[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von blattförmigem Gut, insbesondere
in Form von Stapeln, mit einem Traggestell, einem darin zwangsgeführten und bei gleichzeitiger
seitlicher Bewegung auf- und abwärtsbewegbaren Messer, zwei in unterschiedlichen Winkeln
schräg angeordneten wälzgelagerten Linearführungen für einen das Messer aufnehmenden
Messerträger und Antriebsmitteln zum Bewegen des Messerträgers, wobei die jeweilige
Linearführung mindestens eine mit dem Traggestell verbundene Führungsschiene und einen
zwangsgeführten Führungswagen aufweist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE 44 40 754 C1 bekannt. Dort weist die jeweilige
Linearführung eine traggestellseitige Führungsschiene auf, in der ein Führungswagen
zwangsgeführt ist. Mit dem Führungswagen ist ein Zapfen verbunden, der schwenkbar
in einer Bohrung des Messerträgers gelagert ist. Den Zapfen umgibt ein Radialnagellager.
Zwischen dem Messerträger und einer auf einen Gewindeabschnitt des Zapfens aufgeschraubten
Mutter ist ein Axiallager vorgesehen, des weiteren ist ein Axiallager zwischen dem
Führungswagen und dem Messerträger angeordnet. Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung
der große Abstand zwischen der Lagerebene der Linearführung und der Lagerebene des
Messerträgers im Zapfen. Weil über die Lagerung des Messerträgers die Position der
Schnittebene des vom Messerträger gehaltenen Messers weitgehend vorgegeben wird, ergeben
sich erhebliche Abstände zwischen der Schnittebene und der Führungsebene des Messerträgers
im Traggestell, womit hohe Biegemomente beim Schnitt in das Traggestell eingeleitet
werden. Um diese aufnehmen zu können, sind die Schwenklagerung sowie die Linearführung
entsprechend stark zu dimensionieren, womit ein hoher Bau- und Kostenaufwand einhergeht,
ferner muss eine erhebliche zusätzliche Masse beim Schnitt bewegt werden. Abgesehen
hiervon bedingen die hohen, beim Schnitt in den die Führungsschiene umschließenden
Führungswagen eingeleiteten Momente, dass die Linearführung aufgeweitet wird. Die
Folge ist eine wenig präzise Führung des Messers und damit eine Schnittungenauigkeit.
[0003] Weitere Vorrichtungen zum Schneiden von blattförmigem Gut, die wälzgelagerte Linearführungen
für den Messerträger aufweisen, sind aus der DE 42 06 338 A1 und der DE 196 29 285
C1 bekannt. Eine Vorrichtung zum Schneiden von blattförmigem Gut, die eine gleitgelagerte
Linearführung für den Messerträger aufweist, ist in der GB 566 754 beschrieben.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine steife Lagerung eines Messerträgers
im Traggestell zu erreichen, insbesondere durch eine optimale Lagerungsposition des
Messerträgers sowie minimale Biegemomente, die beim Schneiden über die Messerlagerung
in das Traggestell eingeleitet werden.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch,
dass der Messerträger im Bereich der jeweiligen Linearführung mit einem Lagerelement
versehen ist, das schwenkbar in einer Bohrung des Führungswagens gelagert ist.
[0006] Wesentlich ist, dass das Lagerelement, das insbesondere als Bolzen oder Zapfen ausgebildet
ist, schwenkbar im Führungswagen gelagert ist. Dadurch kann der resultierende Kraftangriffspunkt
des Lagerelementes beliebig dicht bezüglich der Schnittebene positioniert werden.
Vorzugsweise wird der resultierende Kraftangriffspunkt des Lagerelementes so gewählt,
dass er zumindest annähernd mit der Schnittebene zusammenfällt. Es entsteht damit
beim Schneiden ein eindeutig gerichtetes, allerdings im Betrag kleines Biegemoment,
das von dem jeweiligen Lagerelement in den Führungswagen eingeleitet wird. Vorzugsweise
erfolgt die Lagerung des Lagerelementes im Führungswagen und die Lagerung des Führungswagens
in der jeweiligen Führungsschiene im wesentlichen in einer Ebene. Die Schneidkräfte
werden somit, ohne nennenswerte Biegemomente, vom Messer/Messerträger über das jeweilige
Lagerelement in den Führungswagen und von dort in die jeweilige Führungsschiene übertragen.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Gestaltung und Anordnung der vorgenannten Bauteile
erfolgt keine Aufweitung des Lagerbereiches und es ist kein undefiniertes Spiel der
sich relativ zueinander bewegenden Teile zu verzeichnen.
[0007] Die zwangsgeführte Lagerung des Führungswagens kann auf unterschiedliche Art und
Weise bewerkstelligt werden. So besteht die Möglichkeit, nur eine Führungsschiene
vorzusehen, in der der Führungswagen formschlüssig gelagert ist. Es ist gleichfalls
denkbar, im Bereich der jeweiligen Linearführung zwei Führungsschienen vorzusehen,
die ein Führungsschienenpaar bilden, zwischen denen der Führungswagen angeordnet ist
und in denen er zwangsgeführt ist. Das Führungsschienenpaar kann durchaus eine Baueinheit
bilden, somit im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei in die beiden
Schenkel die Führungsschienen integriert sind und im Bereich des die beiden Schenkel
verbindenden Steges die Baueinheit mit dem Traggestell verbunden ist.
[0008] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lagerelement
fest mit dem Messerträger verbunden ist. Diese feste Verbindung kann beispielsweise
dadurch erzielt werden, dass das Lagerelement, konkret der Bolzen, mit dem Messerträger
verschraubt ist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Lagerung des Lagerelementes
im Führungswagen wälzgelagert erfolgt. Dies kann unter Verwendung von Axial- und Radiallagern
geschehen, insbesondere Nadellagern, um mit minimalem Bauraum für die Lagerung auszukommen.
Die Axial- und die Radiallagerung des Lagerelementes im Führungswagen erfolgt beispielsweise
mittels zweier geteilter Axial/Radial-Lager, die in den Führungswagen eingesetzt sind
und beim Einschrauben des Bolzens in den Messerbalken verspannt werden.
[0010] Gemäß einer spezifischen Gestaltung ist vorgesehen, dass der in der langen Führungsschiene
bzw. den langen Führungsschienen angeordnete kürzere Führungswagen eine relativ große
Länge aufweist. Diese sollte mindestens der halben Länge der jeweiligen Führungsschiene
entsprechen. Hierdurch ist eine kippungsfreie Führung des Führungswagens in der Führungsschiene
bzw. in den Führungsschienen gewährleistet.
[0011] Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die jeweilige Führungsschiene einen
im wesentlichen M- oder V-förmigen Querschnitt und der der jeweiligen Führungsschiene
zugewandte Abschnitt des Führungswagens einen im wesentlichen V-förmigen Querschnitt
aufweist. Durch Zusammenwirken der jeweiligen Querschnitte ist eine präzise Führung
des Führungswagens in der jeweiligen Führungsschiene sowohl in der Ebene der Schnittlinie
bzw. einer parallel zu dieser verlaufenden Ebene sowie senkrecht zu dieser Ebene gewährleistet.
[0012] Die Wälzlagerung des Führungswagens in der Führungsschiene bzw. den Führungsschienen
kann beispielsweise mittels eines zwischen diesen zwangsgeführten Käfigs erfolgen.
Bei einem Zusammenwirken der M-förmigen und V-förmigen Führungsquerschnitte ist der
Käfig im Querschnitt vorzugsweise V-förmig ausgebildet. Er kann als Winkel-Flachkäfig
gestaltet sein, der eine Vielzahl von Wälzkörpern aufnimmt. - Es ist durchaus denkbar,
statt einer Führung unter Verwendung eines Käfigs eine Umlaufführung von Wälzelementen
vorzusehen, insbesondere eine Rollenumlaufführung.
[0013] Um den Messerträger präzise zum Lager bzw. dem Traggestell ausrichten zu können,
sollte zumindest im Bereich eines der beiden Messerträgerlager ein Exzenter zum Verstellen
des Lagerelementes relativ zum Messerträger vorgesehen sein.
[0014] Der Messerträger kann auf unterschiedliche Art und Weise betätigt werden, beispielsweise
einseitig oder zweiseitig. Beim zweiseitigen Angreifen eines Kraftmittels am Messerträger
können, da keine hohen Kräfte durch den Messerträger eingeleitet werden brauchen,
der Messerträger und die diesem zugeordneten Linearführungen geringer dimensioniert
werden. Bei dem jeweiligen Kraftmittel handelt es sich beispielsweise um einen Hydraulikzylinder
oder einen elektromotorischen Antrieb unter Verwendung eines Kurbeltriebes.
[0015] Von besonderem Vorteil ist bei der erfindungsgemäßen Lagerung des Messerträgers im
Traggestell, dass die Symmetrieebene der Linearführung (des Führungswagen in der jeweiligen
Führungsschiene) und die Symmetrieebene der Rotativführung (des Lagerbolzens im Führungswagen)
im wesentlichen zusammenfallen, wobei sich auch die Schneidebene im Bereich dieser
Ebene bzw. Ebenen befinden sollte.
[0016] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der Beschreibung
der Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0017] In den Figuren ist die Erfindung anhand mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele
einer Planschneidmaschine dargestellt, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es stellt
dar:
- Figur 1
- eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Schneidmaschine mit strichliert angedeuteten,
erfindungsrelevanten Bauteilen, bezogen auf ein erstes Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Schneidmaschine mit strichliert angedeuteten,
erfindungsrelevanten Bauteilen,
- Figur 3
- eine vergrößerte Darstellung des in Figur 1 gezeigten, für die Erfindung relevanten
Bereiches der Schneidmaschine, von vorn gesehen,
- Figur 4
- einen Schnitt durch die Schneidmaschine gemäß der Linie B-B in Figur 3,
- Figur 5
- einen Schnitt durch die Schneidmaschine gemäß der Linie A-A in Figur 3,
- Figur 6
- eine vergrößerte Darstellung der in Figur 5 gezeigten Verbindung von Messerträger
und Bestandteil des Traggestells bildendem Ständer der Schneidmaschine,
- Figur 7
- eine gegenüber der Ausführungsform nach Figur 6 geringfügig modifizierte Gestaltung
des Führungs- und Lagerungsbereiches des Messerträgers,
- Figuren 8 bis 11
- weitere modifizierte Ausführungsformen des Führungs- und Lagerungsbereiches des Messerträgers
im Traggestell, veranschaulicht in einer Schnittdarstellung gemäß Figur 6.
[0018] Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidmaschine ist grundsätzlich
in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellt, ferner detaillierter bezüglich des
Führungs- und Lagerungsbereiches des Messerträgers im Traggestell in den Figuren 3
bis 6 veranschaulicht.
[0019] Die Schneidmaschine weist einen Ständer 1, einen Hintertisch 2 zur Aufnahme des zu
schneidenden Gutes sowie einen Vordertisch 3 zur Aufnahme des geschnittenen Gutes
auf. Bei dem zu schneidenden Gut handelt es sich beispielsweise um einen großformatigen
Stapel, der aus einer Vielzahl übereinanderliegender Papierbögen gebildet ist. Der
Hintertisch 2 ist in seinem hinteren Bereich mittels Stützen 4 unterstützt. Im Ständer
1 sind oberhalb der Tische 2 und 3 ein Preßbalken 5 zum Fixieren des zu schneidenden
Gutes vor dem Schnitt, sowie vor dem Preßbalken 5 ein Messer 6 zum Durchtrennen des
Schneidgutes gelagert. Die Lagerung des Messers 6 erfolgt im Ständer 1 mittelbar,
das heißt es ist das Messer 6 mit einem Messerträger 7 fest verschraubt, der verfahrbar
im Ständer 1 gelagert ist. Die vertikal zur Auflagefläche 8 der Tische 2 und 3 verlaufende
Schnittebene ist mittels der strichpunktierten Linie 9 veranschaulicht. Der Messerträger
7 ist im wesentlichen U-förmig ausgebildet, mit im wesentlichen vertikal orientierten
Schenkeln 10 sowie einem zu verbindenden, im wesentlichen horizontal orientierten
Steg 11. Wie der Darstellung der Figur 1 zu entnehmen ist, ist der Messerträger 7
mit seinen Schenkeln 10 bzw. einem Steg 11 in seiner angehobenen Position geringfügig
aus der Vertikalen bzw. Horizontalen geneigt angeordnet, somit auch das Messer 6 mit
seiner Schneidkante 12 geringfügig zur Horizontalen geneigt angeordnet, da das Messer
6 im Schwingschnitt bis zum Auftreffen auf eine in die Tischoberfläche 8 eingelassene
horizontal angeordnete Schneidleiste 38 abgesenkt wird, wobei die Schneidkante 12
in dieser Position parallel zur Tischoberfläche 8 positioniert ist. Um diesen Schwingschnitt
zu erzielen, ist der Messerträger 7 in unterschiedlich geneigt angeordneten Linearführungen
in Richtung der beiden veranschaulichten Doppelpfeile hin und her verfahrbar, wobei
der Messerträger 7 zusätzlich, relativ zu diesen Linearführungen 13, um Achsen 14
schwenkbar ist. Betätigt wird das Messer 6 bzw. der Messerträger 7 mittels eines am
unteren, verlängerten Ende eines Schenkels 10 des Messerträgers 7 angreifenden Hydraulikzylinders
15, dessen Zylinderhülse 16 unten schwenkbar im Ständer 1 und dessen Kolbenstange
17 oben schwenkbar am genannten Schenkel 10 des Messerträgers 7 angreift. Die Schwenkachsen
sind jeweils mit den Bezugsziffern 18 und 19 bezeichnet. Die Kraftrichtung des Hydraulikzylinders
15 ist im wesentlichen in Längsrichtung der dessen Angriffspunkt am Messerträger 7
zugeordneten Linearführung 13 orientiert.
[0020] Unterhalb des angehobenen Messers 6 ist im Ständer 1 eine Öffnung 20 zum Durchschieben
des Schneidgutes vorgesehen. Oberhalb des Messerträgers 7 ist die Vorderfront des
Ständers 1 mit einem Bedienfeld 21 versehen.
[0021] Der erfindungsgemäße Aufbau und die Wirkungsweise des im Ständer 1 gelagerten Messerträgers
ist in den Figuren 3 bis 6, allerdings für den in der unteren Endlage befindlichen
Messerträger bzw. das in der unteren Endlage befindliche Messer verdeutlicht:
[0022] Da die Lagerung des Messerträgers 7 in den beiden Linearführungen 13 identisch ist
und sich die Positionen der Linearführungen 13 bezüglich des Ständers 1 nur hinsichtlich
deren Neigung zur Vertikalen unterscheiden, um den Schwingschnitt zu bewerkstelligen,
wird nachfolgend nur die Lagerung des, auf die Orientierung der Zeichnungen bezogen,
links dargestellten Endes des Messerträgers 7 im Ständer 1 näher beschrieben. Entsprechendes
gilt demzufolge auch für die Lagerung des rechten Endes des Messerträgers 7 im Ständer
1.
[0023] Entsprechend der Neigung des ziehenden Schwingschnittes des Messers 6 ist die Linearführung
13, bezogen auf deren Längsachse 22, unter einem definierten Winkel zur Horizontalen
angeordnet, der vorzugsweise 40 bis 60°, insbesondere 50° beträgt.
[0024] Die Linearführung 13 weist ein äußeres Führungsschienenpaar 25 auf, das durch die
parallel zueinander angeordneten Führungsschienen 23 und 24 gebildet ist, sowie einen
zwischen diesen angeordneten und durch diese zwangsgeführten Führungswagen 26 auf.
Die Länge des Führungswagens 26 ist, wie der Darstellung der Figur 3 zu entnehmen
ist, geringfügig länger als die halbe Länge des äußeren Schienenpaares 25. Die Führungsschienen
23 und 24 des Schienenpaares 25 sind als sogenannte M-Führungsschienen ausgebildet,
das heißt sie weisen einen im wesentlichen M-förmigen Querschnitt auf. Die hierdurch
gebildeten V-förmigen Lagerflächen dieser Führungsschienen 23 bzw. 24 sind mit der
Bezugsziffer 27 bezeichnet. Mittels diverser Schrauben 28 sind die Führungsschienen
23 und 24 mit dem Ständer 1 verbunden. Der Führungswagen 26 weist auf seiner den Führungsschienen
23 und 24 zugewandten Seiten V-förmig angeordnete Lagerflächen 29 auf, wobei der zwischen
diesen gebildete Winkel mit dem Winkel der Lagerflächen 27 der M-Führungsschienen
23 bzw. 24 übereinstimmt. Der Führungswagen 26 ist insofern als Doppel-V-Schiene ausgebildet.
Der Führungswagen 26 ist in Abstand zum Führungsschienenpaar 25 angeordnet, wobei
der jeweils zwischen dem Führungswagen 26 und der Führungsschiene 23 bzw. 24 gebildete
Raum der Aufnahme eines V-förmig angeordneten, zwangsgeführten Nadelrollen-Flachkäfigs
30 dient. Die Zwangsführung des jeweiligen Nadelrollen-Flachkäfigs 30 relativ zum
Führungswagen 26 und zugeordneten Führungsschiene 23 bzw. 24 kann auf unterschiedliche
Art und Weise bewerkstelligt werden und ist deshalb in den Figuren nicht näher veranschaulicht.
Konkret kann die erfindungsgemäße Lagerung des Führungswagens in dem Führungsschienenpaar
25 gemäß der vorliegenden Erfindung durch eine Flach-Käfigführung unter Verwendung
von HYDRL/EGIS M- und V-Führungsschienen mit integrierter Zahnstange zur Zwangsführung
eines ein Ritzel aufweisenden Winkel-Nadelrollen-Flachkäfigs gemäß dem Katalog der
HYDRL AG / INA LINERTZ-Technik OHG, Sachnummer 005-276-373/FRF-D-D-049915, Seiten
62 bis 64, verwirklicht sein. Die Länge des Nadelrollen-Flachkäfigs 30 ist so bemessen,
dass beim Verfahren des Führungswagens 26 aus der in Figur 3 veranschaulichten unteren
Endstellung in die in dieser Figur gleichfalls veranschaulichte, mit strichpunktierten
Linien wiedergegebene, obere Endstellung eine präzise spielfreie Führung des Führungswagens
26 in den Führungsschienen 23 und 24 gewährleistet ist.
[0025] Wie insbesondere der Darstellung der Figur 6 zu entnehmen ist, sind das Schienenpaar
25 und der Führungswagen 26 und insbesondere deren V-förmige Lagerflächen 27 und 29
symmetrisch ausgebildet, wobei diese Bauteile derart bezüglich des Ständers 1 montiert
sind, daß die Symmetrieachse im wesentlichen mit der Schnittebene 9 zusammenfällt.
Auch der resultierende Kraftangriffspunkt 31 des Lagers für den Messerträger 7 im
Führungswagen 26 fällt im wesentlichen mit der Schnittebene 9 zusammen. Gelagert ist
der Messerträger 7 in der jeweiligen Linearführung 13 mittels eines Gewindebolzens
32, der zwei in eine Bohrung 45 des Führungswagens 26 eingesetzte Radial-AxialLager
33 durchsetzt. Die beiden Lager sind als Nadellager ausgebildet, wobei deren stirnseitige
Ringschultern 34 zwischen dem Führungswagen 26 und einer am Messerträger 7 anliegenden
Unterlegscheibe 35 bzw. dem Führungswagen 26 und einem Kopfabschnitt 36 des Gewindebolzens
32 fixiert sind. Eingeschraubt wird der Gewindebolzen 32 somit von dem rückwärtigen
Bereich des Ständers 1 in eine Gewindebohrung 37 des Messerträgers 7. Um den Gewindebolzen
32 einschrauben zu können, ist der Ständer 1 beispielsweise mit einer Bohrung zum
Einführen eines Schraubwerkzeuges versehen.
[0026] Figur 7 zeigt eine gegenüber der Ausführungsform nach Figur 6 geringfügig modifizierte
Gestaltung der Lagerung des jeweiligen Gewindebolzens 32 im Messerträger 7. Zum Verstellen
der Position des Messers 6 bzw. des Messerträgers 7 relativ zum Ständer 1, um die
Position der Schneidkante des Messers 6 im unteren Totpunkt bezüglich der Schneidleiste
38 zu justieren, ist zumindest einer der beiden Gewindebolzen 32 nicht unmittelbar
in den Messerträger 7, sondern in eine Exzenteraufnahme 39 eingeschraubt, die exzentrisch
zur Mittellängsachse 40 des Gewindebolzens 32 in einer eine Schulter aufweisenden,
bezüglich der Achse 41 rotationssymmetrischen Ausnehmung im Messerträger 7 gelagert
ist. Diese Exzenteraufnahme 39 ist relativ zum Messerträger 7 schwenkbar und in der
justierten Position die Exzenteraufhahme 39 und der Messerträger 7 im Bereich der
strichlierten Linien durch nicht veranschaulichte Mittel verbindbar.
[0027] Die Figuren 8 bis 11 zeigen gegenüber den Ausführungsformen nach den Figuren 6 und
7 modifizierte Gestaltungen der Schneidmaschine in einer entsprechenden Schnittdarstellung.
Bei diesen Figuren wurde allerdings darauf verzichtet, den Messerträger 7 mit einzuzeichnen,
insofern wird auf die Darstellung insbesondere der Figur 7 verwiesen. Bei den Ausführungen
nach den Figuren 8 bis 11 erfolgt die Befestigung des Messerträgers 7 nicht, wie zur
Figur 6 dargestellt, mittels einer Sacklochgewindebohrung 37, in die der Gewindebolzen
32 eingeschraubt wird. Stattdessen ist der Messerträger 7 mit einer Durchgangsbohrung
versehen, die der Gewindebolzen 32 durchsetzt. Auf dessen Gewindeabschnitt 42 wird
eine Mutter 43 geschraubt, vergleichbar der Exzenteraufnahme 39, wobei diese Mutter
43 den Messerträger 7 gegen die Unterlegscheibe 35 verspannt. Anhand der Figuren 8
bis 11 sollen andere Ausgestaltungen der Linearführungen 13 veranschaulicht werden.
Diese Modifizierungen zeigen statt einer Führung des Führungswagens 32 in den Führungsschienen
23 und 24 mittels eines zwischen diesen zwangs geführten Käfigs 30 eine Führung mittels
einer Rollenumlaufführung, die allgemein mit der Bezugsziffer 44 bezeichnet ist. Bei
der Ausführungsform nach Figur 2 sind zwei äußere Führungsschienen 23 und 24 vorgesehen,
die zwischen sich den Führungswagen 26 aufnehmen. Die Führungsschienen 23 und 24 bilden
separate Bauteile, die mit dem Ständer 1 verschraubt sind. Bei der Ausführungsform
nach der Figur 9 bilden die beiden Führungsschienen 23 und 24 eine Baueinheit 46 mit
U-förmigem Querschnitt, die im Bereich ihres die beiden Schenkel verbindenden Steges
47 mit dem Ständer 1 verschraubt sind. Die Schrauben 28 durchsetzen die beiden Schenkel
der Baueinheit 46, in die die Führungsschienen 23 und 24 integriert sind. Auch bei
dieser Ausführungsform ist der Führungswagen 26 innerhalb des zwischen den beiden
Führungsschienen 23 und 24 gebildeten Raumes angeordnet. Bei der Ausführungsform nach
der Figur 10 sind zwar die Führungsschienen 23 und 24 entsprechend denjenigen gemäß
der Figur 8 ausgebildet, allerdings ist der Führungswagen 26 so gestaltet, dass er
plattenförmig ausgebildet ist und hierbei die Führungsschienen 23 und 24 in den Führungswagen
26 eingebettet sind. Die Rollenumlaufführungen 44 sind, bezogen auf die jeweilige
Führungsschiene 23 bzw. 24 somit beidseitig der Führungsschiene 23 bzw. 24 angeordnet.
Die Ausführungsform nach der Figur 11 unterscheidet sich von derjenigen nach der Figur
10 dadurch, dass die Lagerung des Führungswagens 26 nur im Bereich einer Führungsschiene,
vorliegend der Führungsschiene 23 erfolgt. Die Führungsschiene 24 und der Plattenbereich
des Führungswagens 26 im Bereich dieser Führungsschiene entfällt somit.
1. Vorrichtung zum Schneiden von blattförmigem Gut, insbesondere in Form von Stapeln,
mit einem Traggestell (1), einem zwangsgeführten und bei gleichzeitiger seitlicher
Bewegung auf- und abwärtsbewegbaren Messer (6), zwei in unterschiedlichen Winkeln
schräg angeordneten, wälzgelagerten Linearführungen (13) für einen das Messer (6)
aufnehmenden Messerträger (7) und Antriebsmitteln (15) zum Bewegen des Messerträgers
(7), wobei die jeweilige Linearführung (13) mindestens eine mit dem Traggestell (1)
verbundene Führungsschiene (23) und einen zwangsgeführten Führungswagen (26) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Messerträger (7) im Bereich der jeweiligen Linearführung (13) mit einem Lagerelement
(32) versehen ist, das schwenkbar in einer Bohrung (45) des Führungswagens (26) gelagert
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (32) als Bolzen oder Zapfen ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Linearführung (13) zwei mit dem Traggestell (1) verbundene Führungsschienen
(23, 24) aufweist, zwischen denen der Führungswagen (26) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (23, 24) eine Baueinheit (46) bilden, die insbesondere U-förmigen
Querschnitt aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (32) fest mit dem Messerträger (7) verbunden ist, insbesondere der
Bolzen (32) mit dem Messerträger (7) verschraubt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung des Lagerelementes (32) im Führungswagen (26) und die Lagerung des Führungswagens
(26) in der jeweiligen Führungsschiene (23 bzw. 24) im wesentlichen in einer Ebene
(9), insbesondere im Bereich der Schnittebene (9), erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der resultierende Kraftangriffspunkt (31) des Lagerelements (32) zumindest annähernd
mit der Schnittebene (9) zusammenfällt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung des Lagerelements (32) im Führungswagen (26) wälzgelagert erfolgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Führungsschiene (23 bzw. 24) einen im wesentlichen M- oder V-förmigen
Querschnitt und der der jeweiligen Führungsschiene (23 bzw. 24) zugewandte Abschnitt
des Führungswagens (26) einen im wesentlichen V-förmigen Querschnitt aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung des Führungswagens (26) in der jeweiligen Führungsschiene (23 bzw. 24)
mittels eines zwischen diesen zwangs geführten Käfigs (30) erfolgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung des Führungswagens (26) in der jeweiligen Führungsschiene (23 bzw. 24)
mittels einer Umlaufführung, insbesondere einer Rollenumlaufführung (44) erfolgt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Exzenter (39) zum Verstellen des Lagerelementes (32) relativ zum Messerträger
(7) vorgesehen ist.