[0001] Die Erfindung betrifft einen Florkettspannbaum gemäss dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Aus der Druckschrift CH 545 874 ist ein Florkettspannbaum bekannt, welcher als einstückiges
Federstahlblech ausgestaltet ist. Das durch den Florkettspannbaum umgelenkte Florkettgarn
liegt auf dessen gesamten umgelenkten Länge auf dem Federstahlblech auf.
[0003] Nachteilig an diesem bekannten Florkettspannbaum ist die Tatsache, dass das Florkettgarn
dazu neigt auf der Oberfläche des Spannbaums zu haften beziehungsweise zu kleben.
Dieser Effekt tritt insbesondere bei geschlichteten Florkettgarnen auf, wobei dieser
Effekt durch eine hohe Luftfeuchtigkeit zusätzlich verstärkt wird. Dies wirkt sich
äusserst nachteilig auf die Schlingenbildung des Frottiergewebes aus. Beim Betrieb
einer Frottierwebmaschine ist es wichtig, dass während einem sogenannten Vollanschlag
das erforderliche Florkettgarn schnell von Seiten des Florkettbaumes bereitgestellt
wird. Insbesondere bei mit hoher Drehzahl betriebenen Frottierwebmaschinen tritt das
Problem auf, dass das Florkettgarn nicht genügend schnell bereitstellbar ist.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Florkettspannbaum zu bilden, welcher
bezüglich dem Florkettgarn vorteilhaftere Eigenschaften aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Florkettspannbaum aufweisend die Merkmale von
Anspruch 1. Die Unteransprüche 2 bis 8 betreffen weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einem Florkettspannbaum umfassend ein Tragteil
sowie ein damit verbundenes, federelastisches Umlenkteil, wobei das Umlenkteil zumindest
zwei in Umfangsrichtung des Umlenkteils beabstandet angeordnete, vorstehende Abschnitte
aufweist.
[0007] Beim erfindungsgemässen Florkettspannbaum mit vorstehenden Abschnitten liegen die
umgelenkten Florkettfäden nur im Bereich der vorstehenden Abschnitte auf dem Florkettspannbaum
auf. Diese Anordnung bewirkt eine geringe Haft- bzw. Gleitreibung zwischen Florkettfäden
und Florkettspannbaum. Der erfindungsgemässe Florkettspannbaum weist somit den Vorteil
auf, dass die Florkettfäden nicht am Florkettspannbaum haften bzw. kleben. Die Florkettfäden
werden über dem Florkettspannbaum leichtgängig umgelenkt, und können ohne grosse Zugkräfte
vom Florkettbaum abgezogen werden. Dies reduziert zudem die in den Florkettfäden auftretenden
Spannungsspitzen während des Vollanschlages. Dies ermöglicht eine zuverlässige, reproduzierbare
Schlingenbildung im Frottiergewebe. Der erfindungsgemässe Florkettspannbaum weist
den wesentlichen Vorteil auf, dass dieser auch für Webmaschinen mit hohen Drehzahlen
geeignet ist.
[0008] Der erfindungsgemässe Florkettspannbaum wird nachfolgend an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform im Querschnitt;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform im Querschnitt;
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform im Querschnitt;
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform im Querschnitt;
Fig. 5 schematisch eine Frottierwebmaschine im Querschnitt.
[0009] Der in Figur 1 dargestellte Florkettspannbaum 1 umfasst ein vorzugsweise fest angeordnetes
Tragteil 2 sowie ein damit verbundenes, federelastisches Umlenkteil 3. Das Umlenkteil
3 ist als dünnes, metallisches Blech aus Federstahl ausgestaltet, wobei das Umlenkteil
3 derart ausgeformt ist, dass dieses in Umfangsrichtung bzw. in Förderrichtung 5a
drei gegenseitig beabstandet angeordnete, vorstehende Abschnitte 3b aufweist. Der
durch den Florkettspannbaum 1 umgelenkte Florkettfaden 5, auch als Florkettgarn bezeichnet,
liegt nur auf den vorstehenden Abschnitten 3b auf, sodass die Haft- und Gleitreibung
zwischen Florkettfaden 5 und Florkettspannbaum 1 gering ist. Während dem Betrieb der
Frottierwebmaschine ist der Florkettfaden 5 sich ständig ändernden Fadenzugkräften
unterworfen. Das Umlenkteil 3 wird dadurch ständig elastisch verformt. Fig. 1 zeigt
strichliert dargestellt das Umlenkteil 4 mit vorstehenden Abschnitten 4b und Florkettfaden
6 in einer elastisch verformten Lage. Das Umlenkteil 3 ist in seiner Neutrallage dargestellt,
bei welcher der Florkettfaden 5 keine oder vernachlässigbar kleine Kräfte auf das
Umlenkteil 3 ausübt. Insbesondere bei einer mit hoher Drehzahl betriebenen Frottierwebmaschine
treten beim Vollanschlag bzw. bei der Schlingenbildung im Florkettfaden 5 kurzfristig
sehr hohe Spitzenkräfte auf. Diese Spitzenkräfte werden durch das elastische Federn
des Umlenkteils 3 abgefangen.
[0010] Die Figuren 2 und 3 zeigen einen Querschnitt durch weitere Ausführungsbeispiele je
eines Umlenkteils 3. Das Umlenkteil 3 umfasst ein Grundteil 3c sowie damit fest verbundene,
in regelmässigen Abständen angeordnete, vorstehende Abschnitte 3b. Das Grundteil 3c
kann steif oder federelastisch ausgestaltet sein. Bei steifem Grundteil 3c sind die
vorstehenden Abschnitte 3b federelastisch ausgestaltet. Bei federelastischem Grundteil
3c können die vorstehenden Abschnitte 3b entweder steif oder federelastisch ausgestaltet
sein. Als Materialien für das Grundteil 3c sowie die vorstehenden Abschnitte 3b sind
beispielsweise metallische Bleche, Kunststoffteile, insbesondere mit Kohlefasern,
oder auch Keramikteile geeignet. Keramikteile weisen den Vorteil eines geringen Abriebes
auf. Es sind somit eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten und Materialkombinationen
möglich, um ein Umlenkteil 3 umfassend ein Grundteil 3c sowie eine Mehrzahl von vorstehenden
Abschnitten 3b auszugestalten.
[0011] Fig. 4 zeigt in einem Querschnitt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Florkettspannbaums
1 umfassend ein steifes, rohrförmiges Tragteil 2 sowie einer Mehrzahl im Umfangsrichtung
beabstandet angeordnete, vorstehende Abschnitte 3b, welche zusammen das Umlenkteil
3 ausbilden. Die vorstehenden Abschnitte 3b sind elastisch ausgestaltet und bestehen
beispielsweise aus Federstahl. Diese Abschnitt 3b sind in ausgelenkter Stellung strichliert
als Abschnitte 4c dargestellt, welche den strichliert dargestellten Florkettfaden
6 umlenken.
[0012] Das Umlenkteil 3 kann einstückig oder mehrstückig ausgestaltet sein.
[0013] Fig. 5 zeigt schematisch eine Frottierwebmaschine 7 mit einem Florkettbaum 8, einem
Grundkettbaum 9, einem Webfach 12 sowie einem Warenbaum 10. Die Florkettfäden 5 werden
in Bewegungsrichtung 8a vom Florkettbaum 8 abgezogen, über den Florkettspannbaum 1
umgelenkt, und über die bewegliche Florwippe 11b dem Webfach 12 zugeführt. Die Grundkette
9b wird in Bewegungsrichtung 9a vom Grundkettbaum 9 abgezogen, vom Streichbaum 11a
umgelenkt, und dem Webfach 12 zugeführt. Das dem Webfach 12 nachfolgende Gewebe wird
über den beweglichen Brustbaum 11c und die Umlenkung 11d von dem sich in Drehrichtung
10a drehenden Warenbaum 10 aufgewickelt.
1. Florkettspannbaum (1) umfassend ein Tragteil (2) sowie ein damit verbundenes, federelastisches
Umlenkteil (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkteil (3) zumindest zwei in Umfangsrichtung des Umlenkteils (3) beabstandet
angeordnete, vorstehende Abschnitte (3b) aufweist.
2. Florkettspannbaum (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkteil (3) einstückig ausgestaltet ist.
3. Florkettspannbaum (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkteil (3) aus einem metallischen Blech besteht, oder aus einem Kunststoff,
insbesondere mit Kohlefasern.
4. Florkettspannbaum (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkteil (3) einen Grundkörper (3c) umfasst, an dessen Oberfläche die vorstehenden
Abschnitte (3b) angeordnet sind.
5. Florkettspannbaum (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (3c) federelastisch ausgestaltet ist.
6. Florkettspannbaum (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vorstehenden Abschnitte (3b) aus Metall, Kunststoff oder Keramik bestehen.
7. Florkettspannbaum (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die vorstehenden Abschnitte (3b) elastisch, insbesondere federelastisch ausgestaltet
sind.
8. Florkettspannbaum (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorstehenden Abschnitte (3b) federelastisch ausgestaltet und fest mit dem Tragteil
(2) verbunden sind.
9. Frottierwebmaschine umfassend einen Florkettspannbaum (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.