Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Verarbeitung belichteter und
entwickelter Silberfarbbleichmaterialien und für dieses Verfahren geeignete Zubereitungen
in Form von gebrauchsfertigen wässrigen Lösungen oder von mit Wasser verdünnbaren
Konzentraten in flüssiger oder fester Form.
Stand der Technik
[0002] Für die Verarbeitung von Silberfarbbleichmaterialien benötigt man im allgemeinen
vier Verfahrensschritte:
(A) Entwicklung des latenten Silberbildes
(B) Farbbleichung an den metallisches Silber enthaltenden Bildstellen
(C) Silberbleichung zur Umwandlung des Restsilberbildes in komplexe, lösliche Silberverbindungen
(D) Fixierung durch Herauslösung und Entfernung aller im Material enthaltenen Silberverbindungen
[0003] Es sind mehrere Verfahren beschrieben worden, die eine Verkürzung dieser Verfahrenssequenz
ermöglichen. Beispielsweise können die Verfahrensschritte (B) und (C), (C) und (D)
oder (B), (C) und (D) kombiniert werden. Am gebräuchlichsten ist die Kombination der
Verfahrensschritte (B) und (C).
[0004] Die für die Farb- und / oder Silberbleichung oder die kombinierte Bleichung verwendeten
Zubereitungen enthalten als wichtigste Bestandteile eine starke Säure, einen Kompexbildner
für das Silber und einen Farbbleichkatalysator.
[0005] Die für die Farb- und / oder Silberbleichung oder die kombinierte Bleichung verwendeten
Zubereitungen (Bäder) sind stark sauer, d. h. sie weisen einen pH-Wert unter 2, insbesondere
unter 1 auf. Die Einstellung dieses pH-Wertes erfolgt in der Regel mit einer einzigen
starken Säure, in erster Linie einer Mineralsäure wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure,
Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure, Perchlorsäure oder Phosphorsäure. Des weiteren
können auch starke organische Säuren, beispielsweise Sulfaminsäure, substituierte
Sulfaminsäureverbindungen, p-Toluolsulfonsäure oder andere organische Sulfonsäuren
verwendet werden.
[0006] Die Säuren können den Bleichzubereitungen direkt als freie Säuren oder als Addukte
mit schwachen Basen zugesetzt werden, wie es in der Patentanmeldung EP 0'034'793 beschrieben
worden ist.
[0007] Es ist auch möglich, die Verarbeitungszeit durch eine Verkürzung der einzelnen Prozessschritte
zu erreichen. Im Bleichschritt, insbesondere bei der kombinierten Farb- und Silberbleichung,
verläuft die Bleichung des Farbstoffs im allgemeinen wesentlich schneller als die
Silberbleichung, vor allem an Stellen, die die höchste Menge metallischen Silbers
nach dem Entwicklungsschritt enthalten. Deshalb ist die Bleichung des metallischen
Silbers an diesen Stellen im allgemeinen der geschwindigkeitsbestimmende Faktor, der
die Verkürzung des Bleichschritts verhindert.
[0008] Viele verschiedene Verbindungen wurden schon als Bleichbeschleuniger beansprucht,
im allgemeinen quaternäre Ammoniumsalze oder tertiäre Amine. In den Patentanmeldungen
DE 2'139'401, DE 2'651'969, DE 2'716'135 und EP 0'517'989 werden wasserlösliche Phosphine
als Bleichbeschleuniger beansprucht. Die Wirksamkeit dieser Bleichbeschleuniger hängt
sehr stark von den äusseren Bedingungen ab. Des weiteren sind einige der wirksamsten
Bleichbeschleuniger sehr kostspielig oder schwer erhältlich.
[0009] Im Patent EP 0'517'989 wird beschrieben, dass die Bleichgeschwindigkeit durch den
Zusatz von Paradimethylaminopyridin oder Tetramethylpyrazin erhöht wird. Diese Lösung
hat aber den Nachteil, dass die verwendeten Substanzen entweder toxisch oder sehr
teuer sind.
[0010] Die heute verwendeten Bleichbäder weisen den Nachteil auf, dass die Geschwindigkeit
der Bleichung ungenügend ist. Das führt zu einer unerwünscht langen Behandlungszeit
bei relativ tiefer Temperatur oder zu einer starken Korrosivität, hoher Verdunstung
und hoher Oxidation bei erhöhter Temperatur und verkürzter Behandlungszeit.
Beschreibung der Erfindung
[0011] Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Zubereitungen zur Bleichung
photographischer Silberfarbbleichmaterialien, die es gestatten, die Bleichzeit resp.
Verarbeitungszeit zu verkürzen und / oder die Bleichtemperatur resp. Verarbeitungstemperatur
zu erniedrigen.
[0012] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von Zubereitungen zur Bleichung
photographischer Silberfarbbleichmaterialien, die es gestatten, ohne Verwendung von
Bleichbeschleunigern gleiche oder kürzere Bleichzeiten bei gleicher Temperatur im
Vergleich zu bekannten, Bleichbeschleuniger enthaltende Zubereitungen zu erreichen.
[0013] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung kostengünstiger Zubereitungen
ohne Bleichbeschleuniger zur Bleichung photographischer Silberfarbbleichmaterialien,
die weitere Vorteile beispielweise bezüglich Ökologie, Toxizität, Ökotoxizität, Löslichkeit,
Stabilität und Ausnützbarkeit aufweisen.
[0014] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Konzentrate und Teilkonzentrate zur Herstellung
der gebrauchsfertigen wässrigen Bleichzubereitungen.
[0015] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verarbeitung von belichteten
und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien, indem das belichtete
und entwickelte Material mit wässrigen Bleichzubereitungen behandelt wird.
[0016] Es wurde nun überraschend gefunden, dass besonders hohe Bleichgeschwindigkeiten bei
Silberfarbbleichmaterialien und gleichzeitig kostengünstige Lösungen erhalten werden,
wenn die Säurekomponente der Bleichzusammensetzungen ein Gemisch einer Hauptsäurekomponente
mit mindestens einer Zusatzsäurekomponente ist, wobei diese Zusatzsäurekomponente
organische Sulfonsäuren enthält.
[0017] Die Erfindung ist gleichermassen geeignet für getrennte Farb- und Silberbleichbäder
wie auch für kombinierte Farb- und Silberbleichbäder.
[0018] Solche erfindungsgemässen Bleichzubereitungen enthalten
a) eine Hauptsäurekomponente und eine Zusatzsäurekomponente
b) ein Silberkomplexierungsmittel
c) einen oder mehrere Bleichkatalysatoren
d) gegebenenfalls ein Oxidationsschutzmittel
e) gegebenenfalls ein wasserlösliches Oxidationsmittel
f) gegebenenfalls einen Bleichbeschleuniger.
[0019] Die Hauptsäurekomponente dient zur Einstellung des pH-Wertes des Bleichbads auf einen
Wert < 2, vorzugsweise <1. Bevorzugt als Hauptsäurekomponente sind starke anorganische
Säuren, wie beispielsweise Schwefelsäure, Phosphorsäure, Halogenwasserstoffsäuren
oder Perchlorsäure, Sulfaminsäure oder substituierter Sulfaminsäureverbindungen, oder
starke organische Sulfonsäuren wie beispielsweise p-Toluolsulfonsäure; oder Mischungen
dieser Säuren.
[0020] Die Zusatzsäurekomponente hat den Zweck, die Bleichgeschwindigkeit zu erhöhen. Die
Säuren der Zusatzsäurekomponente sind organische Sulfonsäuren, bevorzugt aromatische
Sulfonsäuren. Diese aromatischen Sulfonsäuren können Monosulfonsäuren oder Polysulfonsäuren
sein, sie können weiter unsubstituiert oder substituiert sein. Bevorzugte Substituenten
sind Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen, insbesondere Methyl; Halogen wie Chlor,
Brom oder lod; Hydroxyl oder mit Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen substituiertes
Hydroxyl; unsubstituiertes Carboxyl oder mit Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen substituiertes
Carboxyl oder Cyan. Die Säuren der Zusatzsäurekomponente sind verschieden von denjenigen
der Hauptsäurekomponente.
[0021] Beispiele solcher organischer Sulfonsäuren sind Benzolsulfonsäure, p-Chlorbenzolsulfonsäure,
p-Hydroxybenzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Xylolsulfonsäure, 2-Mesitylensulfonsäure,
2-Naphthalinsulfonsäure, 1-Naphthalinsulfonsäure, 1-Hydroxy-2-naphthalinsulfonsäure,
1-Hydroxy-4-naphthalinsulfonsäure, 1,5-Naphthalindisulfonsäure und 1-Hydroxy-3,6-naphthalindisulfonsäure.
Diese Säuren können als freie Säuren oder als ihre Salze, insbesondere anorganische,
in die Bleichzubereitungen eingebracht werden.
[0022] Die Menge der Säuren der Zusatzsäurekomponente beträgt 0.5 bis 80 Molprozent der
Menge der Säuren der Hauptsäurekomponente, bevorzugt 2 bis 50 Molprozent davon.
[0023] Bevorzugte Säuren der Zusatzsäurekomponente sind p-Toluolsulfonsäure, 1-Naphthalinsulfonsäure
und 2-Naphthalinsulfonsäure oder deren Mischungen.
[0024] Besonders bevorzugt als Zusatzsäurekomponente ist eine Mischung von p-Toluolsulfonsäure
mit 2-Naphthalinsulfonsäure.
[0025] Die für die Farbbleichung verwendeten Bäder enthalten als wichtigste Bestandteile
neben dem erfindungsgemässen Gemisch einer Hauptsäurekomponente und einer Zusatzsäurekomponente
einen Komplexbildner b) für das Silber und einen oder mehrere Farbbleichkatalysatoren
c).
[0026] Als Farbbleichkatalysatoren werden in erster Linie Diazinverbindungen wie Pyrazin,
Chinoxalin oder Phenazin und deren Abkömmlinge verwendet. Geeignete Bleichkatalysatoren
sind beispielsweise in den Patentanmeldungen DE 735'672, DE 1'547'720, DE 2'144'297,
DE 2'144'298, DE 2'722'776 und DE 2'722'777 beschrieben worden.
[0027] Ein geeigneter Komplexbildner für das Silber ist beispielsweise Thioharnstoff. Günstige
Ergebnisse erhält man, wenn ein wasserlösliches lodid, vorzugsweise Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumiodid, verwendet wird, wie dies beispielsweise im Patent US 3'620'744
beschrieben worden ist: Damit wird die Anreicherung störender Silberkomplexe im Bleichbad
verhindert. Dabei muss allerdings ein Oxidationsschutzmittel mitverwendet werden,
das die Oxidation des lodids zu lod verhindert.
[0028] Als Oxidationsschutzmittel d) werden mit Vorteil Reduktone oder wasserlösliche Mercaptoverbindungen
verwendet. Geeignete Reduktone sind insbesondere aci-Reduktone mit einer 3-Carbonyliden-(1,2)-Gruppierung
wie Reduktin, Triose-Redukton oder vorzugsweise Ascorbinsäure. Geeignete Mercaptoverbindungen
sind z. B. Thioglycerin oder Verbindungen der Formel HS-C
xH
2x-B, vorzugsweise Verbindungen der Formel HS-C
mH
2m-COOH, worin x eine Zahl zwischen 2 und 12, B eine Sulfonsäure- oder Carbonsäuregruppe
und m die Zahl 3 oder 4 bedeuten. Als Oxidationsschutzmittel verwendbare Mercaptoverbindungen
sind in den Patentanmeldungen DE 2'258'076 und DE 2'423'814 beschrieben worden. Weitere
geeignete Oxidationsschutzmittel sind Alkalimetall-, Erdalkalimetall- oder Ammoniumbisulfitaddukte
organischer Carbonylverbindungen, vorzugsweise Alkalimetall- oder Ammoniumbisulfitaddukte
von Monoaldehyden mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder von Dialdehyden mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen,
wie sie in der Patentanmeldung DE 2'737'142 beschrieben worden sind. Besonders bevorzugt
sind das Formaldehydbisulfitaddukt sowie die entsprechenden Addukte von Acetaldehyd,
Propionaldehyd, Butyraldehyd, Isobutyraldehyd, Glyoxal, Malondialdehyd und Glutardialdehyd.
Gegebenenfalls sind auch die nachfolgend als Bleichbeschleuniger genannten tertiären
wasserlöslichen Phosphine gleichzeitig als Oxidationsschutzmittel einsetzbar. Weiter
kann auch die Hypophosphorsäure als Oxidationsschutzmittel verwendet werden, wie es
im Patent GB 630'222 beschrieben worden ist.
[0029] Für Bäder, mit denen der Farbstoff und das Bildsilber gleichzeitig gebleicht werden
sollen, oder auch für Bäder, die nur der Silberbleichung dienen, ist der Zusatz eines
wasserlöslichen Oxidationsmittels notwendig; ausserdem muss die Konzentration des
Farbbleichkatalysators oder der Farbbleichkatalysatoren gegenüber einem einfachen
Farbbleichbad wesentlich erhöht werden, wie beispielsweise in der Patentanmeldung
DE 2'448'433 beschrieben worden ist.
[0030] Als Oxidationsmittel e) werden zweckmässig wasserlösliche aromatische Mononitro-
und Dinitroverbindungen sowie Anhrachinonsulfonsäurederivate verwendet. Die Verwendung
solcher Oxidationsmittel dient neben der Oxidation des Silbers auch zur Beeinflussung
des Farbgleichgewichts und zur Erniedrigung der Gradation der im Silberfarbbleichverfahren
hergestellten Bilder, wie in den Patentanmeldungen DE 735'672, GB 45394190, GB 539'509
und JP 69-22673 beschrieben worden ist. Die Mononitro- und Dinitroverbindungen sind
vorzugsweise Mono- oder Dinitrobenzolsulfonsäuren, die mit Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Hydroxyl, Amino oder Halogen (Chlor oder Brom) substituiert sein können. Die Sulfonsäuren
werden vorzugsweise in Form ihrer leichtlöslichen Salze zugefügt. Geeignet sind beispielsweise
die Natrium- oder Kaliumsalze der o-Nitrobenzolsulfonsäure, der m-Nitrobenzolsulfonsäure,
der 2,4-Dinitrobenzolsulfonsäure, der 3,5-Dinitrobenzolsulfonsäure, der 3-Nitro-4-chlorbenzolsulfonsäure,
der 2-Chlor-5-nitrobenzolsulfonsäure, der 4-Methyl-3,5-dinitrobenzolsulfonsäure, der
3-Chlor-2,5-dinitrobenzolsulfonsäure, der 2-Amino-4-nitrobenzolsulfonsäure, der 2-Amino-4-nitro-5-methoxybenzolsulfonsäure
und der 4-Nitrophenolsulfonsäure.
[0031] Diese Bleichkatalysatoren, sofern sie nitrierte Benzolsulfonsäuren sind, erhöhen
die Bleichgeschwindigkeit beim Zusatz grösserer Mengen zum Bleichbad ebenfalls stark.
Da sie aber, wie vorher erwähnt, das Farbgleichgewicht stark verändern, sind sie als
aromatische Sulfonsäuren im Sinne unserer Erfindung in der Praxis nicht brauchbar.
[0032] Geeignete Bleichbeschleuniger f) sind beispielsweise quaternäre Ammoniumsalze, wie
sie in den Patentanmeldungen DE 2'139'401 und DE 2'716'135 beschrieben worden sind.
Bevorzugt handelt es sich um quaternäre, gegebenenfalls substituierte Piperidin-,
Piperazin-, Pyrazin-, Chinolin- und Pyridinverbindungen, wobei die letzteren besonders
bevorzugt sind. Auch Tetraalkylammoniumverbindungen (Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen)
und Alkylendiammoniumverbindungen (Alkylen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen) kommen in
Frage. Im einzelnen werden Tetraethylammoniumiodid, N-Methylpyridiniumiodid, N-Methylchinoliniumiodid,
N-Hydroxyethylpyridiniumchlorid, N-Hydroxypropylpyridiniumbromid, N-Methyl-2-Hydroxymethylpyridiniumiodid,
N,N-Dimethylpiperiniumiodid, N,N'-Dimethylpyraziniumfluorsulfat, y-Picoliniumhydrogensulfat,
(CH
3)
3N
+(CH
2)
2N
+(CH
3)
3 • 2 I
- und (CH
3)
3N
+(CH
2)
6N
+(CH
3)
3 • 2 I
- genannt.
[0033] Weitere Bleichbeschleuniger sind wasserlösliche tertiäre Phosphine mit mindestens
einer Cyanoethylgruppe, wie sie in der Patentanmeldung DE 2'651'969 beschrieben worden
sind. Im einzelnen werden das Natriumsalz des Bis-(β-cyanoethyl)-2-sulfoethylphosphins,
das Natriumsalz des Bis-(β-cyanoethyl)-3-sulfopropylphosphins, das Natriumsalz des
Bis-(β-cyanoethyl)-4-sulfobutylphosphins, das Bis-(β-cyanoethyl)-2-methoxyethylphosphin,
das Bis-(2-methoyethyl)-(β-cyanoethyl)-phosphin, das Natriumsalz des (β-cyanoethyl)-phenyl-3-sulfopropylphosphins,
das (β-cyanoethyl)-phenyl-2-methoxyethylphosphin und das Bis-(2-methoxyethyl)-phenylphosphin
genannt.
[0034] Die Wiederholung einzelner Behandlungen (jeweils in einem weiteren Tank mit einem
Bad gleicher Zusammensetzung wie das vorangehende) ist möglich, wodurch in manchen
Fällen eine bessere Badausnützung erreicht werden kann. Wenn es die Zahl der zur Verfügung
stehenden Tanks und das Zeitprogramm zulassen, so können auch zwischen Bädern mit
verschiedener Wirkung Wasserbäder eingesetzt werden. Es bleibt dem Fachmann überlassen,
das optimale Mengenverhältnis je nach Art der ausgewählten Katalysatoren aus den sensitometrischen
Ergebnissen zu bestimmen.
[0035] Alle Bäder können weitere Zusätze wie beispielsweise Härtungsmittel, Netzmittel,
optische Aufheller oder UV-Schutzmittel enthalten.
[0036] Zur Silberentwicklung können Bäder üblicher Zusammensetzung angewendet werden, beispielsweise
solche, die als Entwicklersubstanz Hydrochinin oder Ascorbinsäure und gegebenenfalls
zusätzlich 1-Phenyl-3-pyrazolidin enthalten. Gegebenenfalls enthält bereits das Entwicklungsbad
einen Bleichkatalysator.
[0037] Das Silberfixierbad kann in bekannter und üblicher Weise zusammengesetzt sein. Als
Fixiermittel dient beispielsweise Natriumthiosulfat oder vorzugsweise Ammoniumthiosulfat,
gegebenenfalls mit Zusätzen wie Nariumbisulfit und/oder Natriummetabisulfit. Das Fixierbad
kann auch mit dem Bleichbad kombiniert als sogenanntes Bleichfixierbad vorliegen.
[0038] Die zur Anwendung gelangenden wässrigen Bleichzubereitungen enthalten in der Regel
die Komponenten a) bis f) in den folgenden Mengen:
a) Säurekomponente: 0.1 bis 2 Mol / l;
b) Silberkomplexierungsmittel: 0.01 bis 1 Mol / l, vorzugsweise 0.05 bis 0.5 Mol /
l;
c) mindestens einen Bleichkatalysator: 0.001 bis 0.1 Mol / l;
d) gegebenenfalls ein Oxidationsschutzmittel: 0.01 bis 0.1 Mol / l;
e) gegebenenfalls ein wasserlösliches Oxidationsmittel: 0.001 bis 0.2 Mol / l;
f) gegebenenfalls einen Bleichbeschleuniger: 0.01 bis 0.1 Mol / l.
[0039] Die Temperatur der Bleichbäder liegt im allgemeinen zwischen 20° C und 90° C, vorzugsweise
zwischen 20° C und 60° C, wobei natürlich bei höherer Temperatur die erforderliche
Verarbeitungsdauer kürzer ist als bei tieferer Temperatur. Die Bleichbäder sind innerhalb
des angegebenen Temperaturbereichs stabil. Im allgemeinen werden die für die Verarbeitung
benötigten wässrigen Bleichzubereitungen in der Form verdünnter wässriger Lösungen,
die die genannten Komponenten enthalten, verwendet. Es sind aber auch andere Methoden
denkbar, beispielsweise die Anwendung in Pastenform.
[0040] Dieser Temperaturbereich gilt auch für die anderen Verarbeitungsschritte. Die wässrige
Bleichzubereitung gemäss der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise aus festen
oder flüssigen, insbesondere wässrigen Konzentraten einzelner oder aller Komponenten
a) bis f) hergestellt werden. Vorteilhaft verwendet man beispielsweise zwei flüssige
Konzentrate, wovon eines das Säuregemisch a) und das Oxidationsmittel e) und das andere
die übrigen Komponenten b), c), d) und f) enthält, wobei im letzteren Konzentrat zur
Verbesserung der Löslichkeit, insbesondere der Komponente c) ein zusätzliches Lösungsmittel
wie Ethyl- oder Propylalkohol, Ethylenglykolmonomethyl- oder ethyllether zugesetzt
werden kann. Diese Konzentrate und Teilkonzentrate, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind, weisen eine ausgezeichnete Stabilität auf und sind daher längere Zeit
lagerfähig. Diese Konzentrate können gegebenenfalls mit Wasser oder mit einem Gemisch
aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel verwendet werden.
[0041] Die Konzentrate der einzelnen oder aller Komponenten a) bis c) und gegebenenfalls
d), e) und f) oder ihre Kombinationen, beispielsweise aus den Komponenten a) und e)
sowie aus den Komponenten b), c), d) und f) können die zwei- bis zwanzigfache, vorzugsweise
die fünf- bis zehnfache Menge der einzelnen Komponenten enthalten, wie sie zuvor für
die gebrauchsfertigen Bleichbäder angegeben wurde. Sie liegen in der Regel als feste,
flüssige oder pastenförmige Konzentrate vor.
[0042] Das erfindungsgemässe Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten
Silberfarbbleichmaterialien kann beispielsweise in der Herstellung positiver Farbbilder
in Kopier- und Aufnahmeautomaten oder in der Schnellverarbeitung anderer Silberfarbbleichmaterialien
verwendet werden.
[0043] In den folgenden Beispielen beziehen sich Teile und Prozente auf das Gewicht, falls
nicht etwas anderes angegeben ist.
Experimentelle Angaben
[0044] Als Silberfarbbleichmaterial wurde Photomechrome PMC 794 verwendet, das von der Firma
ILFORD Imaging Switzerland GmbH, Marly, Schweiz hergestellt und von der Firma PMI
PLC, Bookham, Grossbritannien vertrieben wird.
[0045] Teststreifen dieses Materials werden 1000 Luxsekunden Weisslicht ausgesetzt. Bei
solchermassen überbelichtetem Material kann die Verbesserung der Bildweissen und die
beschleunigte Silberbleichung bei Verwendung der erfindungsgemässen Bleichbäder besonders
gut demonstriert werden.
[0046] Die Verarbeitung erfolgt in aufeinanderfolgenden Tanks bei 30° C in 13 aufeinanderfolgenden
Tanks, wobei die ersten 2 Tanks Entwickler, die folgenden 3 Tanks Bleichbad, der nächste
Tank Wasser, die folgenden 3 Tanks Fixierbad und die letzten 4 Tanks Wasser enthalten.
[0047] In einer ersten Verarbeitungssequenz beträgt die Verweildauer pro Bad 14 Sekunden,
was eine totale Verarbeitungszeit von etwa 3 Minuten ergibt.
[0048] In einer zweiten Verarbeitungssequenz beträgt die Verweildauer pro Bad 21 Sekunden,
was eine totale Verarbeitungszeit von etwa 4½ Minuten ergibt.
[0049] Als Entwickler wird DE-222 verwendet, der bei ILFORD Imaging Switzerland GmbH erhältlich
ist.
[0050] Als Vergleichsbleichbad wurde BL-222 verwendet, das bei ILFORD Imaging Switzerland
GmbH erhältlich ist. Dieses Bleichbad besitzt die in Tabelle 1 angegebene Zusammensetzung:
Tabelle 1
| Komponente |
Menge (g / l) |
| Wasser |
966.0 |
| Schwefelsäure |
49.3 |
| Irgasol P |
0.1 |
| Natriumsalz der 3-Mercaptopropylsulfonsäure |
5.2 |
| 2,3,6-Trimethylchinoxalin |
1.5 |
| Kaliumiodid |
15.0 |
| Natriumsalz der m-Nitrobenzolsulfonsäure |
7.6 |
[0051] P-222 enthält etwa 0.5 Mol /l an Schwefelsäure. Irgasol P ist ein Netzmittel, das
bei Ciba Spezialitätenchemie, Basel, Schweiz erhältlich ist.
[0052] Zu diesem Bleichbad werden die organischen Sulfonsäuren in unterschiedlicher Menge
zugesetzt, wodurch Bleichbäder gemäss unserer Erfindung erhalten werden. Vor dem Verarbeitungsprozess
werden alle Bleichbäder auf das gleiche Endgewicht eingestellt. Als Vergleichsbleichbad
dient eines, in dem allein die Schwefelsäuremenge erhöht wird.
Die wie vorhin beschriebenen belichteten Materialproben werden verarbeitet und anschliessend
wird röntgenometrisch die im Material noch vorhandene Silbermenge Ag
res (mg / m
2) und optisch die minimale visuelle Dichte D
vis bestimmt. In der Praxis wird die Verarbeitung bei höheren Temperaturen als 30° C
durchgeführt. In der Praxis sind Bilder mit einer minimalen visuellen Dichte D
vis > 0.15 unbrauchbar, da eine solche visuelle Dichte in den Bildweissen als äusserst
störend empfunden wird. Unter den hier beschriebenen Versuchsbedingen sind Bilder
mit einer minimalen visuellen Dichte > 0.40 als unbrauchbar anzusehen.
Beispiele
Beispiel 1
[0053] Zusatz von p-Toluolsulfonsäure (Tabelle 2):
Tabelle 2
| Zugefügte Säure (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
81 |
0.57 |
136 |
0.66 |
| 0.0515 |
38 |
0.41 |
90 |
0.59 |
| 0.1340 |
< 5 |
0.15 |
41 |
0.41 |
| 0.2164 |
< 5 |
0.09 |
9 |
0.27 |
| 0.2988 |
< 5 |
0.07 |
< 5 |
0.09 |
| 0.4019 |
< 5 |
0.07 |
< 5 |
0.08 |
[0054] Die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen klar, dass beim Zusatz von p-Toluolsulfonsäure
die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird. Das Restsilber Ag
res wird bei beiden Verarbeitungszeiten vollständig entfernt.
Beispiel 2
[0055] Zusatz des Natriumsalzes von p-Toluolsulfonsäure (Tabelle 3):
Tabelle 3
| Zugefügtes Salz (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
|
0.58 |
|
0.64 |
| 0.1340 |
|
0.17 |
|
0.41 |
| 0.2164 |
|
0.10 |
|
0.23 |
[0056] Die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen klar, dass beim Zusatz des Natriumsalzes von p-Toluolsulfonsäure
etwa die gleichen Resultate erhalten werden wie beim Zusatz gleicher molarer Mengen
der freien Säure.
Beispiel 3
[0057] Zusatz des Natriumsalzes von Xylolsulfonsäure (Isomerengemisch) (Tabelle 4):
Tabelle 4
| Zugefügtes Salz (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
75 |
0.54 |
95 |
0.60 |
| 0.0183 |
55 |
0.48 |
67 |
0.53 |
| 0.0456 |
26 |
0.33 |
50 |
0.47 |
| 0.0913 |
< 5 |
0.18 |
21 |
0.33 |
| 0.1825 |
< 5 |
0.08 |
< 5 |
0.11 |
[0058] Die Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen klar, dass beim Zusatz des Natriumsalzes des Isomerengemisches
von Xylolsulfonsäure die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird. Das Restsilber Ag
res wird bei beiden Verarbeitungszeiten vollständig entfernt.
Beispiel 4
[0059] Zusatz von Mesitylensulfonsäure (Tabelle 5):
Tabelle 5
| Zugefügte Säure (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
91 |
0.57 |
130 |
0.67 |
| 0.0166 |
49 |
0.45 |
111 |
0.63 |
| 0.0332 |
23 |
0.36 |
83 |
0.56 |
| 0.0498 |
10 |
0.23 |
63 |
0.50 |
[0060] Die Ergebnisse in Tabelle 5 zeigen klar, dass beim Zusatz von Mesitylensulfonsäure
die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird. Die Menge des Restsilbers Ag
res wird bei beiden Verarbeitungszeiten stark reduziert.
Beispiel 5
[0061] Zusatz von 2-Naphthalinsulfonsäure (Tabelle 6):
Tabelle 6
| Zugefügte Säure (Mol / I) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
73 |
0.55 |
117 |
0.65 |
| 0.0072 |
40 |
0.43 |
93 |
0.60 |
| 0.0144 |
10 |
0.25 |
45 |
0.48 |
| 0.0216 |
< 5 |
0.11 |
9 |
0.26 |
| 0.0288 |
< 5 |
0.08 |
< 5 |
0.10 |
| 0.0360 |
< 5 |
0.08 |
< 5 |
0.09 |
[0062] Die Ergebnisse in Tabelle 6 zeigen klar, dass beim Zusatz von 2-Naphthalinsulfonsäure
die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird. Das Restsilber Ag
res wird bei beiden Verarbeitungszeiten vollständig entfernt.
Beispiel 6
[0063] Zusatz des Natriumsalzes der 2-Naphthalinsulfonsäure (Tabelle 7):
Tabelle 7
| Zugefügtes Salz (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
59 |
0.50 |
119 |
0.66 |
| 0.0078 |
15 |
0.26 |
77 |
0.53 |
| 0.0156 |
< 5 |
0.10 |
12 |
0.28 |
| 0.0235 |
< 5 |
0.08 |
< 5 |
0.09 |
| 0.0313 |
< 5 |
0.07 |
< 5 |
0.08 |
[0064] Die Ergebnisse in Tabelle 7 zeigen klar, dass beim Zusatz des Natriumsalzes der 2-Naphthalinsulfonsäure
etwa die gleichen Resultate erhalten werden wie beim Zusatz gleicher molarer Mengen
der freien Säure.
Beispiel 7
[0065] Zusatz des Natriumsalzes der 1-Naphthalinsulfonsäure (Tabelle 8):
Tabelle 8
| Zugefügtes Salz (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
76 |
0.54 |
101 |
0.60 |
| 0.0139 |
< 5 |
0.19 |
20 |
0.53 |
| 0.0208 |
< 5 |
0.09 |
< 5 |
0.09 |
| 0.0278 |
< 5 |
0.08 |
< 5 |
0.08 |
[0066] Die Ergebnisse in Tabelle 8 zeigen klar, dass beim Zusatz des Natriumsalzes der 1-Naphthalinsulfonsäure
die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird. Das Restsilber Ag
res wird bei beiden Verarbeitungszeiten vollständig entfernt.
Beispiel 8
[0067] Zusatz von 1-Hydroxy-4-naphthalinsulfonsäure (Tabelle 9):
Tabelle 9
| Zugefügte Säure (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
77 |
0.56 |
114 |
0.66 |
| 0.0076 |
56 |
0.50 |
90 |
0.62 |
| 0.0190 |
43 |
0.44 |
70 |
0.55 |
| 0.0381 |
25 |
0.36 |
50 |
0.50 |
[0068] Die Ergebnisse in Tabelle 9 zeigen klar, dass beim Zusatz von 1-Hydroxy-4-naphhainsulfonsäure
die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten zurückgeht.
Beispiel 9
[0069] Zusatz des Dinatriumsalzes der 1-Hydroxy-3,6-naphthalindisulfonsäure (Tabelle 10):
Tabelle 10
| Zugefügtes Salz (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
89 |
0.56 |
126 |
0.66 |
| 0.0230 |
63 |
0.52 |
89 |
0.60 |
| 0.0575 |
42 |
0.45 |
66 |
0.54 |
| 0.1149 |
9 |
0.25 |
20 |
0.36 |
[0070] Die Ergebnisse in Tabelle 10 zeigen klar, dass beim Zusatz des Dinatriumsalzes der
1-Hydroxy-3,6-naphthalindisulfonsäure die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird.
Beispiel 10
[0071] Zusatz von p-Chlorbenzolsulfonsäure (Tabelle 11):
Tabelle 11
| Zugefügte Säure (Mol/ I) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
|
0.51 |
|
0.60 |
| 0.0960 |
|
0.11 |
|
0.29 |
[0072] Die Ergebnisse in Tabelle 11 zeigen klar, dass beim Zusatz von p-Chlorbenzolsulfonsäure
die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird.
Beispiel 11
[0073] Zusatz einer Mischung von p-Toluolsulfonsäure und des Natriumsalzes der 2-Naphthalinsulfonsäure
(Tabelle 12):
Tabelle 12
| Zugefügte Säure (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
75 |
0.56 |
92 |
0.60 |
| a |
17 |
0.29 |
31 |
0.38 |
| b |
5 |
0.16 |
14 |
0.30 |
| c |
<5 |
0.08 |
<5 |
0.11 |
| a: 0.0824 Mol /l p-Toluolsulfonsäure |
| b: 0.0824 Mol /l p-Toluolsulfonsäure und 0.0078 Mol /l des Natriumsalzes der 2-Naphthalinsulfonsäure |
| c: 0.0824 Mol /l p-Toluolsulfonsäure und 0.0156 Mol /l des Natriumsalzes der 2-Naphthalinsulfonsäure |
[0074] Die Ergebnisse in Tabelle 12 zeigen klar, dass beim gemeinsamen Zusatz von p-Toluolsulfonsäure
und des Natriumsalzes der 2-Naphthalinsulfonsäure die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten sehr stark zurückgeht und so auch bei kurzen Verarbeitungszeiten
ein brauchbares Bild erhalten wird. Das Restsilber Ag
res wird bei beiden Verarbeitungszeiten vollständig entfernt.
Vergleichsbeispiel
[0075] Zusatz von Schwefelsäure (Tabelle 13):
Tabelle 13
| Zugefügte Säure (Mol / l) |
Verarbeitungszeit 4½ Min |
Verarbeitungszeit 3 Min |
| |
Agres |
Dvis |
Agres |
Dvis |
| 0.0000 |
71 |
0.52 |
94 |
0.60 |
| 0.1367 |
|
|
92 |
0.59 |
| 0.3054 |
47 |
0.47 |
76 |
0.58 |
| 0.6122 |
36 |
0.44 |
55 |
0.54 |
[0076] Die Ergebnisse in Tabelle 13 zeigen, dass auch beim Zusatz von hohen Mengen Schwefelsäure
die minimale visuelle Dichte D
vis bei beiden Verarbeitungszeiten nur leicht zurückgeht, aber auch, dass unter diesen
Bedingungen bei beiden Verarbeitungszeiten noch kein brauchbares Bild erhalten wird.
Die Restsilbermenge Ag
res wird etwa auf die Hälfte des ursprünglichen Wertes verringert, was ungenügend ist.
[0077] Wie der Vergleich der Beispiele 1 bis 11 mit dem Vergleichsbeispiel zeigt, führt
die Erhöhung der Schwefelsäuremenge im Bleichbad allein zu keiner Erhöhung der Bleichgeschwindigkeit,
sondern erst der erfindungsgemässe Zusatz der aromatischen Sulfonsäuren.
1. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien,
in dem das belichtete und entwickelte Material mit wässrigen Bleichzubereitungen behandelt
wird, die
a) eine Säurekomponente
b) ein Silberkomplexierungsmittel
c) einen oder mehrere Bleichkatalysatoren
d) gegebenenfalls ein Oxidationsschutzmittel
e) gegebenenfalls ein wasserlösliches Oxidationsmittel
f) gegebenenfalls einen Bleichbeschleuniger
enthalten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Säurekomponente aus einer Hauptsäurekomponente in einer Menge von 0.1 bis 2.0
Mol / l und einer Zusatzsäurekomponente in einer Menge von 0.5 bis 80 Molprozent bezogen
auf die Hauptsäurekomponente besteht, worin die Hauptsäurekomponente aus starken anorganischen
Säuren oder starken organischen Sulfonsäuren oder deren Mischungen besteht und die
Zusatzsäurekomponente aus organischen Sulfonsäuren oder deren Mischungen zusammengesetzt
ist und die Zusatzsäurekompenente nicht die gleichen Säuren wie die Hauptsäurekomponente
enthält.
2. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzsäurekomponente aus unsubstituierten oder substituierten aromatischen Sulfonsäuren
oder deren Mischungen besteht.
3. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Substituenten der aromatischen Sulfonsäuren aus der Gruppe bestehend aus Alkyl
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen; Halogen; Hydroxyl oder mit Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
substituiertem Hydroxyl; Carboxyl oder mit Alkyl mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen substituiertem
Carboxyl oder Cyan ausgewählt werden.
4. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als aromatische Sulfonsäuren Benzolsulfonsäure, p-Chlorbenzolsulfonsäure, p-Hydroxybenzolsulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure, Xylolsulfonsäure, 2-Mesitylensulfonsäure, 2-Naphthalinsulfonsäure,
1-Naphthalinsulfonsäure, 1-Hydroxy-2-naphthalinsulfonsäure, 1-Hydroxy-4-naphthalinsulfonsäure,
1,5-Naphthalindisulfonsäure, 1-Hydroxy-3,6-naphthalindisulfonsäure oder deren Mischungen
verwendet werden.
5. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als aromatische Sulfonsäuren p-Toluolsulfonsäure, 1-Naphthalinsulfonsäure oder 2-Naphthalinsulfonsäure
oder deren Mischungen verwendet werden.
6. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als aromatische Sulfonsäuren eine Mischung von p-Toluolsulfonsäure mit 2-Naphthalinsulfonsäure
verwendet wird.
7. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptsäurekomponente aus Schwefelsäure und die Zusatzsäurekomponente aus p-Toluolsulfonsäure,
1-Naphthalinsulfonsäure oder 2-Naphthalinsulfonsäure oder deren Mischungen besteht.
8. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzsäurekomponente aus einer Mischung von p-Toluolsulfonsäure und 2-Naphthalinsulfonsäure
besteht.
9. Verfahren zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen Silberfarbbleichmaterialien
gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzsäurekomponente aus einer Mischung von p-Toluolsulfonsäure und 2-Naphthalinsulfonsäure
besteht.
10. Wässrige Zubereitungen zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen
Silberfarbbleichmaterialien gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9.
11. Wässrige Zubereitungen zur Verarbeitung von belichteten und entwickelten photographischen
Silberfarbbleichmaterialien gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie Farb- oder Silberbleichbäder oder kombinierte Farb- und Silberbleichbäder sind.