(19)
(11) EP 1 172 227 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.2002  Patentblatt  2002/03

(21) Anmeldenummer: 01106865.7

(22) Anmeldetag:  20.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41N 1/06, B41C 1/05, B41M 5/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.07.2000 DE 10033629

(71) Anmelder: Tampoprint GmbH
D-70825 Korntal-Münchingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Philipp, Wilfried
    70806 Kornwestheim (DE)

(74) Vertreter: Dreiss, Fuhlendorf, Steimle & Becker 
Patentanwälte Postfach 10 37 62
70032 Stuttgart
70032 Stuttgart (DE)

   


(54) Druckklischee und Verfahren zur Herstellung


(57) Die Erfindung betrifft ein Druckklischee für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren, wobei das die Gravur aufweisende Klischee einen Träger und eine auf dem Träger vorgesehene Deckschicht aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Druckklischees zum Herstellen eines derartigen Druckklischees und eine erfindungsgemäße Verwendung des Druckklischees.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckklischee für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren, wobei das die Gravur aufweisende Klischee einen Träger und eine auf dem Träger vorgesehene Deckschicht aufweist. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Druckklischees und eine erfindungsgemäße Verwendung des Druckklischees.

[0002] Es ist bekannt, dass insbesondere für das Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren Druckklischees verwendet werden, die auf vielfältige Art und Weise hergestellt werden. Es sind geätzte Stahlklischees, geätzte Stahlfolien, Aluminiumfolien, bei denen die Oberfläche geätzt oder gelasert ist, oder photopolymere Materialien bekannt, welche mit Alkohol oder Wasser entwickelt werden. Insbesondere bei der photochemischen Herstellung der Gravur, bei der ein Film erforderlich ist und photochemische Materialien und Säuren verwendet werden, wird die Umwelt nicht unerheblich belastet. Bei laserfähigen Metallen kann die Gravur auch mittels eines Lasers direkt in das Klischeematerial eingebracht werden. Dabei entsteht jedoch ein Grat aus aufgeschmolzenem Material, welcher unbedingt entfernt werden muss, da ansonsten die Gravur nicht sauber abgerakelt werden kann. Dies ist jedoch mit einem nicht unerheblichen Zeit- und Kostenaufwand verbunden.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Druckklischee bereitzustellen, welches einfach und umweltschonend herstellbar ist und mit dem auch hohe Auflagen gedruckt werden können.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Druckklischee der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Deckschicht ein laserfähiger Lack ist.

[0005] Beim erfindungsgemäßen Druckklischee wird die Gravur mittels eines Lasers nicht direkt in den aus Metall bestehenden Träger eingebracht sondern in die auf dem Träger vorgesehene Deckschicht, welche ein laserfähiger Lack ist. Hierdurch wird der wesentliche Vorteil erzielt, dass kein Metall aufgeschmolzen und aufgeworfen wird, welches dann einen Grat bildet, der entfernt werden muss. Außerdem entfallen photochemische Prozesse, welche die Umwelt belasten. Außerdem können die erfindungsgemäßen Druckklischees vor Ort, d.h. beim Kunden und sogar innerhalb der Druckmaschine auf Bedarf hergestellt werden (DE 199 37 555 A1). Das erforderliche Druckklischee kann in wenigen Sekunden umweltfreundlich hergestellt werden und mit dem Druckklischee können sowohl kleine als auch hohe Auflagen gedruckt werden. Durch die Verbindung des Trägers mit hochgenauer Oberfläche und der laserfähigen Lackschicht wird eine für den Tampondruck erforderliche hohe Ebenheit erreicht. Die Herstellkosten des erfindungsgemäßen Druckklischees sind wesentlich geringer, da auf aufwendige photochemische Prozesse, die nicht nur material- sondern auch zeitaufwendig sind, verzichtet werden kann.

[0006] Bevorzugt ist der Träger ein Metallblock oder eine Metallfolie, wobei halbharte oder harte Metallfolien besonders geeignet sind. Derartige Folien schmiegen sich besonders gut an Klischeeaufnahmen an und diese Metallfolien können sehr genau hergestellt werden.

[0007] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Träger eine Dicke von 0,1 mm bis 10 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,5 mm auf. Außerdem weist der Lack bevorzugt eine Dicke von 0,05 mm bis 0,5 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,3 mm auf. Derartige Druckklischees können als Einzelklischee oder als Klischeeband hergestellt werden.

[0008] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Lack ein Einkomponenten- oder Mehrkomponentenlack. Dabei kann der Lack je nach Anforderung Zusätze aufweisen, wie Primer, Härter, Verdünner, Oberflächenentspanner, Entlüfter, Entschäumer, Viskositätsbeeinflusser oder Thixotrophie-Beeinflusser. Lacke mit Zusätzen können in ihrer Eigenschaft so eingestellt werden, dass mit ihnen optimale Ergebnisse, wie Oberflächengüte, Oberflächenebenheit, Lasergravureigenschaften, Farbresistenz usw. erzielt werden.

[0009] Bei einer Variante ist vorgesehen, dass die Tiefe der Lasergravur geringer ist als die Dicke der Lackschicht. Dies hat den Vorteil, dass das Material des Trägers von der Gravur vollständig unbeeinflusst ist.

[0010] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Tiefe der Lasergravur bereichsweise größer ist als die Dicke der Lackschicht. Dies bedeutet, dass in Bereichen der Gravur die Gravur in den Träger eindringt. Zwar wird dort aufgeschmolzenes Metall aufgeworfen, jedoch wirkt sich der aus dem aufgeschmolzenen Metall aufgeworfene Grat nicht nachteilig aus. Außerdem können, falls erforderlich, tiefenvariable Gravuren für entsprechende Bilder erzeugt werden. Wie bereits erwähnt, kommt ein eventueller Grat nicht mit der Rakel in Berührung.

[0011] Bevorzugt ist die Lackschicht lösemittelbeständig. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, dass das Klischee nach Gebrauch von der Druckfarbe gereinigt und zur Wiederverwendung abgelegt werden kann.

[0012] Bevorzugt besteht der Träger aus Kunststoff, Aluminium, Stahl, Kupfer oder einer Kupferlegierung. Dabei kann der Träger ferromagnetisch oder nicht magnetisch sein.

[0013] Die oben genannte Aufgabe wird außerdem mit einem Verfahren zum Herstellen eines Druckklischees gelöst, bei dem mittels eines Lasers die Gravur in die Lackschicht eingebracht wird. Wie bereits erwähnt, werden Vorteile hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit bei der Herstellung des Druckklischees, bei den Herstellkosten, bei der sofortigen Einsetzbarkeit des Druckklischees nach der Herstellung, da auf die Entfernung eines evtl. Grates verzichtet werden kann, sowie bei der sofortigen Verfügbarkeit, da der Kunde selbst sein Klischee auf einfache und preiswerte Weise herstellen kann, erzielt.

[0014] Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Druckklischees mit den Merkmalen eines oder mehrerer Ansprüche erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Klischee für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren, insbesondere mit einem geschlossenen Farbsystem, verwendet wird. Da beim Lasern kein Grat entsteht, eignet sich das erfindungsgemäße Druckklischee vor allem beim geschlossenen Farbsystem, bei welchem der nach unten offene Farbtopf von einer Rakel umgeben ist und auf dem Klischee aufsitzt.


Ansprüche

1. Druckklischee für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren, wobei das die Gravur aufweisende Klischee einen Träger und eine auf dem Träger vorgesehene Deckschicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht ein laserfähiger Lack ist.
 
2. Druckklischee nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Metallblock oder eine Metallfolie ist.
 
3. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine Dicke von 0,1 mm bis 10 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,5 mm aufweist.
 
4. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lack eine Dicke von
   0,05 mm bis 0,5 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,3 mm aufweist.
 
5. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack ein EinKomponenten- oder Mehrkomponentenlack ist.
 
6. Druckklischee nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Lack Zusätze beigemischt sind, wie Primer, Härter, Verdünner, Oberflächenentspanner, Entlüfter, Entschäumer, Viskositätsbeeinflusser oder Thixotrophie-Beeinflusser.
 
7. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Lasergravur geringer ist als die Dicke der Lackschicht.
 
8. Druckklischee nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Lasergravur bereichsweise größer ist als die Dicke der Lackschicht.
 
9. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Lasergravur variiert.
 
10. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht lösemittelbeständig ist.
 
11. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger aus Kunststoff, Aluminium, Stahl, Kupfer oder einer Kupferlegierung besteht.
 
12. Druckklischee nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klischee ein Einzelklischee oder ein Klischeeband ist.
 
13. Verfahren zum Herstellen eines Druckklischees nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Lasers die Gravur in die Lackschicht eingebracht wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich in die Lackschicht graviert wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in die Lackschicht und teilweise in den Träger graviert wird.
 
16. Verwendung eines Druckklischees nach einem der Ansprüche 1 bis 12 für das indirekte Tiefdruck- oder Tampondruckverfahren, insbesondere mit einem geschlossenen Farbsystem.
 





Recherchenbericht