(19)
(11) EP 1 172 890 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.01.2002  Patentblatt  2002/03

(21) Anmeldenummer: 01113890.6

(22) Anmeldetag:  07.06.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 4/24, H01R 9/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.07.2000 DE 10034361

(71) Anmelder: ABB PATENT GmbH
68526 Ladenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Mössner, Gerhard
    74931 Lobbach (DE)
  • Werner, Karl
    68753 Wiesental (DE)

(74) Vertreter: Miller, Toivo et al
ABB Patent GmbH Postfach 10 03 51
68128 Mannheim
68128 Mannheim (DE)

   


(54) Klemmenanordnung für ein elektrisches Installationsschaltgerät


(57) Es wird eine Klemmenanordnung für einen Leitungsschutzschalter oder Fehlerstromschutzschalter (20) beschrieben, mit der ein Abgangsleiter (30) zu einem Netz an dem Leitungsschutz- oder Fehlerstromschutzschalter angeschlossen werden kann. Zu diesem Zweck ragt aus dem Leitungs- oder Fehlerstromschutzschalter (20) ein Leiterteilstück (28) heraus, an dem mittels einer Doppelschneideklemme (29) der Abgangsleiter (30) angeschlossen werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemmenanordnung für ein elektrisches Installationsschaltgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Wenn Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter oder dgl. beispielsweise in eine Hausinstallationsanlage eingebaut werden, dann wird an der Zugangsseite ein Sammelschienenblock angeschlossen, der mit einem Zugangskabel von einem Energieversorgungsunternehmen verbunden ist, so daß die Eingangsspannung bzw. der Eingangsstrom über den Sammelschienenblock auf die entsprechenden Installationsschaltgeräte verteilt wird. Auf der Abgangsseite jedes Installationsschaltgerätes, insbesondere jedes Leitungs- bzw. Fehlerstromschutzschalters werden Abgangsleiter angeschlossen, die zu einzelnen Verbrauchern in einem Hausinstallationsnetz führen.

[0003] Bei den derzeit im Handel befindlichen Installationsschaltgeräten, insbesondere bei den Leitungs- und Fehlerstromschutzschaltern, sind alle Anschlußklemmen als Schraubklemmen ausgebildet.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klemmenanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die das Anschließen eines Abgangsleiters zu einem Verbraucher erheblich erleichtert.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.

[0006] Erfindungsgemäß also ragt aus dem Installationsschaltgerät ein Leiterteilstück heraus, an dem eine Schneideklemme für einen Abgangsleiter anschließbar ist. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist diese Schneideklemme als Doppelschneideklemme ausgebildet, deren vorzugsweiser Aufbau dem Anspruch 3 zu entnehmen ist.

[0007] Damit wird der Leitungsschutzschalter oder der Fehlerstromschutzschalter zusammen mit einer derartigen Schneideklemme ausgeliefert, und der Installateur steckt das Leiterteilstück und das Ende des Abgangsleiters in die Öffnungen hinein und verbindet beide dadurch, daß er die Kupplungsplatte mit ihren Schneidenpaaren über das Leiterteilstück und den Abgangsleiter drückt.

[0008] Dadurch wird eine erhebliche Vereinfachung des Anschließens eines Leitungsschutzschalters oder Fehlerstromschutzschalters in einer Hausinstallationsanlage erreicht.

[0009] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.

[0010] Es zeigen:
Fig. 1
eine Frontansicht einer an sich bekannten Doppelschneideklemme,
Fig. 2
eine Seitenansicht eines Leitungsschutzschalters mit Leiterteilstück und die Doppelschneideklemme sowie den Abgangsleiter vor Montage, und
Fig. 3
die Anordnung gemäß Fig. 2 nach Montage.


[0011] Eine für die Erfindung zweckmäßige Doppelschneideklemme besitzt einen langgestreckten Isolierkörper 10, der zwei parallel zueinander angeordnete Durchbrüche bzw. Durchgangsöffnungen 11 und 12 aufweist. Etwa in Längsrichtung in der Mitte ist eine Kupplungsplatte 13 vorgehen, die zwei Aufnahmeöffnungen 14 und 15, die in eine Seitenkante einmünden, aufweist, wobei die beiden Ausnehmungen 14 und 15 durch jeweils ein Schneidepaar 16/17; 18/19 begrenzt sind. Wenn nun in die Durchgangsöffnungen 11 und 12 je ein Leiter eingesteckt wird, dann wird zur Kontaktierung die Kupplungsplatte 13 in Pfeilrichtung P in einen in der Fig. 1 nicht zu sehenden Schlitz eingesteckt, wobei die Aufnahmeöffnungen 14 und 15 über die Leiter geschoben werden, so daß die Schneidepaare 16 und 17 bzw. 18 und 19 ggf. unter Durchdringung der Isolierschicht mit den Leitern kontaktieren und die Kontaktplatte die beiden Leiter auf diese Weise miteinander verbindet.

[0012] Solche Doppelschneideklemmen sind an sich bekannt.

[0013] Die Erfindung besteht nun in folgendem:

[0014] Ein Leitungsschutzschalter 20 besitzt eine Befestigungsseite 21 sowie eine vordere und hintere Frontseite 22 und 23, sowie eine vordere Schmalseite 24, die die Frontseiten 22 und 23 miteinander verbindet und senkrecht zu beiden verläuft, sowie eine hintere Schmalseite 25, die die hintere Frontseite 23 mit der Befestigungsseite 21 verbindet. Im Bereich der hinteren Frontseite 23 befindet sich im Normalfall eine Anschlußklemme 26, in die ein Sammelschienenblock (nicht näher dargestellt) eingesteckt und damit verschraubt wird.

[0015] Auf der den Schmalseiten 24 und 25 entgegengesetzten Seite ist eine durchgehende Schmalseite 27 vorgesehen, wobei sich diese quasi aus den beiden Schmalseiten 24 und 25 entsprechenden Schmalseiten zusammensetzt in der Weise, daß beide in einer Ebene liegen. Handelsübliche Leitungsschutzschalter besitzen eine T-Form mit einem Quersteg; bei dem Leitungsschutzschalter 20 gemäß der Erfindung ist der dem durch die Frontseite 23 und die Schmalseite 25 gebildeten Teil entsprechende Teil des Quersteges abgeschnitten. Aus der Schmalseite 27 ragt ein Anschlußleiter 28 heraus, der über eine Doppelschneideklemme, wie sie in der Fig. 1 dargestellt ist, mit einem zu einem Verbraucher führenden Abgangsleiter 30 verbunden werden kann. Zu diesem Zweck werden das Leiterteilstück 28 in die der Durchgangsöffnung 11 entsprechende Durchgangsöffnung 31 und der Abgangsleiter 30 in die der Durchgangsöffnung 12 entsprechende Durchgangsöffnung 32 eingesteckt; die Fig. 2 zeigt die Komponenten vor der Montage bzw. vor dem Zusammenbau.

[0016] Die Fig. 3 zeigt die Anordnung nach dem Zusammenbau. Das Leiterteil 28 befindet sich vollständig innerhalb der Durchgangsöffnung 31 und der Abgangsleiter 30 ebenfalls vollständig innerhalb der Öffnung oder Durchgangsöffnung 32 der Doppelschneideklemme 29; zur elektrisch leitenden Verbindung wird die Kupplungsplatte 33, die der Kupplungsplatte 13 entspricht, in ihre zugehörige Öffnung quer zur Längserstreckung des Leiterteilstückes 28 und des Abgangsleiters 30 hineingesteckt, so daß der Abgangsleiter 30 und das Leiterteilstück 28 zwischen die Ausnehmungen 14 und 15 gelangen und so miteinander elektrisch leitend verbunden sind.

[0017] Es ist selbstverständlich, daß eine derartige Anschlußanordnung auch dann vorgesehen werden kann, wenn der Leitungsschutzschalter seine handelsübliche Form besitzt. Allerdings besteht dann das Problem, daß die Klemmenanordnung einen größeren Platz benötigt; aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Leitungsschutzschalters 20 ist kein zusätzlicher Platzbedarf erforderlich.


Ansprüche

1. Klemmenanordnung für ein elektrisches Installationsgerät, insbesondere für einen Leitungs-, Fehlerstromschutzschalter und dgl., zum Anschluß eines Abgangsleiters zum Netz, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Installationsgerät ein Leiterteilstück herausragt, an dem eine Schneideklemme für den Abgangsleiter anschließbar ist.
 
2. Klemmenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideklemme eine Doppelschneideklemme ist, die in einer Öffnung das Leiterteilstück und in der anderen Öffnung den Abgangsleiter aufnimmt.
 
3. Klemmenanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelschneideklemme in an sich bekannter Weise einen Isolierkörper mit zwei parallelen Durchgangsöffnungen aufweist, zu deren Längsachse eine zwei Schneidenpaare aufweisende elektrische Kupplungsplatte senkrecht verschiebbar ist, dergestalt, daß sich jedes Schneidenpaar beim Anklemmen je einen Leiter zwischen sich nimmt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht