[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Reinigungsmittel in Form geformter
               Seifenprodukte. Derartige Mittel sind an sich bekannt. Es handelt sich dabei im wesentlichen
               um oberflächenaktive Substanzen oder Stoffgemische, die dem Verbraucher in verschiedenen
               Zubereitungen angeboten werden. Die Erfindung betrifft insbesondere Stückseifen mit
               verbesserter Glätte und erhöhtem Kalkseifendispergiervermögen durch einen Gehalt an
               Talkum und einem oder mehreren anionischen Tensiden bei gleichzeitiger Abwesenheit
               von Alkyl-(oligo)-glycosiden.
 
            [0002] Oberflächenaktive Stoffe - am bekanntesten die Alkalisalze der höheren Fettsäuren,
               also die klassischen "Seifen" - sind amphiphile Stoffe, die organische unpolare Substanzen
               in Wasser emulgieren können.
 
            [0003] Diese Stoffe schwemmen nicht nur Schmutz von Haut und Haaren, sie reizen, je nach
               Wahl des Tensids oder des Tensidgemisches, Haut und Schleimhäute mehr oder minder
               stark. Es ist zwar eine große Zahl recht milder Tenside erhältlich, jedoch sind die
               Tenside des Standes der Technik entweder mild, reinigen aber schlecht, oder aber sie
               reinigen gut, reizen jedoch Haut oder Schleimhäute.
 
            [0004] Schon bei einem einfachen Wasserbade ohne Zusatz von Tensiden kommt es zunächst zu
               einer Quellung der Hornschicht der Haut, wobei der Grad dieser Quellung beispielsweise
               von der Dauer des Bades und dessen Temperatur abhängt. Zugleich werden wasserlösliche
               Stoffe, z.B. wasserlösliche Schmutzbestandteile, aber auch hauteigene Stoffe, die
               für das Wasserbindungsvermögen der Hornschicht verantwortlich sind, ab- bzw. ausgewaschen.
 
            [0005] Durch hauteigene oberflächenaktive Stoffe werden zudem auch Hautfette in gewissem
               Ausmaße gelöst und ausgewaschen. Dies bedingt nach anfänglicher Quellung eine deutliche
               Austrocknung der Haut, die durch waschaktive Zusätze nach verstärkt werden kann.
 
            [0006] Diesen Übelständen galt es also, Abhilfe zu schaffen.
 
            [0007] Bei gesunder Haut sind diese Vorgänge im allgemeinen belanglos, da die Schutzmechanismen
               der Haut solche leichten Störungen der oberen Hautschichten ohne weiteres kompensieren
               können. Aber bereits im Falle nichtpathologischer Abweichungen vom Normalstatus, z.B.
               durch umweltbedingte Abnutzungsschäden bzw. Irritationen, Lichtschäden, Altershaut
               usw., ist der Schutzmechanismus der Hautoberfläche gestört. Unter Umständen ist er
               dann aus eigener Kraft nicht mehr imstande, seine Aufgabe zu erfüllen und muß durch
               exteme Maßnahmen regeneriert werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung war somit,
               diesem Mangel des Standes der Technik Abhilfe zu schaffen.
 
            [0008] Bei der Körperreinigung spielen Stückseifen eine große Rolle, die heutzutage großtechnisch
               durch kontinuierliche Verseifung von freien Fettsäuren mit Alkalien, Aufkonzentrieren
               der Grundseifen und Sprühtrocknung hergestellt werden. Man unterscheidet dabei zwischen
               echten Alkaliseifen, die ausschließlich Fettsäuresalze und gegebenenfalls noch freie
               Fettsäuren enthalten und sogenannten "Combibars", Stückseifen, die neben Fettsäuresalzen
               noch weitere synthetische Tenside, in der Regel Fettalkoholethersulfate oder Fettsäureisothionate
               aufweisen. Eine Sonderstellung nehmen hingegen die Syndetstückseifen, sogenannte "Syndetbars"
               ein, die bis auf Verunreinigungen frei von Fettsäuresalzen sind und ausschließlich
               synthetische Tenside enthalten.
 
            [0009] Allein in Deutschland werden jährlich mehrere Millionen Stück Seifen für die Körperhygiene
               verkauft. Die Anforderungen des Marktes an diesen Massenverbrauchsartikel werden dabei
               jedoch immer höher: Stückseifen müssen die Haut nicht nur reinigen, sondern auch pflegen,
               d. h. ein Austrocknen verhindern, rückfetten und einen Schutz gegen Einflüsse von
               außen bieten. Selbstverständlich wird erwartet, daß die Seife in besonderem Masse
               hautverträglich ist, sie soll aber in der Anwendung dennoch möglichst viel und cremigen
               Schaum ergeben und ein angenehmes Hautgefühl bewirken. In diesem Zusammenhang suchen
               Hersteller von Stückseifen ständig nach neuen Inhaltsstoffen, die diesem gestiegenen
               Anforderungsprofil Rechnung tragen.
 
            [0010] Man unterscheidet feste, meist stückförmige, und flüssige Seifen. Hauptbestandteile
               sind die Alkalisalze der Fettsäuren natürlicher Öle u. Fette, vorzugsweise der Kettenlängen
               C
12-C
18. Da Laurinsäureseifen besonders gut schäumen, sind die laurinsäurereichen Kokos-
               und Palmkernöle bevorzugte Rohstoffe für die Feinseifenherstellung. Die Natriumsalze
               der Fettsäuregemische sind fest, die Kaliumsalze weich-pastös. Zur Verseifung wird
               die verdünnte Natron- oder Kalilauge den Fettrohstoffen im stöchiometrischen Verhältnis
               so zugesetzt, daß in der fertigen Seife ein Laugenüberschuß von höchstens 0,05% vorhanden
               ist. Vielfach werden die Seifen heute nicht mehr direkt aus den Fetten, sondem aus
               den durch Fettspaltung gewonnenen Fettsäuren hergestellt.
 
            [0011] Übliche Seifen-Zusätze sind Fettsäuren, Fettalkohole, Lanolin, Lecithin, pflanzliche
               Öle, Partialglyceride und andere fettähnliche Substanzen zur Rückfettung der gereinigten
               Haut, Antioxidantien wie Ascorbylpalmitat oder Tocopherol zur Verhinderung der Autoxidation
               der Seife (Ranzigkeit), Komplexierungsmittel wie Nitrilotriacetat zur Bindung von
               SchwermetallSpuren, die den autoxidativen Verderb katalysieren könnten, Parfümöle
               zur Erzielung der gewünschten Duftnoten, Farbstoffe zur Einfärbung der Seifenstücke
               und gewünschtenfalls spezielle Zusätze.
 
            [0012] Wichtigste Typen der Feinseifen sind:
               
               
                  - Toilettenseifen mit 20 - 50 % Kokosöl im Fettansatz, bis 5 % Rückfetter-Anteil und
                     0,5
- 2 % Parfümöl, sie bilden den größten Anteil der Feinseifen;
- Luxusseifen mit bis zu 5% besonders kostbarer Parfümöle;
- Deoseifen mit Zusätzen desodorierender Wirkstoffe, wie z. B. 3,4,4'-Trichlorcarbanilid
                     (Triclocarban);
- Cremeseifen mit besonders hohen Anteilen rückfettender und die Haut cremender Substanzen;
- Babyseifen mit guter Rückfettung und zusätzlich pflegenden Anteilen wie z. B. Kamille-Extrakten,
                     allenfalls sehr schwach parfümiert;
- Hautschutzseifen mit hohen Anteilen rückfettender Substanzen sowie weiteren pflegenden
                     und schützenden Zusätzen, wie z. B. Proteinen;
- Transparentseifen mit Zusätzen von Glycerin, Zucker u. a., welche die Kristallisation
                     der Fettsäuresalze in der erstarrten Seifenschmelze verhindern und so ein transparentes
                     Aussehen bewirken;
- Schwimmseifen mit einer Dichte < 1, hervorgerufen durch bei der Herstellung kontrolliert
                     eingearbeitete Luftbläschen.
- Seifen mit abrasiven Zusätzen zur Reinigung stark verschmutzter Hände.
 
            [0013] Beim Waschen mit Seife stellt sich in der Waschlauge ein pH-Wert von 8-10 ein. Diese
               Alkalität neutralisiert den natürlichen Säuremantel der Haut (pH-Wert 5-6). Dieser
               wird bei normaler Haut zwar relativ schnell rückgebildet, bei empfindlicher oder vorgeschädigter
               Haut kann es jedoch zu Irritationen kommen. Ein weiterer Nachteil der Seifen ist die
               Bildung unlöslicher Kalkseifen in hartem Wasser. Diese Nachteile liegen nicht vor
               bei Syndet-Seifen. Ihre Basis sind synthetische Aniontenside, die mit Gerüstsubstanzen,
               Rückfettem und weiteren Zusätzen zu seifenähnlichen Stücken verarbeitet werden können.
               Ihr pH-Wert ist in weiten Grenzen variierbar und wird meist neutral auf pH 7 oder
               dem Säuremantel der Haut angepaßt auf pH 5,5 eingestellt. Sie haben hervorragende
               Reinigungskraft, schäumen in jeder Wasserhärte, sogar in Meerwasser, der Anteil rückfettender
               Zusätze muß wegen ihrer intensiven Reinigungs- und Entfettungswirkung deutlich höher
               als bei normalen Seifen sein. Ihr Nachteil ist der relativ hohe Preis.
 
            [0014] Tenside sind amphiphile Stoffe, die organische, unpolare Substanzen in Wasser lösen
               können. Sie sorgen, bedingt durch ihren spezifischen Molekülaufbau mit mindestens
               einem hydrophilen und einem hydrophoben Molekülteil, für eine Herabsetzung der Oberflächenspannung
               des Wassers, die Benetzung der Haut, die Erleichterung der Schmutzentfemung und -lösung,
               ein leichtes Abspülen und - je nach Wunsch - für Schaumregulierung.
 
            [0015] Bei den hydrophilen Anteilen eines Tensidmoleküls handelt es sich meist um polare
               funktionelle Gruppen, beispielweise -COO
-, -OSO
32-, -SO
3-, während die hydrophoben Teile in der Regel unpolare Kohlenwasserstoffreste darstellen.
               Tenside werden im allgemeinen nach Art und Ladung des hydrophilen Molekülteils klassifiziert.
               Hierbei können vier Gruppen unterschieden werden:
               
               
                  - anionische Tenside,
- kationische Tenside,
- amphotere Tenside und
- nichtionische Tenside.
 
            [0016] Anionische Tenside weisen als funktionelle Gruppen in der Regel Carboxylat-, Sulfat-
               oder Sulfonatgruppen auf. In wäßriger Lösung bilden sie im sauren oder neutralen Milieu
               negativ geladene organische Ionen. Kationische Tenside sind beinahe ausschließlich
               durch das Vorhandensein einer quarternären Ammoniumgruppe gekennzeichnet. In wäßriger
               Lösung bilden sie im sauren oder neutralen Milieu positiv geladene organische Ionen.
               Amphotere Tenside enthalten sowohl anionische als auch kationische Gruppen und verhalten
               sich demnach in wäßriger Lösung je nach pH-Wert wie anionische oder kationische Tenside.
               Im stark sauren Milieu besitzen sie eine positive und im alkalischen Milieu eine negative
               Ladung. Im neutralen pH-Bereich hingegen sind sie zwitterionisch, wie das folgende
               Beispiel verdeutlichen soll: 
               
                       RNH
2+CH
2CH
2COOH X
- (bei pH=2)   X
- = beliebiges Anion, z.B. Cl
-
               
               
               
                       RNH
2+CH
2CH
2COO
- (bei pH=7)
               
               
               
                       RNHCH
2CH
2COO
- B
+ (bei pH=12)   B
+ = beliebiges Kation, z.B. Na
+
               
                
            [0017] Typisch für nicht-ionische Tenside sind Polyether-Ketten. Nicht-ionische Tenside
               bilden in wäßrigem Medium keine Ionen.
 
            [0018] Es ist bekannt, daß Feinseifen auf Basis von Talg- und Kokosfettsäuren durch zahlreiche
               Zusatzstoffe in ihren anwendungstechnischen Eigenschaften verändert und verbessert
               werden können. In gängigen Handbüchern, z. B. Geoffrey Martin: The Modern Soap and
               Detergent Industry, Vol. 1, (1959), Kapitel VI, sind zwar anorganische Füllstoffe
               als Streckmittel für Seifen beschrieben, dabei wird dem Talkum jedoch eher eine nachteilige
               Wirkung in Stückseifen zugeschrieben. Der Zusatz von 5-20% Talkum in Combibars wird
               in DE 196 49 896 beschrieben. Durch diesen Zusatz soll die Glätte und das Kalkseifendispergiervermögen
               verbessert werden.
 
            [0019] Die Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, Stückseifen zur Verfügung zu
               stellen, die frei von den geschilderten Nachteilen sind. Dabei war insbesondere auch
               zu berücksichtigen, daß neue Stückseifenzusammensetzungen auch großtechnisch herstellbar
               sein müssen, d. h. daß die Zusammensetzungen beispielsweise eine ausreichende, aber
               nicht zu hohe Verformbarkeit besitzen und beim Trocknen nicht zur Rißbildung neigen.
 
            [0020] Entgegen den aus dem Stand der Technik zu erwartenden Einbußen wurde überraschend
               festgestellt, daß bei Stückseifen, die bereits Alkylglycoside als Zusatz enthalten,
               durch einen Zusatz von Talkum eine weitere Verbesserung der physikalischen und anwendungstechnischen
               Eigenschaften, insbesondere des Wasch- und Kalkseifendispergiervermögens und der Seifenglätte
               erzielt wird.
 
            [0021] Gegenstand der Erfindung ist daher ein geformtes Seifenprodukt, enthaltend Talkum,
               eine oder mehrere Fettsäuren mit 12-22 C-Atomen in Form ihrer Alkaliseifen und ein
               oder mehrere anionische Tenside bei gleichzeitiger Abwesenheit von Alkyl-(oligo)-glycosiden.
 
            [0022] Gegenstand der Erfindung ist insbesondere ein geformtes Seifenprodukt, enthaltend
               Talkum, eine oder mehrere Fettsäuren mit 12-22 C-Atomen in Form ihrer Alkaliseifen
               und ein oder mehrere Alkali-Acylisethionate bei gleichzeitiger Abwesenheit von Alkyl-(oligo)-glycosiden.
 
            [0023] Trotz geringen Gesamtgehalts an oberflächenaktiven Substanzen in der Formulierung
               bleiben die Reinigungsleistung und Schaumentwicklung unbeeinflußt. Das Hautgefühl
               wird bei der Verwendung dieses Waschstücks selbst ohne zusätzliche Hautpflegesubstanzen
               entscheidend verbessert.
 
            [0024] Der Schaum bekommt zudem noch eine bessere Cremigkeit und mehr Volumen, was ebenfalls
               nicht zu erwarten war. Ein weiterer Vorteil dieser Erfindung ist, das die Verträglichkeit
               des Waschstücks verbessert wird, da der Gesamtgehalt an oberflächenaktiven Substanzenreduziert
               wird.
 
            [0025] Die erfindungsgemäßen geformten Seifenprodukte besitzen darüber hinaus nach der mechanischen
               Verformung eine besonders glatte Oberfläche. Bei der Anwendung erzeugen sie einen
               cremigen, stabilen Schaum. Der in hartem Wasser gebildete Kalkseifenniederschlag bleibt
               im Wasser dispergiert und führt nicht zu den grau-schmierigen Belägen auf der Oberfläche
               von Sanitärobjekten.
 
            [0026] Talkum ist ein hydratisiertes Magnesiumsilikat der Zusammensetzung 3MgO · 4SiO
2 · H
2O bzw. Mg
3(Si
4O
10) · (OH)
2 bzw. Mg
6(OH)
4[Si
8O
20] bzw. Mg
12[Si
16O
40], das jedoch Anteile an hydratisiertem Magnesiumalminiumsilikat von bis zu 12 Gew.-%
               Al
2O
3, bezogen auf das gesamte Produkt, enthalten kann. Talkum ist ein weißes, meist sehr
               feines, praktisch geruchloses bis etwas erdig riechendes Pulver, das sich beim Reiben
               fettig anfühlt, ohne fetthaltig zu sein. Es ist unlöslich in Wasser, kalten Säuren
               oder Alkalien. Je nach Ursprungsland soll die chemische Reinheit des Talkums (bezogen
               auf den Gehalt an wasserfreiem Magnesiumsilikat) 93-98 % betragen. Talkum wird zur
               Herstellung von pharmazeutischen, vor allem aber zur Herstellung kosmetischer Puder,
               die der Körperpflege dienen, verwendet, ist aber auch zur Tablettenherstellung als
               Schmier- bzw. Fließmittel geeignet.
 
            [0027] Der Teilchendurchmesser (equivalent spherical diameter) des Talkums sollte im Bereich
               von 0,5-50 µm liegen. Im allgemeinen haben sich solche Talkumqualitäten bewährt, die
               nicht mehr als 5 Gew.-% an Teilchen unter 1 µm und nicht mehr als 5 Gew.-% an Teilchen
               über 50 µm Größe enthalten. Vorzugsweise ist der Anteil an Teilchen, die größer als
               40 µm im Durchmesser sind (Siebrückstand), höchstens 2 Gew.-%. Der mittlere Teilchendurchmesser
               (D 50) liegt bevorzugt bei 5 - 15 µm.
 
            [0028] Der Gehalt an Begleitstoffen sollte nicht mehr als 1,6 Gew.-% Fe
2O
3, 1 Gew.-% CaO und 1 Gew.-% an ungebundenem Wasser (Trockenverlust bei 1050 °C) ausmachen.
               Der Gehalt an hydratisiertem Magnesiumaluminiumsilikat kann bis zu 60 Gew.-%, berechnet
               als Al
2O
3, bis zu 12 Gew.-% liegen.
 
            [0029] Erfindungsgemäß vorteilhaft enthalten die geformten Seifenprodukte 1 - 20 Gew.-%
               Talkum.
 
            [0030] Erfindungsgemäß vorteilhaft enthalten die geformten Seifenprodukte 20-50 Gew.-% anionische
               Tenside.
 
            [0031] Erfindungsgemäß gegebenenfalls vorteilhaft enthalten die geformten Seifenprodukte
               (oder Combibars) ebenfalls 5 - 40 Gew.-% an einer Grundseife, beispielsweise einer
               solchen, deren Seifenbestandteile sich aus Natriumtallowat, Natriumcocoat und Natrium-Palmkemfettsäuresalz
               zusammensetzen.
 
            [0032] Die erfindungsgemäßen geformten Seifenprodukte enthalten darüber hinaus vorteilhaft
               Wasser in einer Menge von 5-35 Gew.-%. Der Wassergehalt ist einerseits bedingt durch
               das Herstellungsverfahren, andererseits wirkt er sich günstig auf die Gebraucheigenschaften
               der Seife aus.
 
            [0033] Als Fettsäuren zur Herstellung der Grundseife werden die linearen Fettsäuren mit
               12 bis 22 C-Atomen, z. B. die Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Arachin- und
               Behensäure, aber auch die ungesättigten Fettsäuren, z. B. die Palmitolein-, Öl-, Linol-,
               Linolen-, Arachidon- und Erucasäure verwendet. Bevorzugt werden technische Gemische,
               wie sie aus pflanzlichen und tierischen Fetten und Ölen erhältlich sind, eingesetzt,
               z. B. Kokosölfettsäure und Talgfettsäure. Besonders bevorzugt sind Gemische aus Kokos-
               und Talgfettsäureschnitten, insbesondere ein Gemisch aus 50-80 Gew.-% C
16-C
18- Talgfettsäure und 20-50 Gew.-% C
12-C
14-Kokosfettsäure.
 
            [0034] Die Fettsäuren werden in Form ihrer Alkaliseife, üblicherweise als Natriumseifen
               eingesetzt. Die Seifen können aber auch aus den Fetten und Ölen direkt durch Verseifung
               (Hydrolyse) mit Natronlauge und Abtrennen des Glycerins erzeugt werden. Bevorzugt
               enthalten die erfindungsgemäßen geformten Seifenprodukte einen zusätzlichen Anteil
               von 5 - 30 Gew.-% an freien Fettsäuren mit 12-22 C-Atomen. Diese können mit den Fettsäuren
               der Grundseife identisch sein und durch einen entsprechenden Alkaliunterschuß bei
               der Verseifung in die Grundseife eingebracht werden. Bevorzugt werden die freien Fettsäuren
               aber nach der Verseifung und nach dem Aufkonzentrieren, vor der Trocknung, zudosiert.
 
            [0035] Vorteilhaft zu verwendende anionische Tenside sind
               
               
Acylaminosäuren (und deren Salze), wie
                  
                  
1. Acylglutamate, beispielsweise Natriumacylglutamat, Di-TEA-palmitoylaspartat und
                     Natrium Caprylic/ Capric Glutamat,
                  2. Acylpeptide, beispielsweise Palmitoyl-hydrolysiertes Milchprotein, Natrium Cocoyl-hydrolysiertes
                     Soja Protein und Natrium-/ Kalium-Cocoyl-hydrolysiertes Kollagen,
                  3. Sarcosinate, beispielsweise Myristoyl Sarcosin, TEA-lauroyl Sarcosinat, Natriumlauroylsarcosinat
                     und Natriumcocoylsarkosinat,
                  4. Taurate, beispielsweise Natriumlauroyltaurat und Natriummethylcocoyltaurat,
                  5. Acyllactylate, Lauroyllactylat, Caproyllactylat
                  6. Alaninate
               
               Carbonsäuren und Derivate, wie
                  
                  
1. Carbonsäuren, beispielsweise Laurinsäure, Aluminiumstearat, Magnesiumalkanolat
                     und Zinkundecylenat,
                  2. Ester-Carbonsäuren, beispielsweise Calciumstearoyllactylat, Laureth-6-Citrat und
                     Natrium PEG-4-Lauramidcarboxylat,
                  3. Ether-Carbonsäuren, beispielsweise Natriumlaureth-13-Carboxylat und Natrium PEG-6-Cocamide
                     Carboxylat,
                
            [0036] Phosphorsäureester und Salze, wie beispielsweise DEA-Oleth-10-Phosphat und Dilaureth-4
               Phosphat,
               
               
Sulfonsäuren und Salze, wie
                  
                  
1. Acyl-isethionate, z.B. Natrium-/ Ammoniumcocoyl-isethionat,
                  2. Alkylarylsulfonate,
                  3. Alkylsulfonate, beispielsweise Natriumcocosmonoglyceridsulfat, Natrium C12-14 Olefin-sulfonat, Natriumlaurylsulfoacetat und Magnesium PEG-3 Cocamidsulfat,
                  4. Sulfosuccinate, beispielsweise Dioctylnatriumsulfosuccinat, Dinatriumlaurethsulfosuccinat,
                     Dinatriumlaurylsulfosuccinat und Dinatriumundecylenamido-MEA-Sulfosuccinat
 sowie
               
Schwefelsäureester, wie
                  
                  
1. Alkylethersulfat, beispielsweise Natrium-, Ammonium-, Magnesium-, MIPA-, Tl-PA-
                     Laurethsulfat, Natriummyrethsulfat und Natrium C12-13-Parethsulfat,
                  2. Alkylsulfate, beispielsweise Natrium-, Ammonium- und TEA-Laurylsulfat.
                
            [0037] Besonders vorteilhafte anionische Tenside werden gewählt aus der Gruppe der Alkali-Acylisethionate.
               Durch Anlagerung von Ethylenoxid an Bisulfit erhält man die Isethionsäure (Oxyethansulfonsäure,
               2-Hydroxyethansulfonsäure) HO-CH
2-CH
2-SO
3H, deren Natriumsalz nach Veresterung mit Acylchloriden die Acylisethionate liefert.
               Die Natriumsalze der Acylisethionate sind pH-empfindlich; bei pH-Werten < 6 bzw. >
               8, aber auch bei Temperaturen > 50 °C tritt Hydrolyse ein. In kaltem Wasser sind die
               Acylisethionate schlecht, gut dagegen in warmem Wasser löslich. Vom Natriumcocoylisethionat
               lösen sich bei 25 °C um 0,01, bei 70 °C dagegen 50 g in 100 ml Wasser. Natriumcocoylisethionat
               schäumt gut, u. zwar auch in Gegenwart der Härtebildner des Wassers. Natriumcocoylisethionat
               hat sich vor allem in Kombination mit Seifen auf Fettsäurenbasis bewährt.
 
            [0038] Natrium-Alkvlisethionate zeichnen sich durch folaende Struktur aus:
               

 
            [0039] Zusätzlich zu den anionischen Tensiden, insbesondere Alkali-Acylisethionaten, können
               die erfindungsgemäßen geformten Seifenprodukte als Bestandteile weiterhin auch nichtionische,
               kationische und/oder amphotere bzw. zwitterionische Tenside enthalten.
 
            [0040] Vorteilhaft zu verwendende kationische Tenside sind
               
               
1. Alkylamine,
               2. Alkylimidazole,
               3. Ethoxylierte Amine und
               4. Quaternäre Tenside.
               5. Esterquats
 
            [0041] Quaternäre Tenside enthalten mindestens ein N-Atom, das mit 4 Alkyl- und/oder Arylgruppen
               kovalent verbunden ist. Dies führt, unabhängig vom pH Wert, zu einer positiven Ladung.
               Vorteilhafte quaternäre Tenside sind Alkylbetain, Alkylamidopropylbetain und Alkyl-amidopropylhydroxysulfain.
               Kationische Tenside können ferner bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung gewählt
               werden aus der Gruppe der quaternären Ammoniumverbindungen, insbesondere Benzyltrialkylammoniumchloride
               oder -bromide, wie beispielsweise Benzyldimethylstearylammoniumchlorid, femer Alkyltrialkylammoniumsalze,
               beispielsweise beispielsweise Cetyltrimethylammoniumchlorid oder -bromid, Alkyldimethylhydroxyethylammoniumchloride
               oder -bromide, Dialkyldimethylammoniumchioride oder -bromide, Alkylamidethyltrimethylammoniumethersulfate,
               Alkylpyridiniumsalze, beispielsweise Lauryl- oder Cetylpyrimidiniumchlorid, Imidazolinderivate
               und Verbindungen mit kationischem Charakter wie Aminoxide, beispielsweise Alkyldimethylaminoxide
               oder Alkylaminoethyldimethylaminoxide. Vorteilhaft sind insbesondere Cetyltrimethylammoniumsalze
               zu verwenden.
 
            [0042] Vorteilhaft zu verwendende amphotere Tenside sind
               
               
1. Acyl-/dialkylethylendiamin, beispielsweise Natriumacylamphoacetat, Dinatriumacylamphodipropionat,
                  Dinatriumalkylamphodiacetat, Natriumacylamphohydroxypropylsulfonat, Dinatriumacylamphodiacetat
                  und Natriumacylamphopropionat,
               2. N-Alkylaminosäuren, beispielsweise Aminopropylalkylglutamid, Alkylaminopropionsäure,
                  Natriumalkylimidodipropionat und Lauroamphocarboxyglycinat.
 
            [0043] Vorteilhaft zu verwendende nicht-ionische Tenside sind
               
               
1. Alkohole,
               2. Alkanolamide, wie Cocamide MEA/ DEA/ MIPA,
               3. Aminoxide, wie Cocoamidopropylaminoxid,
               4. Ester, die durch Veresterung von Carbonsäuren mit Ethylenoxid, Glycerin, Sorbitan
                  oder anderen Alkoholen entstehen,
               5. Ether, beispielsweise ethoxylierte/propoxylierte Alkohole, ethoxylierte/ propoxylierte
                  Ester, ethoxylierte/ propoxylierte Glycerinester, ethoxylierte/ propoxylierte Cholesterine,
                  ethoxylierte/ propoxylierte Triglyceridester, ethoxyliertes propoxyliertes Lanolin,
                  ethoxylierte/ propoxylierte Polysiloxane, propoxylierte POE-Ether und Alkylpolyglycoside
                  wie Laurylglucosid, Decylglycosid und Cocoglycosid.
               6. Sucroseester, -Ether
               7 Polyglycerinester, Diglycerinester, Monoglycerinester
               8. Methylglucosester, Ester von Hydroxysäuren
 
            [0044] Erfindungsgemäß ist die Abwesenheit von Alkyl-(oligo)-Glycosiden. Alkyl-(oligo)-glycoside
               sind bekannte, im Handel erhältliche nichtionogene Tenside, die nach einschlägigen
               Verfahren der organischen Chemie zugänglich sind und der Formel R
1-O(G)
x entsprechen, in der R
1 eine primäre C
12-C
16-Alkylgruppe und (G)
x ein Oligoglycosidrest ist, dessen Oligomerisationsgrad x = 1 bis 2 ist. Stellvertretend
               für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf EP-A-0 301 298 und WO-A-90/3977 verwiesen.
               Die Alkyl-(oligo)-glycoside können sich von Aldosen oder Ketosen mit 5 oder 6 Kohlenstoffen
               ableiten. Wegen der leichten Zugänglichkeit werden im großtechnischen Maßstab hauptsächlich
               von Glucose abgeleitete Alkyl-(oligo)-glucoside hergestellt. Abwesenheit dieser Substanzen
               bedeutet, daß sie allenfalls als Verunreinigungen in der dem erfindungemäßen Combibar
               zugrundeliegenden Masse zugegen sein dürfen, jedenfalls weniger als 1 Gew.-% betragen
               müssen.
 
            [0045] Die erfindungsgemäßen geformten Seifenprodukt können als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe
               Ölkörper (Rückfetter), Emulgatoren, Überfettungsmittel, Fette, Wachse, Stabilisatoren,
               kationische Polymere, Siliconverbindungen, Pigmente, biogene Wirkstoffe, Konservierungsmittel,
               Farb- und Duftstoffe enthalten.
 
            [0046] Als erfindungsgemäß einzusetzende Rückfetter können beispielsweise vorteilhaft zum
               Einsatz kommen:
               
               
1. Langkettige Alkohole z.B. Lanolin, Cetylalkohol
               2. Mono- und Diglyceride bzw. die entsprechenden Glycolester
               3. Mono-, Di- und Triglyceride pflanzlichen Ursprungs z.B. Mandelöl
               4. Hydrierte Fette
               5. Vaseline
               6. Wachse
 
            [0047] Als Rückfetter kommen femer beispielsweise Ölkörper wie etwa Guerbetalkohole auf
               Basis von Fettalkoholen mit 6 bis 18, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, Ester
               von linearen C
6-C
20-Fettsäuren mit linearen C
6-C
20- Fettalkoholen, Ester von verzweigten C
6-C
13-Carbonsäuren mit linearen C
6-C
20-Fettalkoholen, Ester von linearen C
6-C
18-Fettsäuren mit verzweigten Alkoholen, insbesondere 2-Ethylhexanol, Ester von linearen
               und/oder verzweigten Fettsäuren mit mehrwertigen Alkoholen (wie z. B. Dimerdiol oder
               Trimerdiol) und/oder Guerbetalkoho Triglyceride auf Basis C
6-C
10-Fettsäuren, pflanzliche Öle, verzweigte primäre Alkohole, substituierte Cyclohexane,
               Guerbetcarbon Dialkylether und/oder aliphatische bzw. naphthenische Kohlenwasserstoffe
               in Betracht.
 
            [0048] Als Emulgatoren bzw. Co-Emulgatoren können nichtionogene, ampholytische und/oder
               zwitterionische grenzflächenaktive Verbindungen verwendet werden, die sich durch eine
               lipophile, bevorzugt lineare, Alkyl- oder Alkenylgruppe und mindestens eine hydrophile
               Gruppe auszeichnen. Diese hydrophile Gruppe kann sowohl eine ionogene als auch eine
               nichtionogene Gruppe sein.
 
            [0049] Nichtionogene Emulgatoren enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe,
               eine Polyalkylenglycolethergruppe oder ein Kombination aus Polyol- und Polyglycolethergruppe.
               Bevorzugt sind solche Mittel, die als O/W-Emulgatoren nichtionogene Tenside aus mindestens
               einer der folgenden Gruppen enthalten: (a1) Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid
               und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an
               Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der
               Alkylgruppe; (a2) C
12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
               an Glycerin; (a3) Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten
               und ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte
               und (a4) Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes
               Ricinusöl; (a5) Polyol- und insbesondere Polyglycerinester wie z. B. Polyglycerinpolyricinoleat
               oder Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat. Ebenfalls geeignet sind Gemische von Verbindungen
               aus mehreren dieser Substanzklassen. Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder
               von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester
               sowie Sorbitanmono- und -diester von Fettsäuren oder an Ricinusöl stellen bekannte,
               im Handel erhältliche Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren
               mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/oder
               Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht.
               C
12/14-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin
               sind aus DE-20 24 051 als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
 
            [0050] Als W/O-Emulgatoren kommen in Betracht: (b1) Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol
               Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl; (b2) Partialester auf Basis
               linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter C
12/22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie 12-Hydroxystearinsäure und Glycerin, Polyglycerin,
               Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Zuckeralkohole (z. B. Sorbit) sowie Polyglucoside
               (z. B. Cellulose); (b3) Trialkylphosphate; (b4) Wollwachsalkohole; (b5) Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere
               bzw. entsprechende Derivate; (b6) Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure
               und Fettalkohol gemäß DE-PS 11 65 574 sowie (b7) Polyalkylenglycole.
 
            [0051] Geeignete kationische Polymere sind beispielsweise kationischen Cellulosederivate,
               kationischen Starke, Copolymere von Diallylammoniumsalzen und Acrylamiden, quaternierte
               Vinylpyrrolidon/ Vinylimidazol-Polymere wie z. B. Luviquat TM (BASF AG), Kondensationsprodukte
               von Polyglycolen und Aminen, quaternierte Kollagenpolypeptide wie beispielsweise "Lauryldimonium-
               hydroxypropyl-hydrolyzed-collagen" (Lamequat TM L, Grünau GmbH) oder "Lauryldimmonium-hydroxypropyl-hydroxylayed-wheat-protein"
               (Gluadin TM WQ, Grünau GmbH), Polyethylenimin, kationische Siliconpolymere wie z.
               B. Amidomethicone oder Dow Coming, Dow Coming Co./US, Copolymere der Adipinsäure und
               Dimethylaminohydroxypropyl-diethylentriamin (Cartaretine TM , Sandoz/CH), Polyaminopolyamide
               wie z. B. beschrie in der FR 22 52 840-A sowie deren vernetzte wasserlöslichen Polymere,
               kationische Chitinderivate wie beispielsweise quaterniertes Chitosan, gegebenenfalls
               mikrokristallin verteilt, kationischer Guar-Gum wie z. B. Jaguar TM CBS, Jaguar TM
               C-17, Jaguar TM C-16 (Celanese) oder Cosmedia Guar TM C 261 (Henkel KGaA), quaternierte
               Ammoniumsalz-Polymere wie z. B. Mirapol TM A-15, Mirapol TM AD-1, Mirapol TM AZ-1
               der Miranol/US. Geeignete Siliconverbindungen sind beispielsweise Dimethylpolysiloxane,
               Methylphenylpolysiloxane, cyclische Silicone sowie amino-, fettsäure-, alkohol-, polyether-,
               epoxy-, fluor- und/oder alkylmodifizierte Siliconverbindungen. Als Überfettungsmittel
               können Substanzen wie beispielsweise polyethoxylierte Lanolinderivate, Lecithinderivate,
               Polyolfettsäureester, Monoglyceride und Fettsäurealkanolamide verwendet werden, wobei
               die letzteren gleichzeitig als Schaumstabilisatoren dienen. Typische Beispiele für
               Fette sind Glyceride, als Wachse kommen u. a. Bienenwachs, Paraffinwachs oder Mikrowachse
               gegebenenfalls in Kombination mit hydrophilen Wachsen, z. B. Cetylstearylalkohol in
               Frage. Als Stabilisatoren können Metallsalze von Fettsäuren wie z. B. Magnesium-,
               Aluminium- und/oder Zinkstearat eingesetzt werden. Als Pigment kommt beispielsweise
               Titandioxid in Frage. Unter biogenen Wirkstoffen sind beispielsweise Pflanzenextrakte
               und Vitaminkomplexe z verstehen. Als Konservierungsmittel eignen sich beispielsweise
               Phenoxyethanol, Formaldehydlösung, Parabene, Pentandiol oder Sorbinsäure. Als Farbstoffe
               können die für kosmetische Zwecke geeigneten und zugelassenen Substanzen verwendet
               werden, wie sie beispielsweise in der Publikation "Kosmetische Färbemittel" der Farbstoffkommission
               der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S. 81-106 zusammengestellt
               sind. Diese Farbstoff werden üblicherweise in Konzentrationen von 0,001 bis 0,1 Gew.-%,
               bezogen auf die gesamte Mischung, eingesetzt. Der Gesamtanteil der Hilfs- und Zusatzstoffe
               kann 1 bis 50, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-% - bezogen die Mittel - betragen.
 
            [0052] Schließlich können die erfindungsgemäßen geformten Seifenprodukte Duftstoffe und
               weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe in einer Menge von bis zu 5 Gew.-% enthalten.
               Geeignete Hilfsstoffe sind z. B. Bindemittel oder Plastifikatoren. Als solche eignen
               sich z. B. Glycerin, Fettsäurepartialglyceride oder Fettalkohole mit 12-22 C-Atomen.
 
            [0053] Weitere Hilfsstoffe sind z. B. Farbstoffe, antimikrobielle Stoffe, Deodorantwirkstoffe,
               Pigmente (TiO
2), optische Aufheller und Komplexbildner.
 
            [0054] Die Herstellung der erfindungsgemäßen geformten Seifenprodukte kann in der für Seifen
               üblichen Weise erfolgen. Dabei wird zunächst aus Fettsäureansatz und Natronlauge eine
               Grundseife mit einem Feststoffgehalt von 25-50 Gew.-% hergestellt und auf einen Feststoffgehalt
               von 50-70 Gew.-% aufkonzentriert. In diese z. B. 60%-ige Grundseife kann bereits das
               Talkum, gegebenenfalls auch freie Fettsäure, ein anionisches Tensid und ein Komplexbildner
               eingemischt werden. Danach wird die Grundseife z. B. in einem Vakuumexpansionstrockner
               bei 120 °C bis 130 °C weiter entwässert. Bei der Expansion kühlt sich die Seife spontan
               auf Temperaturen unter 60 °C ab und wird fest. Dabei fallen Seifennudeln mit einem
               Feststoffgehalt von 73-85 Gew.-% an.
 
            [0055] Die Weiterverarbeitung dieser Grundseife stellt dann die Konfektionierung zur Feinseife
               dar. Sie erfolgt in einem Seifenmischer, in dem ein Slurry aus dem oder den anionischen
               Tensiden, insbesondere Acylisethionat, und den übrigen Hilfs- und Zusatzmitteln in
               die Seifennudeln eingemischt wird. Dabei werden die Grundseifennudeln und der Slurry
               aus oder den anionischen Tensiden, insbesondere Acylisethionat, und z. B. Duftstoffen,
               Farbstoffen, Pigmenten und anderen Hilfsmitteln in einem Schneckenmischer mit Lochsieben
               intensiv gemischt und schließlich über eine Strangpresse ausgetragen und gegebenenfalls
               einer Stückpresse zugeführt, wenn Seifenstücke hergestellt werden sollen.
 
            [0056] Geformte Seifenprodukte im Sinne der Erfindung können aber auch als Nudeln, Nadeln,
               Granulate, Extrudate, Schuppen und in jeder anderen für Seifenprodukte übliche Formgebung
               vorliegen.
 
            [0057] Alternativ zu dem beschriebenen Verfahren kann das Talkum auch erst bei der Konfektionierung
               in die 73-85%ige Grundseife eingearbeitet werden. In diesem Falle wird das Talkumpulver
               über geeignete Dosiergeräte, z. B. Bandwaage und Schütteldosierer gleichzeitig mit
               dem Slurry aus oder den anionischen Tensiden, insbesondere Acylisethionat, Duftstoffen
               und Hilfsmitteln dem Seifenmischer zugeführt.
 
            [0058] Die erfindungsgemäßen Seifenprodukte zeichnen sich durch eine besonders glatte Oberfläche
               aus, was sich insbesondere bei Verarbeitung zu Stückseife angenehm bemerkbar macht.
               Bei Gebrauch bildet sich reichlich feinblasiger, cremiger Schaum. In hartem Wasser
               bilden sich zwar auch Kalkseifenausfällungen, diese bleiben aber in der Lösung dispergiert
               und schlagen sich auf harten Oberflächen nicht als schmierig-graue Flecken oder käsiger
               Rand, sondern allenfalls als leichter, feinteiliger Schleier nieder.
 
            [0059] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu beschränken.
               
               
               
                  
                     
                        
                           
                           
                        
                        
                           
                              | Grundseife | 
                           
                              |  | Gew.-% | 
                        
                        
                           
                              | Natriumtallowat | 67,80 | 
                           
                              | Natriumcocoat/ Natrium-Palmkernfettsäuresalze | 16,95 | 
                           
                              | NaCI | 0,40 | 
                           
                              | EDTA | 0,20 | 
                           
                              | Natriumetidronat | 0,09 | 
                           
                              | Glycerin | 2,50 | 
                           
                              | Wasser | ad 100,00 | 
                        
                     
                   
                 
               
               
                  
                     
                        
                           
                           
                        
                        
                           
                              | Beispiel 1 | 
                           
                              |  | Gew.-% | 
                        
                        
                           
                              | Natriumcocoylisethionat | 31,00 | 
                           
                              | Stearinsäure | 23,00 | 
                           
                              | Grundseife | 11,00 | 
                           
                              | Dinatrium-laurylsulfosuccinat | 8,00 | 
                           
                              | Kokosnußfettsäuren | 3,00 | 
                           
                              | Paraffin | 2,00 | 
                           
                              | Polyethylenglycol-150 | 2,00 | 
                           
                              | Talkum | 5,00 | 
                           
                              | TiO2 | 0,50 | 
                           
                              | Panthenol | 0,15 | 
                           
                              | Wollwachsalkohol | 0,10 | 
                           
                              | Wasser | ad 100,00 | 
                        
                     
                   
                 
            [0060] Die Grundseifennudeln werden mit den übrigen Komponenten in einen üblichen Seifenmischer
               (Schneckenmischer mit Lochsieb) dosiert, durch mehrmaliges Vermischen homogenisiert,
               über eine Strangpresse ausgetragen, geschnitten und in üblicher Weise zu Stücken verarbeitet.
 
          
         
            
            1. Geformtes Seifenprodukt, enthaltend Talkum, eine oder mehrere Fettsäuren mit 12-22
               C-Atomen in Form ihrer Alkaliseifen und ein oder mehrere anionische Tenside bei gleichzeitiger
               Abwesenheit von Alkyl-(oligo)-glycosiden.
 
            2. Seifenprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die anionischen gewählt werden aus der Gruppe der Acylglutamate, der Acylpeptide,
               der Sarcosinate,der Taurate, der Acyllactylate,der Alaninate der Ester-Carbonsäuren,
               der Ether-Carbonsäuren, der Phosphorsäureester und Salze, der Sulfonsäuren und Salze,
               der Acyl-isethionate, der Alkylarylsulfonate, der Alkylsulfonate, der Sulfosuccinate.
 
            3. Seifenprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die anionischen gewählt werden aus der Gruppe der Alkali-Acylisethionate.
 
            4. Seifenprodukt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäuren aus 50-80 Gew.-% C16-C18-Fettsäuren und aus 20-50 Gew.-% C12-C14-Fettsäuren zusammengesetzt sind.
 
            5. Seifenprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich 5 - 30 Gew.-% freie Fettsäuren mit 12 - 22 C-Atomen darin enthalten sind.
 
            6. Seifenprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 - 50 Gew.-% anionische Tenside, bevorzugt Alkali-Acylisethionate, bevorzugt
               Natriumcocoylisethionat, enthält.
 
            7. Seifenprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 1 - 20 Gew.-% Talkum enthält.
 
            8. Seifenprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 5 - 40 Gew.-% an Fettsäuren mit 12 - 22 C-Atomen, in Form ihrer Alkaliseifen enthält,
               insbesondere einer Grundseife, beispielsweise einer solchen, deren Seifenbestandteile
               sich aus Natriumtallowat, Natriumcocoat und Natrium-Palmkernfettsäuresalz zusammensetzen.
 
            9. Seifenprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Wasser in einer Menge von 5-35 Gew.-% enthält.
 
            10. Seifenprodukt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es bis zu 15 Gew.-% synthetischer, kationischer, zwitterionischer oder ampholytischer
               Tenside enthält.