[0001] Die Erfindung bezeichnet ein, einem zumindest teilweise schlagenden Schlagwerkzeuggerät
wie einen Bohr- oder Meisselhammer zugeordnetes, Werkzeug wie einen Bohrmeissel oder
Meissel, vorzugsweise zur Bearbeitung von Gestein wie Beton und Mauerwerk.
[0002] Ein als Werkzeug benutzter Bohrmeissel wird von einem zumindest teilweise schlagenden
Bohrhammer, bspw. mit dem Döpper und/oder dem Flugkolben eines elektropneumatischen
Schlagwerkes, axial zur Werkzeugachse mit mechanischen Stössen auf die Stirnfläche
des Einsteckendes beansprucht, wobei sich die Stossenergie im wesentlichen über Longitudinalimpulse
in Form von Stossimpulsen bis zur gegenüberliegenden Stirnfläche ausbreitet und mit
der in das zu bearbeitende Material abgegebenen Energie eine Bearbeitung ermöglicht.
Diese gegenüberliegende Stirnfläche ist üblicherweise als hartmetallbesetzter Werkzeugkopf
ausgebildet.
[0003] Aus der Physik der Impulsübertragung ist bekannt, wie sich ein Impuls beim Übergang
zweier aneinander stossender Körper bezüglich dieser aufteilt, also übertragen oder
reflektiert wird. Der Anteil der über das Werkzeug in das zu bearbeitende Material
eingekoppelten Energie ist nach der das Impulsverhalten von stabförmigen Festkörpern
beschreibenden Stabtheorie von den akustischen Eigenschaften der in der Impulsübertragungskette
befindlichen Körper abhängig. Im Werkzeug bewirkt die eingekoppelte Energie somit
einerseits eine translatorische Schwerpunktsbewegung und andererseits eine Schwingung
um den Schwerpunkt, wobei im wesentlichen nur die translatorische Schwerpunktsbewegung
zur Bearbeitung nutzbar ist.
[0004] Nach der US4165790 ist ein Werkzeug in mehrere drehfeste und begrenzt axial bewegliche
Teile, bspw. in einen kurzen Werkzeugkopf, einen wesentlich längeren Werkzeugschaft
sowie ein Einsteckende, unterteilt, wobei jeweils eine mit einem Querstift gesicherte
Sechskantverbindung die formschlüssig drehfeste und begrenzt axial bewegliche Verbindung
ausbildet. Nach der US4605079 weist ein sehr kurzer derartiger Werkzeugkopf einen
Innensechskant für eine formschlüssig drehfeste und begrenzt axial bewegliche Verbindung
auf. Derartige Werkzeugköpfe sind nicht bezüglich der Impulsübertragung optimiert.
[0005] Nach der WO97/08421 befindet sich ein Bohreinsatz am Ende eines Bohrrohres bzw. einer
Bohrstange, wobei der formschlüssig drehfeste und begrenzt axial bewegliche Werkzeugkopf
selbst bezüglich einer innerhalb seiner axialen Länge angeordneten Stirnfläche einen
Kopfteil und einen Schaftteil ausbildet. Die drehfeste Fixierung erfolgt über polygonal
geformte Querschnittsflächen oder über in Aussparungen eingreifende Nasen. Über einen
leichten Metallstift oder einen Ring ist der Werkzeugkopf begrenzt axial beweglich
zum Bohrrohr bzw. der Bohrstange fixiert. Die Übertragung des Schlagimpulses vom Bohrrohr
bzw. der Bohrstange auf den Werkzeugkopf erfolgt über senkrecht zur Werkzeugachse
orientierte, im wesentlichen flach ausgebildete Impulsübertragungsflächen, die sowohl
zwischen einem Bohrrohr und radial aussen sowie axial innerhalb angeordneten Stirnflächenbereichen
des Werkzeugkopfes als auch zwischen einer Bohrstange und radial innen sowie axial
innerhalb angeordneten Bereichen eines hülsenförmigen Werkzeugkopfes angeordnet sein
können.
[0006] Nach der Lehre obiger Schrift ist das Verhältnis der Längen des Schaftteils bezüglich
des Kopfteiles möglichst gross, insbesondere grösser als fünf, damit die maximale
Impulsenergie in den Werkzeugkopf zur Bearbeitung des Materials übertragen werden
kann. Im allgemeinen ist ein bestimmtes Impedanzverhältnis des Schaftteiles zu dem
des Kopfteiles zu beachten, wobei konstruktiv bedingte, geringfügige axiale Variationen
der absoluten Werte zulässig sind. Ein auf die im Übergang vom Schaftteil zum Kopfteil
kopfteilseitig angeordnete Stirnfläche vom Bohrrohr bzw. der Bohrstange übertragener
Stossimpuls mit der bezüglich des Werkzeugkopfes doppelten Länge wird zu einem Teil
über das kurze Kopfteil direkt in das zu bearbeitende Material übertragen und zum
anderen Teil als Zugimpuls in den axial beweglichen Schaftteil übertragen, welcher
diese Impulsenergie speichert. Somit wird bei dieser Lösung ein Zugstoss auf den Werkzeugkopf
übertragen. Nach Reflektion an der vom Kopfteil abgewandten freien Stirnseite wird
dieser als Stossimpuls transformiert über das Kopfteil in das zu bearbeitende Material
übertragen. Im Ergebnis der Lehre wird bei der Übertragung der Impulsenergie eines
Stossimpulses mit der bezüglich des Werkzeugkopfes doppelten Impulslänge in den Werkzeugkopf
im wesentlichen kein Rücklaufimpuls im Bohrrohr bzw. in der Bohrstange angeregt und
somit die Impulsenergie nahezu vollständig in den Werkzeugkopf und somit in das zu
bearbeitende Material übertragen. Bei einer derartigen Lösung wird die Impulsübertragung
eines Zugstosses in einen notwendig mit einem Schaftteil ausgestatteten Werkzeugkopf
optimiert, welches als eigentliches selbstständiges Werkzeug mit fest verbundenem
Schaftteil und Kopfteil das Material bearbeitet.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Optimierung der Übertragung der vom Schlagwerkzeuggerät
aufgebrachten Impulsenergie in den Werkzeugkopf eines konstruktiv einfach herstellbaren
Werkzeuges. Ein weiterer Aspekt besteht in einer geeigneten Befestigung des Werkzeugkopfes
eines derartigen Werkzeuges.
[0008] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Im wesentlichen ist bei einem, einem Schlagwerkzeuggerät zugeordneten, Werkzeug ein
mit einem akustisch langen Werkzeugschaft drehfest verbundener und axial begrenzt
beweglicher Werkzeugkopf bezüglich seiner Impedanz akustisch an den Flugkolben und/oder
den Döpper des Schlagwerkzeuggerätes angepasst, wobei die jeweils aneinander stossenden
Stirnflächen jeweils zumindest teilweise flächig in Kontakt zueinander stehen.
[0010] Durch eine derartige akustische Anpassung wird bei einem, bezüglich des vom Flugkolben
und/oder Döpper erregten Stossimpulses, akustisch angepassten Werkzeugkopf, bei welchem
die Impulslänge gleich der doppelten akustischen Länge des Werkzeugkopfes ist, dieser
Stossimpuls nahezu vollständig vom Flugkolben und/oder Döpper in den Werkzeugkopf
übertragen, ohne dass es zu einer wesentlichen Rückreflektion und damit zu einem Impulsenergieverlust
kommt.
[0011] Durch einen zumindest teilweisen, im wesentlichen flächigen Kontakt zwischen den
jeweiligen Stosspartnern wird ein vom Flugkolben aufgebrachter, im wesentlichen rechteckiger,
Stossimpuls beim Transport bis zum Werkzeugkopf nicht wesentlich verbreitert, wodurch
dieser Stossimpuls unter weitgehender Beibehaltung seiner Form durch den Werkzeugschaft
wandert und durch die akustische Anpassung nahezu vollständig in den Werkzeugkopf
übertragen wird.
[0012] Diese nahezu vollständige Energieübertragung der Impulsenergie des Flugkolbens und/oder
Döppers auf den Werkzeugkopf, welcher diese Impulsenergie zumindest teilweise zur
Bearbeitung des Materials verbraucht, führt bei relativ zum Flugkolben grossen, schweren
Werkzeugen im Vergleich zu einem starren Standardsystem zu einer Steigerung der Bearbeitungsleistung
um 25 bis 80%.
[0013] Es muss hervorgehoben werden, dass ein begrenzt axial beweglicher Werkzeugkopf, selbst
einer mit akustisch angepasster Geometrie, zur Kenntnis und Realisierung der Lehre
dieser Erfindung gerade nicht hinreichend ist, da diese Lehre erst durch den zusätzlich,
nur bei einem hinreichenden Flächenkontakt möglichen, im wesentlichen unverformt übertragenen
rechteckigen Stossimpuls definierter Länge den wesentlichen Effekt der vollständigen
Impulsübertragung erzielt. In Folge dieser Lehre rammt der Werkzeugkopf mit der maximal
übertragbaren Energie in den zu bearbeitenden Werkstoff.
[0014] Die senkrecht zur Schlagachse jeweils aneinander stossenden Stirnflächen von Flugkolben
und/oder Döpper, Werkzeugschaft und Werkzeugkopf sind zur Gewährleistung eines nahezu
zentralen Stosses bei einem geringen zulässigen Winkelversatz der Stosspartner vorteilhaft
mit einer effektiven Balligkeit eines derart grossen effektiven Kontaktradius versehen,
dass bei den Stössen nicht ein Punktkontakt entsprechend der Hertz'schen Pressung
sondern ein Flächenkontakt überwiegt, wobei sich der effektive Kontaktradius r
eff aus den vorzeichenbehafteten Krümmungen r
1, r
2 der stossenden Stirnflächen bestimmt nach:

[0015] Weiter vorteilhaft sind die vorzeichenbehafteten Krümmungen r
1, r
2 der stossenden Stirnflächen gleich orientiert, wodurch auch bei einem geringförmigen
Winkelversatz der Stosspartner ein nahezu zentraler Stoss mit Flächenkontakt vorliegt.
Dazu ist vorteilhaft eine Stirnfläche ballig konkav und die zugeordnete Stirnfläche
ballig konvex ausgebildet.
[0016] Für die Lehre dieser Erfindung wäre ein unendlich grosser effektiver Kontaktradius
ideal, wobei bei einem praktisch realisierbaren effektiven Kontaktradius grösser 1
m im Vergleich zu einem idealen flächigen Kontakt etwa 25% der Steigerung der Bearbeitungsleistung
verloren gehen.
[0017] Vorteilhaft erfolgt die akustische Anpassung des Werkzeugkopfes zum Flugkolben und/oder
Döpper bezüglich der Impedanz nach:

wobei

wobei (L
1, L
2) die Längen-, (A
1, A
2) die Querschnittsflächenverhältnisse, E der jeweilige Elastizitätsmodul und ρ die
jeweilige Dichte bezeichnen, wobei der Index 2 den angestossenen Körper kennzeichnet.
[0018] Bei einer Verwendung gleicher Materialien muss somit im wesentlichen derselbe Querschnitt
vom Flugkolben und/oder Döpper, Werkzeugschaft und Werkzeugkopf eingehalten werden.
Sind aus konstruktiven Zwängen andere Dimensionen notwendig, kann neben der Körpergeometrie
vorteilhaft bspw. das Material des Flugkolbens von üblicherweise Stahl, bspw. in einen
leichten Keramik- oder Kohlefaserverbundwerkstoff substituiert werden.
[0019] Notwendige konstruktive Ausgestaltungen von Werkzeugkopf, Flugkolben und/oder Döpper
müssen zumindest im wesentlichen auf einer derartigen Geometrie basieren ohne streng
prismatisch ausgeführt zu sein. Bei realen Abweichungen um jeweils ca. 10% gehen etwa
25% der Steigerung der Bearbeitungsleistung verloren.
[0020] Das Werkzeug selbst besteht aus einem Werkzeugschaft und einem drehfest begrenzt
axial beweglichen Werkzeugkopf mit Schneiden aus Hartstoff, wobei der Werkzeugschaft
akustisch lang und der Werkzeugkopf akustisch auf den Flugkolben und/oder Döpper abgestimmt
ist. Im vorteilhaften Fall gleichen Materials von Döpper, Werkzeugschaft und Werkzeugkopf
sind deren Querschnitte gleich.
[0021] Vorteilhaft ist der dem Werkzeugkopf benachbarte Kupplungsbereich des Werkzeugschaftes
prismatisch ausgebildet, wobei der Querschnitt vorteilhaft die Form eines regelmässigen
Vielecks aufweist, bspw. eines Sechsecks. Die Kanten sind vorteilhaft über eine Fase
gebrochen. Der Werkzeugkopf, welcher das dazu passende prismatische Gegenstück ausbildet,
ist über die sich dadurch ausbildende Verbindung drehformschlüssig befestigt. Ein
quer zur Werkzeugachse sowohl durch den Werkzeugkopf als auch durch den Werkzeugschaft
geführter Stift stellt als Fixierungsmittel in Verbindung mit einem axialen Langloch
in zumindest einem der Teile eine leichtgängige, begrenzt axiale Beweglichkeit sicher.
[0022] Vorteilhaft ist der Werkzeugschaft hohl ausgeführt, wobei durch den ausgebildeten
Kanal ein fluides Medium wie Spülflüssigkeit geleitet werden kann. Der Kanal weist
Ein- und Auslassöffnungen am Einsteckende und im Werkzeugkopf auf, wobei vorteilhaft
zwischen dem Werkzeugschaft und dem begrenzt axial beweglichen Werkzeugkopf ein begrenzt
axial bewegliches, vorteilhaft ringförmiges, Dichtelement angeordnet ist.
[0023] In einer ersten vorteilhaften Ausführungsvariante ist der bezüglich seiner Länge
und seines Querschnitts akustisch abgestimmte Werkzeugkopf mit einem dem Werkzeugschaft
zugeordneten hülsenartigen Bereich versehen, in welchen der Werkzeugschaft drehfest
und begrenzt axial beweglich eingreift. Die notwendige, zumindest teilweise im wesentlichen
flächenhafte Ausführung der Stirnfläche zwischen dem Werkzeugschaft und dem Werkzeugkopf
wird über einen inneren Kreisringbereich mit einem sehr grossen effektiven Krümmungsradius
realisiert. Ein optionales Dichtelement ist vorteilhaft als radial kleinerer, zentral
abgesetzter Teil des Werkzeugschaftes ausgeführt, welcher in eine zentrale Bohrung
im der Schneide zugeordneten Bereich des Werkzeugkopfes endet, von welchem zumindest
eine Öffnung zur Stirnseite des Werkzeugkopfes führt, welche vorteilhaft exzentrisch
versetzt zur Werkzeugachse ausserhalb der Kopfnut zur Ausräumung des abgetragenen
Materials benachbart zur Schneide angeordnet ist. Als Fixierungsmittel dient ein quer
durch ein axiales Langloch des hülsenartigen Bereiches des Werkzeugkopfes sowie durch
ein Loch im Werkzeugschaft geführter Stift.
[0024] In einer zweiten vorteilhaften Ausführungsvariante ist der bezüglich seiner Länge
und seines Querschnitts akustisch abgestimmte Werkzeugkopf mit einem dem Werkzeugschaft
zugeordneten radial kleineren, zentral abgesetzten Bereich mit einer im radialen äusseren
angeordneten Mitnehmernase versehen, welcher in den Werkzeugschaft drehfest und begrenzt
axial beweglich eingreift. Die notwendige, zumindest teilweise im wesentlichen flächenhafte
Ausführung der Stirnfläche zwischen dem Werkzeugschaft und dem Werkzeugkopf wird über
einen äusseren Kreisringbereich mit einem sehr grossen effektiven Krümmungsradius
realisiert. Ein optionales Dichtelement ist vorteilhaft an diesem zentral abgesetzten
Bereich angeordnet, welcher eine zentrale Bohrung aufweist, die in einem der Schneide
zugeordneten Bereich des Werkzeugkopfes endet, von welchem zumindest eine Öffnung
zur Stirnseite des Werkzeugkopfes führt, welche vorteilhaft exzentrisch versetzt zur
Werkzeugachse ausserhalb der Kopfnut zur Ausräumung des abgetragenen Materials benachbart
zur Schneide angeordnet ist. Als Fixierungsmittel dient entweder ein quer durch ein
sehnenartig verlaufendes Loch im Werkzeugschaft sowie durch ein in der Mitnehmernase
des Werkzeugkopfes angeordnetes axiales Langloch geführter Stift oder in einer dritten
vorteilhaften Variante ein in einer umlaufenden Nut im Werkzeugschaft fixierter Federring,
welcher in eine radial aussen angeordnete Ausnehmung der Mitnehmernase des Werkzeugkopfes
eingreift.
[0025] Die Fixierungsmittel ermöglichen zudem vorteilhaft eine modulare Auswechslung des
Werkzeugkopfes, wodurch in einfacher Art und Weise dieses Verschleissteil ersetzt
sowie ein der Bearbeitungsaufgabe optimal angepasster Werkzeugkopf aus einer Auswahlmenge
heraus montiert werden kann.
[0026] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit:
Fig. 1 als Prinzip eines stossimpulsoptimierten Werkzeugs für ein zugeordnetes Schlagwerkzeuggerät
Fig. 2 als Werkzeug in Schnittdarstellung
Fig. 3 als eine erste Ausführungsvariante des Werkzeugs in Explosionsdarstellung
Fig. 4 als zweite Ausführungsvariante des Werkzeugs in Explosionsdarstellung
Fig. 5 als eine dritte Ausführungsvariante des Werkzeugs in Explosionsdarstellung
[0027] Nach Fig. 1 ist in einer Abbildung mit je einer akustischen Längen- und Breitendimension
ein nur teilweise schematisch dargestellten Schlagwerkzeuggerät 1 einem Werkzeug 2
zugeordnet, welches einen akustisch langen Werkzeugschaft 3 und einen axial begrenzt
beweglichen Werkzeugkopf 4 aufweist. Der Werkzeugkopf 4 ist bezüglich seiner Impedanz
akustisch an einen hin- und herbewegten Flugkolben 5 und einen Döpper 6 des Schlagwerkzeuggerätes
1 angepasst. Der Werkzeugkopf 4 ist bezüglich eines Stossimpulses 7, dessen Impulslänge
gleich der doppelten akustischen Länge des Werkzeugkopfes 4 ist, angepasst, wodurch
dieser Stossimpuls 7 nahezu vollständig vom Flugkolben 5 über den Döpper 6 und den
Werkzeugschaft 3 in den Werkzeugkopf 4 übertragen wird, welcher in einem späteren
Zeitpunkt im wesentlichen mit der vollen Impulsenergie in ein zu bearbeitendes Gestein
8 rammt, ohne dass es dabei zu einer wesentlichen Rückreflektion 9 und damit zu einem
Impulsenergieverlust bei der Übertragung in den Werkzeugkopf 4 kommt. Bei der Übertragung
des Stossimpulses 7 stehen die jeweils aneinander stossenden Stirnflächen 10 jeweils
flächig in Kontakt zueinander, wodurch der Stossimpuls 7 im wesentlichen als Rechteckimpuls
übertragen wird.
[0028] Nach Fig. 2 besteht das längs der Werkzeugachse geschnittene nicht vollständig dargestellte
Werkzeug 2 selbst aus einem Werkzeugschaft 3 und einem drehfest begrenzt axial beweglichen
Werkzeugkopf 4 mit Schneiden 11 aus Hartstoff, wobei im dargestellten Fall gleichen
Materials von Werkzeugschaft 3 und Werkzeugkopf 4 deren Querschnittsflächen im wesentlichen
gleich sind. Der dem Werkzeugkopf 4 benachbarte Kupplungsbereich 12 des Werkzeugschaftes
3 ist prismatisch ausgebildet. Der Werkzeugkopf 4 bildet dazu das passende prismatische
Gegenstück aus. Ein quer zur Werkzeugachse sowohl durch den Werkzeugkopf 4 als auch
durch den Werkzeugschaft 3 geführter Stift stellt als Fixierungsmittel 13 in Verbindung
mit einem axialen Langloch als Fixierungsaufnahme 14 im Werkzeugkopf 4 eine leichtgängige,
begrenzt axiale Beweglichkeit Δx sicher. Die bei der Übertragung des Stossimpulses
zumindest teilweise in Flächenkontakt befindlichen einander zugeordneten Stirnflächen
(10) sind senkrecht zur Werkzeugachse angeordnet (nicht darstellbar) mit einer effektiven
Balligkeit grösser 1 m ausgeführt. Der Werkzeugschaft ist hohl ausgeführt. Ein sich
innerhalb ausbildender Kanal 15, welcher in eine zentrale Bohrung im der Schneide
11 zugeordneten Bereich des Werkzeugkopfes 4 endet, weist (teilweise nicht dargestellte)
Ein- und Auslassöffnungen 16 am Einsteckende bzw. im Werkzeugkopf 4 auf, wobei in
einem axialen Dichtbereich 17 zwischen dem Werkzeugschaft 3 und dem begrenzt axial
beweglichen Werkzeugkopf 4 ein begrenzt axial bewegliches ringförmiges Dichtelement
18 angeordnet ist.
[0029] Nach Fig. 3 ist der bezüglich seiner Länge und seines Querschnitts akustisch abgestimmte
Werkzeugkopf 4 hülsenartig ausgeführt, wobei der sechskantig prismatische Kupplungsbereich
12 des Werkzeugschafts 3 drehfest und begrenzt axial beweglich in den ein passendes
Gegenstück ausbildenden Werkzeugkopf 4 eingreift. Die zumindest teilweise im wesentlichen
flächenhafte Ausführung der Stirnfläche 10 zwischen dem Werkzeugschaft 3 und dem Werkzeugkopf
4 wird über einen inneren Kreisringbereich mit einem sehr grossen effektiven Krümmungsradius
realisiert. Ein ringförmiges Dichtelement 18 ist umfänglich um einen radial kleinen,
zentral abgesetzten Dichtbereich 17 des Werkzeugschaftes 3 angeordnet, welcher in
eine zentrale Bohrung des Werkzeugkopfes 4 eingreift, von welcher zwei Auslassöffnungen
16 zu je einer Stirnseite des Werkzeugkopfes 4 führen, welche exzentrisch versetzt
zur Werkzeugachse ausserhalb einer Kopfnut 19 zur Ausräumung des abgetragenen Materials
und benachbart zur Schneide 11 angeordnet ist. Als Fixierungsmittel 13 dient ein Stift,
welcher quer zur Werkzeugachse durch eine als axiales Langloch ausgeführte Fixierungsaufnahme
14 des Kupplungsbereiches 12 des hülsenartigen Werkzeugkopfes 4 sowie durch ein Loch
im Werkzeugschaft 3 geführt ist.
[0030] Nach Fig. 4 ist der bezüglich seiner Länge und seines Querschnitts akustisch abgestimmte
Werkzeugkopf 4 mit einem dem Werkzeugschaft 3 zugeordneten radial kleineren, zentral
abgesetzten Kupplungsbereich 12 mit einer im radialen Äusseren angeordneten Mitnehmernase
20 versehen, welcher in den als Gegenstück ausgebildeten Werkzeugschaft 3 drehfest
und begrenzt axial beweglich eingreift. Die zumindest teilweise im wesentlichen flächenhafte
Ausführung der Stirnfläche 10 zwischen dem Werkzeugschaft 3 und dem Werkzeugkopf 4
wird über einen äusseren Kreisringbereich mit einem sehr grossen effektiven Krümmungsradius
realisiert. Ein ringförmiges Dichtelement 18 ist an dem sich an den Kupplungsbereich
12 anschliessenden zentral abgesetzten Dichtbereich 17 angeordnet, welcher eine zentrale
Bohrung aufweist, die in einer der Schneide 11 zugeordneten Bohrung des Werkzeugkopfes
endet, von welchem zwei Auslassöffnungen 16 zu je einer Stirnseite des Werkzeugkopfes
4 führen, welche vorteilhaft exzentrisch versetzt zur Werkzeugachse ausserhalb der
Kopfnut 19 zur Ausräumung des abgetragenen Materials und benachbart zur Schneide 11
angeordnet ist. Als Fixierungsmittel 13 dient ein Stift, welcher quer durch ein sehnenartig
verlaufendes Loch im Werkzeugschaft 3 sowie durch ein in der Mitnehmernase 20 des
Werkzeugkopfes 4 angeordnetes axiales Langloch als Fixierungsaufnahme 14 geführt ist.
[0031] Nach Fig. 5 dient als Fixierungsmittel 13 ein in einer umlaufenden Nut 21 im Werkzeugschaft
3 fixierter Federring, welcher in eine radial aussen angeordnete Ausnehmung der Mitnehmernase
20 des Werkzeugkopfes 4 als Fixierungsaufnahme 14 eingreift.
1. Werkzeug, ausgebildet zur Bearbeitung von Gestein (8), Mauerwerk und dgl. durch ein
zugeordnetes, einen Flugkolben (5) und optional einen Döpper (6) aufweisendes, Schlagwerkzeuggerät
(1), mit einem akustisch langen Werkzeugschaft (3) und einem drehfest damit verbundenen
und axial begrenzt beweglichen Werkzeugkopf (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugkopf (4) bezüglich seiner Impedanz akustisch an den Flugkolben (5) und/oder
den Döpper (6) des Schlagwerkzeuggerätes (1) angepasst ist und dass die jeweils aneinander
stossenden Stirnflächen (10) zumindest teilweise flächig in Kontakt zueinander stehen.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die akustischen Länge des Werkzeugkopfes (4) der halben Länge des vom Flugkolben
(5) und/oder Döpper (6) erregten Stossimpulses (7) beträgt.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugkopf (4) mit dem Werkzeugschaft (3) über einen prismatisch ausgebildeten
drehformschlüssigen Kupplungsbereich (12) drehfest miteinander verbunden ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Kupplungsbereiches (12) ein sowohl durch den Werkzeugkopf (4) als auch
durch den Werkzeugschaft (3) sich quer zur Werkzeugachse erstreckendes Fixierungsmittel
(13) innerhalb einer axial länglichen Fixierungsaufnahme (14) des Werkzeugkopfes (4)
und/oder des Werkzeugschaftes (3) angeordnet ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierungsmittel (13) als Stift oder als Ring ausgebildet ist.
6. Werkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugschaft (3) hohl ausgeführt ist und Ein- bzw. Auslassöffnungen an einem
Einsteckende und im Werkzeugkopf (4) aufweist und dass zwischen dem Werkzeugschaft
(3) und dem begrenzt axial beweglichen Werkzeugkopf (4) ein begrenzt axial bewegliches
Dichtelement (18) angeordnet ist.
7. Schlagwerkzeuggerät zur zumindest teilweise schlagenden Beanspruchung eines Werkzeugs
(2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flugkolben (5) aus einem bezüglich Stahl leichteren und/oder weniger steifen
Material besteht.
8. Werkzeug und/oder Schlagwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die akustische Anpassung des Flugkolbens (5) und/oder des Döppers (6) und/oder des
Werkzeugkopfes (4) bezüglich der akustischen Impedanz jeweils durch eine geeignete
Dimensionierung der wesentlichen Länge und der wesentlichen Querschnittsfläche erfolgt.
9. Werkzeug und/oder Schlagwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils zumindest teilweise aneinander stossenden Stirnflächen (10) senkrecht
zur Schlagachse ausgeführt sowie mit einer effektiven Balligkeit mit einem effektiven
Kontaktradius von mindestens 1 m versehen sind.
10. Werkzeug und/oder Schlagwerkzeuggerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei zwei einander zugeordneten Stirnflächen (10) je eine ballig konkav und die andere
ballig konvex ausgebildet ist.