[0001] Die Erfindung betrifft eine Bindungskonstruktion zum lösbaren Verbinden eines Schuhs
mit einem Wintersportgerät, insbesondere Ski oder Snowboard, bestehend aus mindestens
zwei Bindungsteilen, von denen ein erster Bindungsteil im Sohlenbereich des Schuhs
und ein zweiter Bindungsteil auf dem Wintersportgerät angeordnet ist, wobei zum Herstellen
der Verbindung der auf dem Wintersportgerät angeordnete Bindungsteil in eine Ausnehmung
des im Sohlenbereich des Schuhs angeordneten Bindungsteiles eindringt, und zum Herstellen
der Verbindung der zweite, auf dem Wintersportgerät angeordnete Bindungsteil zwei
drehbare, federbelastete Aufnahmeelemente aufweist.
[0002] In der AT 317 737 B ist eine Skibindung gezeigt, bei der im Fersenbereich des Skischuhs
eine Ausnehmung und am Ski ein Rastelemente tragendes Gehäuse vorgesehen ist. Die
in Skilängsrichtung verschiebbaren Rastelemente sind mit Hilfe von Rastfedern vorgespannt.
Das Vorderfuß-seitige Rastelement bzw. die Fersen-seitigen Rastelemente greifen in
Rastpfannen der Ausnehmung im Skischuh ein. Zum Lösen der Verbindung werden die Rastelemente
über Verschwenken eines Auslösehebels in ihre zurückgefahrene Stellung verschoben.
Bei Überlast löst sich zumindest eines der Rastelemente und der Skischuh kommt vom
Ski frei.
[0003] In der FR 2 533 448 A1 ist eine Skibindung gezeigt, bei der ein Skischuh in der Sohle
eine Ausnehmung aufweist, in der Rastpfannen vorgesehen sind. Im Bereich des Vorderfußes
ist ein in Skilängsrichtung linear verschiebbares Rastelement vorgesehen, während
Fersen-seitig ein Rastelement vorgesehen ist, das sowohl in Skilängsrichtung verschiebbar
als auch über eine beidseitige Kulissenführung senkrecht zur Skilängsrichtung verschwenkbar
gelagert ist. Die beiden Rastelemente sind mit Hilfe einer Schraubenfeder gespannt,
die zwischen einem Fersen-seitigen Aufnahmeelement und einem Vorderfuß-seitigen Aufnahmeelement
vorgesehen ist. Die Vorspannung der Feder kann mit Hilfe einer Schraube, die über
eine Kegelradverbindung den Aufnahmeteil für die Schraubenfeder in Skilängsrichtung
verschiebt, eingestellt werden.
[0004] In der EP 31 570 A1 ist eine Ski-Sicherheitsbindung beschrieben, bei der Hinterschneidungen
in einem Skischuh von Skiseitigen Sohlenhaltern hintergriffen werden. Der Skischuh
liegt hierbei auf der Oberseite eines vorderen Bindungsteils und auf dem hinteren
Sohlenhalter auf. Der hintere Gehäuseteil ist auf einer Bindungsplatte in Längsrichtung
des Skis beweglich gelagert, wobei der hintere Sohlenhalter im Gehäuseteil um eine
Skiparallele Querachse schwenkbar gelagert ist. Bei einer Drehbewegung und somit beim
Schließen bzw. Öffnen der Bindung führt eine Auslöseachse sowohl eine Querverschiebung
in Skilängsrichtung als auch eine Drehbewegung um sich selbst durch. Hierdurch wird
ein mit der Auslöseachse fest verbundener Brems- bzw. Auslösearm verschwenkt. Im Vorderfußbereich
sind zwei Sohlenhalter auf senkrecht stehenden Achsen gegen die Spannung einer Druckfeder
drehbar gelagert. Die Federspannung kann mit Hilfe einer Einstellschraube verändert
werden. Bei einem Drehsturz folgt je nach Drehrichtung einer der beiden Sohlenhalter
gegen die Spannung der Feder der Drehbewegung des Skischuhs und gibt bei Überschreiten
einer einstellbaren Auslösekraft den Skischuh frei.
[0005] Bei den bekannten Ausführungsformen ist somit entweder eine Ausnehmung oder ein vorspringender
Teil unter der Schuhsohle vorgesehen, der mit dem an dem Ski angebrachten, komplementären
Teil zusammenwirken soll, wobei die bekannten Konstruktionen dieser Art jedoch ein
symmetrisches Auslöseverhalten, insbesondere bei Drehstürzen aufweisen. Zudem ist
bei den bekannten Konstruktionen keine Wechselwirkung zwischen den Haltemitteln des
Schuhs gegen eine Anhebung, beispielsweise bei einem Frontal-oder Rückwärtssturz,
und den Mitteln zum Halten gegen eine Drehung beim Auftreten einer Torsionskraft gegeben.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Bindungskonstruktion der eingangs erwähnten
Art anzugeben, die einen möglichst einfachen Aufbau aufweist und die bekannten Nachteile
vermeidet.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die Aufnahmeelemente über federbelastete
Stellvorrichtungen unabhängig voneinander mit Druck beaufschlagbar sind. Hierdurch
kann eine konstruktiv besonders einfache Bindungskonstruktion erlangt werden, bei
der es möglich ist, einen nicht-linearen Auslöseverlauf einzustellen, der durch das
Vorsehen einer eigenen Stellvorrichtung für jedes Aufnahmeelement, links und rechts
getrennt, voneinander unabhängig geregelt werden kann. Da üblicherweise der Auflagedruck
im Fersenbereich höher ist als im Zehenbereich, fungiert der Fersenbereich bei einer
erhöhten seitlichen Belastung als Drehpunkt, und es ist demzufolge von Vorteil, wenn
die drehbaren Aufnahmeelemente im Zehenbereich des zweiten Bindungsteils angeordnet
sind.
[0008] Um eine Wechselwirkung zwischen den Haltemitteln des Schuhs gegen eine Anhebung bei
einem Frontal- oder einem Rückwärtssturz und den Mitteln zum Halten gegen eine Drehung
beim Auftreten einer Torsionskraft herbeizuführen, kann gemäß einem weiteren Aspekt
der Erfindung vorgesehen sein, dass das drehbare Aufnahmeelement einen Aufnahmebereich
aufweist, der halbkugelförmig ausgebildet ist und mit einem Vorsprung des ersten,
im Sohlenbereich des Schuhs angeordneten Bindungsteiles ineinandergreift, wobei der
Vorsprung günstigerweise ebenfalls rund, vorzugsweise halbkugelförmig, ausgebildet
ist.
[0009] Wenn der zweite Bindungsteil zwei drehbare Aufnahmeelemente, zwischen denen ein Abstandselement
angeordnet ist, aufweist und diese Aufnahmeelemente über ein federbelastetes Auslösewiderstandselement,
das nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung spangenförmig ausgebildet
ist und die beiden Aufnahmeelemente an das Abstandselement zu drücken sucht, verbunden
sind, kann durch eine derartige Anordnung die erfindungsgemäße Bindungskonstruktion
durch Veränderung des Federdrucks, der auf das federbelastete Rastelemente wirkt,
in allen Richtungen direkt proportional auslösen.
[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung können die Stellvorrichtungen günstigerweise
spangenförmig ausgebildete Auslösewiderstandselemente aufweisen.
[0011] Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich, wenn im Fersenbereich ein federbelastetes
Rastelement verschieblich, vorzugsweise in Skilängsrichtung, geführt ist. Hierdurch
lässt sich die Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Bindungsteil besonders
einfach und mit geringem Kraftaufwand herstellen. Anders ausgedrückt heißt das, dass
das federbelastete Rastelement in Richtung Fersenbereich des ersten Bindungsteiles
verschieblich geführt ist. Durch eine zentrale Anordnung der Bindungskonstruktion
auf dem Wintersportgerät wird erreicht, dass die Biegelinie des Wintersportgerätes
in keiner Weise beeinflusst wird. Weiters hat durch die Verwendung eines vorzugsweise
in Skilängsrichtung verschieblich geführten, federbelasteten Rastelementes die Bindungskonstruktion
einen deutlich längeren Rückstellweg vor der Auslösung, was für den Sicherheitsaspekt
der erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion nicht unwesentlich erscheint.
[0012] Eine für ein leichtes Einsteigen und für einen sicheren Halt besonders günstige Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion kann dadurch erreicht werden, dass das
Rastelement in eine Aussparung des ersten, im Sohlenbereich des Schuhs angeordneten
Bindungsteiles einrastet, wobei es sich als besonders günstig herausgestellt hat,
wenn das Rastelement und/oder die Aussparung mindestens eine Schrägfläche aufweisen,
die vorteilhafterweise einen Formschluss bildet.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion kann
vorgesehen sein, dass der erste im Sohlenbereich des Schuhs angeordnete Bindungsteil
im Zehen-und/oder Fersenbereich des Schuhs auf der dem Wintersportgerät zugewandten
Seite abgerundet ist, wodurch der Gehkomfort gegenüber herkömmlichen Skischuhen beträchtlich
gesteigert wird. Wird der erste Bindungsteil von einem separaten Zehenteil mit mindestens
einem Vorsprung und einem separaten Fersenteil mit einer Aussparung gebildet, ist
es besonders einfach, herkömmliche Ski-/Snowboardschuhe mit dem Bindungsteil nachzurüsten.
[0014] Die Mittel zum Lösen der erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion können einer bevorzugten
Ausführungsform gemäß wenigstens einen am federbelasteten Rastelement angelenkten
Seilzug umfassen, wodurch sich eine besonders einfach Konstruktion ergibt.
[0015] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung in der
nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den zweiten Bindungsteil,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Bindungskonstruktion in geschlossenem
Zustand,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Bindungskonstruktion während eines Öffnungsvorganges,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Anordnung der Mittel zum Lösen der erfindungsgemäßen
Bindungskonstruktion,
Fig. 6 einen Schuh, der zum Eingriff in eine erfindungsgemäße Bindungskonstruktion
ausgebildet ist,
Fig. 7 ein Wintersportgerät, an dem ein zweiter Bindungsteil und mehrere Aufsätze
angeordnet sind, und
Fig. 8 einen Aufsatzteil eines Wintersportgerätes, an dem Mittel zum Lösen einer Bindungskonstruktion
angeordnet sind.
[0016] Bei der in Fig. 1 dargestellten Bindungskonstruktion ist im Sohlenbereich eines Schuhs
5 ein erster Bindungsteil 2, ders im Zehenbereich 14 und im Fersenbereich 9 abgerundet
ist, angeordnet. Der erste Bindungsteil 2 weist eine Ausnehmung 31 mit einem Vorsprung
13 und einer Aussparung 8 auf und greift mit einem zweiten Bindungsteil 3, der auf
einem Wintersportgerät 6 angeordnet ist, ineinander. Genauer gesagt, greift im Zehenbereich
14 der Vorsprung 13 des ersten Bindungsteiles 2 in einen Aufnahmebereich 12 des Aufnahmeelementes
11 des zweiten Bindungsteiles 3 ein. Im Fersenbereich 9 des Schuhs 5 weist die Aussparung
8 Schrägflächen 10 auf, die unterschiedliche Längen und Neigungswinkel aufweisen.
In diese Aussparung 8 ist das federbelastete Rastelement 4, das ebenfalls Schrägflächen
7 aufweist, eingerastet. Durch die unterschiedlichen Längen und Neigungswinkel der
Schrägflächen 7, 10 wird einerseits der Einstieg erleichtert und andererseits ein
unerwünschtes Lösen der Bindungskonstruktion 1 verhindert. Eine derartige Bindungskonstruktion
1 weist weniger mechanische Teile auf als die herkömmlichen Bindungen und ist daher
nicht zuletzt aufgrund einer nunmehr nicht notwendigen Bindungsplatte insgesamt wesentlich
leichter als herkömmliche Bindungskonstruktionen. Außerdem ist aufgrund der verringerten
Reibung zwischen Schuh 5 und Wintersportgerät 6 ein kontrollierbarerer Auslösevorgang
gegeben.
[0017] Der in Fig. 2 dargestellte zweite Bindungsteil 3 ist mittels Schrauben 19 fest mit
dem Wintersportgerät 6 verbunden. An dem dem Zehenbereich 14 zugeordneten Ende des
zweiten Bindungsteils 3 weist dieses zwei Aufnahmeelemente 11, 11' mit Aufnahmebereichen
12, 12', die halbkugelförmig ausgebildet sind, auf. Die Aufnahmeelemente 11, 11' sind
über ein federbelastetes, spangenförmig ausgebildetes Auslösewiderstandselement 16
miteinander verbunden und werden von diesem gegen das Abstandselement 15 gedrückt.
Zusätzlich ist jedem Aufnahmeelement 11, 11' eine federbelastete Stellvorrichtung
17, 17', die jeweils ein spangenförmig ausgebildetes Auslösewiderstandselement 16'
aufweist, zugeordnet. Durch diese Anordnung ist die Auslösecharakteristik der Bindungskonstruktion
1 veränderbar und kann beispielsweise das Kanting des Wintersportgerätes 6 reguliert
werden. In dem dem Fersenbereich 9 des Schuhs 5 zugewandten Ende des zweiten Bindungsteiles
3 ist ein federbelastetes Rastelement 4 angeordnet. Dieses federbelastete Rastelement
4 ist in Längsrichtung des Wintersportgerätes 6 verschieblich geführt, wobei der Druck
der Feder 18 in Richtung Fersenbereich 9 des Schuhs 5 erfolgt. Das heißt, der zweite
Bindungsteil 3 wird mit dem ersten Bindungsteil 2 sowohl form- als auch kraftschlüssig
verbunden, wobei diese Verbindung nahezu spielfrei erfolgt, wodurch höhere Schräglagen
gefahren werden können. Derartige Bindungskonstruktionen 1 eignen sich daher aufgrund
dieser Eigenschaften - Regulierbarkeit des Kantings und Fahrbarkeit hoher Schräglagen
- besonders gut für die in letzter Zeit immer stärker den Markt beherrschenden Carving-Skier.
[0018] Ein seitlicher Auslösevorgang der erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion 1 ist in
den Fig. 3 und 4 dargestellt, wobei Fig. 3 die erfindungsgemäße Bindungskonstruktion
1 in geschlossenem Zustand und Fig. 4 den Auslösevorgang einer derartigen Bindungskonstruktion
1 zeigt. In Fig. 3 ist der erste Bindungsteil 2, welcher strichliert dargestellt ist,
mit dem zweiten Bindungsteil 3 dadurch verbunden, dass einerseits die Vorsprünge 13,
13' des ersten Bindungsteiles 2 in Aufnahmebereiche 12, 12' der Aufnahmeelemente 11,
11' des zweiten Bindungsteiles 2 eingreifen und andererseits das federbelastete Rastelement
4 in eine Aussparung 8 des ersten Bindungsteiles 2 eingerastet ist. Unter der Abdeckplatte
20 befinden sich die auf diese Weise geschützten, spangenförmigen Auslösewiderstandselemente
16, 16' die einerseits die Aufnahmeelemente 11, 11' an das Abstandselement 15 drücken
und andererseits ein unabhängiges Einstellen der Auslösekräfte über die Stellvorrichtungen
17, 17' ermöglichen.
[0019] In Fig. 4 wird die Bindungskonstruktion 1 seitlich, in diesem Fall nach links, gelöst.
Dabei wird die Feder 18, die das Rastelement 4 belastet, zusammengedrückt, so dass
sich das federbelastete Rastelement 4 zur Mitte des zweiten Bindungsteiles 3 hin bewegen
kann, wodurch zwischen den Aufnahmebereichen 12, 12' des zweiten Bindungsteiles 3
und den Vorsprüngen 13, 13' des ersten Bindungsteiles 2 ein kleiner Spielraum entsteht.
Aufgrund des Druckes, den der erste Bindungsteil 2 in Pfeilrichtung P erfährt, wird
das Aufnahmeelement 11' aufgrund seines Eingreifens mit dem Vorsprung 13' in Druckrichtung
gedreht. Gleichzeitig gleitet der Vorsprung 13 aufgrund des kleinen Spielraums leicht
aus dem Aufnahmebereich 12 des Aufnahmeelementes 11 über die Schrägfläche des Abstandselementes
15, so dass der Formschluss zwischen den Vorsprüngen 13, 13' und den Aufnahmeelementen
11, 11' gelöst ist und der erste Bindungsteil 2 vom zweiten Bindungsteil 3 getrennt
wird. Es wird also durch eine Veränderung des Federdrucks des hinteren Federbolzens
ein direkt proportionales Auslösen in allen Richtungen ermöglicht. Zusätzlich können
die Auslösekräfte links und rechts über die Stellvorrichtungen 17, 17' bzw. die spangenförmig
ausgebildeten Auslösewiderstandselemente 16' getrennt voneinander eingestellt werden,
so dass die Auslösecharakteristik der erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion 1 insgesamt
veränderbar ist.
[0020] Die in Fig. 5 gezeigten Mittel 21, 22, 23, 24 zum Lösen der Bindungskonstruktion
1 umfassen einen Hebel 21, der über ein Gelenk 22 mit einem Führungsteil 24, in dem
ein Seil 23 oder ähnliches angeordnet ist, wobei dieses Seil 23 mit dem Federbolzen
29 des zweiten Bindungsteiles 3 verbunden ist. Der Hebel 21, das Gelenk 22 und mindestens
ein Teil des Führungsteiles 24 für das Seil 23 sind in einem der Schuhform angepassten
Aufsatzteil 25, der vor dem Schuh 5 auf dem Wintersportgerät 6 montiert ist, angeordnet.
Wird nun der Hebel 21 in Pfeilrichtung P mit Druck, beispielsweise mittels eines Skistockes,
beaufschlagt, bewegt sich der Hebel 21 zum Wintersportgerät 6 hin und zieht über das
Gelenk 22 das Seil 23 und in weiterer Folge den Federbolzen 29 in Pfeilrichtung P1
in Richtung Zehenbereich des Schuhs 5, so dass das federbelastete Rastelement 4 nicht
mehr bzw. nicht mehr spielfrei in die Aussparung 8 des ersten Bindungsteiles 2 eingreift
und ein Lösen der Verbindung leicht möglich ist. Es versteht sich von selbst, dass
eine Anordnung zumindest von Teilen der Mittel 21, 22, 23, 24 zum Lösen der Bindungskonstruktion
1 in einem hinter dem Fersenbereich des Schuhs 5 angeordneten Aufsatzteil des Wintersportgerätes
6 ebenso möglich und zweckerfüllend ist.
[0021] Der in Fig. 6 dargestellte Schuh 5 ist zum Eingriff in eine erfindungsgemäße Bindungskonstruktion
1 ausgebildet und weist in seinem Sohlenbereich einen ersten Bindungsteil 2 mit einer
Ausnehmung 31 zum lösbaren Aufnehmen eines zweiten Bindungsteiles 3 (nicht dargestellt)
auf, wobei in der Ausnehmung 31 ein Vorsprung 13 und eine Aussparung 8 zum form- und
kraftschlüssigen Verbinden mit dem zweiten Bindungsteil 3 angeordnet sind. Weiters
ist der erste Bindungsteil 2 in seinem Zehenbereich 14 und seinem Fersenbereich 9
abgerundet, was zu einer wesentlichen Erhöhung des Gehkomforts beiträgt. Es ist auch
durchaus denkbar, dass der erste Bindungsteil 2 von einem separaten Zehenteil 14 mit
mindestens einem Vorsprung 13 und einem separaten Fersenteil 9 mit einer Aussparung
8 gebildet wird, um so das Nachrüsten sich bereits im Umlauf befindlicher Skischuhe
mit dem ersten Bindungsteil 2 zu erleichtern.
[0022] Auf dem in Fig. 7 dargestellten Wintersportgerät 6 ist etwa in der Mitte ein zweiter
Bindungsteil 3, der ein federbelastetes Rastelement 4 zum lösbaren Verbinden mit einem
ersten Bindungsteil 2 (nicht gezeigt) aufweist, angeordnet. Zusätzlich sind vor und
hinter dem zweiten Bindungsteil 3 der Schuhform angepasste Aufsatzteile 25 am Wintersportgerät
6 angeordnet. An diesen Aufsatzteilen 25 ist eine Dämpfungsvorrichtung 27 angelenkt,
die zwischen den Aufsatzteilen 25 und 25' wirkt. Die Aufsatzteile 25,25' sind an ihrem
der Dämpfungsvorrichtung 3 gegenüberliegenden Endbereich mittels Halteschrauben 26
fest mit dem Wintersportgerät 6 verbunden. Auf den Aufsatzteilen 25' sind Magnetelemente
30 zum gleitverschieblichen Verbinden der Aufsatzteile 25' mit dem Wintersportgerät
6 angeordnet. Wenn das Wintersportgerät 6 in Pfeilrichtung P mit Druck beaufschlagt
wird, bewegen sich die Aufsatzteile 25' und 25 zueinander, wobei der Stoßdruck von
der Dämpfungsvorrichtung 27 aufgenommen wird. Eine zusätzliche Dämpfung erfolgt durch
die Magnetelemente 30, die ein gleitverschiebliches Bewegen der Aufsatzteile 25' zur
Mitte des Wintersportgerätes 6 hin ermöglichen. Die der Schuhform angepassten Aufsatzteile
25 erfüllen somit zwei Funktionen, nämlich einerseits als Teil einer Dämpfungsvorrichtung
und andererseits als Schnee- und Schmutzabweiser, um so den zweiten Bindungsteil 3
zu schützen.
[0023] Fig. 8 zeigt, dass an dem Aufsatzteil 25 Mittel 21, 22, 23, 24 zum Betätigen eines
am federbelasteten Rastelement 4 (nicht dargestellt) angelenkten Seilzuges angeordnet
sind. Wird der Hebel 21 in Pfeilrichtung A beispielsweise mittels eines Skistockes
mit Druck beaufschlagt, bewegt sich der Hebel 21 zum Wintersportgerät 6 hin und bewirkt
über das Gelenk 22, dass der Führungsteil 24 und das Seil 23 in Pfeilrichtung B bewegt
werden. Weiters ist an der dem Schuh abgewandten Seite des Aufsatzteiles 25 eine gesonderte
Dämpfeinheit 28 einer Dämpfungsvorrichtung 27 angelenkt.
[0024] Wenn auch die Erfindung anhand der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele erläutert
wurde, versteht es sich von selbst, dass Abwandlungen und Mittel, die geeignet sind,
den Erfindungsgedanken umzusetzen, denkbar sind und durchaus im Rahmen der Erfindung
liegen. Beispielsweise kann zumindest der Teil des Fersenbereiches, in dem die Aussparung
angeordnet ist, höhenverstellbar ausgebildet sein, so dass die horizontale Stellung
des Schuhs veränderbar und so eine Vorlage des Schuhs einstellbar ist. Eine weitere
Ausführungsform sieht vor, zumindest den Teil des Fersenbereiches, in dem die Aussparung
angeordnet ist, in horizontaler Richtung federnd zu lagern, um derart die Dämpfungseigenschaften
der erfindungsgemäßen Bindungskonstruktion zu verbessern.
[0025] Auch eine Kombination dieser Merkmale, also ein federnd gelagerter, höhenverstellbarer
Teil des Fersenbereiches, in dem die Aussparung zur Aufnahme des federbelasteten Rastelementes
angeordnet ist, ist durchaus denkbar.
1. Bindungskonstruktion zum lösbaren Verbinden eines Schuhs mit einem Wintersportgerät,
insbesondere Ski oder Snowboard, bestehend aus mindestens zwei Bindungsteilen, von
denen ein erster Bindungsteil im Sohlenbereich des Schuhs und ein zweiter Bindungsteil
auf dem Wintersportgerät angeordnet ist, wobei zum Herstellen der Verbindung der auf
dem Wintersportgerät angeordnete Bindungsteil in eine Ausnehmung des im Sohlenbereich
des Schuhs angeordneten Bindungsteiles eindringt, und zum Herstellen der Verbindung
der zweite, auf dem Wintersportgerät angeordnete Bindungsteil zwei drehbare, federbelastete
Aufnahmeelemente aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeelemente (11, 11') über federbelastete Stellvorrichtungen (17, 17') unabhängig
voneinander mit Druck beaufschlagbar sind.
2. Bindungskonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbaren Aufnahmeelemente (11, 11') im Zehenbereich des zweiten Bindungsteils
(3) angeordnet sind.
3. Bindungskonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Aufnahmebereich (12,12') des Aufnahmeelements (11,11') rund, vorzugsweise halbkugelförmig,
ausgebildet ist.
4. Bindungskonstruktion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (12, 12') des Aufnahmeelementes (11, 11') mit einem Vorsprung
(13,13') des ersten, im Sohlenbereich des Schuhs (5) angeordneten Bindungsteiles (2)
ineinandergreift.
5. Bindungskonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (13, 13') rund, vorzugsweise halbkugelförmig, ausgebildet ist.
6. Bindungskonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den drehbare Aufnahmeelementen (11, 11') ein Abstandselement (15) angeordnet
ist und diese über ein federbelastetes Auslösewiderstandselement (16), das die beiden
Aufnahmeelemente (11, 11') an das Abstandselement (15) zu drücken sucht, verbunden
sind.
7. Bindungskonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslösewiderstandselement (16) spangenförmig ausgebildet ist.
8. Bindungskonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtungen (17, 17') spangenförmig ausgebildete Auslösewiderstandselemente
(16') aufweisen.
9. Bindungskonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Fersenbereich des zweiten Bindungsteils (3) ein federbelastetes Rastelement (4)
verschieblich, vorzugsweise in Skilängsrichtung, geführt ist.
10. Bindungskonstruktion nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das federbelastete Rastelement (4) mindestens eine Schrägfläche (7) aufweist.
11. Bindungskonstruktion nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das federbelastete Rastelement (4) in eine Aussparung (8) des ersten, im Sohlenbereich
des Schuhs (5) angeordneten Bindungsteiles (2) einrastet.
12. Bindungskonstruktion nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (8) mindestens eine Schrägfläche (10) aufweist.
13. Bindungskonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bindungsteil (2) im Zehen- (14) und/oder Fersenbereich (9) des Schuhs (5)
auf der dem Wintersportgerät (6) zugewandten Seite abgerundet ist.
14. Bindungskonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bindungsteil (2) von einem separaten Zehenteil (14) mit mindestens einem
Vorsprung (13, 13') und einem separaten Fersenteil (9) mit einer Aussparung (8) gebildet
ist.
15. Bindungskonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindungskonstruktion (1) Mittel (21, 22, 23, 24) zum Lösen der Bindung aufweist.
16. Bindungskonstruktion nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (21, 22, 23, 24) zum Lösen wenigstens einen am federbelasteten Rastelement
(4) angelenkten Seilzug umfassen.
17. Schuh der zum Eingriff in eine Bindungskonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis
16 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Sohlenbereich des Schuhs (5) mindestens ein erster Bindungsteil (2) mit einer
Ausnehmung (31) zum lösbaren Aufnehmen eines zweiten Bindungsteiles (3), der zwei
Aufnahmeelemente (11, 11') aufweist, angeordnet ist.
18. Wintersportgerät mit einem Bindungsteil einer Bindungskonstruktion nach einem der
Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Bindungsteil (3) wenigstens zwei Aufnahmeelemente (11, 11') zum lösbaren Verbinden
mit einem ersten Bindungsteil (2) aufweist und in eine Ausnehmung (31) des ersten
Bindungsteiles (2) lösbar eindringt.
19. Wintersportgerät nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Schuh (5) zugewandten Seite des Wintersportgerätes (6) mindestens ein
der Schuhform angepasster Aufsatzteil (25), vorzugsweise ohne Berührungspunkt mit
dem Schuh (5), angeordnet ist.
20. Wintersportgerät nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufsatzteil (25) Mittel (21, 22, 23, 24) zum Betätigen eines am federbelasteten
Rastelement (4) angelenkten Seilzuges angeordnet sind.
21. Wintersportgerät nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Aufsatzteil (25) eine gesonderte Dämpfeinheit (28) einer Dämpfungsvorrichtung
(27) angelenkt ist bzw. an diesem Aufsatzteil (25) angreift.