[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein rotierendes Maschinen-Schleifwerkzeug, umfassend
einen scheibenartigen Trägerkörper, der mittels etwa im Bereich des Rotationszentrums
befindlichen Verbindungselementen an einen Maschinenantrieb ansetzbar ist und der
wenigstens eine mit Schleifmittel ausgerüstete Arbeitsseite hat.
[0002] Zum Schleifen profilierter Oberflächen von Werkstücken ist es bekannt, entsprechende
negative Konturen in die Arbeitsseiten von Schleifwerkzeugen einzuarbeiten. Mit den
konturierten Arbeitsseiten kann geschliffen werden, sobald an den Arbeitsseiten ein
Schleifmittel angebracht bzw. geklebt ist. Damit bei härterem Schleifandruck durch
extreme Reibungswärme ein sogenanntes "Brennen" vermieden wird, ist bereits vorgeschlagen
worden, zwischen der Arbeitsseite und einem Schleifleinen eine Polsterlage, beispielsweise
aus elastischem, zelligen Schaumstoff, anzuordnen. Dadurch läßt sich ein relativ weiches
Schleifen bewirken, welches sogar für Lackschliff gegebenenfalls geeignet ist.
[0003] Mehr oder weniger können sich insbesondere die mit gepolstertem Schleifmittel ausgerüsteten
Arbeitsseiten auch noch in Abhängigkeit vom Schleifdruck an Formvariationen der Werkstücke
anpassen. Einer solchen Anpassung sind jedoch durch die Elastizität der verwendeten
Polsterlage sowie auch der Elastizität des Werkstoffs, der für den Trägerkörper bzw.
den Bereich seiner Arbeitsseite verwendet wird, gesetzt. Beispielsweise befinden sich
im Übergangs- bzw. Verbindungsbereich von zusammengesetzten Werkstücken oftmals Flächen,
deren Schliff kaum noch möglich ist, insbesondere dann, wenn es sich bei den Werkstücken
um Profile handelt, die im Verbindungsbereich in einem vorbestimmten Winkel aneinanderstoßen.
Dies ist bei Treppengeländern oftmals der Fall.
[0004] Derartige Bereiche können nur manuell mit entsprechendem Schleifmaterial, wie Schleifleinen,
Schleifpapier oder dergleichen in lohnintensiver Weise geschliffen werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leicht einsetzbares, vielseitig verwendbares
Schleifwerkzeug zu schaffen, das mit entsprechenden Maschinen selbst dann zum Einsatz
gebracht werden kann, wenn es gilt, schwierige Formen auch an schwierigen Stellen
zu schleifen.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schleifmittel die Form
einer radial zur Rotationsachse stehenden blattartigen Scheibe aufweist, deren Peripherie
über den Außenrand der Arbeitsseite des Trägerkörpers um ein vorbestimmtes Maß frei
vorsteht.
[0007] Bei Rotation des Trägerkörpers kann mit der radial zur Rotationsachse stehenden blattartigen
Scheibe geschliffen werden, indem seine der Arbeitsseite des Trägerkörpers abgekehrte,
abrasive Blattseite ähnlich einem Schleifteller über die zu schleifende Werkstückoberfläche
geführt wird. Die Führung kann frei erfolgen, indem ein entsprechender Maschinenantrieb
von Hand geführt wird.
[0008] Das in Form einer relativ dünnen und demzufolge blattartigen Scheibe vorliegende
Schleifmittel wird durch die bei Rotation auftretenden Fliehkräfte gestreckt und dadurch
versteift. Dennoch bleibt dabei der über den Außenrand der Arbeitsseite des Trägerkörpers
frei vorstehende Bereich des Schleifmittels gegen quer zur Rotationsebene wirkende
Kräfte nachgiebig bzw. flexibel. Der Bereich kann Vorsprüngen des Werkstückes während
der Rotation ausweichen, ohne daß dabei der für das Schleifen dieses Vorsprungs des
Werkstücks erforderliche Schleifandruck verlorengeht oder auf eine unerwünschte Größenordnung
erhöht wird.
[0009] Das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug besitzt keinen festen Stützflansch für den eigentlichen
Schleifbelag, der sich an der Oberfläche der blattartigen Scheibe befindet. Dies hat
den Vorteil, daß mit einem derartigen, hoch flexibel bleibenden Schleifbelag des Schleifwerkzeugs
dreidimensionale Formen, Ebenen und Formübergänge problemlos so geschliffen werden
können, wie es bisher nur durch sogenanntes Freihandschleifen möglich war, bei dem
ein Schleifmittel, beispielsweise ein um einen Handklotz gelegtes Schleifpapier, von
Hand, also manuell, sowohl bewegt als auch geführt wird. Das erfindungsgemäße Maschinen-Schleifwerkzeug
arbeitet entsprechend variabel, wie das Freihandschleifen, jedoch mit wesentlich besseren
Schleifleistungen und Schleifergebnissen. Es schleift in allen Bereichen deformierter
Ebenen sowie in Bereichen von Formübergängen bzw. Bauteilübergängen mit stets gleichem
Andruck, wobei als besonderer Vorteil zu sehen ist, daß der optimale Andruck ein weiches
Schleifen ergibt.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug ist es von wesentlicher Bedeutung, daß
die tragenden Elemente, hier der Trägerkörper mit seinen Verbindungselementen, im
Durchmesser sehr viel kleiner sind als das Schleifmittel, die blattartige Scheibe.
Deren Flächenstabilität wird ausschließlich durch die Fliehkraft bei vorbestimmter
Umlaufgeschwindigkeit erreicht, und die gewählten Durchmesser lassen eine großflächige
Verformung in der eigentlichen Schleifebene zu, womit schwierige Formgebungen an Werkstücken
ohne weiters schleifbar sind. Mit besonderem Vorteil besteht die blattartige Scheibe
aus wenigstens zwei aneinander liegenden Scheibenlagen. Dabei ist eine erste Scheibenlage
eine elastische Polsterlage und eine zweite Scheibenlage ein hoch flexibles Schleifleinen.
Beide Lagen sind aus den geeigneten Werkstoffen ausgestanzte Kreisringe, die durch
geeignete Verbindungsmaßnahmen, beispielsweise Kleben, aneinander gesetzt sind. Der
Außendurchmesser der zweiten Lage aus hoch flexiblen Schleifleinen ist derart bemessen,
daß sie über den Außenrand der ersten Lage, der elastischen Polsterlage, um ein vorbestimmtes
Maß frei vorsteht.
[0011] Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß in den dem Rotationszentrum benachbarten,
inneren Bereichen des Schleifwerkzeuges, in denen sich die Fliehkräfte noch nicht
derart versteifend auswirken können, wie es an der Peripherie der Fall ist, von der
elastischen Polsterlage mit gestützt wird. Deren Elastizität führt zu einem weichen
Schleifen auch in diesen Bereichen, obwohl sie der Rotationsachse angenähert sind.
[0012] Das vorbestimmte Maß des Überstandes des Außenrandes der zweiten Scheibenlage über
den Außenrand der als Polsterlage vorliegenden ersten Scheibenlage ist wenigstens
gleich der Dicke der Polsterlage. Bei einer Dicke der Polsterlage von beispielsweise
3 mm ist der Überstand bei einer bevorzugten Ausführung 5 mm und damit größer als
die Dicke der Polsterlage.
[0013] Auch der Trägerkörper ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung als Scheibenring
ausgebildet, der derart dünn ist, daß er im Bereich seiner Peripherie quer zur Scheibenringebene
elastisch federn kann, wobei der Scheibenring im Scheibenringzentrum einen Ansatz
für die Verbindungselement aufweist. Dabei ist die Formgebung und Ausgestaltung so
getroffen, daß der Ansatz des Trägerkörpers als Hülse ausgebildet ist, wobei der Scheibenring
einem etwa radial von der Hülse abstehenden Kragenflansch entspricht.
[0014] Das Schleifmittel wird mit dem Trägerkörper derart verbunden, daß es mit seiner Polsterlage
auf den dünnen und damit elastischen Kragenflansch aufklebbar ist. Der Trägerkörper
ist vorzugsweise ein einstückiges Formteil aus glasfaserverstärktem Polyamid, wobei
dieser Werkstoff aufgrund der Glasfaserverstärkung hochfest ist und dabei ausreichende
Elastizität aufgrund seiner Dimensionierung hat, da die Dicke des Kragenflansches
etwa gleich einem Zwanzigstel seiner Breite ist. Vorteilhaft ist es auch, daß dieser
Werkstoff mit bestimmten Lösungsmitteln anlösbar ist, so daß das Schleifmittel ohne
weiteres auf die angelöste Fläche klebbar ist. Zusätzlicher Klebstoff wird nicht benötigt.
[0015] Der mit dem Schleifmittel ausgerüstete Trägerkörper ist ein kostengünstiges Wegwerfteil,
das nach Abnutzung des Schleifmittels einfach ausgewechselt werden kann. Trägerkörper
aus glasfaserverstärktem Polyamid lassen sich im Spritzgußverfahren als Massenartikel
herstellen. Die Schleifmittel können ebenfalls in Serie in industriemäßigem Maßstab
hergestellt werden. Das bei Konturenschleifarbeiten sonst übliche Einarbeiten bestimmter
Profile von zu schleifenden Werkstücken in negativer Form in die Arbeitsseiten von
Schleifwerkzeugen entfällt bei dem erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug.
[0016] Das als blattartige Scheibe vorliegende Schleifmittel weist im Zentrum ein Loch auf,
dessen Durchmesser etwa gleich, jedoch nicht kleiner als der Außendurchmesser der
Hülse des Trägerkörpers ist. Somit kann das Schleifmittel mit dem Loch auf die Hülse
des Trägerkörpers aufgesteckt werden, wobei es, mit seiner Polsterlage am Kragenflansch
anliegend, damit verklebt ist.
[0017] Der Außendurchmesser der elastischen Polsterlage des als Scheibe vorliegenden Schleifmittels
ist etwa gleich der dreifachen Breite des Kragenflansches des Trägerkörpers. Auch
die Dicke der elastischen Polsterlage entspricht etwa der dreifachen Dicke des Kragenflansches.
Bei zum Beispiel einem Außendurchmesser des Kragenflansches von etwa 70 mm und einer
Breite von etwa 10 mm ist der Kragenflansch etwa 1 mm dick.
[0018] Damit ist der Kragenflansch ein hoch elastisches federndes Teil, welches das Schleifmittel
im Zentrum unterstützt, wobei die Unterstützung zum Außendurchmesser des Kragenflansches
hin und damit im radialen Abstand vom Rotationszentrum allmählich immer weicher wird,
was zur Erreichung optimaler Schleifergebnisse mit dem erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug
auch erwünscht ist. Das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug ermöglicht es, in scharfkantigen
Ecken zu schleifen. Die Elastizität seines Schleifmittels vermeidet die Entstehung
flächiger Schleifkonturen an gewölbten Werkstücken durch zu hohen Anpreßdruck. Übergänge
von Flächen an Werkstücken werden durch Anschmiegen an sämtliche Ebenen im Übergangsbereich,
auch gleichzeitig, geschliffen. Das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug mit dem relativ
weichen Schleifmittel verhindert unerwünschten Wärmeaufbau, zum Beispiel beim Schleifen
von Werkstücken aus Edelstahl, die sich andernfalls aufgrund von Reibungswärme unerwünscht
verfärben könnten (Anlauffarben).
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht eines Schleifwerkzeuges im Schnitt nach Art einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 2:
- eine Ansicht des Schleifmittels des Schleifwerkzeuges gemäß Fig. 1 von oben und
- Fig. 3:
- eine Ansicht des Schleifmittels entsprechend Fig. 2 von unten.
[0020] Fig. 1 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsmöglichkeit zur Verbindung eines
Schleifwerkzeuges mit einem Maschinenantrieb. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist in
einem Spannring 14 eine untere Erweiterung 25 einer Innenbohrung 17 vorgesehen, in
die ein üblicher Federring 26 einlegbar ist. Ein Spanndeckel 21 weist in seinen Umfang
eingeschnittene Nuten 27 und 27' auf, die bei entsprechender Drehstellung des Spanndeckels
21 kongruent zu Mitnehmern 9 des Trägerkörpers 1 stehen, so daß dieser Trägerkörper
nach unten weggezogen werden kann, ohne den Spanndeckel 21 zu entfernen. Ebenso kann
bei entsprechender Drehstellung auch von unten ein neues Schleifwerkzeug, bestehend
aus mit Schleifmittel ausgerüstetem Trägerkörper 1, aufgeschoben werden. Solange die
Senkschraube 24 nicht angezogen ist, drückt die Federscheibe 26 den Spanndeckel 21
vom Spannring 14 ab und ist dadurch ein manuelles Verdrehen des Spanndeckels 21 ohne
weiteres möglich, um ihn in eine mit den Mitnehmern 9 kongruierende Stellung zu bringen.
In dieser Stellung können die Mitnehmer 9 die Nuten 27 und 27' im Spanndeckel 21 passieren.
[0021] Wird anschließend die Senkschraube 24 angezogen, bewirkt die Federscheibe 26, daß
sich dabei, aufgrund der Reibung zwischen dem Senkkopf der Senkschraube 24 und dem
Spanndeckel 21, ein Mitdrehen des Spanndeckels 21 ergibt, wobei die am Umfang des
Spanndeckels 21 befindlichen Nuten 27 und 27' aus ihren kongruenten Stellung kommen.
Das Schleifwerkzeug, bestehend aus dem mit Schleifmittel ausgerüsteten Trägerkörper
1, ist wieder sicher befestigt. In Fig. 1 ist der Trägerkörper 1 in einer Seitenansicht
zu sehen. Im Peripheriebereich des Trägerkörpers 1 ist Schleifmittel 2 angeordnet.
[0022] Der Trägerkörper 1 besteht aus einer Scheibe 3, die derart dünn ist, zum Beispiel
1 mm, daß sie quer zur Scheibenebene elastisch federn kann. Im Bereich des Zentrums
des Trägerkörpers befindet sich als Ansatz für Verbindungselemente eine etwa 7 mm
kurze Hülse 4. Die Scheibe 3 entspricht einem etwa radial von der Hülse 4 abstehenden
Kragenflansch.
[0023] Das Schleifmittel 2 ist ein flächiges Gebilde. Es umfaßt eine erste Scheibenlage
5, hier eine elastische Polsterlage. Des weiteren ist eine zweite Scheibenlage vorgesehen,
die mit 6 bezeichnet ist und die auch einem hoch flexiblen Schleifleinen besteht.
[0024] Die erste Lage 5, die Polsterlage, kann Schaumgummi oder Kunststoffschaum sein und
weist eine Dicke von etwa 3 mm auf.
[0025] Wie es hier dargestellt ist, sind die tragenden Elemente für das Schleifmittel, der
Trägerkörper 1, insbesondere seine als Kragenflansch an der Hülse vorliegende Scheibe
3, im Durchmesser sehr viel kleiner als das eigentliche Schleifmittel 2.
[0026] Fig. 1 verdeutlicht, daß der Außendurchmesser der zweiten Scheibenlage 6, die als
hoch flexibles Schleifleinen vorliegt, derart bemessen ist, daß sie über den Außenrand
8 der als Polsterlage vorliegenden ersten Lage 5 um ein vorbestimmtes Maß frei vorsteht.
Dieser Überstand ist mit 7 bezeichnet.
[0027] Fig. 2 zeigt eine Ansicht des Schleifwerkzeugs von oben.
[0028] Fig. 3 zeigt das Schleifwerkzeug von unten, also in einer Ansicht auf die Schleiffläche,
die mit zu schleifenden Werkstücken in Anlage gebracht wird.
[0029] Die Fig. 2 und 3 verdeutlichen, daß das Schleifmittel 2 eine Ringform aufweist und
aus den entsprechenden Werkstofflagen ausgestanzten bzw. geschnittenen Teilen zusammengesetzt
ist. Die Hülse 4 mit den Mitnehmern 9 und 9' ist in der Draufsicht sichtbar, ebenso
wie der im wesentlichen als Scheibe 3 vorliegende eigentliche Trägerkörper 1, wobei
die Scheibe 3 als Kragenflansch an der Hülse 4 angeordnet ist. Die erste Lage 5, die
Polsterlage, ist eine Ringscheibe, die, wie es Fig. 1 verdeutlicht, mit der als Kragenflansch
vorliegenden Scheibe 3 des Trägerkörpers verklebt ist. Die zweite Lage 6, das hoch
elastische Schleifleinen, ist ebenfalls eine Ringscheibe, die auf die erste Lage 5,
die Polsterlage, geklebt ist. Der Durchmesser der zweiten Lage 6 ist so bemessen,
daß sich ein über den Außenrand 8 der Polsterlage (erste Lage 5) vorstehender freier
Überstand 7 ergibt, dessen Fläche in Fig. 2 sichtbar ist.
[0030] Fig. 3 zeigt die Schleifseite des Schleifwerkzeugs, bei dem hier lediglich die äußere
schleifende Arbeitsfläche des hoch elastischen Schleifleinens (zweite Scheibenlage
6) sichtbar ist sowie die Hülse 4 und die beiden Mitnehmer 9, 9'.
[0031] Das Schleifwerkzeug ist ein vorfertigbares und zum Schleifen in beliebigen Variationen
und Dimensionierungen bereitstellbares Einheitsteil, welches dann, wenn das hoch elastische
Schleifleinen verbraucht ist, als komplette, aus Trägerkörper 1 und daran angeordnetem
Schleifmittel 2, bestehende Baueinheit ausgewechselt werden kann. In einem Maschinenantrieb,
der zumeist eine Spanneinrichtung aufweist, ist der in Fig. 1 dargestellte Spannzapfen
18 aufgenommen. Während der gesamten Schleifarbeiten kann der Spannzapfen 18 im Maschinenantrieb
verbleiben. Der Spannring 14 ist mit einer Innenbohrung 17 ausgerüstet, die das Einsetzen
des Spannzapfens 18 ermöglicht. Dazu weist der Spannzapfen 18 an einer Stirnseite
seines Zapfenfußes 19, der in die Innenbohrung 17 des Spannrings 14 steckbar ist,
ein Gewindesackloch 20 auf. Sobald der Trägerkörper 1 so auf den Spannring 14 gesetzt
ist, daß die Mitnehmer 9 und 9' in am Umfang des Spannrings 14 befindliche Nuten 15
und 15' formschlüssig aufgenommen sind, wird auf der gegenüberliegenden Seite, also
an der dem Spannzapfen 18 abgekehrten Seite, ein Spanndeckel 21 angesetzt, der scheibenförmig
ausgebildet ist und zum Beispiel ein Stanzteil aus Blech sein kann. Im Zentrum besitzt
der Spanndeckel 21 eine Senkbohrung 22. Der Außendurchmesser des Spanndeckels 21 ist
etwa gleich, jedoch nicht größer als der Innendurchmesser der Hülse 4 des Trägerkörpers
1. Dadurch kann der Spanndeckel 21 auf Schultern 23 an den Unterseiten der gegenüber
der Länge der Hülse 4 verkürzten Mitnehmer 9 und 9' aufliegen. Der Spanndeckel 21
ist damit in der Hülse versenkt aufgenommen, sobald er mit der Senkschraube 24 am
Zapfenfuß 19 des Zapfens 18 befestigt ist und sobald sämtliche Bauteile, unter Zwischenklemmung
des Schleifwerkzeugs, zusammengefügt und zusammengezogen sind.
[0032] Das Auswechseln von Schleifwerkzeugen, die als komplette Baueinheit aus Trägerkörper
und Schleifmittel vorliegen, läßt sich nach Lösen des Spanndeckels 21 und Verdrehen
des Spanndeckels, wie es eingangs beschrieben ist, rasch und einfach vornehmen, wobei
der Spannzapfen 18 in dem Spannfutter, beispielsweise einer elektrischen, von Hand
führbaren Maschine, eingespannt bleiben kann.
1. Rotierendes Maschinen-Schleifwerkzeug, umfassend einen scheibenartigen Trägerkörper,
der mittels etwa im Bereich des Rotationszentrums befindlichen Verbindungselementen
an einen Maschinenantrieb ansetzbar ist und der wenigstens eine mit Schleifmittel
ausgerüstete Arbeitsseite hat,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifmittel (2) die Form einer radial zur Rotationsachse stehenden blattartigen
Scheibe aufweist, deren Peripherie über den Außenrand der Arbeitsseite des Trägerkörpers
(1) um ein vorbestimmtes Maß frei vorsteht.
2. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe des Schleifmittels (2) aus wenigstens zwei aneinander liegenden Scheibenlagen
(5, 6) besteht.
3. Schleifwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Scheibenlage (5) eine elastische Polsterlage ist und daß eine zweite Scheibenlage
(6) ein hoch flexibles Schleifleinen ist.
4. Schleifwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der zweiten Lage (6) derart bemessen ist, daß die zweite Lage
(6) über den Außenrand (8) der ersten Lage (5) um ein vorbestimmtes Maß frei vorsteht.
5. Schleifwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das vorbestimmte Maß des Überstandes (7) der zweiten Scheibenlage (6) über den Außenrand
(8) der ersten Scheibenlage (5) wenigstens gleich der Dicke der ersten Scheibenlage
(5) ist.
6. Schleifwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das vorbestimmte Maß des Überstandes (7) über den Außenrand (8) der ersten Scheibenlage
(5) größer als die Dicke der ersten Scheibenlage (5) ist.
7. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (1) als Scheibenring (3) ausgebildet ist, der derart dünn ist, daß
er im Bereich seiner Peripherie quer zur Scheibenringebene elastisch federn kann,
wobei der Scheibenring (3) im Scheibenringzentrum einen Ansatz für die Verbindungselemente
aufweist.
8. Schleifwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz für die Verbindungselemente des Trägerkörpers (1) als Hülse (4) ausgebildet
ist, wobei der Scheibenring (3) einem etwa radial von der Hülse (4) abstehenden Kragenflansch
entspricht.
9. Schleifwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des als Kragenflansch vorliegenden Scheibenrings (3) etwa gleich einem
Zwanzigstel seiner Breite ist.
10. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper (1) ein einstückiges Formteil aus glasfaserverstärktem Polyamid
ist.
11. Schleifwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schleifmittel (2) im Zentrum ein Loch aufweist, dessen Durchmesser etwa gleich,
jedoch nicht kleiner als der Außendurchmesser der Hülse (4) des Trägerkörpers (1)
ist und daß das Schleifmittel (2) mit dem Loch auf die Hülse (4) aufgesteckt ist,
wobei es mit seiner ersten Lage (5) an dem Scheibenring (3) anliegt und damit verklebt
ist.
12. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der ersten Scheibenlage (5) des Schleifmittels (2) etwa gleich
der dreifachen Breite des als Kragenflansch vorliegenden Scheibenrings (3) des Trägerkörpers
(1) ist.
13. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der ersten Scheibenlage (5) des Schleifmittels (2) etwa der dreifachen
Dicke des Scheibenrings (3) des Trägerkörpers (1) entspricht.
14. Schleifwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenring (3) bei einem Außendurchmesser von etwa 70 mm und einer Breite von
etwa 10 mm etwa 1 mm dick ist.