[0001] Die Erfindung bezeichnet ein Elektrohandwerkzeuggerät wie eine Bohrmaschine oder
einen Bohrhammer zum zumindest teilweise drehenden Antrieb eines aufgenommenen Werkzeugs.
[0002] Die derzeit marktüblichen Bohrhämmer und sonstige Bohrgeräte sind auf reine Zweihandbedienung
ausgelegt. In der Praxis wird aber häufig im Einhandbetrieb gearbeitet. Insbesondere
bei Montagearbeiten wird eine freie Hand oft zum Festhalten eines zu befestigenden
Gegenstands, zum Halten eines weiteren Werkzeugs, einer Bohrlochschablone oder von
Dübeln und Schrauben etc. benötigt.
[0003] Der Bedienhandgriff von für Zweihandbedienung ausgelegten Bohrgeräten befindet sich
weit entfernt vom Schwerpunkt des Bohrgerätes, wodurch sich im Einhandbetrieb eine
grosse Belastung für Handgelenk und Armmuskulatur ergibt. Ebenso wird durch den grossen
Abstand von der Bedienhand zum Werkstück das Ansetzen des vorne aufgenommenen Werkzeugs
stark erschwert, da eine kleine Winkeländerung am Handgelenk eine grosse Auslenkung
an der Werkzeugspitze bewirkt.
[0004] Nach der US5445479 weist eine Bohrmaschine zur Einhandbedienung einen in Verlängerung
der Werkzeugachse hinter dem Antrieb angeordneten und im wesentlichen dazu senkrecht
orientierten Bedienhandgriff sowie eine nach hinten auskargende Armstütze auf, in
welcher der, der Bedienhand zugeordnete, Unterarm mit einer Manschette befestigbar
ist.
[0005] Nach der DE19930008A1 weist eine Handwerkzeugmaschine wie eine Bohrmaschine einen
hinter dem Antrieb angeordneten und im wesentlichen dazu senkrecht orientierten Bedienhandgriff
sowie eine nach hinten auskargende Unterarmstütze auf, die eine, der Bedienhand zugeordneten,
den Unterarm teilweise umgreifende, konkave Form aufweist.
[0006] In beiden vorbekannten Lösungen wird das gesamte Eigengewicht der Handwerkzeugmaschine
von der Bedienhand aufgenommen, da die Armstütze nur zur Aufnahme des, durch das Eigengewicht
des bezüglich des Handgriffs vorn überhängenden Antriebs erzeugten, Drehmoments dient.
Der hinter dem Antrieb angeordnete Bedienhandgriff erschwert zudem ein passgenaues
Ansetzen des Werkzeugs. Eine Benutzung im Zweihandbetrieb wird nicht unterstützt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung für ein zum Einhandbetrieb
ausgebildetes Elektrohandwerkzeuggerät aufzuzeigen, mit welcher die Bedienhand vom
Eigengewicht des Elektrohandwerkzeuggerätes entlastet wird und zudem das Ansetzen
des Werkzeugs zielgenauer erfolgen kann. Ein weiterer Aspekt besteht in einer zusätzlichen
Ausgestaltung für den Zweihandbetrieb.
[0008] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Im wesentlichen befindet sich bei einem Elektrohandwerkzeuggerät der Bedienhandgriff
vor dem Schwerpunkt und am, bei zweckentsprechender Benutzung, unterem hinteren Ende
des Gehäuses eine zumindest teilweise horizontale Auflagefläche für den, der Bedienhand
zugeordneten, Unterarm, wodurch das Eigengewicht zumindest teilweise auf dem Unterarm
aufliegt.
[0010] Vorteilhaft ist der Bedienhandgriff mit einem Schalter zur Steuerung des Elektrohandwerkzeuggerätes
kombiniert.
[0011] Weiter vorteilhaft ist das Elektrohandwerkzeuggerät durch eine am hinteren Ende des
Gehäuses angeordnete, den Unterarm umgreifende, konkave Mulde bezüglich der Winkellage
der Werkzeugachse führbar.
[0012] Vorteilhaft ist eine bezüglich des Werkzeugdrehmoments ansprechende Sicherheitskupplung
zur Trennung des Antriebs von der Werkzeugaufnahme auf ein, dem Gegendrehmoment des
Unterarms zugeordnetes, relativ niedriges Grenzdrehmoment eingestellt, wodurch eine
Werkzeugblockade für den Nutzer unkritisch ist. Somit kann das Elektrohandwerkzeuggerät
auch mit, gelegentlich Werkzeugblockaden verursachenden, Werkzeugen grossen Werkzeugdurchmessers
unkritisch im Einhandbetrieb benutzt werden.
[0013] Ein vorteilhaft zusätzlich vorhandener Seitenhandgriff ermöglicht alternativ den
Zweihandbetrieb bei Werkzeugen grossen Werkzeugdurchmessers oder schwer bearbeitbaren
Werkstücken.
[0014] Weiter vorteilhaft ist der Seitenhandgriff mit einem nicht arretierbaren Schalttaster
zum Umschalten des Grenzdrehmoments der Sicherheitskupplung auf einen für den Zweihandbetrieb
zulässigen höheren Wert ausgestattet, wodurch dazu notwendig die zweite Hand am Seitenhandgriff
angreifen muss.
[0015] Vorteilhaft weist das Elektrohandwerkzeuggerät zum vom Stromnetz unabhängigen Betrieb
Elektroakkumulatoren zur Energieversorgung auf, welche weiter vorteilhaft im hinteren
Teil des Elektrohandwerkzeuggerätes angeordnet sind, wodurch deren Eigengewicht im
wesentlichen vom Unterarm aufgenommen wird.
[0016] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit: Fig. 1 als Elektrohandwerkzeuggerät.
[0017] Nach Fig. 1 weist ein Elektrohandwerkzeuggerät 1 im vorderen Bereich eines Gehäuses
2 eine Werkzeugaufnahme 3 für ein, nicht dargestelltes, zumindest teilweise um eine
Achse A drehendes Werkzeug, einen im vorderen Bereich des Gehäuses 2 nahe der Werkzeugaufnahme
3 und somit vor dem Schwerpunkt des Elektrohandwerkzeuggerätes 1 unterhalb des Gehäuses
2 im wesentlichen senkrecht zur Achse A und somit bei üblicher Benutzung vertikal
angeordneten Bedienhandgriff 4 mit einem Steuerungsschalter 5, einen senkrecht zum
Bedienhandgriff 4 und zur Achse A angeordneten Seitenhandgriff 6 mit einem Schalttaster
7, eine im hinteren Bereich des Gehäuses 2 angeordnete, bei üblicher Benutzung teilweise
horizontale, Auflagefläche 8 zur Auflage auf einem Unterarm 10 einer den Bedienhandgriff
4 umgreifenden Bedienerhand 11 mit zwei dazu senkrechten Führungsflächen 9, welche
für den Unterarm 10 gemeinsam mit der Auflagefläche 8 zumindest teilweise eine konkave
Mulde zur seitlichen Führung des Elektrohandwerkzeuggerätes 1 ausbilden, und einen
im hinteren Bereich im Inneren des Gehäuses 2 angeordneten Elektroakkumulator 12 auf.
1. Elektrohandwerkzeuggerät zum zumindest teilweise drehenden Antrieb eines in eine Werkzeugaufnahme
(3) aufgenommenen Werkzeugs mit einem Gehäuse (2) und einem Bedienhandgriff (4) für
eine Bedienhand (11) eines Nutzers, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienhandgriff (4) an dem der Werkzeugaufnahme (3) zugeordneten Bereich des
Gehäuses (2) angeordnet ist und dass an dem der Werkzeugaufnahme (3) abgewandten Bereich
des Gehäuses (2) eine zur Auflage des Elektrohandwerkzeuggerätes(1) auf einem, der
Bedienhand (11) zugeordneten, Unterarm (10) ausgebildete Auflagefläche (8) angeordnet
ist.
2. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienhandgriff (4) einen Steuerungsschalter (5) beinhaltet.
3. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem der Werkzeugaufnahme (3) abgewandten Bereich des Gehäuses (2) eine den Unterarm
(10) teilweise umgreifende, konkave Mulde ausgebildet ist.
4. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine bezüglich des Werkzeugdrehmoments ansprechende Sicherheitskupplung zur Trennung
der Werkzeugaufnahme von einem Antrieb beinhaltet ist.
5. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Seitenhandgriff (6) vorhanden ist.
6. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenhandgriff (6) mit einem nicht arretierbaren Schalttaster (7) zum Umschalten
des Grenzdrehmoments der Sicherheitskupplung ausgeführt ist.
7. Elektrohandwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Elektroakkumulatoren (12) vorhanden sind.
8. Elektrohandwerkzeuggerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroakkumulatoren (12) innerhalb des der Werkzeugaufnahme (3) abgewandten
Bereiches des Gehäuses (2) angeordnet sind.