[0001] Die Erfindung betrifft ein Brillenetui gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
ein Verfahren zur dessen Herstellung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] Derartige Brillenetuis bestehen aus einem Oberteil und einem Unterteil, die an einer
ersten Längsseite über eine Gelenkverbindung verbunden sind. Zum Öffnen des Brillenetuis
wird dieses durch Schwenken des Oberteils bezüglich des Unterteils aufgeklappt, so
dass eine Brille in den Innenraum des Brillenetuis eingelegt beziehungsweise aus diesem
heraus genommen werden kann.
[0003] Im einfachsten Fall kann die Gelenkverbindung federnd ausgebildet sein, so dass bei
geschlossenem Brillenetui das Oberteil mit einem vorgegebenen Anpressdruck gegen das
Unterteil gedrückt ist.
[0004] Durch diesen Anpressdruck werden das Oberteil und das Unterteil in ihrer Verschlußposition
ohne weitere Verschlussmittel gehalten. Derartige Brillenetuis weisen vorzugsweise
aus Metall bestehende Ober- und Unterteile auf, die an ihren Außenseiten mit Kunstleder
bezogen sind. Die Kunstlederbezüge sind dabei jeweils über die Ränder des Oberteils
und Unterteils gezogen und an deren Innenseiten festgeklebt.
[0005] Nachteilig bei einem derartigen Brillenetui ist, dass dieses zum Öffnen von der Bedienperson
mit beiden Händen ergriffen werden muss, um das Oberteil und das Unterteil gegen den
über die Gelenkverbindung ausgeübten Anpressdruck aufzuklappen. Dabei muss die Bedienperson
in den schmalen Zwischenraum zwischen den Rändern des Oberteils und Unterteils greifen.
Zwar kann jeweils an dem Rand des Ober- und Unterteils jeweils ein kleiner, über die
Frontwand des Brillenetuis hervorstehender Vorsprung vorgesehen sein, um den Halt
beim Aufklappen des Ober- und Unterteils zu verbessern. Jedoch sind diese Vorsprünge
aus ästhetischen Gründen sehr klein ausgebildet und liegen dicht beieinander, so dass
deren Funktion für eine Bedienperson nicht unmittelbar erkennbar ist, was häufig zu
Fehlern in der Handhabung führt.
[0006] Des Weiteren sind Brillenetuis bekannt, welche zusätzlich zur Gelenkverbindung separate
Verschlussmittel aufweisen. Derartige Brillenetuis weisen typischerweise aus Kunststoffspritzteilen
bestehende Ober- und Unterteile auf. Die Verschlussmittel befinden sich im Zentrum
der Frontwand des Brillenetuis. Derartige Verschlussmittel weisen typischerweise ein
in Längsrichtung federndes Druckelement auf, welches an seinem vorderen längsseitigen
Ende einen Druckknopf und eine zur Oberseite hin hervorstehende Rastnase aufweist.
Weiterhin weist das Druckelement an seinem hinteren Ende eine im wesentlichen ebene
Auflagefläche auf. Das Druckelement besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffspritzteil,
welches einen scheibenförmigen Grundkörper aufweist, der zur Erzielung der Federwirkung
in Längsrichtung in Wellen verläuft.
[0007] Im Zentrum der Frontwand des Unterteils des Brillenetuis ist eine Ausnehmung vorgesehen.
Im Innenraum des Unterteils ist ein von dessen Boden hervorstehender starrer Vorsprung
in Abstand hinter der Ausnehmung angeordnet.
[0008] Zur Montage der Verschlussmittel wird das Druckelement zwischen der Frontwand und
dem Vorsprung eingeführt, wobei hierzu das Druckelement in Längsrichtung zusammengedrückt
werden muss. Dabei muss das Druckelement so geführt werden, dass der Druckknopf in
die Ausnehmung eingeführt wird, so dass dieser über die Außensseite der Frontwand
hervorsteht. Zudem muss das Druckelement so ausgerichtet werden, dass dessen rückseitige
Auflagefläche gegen den Vorsprung gepresst wird.
[0009] In dieser Einbauposition steht die Rastnase über den oberen Rand des Unterteils etwas
hervor. Bei verschlossenem Brillenetui greift diese Rastnase in eine Ausnehmung an
der Innenseite des unteren Randes des Oberteils. Zum Öffnen des Brillenetuis wird
durch Betätigen des Druckkopfes das Druckelement gegen den Vorsprung gedrückt. Durch
diese Bewegung wird die Rastnase aus der Ausnehmung gelöst, wodurch das Oberteil gegenüber
dem Unterteil geschwenkt werden kann.
[0010] Nachteilig bei diesen Verschlussmitteln ist deren relativ aufwendiger Aufbau. Insbesondere
ist das Druckelement konstruktiv aufwendig aufgebaut. Zudem ist nachteilig, dass die
Montage des Druckelements am Unterteil kompliziert ist und ein beträchtliches Geschick
des Fertigungspersonals erfordert. Die Montage ist daher unerwünscht zeit- und kostenaufwendig.
[0011] Ein weiterer Nachteil derartiger Brillenetuis besteht darin, dass die Verschlussmittel
unmittelbar an die Innenseite des Randes des Unterteils anschließen und auch über
diesen hervorstehen. Dadurch wird ein Anbringen eines Bezuges an der Außenseite des
Brillenetuis verhindert, da dieser über den Rand des Ober- bzw. Unterteils gezogen
werden muss, um ihn an der Innenseite des Ober- bzw. Unterteils festkleben zu können.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Brillenetui der eingangs genannten Art
zu schaffen, welches einfach handhabbar und zugleich rationell und kostengünstig hergestellt
werden kann.
[0013] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 1 und 11 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0014] Das erfindungsgemäße Brillenetui weist als Verschlussmittel zwei in Wirkverbindung
stehende Rastmittel auf, wobei ein erstes Rastmittel von der Innenseite des Oberteils
und ein zweites Rastmittel von der Innenseite des Unterteils hervorsteht. Dabei sind
das Oberteil und das erste Rastmittel sowie das Unterteil und das zweite Rastmittel
jeweils einstückige Kunststoffspritzteile ausgebildet.
[0015] Des Weiteren ist ein Druckelement vorgesehen, dessen vorderes Ende eine Ausnehmung
in der Frontwand des Unterteils durchsetzt und welches in Wirkverbindung mit dem zweiten
Rastmittel steht, so dass durch Betätigen des Druckelements an der Außenseite der
Frontwand das zumindest partiell federnde zweite Rastmittel zum Öffnen der Verschlussmittel
vom ersten Rastmittel lösbar ist.
[0016] Dabei wird das Druckelement zur Montage am Brillenetui in die Ausnehmung in der Frontwand
des Unterteils eingeführt und dabei am zweiten Rastmittel fixiert. Vorzugsweise wird
das Druckelement bei Einschieben in die Ausnehmung an dem Rastmittel eingerastet.
[0017] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Brillenetuis besteht darin, dass dieses
besonders rationell und kostengünstig hergestellt werden kann.
[0018] Da das Oberteil und das erste Rastmittel sowie das Unterteil und das zweite Rastmittel
jeweils aus einem Kunststoffspritzteil bestehen, können diese kostengünstig in hohen
Stückzahlen mittels eines Kunststoffspritzverfahrens hergestellt werden.
[0019] Das vorteilhafterweise scheibenförmige Druckelement braucht zur Montage am Brillenetui
lediglich in die Ausnehmung eingesteckt werden, wobei bei dem Einschieben ohne weitere
Montageschritte das Druckelement am zweiten Rastmittel vorzugsweise durch Einrasten
fixiert wird.
[0020] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Brillenetuis besteht darin,
dass die Rastmittel hinter der Frontwand des Brillenetuis in dessen Innenraum angeordnet
sind. Daher können vor Montage des Druckelements sowohl das Unterteil als auch das
Oberteil an deren Außenseiten mit einem Bezug, der vorzugsweise aus Kunstleder besteht,
bezogen werden. Wesentlich dabei ist, dass die Bezüge ohne weiteres über die Ränder
des Ober- und Unterteils gefaltet und an deren Innenseiten festgeklebt werden können.
[0021] Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Draufsicht auf die Frontseite des erfindungsgemäßen Brillenetuis mit einem über dessen
Frontwand hervorstehenden Druckelement.
- Figur 2:
- Seitenansicht des Brillenetuis gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Querschnitt durch das Brillenetui gemäß Figuren 1 und 2 in geschlossenem Zustand.
- Figur 4:
- Querschnitt durch das Brillenetui gemäß Figur 1 und 2 in geöffnetem Zustand.
- Figur 5:
- Draufsicht auf das Druckelement für das Brillenetui gemäß Figuren 1 und 2.
[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Brillenetuis
1. Das Brillenetui 1 weist ein Oberteil 2 und ein Unterteil 3 auf, die halbschalenförmig
und im wesentlichen formgleich ausgebildet sind. Im geschlossenen Zustand des Brillenetuis
1 liegt das Oberteil 2 dicht mit seinem unteren Rand auf dem oberen Rand des Unterteils
3 auf.
[0023] Das Oberteil 2 und das Unterteil 3 sind an einer Längsseite des Brillenetuis 1 gelenkig
miteinander verbunden, so dass zum Öffnen des Brillenetuis 1 das Oberteil 2 gegen
das Unterteil 3 um eine entlang des entsprechenden längsseitigen Randes des Brillenetuis
1 verlaufende Schwenkachse geschwenkt werden kann.
[0024] Dabei wird zum Öffnen des Brillenetuis 1 das über die Frontwand des Unterteils 3
hervorstehende vordere Ende eines Druckelements 4 betätigt, wodurch Verschlussmittel
im Innern des Brillenetuis 1 freigegeben werden.
[0025] Während des Öffnens des Brillenetuis 1 liegt dieses vorzugsweise auf dem Unterteil
3 in einer Hand der Bedienperson, wobei diese mit derselben Hand das Druckelement
4 betätigt. Prinzipiell kann das Unterteil 3 während des Öffnens auch nach oben gehalten
werden.
[0026] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch ein geschlossenes Brillenetui 1, während Figur
4 das Ober- 2 und Unterteil 3 in deren Endpositionen bei geöffnetem Brillenetui 1
zeigt. Die hinteren längsseitigen Ränder des Oberteils 2 und des Unterteils 3 sind
über vorzugsweise mehrere über die Länge des Brillenetuis 1 verteilte Gelenkverbindungen
5 verbunden. Vorzugsweise sind die Gelenkverbindungen 5 federnd mit vorgegebenen Vorspannungen
ausgebildet, so dass insbesondere bei geöffnetem Brillenetui 1 das Oberteil 2 und
das Unterteil 3 in den Endpositionen gemäß Figur 4 gehalten sind.
[0027] Wie aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich, bestehen die Verschlussmittel im wesentlichen
aus einem ersten und einem zweiten Rastmittel 6, 7, welche im Innern des Brillenetuis
1 im Bereich der vorderen längsseitigen Ränder des Ober- und Unterteils 3 angeordnet
sind. Das erste Rastmittel 6 ist einstückig mit dem Oberteil 2 ausgebildet und steht
von der Innenseite des Oberteils 2 hervor. Das zweite Rastmittel 7 ist einstückig
mit dem Unterteil 3 ausgebildet und steht von dessen Innenseite hervor.
[0028] Die Rastmittel 6, 7 sind jeweils von Stegen 8, 8' gebildet, die an ihren oberen Enden
hakenförmige Aufnahmen 9, 9' aufweisen.
[0029] Die Stege 8, 8' sind im wesentlichen scheibenförmig ausgebildet und verlaufen in
vertikaler Richtung aufeinander zu. Dabei sind die Stege 8, 8' in vorgegebenem Abstand
hinter der Frontwand des Brillenetuis 1 angeordnet. Die Vorderseiten der Stege 8,
8' sind parallel zur Frontwand ausgerichtet. Die Abmessungen der Stege 8, 8' sowie
die hakenförmigen Aufnahmen 9, 9' sind im wesentlichen identisch. Die Stege 8, 8'
befinden sich im Zentrum des Ober- 2 und Unterteils 3 und weisen typischerweise eine
Länge von etwas mehr als 1 cm auf. Die hakenförmigen Aufnahmen 9, 9' erstrecken sich
jeweils über die gesamte Länge eines Steges 8, 8'. Die Höhen der Stege 8, 8' sind
jeweils so gewählt, dass deren Ränder mit der hakenförmigen Aufnahme 9, 9' im Bereich
des oberen Randes des Ober- 2 oder Unterteils 3 liegen. Dadurch greifen bei auf dem
Unterteil 3 aufliegenden Oberteil 2 die hakenförmigen Aufnahmen 9, 9' formschlüssig
ineinander und fixieren das Ober- 2 und Unterteil 3 in ihren Verschlusspositionen
(Figur 3). Da sich die hakenförmigen Aufnahmen 9, 9' über die gesamte Länge der Stege
8, 8' erstrecken, ist ein sicherer Halt in den Verschlusspositionen gewährleistet.
[0030] Das Öffnen der Verschlussmittel erfolgt mittels des Druckelements 4. Das Druckelement
4 weist, wie insbesondere aus Figur 5 ersichtlich, die Form einer im wesentlichen
rechteckigen flachen Scheibe auf und ist vorzugsweise von einem Kunststoffspritzteil
gebildet. Der vordere Rand sowie die seitlichen Ränder des Druckelements 4 sind abgerundet.
[0031] Über den hinteren Rand des Druckelements 4 stehen zwei Rastarme 10, 10' hervor. Die
Rastarme 10, 10' verlaufen in Abstand parallel zueinander in Längsrichtung des Druckelements
4. Der Zwischenraum 11 zwischen den Rastarmen 10, 10' setzt sich als Ausnehmung im
Grundkörper des Druckelements 4 fort, wobei der hintere Rand der Ausnehmung bogenförmig
verläuft. Die Rastarme 10, 10' weisen eine relativ geringe Breite auf, die im wesentlichen
dem Durchmesser des Zwischenraumes 11 entspricht. Die Rastarme 10, 10' weisen im Bereich
ihrer Vorderenden jeweils eine Rastnase 12, 12' auf. Die Rastnasen 12, 12' stehen
jeweils über die Außenseite des entsprechenden Rastarmes 10, 10' hervor. Die Rastarme
10, 10' mit den Rastnasen 12, 12' sind symmetrisch zur Längsachse des Druckelements
4 ausgebildet. Die Rastnasen 12, 12' sind im wesentlichen dreieckförmig ausgebildet,
wobei die Seitenränder der Rastnasen 12, 12' im spitzen Winkel auf die Vorderenden
der Rastarme 10, 10' zulaufen. Die hinteren Ränder der Rastnasen 12, 12' bilden senkrecht
zu den Außenseiten der Rastarme 10, 10' hervorstehende Schultern 13, 13'.
[0032] Zur Montage des Druckelements 4 wird dieses von der Außenseite des Brillenetuis 1
in eine Ausnehmung 14 in der Frontwand des Unterteils 3 eingeführt. Der Querschnitt
der Ausnehmung 14 ist dabei an den Querschnitt des Druckelements 4 angepasst, so dass
dessen Mantelfläche formschlüssig am Rand der Ausnehmung 14 anliegt. Das Druckelement
4 wird weiter mit horizontal verlaufender Längsachse in den Innenraum des Brillenetuis
1 eingeschoben, bis die Rastarme 10, 10' des Druckelements 4 eine weitere Ausnehmung
15 in dem Steg 8' des zweiten Rastmittels 7 durchsetzen und am Steg 8' einrasten.
Dabei ist der Querschnitt der Ausnehmung 15 an die Außenabmessungen der parallel verlaufenden
Rastarme 10, 10' angepasst. Jedoch weisen die Rastarme 10, 10' im Bereich der Rastnasen
12, 12' größere Außenabmessungen als der Querschnitt der Ausnehmung 15 auf. Daher
werden bei Einführen der Spitzen der Rastnasen 12, 12' in die Ausnehmung die Rastarme
10, 10' zusammengedrückt, bis die Rastnasen 12, 12' hinter dem die Ausnehmung 15 begrenzenden
Rand liegen. Danach spreizen sich die Rastarme 10, 10' wieder auf, so dass bei in
dem Steg 8' des zweiten Rastmittels 7 eingerasteten Druckelement 4 der die Ausnehmung
15 begrenzende Rand des Steges 8' zwischen dem hinteren Rand des Druckelements 4 und
den von den Rastarmen 10, 10' hervorstehenden Schultern 13, 13' der Rastnasen 12,
12' ohne Spiel gehalten ist.
[0033] Erfindungsgemäß ist das zweite Rastelement 7, an welchem das Druckelement 4 eingerastet
ist, zumindest in geringem Umfang federnd ausgebildet. Dies kann insbesondere dadurch
erreicht werden, dass der aus Kunststoff bestehende Steg 8' eine entsprechend geringe
Wandstärke aufweist.
[0034] Demgegenüber ist der Steg 8' des zweiten Rastmittels 7 am Oberteil 2 starr ausgebildet.
Dies kann durch eine entsprechend größere Wandstärke des Steges 8' bewerkstelligt
werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Steg 8' wie in Figur 5 dargestellt mittels
einer Verstrebung 16 versteift sein.
[0035] Um das Brillenetui 1 zu öffnen, drückt eine Bedienperson auf das über die Frontwand
des Unterteils 3 nach außen vorstehende vordere Ende des Druckelements 4. Dadurch
wird das in den Ausnehmungen 14, 15 horizontal geführte Druckelement 4 weiter in das
Innere des Brillenetuis 1 geschoben, wodurch der Steg 8' des zweiten Rastmittels 7
aufgebogen wird. Dadurch lösen sich die hakenförmigen Aufnahmen 9, 9' des ersten und
zweiten Rastmittels 6, 7.
[0036] Durch die federnden Gelenkverbindungen 5 klappt das Oberteil 2 vorzugsweise selbsttätig
auf. Bei Schließen des Brillenetuis 1 wird das Oberteil 2 gegen das Unterteil 3 gedrückt.
Dabei wird bei auf dem Unterteil 3 aufliegenden Oberteil 2 der federnde Steg 8 des
zweiten Rastmittels 7 durch den Kontakt mit dem starren ersten Rastmittel 6 etwas
gebogen, bis die hakenförmigen Aufnahmen 9, 9' der beiden Rastmittel 6, 7 einrasten.
[0037] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden auf die Außenseiten des
Unterteils 3 und des Oberteils 2 des Brillenetuis 1 nicht dargestellte Bezüge aufgebracht,
die vorzugsweise aus Kunstleder bestehen. Das Aufbringen der Bezüge erfolgt vor der
Montage des Druckelements 4. Die Bezüge werden jeweils über die Ränder des Unterteils
3 und des Oberteils 2 gefaltet und an den oberen Innenseiten festgeklebt. Danach wird
im Bereich der Ausnehmung 14 des Unterteils 3 der darauf liegende Bezug entsprechend
ausgeschnitten oder ausgestanzt, wonach die Montage des Druckelements 4 erfolgen kann.
Bezugszeichenliste
[0038]
- (1)
- Brillenetui
- (2)
- Oberteil
- (3)
- Unterteil
- (4)
- Druckelement
- (5)
- Gelenkverbindung
- (6)
- Rastmittel
- (7)
- Rastmittel
- (8, 8')
- Stege
- (9, 9')
- Aufnahmen
- (10, 10')
- Rastarme
- (11)
- Zwischenraum
- (12, 12')
- Rastnasen
- (13, 13')
- Schultern
- (14)
- Ausnehmung
- (15)
- Ausnehmung
- (16)
- Verstrebung
1. Brillenetui mit einem Oberteil und einem Unterteil, welche an einer ersten Längsseite
gelenkig verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass als Verschlussmittel zwei in Wirkverbindung stehende Rastmittel (6, 7) vorgesehen
sind, wobei im Bereich der zweiten Längsseite ein erstes Rastmittel (6) von der Innenseite
des Oberteils (2) und ein zweites Rastmittel (7) von der Innenseite des Unterteils
(3) hervorsteht, und dass zum Öffnen der Verschlussmittel ein Druckelement (4) vorgesehen
ist, dessen vorderes Ende eine Ausnehmung (14) in der Frontwand des Unterteils (3)
durchsetzt und welches in Wirkverbindung mit dem zweiten Rastmittel (7) steht, so
dass durch Betätigen des Druckelements (4) an der Außenseite der Frontwand das zumindest
partiell federnde zweite Rastmittel (7) vom ersten Rastmittel (6) lösbar ist.
2. Brillenetui nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastmittel (6, 7) von Stegen (8, 8') gebildet sind, die an ihren oberen freien
Enden jeweils eine hakenförmige Aufnahme (9, 9') aufweisen.
3. Brillenetui nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Frontwand im wesentlichen parallel zu den ebenen Vorderseiten der Stege (8,
8') verläuft.
4. Brillenetui nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (8') des zweiten Rastmittels (7) eine Ausnehmung (15) aufweist, in welche
das hintere Ende des Druckelements (4) einrastbar ist.
5. Brillenetui nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Ausnehmung (14) in der Frontwand des Unterteils (3) und in der Ausnehmung
(15) des Steges (8') gelagerte Druckelement (4) längs seiner horizontal verlaufenden
Längsachse verschiebbar ist.
6. Brillenetui nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Rastmittel (7) von einem Kunststoffteil gebildet ist, dessen Steg (8')
federnd ausgebildet ist.
7. Brillenetui nach einem der Ansprüche 2 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Rastmittel (7) von einem Kunststoffteil mit einem starren Steg (8') gebildet
ist.
8. Brillenetui nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (4) von einem scheibenförmigen Kunststoffteil gebildet ist.
9. Brillenetui nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (4) zwei über dessen hinteren Rand hervorstehende, in Abstand zueinander
verlaufende Rastarme (10, 10') aufweist, an dessen Außenseiten jeweils eine Rastnase
(12, 12') hervorsteht.
10. Brillenetui nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei in dem Steg (8') des zweiten Rastmittels (7) eingerasteten Druckelement (4) der
die Ausnehmung (15) begrenzende Rand des Steges (8') zwischen dem hinteren Rand des
Druckelements (4) und den Rastnasen (12, 12') gehalten ist.
11. Verfahren zur Herstellung eines Brillenetuis nach einem der Ansprüche 1 - 10 umfassend
folgende Verfahrensschritte:
- Herstellen eines Oberteils (2) und eines mit diesem einstückig ausgebildeten ersten
Rastmittels (6)
- sowie eines Unterteils (3) und eines mit diesem einstückig ausgebildeten zweiten
Rastmittels (7) in einem Kunststoffspritzverfahren,
- Anbringen einer Gelenkverbindung (5) zwischen Ober- (2) und Unterteil (3),
- Einführen eines Druckelements (4) in eine Ausnehmung (14) in der Frontwand des Unterteils
(3) und Fixieren des Druckelements (4) am zweiten Rastmittel (7).
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor Einführen des Druckelements (4) in die Ausnehmung (14) in der Frontwand des Unterteils
(3) ein Bezug auf die Außenseiten des Ober- (2) und Unterteils (3) aufgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Bezug aus Kunstleder besteht.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (4) durch Andrücken auf dessen über die Frontwand des Unterteils
(3) hervorstehenden vorderen Endes am zweiten Rastmittel (7) eingerastet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum Öffnen des Brillenetuis (1) durch Andrücken auf das über die Ausnehmung (14)
in der Frontwand des Unterteils (3) hervorstehende vordere Ende des Druckelements
(4) das federnde zweite Rastmittel (7) aufgebogen und so vom ersten Rastmittel (6)
gelöst wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkverbindung (5) zumindest partiell federnd ausgebildet ist, so dass bei
Lösen der Rastmittel (6, 7) das Oberteil (2) gegenüber dem Unterteil (3) aufspringt.