[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Einführen von Materialbahnen
bzw. Materialbahnsträngen in Rotationsdruckmaschinen, insbesondere solcher Materialbahnen
oder Teilbahnen, die vor Passage des Wendestangenüberbaus längsgeschnitten und in
separate Förderpfade eingeführt werden.
[0002] Aus GB 2 331 984 A ist eine Bahneinzugsvorrichtung bekanntgeworden, bei der Bahnführungsstangen
während der Einfädeloperation der Materialbahn in deren Förderpfade eingeführt werden.
Mittels einer Längsschneidvorrichtung wird eine Materialbahn in Bahnstränge aufgeteilt.
Die einzelnen Bahnstränge werden um die Bahnführungsstangen gewickelt, so daß diese
stets in einer Ebene verfahren werden können. Ist der Einfädelvorgang abgeschlossen,
können die Führungsstangen entweder aus dem Bahnpfad gezogen oder durchaus auch diesem
durch eine Schwenkbewegung der Bahnführungsstangen herausgestellt werden. Nachteilig
bei dieser Lösung ist der Umstand, daß die Einführstangen zusätzliche Komponenten
innerhalb eines Wendestangenüberbaus darstellen, die im Wendestangenüberbau zusätzlich
vorzusehen sind und den dort ohnehin knapp zur Verfügung stehenden Bauraum zusätzlich
einschränken.
[0003] EP 0 355 026 bezieht sich auf eine automatische Bahneinzugsvorrichtung. Gemäß dieser
Lösung wird vorgeschlagen, im Wendestangenüberbau einer bahnverarbeitenden Rotationsdruckmaschine
eine Längsschneideinrichtung vorzusehen. In der Nähe der Längsschneideinrichtung wird
ein Bahnzugseil vorgesehen. An diesem ist eine Anhaftvorrichtung vorgesehen, welche
mit einem oder mehreren Bahnsträngen verbunden werden kann. Dies geschieht durch geeignete
Ansteuerung der Anhaftvorrichtung zum Aufbringen eines Klebebandvorrates an den Anfangsbereichen
der jeweils neu gebildeten Teilbahnstrecke.
[0004] Wird das Bahnzugseil bewegt, erfolgt der Einzug des einen Teilbahnstranges oder der
mehreren Teilbahnstränge in die entsprechenden Förderpfade im Wendestangenüberbau
der Rotationsdruckmaschine.
[0005] DE 197 54 106 A1 bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einziehen
einer Bedruckstoffbahn. Durch die Lösung gemäß der DE 197 54 106 A1 wird eine Hilfsvorrichtung
für den Einzug einer Bedruckstoffbahn oder von Teil-Bedruckstoffbahnen, die durch
eine Längsschneideinrichtung aus der Bedruckstoffbahn entstehen, geschaffen, die es
ermöglicht, einen maschinellen Einzug mittels Einziehvorrichtungen auch im Bereich
von Versatzstangen zu gewährleisten. Hierzu dienen Führungsstangen, die nur während
des Einziehvorganges in den Bahnverlauf eingebracht werden und die anstelle der Versatzstangen
während des Einziehvorganges von der Bedruckstoffbahn umschlungen werden. Die Führungsstangen
sind entweder aus dem Bahnverlauf herausziehbar oder herausschwenkbar. Ebenso können
auch einseitig gelagerte Versatzstangen während des Einziehvorganges die Funktion
der Führungsstangen übernehmen. Bei dieser Lösung werden Führungsmittel eingesetzt,
die entweder als Führungsstangen als Leitwalzen oder auch während des Einziehvorganges
im rechten Winkel zur Bahnlaufrichtung verschwenkbare Versatzstangen ausgebildet sein
können. Die Führungsmittel können entweder elektrisch, hydraulisch oder auch auf pneumatischem
Wege angestellt werden.
[0006] EP 0 673 764 A1 betrifft eine Vorrichtung zum Einziehen von Bedruckstoffbahnen über
Wendestangen. Durch diese Lösung wird eine Vorrichtung in einer Rollenrotationsdruckmaschine
vorgeschlagen, durch die die in einer Längsschneidrichtung mit einer Schneidwalze
und einem Schneidring aus einer einzigen Bedruckstoffbahn entstehenden Teilbedruckstoffbahnen
weiter eingezogen werden können. Dabei läuft mindestens eine der Teilbedruckstoffbahnen
über Wendestangen weiter. Die über die Wendestangen weiterlaufende Teilbedruckstoffbahn
wird mittels Einziehspitzen eingezogen, die an Seitenbogenketten befestigt sind. Die
Seitenbogenketten sind zusätzlich zu den bei einer Kette möglichen Bewegungsrichtungen
auch in Richtung der Längsachse der Rollen beweglich und verlaufen über außerhalb
des Verschiebungs- und Schwenkbereiches der Wendestangen fest angeordnete Führungen.
Die Einziehspitzen weisen an ihren hinteren Enden jeweils zwei flexibel übereinander
liegende Deckstücke auf, die mit Magnetfolien versehen sind, die durch die magnetische
Anziehung das jeweilige obere Ende der Teilbedruckstoffbahn festklemmen.
[0007] Ausgehend von den aus der Stand der Technik skizzierten Lösungen, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, nach einer Längsschneideoperation sich ergebende Teilmaterialbahnstränge
in unterschiedliche Förderpfade innerhalb eines Wendestangenüberbaus einer bahnverarbeitenden
Rotationsdruckmaschine einzufädeln.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0009] Die mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung zu erzielenden Vorteile sind vor
allem darin zu erblicken, daß in unmittelbarer Nachbarschaft der Längsschneideinrichtung
eine Einfädeleinrichtung angeordnet ist, die im Bedarfsfall bei neu erfolgendem Einzug
einer Materialbahn in den Wendestangenüberbau einer Rotationsdruckmaschine sofort
zur Verfügung steht. Auf einer einem verschwenkbaren Anstellelement zugeordneten Platte
ist ein Einführungselement geklemmt, welches in Wartestellung bereits an seinem Einhängepunkt
mit einer aus einem Führungskanal herausragenden Zunge verbunden ist. Im Bedarfsfall
kann durch eine im Schleichgang betriebene Rotationsdruckmaschine während des Einführungsvorganges
eine Anstellung des verschwenkbar angeordneten Anstellelementes erfolgen, so daß der
Spaltabstand zwischen der Bahnförderebene und dem in Wartestellung verharrenden Einführungselementes
schnell überbrückt werden kann und eine Klebeverbindung senkrecht zum Längsschnitt
zwischen einzuführenden Teilbahnen zuverlässig ausgeführt werden kann. Nach Ausführung
der Anstellbewegung wird das Einführungselement in vorteilhafter Weise weiterhin durch
Andrückrollen geführt, so daß es während des Anhaftens am vorlaufenden Ende des gebildeten
Materialbahnabschnittes sich nicht selbst überlassen bleibt.
[0010] In vorteilhafter Ausgestaltung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens ist
oberhalb der Bahnlaufebene an einer Klemmvorrichtung ein mit einer Materialbahn oder
einem Materialbahnstrang verbindbares Einführungselement aufgenommen. Das Einführungselement,
welches beispielsweise dreieckförmig konfiguriert sein kann, kann daher bereits mit
seiner Klebefläche nach oben weisend präpariert sein, so daß es im Bedarfsfall schnell
mit dem längsgeschnittenen Teilmaterialbahnstrang verbindbar ist.
[0011] In vorteilhafter Weise ist das Einführungselement um ein Anstellelement geführt,
welches mit einer rotierenden Oberfläche zusammenarbeitet. Das Anstellelement kann
auf elektrischem Wege, druckmittelbeaufschlagt, sei es pneumatisch oder hydraulisch
betätigt, zur Überbrückung eines Andrückspaltes betätigt werden und an eine rotierende
Walze des Wendestangenüberbaus angestellt werden. Mit dieser Ausführungsvariante lassen
sich bereits ohnehin im Wendestangenüberbau vorhandene Leitwalzen zur Führung der
Materialbahnen bzw. der Teilmaterialbahnstränge zur Unterstützung des Anhaftens heranziehen.
[0012] Der Andrückspalt, innerhalb dessen die Klebeverbindung zwischen der längsgeschnittenen
Teilbahn und dem Einführungselement erfolgt, wird auf nur wenige mm begrenzt durch
die im Anstellfall miteinander zusammenarbeitenden Oberflächen zweier Walzen im Wendestangenüberbau
gebildet. Von diesen miteinander zusammenarbeitenden rotierenden Oberflächen kann
die eine stationär und die andere anstellbar ausgebildet sein, wobei in der Wahl der
verwendeten Durchmesser der Oberflächen keine Begrenzungen bestehen, jedoch vorzugsweise
Walzen etwa identischen Durchmessers verwendet werden. Um ein schnelles Einführen
des längsgeschnittenen Teilbahnstranges in den entsprechenden Förderpfad innerhalb
des Wendestangenüberbaus zu ermöglichen, ist das in Wartestellung im Wendestangenüberbau
verharrende Einführungselement an seinem Einhängepunkt bereits mit einer aus dem Führungskanal
herausragenden Zunge verbunden, so daß nach Aktivierung des Anstellelementes, d. h.
dem Anstellen an die zu fördernde längsgeschnittene Teilmaterialbahn, diese unmittelbar
ergriffen und in ihren im Wendestangenüberbau vorgesehenen Förderpfad eingefädelt
werden kann. In besonders einfacher Ausführung des der Erfindung zugrundeliegenden
Gedankens ist das vorzugsweise dreieckförmig konfigurierte Einführungselement an seiner
der längsgeschnittenen Teilmaterialbahn zugewandten Seite mit einem Haftstreifen versehen.
Durch die im Andrückspalt zwischen dem Haftstreifen und der einzufädelnden längsgeschnittenen
Teilmaterial auftretenden Andrückkräfte ist sichergestellt, daß das Einführungselement
zuverlässig mit der einzufädelnden Teilmaterialbahn verbunden werden kann.
[0013] In vorteilhafter Ausgestaltung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens kann
das Anstellelement, welches vorzugsweise in Walzenkonfiguration ausgeführt ist, sich
über die Hälfte der Breite der ungeschnittenen Materialbahn erstrecken. Dadurch ist
sichergestellt, daß bei mehreren nebeneinander konfigurierten Längsschneidmessern
auch Teilmaterialbahnstränge in halber, 1/4- oder 1/3-Breite, die aus einer ungeschnittenen
Materialbahn nach Längsschneiden hervorgehen können, zuverlässig in ihre jeweiligen
Förderpfade im Wendestangenüberbau einer bahnverarbeitenden Rotationsdruckmaschine
eingeführt werden können. Gemäß der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Konfiguration
ist einer Längsschneideinrichtung jeweils ein zusätzliches Anstellelement zugeordnet.
Daneben ist es durchaus möglich, auch mehrere Anstellelemente vorzusehen, mit denen
jeweils individuelle Förderpfade für längsgeschnittene Teilbahnmaterialstränge im
Wendestangenüberbau versehen werden könnten. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Einrichtung
zum Einführen bzw. Verbinden von Materialbahnen kann in bahnverarbeitenden Rotationsdruckmaschinen
eingesetzt werden, beispielsweise für Akzidenzrollenrotationsdruckmaschinen und Zeitungsrollenrotationsdruckmaschinen.
[0014] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehend erläutert.
[0015] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein teilweise um ein Anstellelement geschlungenes Einführungselement, welche an eine
längsgeschnittene Teilmaterialbahn angestellt werden kann,
- Fig. 2
- die Förderung zweier längsgeschnittener mit ihren jeweiligen Einführungselementen
ergriffene Teilmaterialbahnstränge nach Passage einer gemeinsamen Umlenkwalze in verschiedenen
Teilbahnförderpfaden und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Trennstelle, an der eine ungeschnittene Materialbahn in zwei
parallel zueinander geförderte Teilbahnmaterialstränge aufgeteilt wird.
[0016] Aus der Darstellung gemäß Fig. 1 geht eine schematische Konfiguration des erfindungsgemäßen
vorgeschlagenen Astellelementes im Wendestangenüberbau 34 einer bahnverarbeitenden
Rollenrotationsdruckmaschine näher hervor.
[0017] Die ungeschnitten über ihre ganze Breite auf die rotierende Gegenwalze 3 auflaufende
Materialbahn 1 wird mittels eines Längsschneidmessers, welches vorzugsweise in scheibenförmiger
Anordnung konfiguriert ist, in Teilmaterialbahnen 1a bzw. 1b längsgeschnitten. Das
Längsschneidmesser 4 rotiert um eine Rotationsachse 18 und ist entsprechend des schematisch
eingetragenen Doppelpfeiles 17 senkrecht zur Bahnlaufrichtung verfahrbar. Damit lassen
sich verschiedene Orte des in der ungeschnittenen Materialbahn 1 zu erzeugenden Längsschnittes
19 einstellen. Anstelle des hier wiedergegebenen einen Längsschneidmessers 4 lassen
sich über die Bahnbreite verteilt auch mehrere Längsschneidmesser 4 vorsehen. Mit
Bezugszeichen 16 ist die aktuell eingestellte Schneidposition des Längsschneidmessers
4 gekennzeichnet, an der der ungeschnittenen Materialbahn 1 ein Längsschnitt 19 aufgeprägt
wird.
[0018] Nach Passage der Gegenwalze 3 und nach einer etwa 90° betragenden Umlenkung durch
die Oberfläche 20 der Gegenwalze 3, laufen die Teilmaterialbahnstränge 1a bzw. 1b
parallel zueinander in eine Bahnförderebene ein, oberhalb der an einer Trägerplatte
6 ein Einführungselement in Gestalt eines zweiten Dreieckes B gehalten ist. An der
Oberfläche des plattenförmigen Trägerelementes 6 sind Klemmelemente 7 vorgesehen sowie
ein zwischen den Klemmelementen befindliches Ausrichteelement. Eine Ausrichtevorrichtung
9, mit der das vorzugsweise dreieckförmig konfigurierte zweite Einführungselement
B in seiner Position an der Oberfläche der Trägerplatte 6 ausgerichtet wird. Ferner
sind der Oberseite der Trägerplatte 6 scheibenförmige Andrückelemente 8 zugeordnet,
die an die Oberfläche des zweiten Einführungselementes B angestellt sind. Ein Teil
der Oberfläche des zweiten Einführungselementes B ist um die Mantelfläche 25 des Anstellelementes
5 geschlungen. Im vorderen Bereich des Einführungselementes B ist dieses in eine Zunge
eingehangen, die seitlich aus einer mit einem Schlitz versehenen Bahneinziehvorrichtung
13 am Wendestangenüberbau 34 hinausragt.
[0019] Die Trägerplatte 6, auf deren Oberseite das zweite Einführungselement B geklemmt
ist, ist unter Ausbildung eines geringen Spaltes weitestgehend an die Mantelfläche
25 des Anstellelementes 5 angestellt. Das Anstellelement 5 ist vorzugsweise als ein
walzenförmiger Körper ausgebildet, der eine Anstellbewegung gemäß des Doppelpfeiles
5.1 zur Überbrükkung eines Andrückspaltes 15 in bezug auf die stationär aufgenommene
Gegenwalze 3 ausführt. Das vorzugsweise als walzenförmiger Körper konfigurierte Anstellelement
5 rotiert um eine Achse 5.2 wobei die Anstellbewegung 5.1 elektrisch, pneumatisch
oder hydraulisch herbeigeführt werden kann.
[0020] Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird durch einen an der Oberfläche
des zweiten Einführungselementes B befindlichen, parallel zu dessen Basisseite laufenden
doppelseitigen Haftstreifen 10 das zweite Einführungselement B mit dem Teilmaterialbahnstrang
1b verbunden. Das zweite Einführungselement B ist auf der Antriebsseite D des Wendestangenüberbaus
34 vorgesehen und wird über ein an der Bahneinziehvorrichtung 13 ausgebildetes, zungenförmiges
Element 14 in seinem Förderpfad 23 eingeführt.
[0021] Der verbleibende Teilmaterialbahnstrang 1a ist in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsvariante
ebenfalls mit einem Einführungselement A in Gestalt eines ersten Dreieckes verbunden.
An dessen Spitze ist dieses am Einhängpunkt 14 mit einer auf der Bedienseite C vorgesehenen
Einführvorrichtung verbunden, die, ebenfalls als zungenförmiges Element konfiguriert,
aus einem seitlichen Spalt aus einer Bahneinziehvorrichtung 12 hinausragt und den
Teilmaterialbahnstrang 1a in den diesem zugewiesenen Förderpfad 22 in den Wendestangenüberbau
34 eingeführt.
[0022] Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 werden die beiden Teilmaterialbahnstränge
1a bzw. 1b in Förderrichtung 33 in den Wendestangenüberbau 34 eingeführt. Dabei ist
sichergestellt, daß jedem Teilmaterialbahnstrang 1a bzw. 1b ein separates Einführungselement
A, B zugeordnet ist, so daß jedem Teilmaterialbahnstrang ein individueller Förderpfad
22 bzw. 23 (vergleiche Fig. 2) durch den Wendestangenüberbau 34 einer bahnverarbeitenden
Rotationsdruckmaschine zugewiesen werden kann. Im gezeigten Zustand gemäß Fig. 1 ist
das zweite Einführungselement B in einer an der Trägerplatte 6 gezeigten Position
im inaktiven Zustand, d.h. noch nicht mit dem Teilmaterialbahnstrang 1a, der durch
die Längsschneideinrichtung 4 vom verbleibenden Teilmaterialbahnstrang 1a abgetrennt
ist, verbunden.
[0023] Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind scheibenförmige Andrückelemente
8 oberhalb der Trägerplatte 6 bzw. der Oberfläche 25 des Astellelementes 5 in jeweilige
Positionen 26 bzw. 27 gestellt. Die Positionen 26 bzw. 27 der scheibenförmigen Andrückelemente
8 sind in vorteilhafter Weise so gewählt, daß der an der Oberseite des zweiten Einführungselements
B befindliche Haftstreifen diese gerade im Bereich einer Unterbrechung der Haftschicht
passieren kann, so daß ein störungsfreies Abziehen der an der Oberfläche der Trägerplatte
6 aufgenommenen zweiten Führungselementes B aus den Klemmelementen 7 bei Anstellung
des Anstellelementes 5 in Anstellrichtung 5.1 an die Oberseite des Teilmaterialbahnstranges
1b erfolgen kann.
[0024] Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 geht die Einführung von längsgeschnittenen Teilmaterialbahnsträngen
1a, 1b in unterschiedliche Förderpfade 22, 23 hervor, die sich teilweise gemeinsam
in Förderrichtung 33 erstrecken.
[0025] Durch das bereits erwähnte Schneidmesser 4, welches vorzugsweise scheibenförmig ausgebildet
ist und welches um die Rotationsachse 18 rotiert, wird in dessen Messerposition 16
ein Längsschnitt 19 in der ungeschnitten in den Wendestangenüberbau 34 einlaufenden
Materialbahn 1 erzeugt. Nach Erzeugung des Längsschnittes 19 laufen die Teilmaterialbahnstränge
1a bzw. 1b nach einer 90° Umlenkung an der Mantelfläche 20 der Gegenwalze 3 in eine
Bahnlaufebene ein, in der das in Doppelpfeilrichtung 5.1 verschwenkbare Anstellelement
5 aufgenommen ist. Im in Fig. 2 gezeigten Zustand hat eine Verbindung des zweiten
Einführungselementes B und des Haftstreifens 10 mit dem Teilmaterialbahnstrang 1b
stattgefunden, welcher bereits um die Umlenkwalze 24 und eine weitere, eine etwa 180°
beschreibende Umlenkung erzeugenden Walze in Richtung des zweiten Bahnpfades 23 gefördert
ist.
[0026] Demgegenüber ist der Teilmaterialbahnstrang 1a, von dem der schmalere Teilma- terial-
bahnstrang 1b am Längsschnitt 19 unter Ausbildung eines Schneidspaltes 21 abgetrennt
ist, durch das erste Einführungselement A in Förderrichtung 33 in seinen ursprünglichen
Bahnpfad 22 eingefädelt. Dazu ist das erste Einführungselement A an seinem Einhängpunkt
in eine Bahneinzugsvorrichtung 12 eingehängt, welche auf der Bedienseite C des Wendestangenüberbaus
34 vorgesehen ist. Das vorzugsweise dreieckförmig konfigurierte erste Einführungselement
A ist an seiner Basis 30 mit einem Haftstreifen 2 versehen. Der Haftstreifen kann
vorzugsweise als doppelseitig wirkendes Klebeband ausgeführt sein, welches eine Oberseite
2.1 sowie eine Unterseite 2.2 mit Hafteigenschaften umfaßt.
[0027] Am vorzugsweise dreieckförmig konfigurierten ersten Einführungselement A ist eine
gerade Seite mit Bezugszeichen 31 identifiziert, während eine schräg verlaufende auf
den Einhängepunkt 14 zulaufende Seite mit Bezugszeichen 32 identifiziert ist. Im Bereich
der Basis des ersten Einführungselementes A bzw. des zweiten Einführungselementes
B, welches analog zum ersten Führungselement A ausgebildet sein kann, sind die Haftstreifen
2 bzw. 10 aufgebracht.
[0028] Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 geht hervor, daß nach Verbindung, d.h. dem auf elektrischem
Wege, auf pneumatrischen oder hydraulischen bewirkten Anstellen des Anstellelementes
5 an die Oberseite des längsgeschnittenen Teilmaterialbahnstranges 1a ein Abziehen
des zweiten Einführungselementes B von der Oberseite der Trägerplatte 6 aus den Klemmelementen
7 erfolgt ist, so daß das zweite Einführungselement B - umgelenkt durch die Oberfläche
25 des Anstellelementes 5 den vorlaufenden Bereich des Teilmaterialbahnstranges 1b
ergriffen hat. Die Führung des zweiten Einführungselementes B nach Freigabe desselben
durch die Klemmelemente 7 erfolgt durch den in Positionen 26 und 27 wiedergegebenen
scheibenförmigen Andrückelemente 8, die hier hintereinander liegend dargestellt sind.
[0029] Beidseits der Materialbahn 1 sind Bahneinziehvorrichtungen 12 bzw. 13 ausgebildet,
die auf Bedienseite C bzw. Antriebsseite D des Wendestangenüberbaus 34 verlaufen und
in denen zungenförmig ausgebildete Förderelemente ausgebildet sind, die ein Einführen
der an den Einführungselementen A bzw. B anhaftenden Teilbahnmaterialstränge 1a bzw.
1b in ihre entsprechenden Förderpfade 22 bzw. 23 im Wendestangenüberbau 34 gewährleisten.
In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist erkennbar, daß der Andrückspalt 15 zwischen dem
Andstellelement 5 und der Oberfläche 20 der stationär aufgenommenen Gegenwalze 3 größer
bemessen ist, als in der Darstellung gemäß Fig. 1. In der Darstellung gemäß Fig. 1
ist im Gegensatz zur Darstellung gemäß Fig. 2 die Trägerplatte 6 mit einem an diesem
geklemmten zweiten Einführungselement B versehen. Je geringer der Andrückspalt 15
zwischen der haftenden Oberseite des zweiten Einführungselementes B und der Oberseite
des längsgeschnittenen Teilbahnmaterialstranges 1b gehalten werden kann, um so schneller
kann eine Klebeverbindung zwischen dem zweitem Einführungselement B und dem Teilbahnmaterialbahnstrang
1b erfolgen. Hat eine Verbindung zwischen dem zweiten Einführungselement B und dem
Teilbahnmaterialstrang 1b stattgefunden, so kann der Andrückspalt 15 eine Weite, wie
schematisch in Fig. 2 dargestellt, einnehmen. Dadurch ist sichergestellt, daß auch
bei mehrlagigen Materialbahnen bzw. Teilmaterialbahnsträngen eine reibungslose Förderung
durch den Wendestangenüberbau 34 einer bahnverarbeitenden Rollenrotationsdruckmaschine,
sei es für den Akzidenz- oder für den Zeitungsdruck, gewährleistet ist.
[0030] Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 geht zudem hervor, daß nach einem einmal erfolgten
Abziehen durch Anstellen des Anstellelementes 5 an die Oberfläche eines längsgeschnittenen
Teilbahnmaterialstranges 1b die Bestückung der Trägerplatte 6 mit einem unverbrauchten
zweiten Einführungselement B erfolgen kann, ohne daß der zwischen den rotierenden
Oberflächen 20 bzw. 25 der walzenförmigen Körper 5 und 3 ablaufende Materialbahntransport
in Förderrichtung 33 beeinträchtigt wird. So kann die Einführung eines Teilmaterialbahnstranges
bereits bei laufender Abwicklung eines aktuellen Druckauftrages erfolgen, so daß Einrichtearbeiten
für einen mit einer vom aktuellen Auftrag verschiedenen Förderpfadkonfiguration durch
den Wendestangenüberbau 34 bereits bei Abwicklung des aktuellen Druckauftrages vorgenommen
werden können. Dadurch läßt sich eine rationellere Arbeitsvorbereitung erzielen, was
insbesondere bei bahnverarbeitenden Zeitungsdruckmaschinen von Bedeutung ist, da bei
Auftragswechsel erfahrungsgemäß nur wenig Zeit zur Verfügung steht.
[0031] Aus der Darstellung gemäß Fig. 3 geht die Draufsicht auf einen Wendestangenüberbau
34 im Bereich der Längsschneidzone hervor. Das Schneidmesser 4 ist in eine Schneidposition
16 gestellt und rotiert um eine Achse 18. Der seitliche Verschiebebereich des Längsschneidmessers
4 ist durch den Doppelpfeil 17 gekennzeichnet. Neben der Position des Längsschnittes
19 in bezug auf die ungeschnittene Materialbahn 1 in der Bahnbreite 28 können durch
Verschiebung des Schneidmessers 4 senkrecht zur Bahnförderrichtung 33 selbstverständlich
auch andere Längsschnittpositionen eingestellt. werden. Neben dem in der schematischen
Darstellung gemäß Fig. 3 lediglich einen Schneidmesser 4 lassen sich über die Bahnbreite
28 verteilt, auch mehrere kreisförmig ausgebildete Längsschneidmesser vorsehen. Beidseits
des Längsschnittes 19 verlaufen Teilbahnmaterialstränge 1a bzw. 1b, die an ihren vorlaufenden
Enden über einen beiden gemeinsamen ungeschnittenen Materialsteg 11 noch miteinander
verbunden sind. An den mit Bezugszeichen 11 bezeichneten Steg schließt sich die Zone
an, in welcher die Haftstreifen 2 bzw. 10 an dem jeweiligen ersten bzw. zweiten Einführungselement
A bzw. B anhaften. Der Längsschnitt 19 erweitert sich kontinuierlich in einen Spalt
21, welcher sich (vergleiche Darstellung gemäß Fig. 2) in Bahnförderrichtung 33 kontinuierlich
vergrößert. Mit dem ersten Einführungselement A wird der Teilmaterialbahnstrang 1a
auf der Bedienseite C durch den Wendestangenüberbau 34 geführt, während mit dem zweiten
Einführungselement B, verbunden durch den Haftstreifen 10, der Teilmaterialbahnstrang
1b in seinen Förderpfad 23 im Wendestangenüberbau 34 einer Rotationsdruckmaschine
eingeführt wird. Beide Einführungselemente A bzw. B sind an Einhängpunkten 14 mit
ihren jeweiligen Bahneinzugsvorrichtungen 12 bzw. 13 verbunden. Je nach Konfiguration,
d.h. Breite der Teilbahnmaterialstränge 1a bzw. 1b können die Anschrägungen 32 an
dem ersten Einführungselement A bzw. dem zweiten Einführungselement B eine unterschiedliche
Neigung aufweisen.
[0032] Bevorzugt werden die beidseitig wirkenden Haftstreifen 2 bzw. 10 an der Basis 30
der jeweiligen Einführungselemente A bzw. B befestigt und bewirken eine über die gesamte
Breite der Teilmaterialbahnstränge 1a bzw. 1b sich erstreckende Krafteinleitung in
die Teilbahnmaterialstränge. Dadurch wird das Auftreten von Bahnrissen beim Einführen
der Teilmaterialbahnstränge 1a, 1b in ihren jeweiligen Förderpfade 22 bzw. 23 im Wendestangenüberbau
34 vermindert. Durch die noch ungetrennte Materialbrücke 11 zwischen den Teilbahnmaterialsträngen
1a bzw. 1b und die aus Fig. 3 entnehmbare parallele Förderungen der Bahneinziehvorrichtungen
12 bzw. 13 auf Bedienseite C und der Antriebsseite D wird ein gleichmäßiges Einführen
der Bahn ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0033]
- A
- erstes Einführungselement
- B
- zweites Einführungselement
- c
- Bedienseite
- D
- Antriebsseite
- 1
- Materialbahn
- 1a
- Teilmaterialbahnstrang
- 1b
- Teilbahnmaterialstrang
- 2
- Klebeband
- 2.1
- Oberseite
- 2.2
- Unterseite
- 3
- Gegenwalze
- 4
- Schneidmesser
- 5
- Andrückelement
- 5.1
- Anstellbewegung
- 5.2
- Achse
- 6
- Trägerplatte
- 7
- Klemmelement
- 8
- Andrückrädchen
- 9
- Ausrichtevorrichtung
- 10
- doppelseitiges Klebeband
- 11
- stegförmige Verbindung
- 12
- Bahneinziehvorrichtung
- 13
- Bahneinziehvorrichtung
- 14
- Einhängpunkt
- 15
- Andrückspalt
- 16
- Messerposition
- 17
- Verschiebebereich
- 18
- Rotationsachse
- 19
- Längsschnitt
- 20
- Mantelfläche
- 21
- Spalt
- 22
- erster Bahnförderpfad
- 23
- zweiter Bahnförderpfad
- 24
- Umlenkwalze
- 25
- Mantelfläche Anstellelement
- 26
- Position Andrückrädchen
- 27
- Position Andrückrädchen
- 28
- Bahnbreite
- 29
- Spitze Einführungselement
- 30
- Basiseinführungselement
- 31
- gerade Seite
- 32
- angeschrägte Seite
- 33
- Förderrichtung
- 34
- Wendestangenüberbau
1. Einrichtung zum Einführen einer Materialbahn (1), die in Teilmaterialbahnstränge (1a,
1b) aufteilbar ist, in Förderpfade (22, 23) eines Wendestangenüberbaus (34) einer
Rotationsdruckmaschine, mit einer im Wendestangenüberbau (34) variabel positionierbaren
Längsschneideinrichtung (4), Bahneinziehvorrichtungen (12, 13) sowie Komponenten zur
Verbindung der Materialbahn (1) oder der Teilmaterialbahnstränge (1a, 1b) mit den
Bahneinziehvorrichtungen (12, 13), dadurch gekennzeichnet, daß der Bahnlaufebene zugeordnet, ein anstellbares, einen Andrückspalt (15) zu einer
im Wendestangenüberbau (34) aufgenommenen Gegenwalze (3) überbrückendes Anstellelement
(5) angeordnet ist, mit dem einer der Teilmaterialbahnstränge (1a, 1b) mit einem in
die Bahnlaufebene einfahrbaren Einführungselement (B) verbindbar ist.
2. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführungselement (B) oberhalb der Bahnlaufebene im Wendestangenüberbau (34)
an einer Klemmvorrichtung (6) freigebbar gehalten ist.
3. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführungselement (B) teilweise am Umfang (25) des Anstellelementes (5) gehalten
ist.
4. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Andrückspalt (15) von den Manelflächen (20, 25) von Anstellelement (5) und der
Gegenwalze (3) im Wendestangenüberbau (34) begrenzt ist.
5. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Bahnlaufebene einfahrbare Einführungselement (B) im inaktiven Zustand mit
einer Bahneinzugsvorrichtung (13) verbunden ist.
6. Einrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführungselement (B) mit einem Haftstreifen (10) versehen ist und während des
Verbindens mit einem Teilmaterialbahnstrang (1b) durch Andrückräder (8) an einer Trägerplatte
(6) und dem Anstellelement (5) geführt wird.
7. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Anstellelement (5) im wesentlichen über die Hälfte der Bahnbreite (28) der
ungeschnittenen Materialbahn (1) erstreckt.
8. Einrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführungselemente (A, B) zum Einführen der Materialbahn (1) oder von Teilmaterialbahnsträngen
(1a, 1b) eine Einhängvorrichtung (14) umfassen.
9. Einrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführungselemente (A, B) entlang ihrer Basis (30) senkrecht zur Förderrichtung
(33) mit Haftstreifen (2, 10) versehen sind.
10. Bahnverarbeitende Rotationsdruckmaschine mit einer Einrichtung zur Einführung einer
Materialbahn (1) oder Teilmaterialbahnsträngen (1a, 1b) in Förderpfade (22, 23) eines
Wendestangenüberbaus (34) gemäß einem oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 9.