(19)
(11) EP 1 172 475 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.2002  Patentblatt  2002/03

(21) Anmeldenummer: 01124098.3

(22) Anmeldetag:  09.12.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D06F 95/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.12.1996 DE 19651311
12.11.1997 EP 97119813

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
97121626.2 / 0848102

(71) Anmelder: HERBERT KANNEGIESSER GMBH + CO.
32602 Vlotho (DE)

(72) Erfinder:
  • Engelbert, Heinz
    32602 Vlotho (DE)
  • Mehrhoff, Friedhelm
    32479 Hille (DE)
  • Olivieri, Andreas
    32457 Porta Westfalica (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich, Dipl.-Ing. et al
Meissner, Bolte & Partner Anwaltssozietät GbR Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 10 - 10 - 2001 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Vorrichtung zum Ergreifen und/oder Vereinzeln von Wäschestücken


(57) Aus einer Waschmaschine als Wäschehaufen ausgegebene Wäschestücke müssen vor ihrer Weiterverarbeitung vereinzelt werden. Es wird angestrebt, diese Vereinzelung zu automatisieren. Bekannte Verfahren zur Automatisierung der Vereinzelung von Wäschestücken sind noch unvollkommen.
Die Wäschestücke werden von einem Greifer (23) nacheinander ergriffen, angehoben und von einem Übemahmemittel (24) übemommen. Der Greifer (23) entnimmt jeweils ein Wäschestück aus einem als Bevorratungsmittel dienenden Trichter (35), dem erfindungsgemäß ein Zwischenspeicher (36) zugeoordnet ist. Das Bevorratungsmittel ist vorzugsweise als ein flexibler Sacke (45) ausgebildet und/oder schüttelbar, das das jeweilige Wäschestück durch einen Spalt transportiert. Der Spalt des Übernahmemittels (24) gewährleistet, daß nur einzelne Wäschestücke vom Übernahmemittel (24) weitertransportierbar sind und eine für ein vollständiges Herausziehen des jeweiligen Wäschestücks aus dem Wäschehaufen erforderliche Kraft auf das Wäschestück ausgeübt werden kann. Dadurch wird ein zuverlässiges Vereinzeln von Wäschestücken aus einem Wäschehaufen gewährleistet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Vereinzeln und/oder Ergreifen von Wäschestücken gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1, 4 und 7.

[0002] Gewaschene Wäschestücke verlassen eine Waschmaschine üblicherweise gehäuft. Bevor die so aus einer Waschmaschine kommenden Wäschestücke weitere Behandlungen im Wäschereibereich durchlaufen, beispielsweise gemangelt werden, müssen die haufenweise die Waschmaschine verlassenden (noch feuchten) Wäschestücke vereinzelt werden. Es wird angestrebt, dieses Vereinzeln der Wäschestücke oder auch anderer textiler Gegenstände zu mechanisieren.

[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen zum zuverlässigen und leistungsfähigen Ergreifen und/oder Vereinzeln von Wäschestücken zu schaffen.

[0004] Eine Vorrichtung zur Lösung der Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist dem Bevorratungsmittel, aus dem die Wäschestücke einzeln entnommen werden, mindestens ein Zwischenspeicher zugeordnet. Der Zwischenspeicher kann mit Wäschestücken beschickt werden, während aus dem Bevorratungsmittel noch Wäschestücke entnommen werden. Aus dem Zwischenspeicher können die Wäschestücke rasch dem Bevorratungsmittel zugeführt werden, ohne dass dazu der Vorgang der vereinzelten Entnahme von Wäschestücken aus dem Bevorratungsmittel unterbrochen werden muss. Auf diese Weise ist das Bevorratungsmittel sowohl einfach als auch zeitsparend mit neuen Wäschestücken beschickbar. Dem Bevorratungsmittel können Wäschestücke aus dem Zwischenspeicher zugeführt werden, wenn das letzte Wäschestück aus dem Bevorratungsmittel entnommen ist. Es ist aber denkbar, dem Bevorratungsmittel neue Wäschestücke aus dem Zwischenspeicher zuzuführen, wenn sich noch Wäschestücke im Bevorratungsmittel befinden. Dadurch ist ohne besondere Kontrollmaßnahmen stets sichergestellt, dass eine ausreichende Anzahl von Wäschestücken sich im Bevorratungsmittel befindet.

[0005] Eine weitere Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe, oder auch zur Weiterbildung der zuvor beschriebenen Vorrichtung, weist die Merkmale des Anspruchs 4 auf. Durch die Veränderung der Gestalt des Bevorratungsmittels ist es möglich, auch dann, wenn noch eine relativ geringe Anzahl von Wäschestücken sich im Bevorratungsmittel befindet, hieraus einzelne Wäschestücke zu entnehmen. Zu diesem Zweck wird insbesondere die Gestalt des Bevorratungsmittels derart verändert, dass dieses eine relativ stark trichterförmige Ausbildung erhält.

[0006] Vorzugsweise weist das Bevorratungsmittel mindestens eine flexible Wandung auf. Damit lässt sich die Gestalt des Bevorratungsmittels einfach und wirksam verändern, indem das Bevorratungsmittel auf- und abbewegt wird. Während in einer abgesenkten Ausgangsstellung das Bevorratungsmittel teilweise auf einer Auflage aufliegt, verfügt es über einen mindestens teilweise ebenen Boden mit einer großen Aufnahmekapazität für viele Wäschestücke. Wird hingegen das Bevorratungsmittel angehoben, indem der Boden desselben von der Auflage wegbewegt wird, erhält das flexibel ausgebildete Bevorratungsmittel einen trichterförmigen Boden, der dazu führt, dass die Wächestücke selbsttätig in die Mitte des Bevorratungsmittels gelangen und dadurch auch die letzten Wäschestücke automatisch ergriffen und vereinzelt werden können.

[0007] Eine Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe, wobei es sich auch um eine Weiterbildung der zuvor erwähnten Vorrichtung handeln kann, weist die Merkmale des Anspruchs 7 auf. Demnach ist vorgesehen, das Bevorratungsmittel mindestens zeitweise periodisch zu bewegen bzw. in Schwingungen zu versetzen, insbesondere zu schütteln oder zu rütteln. Auch hierdurch wird erreicht, dass die Wäschestücke, insbesondere die letzten Wäschestücke, in die Mitte des Bevorratungsmittels gelangen und von dort zuverlässig einzeln ergriffen und entnommen werden können. Besonders wirksam ist das Schütteln oder in sonstiger Weise erfolgende periodische Bewegen des Bevorratungsmittels in Verbindung mit einem in der Gestalt veränderlichen Bevorratungsmittel. Dadurch kann ein flexibles Bevorratungsmittel gegen den Widerstand der darin befindlichen Wäschestücke in eine veränderte Gestalt, insbesondere eine sich zur Mitte und nach unten hin stark trichterförmig zulaufende Gestalt, gebracht werden.

[0008] Das Schütteln oder eine in sonstiger Weise erfolgende periodische Bewegung des Bevorratungsmittels kann erreicht werden durch ruckartig oder diskontinuierlich betriebene Hubmittel des Bevorratungsmittels oder durch separate Schwingungserzeuger, beispielsweise Unwuchtantriebe und/oder lineare Bewegungen ausführende Druckmittelorgane. Die Druckmittelorgane können so dem Bevorratungsmittel zugeordnet sein, dass ihre Bewegungen in Richtungen erfolgen, die von der Bewegungsbahn der Greifeinrichtung abweichen, vorzugsweise etwa unter einem rechten Winkel hierzu verlaufen. Es ist auch denkbar, Unwuchtantriebe oder sonstige Schwingungserzeuger mit ruckartig und/oder periodisch angetriebene Bewegungsmittel zu kombinieren.

[0009] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1
eine Vorrichtung nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem sich in einer Beladestellung befindlichen Zwischenspeicher,
Fig. 2
die Vorrichtung der Fig. 1 mit dem sich in einer Entladestellung befindlichen Zwischenspeicher,
Fig. 3
eine Vorrichtung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4
eine Vorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
Fig. 5
eine Vorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung.


[0010] Die gezeigten Vorrichtungen dienen insbesondere dazu, aus einem zum Beispiel aus einer Waschmaschine kommenden Wäschehaufen automatisch einzelne Wäschstücke zu entnehmen. Die auf diese Weise vereinzelten Wäschestücke werden anschließend einer Weiterverarbeitung im Wäschereibereich zugeführt, insbesondere in eine Mangel eingegeben.

[0011] Der Wäschehaufen aus einer Vielzahl noch feuchter Wäschestücke wird über einen geeigneten Förderer der Vorrichtung zugeführt, und zwar beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 in einem Zwischenspeicher 36. Von diesem gelangt der Wäschehaufen in den Bereich eines ein Bevorratungsmittel bildenden Trichters 35. Der Wäschehaufen erhält im Trichter 35 eine definierte Position, die das Greifen von Wäschestücken aus dem Wäschehaufen erleichtert.

[0012] Der Trichter 35 ist einem Rahmentragwerk 17 zugeordnet. An einer oberen Quertraverse 18 des Rahmentragwerks 17 ist ein Huborgan gelagert, bei dem es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Druckmittelzylinder 19 handelt. Ein Zylinder 20 des Druckmitteizylinders 19 ist fest mit der Quertraverse 18 verbunden und ragt gegenüber dem Rahmentragwerk 17 nach oben hervor. Eine Kolbenstange 21 des Druckmittelzylinders 19 ist gegenüber der Quertraverse 18 auf einer senkrechten Bewegungsachse 22 ein- und ausfahrbar. Am freien unteren Ende der Kolbenstange 21 ist ein Greiforgan befestigt, beim dem es sich hier um einen Greifer 23 handelt. Die Länge der Kolbenstange 21 ist derart bemessen, dass im vollständig ausgefahrenen Zustand derselben der Greifer 23 so weit im Rahmentragwerk 17 abgesenkt ist, dass er aus dem Wäschehaufen 10 im Trichter 35 vorzugsweise ein Wäschestück an einer beliebigen Stelle ergreifen kann. Im eingefahrenen Zustand des Druckmittelzylinders 19 befindet sich das Ende der Kolbenstange 21 mit dem Greifer 23 geringfügig unterhalb der Quertraverse 18, wodurch das jeweilige Wäschestück teilweise aus dem Wäschehaufen herausgezogen ist.

[0013] Zwischen dem Trichter 35 und der Quertraverse 18 des Rahmentragwerks 17 ist ein Übemahmemittel 24 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich das Übemahmemittel 24 mit Abstand unterhalb des maximal hochgefahrenen Greifers 23. Das Übernahmemittel 24 setzt sich bei der hier gezeigten Vorrichtung zusammen aus einem schwenkbaren Förderer 25 und einer Andruckrolle 26. Der schwenkbare Förderer 25 befindet sich in einer Ausgangsposition, in der er in eine vertikale Stellung geschwenkt ist, auf einer Seite der Bewegungsachse 22 des Greifers 23. Die Andruckrolle 26 ist der gegenüberliegenden Seite der Bewegungsachse 22 zugeordnet. In einer in eine Endposition geschwenkten Stellung befindet sich der schwenkbare Förderer 25 in einer Horizontalen und schneidet dabei die Bewegungsachse 22 etwa senkrecht. Dabei liegt die ortsfeste Andruckrolle 26 mit geringfügigem Abstand gegenüber einer Umlenktrommel 27 am freien Ende 28 des schwenkbaren Förderers 25 zur Bildung eines schmalen Spalts 29 zwischen der Andruckrolle 26 und der Umlenktrommel 27 bzw. dem Obertrum 30 des schwenkbaren Förderers 25.

[0014] Beim schwenkbaren Förderer 25 handelt es sich um einen Gurtförderer, dessen umlaufender Fördergurt um die Umlenktrommel 27 und um eine derselben gegenüberliegende Antriebstrommel 31 umgelenkt ist. Die Umlenktrommel 27 und die Antriebstrommel 31 sind an einem nicht dargestellten Traggerüst drehbar gelagert. Der Antriebstrommel 31 ist ein nicht gezeigter Antrieb zugeordnet. Eine horizontale Drehachse 32 der Antriebstrommel 31 ist gleichzeitig Drehachse des gesamten schwenkbaren Förderers 25, so dass der schwenkbare Förderer 25 um die Antriebstrommel 31 von der vertikal ausgerichteten Ausgangsposition in die etwa horizontale Endposition verschwenkbar ist. Zum Verschwenken des Förderers 25 dient vorzugsweise ein nicht gezeigter Druckmittelzylinder, der einerseits am Rahmentragwerk 17 und andererseits am Traggerüst des Förderers 25 etwa zwischen der Antriebstrommel 31 und der Umlenktrommel 27 angelenkt ist.

[0015] Die ortsfest an der dem schwenkbaren Förderer 25 gegenüberliegenden Seite der Bewegungsachse 22 des Greifers 23 angeordnete Andruckrolle 26 ist vorzugsweise frei drehbar, verfügt also über keinen eigenen Antrieb. Die Andruckrolle 26 wird in Drehung versetzt, wenn durch den Spalt 29 zwischen der Andruckrolle 26 und dem freien Ende 28 des schwenkbaren Förderers 25 ein Wäschestück vom Obertrum 30 des umlaufend angetriebenen Fördergurts des Förderers 25 hindurchgezogen wird.

[0016] Vom schwenkbaren Förderer 25 wird das jeweils vereinzelte Wäschestück über das Obertum 30 hinweg an der der Umlenktrommel 27 im Bereich der dem Spalt 29 gegenüberliegenden Seite der Antriebstrommel 31 abgefördert auf einen Abförderer 33. Dieser Abförderer 33 ist mit geringfügiger Überlappung unterhalb des schwenkbaren Förderers 25 angeordnet, vorzugsweise derart, dass eine Umlenktrommel 34 des Abförderers 33 etwa senkrecht unterhalb der Antriebstrommel 31 des schwenkbaren Förderers 25 liegt. Der Abförderer 33 transportiert die vereinzelten Wäschestücke von der Vorrichtung weg zu beispielsweise einer Eingabemaschine vor einer Mangel. Ebenso kann der Abförderer 33 die vereinzelten Wäschestücke zu einer anderen Behandlungseinrichtung innerhalb der Wäscherei transportieren.

[0017] Dem Greifer 23 sind nicht gezeigte berührungslose Signalmittel zugeordnet. Die Signalmittel detektieren, ob ein Wäschestück am Greifer 23 hängt. Diese Detektion erfolgt kurz oberhalb des Wäschehaufens im Trichter 35 und in der maximal hochgefahrenen Position des Greifers 23. Darüber hinaus ist dem Obertrum 30 des schwenkbaren Förderers 25 ein Signalmittel zugeordnet, das vorzugsweise kurz vor der Antriebstrommel 31 sich befindet. Dieses Signalmittel zeigt an, wie weit die Vorderkante des jeweiligen Wäschestücks auf dem Obertrum 30 des schwenkbaren Förderers 25 aufgezogen ist. Ebenso kann die Schwenkposition des Förderers 25 detektiert werden.

[0018] Als Abförderer ist bei der hier gezeigten Vorrichtung (Fig. 1 und 2) eine schräggerichtete Rutsche 37 vorgesehen, worüber die einzelnen Wäschestücke vom schwenkbaren Förderer 25 zum in den Fig. 1 und 2 nicht gezeigten nachfolgenden Förderer gelangen.

[0019] Der Zwischenspeicher 36 ist seitlich oberhalb des Trichters 35 unter dem Greifer 23 angeordnet, und zwar derart, dass er die Funktion des vom Druckmittelzylinder 19 auf- und abbewegbaren Greifers 23 und des Übernahmemittels 24 nicht beeinträchtigt. Der Zwischenspeicher 36 ist um eine horizontale Kippachse schwenkbar am Rahmentragwerk 17 gelagert. Dazu sind gegenüberliegenden Seitenwandungen 38 des Zwischenspeichers 36 mit dem Rahmentragwerk 17 verbundene Lager 39 zugeordnet. Die die Kippachse des Zwischenspeichers 36 bildenden Lager 39 befinden sich etwa auf einem Flächenmittelpunkt der jeweiligen Seitenwandung 38. Dadurch ist der Zwischenspeicher 36 etwa um eine horizontale Längsmittelachse schwenkbar.

[0020] An einem unteren, äußeren Eckbereich mindestens einer Seitenwandung 38 ist ein Ende, insbesondere ein Kolbenstangenende 40, eines Druckmittelzylinders 41 angelenkt. Ein gegenüberliegendes Kolbenende 42 des Druckmittelzylinders 41 ist am Rahmentragwerk 17 angelenkt. Alternativ ist es auch denkbar, jeder Seitenwandung 38 einen Druckmittelzylinder 41 zuzuordnen. Durch synchrones Ein- und Ausfahren beider Druckmittelzylinder 41 wird dann der Zwischenspeicher 36 verschwenkt.

[0021] Bei eingefahrenem Druckmittelzylinder 41 befindet sich der Zwischenspeicher 36 in einer Beladestellung (Fig. 1). In dieser Stellung sind Wäschestücke von oben in den Zwischenspeicher 36 einförderbar. Bei ausgefahrenem Druckmittelzylinder 41 befindet sich der Zwischenspeicher 36 in einer Entladestellung (Fig. 2). In dieser können die Wäschestücke aus dem Zwischenspeicher 36 selbsttätig, nämlich unmittelbar, vom Zwischenspeicher 36 in den Trichter 35 gelangen. Dazu ist der Zwischenspeicher 36 dem Trichter 35 derart zugeordnet, dass er sich seitlich oberhalb des Trichters 35 befindet.

[0022] Der Zwischenspeicher 36 verfügt über zwei sich zwischen den parallelen Seitenwandungen 38 erstreckende (ebene) Wandungen 43 und 44. Diese Wandungen 43 und 44 sind in den Fig. 1 und 2 angedeutet durch dicke Linien. Insbesondere aus der Fig. 1 wird erkennbar, dass die Wandungen 43, 44 unter einem Winkel von weniger als 90° zueinander verlaufen und dadurch in der Beladestellung (Fig. 1) nach unten hin geschlossen sind. Eine den Wandungen 43, 44 gegenüberliegende Seite des Zwischenspeichers 36 ist offen. Dadurch kann der Zwischenspeicher 36 in der Beladestellung von oben mit zu vereinzelnden Wäschestücken befüllt werden. In der in der Fig. 2 gezeigten Entladestellung ist der Zwischenspeicher 36 um nahezu 90° um die durch die Lager 39 gebildete Kippachse verschwenkt, wodurch die Wandung 44 horizontalgerichtet eine Oberseite des Zwischenspeichers 36 bildet und die daran anschließende Wandung 43 etwa eine Wandung (in den Fig. 1 und 2 die rechte Wandung) des Trichters 35 verlängert, also schräg nach unten gerichtet ist. Die offene Seite des Zwischenspeichers 36 weist nun nach unten, so dass die Wäschestücke aus dem Zwischenspeicher 36 selbsttätig in den Trichter 35 rutschen kann. Durch ein anschließendes Zurückschwenken in die in der Fig. 1 gezeigte Position ist der Zwischenspeicher 36 wieder bereit zur Aufnahme neuer Wäschestücke.

[0023] Die Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung, die sich von der Vorrichtung der Fig. 1 und 2 lediglich durch die Ausbildung des Bevorratungsmittels unter dem Greifer 23 unterscheidet. Das Bevorratungsmittel ist hier als ein in der Gestalt veränderbarer Sack 45 ausgebildet. Der Sack 45 besteht aus einem flexiblen Material, beispielsweise einem Gewebe. Mindestens zwei gegenüberliegende Kanten eines horizontal umlaufenden Randes 46 des Sacks 45 sind an horizontalen Tragstäben 47 befestigt. Die Tragstäbe 47 sind auf- und abbewegbar am Rahmentragwerk 17, nämlich senkrechten Trägem desselben, geführt. Des weiteren sind jedem Tragstab 47 zwei parallele, senkrecht gerichtete Druckmittelzylinder 46 zugeordnet. Die Druckmittelzylinder 46 sind einerseits am jeweiligen Tragstab 47 und andererseits am unteren Ende des Rahmentragwerks 17 befestigt. Durch die Druckmittelzylinder 48 ist jeder Tragstab 47 mit dem darunter hängenden Sack 45 auf- und abbewegbar. Der Sack 45 ist derart ausgebildet, dass bei vollständig abgesenkten Tragstäben 47, also bei eingefahrenen Druckmittelzylindern 48, eine Bodenwandung 49 des Sacks größtenteils auf einer horizontalen Auflage 50 an der Unterseite des Rahmentragwerks 17 aufliegt. In dieser in der Fig. 3 mit durchgezogenen Linien dargestellten Position ist die Bodenwandung 49 des Sacks 45 relativ flach ausgebildet, wodurch der Sack 45 eine größtmögliche Menge an Wäschestücken oder dergleichen aufnehmen kann.

[0024] Wird der Sack 45 durch die Druckmittelzylinder 48 an den Tragstäben 47 hochbewegt in die in der Fig. 3 gestrichelte Position, wird der Kontakt der Bodenwandung 49 des Sacks 45 zur Auflage 50 ganz oder größtenteils aufgehoben. Dadurch erhält der flexibel ausgebildete Sack 45, insbesondere die Bodenwandung 49 desselben, eine stark trichterförmige Gestalt, wobei die Wäschestücke, insbesondere restliche Wäschestücke, zur tiefsten Stelle des Sacks 45 rutschen. Diese tiefste Stelle des Sacks 45 entspricht der Mitte desselben. Dadurch sind bei angehobenem Sack 45 die zur tiefen Mitte desselben rutschenden Wäschestücke vom etwa mittig darüber befindlichen Greifer 23 zuverlässig greifbar.

[0025] Das Herunterrutschen einzelner Wäschestücke in die tiefste, untere Stelle des angehobenen Sacks 45 kann unterstützt werden durch ein ruckartiges oder unterbrochenes Ausfahren der Druckmittelzylinder 48. Der Sack 45 wird dadurch während des Anhebens, wobei er eine zunehmend trichterförmige Gestalt erhält, zusätzlich geschüttelt. Die Wäschestücke können dadurch zuverlässig zum tiefsten, mittigen Bereich der Bodenwandung 49 des Sacks 45 gelangen.

[0026] Es ist auch denkbar, alternativ oder zusätzlich Schwingungserzeuger, beispielsweise Unwuchtantriebe, dem Sack 45, insbesondere den Tragstäben 47, zuzuordnen, die ein periodisches Schütteln oder Schwingen des Sacks 45 herbeiführen.

[0027] Die Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung, die von der Vorrichtung der Fig. 1 bis 3 dadurch abweicht, dass ein Behälter 51 vorgesehen ist, der die Wäschestücke aufnimmt. Der Behälter 51 ist in einem am Rahmentragwerk 17 fest angeordneten Aufnahmerahmen 52 eingehängt. Der Aufnahmerahmen 52 ist so ausgebildet, dass er den Behälter 51 sowohl in horizontaler Richtung hin- und herbewegen kann gemäß den horizontalen Pfeilen der Fig. 4. Darüber hinaus ermöglicht der Aufnahmerahmen 52 eine Auf- und Abbewegung des Behälters 51 in Richtung des vertikalen Doppelpfeils in der Fig. 4. Durch die sowohl senkrechte als auch horizontale Bewegungsmöglichkeit des Behälters 51 unter dem Greifer 23 ist es möglich, beliebige Stellen des Behälters 51 unter den Greifer 23 zu fahren, wodurch dieser auch die letzten Wäschestücke im Behälter 51 ergreifen kann, und zwar auch solche Wäschestücke, die sich in einer äußeren Ecke des Behälters 51 befinden.

[0028] Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung, die der Vorrichtung der Fig. 1 und 2 im Wesentlichen entspricht. Es werden deshalb für gleiche Teile gleiche Bezugsziffern verwendet. Das Bevorratungsmittel ist bei der Vorrichtung der Fig. 5 abweichend von der Vorrichtung der Fig. 1 und 2 als Rütteltrichter 53 ausgebildet.

[0029] Der Rütteltrichter 53 ist mit vier Lenkstangen 54 am Rahmentragwerk 17, nämlich Quertraversen 55 desselben, angelenkt. Die in ihrer unausgelenkten Stellung senkrechten Lenkstangen 54 greifen frei schwenkbar mit unteren Enden am oberen Randbereich des Rütteltrichters 53 mit oberen Enden an den Quertraversen 55 an. Durch die Lagerung des Rütteltrichters 57 an den senkrechten Lenkstangen 54 ist der Rütteltrichter 53 in im Wesentlichen horizontaler Richtung pendelartig hin- und herbewegbar, und zwar auf eine etwa horizontalen Bewegungsbahn, die durch den Doppelpfeil 56 in der Fig. 5 angedeutet ist. Diese Bewegungsbahn verläuft im gezeigten Ausführungsbeispiel quer zur Bewegungsachse 22 des Greifers 23.

[0030] Bewegt wird der Rütteltrichter 53 durch einen Linearantrieb, bei dem es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um einen Druckmittelzylinder 57 handelt. Vorzugsweise wird der Druckmittelzylinder 57 mit Druckluft betätigt. Dadurch sind rasche, stoßartige Linearbewegungen möglich, die periodische Bewegungen des Rütteltrichters 53 auf der Bahn des Doppelpfeils 56 herbeiführen, wodurch die Wäschestücke im Rütteltrichter 53 ruckartig geschüttelt bzw. gerüttelt werden. Der Druckmittelzylinder 57 ist mit einem Kolbenteil am Rahmentragwerk 17 fest befestigt. Ein Ende einer Kolbenstange 58 des Druckmittelzylinders 57 ist gelenkig mit einer Lasche 59 unter dem Rütteltrichter 53 verbunden. Durch Ein- und Ausfahren des Durckmittelzylinders 57 wird der Rütteltrichter 53 geführt durch die senkrechten Lenkstangen 54 auf der durch den Doppelpfeil 56 angedeuteten Bewegungsbahn quer zur Bewegungsachse 22 des Greifers 23 hin- und herbewegt. Der Rütteltrichter 53 führt auf diese Weise pendelnde Bewegungen gegenüber dem Greifer 23 aus, die durch entsprechenden Antrieb des Druckmittelzylinders 57 mehr oder weniger ruckartig erfolgen können, wodurch auch die letzten Wäschestücke im Rütteltrichter 53 an seine tiefste, mittlere Stellung rutschen und somit zuverlässig vom Greifer 23 aus dem Rütteltrichter 53 entnommen werden können.

Bezugszeichenliste:



[0031] 
17
Rahmentragwerk
18
Quertraverse
19
Druckmittelzylinder
20
Zylinder
21
Kolbenstange
22
Bewegungsachse
23
Greifer
24
Übemahmemittel
25
schwenkbarer Förderer
26
Andruckrolle
27
Umlenktrommel
28
freies Ende
30
Obertrum
31
Antriebstrommel
32
Drehachse
35
Trichter
36
Zwischenspeicher
37
Rutsche
38
Seitenwandung
39
Lager
40
Kolbenstangenende
41
Druckmittelzylinder
42
Kolbenende
43
Wandung
44
Wandung
45
Sack
46
Rand
47
Tragstab
48
Druckmittelzylinder
49
Bodenwandung
50
Auflage
51
Behälter
52
Aufnahmerahmen
53
Rütteltrichter
54
Lenkstange
55
Quertraverse
56
Doppelpfeil
57
Druckmittelzylinder
58
Kolbenstange
59
Lasche



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Ergreifen und vorzugsweise Vereinzeln von Wäschestücken oder dergleichen mit einer Greifeinrichtung zum Ergreifen vorzugsweise einzelner Wäschestücke aus einem Wäschehaufen oder dergleichen und mit einem Bevorratungsmittel für die Wäschestücke des Wäschehaufens, dadurch gekennzeichnet, dass dem Bevorratungsmittel mindestens ein Zwischenspeicher (36) zugeordnet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenspeicher (36) verschwenkbar ist von einer Beladestellung in eine Entladestellung und zurück.
 
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenspeicher (36) derart dem Bevorratungsmittel vorgeordnet ist, dass die Wäschestücke in der Entladestellung des Zwischenspeichers (36) selbsttätig in das Bevorratungsmittel gelangen.
 
4. Vorrichtung zum Ergreifen und vorzugsweise Vereinzeln von Wäschestücken oder dergleichen mit einer Greifeinrichtung zum Ergreifen vorzugsweise einzelner Wäschestücke aus einem Wäschehaufen oder dergleichen und mit einem Bevorratungsmittel für die Wäschestücke des Wäschehaufens, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bevorratungsmittel in seiner Gestalt veränderbar ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bevorratungsmittel mindestens eine flexible Wandung aufweist, insbesondere als ein Sack (45) ausgebildet ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bevorratungsmittel auf- und abbewegbar ist und vorzugsweise dem Bevorratungsmittel eine Auflage (50) zugeordnet ist, auf der mindestens ein unterer Teil des Bevorratungsmittels in seiner abgesenkten Stellung aufliegt.
 
7. Vorrichtung zum Ergreifen und vorzugsweise Vereinzeln von Wäschestücken oder dergleichen mit einer Greifeinrichtung zum Ergreifen vorzugsweise einzelner Wäschestücke aus einem Wäschehaufen oder dergleichen und mit einem Bevorratungsmittel für die Wäschestücke des Wäschehaufens, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bevorratungsmittel mindestens zeitweise in Schwingungen bzw. Rüttel- oder Schüttelbewegungen versetzbar ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rüttel- oder Schüttelbewegungen des Bevorratungsmittels in einer von der Bewegungsbahn der Greifeinrichtung abweichenden, vorzugsweise die Bewegungsbahn rechtwinklig schneidenden Richtung erfolgt.
 




Zeichnung