[0001] Die Erfindung betrifft ein Außenwandverbundelement für Wohnungsgebäude mit einer
Ständerkonstruktion aus ineinandergreifenden Holzbalken und einer in Richtung zur
Außenwandseite davor angebrachten wärme- und schallisolierenden Dämmschicht und einer
mit Außenputz beschichteten Putzträgerschicht.
[0002] Derartige Außenwandverbundelemente sind seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten
Varianten bekannt. Dabei wurde versucht, auf die Benutzerbedürfnisse sowie Gebäude-
und Klimaverhältnisse angepaßte Verbundaufbauten zu konzipieren. Darunter befinden
sich auch Außenwandverbundelemente der vorgenannten Art, bei denen zwischen der Dämmungsschicht
und der Putzträgerschicht eine Luftlattung derart angeordnet ist, daß eine Mehrzahl
von Luftkammern zwischen diesen Schichten ausgebildet ist, um einen verbesserten Schallschutz
zu erreichen. Diese Maßnahmen erscheinen aufwendig und die Außenabmaße des Wohngebäudes
werden dadurch vergleichsweise groß.
[0003] Es sind ferner Außenwandverbundelemente der vorgenannten Art bekannt geworden, bei
denen der Außenputz direkt auf die Dämmungsschicht aufgetragen wird, so daß diese
unmittelbar als Putzträger dient. Der dadurch erzielbare Wärme- und Schallschutz ist
jedoch unbefriedigend.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Außenwandverbundelement für Wohnungsgebäude
zu schaffen, das einfach und kostengünstig herstellbar ist und das zugleich eine vorteilhafte
Wohnqualität, insbesondere eine gute Wärmedämmung und Schallisolation bei günstiger
Verbundsteifigkeit ermöglicht. Diese Aufgabe wird bei einem Außenwandverbundelement
für Wohnungsgebäude der eingangs genannten Art, nach Anspruch 1, insbesondere dadurch
gelöst, daß die Dämmungsschicht mit einem vorzugsweise als Platte handhabbaren Polyurethan-Schaum,
insbesondere Polyurethan-Hart-Schaum gestaltet ist, der gegebenenfalls an wenigstens
einer seiner Oberflächen mit einer Aluminiumschicht versehen ist, wobei die Dämmungsschicht
mit einer an den Polyurethan-Schaum bzw. die gegebenenfalls nach außen vor diesem
angebrachte Aluminiumschicht nach außen angrenzenden und Steinfasern enthaltenden
Mineralfaserschicht versehen ist. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei
Verwendung einer Steinfasern enthaltenden Mineralfaserschicht, die unmittelbar an
den Polyurethan-Schaum der Dämmungsschicht angrenzend ausgebildet ist, dadurch eine
hervorragende Wärme- und Schallisolation erreichbar ist, wobei das Außenwandverbundelement
besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist. Durch die Verwendung einer Steinfasern
enthaltenden Mineralfaserschicht weist diese Schicht eine günstige Festigkeit und
Eigensteifigkeit auf, die zu einer vorteilhaften Verbundsteifigkeit beiträgt. Im Gegensatz
zu den aus dem Stande der Technik bekannten Lösungen kann nunmehr in einfacher Weise
der in Richtung nach außen vor der Ständerkonstruktion angeordnete Außenwandteil des
Außenwandverbundelementes als erstes fertiggestellt werden, während die gegebenenfalls
in der Ständerkonstrukion, insbesondere zwischen den Holzbalken, anordenbaren weiteren
Schichten und eine gegebenenfalls innenseitig vorsehbare Abdeckschicht erst nachträglich
fertiggestellt werden kann. Auf diese Weise können bereits frühzeitig im Gebäudeinnenraum
weitere Arbeiten, beispielsweise Elektroinstallationen auch innerhalb der durch das
später fertiggestellte Außenwandverbundelement vorgegebenen Grenze, insbesondere der
Ständerkonstruktion, vorgenommen werden, ohne daß diese Arbeiten durch äußere Wärme-
bzw. Kälteeinwirkungen erschwert bzw. überhaupt nicht durchführbar wären.
[0005] Zweckmäßigerweise besteht die Mineralfaserschicht im wesentlichen aus Steinfasern
bzw. Steinwolle. Dadurch kann die Festigkeit und Steifigkeit weiter erhöht werden
und es kann ein vorteilhafter Brandschutz bedingt durch die nicht brennbaren Steinfasern
bzw. die nicht brennbare Steinwolle, erreicht werden.
[0006] Es ist ferner zweckmäßig, wenn die Mineralfaserschicht als Platte handhabbar gestaltet
ist, wobei die Mineralfasern zweckmäßigerweise mittels eines Kunstharzbinders gebunden
sind. Derartige Platten lassen sich einfach und kostengünstig herstellen, können leicht
auf das erforderliche Maß abgelängt werden und können dadurch auch in einfacher Weise
manuell gehandhabt und montiert werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn diese Platten eine Dicke von etwa 40 mm aufweisen. Dadurch läßt sich nicht nur
ein erhöhter Wärmedämmschutz, sondern insbesondere auch ein vorteilhafter Schallschutz
erzielen.
[0007] Eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des Außenwandverbundelements
läßt sich erreichen, wenn der vorzugsweise mineralische Außenputz unmittelbar auf
der Außenseite der Mineralfaserschicht aufgebracht ist, so daß diese als Putzträger
dient.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann innerhalb der Ständerkonstruktion zwischen
den Holzbalken eine im wesentlichen mit Steinwolle- bzw. Steinfasern gebildete Schicht
angeordnet sein, die vorzugsweise angrenzend an den Polyurethan-Schaum bzw. die gegebenenfalls
nach innen vor diesem auf dessen Oberfläche angebrachten Aluminiumschicht angeordnet
ist und die vorzugsweise eine Dicke von etwa 50 mm aufweist. Auf diese Weise läßt
sich bei günstigem Schallschutz eine noch bessere Wärmedämmung erzielen.
[0009] Zweckmäßigerweise ist die Ständerkonstruktion auf der Innenseite mit einer Gipsfaserplatte
abgedeckt. Durch diese Maßnahme kann eine weitere Aussteifung des Außenwandverbundelementes
erzielt werden und die Gipsfaserplatte ermöglicht einen günstigen Feuchtigkeitsaustausch
zwischen dem Wohninnenraum des Wohngebäudes und dem Innenraum des Außenwandverbundelementes,
sowie in umgekehrter Richtung.
[0010] Es ist ferner von Vorteil, wenn in der Ständerkonstruktion zwischen den Holzbalken
eine vorzugsweise als Platte handhabbare Schicht aus gebranntem oder luftgetrocknetem
Ton, Lehm oder Blähbeton angeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich ein vorteilhaftes
Feuchtigkeits- und Wärmereservoir schaffen, wobei diese Schicht insbesondere bei Nacht,
wenn die Gebäudeheizung ausgestellt ist und die Innenraumtemperatur abkühlt, Feuchtigkeit
aus dem Gebäudeinnenraum aufnehmen kann, die nach einem Erwärmen dieser Schicht, beispielsweise
bei Beheizung des Innenraumes bei Tage, wieder in den Gebäudeinnenraum abgegeben wird.
Auf diese Weise läßt sich eine vorteilhafte Kopplung der relativen Luftfeuchtigkeit
und der Temperatur der Luft in dem Gebäudeinneren erreichen, so daß dadurch die Wohnqualität
noch weiter verbessert werden kann. Wenn die Schicht aus luftgetrocknetem Ton, Lehm
oder Blähbeton besteht, lassen sich die Herstellungskosten für das erfindungsgemäße
Außenwandverbundelement dadurch deutlich reduzieren, daß die für das Brennen zu Ziegeln
bei Temperaturen von teilweise über 1000 Grad Celsius erforderliche Energie eingespart
werden kann.
[0011] Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn die Schicht mit eine vertikale Luftströmung
ermöglichenden Durchbrechungen versehen ist, die vorzugsweise zu voneinander wegweisenden
Stirnflächen der Schicht offen sind. Auf diese Weise läßt sich ein besonders effektiver
Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch erreichen, so daß die Wohnqualität noch weiter verbessert
werden kann.
[0012] Ein besonders günstiger Feuchtigkeits- und Wärmetransportweg läßt sich dadurch erreichen,
daß die Schicht unmittelbar an der Gipsfaserplatte angrenzt und mit dieser vorzugsweise
mittels eines Klebstoffes, insbesondere einem mineralischen Ansatzbinder, verklebt
ist.
[0013] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung, ist in Richtung zur Innenwandseite zwischen
der Ständerkonstruktion und der Gipsfaserplatte, vorzugsweise an diese angrenzend
eine Federschiene angeordnet. Auf diese Weise läßt sich bei günstiger Wärmedämmung
ein noch weiter verbesserter Schallschutz erreichen.
[0014] Dabei ist es ferner zweckmäßig, wenn die Federschiene über eine Konterlattung mit
der Ständerkonstruktion verbunden ist, wobei die Konterlattung vorzugsweise angrenzend
an die Holzbalken der Ständerkonstruktion und die Federschiene angeordnet ist. Diese
vergleichsweise einfache Konstruktion ermöglicht es ferner, daß Installationseinrichtungen,
insbesondere Elektrokabel, in dem zwischen den Holzbalken der Ständerkonstruktion
und der bzw. den Federschienen gebildeten Freiraum einfach und sicher verlegbar sind
und anschließend die Gipsfaserplatte zur Abdeckung an der Federschiene befestigt werden
kann. Auf diese Weise müssen zur Verlegung der genannten Installationseinrichtungen
keine aufwendigen Durchgangsbohrungen durch die Holzbalken der Ständerkonstruktion
vorgesehen werden und im übrigen läßt sich der zwischen den vertikal angeordneten
Holzbalken der Ständerkonstruktion vorhandene Raum vollständig für zusätzliche Wärme-
oder Schalldämmung und/oder Feuchtigkeitsregulation ermöglichende Schichten ausnutzen.
[0015] Von besonderem Vorteil ist es, wenn zwischen der zur Außenwandseite hinweisenden
Seite der Holzbalken der Ständerkonstruktion und der Dämmungsschicht eine fest mit
wenigstens zwei benachbarten Holzbalken verbundene Versteifungsplatte angeordnet ist.
Dadurch läßt sich in einfacher und kostengünstiger Weise eine die Holzbalken aussteifende
Ständerkonstruktion schaffen, mit der zugleich die Schall- und Wärmedämmung weiter
verbessert werden kann.
[0016] Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Versteifungsplatte unmittelbar an die Holzbalken,
gegebenenfalls mit einer zwischenliegenden Klebeschicht, angrenzt. Vorzugsweise ist
die Versteifungsplatte an die Holzbalken genagelt. Durch diese Maßnahmen ist eine
besonders einfache und kostengünstige Herstellung des Außenwandverbundelements ermöglicht.
[0017] Die Versteifungsplatte ist vorzugsweise als herkömmliche oder langfaserige Spanplatte
oder als Sperrholzplatte gestaltet.
[0018] Vorstehende Maßnahmen ermöglichen sowohl einzeln als auch in Kombination untereinander
ein Außenwandverbundelement für Wohnungsgebäude, das einfach und kostengünstig herstellbar
ist und das zugleich eine vorteilhafte Wohnqualität, insbesondere eine gute Wärmedämmung
und Schallisolation bei günstiger Verbundfestigkeit ermöglicht.
[0019] Weitere Merkmale, Gesichtspunkte und Vorteile der Erfindung sind dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmbar, in dem zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der
Figuren beschrieben sind. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Außenwandverbundelement gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
mit einer erhöhten Wärmedämmung;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch ein Außenwandverbundelement gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
mit einem erhöhten Schallschutz;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch ein Außenwandverbundelement gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
mit einer zusätzlich versteiften Ständerkonstruktion;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch ein Außenwandverbundelement gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel.
[0020] Das in Fig. 1 gezeigte Außenwandverbundelement 20 umfaßt die als Rahmentragwerk gestaltete
Ständerkonstruktion 21. Diese ist mit den hier vertikale Ständer ausbildenden Holzbalken
22 aus Konstruktionsvollholz und mit in den Figuren nicht gezeigten unteren Schwellen
und oberen Rahmen aus ineinandergreifenden Holzbalken ausgebildet. Es versteht sich,
daß die Ständerkonstruktion 21 auch diagonale Streben umfassen kann, um die Steifigkeit
der Ständerkonstruktion zu erhöhen. Zusätzlich oder anstelle der diagonalen Streben
können auch diagonal verlaufende, mit zwei, vorzugsweise drei benachbarten Holzbalken
22 verbundene Windrispenbänder, vorzugsweise aus Stahl, vorgesehen sein, die sich
auch gegenseitig überkreuzen können und die vorzugsweise auf der zur Außenwandseite
23 hinweisenden Seite der Holzbalken 22 mit geeigneten Befestigungsmitteln befestigt
sein können. Als Holzbalken 22 werden vorzugsweise Kanthölzer von rechteckigem Querschnitt
mit einer Breite von 80 mm und einer Dicke 25 von 120 mm eingesetzt.
[0021] An die zur Außenwandseite 23 hinweisenden Stirnseite der Holzbalken 22 schließt sich
an diese angrenzend die Dämmungsschicht 30 an, die hier aus einer Polyurethan-Hart-Schaum-Platte
31 besteht und die eine Dicke 32 aufweist, die vorzugsweise 100 mm beträgt. Die Polyurethan-Hart-Schaum-Platte
31 kann gegebenenfalls an ihrer zur Außenwandseite 23 und/oder zur Innenwandseite
24 hinweisenden Oberfläche mit einer in Fig. 1 nicht gezeigten Aluminiumschicht versehen
sein, um die Wärmedämmung zu erhöhen. Die Polyurethan-Hart-Schaum-Platte 31 der Dämmungsschicht
30 weist einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei die zur Außenwandseite 23 und zur
Innenwandseite 24 weisenden Oberflächen als parallele Ebenen gestaltet sind.
[0022] Unmittelbar an die zur Außenwandseite 23 weisende Oberfläche der Dämmungsschicht
30, bzw. der gegebenenfalls vorgesehenen Aluminiumschicht, schließt sich an die Dämmungsschicht
bzw. die Aluminiumschicht unmittelbar angrenzend die Mineralfaserschicht 40 an. Dabei
handelt es sich im Ausführungsbeispiel um die im wesentlichen aus Steinfasern bzw.
Steinwolle bestehende Steinfaser-Platte 41, welche mit einem Kunstharzbinder zu einem
steifen Formkörper gebunden ist. Auch die Steinfaser-Platte 41 weist einen rechteckigen
Querschnitt auf und ist mit den zur Außenwandseite 23 bzw. Innenwandseite 24 gerichteten,
im wesentlichen parallelen und ebenen Oberflächen versehen. Die Steinfaser-Platte
41 weist eine Dicke 42 auf, die hier vorzugsweise 40 mm beträgt. Dadurch läßt sich
bereits ein den Benutzerbedürfnissen ohne weiteres genügender Schallschutz erreichen
und in Verbindung mit der Polyurethan-Hart-Schaum-Platte 31 läßt sich bereits eine
gute Wärmedämmung erzielen.
[0023] Wie aus Fig. 1 ferner ersichtlich, dient die Steinfaser-Platte 41 unmmittelbar als
Putzträgerschicht 35 für den mineralischen Außenputz 33. Dieser weist eine Dicke 34
auf, die vorzugsweise 15 mm beträgt. Dabei kann der Außenputz aus einer Rohputzschicht
und einer in Richtung zur Außenwandseite 23 darüber angeordneten Feinputzschicht gestaltet
sein, wobei gegebenenfalls auch ein zwischenliegendes Armierungsgewebe vorgesehen
sein kann, um die Druck- und Schlagfestigkeit des Außenputzes 33 zu erhöhen.
[0024] Die Befestigung der Polyurethan-Hart-Schaum-Platte 31 und der Steinfaser-Platte 41
erfolgt vorzugsweise mit Hilfe von durch Bohrungen steckbaren Tellerdübeln, die auch
den vorzugsweise vorgesehenen Grundputz und die gegebenenfalls vorgesehene Armierung
durchdringen und an den Holzbalken 22 befestigt sind. Nach dem Befestigen dieser Außenschichten
an den Holzbalken 22 kann anschließend der Feinputz aufgetragen werden, um eine den
Benutzerbedürfnissen entsprechende glatte Außenoberfläche der Außenwandseite 23 und
einen Schutz gegen witterungsbedingte Einflüsse zu erreichen.
[0025] Zur weiteren Verbesserung des Wärmedämmschutzes, kann in der Ständerkonstruktion
21 zwischen den als vertikale Ständer ausgebildeten Holzbalken 22 eine weitere Steinfaser-Platte
43 vorgesehen sein, die im Querschnitt ebenfalls rechteckig gestaltet ist und eine
Dicke 44 aufweist, die vorzugsweise 50 mm beträgt. Die Breite der Steinfaser-Platte
43 ist auf den Abstand zwischen den Holzbalken 22 abgestimmt derart gestaltet, daß
die Steinfaser-Platte 43 an den einander zugewandten inneren Stirnseiten der Holzbalken
22 bündig anliegt. Auf diese Weise wird eine optimale Wärmedämmung erzielt. Die Steinfaser-Platten
43 werden zur Montage auf den Auflagern 48 aufgelegt, die an den einander zugewandten
Innen-Stirnseiten der Holzbalken 22 befestigt sind. Ein bündiger Anschluß von vertikal
über- bzw. untereinander angeordneten Steinfaser-Platten 43 kann dadurch erreicht
werden, daß diese wenigstens einseitig im Bereich der Auflager 48 hierzu passend gestaltete
Ausnehmungen aufweisen, so daß die Steinfaser-Platten 43 unmittelbar aneinander angrenzend
anordenbar sind.
[0026] In Richtung zur Innenwandseite 24 schließt sich an die Steinfaser-Platte 43 eine
zur Aufnahme und Abgabe von Luftfeuchtigkeit geeignete Schicht 49 an, die hier als
Tonplatte 51 aus gebranntem, vorzugsweise luftgetrocknetem Ton besteht. Anstelle von
Ton kann jedoch auch Lehm oder Blähbeton oder eine Kombination dieser Materialien
verwendet werden. Die Tonplatte 52 ist im Querschnitt rechteckig gestaltet und weist
die Dicke 54 auf, die hier 70 mm beträgt und deren Breite hier kleiner ist als der
Abstand zwischen den beiden direkt benachbarten Holzbalken 22 - 22. Die Tonplatte
51 weist eine in den Figuren nicht gezeigte Höhe auf, die ein Vielfaches ihrer Dicke
54, vorzugsweise 660 mm, beträgt. Auf diese Weise ist eine schnelle und einfache flächendeckende
Anordnung der Tonplatten 51 ermöglicht. Die Tonplatte 51 ist mit den hier im Innenquerschnitt
rechtekkigen und in Vertikalrichtung verlaufenden Durchbrechungen 52 versehen, welche
zu der hier senkrecht zu dem Schichtenaufbau des Außenwandverbundelements 20 angeordneten
horizontalen Stirnfläche 53 an der Oberseite als auch an der Unterseite der Tonplatte
51 offen sind. Auf diese Weise kann die Tonplatte 51 in vertikaler Richtung von einer
Luftströmung durchsetzt werden, welche den Wärme- und/oder Feuchtetransport günstig
beeinflussen kann. In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Tonplatte
51 mit Hilfe eines nicht näher gezeigten Klebstoffes mit einer die Ständerkonstruktion
21 zur Innenwandseite 24 abdeckenden Gipsfaserplatte 46 verbunden, wobei die Gipsfaserplatte
46 mit den zur Innenwandseite 24 weisenden Stirnflächen der Holzbalken 22 über geeignete
Befestigungsmittel wie Schrauben oder Nägel verbunden ist.
[0027] Die Gipsfaserplatte 46 weist eine Dicke 47 auf, die hier vorzugsweise 12,5 mm beträgt.
[0028] Das in Fig. 2 gezeigte Außenwandverbundelement 50 ist ähnlich wie das in Fig. 1 dargestellte
Außenwandverbundelement 20 gestaltet, wobei gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind. Dementsprechend ist das Außenwandverbundelement 50 mit einem vom Schichtenaufbau
gleich gestalteten Außenwandteilverbund aus der sich zur Außenwandseite 23 nach außen
an die Holzbalken 22 der Ständerkonstruktion 21 anschließenden Dämmschicht 30, der
mit der Steinfaser-Platte 41 gebildeten Mineralfaserschicht 40 und dem Außenputz 33
gestaltet. Dabei sind aus Verdeutlichungsgründen in Fig. 2 noch die beiden Aluminiumschichten
36 und 37 angedeutet, welche vorzugsweise in der Form von Aluminiumfolien auf den
zur Außenwandseite 23 bzw. Innenwandseite 24 weisenden Oberflächen der Polyurethan-Hart-Schaum-Platte
31 angebracht sind. In dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Polyurethan-Schaum-Platte
31 eine Dicke 32 auf, die hier 105 mm beträgt und die Dicke 34 des mineralischen Außenputzes
33 beträgt hier 10 mm, während die Dicke 42 der als Putzträgerschicht 35 gestalteten
Steinfaser-Platte 41 ebenfalls 40 mm beträgt.
[0029] Im Gegensatz zu dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, ist in dem in Fig. 2
dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel, in Richtung zur Innenwandseite 24 zwischen
der Ständerkonstruktion 21 und der Gipsfaserplatte 46, an letztere angrenzend, die
Federschiene 55 angeordnet. Dabei handelt es sich um einen hier in Vertikalrichtung
angeordneten Metall-Blech-Formkörper mit dem aus Fig. 2 hervorgehenden trapezförmigen
Querschnitt. Die jeweils in entgegengesetzte Richtung weisenden Basisschenkel der
Federschiene 55 sind an einer Konterlattung 57 aus Holzlatten befestigt, die wiederum
an den zur Innenwandseite weisenden Stirnflächen der Holzbalken 22 befestigt sind.
Dabei sind vorzugsweise mehrere Konterlatten 57 horizontal übereinander angeordnet,
damit die an den Federschienen 55 befestigte Gipsfaserplatte 46 hinreichende Abstützung
findet. Durch diese federnde Konstruktion werden zusätzliche Luftkammern 59 geschaffen,
welche in günstiger Weise einen erhöhten Schallschutz bewirken. Schließlich werden
bei beabstandet, vorzugsweise horizontal übereinander angeordneten Konterlatten 57,
weitere, mit den Luftkammern 59 verbundene Luftkammern geschaffen, die ebenfalls zu
einem erhöhten Schallschutz beitragen. In diesen Luftkammern können außerdem vorteilhaft
Installationseinrichtungen, insbesondere Elektroleitungen verlegt werden, so daß hierfür
die übrigen Werkstoffschichten des Außenwandverbundelements nicht beschädigt werden
müssen bzw. nicht mit entsprechenden Durchbrechungen versehen sein müssen.
[0030] Auch in diesem zweiten Ausführungsbeispiel können in der Ständerkonstruktion 21 zwischen
den Holzbalken 22 Tonplatten 51 angeordnet sein, die im Hinblick auf die äußeren Abmaße,
Anordnung und konstruktive Gestaltung der Durchbrechungen 52 gleich wie im Zusammenhang
mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, gestaltet sind.
[0031] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, schließt sich die Tonplatte 51 unmittelbar angrenzend
an die Konterlattung 57 in den zwischen den Holzbalken 22 - 22 gebildeten Zwischenraum
an. Im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist jedoch nunmehr ein mit der
Luftkammer 61 zwischen der zur Außenwandseite 23 weisenden Oberfläche der Tonplatte
51 und der zur Innenwandseite 24 weisenden Innenoberfläche der Dämmungsschicht 30
gebildeter Zwischenraum vorgesehen, der zu einem erhöhten Schallschutz beiträgt.
[0032] Die Konterlattung 57 weist eine Dicke auf, die hier 24 mm beträgt und die Federschiene
55 weist eine Höhe 56 auf, die hier 25 mm beträgt. Es hat sich gezeigt, daß die dadurch
gebildeten Abstandsverhältnisse in Verbindung mit den dadurch bestimmten Volumina
der in dem Bereich zwischen den zur Innenwandseite 24 weisenden Stirnseiten der Holzbalken
22 und den zur Außenwandseite 23 weisenden Innenseite der Gipsfaserplatte 46 geschaffenen
Luftkammern, bei vergleichsweise geringen Bautiefen zu einem deutlich erhöhten Schallschutz
führen können.
[0033] Der Montageaufbau der Außenwandverbundelemente 20 und 50 kann vorteilhafterweise
derart erfolgen, daß zunächst die Dämmschicht 30, die Mineralfaserschicht 40 und gegebenenfalls
auch schon der Außenputz 33 als Materialverbund mit den Holzbalken 22 verbunden wird
und anschließend von der Innenwandseite 24 her die übrigen Verbundschichten angebracht
werden. Auf diese Weise können bereits zu einem frühzeitigen Zeitpunkt des Baus des
Wohngebäudes innerhalb desselben weitere Arbeiten, beispielsweise Elektroinstallationsarbeiten,
unabhängig von den gebäudeaußenwandseitigen Witterungsverhältnissen vorgenommen werden,
so daß der Hausbau zeitökonomisch bei hoher Qualität erfolgen kann.
[0034] Aus den Fig. 3 und 4 gehen zwei bevorzugte weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung
hervor. Diese sind ähnlich wie die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Außenwandverbundelemente
20, 50 gestaltet, wobei gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Im Unterschied zu letzteren sind bei den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Außenwandverbundelementen
65 und 70 jeweils zwischen der zur Außenwandseite 23 hinweisenden Seite der Holzbalken
22 der Ständerkonstruktion 21 und der Dämmungsschicht 30 unmittelbar an die Holzbalken
22 angrenzende Versteifungsplatten 66 in Form von Spanplatten 67 fest mit wenigstens
zwei der benachbarten, vertikalen Holzbalken 22 verbunden. Hierzu sind die Versteifungsplatten
66 vorzugsweise unmittelbar an die Holzbalken 22 genagelt bzw. geklammert. Auf diese
Weise wird eine kastenartige Aussteifung der Ständerkonstruktion 21 erreicht, welche
in einfacher Weise ein sicheres Aufbauen und Fertigstellen der Außenwandverbundelemente
65 und 70 ermöglicht, wobei zugleich die Schall- und Wärmedämmung weiter erhöht wird.
Die Aussteifung kann bei Verwendung von langfaserigen Spanplatten weiter verbessert
werden.
[0035] Die Versteifungsplatten 66 weisen einen rechteckigen Querschnitt auf und sind mit
zur Außenwandseite 23 bzw. zur Innenwandseite 24 gerichteten, im wesentlichen parallelen
Oberflächen gestaltet.
[0036] Die Versteifungsplatten 66 weisen im Ausführungsbeispiel eine Dicke 68 von hier 13
mm auf. Die Dickenverhältnisse der anderen Schichten und Konstruktionswerkstoffen
bleiben vorzugsweise unverändert, so daß diesbezüglich auf die Fig. 1 und 2 und die
zugehörigen Beschreibungsteile verwiesen werden kann. Auf diese Weise wird also ein
insgesamt um die Dicke 68 der Versteifungsplatten 66 dickeres bzw. tieferes Außenwandverbundelement
65 bzw. 70 erreicht.
[0037] Die Versteifungsplatten 66 weisen eine Breite auf, die auf den mittleren Abstand
der benachbarten Holzbalken 22 der vertikalen Ständer derart abgestimmt gestaltet
ist, daß unmittelbar benachbarte Versteifungsplatten 66 jeweils endseitig auf der
zur Außenwandseite 23 weisenden Seite des jeweiligen Holzbalkens 22 aufliegen und
dort befestigt sind. Wie in den Fig. 3 und 4 im Bereich der jeweiligen linken Holzbalken
22 gezeigt, liegen dann im Befestigungsbereich jeweils zwei Versteifungsplatten 66
auf einem gemeinsamen Holzbalken 22 auf und sind dort vorzugsweise angenagelt. Auf
diese Weise läßt sich bei einfacher, vorzugsweise manueller Handhabbarkeit der Versteifungsplatten
66 eine fortlaufende, geschlossene Wandteilfläche erreichen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0038]
- 20
- Außenwandverbundelement
- 21
- Ständerkonstruktion
- 22
- Holzbalken 50
- 23
- Außenwandseite
- 24
- Innenwandseite
- 25
- Dicke von 22
- 30
- Dämmungsschicht
- 31
- Polyurethan-Hart-Schaum-Platte 55
- 32
- Dicke von 31
- 33
- Außenputz
- 34
- Dicke von 33
- 35
- Putzträgerschicht 60
- 36
- Aluminiumschicht
- 37
- Aluminiumschicht
- 40
- Mineralfaserschicht
- 41
- Steinfaser-Platte
- 42
- Dicke von 41
- 43
- Steinfaser-Platte
- 44
- Dicke von 43
- 45
- Schicht
- 46
- Gipsfaserplatte
- 47
- Dicke von 46
- 48
- Auflager
- 49
- Schicht
- 50
- Außenwandverbundelement
- 51
- Tonplatte
- 52
- Durchbrechung
- 53
- Stirnfläche von 51
- 54
- Dicke von 51
- 55
- Federschiene
- 56
- Höhe von 55
- 57
- Konterlattung
- 58
- Dicke von 56
- 59
- Luftkammer
- 61
- Luftkammer
- 65
- Außenwandverbundelement
- 66
- Versteifungsplatte
- 67
- Spanplatte
- 68
- Dicke von 66
- 70
- Außenwandverbundelement
1. Außenwandverbundelement (20, 50, 65, 70) für Wohnungsgebäude, mit einer Ständerkonstruktion
(21) aus ineinandergreifenden Holzbalken (22) und einer in Richtung zur Außenwandseite
(23) davor angebrachten wärme- und schallisolierenden Dämmungsschicht (30) und einer
mit Außenputz (33) beschichteten Putzträgerschicht (35), wobei die Dämmungsschicht
(30) mit einem vorzugsweise als Platte handhabbaren Polyurethan-Schaum, insbesondere
Polyurethan-Hart-Schaum gestaltet ist, der gegebenenfalls an wenigstens einer seiner
Oberflächen mit einer Aluminiumschicht (36, 37) versehen ist, wobei die Dämmungsschicht
(30) mit einer an den Polyurethan-Schaum bzw. die gegebenenfalls nach außen vor diesem
angebrachte Aluminiumschicht (36) nach außen angrenzenden und Steinfasern enthaltenden
Mineralfaserschicht (40) versehen ist.
2. Außenwandverbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralfaserschicht (40) im wesentlichen aus Steinfasern bzw. Steinwolle besteht.
3. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralfaserschicht (40) als Platte handhabbar gestaltet ist und vorzugsweise
eine Dicke (32) von etwa 40 mm aufweist.
4. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenputz (33) unmittelbar auf der Außenseite der Mineralfaserschicht (40) aufgebracht
ist.
5. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Ständerkonstruktion (21) zwischen den Holzbalken (22) eine im wesentlichen
mit Steinwolle bzw. Steinfasern gebildete Schicht (45) angeordnet ist, die vorzugsweise
angrenzend an den Polyurethan-Schaum bzw. die gegebenenfalls nach innen vor diesem
angebrachten Aluminiumschicht (37) angeordnet ist und die vorzugsweise eine Dicke
(44) von etwa 50 mm aufweist.
6. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ständerkonstruktion (21) auf der Innenwandseite (24) mit einer Gipsfaserplatte
(46) abgedeckt ist.
7. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ständerkonstruktion (21) zwischen den Holzbalken (22) eine vorzugsweise als
Platte handhabbare Schicht (49) aus gebranntem oder luftgetrocknetem Ton, Lehm oder
Blähbeton angeordnet ist.
8. Außenwandverbundelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (49) mit eine vertikale Luftströmung ermöglichenden Durchbrechungen (52)
versehen ist, die vorzugsweise zu voneinander wegweisenden Stirnflächen (53) der Schicht
(49) offen sind.
9. Außenwandverbundelement nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (49) an der Gipsfaserplatte (46) angrenzt und mit dieser vorzugsweise
mittels eines Klebstoffes verklebt ist.
10. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in Richtung zur Innenwandseite (24) zwischen der Ständerkonstruktion (21) und der
Gipsfaserplatte (46), vorzugsweise an diese angrenzend eine Federschiene (55) angeordnet
ist.
11. Außenwandverbundelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Federschiene (55) über eine Konterlattung (57) mit der Ständerkonstruktion (21)
verbunden ist, wobei die Konterlattung (57) vorzugsweise angrenzend an die Holzbalken
(22) der Ständerkonstruktion (21) und die Federschiene (55) angeordnet ist.
12. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der zur Außenwandseite (23) hinweisenden Seite der Holzbalken (22) der Ständerkonstruktion
(21) und der Dämmungsschicht (30) eine fest mit wenigstens zwei benachbarten Holzbalken
(22) verbundene Versteifungsplatte (66) angeordnet ist.
13. Außenwandverbundelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsplatte (66) unmittelbar an die Holzbalken (22) angrenzt.
14. Außenwandverbundelement nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsplatte (66) als Spanplatte (67) oder Sperrholzplatte gestaltet ist.