[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kleberauftragsstation zum Binden von gestapelten
Druckerzeugnissen mittels eines fliessfähigen oder verflüssigbaren Klebstoffes und
auf ein Verfahren zu ihrem Betrieb, welche Auftragsstation ein Kleberabgabesystem
umfasst, das im wesentlichen aus einem Auftragskopf für den Klebstoff mit einer Gleitfläche
für die Druckerzeugnisse und einer sich über die ganze Breite der Gleitfläche erstreckenden
Auftragsdüse mit wenigstens einer Austrittsöffnung für den Klebstoff, einem Klebstoffspeicher
und Mitteln zur Erzeugung eines Druckes zum Klebstoffauftrag besteht.
[0002] Druckerzeugnisse aller Art werden zur Herstellung von Büchern, Zeitschriften, Broschüren
und dgl. vorerst gestapelt und in einem Halter fixiert. Dann wird die sogenannte Rückenfläche
plan gefräst und gleichzeitig aufgerauht. So kann der anschliessend aufgebrachte Klebstoff
besser aufgenommen werden. Bei ungenügender Klebstoffaufnahme ist die Bindequalität
schlecht, die gebundenen Druckerzeugnisse fallen beim Gebrauch auseinander oder einzelne
Blätter lösen sich. Die aufgetragene Klebstoffschicht muss jedoch nicht nur jede einzelne
Seite fest einbinden, sondern auch so elastisch sein, dass in den gebundenen Druckerzeugnissen
problemlos geblättert werden kann.
[0003] Das ursprünglich praktizierte Aufbringen eines Klebers mit einem Pinsel oder einem
äquivalenten Mittel wurde mit fortschreitender Entwicklung so vereinfacht, dass die
präparierte Rückenfläche eines Stapels über wenigstens eine in ein Klebstoffbad eingetauchte
Rolle gezogen werden kann. Dieses offene System hat jedoch weiterhin den Nachteil,
dass beispielsweise bei einem feuchtigkeitsreaktiven Polyurethankleber durch die Einwirkung
von Luft und Wärme die chemischen und physikalischen Eigenschaften ändern. Gleiche
oder ähnliche Probleme können sich bei allen bekannten Klebstoffen ergeben, welche
als Kaltleim, Heissleim oder Hotmelt (thermoplastische Kleber) eingesetzt werden.
Vorteilhaft haben sich aus ökonomischen und ökologischen Überlegungen z.B. wässrige
Polyurethandispersionen erwiesen, welche kurz PU-Dispersionen genannt werden. Mit
PU wird eine Gruppe hochmolekularer Werkstoffe bezeichnet, welche durch Polyaddition
von Diisocyanaten und bi- oder mehrfunktionellen Hydroxylverbindungen hergestellt
werden. In ihren Molekülen sind die Grundbausteine durch die Urethangruppe (-NH-COO-)
verbunden. Je nach der chemischen Natur der eingesetzten Ausgangsverbindungen lassen
sich Polyurethane mit lineraren, verzweigten oder vernetzten Makromolekülen erhalten.
Lineare Polyurethane sind thermoplastische Stoffe, welche eine vielfältige Anwendung
gefunden haben. Hier interessieren nur vernetzte, elastomere Polyurethane, welche
als elastische, wasser- und hitzebeständige Kleber geeignet sind.
[0004] Es sind Kleberauftragsstationen bekannt, welche mit Schlitzdüsen arbeiten. Die präparierte
Rückenfläche eines Stapels von Druckerzeugnissen wird zwischen zwei Anschlägen über
eine Gleitfläche mit einem Austrittsschlitz für den Klebstoff gezogen. Die Schlitzdüse
gibt während dieser kurzen Zeit Klebstoff ab.
[0005] In der Buchbinderei eingesetzte Klebstoffe sind wie erwähnt oft reaktiv, sie reagieren
auf Luftfeuchtigkeit. Bei einem fehlenden Düsenverschluss ist der Bereich zwischen
der Dosiervorrichtung und der Austrittsöffnung der Düse offen, die Düse wird z.B.
mit einem Metallplättchen von Hand verschlossen. Dieses System ist jedoch mühsam und
arbeitsaufwendig. Überdies ist der Klebstoff beim Start und beim Stop der Kleberauftragsstation
weniger gut unter Kontrolle.
[0006] Eine weitere bekannte Kleberauftragsstation weist im Innern der Vorrichtung einen
Verschluss auf. Dadurch wird die Kontrolle beim Start und beim Stop des Kleberauftragens
ausreichend. Hingegen besteht zwischen dem Verschluss und der Düsenaustrittsöffnung
immer noch ein offenes Klebersystem, welches zu Verstopfung und dadurch zu Betriebsunterbrüchen
neigt.
[0007] In der GB,A 447219 wird eine Klebevorrichtung zum Buchbinden beschrieben, welche
den üblichen Leimauftrag mit einer Auftragswalze, die teilweise in eine flüssige Klebemasse
eintaucht, vereinfachen soll. Ein stirnseitig verschlossenes Rundrohr mit einem Längsschlitz
ist formschlüssig drehbar in eine ebenfalls stirnseitig verschlossene Hülse eingeführt,
welche im Bereich des erwähnten Längsschlitzes Austrittsöffnungen aufweist. Über der
Hülse ist eine verschiebbare Deckplatte mit einer Gleitfläche und Durchtrittsöffnungen
angeordnet, auf welcher Deckplatte die Buchrücken zur Beleimung durchgezogen werden.
Durch Drehen, bzw. Verschieben können die Austrittsöffnungen wenigstens teilweise
übereinandergelegt und für den Ausfluss des in axialer Richtung in die Hülse eingepressten
Klebstoffs geöffnet werden.
[0008] In allen Details wird in der US,A 2660148 eine den damaligen Stand der Technik dokumentierende
Buchbindemaschine mit einem Klebstoffextruder dargestellt. Die zum Binden vorbereiteten
Papierstapel werden zwischen zwei Klemmplatten aufgehängt in den Bereich einer walzenförmigen,
zentralgesteuerten Auftragsvorrichtung gebracht, wobei ein Abstand zu einem zentralen
Block eingehalten wird. Im Arbeitstakt spritzt der Extruder über Austrittsöffnungen
Leim auf einen Buchrücken. Anschliessend werden die leimbezogenen Buchrücken über
eine Messwalze geführt, welche die Schichtdicke wenn notwendig korrigiert. Abfliessender
Klebstoff wird in einer Wanne gesammelt und in das Klebstoffreservoir zurückgeführt,
also rezykliert. Die Vorrichtung als solche ist ausserordentlich kompliziert und kann,
wie die GB,A 447219, mit Blick auf das hohe Alter, kaum einen Denkanstoss für moderne
Anlagen geben.
[0009] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kleberauftragsstation um Binden
von gestapelten Druckerzeugnissen der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die
Probleme mit verstopften Düsenaustrittsöffnungen beseitigt.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Kleberabgabesystem unmittelbar
benachbart der Austrittsöffnung/en eine manuell und/oder elektronisch gesteuert von
einem Aktuator verschliessbare Dosiervorrichtung umfasst, welche mit dem als Druckkammer
ausgebildeten Klebstoffspeicher und einem integrierten Druckspeicher ein Druckausgleichssystem
bildet, wobei im Druckspeicher direkt auf den im oder unterhalb des Auftragskopfs
angeordneten Klebstoffspeicher einwirkende Mittel ausgebildet sind, wodurch nach jeder
Klebstoffabgabe eine automatische Druckkompensation gewährleistet ist. Spezielle und
weiterbildende Ausführungsformen der Kleberauftragsstation sind Gegenstand von abhängigen
Ansprüchen.
[0011] In Laufrichtung der Druckerzeugnisse ist beidseits der Gleitfläche je ein Anschlag
für diese noch separaten Blätter angeordnet. Die Austrittsöffnung/en für den Klebstoff
muss/müssen seitlich so gut abgedeckt sein, dass am gebunden Stapel von Druckerzeugnissen
keine Leimschnüre entstehen können.
[0012] Im Zusammenwirken der Austrittsöffnung/en für den Klebstoff mit der unmittelbar darunter
angeordneten Dosiervorrichtung wird eine Auftragsdüse gebildet. Die Dosiervorrichtung
ihrerseits begrenzt den als Druckausgleichssystem ausgebildeten Klebstoffspeicher,
welcher im oder unterhalb des Auftragskopfs angeordnet ist und in unmittelbarer direkter
Verbindung mit einem Klebstoffspender, insbesondere einem Druckfass, steht. Dies hat
den bisher nicht realisierbaren Vorteil, dass der gesamte Klebstoff vom vorzugsweise
als Druckfass ausgebildeten Reservoir bis zu der/den Austrittsöffnung/en im Auftragskopf
nie Luftkontakt hat, was die eingangs erwähnten chemischen und physikalischen Änderungen
verhindert. Der Einsatz eines Druckfasses im speziellen hat weiter den Vorteil, dass
nur abschmilzt, was auch verbraucht wird. So steht immer absolut frischer Klebstoff
zur Verfügung.
[0013] Für die Erzeugung des notwendigen Druckes im Klebstoffspeicher ist ein direkt einwirkender
Druckstempel eines Druckzylinders in einem pneumatischen Druckspeicher vorgesehen.
Der notwendige Druck kann jedoch auch hydraulisch, mit einem Linearmotor elektromagnetisch,
mit einer Spindel mechanisch oder auf andere, an sich bekannte Weise erzeugt werden.
[0014] Der Druck kann und soll im Verhältnis zur Maschinengeschwindigkeit geändert werden,
damit alle Parameter optimal aufeinander abgestimmt sind.
[0015] Die Dosiervorrichtung und die Innenseite der Austrittsöffnung/en zur Gleitfläche
bilden eine vorzugsweise formschlüssige Abdichtung. Diese kann vollständig verschlossen
werden und so nicht nur den Durchtritt von Klebstoff, sondern auch das Eindringen
von Luft in das Ausgleichssystem verhindern, was - wie vorstehend gezeigt - von wesentlicher
Bedeutung ist.
[0016] In der Arbeitsposition liegen die Austrittsöffnung/en der Gleitfläche und diejenigen
der Dosiervorrichtung so aufeinander, dass der Klebstoff ungehindert ausfliessen kann.
Nach einer speziellen Ausführungsform kann der Ausflussquerschnitt der Austrittsöffnung/en
in der Gleitfläche stufenweise oder kontinuierlich eingestellt werden, indem diese
Austrittsöffnung/en teilweise noch von der Dosiervorrichtung verdeckt ist/sind. Mit
andern Worten ist in diesem Fall die Dosiervorrichtung nicht vollständig geöffnet.
[0017] Die Tiefe der Austrittsöffnung/en der Gleitfläche liegt - je nach der mechanischen
Stabilität des Kleberauftragssystems - in der Grössenordnung von höchstens einigen
wenigen Millimetern, vorzugsweise 0,1 bis 5 mm, insbesondere 0,5 - 2 mm.
[0018] Zweckmässig besteht/bestehen die Austrittsöffnung/en aus einem sich vorzugsweise
über die ganze Breite der Gleitfläche für die Druckerzeugnisse erstreckenden, schmalen
Austrittsschlitz. In der Praxis ist die Dosiervorrichtung zweckdienlich als drehbare
Welle mit einem sich in radialer Richtung erstreckenden Längsschlitz ausgebildet.
Anstelle eines Längsschlitzes können jedoch auch mehrere entsprechend längslaufend
ausgesparte Radialbohrungen ausgebildet sein. In diesem Fall kann der Verschluss durch
Drehen und/oder Längsverschieben der Dosierwelle erfolgen.
[0019] Weiter kann die Dosiervorrichtung im Auftragskopf lediglich längsverschiebbar sein.
In diesem Fall sind ein zentraler Längskanal und quer zur Längsrichtung verlaufende
Bohrungen vorgesehen, welche in grösserem Abstand als deren Durchmesser voneinander
längslaufend ausgespart sind. In diesem Fall müssen in der Gleitfläche entsprechend
viele Austrittsöffnungen ausgespart sein. Die längslaufend angeordneten Bohrungen
der Dosiervorrichtung und diejenigen der Gleitfläche müssen zur vollständigen Deckungsgleichheit
gebracht werden können. Durch Verschieben der Dosiervorrichtung in Längsrichtung kann
die Klebstoffzufuhr luftdicht verschlossen, teilweise oder vollständig geöffnet sein.
[0020] Für den Einsatz eines Heissklebers, insbesondere eines Hotmelts, kann im Klebstoffspeicher,
unabhängig von der Ausbildung der Dosiervorrichtung, wenigstens eine Heizpatrone angeordnet
sein, welche zweckmässig sensorgesteuert ist. Mit Hilfe eines Temperaturfühlers wird
der Klebstoff auf der für die optimale Viskosität erforderlichen Temperatur gehalten.
[0021] Nach jeder Abgabe von Klebstoff durch den Austrittsschlitz erfolgt eine an sich bekannte
automatische Druckkompensation, welche im System mit dem pneumatischen oder mechanischen
Druckspeicher integriert ist.
[0022] Da ein Stapel stets die gleiche Anzahl von Druckerzeugnissen, welche aus derselben
Druckträgerbahn ausgeschnitten sind, aufweist, sollte an sich die Breite der Gleitfläche
mit dem Austrittsschlitz für Klebstoff exakt einstellbar sein. In der Praxis entstehen
jedoch trotzdem Abweichungen in der Stapelhöhe, was zu hässlichen Leimschnüren führt.
Die Toleranzbereiche sind jedoch erfahrungsgemäss sehr eng. Sie liegen selbst bei
grossen Stapeln in der Regel bei höchstens etwa ± 0,5 mm, in Ausnahmefällen höchstens
bei etwa ± 1 mm.
[0023] Die wirtschaftlichste Lösung zum Ausgleich der ungleichen Stapelhöhen besteht darin,
einen Auftragskopf mit einem in der Regel fest einstellbaren und einem innerhalb des
Toleranzbereichs federnden Anschlag für die zu bindenden gestapelten Druckerzeugnisse
auszubilden. Die Zufuhr der Stapel wird vorzugsweise dadurch erleichtert, dass sich
die Führungsflächen in Einführungsrichtung bis in den Bereich der Schlitzdüse verengen.
Dies kann in Form von Anschrägungen, aber auch von sinngemäss gekrümmten Flächen erfolgen.
[0024] Der in Schlitzrichtung, im folgenden wird einfachheitshalber nur noch die in der
Praxis weit überwiegende Schlitzlösung für den Klebstoffaustritt erwähnt, federnde
Anschlag mit einer Führungsfläche kann nach verschiedenen Varianten ausgebildet sein,
gleichgültig ob ein federnder und ein Fixanschlag ausgebildet ist oder beide Anschläge
federnd sind:
- Nach einer ersten Variante kann ein geführter Schlitten als ganzes federnd auf einem
Düsenblock des Auftragskopfs in Richtung des Austrittsschlitzes verschiebbar sein
und mit seiner Führungsfläche einen federnden Anschlag bilden.
- Nach einer weiteren Variante kann eine in einem positionierbaren Halter in Schlitzrichtung
verschiebbare, zweckmässig zylindrische Rolle mit zur Gleitfläche rechtwinkliger Achse,
Führungsfläche sein.
- Nach einer weiteren Variante ist ein in Schlitzrichtung geführter Schieber mit einer
entsprechend ausgebildeten stirnseitigen Führungsfläche ausgebildet. Der Schieber
ist in Richtung des Führungsschlitzes, beispielsweise gegen den Widerstand einer Feder
oder gegen einen pneumatischen Druck, verschiebbar und in einem exakt positionierbaren
Niederhalter angeordnet.
- Nach einer letzten hier erwähnten Variante ist eine Blattfeder auf einem bereits erwähnten
positionierbaren Halter stirnseitig so angeordnet, dass sie eine in Schlitzrichtung
um etwa ± 1 mm elastisch verformbare Führungsfläche bildet. Es sind verschiedene Arten
von Blattfedern geeignet, welche gleichzeitig im Toleranzbereich von etwa ± 1 mm den
Austrittsschlitz abdecken.
[0025] Wie bereits angedeutet, ist der bewegliche Anschlag, vorzugsweise durch Federkraft,
automatisch rückführbar. In gleicher Weise kann der bewegliche Anschlag pneumatisch
abgefedert sein. Da der notwendige Toleranzbereich, wie ebenfalls erwähnt, sehr eng
ist und in der Regel nur Bruchteile eines Millimeters beträgt, muss der bewegliche
Anschlag exakt positionierbar sein.
[0026] Da die Anschläge mit der seitlichen Führungsfläche, abgesehen der Variante mit einer
Blattfeder bezüglich der erwähnten Leimschnüre sowieso massiv ausgebildet sind, sind
diese grundsätzlich kein Problem. Ein kurzer Einsatz oder eine Verdickung in einer
Plattfeder können diesen Zweck ebenfalls erfüllen.
[0027] Weiter muss auch der auf dem Austrittsschlitz für den Klebstoff aufliegende bewegliche
Anschlag diesen so gut abdecken, dass am gebundenen Stapel von Druckerzeugnissen keine
Leimschnüre entstehen. Da die Anschläge mit der seitlichen Führungsfläche, abgesehen
von der Variante mit einer Blattfeder, sowieso massiv ausgebildet sind, ist dies grundsätzlich
kein Problem. Ein kurzer Einsatz oder eine Verdickung in einer Blattfeder können diesen
Zweck ebenfalls erfüllen.
[0028] Im Zusammenwirken des Austrittsschlitzes für den Klebstoff mit einer unmittelbar
darunter dichtend angeordneten Dosierwelle, welche z.B. einen durchgehenden Längsschlitz
aufweist, wird die vorerwähnte Schlitzdüse gebildet.
[0029] Alle Anschläge mit den Führungsflächen für die zu bindenden Stapel von Druckerzeugnissen
bestehen bevorzugt aus verschleissfestem, poliertem Material, weil der darüber gezogene
Druckträger, insbesondere Papier, wie ein Schmirgeltuch wirkt. Spezialstähle, Hartmetalle,
keramische Werkstoffe oder Cermets sind geeignete Werkstoffe für Führungsflächen.
[0030] In Bezug auf das Verfahren wird die Aufgabe erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass
der gesamte aufgetragene Klebstoff ohne Luftkontakt von einem Reservoir zu der/den
Austrittsöffnung/en geleitet wird.
[0031] Durch den fehlenden Luftkontakt können insbesondere Betriebsstörungen wegen Verstopfungen
verhindert werden.
[0032] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- Fig. 1 eine Prinzipskizze des Bindebereichs eines Auftragskopfs eines Kleberauftragssystems
in Draufsicht,
- Fig. 2 eine Prinzipskizze eines Drucksystems mit Druckausgleich im Schnitt,
- Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Kleberauftragsstation,
- Fig. 4 eine Ansicht von Fig. 3,
- Fig. 5 eine Seitenansicht von Fig. 3 (von links),
- Fig. 6 einen Auftragskopf in Draufsicht,
- Fig. 7 eine Seitenansicht von Fig. 6 (von rechts),
- Fig. 8 eine als Dosierwelle mit Längsschlitz ausgebildete Dosiervorrichtung,
- Fig. 9 eine Dosiervorrichtung mit einem längsverschiebbaren Dosierkörper,
- Fig. 10 einen Querschnitt durch eine Dosiervorrichtung gemäss Fig. 9,
- Fig. 11 einen Teillängsschnitt XI - XI gemäss Fig. 10 in Arbeitsposition, und
- Fig. 12 den Teillängsschnitt gemäss Fig. 11 in Ruheposition.
[0033] Fig. 1 zeigt ein bevorzugte Ausführungsform des Bindens von gestapelten Druckerzeugnissen
10 auf einem Auftragskopf 12 einer Kleberauftragsstation 14 (Fig. 3 bis 5). Eine Gleitfläche
16 eines Düsenblocks 18 des Auftragskopfs 12 ist von einem in Längsrichtung verlaufenden
Austrittsschlitz 20 für einen Klebstoff 52 (Fig. 2) durchgriffen, wodurch eine Auftragskante
gebildet wird. Im vorliegenden Fall liegt die Schlitzbreite s des Austrittsschlitzes
20 bei etwa 0,2 mm. Diese Schlitzbreite ist in der Regel nicht veränderbar, sie kann
jedoch in der Praxis durch präzises Drehen der Dosierwelle (44 in Fig. 2) eingestellt
werden.
[0034] Die Gleitfläche 16 ist seitlich von einem Fixanschlag 22 mit einer ersten Führungsfläche
24, eingeschlossen einen Einweiser 24a, und einem Niederhalter 26 mit einer zweiten
Führungsfläche 28, eingeschlossen einen Einweiser 28a für ein Druckerzeugnis 10, begrenzt.
Der Niederhalter 26 ist in Richtung des Doppelpfeils 30, welcher parallel zum Austrittsschlitz
20 verläuft, verschieb - und exakt positionierbar. Der Niederhalter 26 führt im vorliegenden
Fall einen Schieber 32, welcher innerhalb eines engen Toleranzbereichs t in Richtung
des ebenfalls parallel zum Austrittsschlitz 20 verlaufenden Doppelpfeils 34 gegen
eine federnde Kraft in den Niederhalter 26 hinein gedrückt werden kann. Der Schieber
32 weist eine dritte Führungsfläche 36 für gestapelte Druckerzeugnisse 10 auf, ebenfalls
mit einem Einweiser 36a. Sowohl diese dritte Führungsfläche 36 als auch die erste
Führungsfläche 24 sind abgewinkelt und weiten sich als Einweiser 24a, 36a gegen die
Einführungsrichtung E für gestapelte Druckerzeugnisse 10 auf. Der enge Toleranzbereich
t für den durch Federkraft rückführbaren Schieber 32 wird durch eine Bohrung 38 im
Niederhalter 26 und einen in diese Bohrung vom Schieber 32 abkragenden Bolzen 40 begrenzt.
[0035] Zum Binden von gestapelten Druckerzeugnissen wird vorerst der Niederhalter 26 mit
dem Schieber 32 entsprechend der minimalen Dicke d der gestapelten Druckerzeugnisse
10 positioniert und z.B. mit einer Schraube eingestellt. Bei einem Toleranzbereich
von beispielsweise 0,5 mm für die Dicken d der gestapelten Druckerzeugnisse wird die
Breite g der Gleitfläche 16 auf die Distanz d + t eingestellt, vorausgesetzt der Schieber
32 wird bei maximaler Toleranz t bündig zur zweiten Führungsfläche 28 eingedrückt.
Das Eindrücken des Schiebers 32 erfolgt beim Einführen von gestapelten Druckerzeugnissen
10, wenn diese entlang von Einweisern 24a, 36a der ersten und dritten Führungsfläche
24, 36 geschoben werden. Beim Erreichen des Austrittsschlitzes 20 setzt der Klebstoffauftrag
mechanisch, elektronisch oder sensorgesteuert ein und wird beendet, wenn das Druckerzeugnis
10 den Bereich des Austrittsschlitzes 20 verlässt.
[0036] Sowohl der Niederhalter 26 als auch der Schieber 32 dichten den Austrittsschlitz
20, wenn und wo sie auf der Gleitfläche 16 aufliegen.
[0037] Beim Führen der gestapelten Druckerzeugnisse 10 über den Austrittsschlitz 20 werden
diese vom Schieber 32 auf die erste seitliche Führungsfläche 24 gedrückt. Die zweite
Führungsfläche 28 wirkt im vorliegenden Fall nicht als solche, die gestapelten Druckerzeugnisse
10 gleiten entlang der dritten Führungsfläche 36 mit Einweiser 36a. Beim Binden gemäss
Fig. 1 werden Unterschiede bezüglich der Dicke d der gestapelten Druckerzeugnisse
10 sowohl innerhalb desselben Stapels als auch von Stapel zu Stapel automatisch ausgeglichen,
ein Klebstoffaustritt neben den Druckerzeugnissen 10 kann nicht erfolgen, wodurch
nicht nur ein Verlust an Klebstoff, sondern auch die Bildung von hässlichen Leimschnüren
vermieden wird.
[0038] Nach einer nicht dargestellten Variante kann der Schieber 32 weggelassen und der
Niederhalter 26 selbst als im Toleranzbereich federnd bewegbarer Anschlag ausgebildet
sein. In diesem Fall gleiten die gestapelten Druckerzeugnisse 10 entlang der zweiten
Führungsfläche 28 mit Einweiser.
[0039] Die allgemeine Funktionsbeschreibung von Fig. 1 wird durch die seitenverkehrt gezeichnete
erfindungswesentliche Fig. 2 ergänzt. Im Auftragskopf 12 ist eine Schlitzdüse 42 skizziert,
welche den in Fig. 1 gezeigten Austrittsschlitz 20 und eine in einer Bohrung des Auftragskopfs
12 geführte Dosierwelle 44 mit einem Längsschlitz 46 umfasst. Dieser erstreckt sich
über die Länge des Austrittsschlitzes 20 der Gleitfläche 16.
[0040] Unterhalb der in Richtung des Doppelpfeils 48 drehbaren Dosierwelle 44 ist ein als
Druckkammer ausgebildeter Klebstoffspeicher 50 angeordnet, welcher mit einem gelösten
oder geschmolzenen Klebstoff 52 gefüllt ist. In einem Druckspeicher 54 ist ein Druckzylinder
56 mit einem Druckstempel 58 angeordnet, welcher in Richtung des Doppelpfeils 60 bewegbar
ist und in den Klebstoffspeicher 50 hineinragt. Gemäss Fig. 2 wird ein Druckausgleichssystem
gebildet.
[0041] In einer einfacheren Ausführungsform als gemäss Fig. 1 ist lediglich ein Fixanschlag
22 und ein entsprechend der Stapeldicke positionierbarer Anschlag, entsprechend dem
Niederhalter 26, vorgesehen. Das in Fig. 2 gezeigte Kleberabgabesystem 15 mit einem
Druckausgleichssystem für den Klebstoffauftrag zeigt das Grundprinzip der vorliegenden
Erfindung. Der mit dem Klebstoff 52 kommunizierende Längsschlitz 46 ist verschlossen.
[0042] Werden gestapelte Druckerzeugnisse 10 (Fig. 1) entlang der sich über eine schräge
Einführrampe 62 erstreckenden Gleitfläche 16 geführt, schaltet die Steuerung die Dosierwelle
44 sofort bei deren Erreichen des Austrittsschlitzes 20 in die gestrichelt dargestellte
Arbeitsposition, der Längsschlitz 46 der Dosierwelle 44 verbindet in dieser Position
den Klebstoffspeicher 50 mit dem Austrittsschlitz 20. Sofort nachdem die gestapelten
Druckerzeugnisse 10 den Bereich des Austrittsschlitzes 20 verlassen haben, leitet
die sensorgesteuerte Elektronik das Drehen der Dosierwelle 44 in die Ruheposition
ein, die Klebstoffzufuhr zum Austrittsschlitz 20 ist unterbunden.
[0043] Der durch die Klebstoffabgabe im Klebstoffspeicher 50 auftretende Druckverlust wird
automatisch ausgeglichen, indem der Druckstempel 58 entsprechend tiefer in den Klebstoffspeicher
50 hineingestossen wird. Der Druck im Klebstoffspeicher 50 wird durch das Querschnittsverhältnis
des Druckzylinders 56 zum Druckstempel 58 und den Druck in einem Vorraum 64 des Druckspeichers
54 bestimmt. Der Druck in diesem Vorraum liegt beispielsweise im Bereich von 0,7 bis
0,8 bar.
[0044] Selbstverständlich kann der Bindevorgang für die gestapelten Druckerzeugnisse 10
auch manuell oder halbautomatisch erfolgen.
[0045] Ein konstruktives Grundprinzip einer Kleberauftragsstation 14 insgesamt ist in den
Fig. 3 bis 5 dargestellt. Die funktionelle Aufteilung in Auftragskopf 12, Klebstoffspeicher
50 (Druckkammer) und Druckspeicher 54 ist erkennbar. Wesentliche Einzelelemente des
Auftragskopfs 12 sind in den Fig. 6 bis 12 im einzelnen dargestellt.
[0046] Der Auftragskopf 12 umfasst als Träger einen Düsenblock 18, welcher als Profil ausgebildet
oder aus einem massiven Block ausgefräst bzw. ausgebohrt ist.
[0047] Auf dem Düsenblock 18 ist einends ein Fixanschlag 22 mit der ersten seitlichen Führungsfläche
24 befestigt. Dieser Fixanschlag ist innerhalb der Grenzen eines kurzen Langlochs
66 ohne Feineinstellung positionierbar.
[0048] Ein Niederhalter 26 ist über den Bereich eines wesentlich grösseren Langlochs 68
positionierbar. Stirnseitig des Niederhalters 26 ist die zweite seitliche Führungsfläche
28 ausgebildet. Auf der dem Fixanschlag 22 entgegengesetzten Stirnseite des Düsenblocks
18 ist ein Führungsblock 72 verschraubt, welcher zur präzisen Positionierung des Niederhalters
26 von einer Einstellschraube 74 durchgriffen ist. Diese Einstellschraube 74 umfasst
eine Rändelmutter 76 mit einer Einstellskala 78, welche auch als Nonius ausgebildet
sein kann. Selbstverständlich kann nach weiteren, nicht dargestellten Varianten der
Niederhalter 26 auch mit anderen, an sich bekannten Mitteln automatisch positionierbar
sein, beispielsweise mit einem Linearmotor, Schrittmotor, hydraulischen oder pneumatischen
Mitteln.
[0049] In einer entsprechenden Bohrung des Düsenblocks 18 ist eine mit dem Austrittsschlitz
20 die Schlitzdüse 42 bildende Dosierwelle 44, welche über einen schwenkbaren Hebel
80 manuell oder automatisiert maschinell betätigbar ist.
[0050] Der Auftragskopf 12 ist direkt mit einem separaten, als Druckkammer ausgebildeten
Klebstoffspeicher 50 verschraubt und abgedichtet. Ein Einfüllstutzen 82 für den Klebstoffspeicher
50 hat ein Aussengewinde und kann so direkt mit einem auswechselbaren, grösseren Klebstoffreservoir
verbunden werden, beispielsweise einer Fasspumpe. Damit ist ein absoluter Luftabschluss
des Klebstoffes gewährleistet. Die erfindungsgemäss angestrebte Verhinderung des Kontaktes
von Klebstoff mit Luft ist erreicht.
[0051] Der Druckspeicher 54 ist über vier Distanzrohre 84 mit dem Klebstoffspeicher 50 verbunden.
In Fig. 4 ist eine Bohrung 86 für Druckluft angedeutet, welche die nicht gezeichneten,
üblichen Anschlussarmaturen umfasst. Das Druckmedium wird in einen Vorraum (64 in
Fig. 2) geführt und wirkt auf einen gestrichelt angedeuteten Druckzylinder 56 ein,
welcher den Druck flächenproportional vervielfacht über einen Druckstempel 58 in den
Klebstoffspeicher 50 überträgt.
[0052] In Fig. 6 ist ein Auftragskopf 12 einer Kleberauftragsstation 14 mit automatischem
Ausgleich der Stapeldicken von Druckerzeugnissen 10 in Draufsicht dargestellt, er
entspricht im wesentlichen - allerdings seitenverkehrt - Fig. 3. Der Übersichtlichkeit
wegen fehlen insbesondere die Befestigungsschrauben für den Fixanschlag 22 und den
Niederhalter 26, es sind lediglich die Bohrungen 88,90 für Bolzen in den Langlöchern
66, 68 erkennbar.
[0053] Der Düsenblock 18 gemäss Fig. 6 zeigt in Längsrichtung nicht nur den Austrittsschlitz
20 für den Klebstoff, sondern auch längslaufende Führungselemente. Die Gleitfläche
16 ist entlang einer Kante 92 leicht nach unten abgewinkelt und bildet so eine schräge
Einführrampe 62 zur erleichterten Einführung der gestapelten Druckerzeugnisse. Eine
kaum merkliche erste Abstufung 94 und eine grössere Abstufung 96 dienen auch der einfacheren
Befestigung des Niederhalters 26, des Fixanschlags 22 und des Führungsblocks 72.
[0054] Die Breite g der Gleitfläche 16 ist praktisch auf den maximal möglichen Wert eingestellt.
Sie könnte noch ein wenig durch das Versetzen des Fixanschlags 22 vergrössert werden.
Die minimale Breite g der Gleitfläche 16 ist durch die Länge der Langlöcher 66 und
insbesondere 68 begrenzt.
[0055] Im Niederhalter 26 ist ein Gewindestift 98 erkennbar. Mit diesem kann die Federkraft
des vom Niederhalter 26 geführten Schiebers 32 (Fig. 1) eingestellt werden.
[0056] Die in Fig. 7 dargestellte Seitenansicht von Fig. 6, (von rechts) zeigt schraffiert
die Stirnfläche des Düsenblocks 18. Unterhalb des Führungsblocks 72 mit der Rändelmutter
76 ist ein Teil der Einstellplatte 70 und zuunterst ein Teil des Niederhalters 26
sichtbar.
[0057] In der verstärkt ausgebildeten Stirnfläche des Düsenblocks 18 ist die schwenkbar
gelagerte Dosierwelle 44 erkennbar, ihr Schwenkhebel (80 in Fig. 4) ist der Übersichtlichkeit
wegen weggelassen.
[0058] Weiter ist im Düsenblock 18 eine Heizpatrone 102 und ein Temperaturfühler 104 gehaltert,
welche der Einstellung der richtigen Klebstofftemperatur im Auftragskopf 12 dienen.
In einer Aussparung 106 können elektrische Kabel, Verteiler und dgl. elektrische Bestandteile
gelagert werden.
[0059] Eine in Fig. 8 dargestellte Dosierwelle 44 ist einends mit einer Wellensicherung
122 ausgestattet und andernends ist ein Schwenkhebel 80 zur manuellen oder maschinellen
Anwendung eines Drehmomentes befestigt. Eine Inbusschraube 126, welche mit ihrer Spitze
in einer kegelförmigen Vertiefung der Dosierwelle 44 gesichert ist, verhindert ein
leeres Drehen des Hebels 80.
[0060] Im linken Bereich der Dosierwelle ist eine Längsnut ausgespart, welche funktionell
einem Längsschlitz 46 (Fig. 2) entspricht. Weiter ist eine Radialnut 124 vorgesehen,
welcher bei eingesetzter Dosierwelle in Arbeitsposition die Klebstoffzufuhr sichert.
In Richtung des Doppelpfeils 128 kann die Dosierwelle 44 in Ruheposition geschwenkt
werden.
[0061] In Fig. 9 ist eine Variante einer Dosierwelle 44 dargestellt. Anstelle eines Längsschlitzes
46 (Fig. 8) sind radiale Bohrungen 47 ausgebildet, welche durch einen nicht dargestellten
Zentralkanal verbunden sind. Dieser wird seinerseits von einer ebenfalls nicht sichtbaren
Radialnut 124 (Fig. 8) gespeist. Im vorliegenden Fall sind die radialen Bohrungen
47 bezüglich des Querschnitts rund ausgebildet. Diese können jedoch auch eine andere
geometrische Form annehmen, insbesondere diejenige von Langlöchern. Die von den radialen
Bohrungen 47 wegweisende Stirnseite der Dosierwelle 44 ist in einem Aktuator 130 gehaltert.
Dieser kann beispielsweise als Schrittmotor ausgebildet sein und die Dosierwelle 44
in Richtung des Doppelpfeils 128 um einen voraus bestimmten Winkel schwenken und so
von der Arbeits- in die Ruhestellung und umgekehrt einstellen. Von einer Steuereinheit
132 kann der Aktuator 130 auch so betätigt werden, dass nicht der volle Querschnitt
der radialen Bohrungen 47 frei liegt.
[0062] In den Fig. 10 - 12 ist die Arbeitsweise eines längsverschiebbaren Dosierkörpers
45 dargestellt. Dieser ist im wesentlichen von rechteckigem Querschnitt, kann als
nicht geschwenkt werden. Die eine Breite s von 0,1 mm aufweisende Austrittsöffnung
20 ist in vier Teilabschnitte unterteilt, jeweils unterbrochen durch einen Steg 136
des Arbeitskopfes 12.
[0063] In Fig. 11, der Arbeitsposition, kann der Klebstoff 52 vom Klebstoffspeicher 50 über
Kanäle 134 im längsverschiebbaren Dosierkörper 45 in die Austrittsöffnungen 20 gebracht
werden.
[0064] In der Darstellung gemäss Fig. 12 ist der Dosierkörper 45 um die Distanz d in Längsrichtung
L verschoben. Die Kanäle 134 im Dosierkörper 45 liegen nun im Bereich der Stege 136
des Auftragskopfs 12. Damit ist auch nach dieser Variante das Kleberabgabesystem 15
(Fig. 2) unmittelbar benachbart der Austrittsöffnungen 20 verschlossen, was erfindungsgemäss
angestrebt wird.
1. Kleberauftragsstation (14) zum Binden von gestapelten Druckerzeugnissen (10) mittels
eines fliessfähigen oder verflüssigbaren Klebstoffes (52), welche Auftragsstation
(14) ein Kleberabgabesystem (15) umfasst, das im wesentlichen aus
- einem Auftragskopf (12) für den Klebstoff (52) mit einer Gleitfläche (16) für die
Druckerzeugnisse (10), und einer sich über die ganze Breite (g) der Gleitfläche (16)
erstreckenden Auftragsdüse (42) mit wenigstens einer Austrittsöffnung (20) für den
Klebstoff,
- einem Klebstoffspeicher (50) und
- Mitteln zur Erzeugung eines Druckes zum Klebstoffauftrag besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kleberabgabesystem (15) unmittelbar benachbart der Austrittsöffnung/en (20) eine
manuell und/oder elektronisch gesteuert von einem Aktuator (130) verschliessbare Dosiervorrichtung
(44,45) umfasst, welche mit dem als Druckkammer ausgebildeten Klebstoffspeicher (50)
und einem integrierten Druckspeicher (54) ein Druckausgleichssystem bildet, wobei
im Druckspeicher (54) direkt auf den im oder unterhalb des Auftragskopfs (12) angeordneten
Klebstoffspeicher (50) einwirkende Mittel ausgebildet sind, wodurch nach jeder Klebstoffabgabe
eine automatische Druckkompensation gewährleistet ist.
2. Kleberauftragsstation (14) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierrichtung (44,45) und die Innenseite der Austrittsöffnung/en einen formschlüssigen,
luftdichten Verschluss bilden.
3. Kleberauftragsstation (14) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung/en (20) höchstens einige wenige Millimeter, vorzugsweise 0,1
bis 5 mm, tief sind.
4. Kleberauftragsstation (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnung (20) aus einem sich vorzugsweise über die ganze Breite (g) der
Gleitfläche (16) für die Druckerzeugnisse (10) erstreckenden Austrittsschlitz (20)
besteht.
5. Kleberauftragsstation (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (44,45) als drehbare und/oder längsverschiebbare Dosierwelle
(44) mit einem vorzugsweise diagonal verlaufenden Längsschlitz (46) oder mehreren
entsprechend längslaufend ausgesparten radialen Bohrungen (47) ausgebildet ist.
6. Kleberauftragsstation (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung (44,45) als längsverschiebbarer Dosierkörper (45) ausgebildet
ist und mehrere längslaufend angeordnete Kanäle (134) aufweist, und die Austrittsöffnungen
(20) als durch Stege (136) unterbrochene Längsschlitze ausgebildet sind.
7. Kleberauftragsstation (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Druckspeicher (54) pneumatisch, hydraulisch, elektromagnetisch oder mechanisch
auf den Klebstoffspeicher (50) einwirkende Mittel ausgebildet sind.
8. Kleberauftragsstation (14) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckzylinder (56) mittels des Druckspeichers (54) über einen Druckstempel (58),
einen Linearmotor oder eine Spindel direkt auf den Klebstoff (52) im Klebstoffspeicher
(50) einwirkt.
9. Kleberauftragsstation (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Auftragskopf (12) und/oder im Klebstoffspeicher (50) wenigstens eine sensorgesteuerte
Heizpatrone (102) angeordnet ist.
10. Verfahren zum Betrieb einer Kleberauftragsstation (14) nach einem der Ansprüche 1
bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der gesamte aufgetragene Klebstoff (52) ohne Luftkontakt von einem Reservoir zu der/den
Austrittsöffnung/en (20) geleitet wird.