[0001] Die Erfindung betrifft ein Schachtunterteil für einen Fertigteilschacht, das aufweist
- einen Auslauf und wenigstens ein Einlaufanschlußelement und
- einen Unterteilkörper mit einem Unterteilbodenelement und einem Unterteilmantelelement,
in dem ein Inlinerkörper angeordnet ist
und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Ein Schachtunterteil der eingangs genannten Art ist aus dem DE-Prospekt "PRECO SCHACHTSYSTEM
der Firma GFK-Technik, Uchte, bekannt. Es besteht aus einem Schachtboden aus Kunststoff
mit folgenden nicht veränderbaren Konstruktionsbestandteilen:
- Gefälle der Berme,
- Ansatz der Berme in Rohrscheitelhöhe
- Einbindung sämtlicher Zugänge scheitelgleich mit dem Auslauf,
- Schachtdurchmesser 1000 mm.
[0003] Auch wenn ein Auslauf zwischen einer 50 und 800 mm, Zuläufe zwischen 150 und 800
mm bis zu drei Stück in beliebigen Winkeln zur Fließrichtung und Muffen für das anzuschließende
Rohrmaterial möglich sind, muß der Schachtboden für jedes Schachtunterteil extra projektiert,
ausgeführt und hergestellt werden. Ein weiterer Nachteil ist, daß der Schachtboden
und das komplette Schachtunterteil an unterschiedlichen Standorten hergestellt werden.
[0004] Aus der DE 297 04 238 U1 ist ein Schachtunterteil bekannt. Das Schachtunterteil weist
eine Schachtwand auf und besteht aus Beton. Sein Schachtinneres ist vom Gerinne über
seine Berme vollständig mit einem Kunststoffinliner ausgekleidet, der an einer Mantelkante
endet. Das Schachtunterteil ist mit zwei sich gegenüberliegenden Schachtwandöffnungen
versehen, an die jeweils eine Rohrleitung angeschlossen wird.
[0005] Aus dem DE Prospekt der Firma Beletto AG: Keres Schachtböden, 1998, S. 1 bis 2, ist
ein Schachtunterteil bekannt, das aus einem Polyesterfertigteil besteht, das von Beton
umhüllt ist. Die Polyesterfläche ist von Durchlaufrinnen durchzogen, an die mit Muffen
Rohrleitungen angeschlossen werden können.
[0006] Nachteilig ist bei den beiden letzten bekannten Lösungen, daß das Schachtunterteil
für jeden Einsatzfall als Unikat hergestellt werden muß, da der Auslaufanschluß und
die Einlaufanschlüsse in einem anderen Winkel zueinander liegen, die durch den jeweiligen
Trassenverlauf eines Abwasserkanalrohrsystems bestimmt werden. Darüber hinaus muß
nicht nur die Trasse, sondern auch das Schachtunterteil einzeln projektiert und konstruiert
werden.
[0007] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Schachtunterteil der eingangs genannten Art
so weiter zu entwickeln, daß der Aufwand für die Projektierung, Ausführung und Herstellung
weiter gesenkt werden kann.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Rinnensegmente
mit beliebiger Zahl vorgefertigt werden und in einem Betonwerk zwischengelagert werden
können. Der Projektant des Abwasserkanalrohrsystems projektiert in Kenntnis der durch
die Rinnensegmente möglichen Varianten Lösungen eine Trasse eines Abwasserkanalrohrsystems
und legt fest, welche Rinnensegmente Basis des jeweiligen Schachtunterteils bilden.
Diese Daten brauchen nur noch an die Betonfabrik gegeben werden, die dann die einzelnen
Rinnensegmente hernimmt, zusammensteckt und das Schachtunterteil in der gewünschten
Konfiguration fertigt. Durch die Vereinheitlichung der Projektierung, Herstellung
und den Einsatz der Schachtunterteile verringern sich die anfallenden Kosten beträchtlich.
[0010] Der Inlinerkörper kann wie folgt zusammengesteckt werden:
[0011] Zum einen kann aus den Ringsegmenten ein Inlinerbodenelement zusammengesteckt werden.
Dieses Inlinerbodenelement wird von einem Inlinermantelelement dann umgeben.
[0012] Es besteht aber auch die Möglichkeit das Inlinermantelelement in ein Inlinerbodenmantelelement
und ein Inlinerringelement zu unterteilen. Wie auch bei dem kompletten Inlinermantelelement
umfaßt dann das Inlinerbodenmantelelement die einzelnen Ringsegmente, auf die dann
das Inlinerringelement zu stecken ist.
[0013] Eine weitere Variante besteht darin, daß das Inlinerbodenmantelelement aufgeteilt
und in Gestalt von Einzelelementen an diese angeformt wird. Beim Zusammenstecken der
Ringsegmente wird dabei zugleich das Inlinerbodenmantelelement konfiguriert, auf das
dann, wie bereits erwähnt, das Inlinerringelement aufgesteckt werden kann.
[0014] Die Verbindung der einzelnen Ringsegmente sowie des Inlinerring- und das Inlinerbodenmantelelements
kann durch Verbindungseinheiten verbunden werden. Die Verbindungseinheiten sind so
ausgebildet, daß sie zugleich flüssigkeitsdicht sind. Eine einfachste Verbindungseinheit
ist ein Verkleben bzw. ein Verschweißen der einzelnen Segmente.
[0015] Die Verbindungseinheiten können aber auch wie folgt ausgebildet sein.
[0016] Als Überlappungsverbund, bei dem ein Teilwandelement an einem Überlappungswandelement
angeordnet ist. Die Elastizität des eingesetzten Werkstoffs sichert, daß die beiden
Teilelemente fest aneinander liegen.
[0017] Als Dübelsteckverbund, bei dem in ein Steckrinnenelement ein Dübelwandelement einzuschieben
ist.
[0018] Das Steckrinnenelement hat eine im wesentlichen umlaufende U-förmige Konfiguration.
Das Dübelwandelement hat im Querschnitt die Konfiguration eines Dübels mit den bekannten
umlaufenden Dübelverkrallungsringen. Beim Einschieben des Dübelwandelements in das
Steckrinnenelement wird so eine flüssigkeitsdichte und vor allem kaum zu trennende
Verbindung hergestellt.
[0019] Als Steckverbund, bei dem in ein Steckrinnenaufnahmeelement ein Steckwandelement
einzuschieben ist.
[0020] Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß das Steckwandelement lediglich in das
Steckrinnenaufnahmeelement einzuschieben ist. Die Verbindung wird durch die Elastizität
der Teilwände des Steckrinnenaufnahmeelements gesichert. Eine derartige Verbindung
wird bereits im Fahrzeugbau mit Erfolg angewendet.
[0021] Der Inlinerkörper kann aus zwei bis zwölf und mehr, also 2, 3, 4, 5..., n Ringsegmenten
bestehen. Die Anzahl wird durch die Kompliziertheit,Größe und durch die Produktion-
und Einsatzbedingungen bestimmt.
[0022] Die Inlinerkörper können aus folgenden Ringsegmenten zusammengesteckt werden:
- einem Rinnendurchlaufsegment,
- vier Rinneneinlaufsegmente und
- vier Rinnenblindsegmente.
Mit diesen insgesamt neun Einzelteilen können sämtliche Konfigurationen von Inlinerkörpern
für Schachtunterteile zusammengesteckt werden.
Die Inlinereingangs- und das Inlinerausgangsanschlußelement können dabei einteilig
ausgebildet sein.
[0023] Den einzelnen Rinneneinlaufsegmenten können die ensprechenden Inlinerauslauf- und
Inlinereinlaufanschlußelemente zugeordnet werden. Sie können bei 3 Uhr, 5 Uhr, 6 Uhr,
7 Uhr, 9 Uhr und 12 Uhr einer gedachten Uhr liegen. Macht es sich erforderlich, daß
die Anschlußelemente auf eine andere Uhrzeit der gedachten Uhr gerichtet sind, können
diese mit in das Programm der zu fertigenden einzelnen Rinneneinlaufsegmente aufgenommen
werden. Die Anschlußelelemnte verstehen sich als äußerer Anschluß plus Rinne, so daß
beim Zusammenstecken der komplette Inlinerkörper entsteht.
[0024] Die vier Rinnenblindsegmente können grundsätzlich kein Inlineranschlußelement aufweisen,
d. h. die betretbare Abschlußfläche des Inlinerkörpers ist grundsätzlich vollkommen
eben, ausgenommen die einzelnen Verbindungsstellen und die Realisierung der Durchlaufrinne
mit dem Rinnenauslaufanschlußelement.
[0025] Einem der Rinneneinlaufsegmente oder einem der Rinnenblindelemente kann das Inlinerauslaufanschlußelement
zum Teil oder vollständig zugeordnet werden. Es kann auch als einzelnes Segment ausgebildet
sein.
[0026] Das Inlinerdurchlaufsegment, die vier Rinneneinlaufsegmente, die vier Rinnenblindsegmente,
das Inlinerbodenmatelelement und das Inlinerringelement können aus Kunststoff, verzinktem
Eisenblech, Keramik oder dergleichen hergestellt sein. Es können hier sämtliche Werkstoffe
zum Einsatz kommen, die in der Abwassertechnik Verwendung finden.
[0027] Um Anschlußwinkel von Rohrleitungen realisieren zu können, die außerhalb der durch
die Segmente vorgegebenen Anschlüsse vorgegeben ist, können Bogenanschlüsse vorgesehen
sein, mit denen dann die Auslauf- und die Einlaufanschlußelemente zu verbinden sind.
[0028] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils durch
die Schritte des Anspruchs 19 gelöst.
[0029] Die hiermit erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Hersteller des
Schachtunterteils beliebig zusammensetzen können und der Betonunterteilkörper wie
bisher um diesen Inlinerkörper herumgelegt wird.
[0030] Der Inlinerkörper kann nach einer Projektierungsvorlage für ein Abwasserkanalrohrsystem
zusammengesteckt werden. Die Projektierungsvorlage gibt hierbei an, wie viele Rohrleitungen
an einer Stelle zusammengeführt und durch einen Schachtauslauf weiter geführt werden.
Die Projektierungsvorlage gibt anhand der gedachten Uhr an, in welchem Winkel die
einzelnen Leitungen zueinander liegen.
[0031] Das Inlinermantelement kann in zwei Teile unterteilt sein, die dann ebenfalls zusammengesteckt
werden können. Insbesondere das Inlinerringelement kann über weiterführende Elemente
verfügen, die für das jeweilige Schachtunterteil entsprechend vorkonfektioniert sind.
[0032] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Schachtunterteil in einer schematisch dargestellten Draufsicht,
- Fig. 2a
- ein Betonunterteilkörper für ein Schachtunterteil gemäß Fig. 1 in einer schematischen,
perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2b
- einen Kunststoff-Inlinerkörper für ein Schachtunterteil gemäß Fig. 1 in einer schematischen,
perspektivischen Darstellung,
- Fig. 3
- ein Bogenanschlußelement für einen Anschluß an ein Schachtunterteil gemäß Fig. 1 in
einer schematisch dargestellten Draufsicht,
- Fig. 4
- Rinnensegmente für ein Zusammensetzen von Kunststoff-Inlinerkörpern in einer schematisch
dargestellten Draufsicht,
- Fig. 5a bis 5c
- aus Rinnensegmenten gemäß Fig. 4 zusammengesetzte Kunststoff-Inlinerkörper für ein
Schachtunterteil gemäß Fig. 1 in einer schematisch dargestellten Draufsicht,
- Fig. 6
- einen Inliner-Kunststoffkörper in einer schematischen Schnittdarstellung
- Fig. 7
- ein Inlinerringelement für einen Inliner-Kunststoffkörper gemäß Fig. 6 in einer schematischen
Schnittdarstellung,
- Fig. 8
- eine weitere Ausführungsform eines Inlinerelements für einen Inliner-Kunststoffkörper
gemäß Fig. 6
- Fig. 9a bis 9c
- verschiedene Verbindungseinheiten für einen Inliner-Kunststoffkörper gemäß Fig. 2b
bis 8 in einer schematischen Teildarstellung,
- Fig. 10a bis 10c
- verschiedene Verbindungsmöglichkeiten eines Inlinermantelelements gemäß Fig. 8 in
einer schematischen Teildarstellung und
- Fig. 11
- ein Abwasserkanalrohrsystem mit Schachtunterteilen gemäß Fig. 1, 2a, 2b und 4 bis
10c und Bogenanschlußelemente gemäß Fig. 3.
[0033] Ein Schachtunterteil für einen Fertigteilschacht ist in Fig. 1 gezeigt. Bei einem
Fertigteilschacht wird das Schachtunterteil auf dem Niveau, das durch Rohrleitungen
201, ..., 213 gegeben ist, installiert. Anschließend werden auf das Schachtunterteil
Schachtringe bis zur Oberkante aufgesetzt, so daß es später möglich ist, über den
Fertigteilschacht bis hinunter zum Schachtunterteil für Inspektionen der Rohrleitungen
und dergleichen hinabzusteigen.
[0034] Das Schachtunterteil besteht, wie insbesondere die Fig. 2a und 3 zeigen, aus einem
Betonunterteilkörper 1 und einem Kunststoffinlinerkörper 2.
[0035] Der Betonunterteilkörper 1 ist wie ein Topf ausgebildet, der Unterbodenelemente 13
aufweist, über dem sich ein Unterteilmantelelement 14 erhebt. In das Unterteilmantelelement
14 sind beabstandet untereinander eine Unterteilausgangsausnehmung 11 und dieser gegenüberliegend
fünf Unterteileingangsausnehmungen 12.1, 12.2, 12.3, 12.4 und 12.5 eingebracht.
[0036] Auf der Winkeluhr nach IWA-F Riehle, die in Fig. 1 links oben zu sehen ist, befinden
sich die Unterteilausgangsausnehmung 11 bei 12 Uhr und die Unterteileingangsausnehmung
12.1 bei 9 Uhr, die Unterteileingangsausnehmung 12.2 bei 7 Uhr, die Unterteileingangsausnehmung
12.3 bei 6 Uhr, die Unterteileingangsausnehmung 12.4 bei 5 Uhr und die Unterteileingangsausnehmung
12.5 bei 3 Uhr.
[0037] Das Unterteilmantelelement 14 schließt mit einem Unterteilabschlußflächenelement
16 ab, auf dem umlaufend ein Unterteillippenringkörper 15 angeordnet ist.
[0038] Der Kunststoffinlinerkörper 2 weist, wie Fig. 2b zeigt, ein Inlinermantelelement
24 auf, das von einem Inlinerabschlußringelement 26 umgeben ist, das so verformt ist,
daß eine Inlinerlippenringausnehmung 25 ausgebildet wird, die kompatibel zum Unterteillippenringkörper
15 ist. An dem Inlinermantelelement 24 befindet sich ein Inlinerbodenelement 23, so
daß auch der Kunststoffinlinerkörper 2 eine im wesentlichen topfförmige Konfiguration
aufweist. Im Inlinerbodenelement 23 befinden sich ein Inlinergerinne 27. Das Inlinergerinne
ist angeschlossen an ein Inlinerauslaufelement 21 und fünf Inlinereingangsanschlußelemente
22.1, ... 22.5, die mit dem Inlinermantelanschlußelement 24 verbunden sind. Die Anschlußelemente
21, 22.1, ... sind als Rohrstücke ausgebildet.
[0039] Der so beschriebene Kunststoffinlinerkörper 2 läßt sich, wie Fig. 4 zeigt, durch
neun Rinnensegmente zusammenstecken.
[0040] Das erste Rinnensegment ist ein Rinnendurchlaufsegment 23.1, das bei 6 Uhr das Inlinereingangsanschlußelement
22.3 und ein Durchflußrinnenelement teilweise aufweist. Durch diese beiden Elemente
wird vom Ein- zum Auslauf ein feststehender gerader Weg vorgegeben.
[0041] Zweites Rinnensegment ist ein Rinneneinlaufsegment 23.2, das bei 7 Uhr das Inlinereingangsanschlußelement
22.1 aufweist.
[0042] Drittes Rinnensegment ist ein Rinnenblindsegment 23.6, das kein Anschlußelement aber
eine halbe Flußrinne aufweist. Es ist hinsichtlich seiner Konfiguration kompatibel
zum Rinneneinlaufsegment 23.1.
[0043] Viertes Rinnensegment ist ein Rinneneinlaufsegment 23.3 mit dem Inlinereingangsanschlußelement
22.3 bei 7 Uhr und einem halben Inlinerauslaufanschlußelement 21 bei 12 Uhr und einem
halben Durchflußrinnenelement.
[0044] Das fünfte Rinnensegment ist ein Rinnenblindsegment 23.7, das hinsichtlich seiner
Konfiguration kompatibel zum Rinneneinlaufsegment 22.3 ist und über kein Inlinereinganganschluß-
, aber ein halbes Durchflußrinnenelement und ein halbes Inlinerausganganschlußelement
bei 12 Uhr verfügt.
[0045] Sechstes Rinnensegment ist ein Rinneneinlaufsegment 23.4 mit dem Inlinereingangsanschlußelement
22.5 bei 3 Uhr und einem halben Inlinerauslaufanschlußelement 21 bei 12 Uhr und einem
halben Durchflußrinnenelement.
[0046] Siebtes Rinnensegment ist ein Rinnenblindsegment 23.8, das dem Rinneneinlaufsegment
23.4 hinsichtlich seiner Konfiguration kompatibel ist, ohne daß auch hier ein Inlinerausgangsanschlußelement,
aber ein halbes Durchflußrinnenelement und ein halbes Inlinerausgangsanschlußelement
21 bei 12 Uhr vorhanden ist.
[0047] Achtes Rinnensegment ist ein Rinneneinlaufelement 23.5 mit einem Inlinereingangsanschlußelement
22.4 bei 5 Uhr.
[0048] Neuntes und letztes Rinnensegment ist ein Rinnenblindsegment 23.9, das hinsichtlich
seiner Konfiguration zum Rinneneinlaufsegment 23.5 kompatibel ist. Dieses Rinnenblindsegment
verfügt über kein Anschluß-, aber über ein halbes Durchflußrinnenelement.
[0049] Anstelle der halben Anschluß- und Durchflußrinnenelemente kann einem der Segmente
ein vollständiges zugeordnet werden
[0050] Wird nun das Rinnendurchlaufsegment 23.1 hergenommen und hieran die Rinneneinlaufsegmente
22.2 bis 22.5 angesetzt, ergibt sich das Inlinerbodenelement 23, das dem in Fig. 1
und 2b gezeigten und beschriebenen entspricht. Die einzelnen Teilgerinne bilden in
der Draufsicht das bildlich dargestellte Inlinergerinne 29 und damit einen Fünfereinlaufinliner
31 aus.
[0051] In Fig. 5a ist ein Dreiereinlaufinliner 32 dargestellt. Hier sind an das Inlinerdurchlaufsegment
23.1 das Rinneneinlaufsegment 23.3 und 23.5 sowie die Rinnenblindsegmente 23.7 und
23.8 angesteckt.
[0052] In Fig. 5b ist ein Zweiereinlaufinliner 33 gezeigt.
[0053] Hier ist an das Rinnendurchlaufsegment 23.1 das Rinneneinlaufsegment 23.3 und die
Rinnenblindsegmente 23.7, 23,8 und 23.9 angesetzt.
[0054] In Fig. 5c ist ein Einereinlaufinliner 34 zu sehen. Hier sind an das Rinnendurchlaufsegment
23.1 die zur Verfügung stehenden vier Rinnenblindsegmente 23.6 bis 23.9 angesetzt.
[0055] Deutlich wird durch die Fig. 4 und 5a bis 5c, daß sich die unterschiedlichsten Einlaufinliner
zusammensetzen lassen.
[0056] Fig. 6 zeigt den Kunststoffinlinerkörper 2 in einer Schnittdarstellung. Hierbei wird
deutlich, daß das Inlinermantelelement 24 in ein Inlinerbodenmantelelement 24.1 und
ein Inlinerringelement 24.2 unterteilt ist.
[0057] Das Inlinerbodenmantelelement 24.1 ist in Teilmantelelemente unterteilt, die jeweils
an den bereits beschriebenen Segmenten 23.1, ... 23.9 mit angeformt sind und mit diesen
zu den jeweiligen Konfigurationen zusammengesteckt werden können.
[0058] Die Fig. 6 macht deutlich, daß das Durchlaufrinnenelement und das Inlinerauslaufanschlußelement
21 durch die Rinnenblindsegmente 23.7 und 23.8 zweigeteilt zusammensteckbar ausgebildet
sind. Hierdurch ist es möglich, die Segmente des zusammensteckbaren Kunststoffinlinerkörpers
2 bestimmungsgemäß und besser handhaben zu können.
[0059] An das Inlinerringelement 24.2 ist das bereits beschriebene Inlinerabschlußringelement
26 mit der Ausnehmung 25 angeformt, das in Fig. 7 noch einmal im einzelnen zu sehen
ist.
[0060] Fig. 8 zeigt, daß das Inlinerringelement 24.2 mit einem umlaufenden Ringdichtungskammerelement
44 versehen werden kann. Hierin kann eine Lippendichtung oder dergleichen eingelegt
werden.
[0061] Die unterschiedliche Ausbildung des Inlinerringelements 24.2 ermöglicht es, unterschiedlich
ausgebildete Schachtringe oder dergleichen mit dem Kunststoffinlinerkörper 2 des Schachtunterteils
zu verbinden.
[0062] Um die einzelnen Rinnensegmente und die Elemente des Inlinermantelelements miteinander
zu verbinden, sind Verbindungseinheiten vorgesehen, wie sie in den Fig. 9a bis 9c
gezeigt sind.
[0063] Fig. 9a zeigt einen Überlappungsverbund 41. Hier ist eine Wandung als Teilwandelement
41.1 und ein anderer Teil als ein Überlappungswandelement 41.2 ausgebildet. Die Elastizität
der Wandelemente sichert, daß die Teile 41.1 und 41.2 flüssigkeitsdicht aneinander
liegen. Mit 41.3 ist eine umlaufende Dichtungskammer gezeichnet, in die ein elastisches
Ringdichtungselement eingelegt werden kann, das die flüssigkeitsdichte Verbindung
gewährleistet.
[0064] In Fig. 9b ist eine Dübelsteckverbindung gezeigt. Hierbei endet ein Wandteilelement
mit einem Steckrinnenelement 42.1 und das andere Wandelement mit einem Dübelwandelement
42.2. Im Querschnitt sieht das Dübelwandelement 42.2 herkömmlichen Befestigungsdübeln
ähnlich. An einen im wesentlichen gerade verlaufenden Kern, der auch keilförmig oder
dergleichen ausgebildet werden kann, sind Verankerungszackenrinnen angeformt. Diese
Teile sorgen dafür, daß bei einem Einstecken des Dübelwandelements in das Steckerrinnenelement
dieses zum einen mechanisch fest gehalten und zum anderen die flüssigkeitsdichte Verbindung
hergestellt wird.
[0065] In Fig. 9c ist ein Steckverbund 43 gezeigt, bei dem in ein Steckrinnenaufnahmeelement
43.1 ein Steckwandelement 43.2 eingesetzt wird. Die Elastizität der Wandelemente des
Steckrinnenaufnahmeelements 43.1 sichert, daß diese mechanisch fest und flüssigkeitsdicht
miteinander verbunden werden.
[0066] In Fig. 10a ist gezeigt, wie der Steckverbund 43, in Fig. 10b wie der Dübelsteckverbund
42 und in Fig. 10c wie der Überlappungsverbund 41 zum Einsatz beim Verbinden des Inlinerringelements
24.2 mit dem Inlinerbodenmantelelement 24.1 zum Einsatz kommt.
[0067] Die Projektierung und die Installation eines Abwasserkanalrohrsystems mit Hilfe von
Schachtunterteilen, wie sie in den Fig. 1, 2a, 2b und 4 bis 10c sowie mit Bogenanschlußrohrelementen
gemäß Fig. 3, sei im folgenden anhand der Fig. 11 erläutert:
[0068] Ein Projektant erhält die Aufgabe, eine Abwasserleitung zu projektieren, bei der
Rohrleitungen 2.2 bis 2.13 zusammenzuführen sind. Die Zusammenfließpunkte und der
Straßenverlauf bestimmen ganz wesentlich den Trassenverlauf.
[0069] Als erstes legt er den Standort für ein Schachtunterteil 101 fest, auf den die Rohrleitungen
201, 202, 208 und 209 führen. Die Rohrleitung 201 wird an den Einlaufanschluß 12.22.3
angeschlossen. Der Trassenwinkel α1, der von der geraden Verbindung zwischen der Rohrleitung
201 und dem Einlaufanschluß 12.22.3 bei 6 Uhr liegt, wird durch ein Bogenrohrelement
4.1 mit entsprechendem Bogenwinkel β ausgeglichen. Die Rohrleitungen 202, 208 und
209 laufen direkt auf die Einlaufanschlüsse 12.22.1, 12.22.4 und 12.22.5 hinaus. Zusammenzustekken
wären hierbei ein Vierereinlaufinliner.
[0070] Als nächstes wird ein Standort für das Schachtunterteil 102 festgelegt. Mit diesem
Schachtunterteil ist die Rohrleitung 203 und 204 zu verbinden. Die Rohrleitung 203,
die vom Auslaufanschluß 11.21 des Schachtunterteils 101 abgeht, kann direkt an den
Einlaufanschluß 12.22.1 des Schachtunterteils 102 angeschlossen werden. Ein Trassenabzweigwinkel
α2 zur gerade durchgehenden Rohrleitung, die mit dem Auslaufanschluß 11.21 des Schachtunterteils
102 verbunden ist, wird hier durch ein Bogenanschlußrohrelement entsprechend ausgeglichen.
Der zusammensteckbare Kunststoffinlinerkörper 2 ist hier als ein Zweiereinlaufinliner
33 gemäß Fig. 5 zu konzipieren.
[0071] In gleicher Art und Weise werden die Standorte für Schachtunterteil 103, 104 und
105 festgelegt und die dabei anzuschließenden Rohre ...213 berücksichtigt. Der zu
realisierende Trassenabzweigwinkel α3 wird durch den Einsatz eines entsprechenden
Bogenanschlußrohrelementes ausgeglichen.
[0072] Die Fig. 11 macht deutlich, daß für das Schachtunterteil 103 ein Fünfereinlaufinliner
31 gemäß Fig. 2b bzw. Fig. 4 und für die Schachtunterteile 104 und 105 jeweils ein
Zweiereinlaufinliner 32 gemäß Fig. 5a mit den Rinnensegmenten gemäß Fig. 4 zusammenzustecken
und von einem passenden Betonmantel zu umgeben sind.
[0073] Das Layout für die Kunststoffinlinerkörper 2 für die Teile 101 bis 105 wird an einen
Hersteller gegeben. Dieser steckt die Rinnensegmente 21.1, ..., 21.9 entsprechend
zusammen, setzt sie in eine Form ein und formt mit Hilfe von Beton die dazu kompatiblen
Betonunterteilkörper 1.
[0074] Sind die Schachtunterteile 101, ... fertiggestellt, werden sie im entsprechenden
Winkel einjustiert und danach die Schachtringe darüber gelegt. Anschließend werden
die Aushebungen mit Erde verfüllt und verdichtet und der weitere Straßen- bzw. Oberflächenausbau
beendet.
[0075] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Schachtunterteile besteht darin, daß
die einzelnen Teile für die Herstellung der Schachtunterteile von der "Stange" genommen
werden können. Damit wird nicht jedes Teil eine Unikat-Anfertigung nach Maß, wodurch
sich die Projektierungs- und Produktionskapazität bzw. -kosten wesentlich verringern.
1. Schachtunterteil für einen Fertigteilschacht, das aufweist
- einen Auslauf und wenigstens ein Einlaufanschlußelement (11.21, 12.22.1, ... 12.22.5)
und
- einen Unterteilkörper (1) mit einem Unterteilbodenelement (13) und einem Unterteilmantelelement
(14), in dem ein Inlinerkörper (2) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß wenigstens zwei Rinnensegmente (23.1, ..., 23.9) zu einem Inlinerkörper (2) mit einem
Inlinerauslaufanschlußelement (21) und wenigstens einem Inlinereingangsanschlußelement
(22.1, ... 22.5) zusammenzustecken sind und
- daß der zusammengesteckte Inlinerkörper (2) in den Unterteilkörper (1) mit seinem Unterteilbodenelement
(13) und seinem Unterteilmantelelement (14) derart eingebettet ist, daß das Inlinerauslaufanschlußelement
(21) und die Inlinereingangsanschlußelement (22.1, ... 22.5) in einer Unterteilausgangsausnehmung
(11) und in Unterteileingangsausnehmungen (12.1, ... 12.5) des Unterteilkörpers (1)
als Auslauf- und Einlaufanschlußelemente (11.21, 12.22.1, ..., 12.22.5) angeordnet
sind.
2. Schachtunterteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Inlinerkörper (2) aus einem mit den Ringsegmenten (21.1, ...) zusammengesteckten
Inlinerbodenelement (23) besteht, das mit einem Inlinermantelelement (24) umgeben
ist.
3. Schachtunterteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Inlinermantelelement (24) aus einem Inlinerbodenmantelelement (24.1) besteht,
das mit den Ringsegmenten (23.1, ...) verbunden ist und auf das ein Inlinerringelement
(24.2) zu stecken ist.
4. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringsegmente (23.1, ...) und das Inlinerring- und das Inlinerbodenmantelelement
(24.1, 24.2) durch Verbindungseinheiten (4.1, 4.2, 4.3) verbunden sind.
5. Schachtunterteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinheit ein Überlappungsverbund (41) ist, bei dem ein Teilwandelement
(41.1) an einem Überlappungswandelement (41.2) angeordnet ist.
6. Schachtunterteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinheit ein Dübelsteckverbund (42) ist, bei dem in ein Steckrinnenelement
(42.1) ein Dübelwandelement (42.2) zu schieben ist.
7. Schachtunterteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungseinheit ein Steckverbund (43) ist, bei dem in ein Steckrinnenaufnahmeelement
(43.1) ein Steckwandelement (43.2) zu schieben ist.
8. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Inlinerkörper (2) aus zwei bis zwölf Ringsegmente (23.1, ... 23.9) besteht.
9. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Inlinerkörper (2) aus
- einem Rinnendurchlaufsegment (23.1),
- vier Rinneneinlaufsegmente (23.2, ... 23.5) und
- vier Rinnenblindsegmente (23.6, ... 23.9)
als Ringsegmente zusammenzustecken ist.
10. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Rinnendurchlaufsegment (21.1), das Inlinerauslaufanschlußelement (21) bei 12
Uhr und ein erstes Inlinereingangsanschlußelement (22.3) bei 6 Uhr einer gedachten
Uhr aufweist.
11. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Rinneneinlaufsegment (23.4) ein zweites Inlinereingangsanschlußelement
(22.5) bei 3 Uhr, und wenigstens teilweise das Inlinerauslaufanschlußelement (21)
bei 12.00 Uhr ein zweites Rinneneinlaufsegment (23.5), ein drittes Inlinereingangsanschlußelement
(22.5) bei 5 Uhr, ein drittes Rinneneinlaufsegment (23.2) ein viertes Inlinereingangsanschlußelement
(22.2) bei 7 Uhr und ein viertes Rinneneinlaufsegment (23.3) ein fünftes Inlinereingangsanschlußelement
(22.1) bei 9 Uhr, das Inlinerauslaufanschlußelement (21) bei 12.00 Uhr der gedachten
Uhr aufweist.
12. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Rinnenblindsegmente (23.6, ..., 23.9) kein Inlinereingangsanschlußelement
aufweisen und zwei von ihnen bei 12.00 Uhr der gedachten Uhr wenigstens teilweise
das Inlinerauslaufanschlußelement (21) aufweisen.
13. Schachtunterteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite oder fünfte Rinneneinlaufsegment (23.3, 23.4) kompatible Rinnenblindsegmente
(23.7, 23.8) mit dem Inlinerauslaufanschlußelement (21) bei 12.00 Uhr der gedachten
Uhr aufweist.
14. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Rinnendurchlaufsegment (23.1), die vier Rinneneinlaufsegmente (23.2, ... 23.5)
und die vier Rinnenblindsegmente (23.6, ..., 23.9) durch das Inlinerbodenmantelelement
(24.1) umfaßt sind.
15. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Rinnendurchlaufsegment (23.1), die vier Rinneneinlaufsegmente (23.2, ..., 23.5)
und die vier Rinnenblindsegmente (23.6, ..., 23.9) jeweils Mantelsegmente des Inlinerbodenmantelelements
(24.1) aufweisen.
16. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Inlinerringelement (24.2) ein Inlinerabschlußringelement und/oder ein umlaufendes
Ringdichtungskammerlement (44) aufweist.
17. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Rinnendurchlaufsegment (23.2), die vier Rinneneinlaufsegmente (23.2, ..., 23.5),
die vier Rinnenblindsegmente (23.6, ..., 23.9), das Inlinerbodenmantelelement (24.1)
und das Inlinerringelement (24.2) aus Kunststoff, verzinktem Eisenblech, Keramik oder
dergleichen hergestellt sind.
18. Schachtunterteil nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Bogenanschlußelemente (3, 4.1, ..., 4.5) vorgesehen sind, mit denen das Auslauf-
und die Einlaufanschlußelemente (11.21, 12.22.1, ..., 12.22) und Rohrleitungen (201,
... 207) zu verbinden sind.
19. Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils nach einem oder mehreren der vorgesehenen
Ansprüche 1 bis 18,
gekennzeichnet durch folgende Schritte
a) Zusammenstecken eines Inlinerkörpers (2) aus einem Rinnendurchlaufsegment (23.1),
aus Rinneneinlauf- und aus Rinnenblindsegmenten (23.2, ... 23.9) sowie eines Inlinermantelelements
(24);
b) Einsetzen des zusammengesetzten Inlinerkörpers (2) in ein Formwerkzeug und Ein-
und wenigstens teilweises Umformen des Inlinerkörpers (2) mit einem Betonmantelkörper
(1).
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Inlinerkörper (2) nach einer Projektierungsvorlage für ein Abwasserkanalrohrsystem
zusammengesteckt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Inlinermantelement (24) durch Zusammenstekken eines Inlinerbodenmantelelements
(24.1) und eines Inlinerringelements (24.2) hergestellt wird.