[0001] Die Erfindung betrifft eine Raumzelle für eine Gas- oder Stromleitungsstation, mit
einem Boden, Seitenwänden und einem Dach.
[0002] Bei Fernleitungen für Gas sind in größeren Abständen von einigen Kilometern sogenannte
Druckminderungs- und/oder Übergabestationen vorgesehen. Die für eine Station notwendigen
Installationen und Armaturen sind in einem kleinen Gebäude aufgenommen, um sie gegen
äußere Einwirkungen zu schützen und um insbesondere unbefugten Personen den Zugang
zu den Installationen und Armaturen zu verwehren oder zumindest zu erschweren. Das
Gebäude ist entweder in herkömmlicher Bautechnik erstellt oder aus Wirtschaftlichkeitsgründen
findet eine vorgefertigte, geschlossene Raumzelle in Form eines Stahl- oder Betoncontainers
Verwendung. Der Nachteil einer vorgefertigten Raumzelle besteht darin, daß die Installation
und die Armaturen der Fernleitung erst dann montiert werden können, wenn die Raumzelle
fertig aufgestellt ist, wobei dann die Platzverhältnisse innerhalb der Raumzelle sehr
beengt sind, wodurch die Montage der Installationen und Armaturen erschwert ist.
[0003] Gleichartige Probleme treten auch bei anderen Fernleitungen, insbesondere für Strom
oder Öl auf.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Raumzelle der genannten Art zu schaffen,
die eine leichte und frühzeitige Montage der Installationen und Armaturen ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Raumzelle der genannten Art dadurch
gelöst, daß der Boden von einem die Leitungsinstallationen und/oder -armaturen tragenden,
horizontalen Bodenteil insbesondere in Form eines Bodenrahmens oder einer Bodenplatte
gebildet ist, auf das ein die Seitenwände und das Dach umfassendes, vorgefertigtes,
einstückiges Raumzellenelement aufgesetzt ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird von der Grundüberlegung ausgegangen, die Raumzelle in zwei Bauteile
zu unterteilen. Der Boden wird von einem insbesondere aus Stahl bestehenden, horizontalen
Bodenrahmen gebildet, der in einer Werkstatt oder am Einsatzort vormontiert werden
kann, so daß bereits die Installationen und Armaturen auf den Bodenrahmen montiert
werden können, wobei aufgrund der in diesem Stadium noch fehlenden Seitenwände ausreichend
Platz für die Montage gegeben ist. Nach Abschluß der Montagearbeiten für die Installationen
und Armaturen wird das vorgefertigte, einstückige Raumzellenelement, das vorzugsweise
aus Beton besteht, auf den Bodenrahmen aufgesetzt und mit diesem verbunden, wobei
das Raumzellenelement die Seitenwände und die Decke der Raumzelle umfaßt, so daß insgesamt
ein geschlossenes Gebäude gebildet ist. zellenelementes erste Verbindungselemente
vorgesehen, die mit am Bodenrahmen ausgebildeten zweiten Verbindungselementen verbunden
werden können. Die Raumzelle kann mit dem Bodenrahmen entweder lösbar, beispielsweise
über eine Schraub- oder Spannverbindung, oder auch unlösbar und insbesondere verschweißt
werden. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, daß die Verbindungselemente stählernen
Profilen gebildet sind, die miteinander verschweißt werden. Dabei kann vorgesehen
sein, daß die ersten und zweiten Verbindungselemente jeweils umlaufende C-Profile
sind, die über Deckbleche zu einem geschlossenen Rahmenträger mit Rechteck-Querschnitt
verschweißt sind. Vorzugsweise sind die stählernen Profile in den Beton des Raumzellenelementes
eingegossen.
[0007] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Figur 1
- eine auseinandergezogene, schematische perspektivische Ansicht einer Raumzelle einer
Übergabestation,
- Figur 2
- einen Querschnitt durch die Raumzelle gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine Detaildarstellung des Anschlusses zwischen dem Bodenrahmen und dem Raumzellenelement
vor der Befestigung und
- Figur 4
- eine Detaildarstellung des Anschlusses zwischen dem Bodenrahmen und dem Raumzellenelement
nach der Befestigung.
[0008] Gemäß Figur 1 umfaßt eine Raumzelle 10 für eine Gas- oder Stromleitungsstation ein
Bodenteil in Form eines ebenen, stählernen Bodenrahmens 11, der im wesentlichen horizontal
auf dem Erdboden aufliegt. Der Bodenrahmen 11 trägt nur schematisch angedeutete Installationen
oder Armaturen 15, die in einer Leitung 17, beispielsweise einer Gasleitung, angeordnet
sind. Der Bodenrahmen 11 trägt an seinem Umfang nach oben vorstehende, nach innen
öffnende C-Profile 21 (s. Fig. 3), die auf ein unteres Deckblech 23 aufgeschweißt
sind und zweite Verbindungselemente 16 bilden.
[0009] Nach Montage der Installationen oder Armaturen 15 wird auf den stählernen Bodenrahmen
11 ein aus Beton bestehendes, vorgefertigtes Raumzellenelement 12 aufgesetzt, das
im dargestellten Beispiel vier Seitenwände 13 und eine Decke 14 aufweist. Die unteren
Stirnflächen der Seitenwände 13 tragen gemäß Fig. 3 jeweils ein horizontales oberes
Deckblech 22 und nach unten hervorstehende, nach außen öffnende C-Profile 20, die
mit dem oberen Deckblech 22 verschweißt sind und erste Verbindungselemente 18 bilden.
[0010] Das Raumzellenelement 12 wird so auf den stählernen Bodenrahmen 11 aufgesetzt, daß
die Unterseite des C-Profils 20 des Raumzellenelementes 12 auf dem unteren Deckblech
23 des Bodenrahmens 11 aufliegt und die Oberseite des C-Profils 21 des Bodenrahmens
11 an der Unterseite des oberen Deckblechs 22 anliegt. Die beiden C-Profile 20 und
21 und die Deckbleche 21,23 werden dann mittels Schweißnähten 24,25 (s. Fig. 4) zu
einem umlaufenden, rechteckigen Rahmenträger mit einem geschlossenen Rechteckquerschnitt
verschweißt.
[0011] Üblicherweise ist in das Raumzellenelement 12 eine Tür 19 und gegebenenfalls ein
Fenster integriert.
1. Raumzelle für eine Gas- oder Stromleitungsstation, mit einem Boden (11), Seitenwänden
(13) und einem Dach (14), dadurch gekennzeichnet, daß der Boden von einem die Leitungsinstallationen und/oder -armaturen (15) tragenden,
horizontalen Bodenteil (11) gebildet ist, auf das ein die Seitenwände (13) und das
Dach (14) umfassendes, vorgefertigtes, einstückiges Raumzellenelement (12) aufgesetzt
ist.
2. Raumzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (11) eine Bodenplatte oder ein Bodenrahmen ist.
3. Raumzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Raumzellenelement (12) am unteren Ende der Seitenwände (13) erste Verbindungselemente
(18) zur Verbindung mit an dem Bodenteil (11) ausgebildeten zweiten Verbindungselementen
(16) aufweist.
4. Raumzelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (18,16) von ineinandergreifenden stählernen Profilen gebildet
sind, die miteinander verschweißt sind.
5. Raumzelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten Verbindungselemente (18,16) jeweils umlaufende C-Profile (20,21)
sind, die über Deckbleche (22,23) zu einem geschlossenen Rahmenträger mit Rechteck-Querschnitt
verschweißt sind.
6. Raumzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Raumzellenelement (12) aus Beton besteht.
7. Raumzelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (11) aus Stahl besteht.