[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckklischee für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren,
wobei das die Gravur aufweisende Klischee einen Träger und eine auf dem Träger vorgesehene
Deckschicht aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Herstellen
eines derartigen Druckklischees und eine erfindungsgemäße Verwendung des Druckklischees.
[0002] Es ist bekannt, dass insbesondere für das Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren Druckklischees
verwendet werden, die auf vielfältige Art und Weise hergestellt werden. Es sind geätzte
Stahlklischees, geätzte Stahlfolien, Aluminiumfolien, bei denen die Oberfläche geätzt
oder gelasert ist, oder photopolymere Materialien bekannt, welche mit Alkohol oder
Wasser entwickelt werden. Insbesondere bei der photochemischen Herstellung der Gravur,
bei der ein Film erforderlich ist und photochemische Materialien und Säuren verwendet
werden, wird die Umwelt nicht unerheblich belastet. Bei laserfähigen Metallen kann
die Gravur auch mittels eines Lasers direkt in das Klischeematerial eingebracht werden.
Dabei entsteht jedoch ein Grat aus aufgeschmolzenem Material, welcher unbedingt entfernt
werden muss, da ansonsten die Gravur nicht sauber abgerakelt werden kann. Dies ist
jedoch mit einem nicht unerheblichen Zeit- und Kostenaufwand verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Druckklischee bereitzustellen,
welches einfach und umweltschonend herstellbar ist und mit dem auch hohe Auflagen
gedruckt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Druckklischee der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Deckschicht ein laserfähiger Lack ist.
[0005] Beim erfindungsgemäßen Druckklischee wird die Gravur mittels eines Lasers nicht direkt
in den aus Metall bestehenden Träger eingebracht sondern in die auf dem Träger vorgesehene
Deckschicht, welche ein laserfähiger Lack ist. Hierdurch wird der wesentliche Vorteil
erzielt, dass kein Metall aufgeschmolzen und aufgeworfen wird, welches dann einen
Grat bildet, der entfernt werden muss. Außerdem entfallen photochemische Prozesse,
welche die Umwelt belasten. Außerdem können die erfindungsgemäßen Druckklischees vor
Ort, d.h. beim Kunden und sogar innerhalb der Druckmaschine auf Bedarf hergestellt
werden (DE 199 37 555 A1). Das erforderliche Druckklischee kann in wenigen Sekunden
umweltfreundlich hergestellt werden und mit dem Druckklischee können sowohl kleine
als auch hohe Auflagen gedruckt werden. Durch die Verbindung des Trägers mit hochgenauer
Oberfläche und der laserfähigen Lackschicht wird eine für den Tampondruck erforderliche
hohe Ebenheit erreicht. Die Herstellkosten des erfindungsgemäßen Druckklischees sind
wesentlich geringer, da auf aufwendige photochemische Prozesse, die nicht nur material-
sondern auch zeitaufwendig sind, verzichtet werden kann.
[0006] Bevorzugt ist der Träger ein Metallblock oder eine Metallfolie, wobei halbharte oder
harte Metallfolien besonders geeignet sind. Derartige Folien schmiegen sich besonders
gut an Klischeeaufnahmen an und diese Metallfolien können sehr genau hergestellt werden.
[0007] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Träger eine Dicke von 0,1 mm
bis 10 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,5 mm auf. Außerdem weist der Lack bevorzugt
eine Dicke von 0,05 mm bis 0,5 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,3 mm auf. Derartige
Druckklischees können als Einzelklischee oder als Klischeeband hergestellt werden.
[0008] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Lack ein Einkomponenten- oder
Mehrkomponentenlack. Dabei kann der Lack je nach Anforderung Zusätze aufweisen, wie
Primer, Härter, Verdünner, Oberflächenentspanner, Entlüfter, Entschäumer, Viskositätsbeeinflusser
oder Thixotrophie-Beeinflusser. Lacke mit Zusätzen können in ihrer Eigenschaft so
eingestellt werden, dass mit ihnen optimale Ergebnisse, wie Oberflächengüte, Oberflächenebenheit,
Lasergravureigenschaften, Farbresistenz usw. erzielt werden.
[0009] Bei einer Variante ist vorgesehen, dass die Tiefe der Lasergravur geringer ist als
die Dicke der Lackschicht. Dies hat den Vorteil, dass das Material des Trägers von
der Gravur vollständig unbeeinflusst ist.
[0010] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Tiefe der Lasergravur
bereichsweise größer ist als die Dicke der Lackschicht. Dies bedeutet, dass in Bereichen
der Gravur die Gravur in den Träger eindringt. Zwar wird dort aufgeschmolzenes Metall
aufgeworfen, jedoch wirkt sich der aus dem aufgeschmolzenen Metall aufgeworfene Grat
nicht nachteilig aus. Außerdem können, falls erforderlich, tiefenvariable Gravuren
für entsprechende Bilder erzeugt werden. Wie bereits erwähnt, kommt ein eventueller
Grat nicht mit der Rakel in Berührung.
[0011] Bevorzugt ist die Lackschicht lösemittelbeständig. Hierdurch wird die Möglichkeit
geschaffen, dass das Klischee nach Gebrauch von der Druckfarbe gereinigt und zur Wiederverwendung
abgelegt werden kann.
[0012] Bevorzugt besteht der Träger aus Kunststoff, Aluminium, Stahl, Kupfer oder einer
Kupferlegierung. Dabei kann der Träger ferromagnetisch oder nicht magnetisch sein.
[0013] Die oben genannte Aufgabe wird außerdem mit einem Verfahren zum Herstellen eines
Druckklischees gelöst, bei dem mittels eines Lasers die Gravur in die Lackschicht
eingebracht wird. Wie bereits erwähnt, werden Vorteile hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit
bei der Herstellung des Druckklischees, bei den Herstellkosten, bei der sofortigen
Einsetzbarkeit des Druckklischees nach der Herstellung, da auf die Entfernung eines
evtl. Grates verzichtet werden kann, sowie bei der sofortigen Verfügbarkeit, da der
Kunde selbst sein Klischee auf einfache und preiswerte Weise herstellen kann, erzielt.
[0014] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch die erfindungsgemäße Verwendung eines
Druckklischees mit den Merkmalen eines oder mehrerer Ansprüche erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass das Klischee für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren,
insbesondere mit einem geschlossenen Farbsystem, verwendet wird. Da beim Lasern kein
Grat entsteht, eignet sich das erfindungsgemäße Druckklischee vor allem beim geschlossenen
Farbsystem, bei welchem der nach unten offene Farbtopf von einer Rakel umgeben ist
und auf dem Klischee aufsitzt.
1. Druckklischee für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren, wobei das die
Gravur aufweisende Klischee einen Träger und eine auf dem Träger vorgesehene Deckschicht
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht ein laserfähiger Lack ist.
2. Druckklischee nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Metallblock oder eine Metallfolie ist.
3. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine Dicke von 0,1 mm bis 10 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,5 mm aufweist.
4. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lack eine Dicke von
0,05 mm bis 0,5 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,3 mm aufweist.
5. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack ein EinKomponenten- oder Mehrkomponentenlack ist.
6. Druckklischee nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Lack Zusätze beigemischt sind, wie Primer, Härter, Verdünner, Oberflächenentspanner,
Entlüfter, Entschäumer, Viskositätsbeeinflusser oder Thixotrophie-Beeinflusser.
7. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Lasergravur geringer ist als die Dicke der Lackschicht.
8. Druckklischee nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Lasergravur bereichsweise größer ist als die Dicke der Lackschicht.
9. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Lasergravur variiert.
10. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht lösemittelbeständig ist.
11. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus Kunststoff, Aluminium, Stahl, Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht.
12. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klischee ein Einzelklischee oder ein Klischeeband ist.
13. Verfahren zum Herstellen eines Druckklischees nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Lasers die Gravur in die Lackschicht eingebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich in die Lackschicht graviert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in die Lackschicht und teilweise in den Träger graviert wird.
16. Verwendung eines Druckklischees nach einem der Ansprüche 1 bis 12 für das indirekte
Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren, insbesondere mit einem geschlossenen Farbsystem.