist , dass der Schieber
durch sowie zusammen mit dem zweiten Steckteil in das erste Steckteilgehaeuse eingeschoben
wird.
[0007] Schliesslich ist in weiterhin vorteilhafter Ausgestaltung vorgesehen, dass die beiden
Steckteile zylindrische Gehaeuseteile aufweisen (welche einfach beispielsweise im
Kunststoffspritzguss herstellbar sind), wobei das erste Steckteil zusammen mit dem
Schieber und dem Sicherungselement im wesentlichen das gesamte zweite Steckteil radial
aussen umgreift. Das zweite Steckteil weist als Getriebemittel mindestens eine, dem
Sicherungsnocken zugeordnete Nut mit einer Schraegflaeche auf. Insoweit ergibt sich
eine Reihenschaltung von erstem und zweitem Getriebe mit einer entsprechenden Steigerung
des wirksamen Uebersetzungsfaktors. Es wird in jedem Falle eine Selbsthemmung der
Getriebemittel angestrebt, damit ein unbeabsichtigtes Loesen in jedem Falle ausgeschlossen
ist.
[0008] Zwei vorteilhafte Ausfuehrungsformen der Erfindung gehen aus Unteranspruechen im
Zusammenhang mit der Beschreibung und der Zeichnung hervor. In der Zeichnung zeigt
jeweils in perspektivischer Ansicht und jeweils ohne elektrische Verkabelung:
Fig. 1: Einzelteile der Steckvorrichtung in demontiertem Zustand;
Fig. 2: Aufriss eines ersten Steckteils mit darin angeordnetem Sicherungselement und
Schieber;
Fig. 3: Ein Aufriss wie in Figur 2 mit anderer Blickrichtung:
Fig. 4: Eine Ansicht einer montierten Steckvorrichtung;
Fig. 5: Explosionszeichnung einer zweiten Ausfuehrungsform, und
Fig. 6 - 9: Eine Verdeutlichung der Montagestufen bei der zweiten Ausfuehrungsform.
[0009] Die Figuren 1- 4 zeigen eine Steckvorrichtung 1, welche ein erstes und zweites Steckteil
2,3, einen Schieber 5 als Antriebselement 4 und ein Sicherungselement 6 umfasst. Das
Sicherungselement 6 ist in Axialrichtung innerhalb des ersten Steckteils 2 mittels
Umfangsnocken 7,8 oder beispielsweise einem Bund festgelegt und ferner um eine Achse
a drehbar gelagert. Es ist insbesondere denkbar, das erste Steckteil 2 (und das Sicherungselement
6) derart zu gestalten, dass es in einer bestimmten Winkelstellung der beiden Bauteile
zueinander (Montagestellung) axial in das erste Steckteil 2 eingeschoben und nach
einer Relativverdrehung axial in diesem arretiert ist.
[0010] In dem ersten Steckteil 2 ist weiterhin der Schieber 4 translatorisch gefuehrt sowie
verliersicher angeordnet. Dieser Schieber 4 greift mit zwei Schenkeln 9,10 in das
erste Steckteil 2 ein und verfuegt fuer die Fuehrung vorzugsweise in jedem Schenkel
9,10 ueber jeweils eine endseitig geschlossene Nut 11, in die jeweils ein steckteilseitiger
Vorsprung 12 eingreift. Somit wird eine ausschliesslich translatorische Bewegungsmoeglichkeit
des Schiebers 5 bewirkt. Ein zusaetzlicher Vorteil ist die dadurch gewonnene Sicherheit
gegenueber Verlieren des Schiebers 5. Schliesslich sind die Schenkel 9,10 des Schiebers
5 an einem Endstueck 13 miteinander verbunden. Dieses Endstueck 13 ist in Draufsicht
im weitesten Sinne U-foermig, so dass das zweite Steckteil 3 zusammen mit einem nicht
gezeigten Kabel einfach zugefuehrt werden kann.
[0011] Jeder der Schenkel 9,10 weist weiterhin zumindest jeweils eine Schraegflaeche (schiefe
Ebene) 14,15 zur Auflage jeweils mindestens eines sicherungselementseitigen Antriebsnocken
16 auf. Die Figuren 1-4 zeigen jeweils nur einen der Antriebsnocken 16. Eine translatorische
Verschiebung des Schiebers 5 bewirkt somit aufgrund des auf der Schraegflaeche 14
abgleitenden Antriebsnockens 16 eine Drehbewegung des Sicherungselementes 6. Ganz
grundsaetzlich besitzt das Sicherungselement 6 fuer eine besonders raumsparende Anordnung
Huelsenform und verfuegt auf einem Aussenumfang 17 ueber die genannten Antriebsnocken
16. Auf einer Innnenseite ist schliesslich ein nach radial innen weisender Sicherungsnocken
18 (Fig. 2 und 3) zum Eingriff in eine gegenueber der Achse a hauptsaechlich schraeg
verlaufende Nut 19 des zweiten Steckteiles 3 vorgesehen. Die Drehbewegung des Sicherungselementes
6 bewirkt folglich eine Art Einschraubvorgang des Sicherungsnockens 18 in die schraege
Nut 19 und folglich eine automatische Verriegelung. Wie zu ersehen ist, weist die
Nut 19 fuer ein zusaetzlich vereinfachtes Einschieben zu Beginn eines Steckvorgangs
einen axial verlaufenden Teilbereich 20, vorzugsweise mit Einfuehrschraegen auf, welche
einen Winkelversatz ausgleichen, und somit einer Indexierung dienen.
[0012] Der Steckvorgang ist beendet, wenn der Schieber 5 zusammen mit dem zweiten Steckteil
3 vollstaendig oder zumindest nahezu vollstaendig in das erste Steckteil 2 eingeschoben
ist, so dass ein sehr geringer Bauraum beansprucht wird.
[0013] Im folgenden werden weitgehend nur Unterschiede der Figuren 5 -9 im Vergleich zu
den Figuren 1- 4 besprochen, weil im wesentlichen uebereinstimmende Bauteile (mit
uebereinstimmender Funktion) vorgesehen sind, welche mit gleichen Bezugsziffern versehen
sind.
[0014] Die Figur 5 zeigt ein teilweise abgeaendertes Ausfuehrungsbeispiel der Steckvorrichtung
1, welches ueber zusaetzliche Dichtungselemente verfuegt, die einer Abdichtung zwischen
den beiden Steckteilen 2,3 dienen. Zu diesem Zweck ist jeweils ein radial inneres
und ein radial aeusserer Dichtungsring 21,22 vorgesehen. Der radial innere Dichtungsring
21 verfuegt in diesem Zusammenhang ueber eine rechteck/ oder quaderfoermige Ausnehmung
mit abgerundeten Ecken, so dass er auf ein entsprechendes Profilende des zweiten Steckteils
3 aufsteckbar ist. Der Figur 5 ist ferner eine Kabeltuelle 23 fuer eine knickfreie
und abgedichtete Zufuehrung eines nicht gezeigten Kabelbaumes entnehmbar. Schliesslich
ist der Zeichnung noch jeweils ein, dem ersten Steckteil 2 und dem zweiten Steckteil
3 zugeordnetes, und darin zu befestigendes Sicherungsblech 26,27 fuer elektrische
Kabelsteckkontakte 28 zu entnehmen. Insoweit wird eine mehrfach redundante Sicherung
der Steck- und Kabelverbindung gewaehrleistet. Ausserdem ist im rechten unteren Figurenteil
eine verkleinerte Zusammenstellzeichnung dieses Ausfuehrungsbeispiels enthalten.
[0015] Die Figuren 6 bis 9 verdeutlichen den Montagevorgang des Ausfuehrungsbeispiels nach
Figur 5, wobei die Kabeltuelle 23 weggelassen wurde, weil diese auf die eigentliche
Arretierung oder Verriegelung keinen Einfluss hat. Figur 6 zeigt das erste Steckteil
2 mit dem Schieber 5 sowie das zweite Steckteil 3 mit der Nut 19 in dem Ausgangszustand
vor der Montage. Figur 7 verdeutlicht ein teilweise auf das erste Steckteil 2 mit
Steckkontakten aufgeschobenes zweites Steckteil 3, wobei sich der Schieber 5 noch
in seiner Ausgangsposition (ohne Verriegelung) befindet. Gemaess Figur 8 ist das zweite
Steckteil 3 noch weiter eingeschoben, wobei sich auch hier der Schieber 5 noch in
der Ausgangsposition befindet. Wie weiterhin zu ersehen ist, befindet sich ein gestrichtelt
angedeuteter Sicherungsnocken 18 unmittelbar am Beginn der schraegen Nut 19. Mit anderen
Worten koennte die Steckverbindung 1 in diesem Montagestadium durch einfaches Herausziehen
eines der Steckteile 2,3 getrennt werden. Figur 9 zeigt nun den verriegelten Zustand
mit vollstaendig eingeschobenem Schieber 5 und entsprechend verdrehtem Sicherungselement
6.
[0016] Es versteht sich, dass der Arretier- und Montagevorgang einfach durch Reversieren
rueckgaengig gemacht werden kann. Mit anderen Worten wird zunaechst der Schieber 5
aus dem ersten Steckteil 2 herausgezogen, um die Sicherung aufzuheben. Sodann kann
auch das zweite Steckteil 3 aus dem ersten herausgezogen werden.
1. Steckvorrichtung (1), insbesondere zur Verwendung fuer eine elektrische Steckverbindung
in einem Kraftfahrzeug, mit einem ersten Steckteil (2), das mittels einem Sicherungselement
(6) zur loesbar arretierten Verbindung mit einem zweiten Steckteil (3) vorgesehen
ist, gekennzeichnet durch, ein Antriebselement (4) fuer das Sicherungselement (6), welches zwischen den beiden
Steckteilen (2,3) vorgesehen ist, und infolge einer translatorischen Steckbewegung
der beiden Steckteile (2,3) eine selbsttaetige Sicherungsbewegung des Sicherungselementes
(6) bewirkt.
2. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (4) fuer das Sicherungselement (6) erste Getriebemittel aufweist,
welche eine geringe Steckkraft zwischen den beiden Steckteilen (2,3) in eine hohe
Sicherungskraft des Sicherungselementes (6) uebersetzen.
3. Steckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Antriebselement (4) ein in Steckrichtung zu dem ersten Steckteil (2) relativbewegbarer
Schieber (5) vorgesehen ist, welcher fuer eine Linearfuehrung in dem ersten Steckteil
(2) mit wenigstens zwei Schenkeln (9,10) versehen ist, welche mittels einem Endstueck
(13) miteinander verbunden sind, und wobei in den Schenkeln (9,10) jeweils mindestens
eine Nut (11) vorgesehen ist, in die jeweils mindestens ein steckteilseitiger Vorsprung
(12) des Schiebers (5) eingreift.
4. Steckvorrichtung nach Anspruch 1,2, oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schenkel (9,10) jeweils eine Schraegflaeche (schiefe Ebene,14,15) zur Auflage
jeweils eines sicherungselementseitigen Antriebsnocken (16) aufweist.
5. Steckvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche 1- 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Antriebsnocken (16) an einem Aussenumfang (17) des Sicherungselementes (6)
nach radial aussen weisend angeordnet ist.
6. Steckvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (6) mit wenigstens einem Sicherungsnocken (18) versehen ist,
welcher an dem Sicherungselement (6) nach radial innen weisend vorgesehen ist.
7. Steckvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (6) mittels Umfangsnocken (7,8) oder einem Bund in axialer
Richtung fest und um eine Achse a drehbar in dem ersten Steckteil (2) festgelegt ist.
8. Steckvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Steckteile (2,3) zylindrische Gehaeuseteile aufweisen, wobei das erste
Steckteil (2) zusammen mit dem Schieber (5) und dem Sicherungselement (6) im wesentlichen
das gesamte zweite Steckteil (3) radial aussen umgreift, dass das Sicherungselement
(6) innerhalb des ersten Steckteiles (2) angeordnet ist, und das zweite Steckteil
(3) mindestens eine, jedem Sicherungsnocken (18) zugeordnete Nut (19) aufweist.
9. Steckvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Nut (19) wenigstens eine Schraegflaeche (schiefe Ebene,25,25) zum Angriff des
jeweils zugeordneten Sicherungsnockens (18) aufweist.
10. Steckvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Gesamtuebersetzungsfaktor des Antriebs fuer das Sicherungselement (6) aus
einer Summe von wenigstens zwei Teiluebersetzungsfaktoren von wenigstens zwei Getriebemitteln
ergibt.
11. Steckvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Getriebemittel Schraegflaechen (schiefe Ebenen,14,15,24,25) aufweist.
12. Steckvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche, dadurch gekennzeichnet, dass die Getriebemittel selbsthemmend sind.