[0001] Die Erfindung betrifft ein Fertigteil aus Beton oder anderem aushärtbarem Material,
insbesondere eine Dachtafel, mit wenigstens einer Platte, die mit einer Bewehrung
versehen ist und im wesentlichen senkrecht aus der Platte vorstehende Stege aufweist,
die die Platte aussteifen und eine Verbindung mit einer parallel zu ihr verlaufenden,
im wesentlichen flächigen Abdeckung gestatten.
[0002] Ein derartiges Betonfertigteil ist als Dachtafel aus der DE-A-41 00 623 bekannt.
Dabei werden die nach oben vorstehenden Stege durch metallische Gitterträger gebildet.
Diese Gitterträger bewirken zwar eine optimale Aussteifung der Dachtafel, haben aber
den Nachteil, dass sie korrosionsanfällig sind und eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen.
[0003] Es ist deshalb durch die DE-A-195 23 673 bekannt geworden, die Gitterträger in Rippen
einzubetonieren, die einstückig an die Platte angeformt werden und zusammen mit dieser
betoniert werden. Allerdings ist die Herstellung einer derartigen Rippenplatte relativ
aufwendig. Außerdem beeinträchtigen die Rippen immer noch die Wärmedämmeigenschaften.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das eingangs beschriebene Fertigtei!,
insbesondere in seiner Anwendung als Dachtafel, dahingehend zu verbessern, dass einerseits
keine Korrosionsprobleme auftreten und andererseits auch die Wärmedämmung verbessert
wird. Nicht zuletzt soll das erfindungsgemäße Fertigteil kostenkünstig herstellbar
und universell einsetzbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Stege aus faserverstärkten
Kunststoff-Tafeln bestehen, die an ihrem einen Längsrand in die Platte aus Beton oder
anderen aushärtbarem Material eintauchen und dort formschlüssig verankert sind.
[0006] Die Erfindung beruht also auf der Erkenntnis, die Aussteifung der Platte nicht mehr
durch metallische Gitterträger, sondern durch flächige, faserverstärkte Kunststoff-tafeln
herbeizuführen, so dass keinerlei Korrosionsprobleme mehr bestehen und gleichzeitig
aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit von Kunststoff die bisherigen Kältebrücken
eliminiert sind. Außerdem ist faserverstärkter Kunststoff erheblich leichter als der
bisher eingesetzte Stahl, so dass die erfindungsgemäßen Fertigteile einfacher zu transportieren
und zu montieren sind.
[0007] Die Herstellung erfolgt in der Weise, dass die Stege aus faserverstärktem Kunststoff
entweder bereits vor dem Betonieren der Platte auf deren Bewehrung abgestellt werden
oder die Stege werden in das noch nicht ausgehärtete Material der Platte hineingedrückt.
Man benötigt also keine spezielle Gießform wie bei Dachtafeln mit angeformten Rippen,
sondern kann übliche flachverlaufende Schalböden einsetzen, die sich auch hinsichtlich
ihrer Größe leicht verändern lassen.
[0008] Für die Ausbildung der Kunststoffstege bieten sich verschiedene Möglichkeiten. So
können die Kunststofftafeln ein Hohlprofil bilden, so dass die Stege ein Rechteck-,
Dreieck- oder Trapez-Profil erhalten. Dieses Hohlprofil wird mit seiner Schmalseite,
also hochkant mit der Betonplatte verbunden, so dass sich eine gute Aussteifungswirkung
ergibt.
[0009] Statt dessen können die Stege auch durch eine gewellte Tafel gebildet werden, wobei
das Wellenprofil parallel zur Platte verläuft. Dadurch erhält man maximale Tragfähigkeit
bei geringem Materialaufwand.
[0010] Wesentlich ist bei allen Stegausbildungen ihre formschlüssige Verankerung an dem
in die Platte eintauchenden Längsrand. Hierzu werden dort zweckmäßig Öffnungen vorgesehen,
die beim Betonieren der Platte von Beton durchquert werden. Zusätzlich können durch
diese Öffnungen auch Verankerungsstäbe durchgesteckt werden, die in die Platte einbetoniert
werden.
[0011] Öffnungen können auch in dem oberhalb der Platte liegenden Bereich des Steges angeordnet
sein, wenn die Statik dies zulässt. Im allgemeinen empfiehlt es sich aber, mit flächig
durchgehenden Stegen zu arbeiten.
[0012] Wenn mit gewellten Stegen gearbeitet wird, ist es besonders zweckmäßig, die Öffnungen
in den Wellen längs einer geraden Linie parallel zu dem in die Platte eintauchenden
Längsrand anzuordnen. Dadurch braucht man nur einen Stab durch sämtliche Öffnungen
hindurchzustecken, um die gewünschte formschlüssige Verankerung in der Platte zu erreichen.
[0013] Bei anderen Stegformen, etwa den vorgenannten Hohlprofilen, kann der in die Platte
eintauchende Längsrand in ein U-förmiges metallisches Befestigungselement eingeklebt
werden, an dem dann in Querrichtung abstehende Verankerungselemente befestigt, insbesondere
angeschweißt sind.
[0014] Durch die beschriebene Verankerung der Stege in die Platte brauchen die Kunststofftafeln
nur wenige Zentimeter in die Platte eintauchen, maximal etwa 5 cm, vorzugsweise etwa
2,5 cm, so dass die Schneidenwirkung der Stege auf die Platte vernachlässigbar ist.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, dass die Stege an ihrem der Platte
abgewandten Längsrand einen Versteifungsgurt aufweisen, der gleichzeitig auch als
Träger für Anschlussteile fungieren kann. Ein solcher Versteifungsgurt empfiehlt sich
insbesondere bei Stegen, die nur aus einer dünnen Materiallage bestehen, also bei
den beschriebenen Wellstegen, wogegen bei Hohlprofil-Stegen automatisch ein Versteifungsgurt
vorhanden ist, nämlich durch die obenliegende Schmalseite des Hohlprofiles.
[0016] Der Versteifungsgurt besteht zweckmäßig ebenfalls aus Kunststoff, insbesondere faserverstärktem
Kunststoff und kann einstückig an dem Steg angeformt oder nachträglich mit ihm verbunden
werden. Er kann bereits mit vorstehenden Nägeln oder dergleichen bestückt sein, um
anschließend noch Befestigungslatten für eine Abdeckung, insbesondere eine Dachhaut
aufzunehmen. Diese Befestigungslatten werden zweckmäßig auf den Versteifungsgurt geklebt.
[0017] Eine für die Produktion des Fertigteiles vorteilhafte Weiterbildung besteht darin,
dass die Stege in die Platte eintauchende Auflagerelemente aufweisen. Diese Auflagerelemente
ermöglichen einen stabilen Stand der Stege in der Schalung, bevor der Beton eingegossen
wird. Außerdem stellen sie sicher, dass die gewünschte Eintauchtiefe der Stege in
die Platte nicht überschritten wird. Dies gilt unabhängig davon, ob die Auflagerelemente
auf die Bewehrung in der Platte oder auf den Boden der Schalung gestellt werden. Sind
die Stege an ihrer Grundfläche hingegen breit genug, wie es bei den eingangs beschriebenen
Hohlprofilen der Fall ist, können sie meist direkt auf die Bewehrung der Platte gestellt
werden.
[0018] Nach dem Betonieren und Aushärten der Platte wird der Zwischenraum zwischen benachbarten
Stegen möglichst vollständig mit Wärmedämmstoff gefüllt. Man erhält dadurch eine über
die Fläche des Fertigteiles gleichbleibend hohe Dämmwirkung.
[0019] Bei der bevorzugten Anwendung des Fertigteiles als Dachtafel, empfiehlt es sich,
dass die Stege in Gefällerichtung des Daches verlaufen, dass die Dachtafeln an einem
dazu quer verlaufenden Längsrand Scharnierteile tragen und dass gegenüberliegende
Dachtafeln paarweise am vorgesehenen Giebel gelenkig miteinander verbunden sind. Ein
solches Scharnier führt praktisch zu einem Klappdach und erleichtert die Montage und
Ausrichtung der gegenüberliegenden Dachtafeln erheblich, denn die Dachtafeln werden
jeweils paarweise transportiert und in exakter Zuordnung auf die Hauswände oder die
Deckenplatte aufgestellt. Außerdem bildet das Scharnier zusammen mit den beidseitigen
unteren Auflagerpunkten des Klappdaches einen Dreigelenkrahmen, der die Stabilität
des Daches verbessert.
[0020] Zusätzlich empfiehlt es sich, an dem genannten Längsrand eine außenliegende Metall-Armierung
vorzusehen, die den Rand der Dachtafel umschließt, vor Beschädigungen schützt und
zugleich die Dachtafeln aussteift. Außerdem kann diese Armierung einen Keil tragen,
der mit der Armierung der gegenüberliegenden Dachtafel im Sinne eines Anschlages korrespondiert,
also den Öffnungswinkel der beiden Dachtafeln begrenzt. Zweckmäßige Armierungen sind
U- oder L-Profile.
[0021] Auch an dem gegenüberliegenden Längsrand trägt die Dachtafel zweckmäßig eine ähnliche
außenliegende Armierung, die zur Auflagerung der Dachtafel auf einer Deckenplatte
oder auf einer Wand dient, wobei eine elastische Zwischenlage, insbesondere aus Elastomer
angeordnet wird.
[0022] Schließlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, das beschriebene Fertigteil nicht
mit einer Dachhaut, sondern mit einer Abdeckung in Form einer zweiten Platte aus aushärtbarem
Material zu verbinden. Diese Platte wird dann in ähnlicher Weise an die genannten
Stege anbetoniert wie zuvor beschrieben. Für den exakten Abstand zwischen den Außenseiten
von derartigen zweischaligen Betonfertigteilen waren bisher separate Abstandhalter
vorgesehen, die aufgrund des erfindungsgemäßen Steges jetzt einzusparen sind.
[0023] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Dachtafel;
- Figur 2
- eine Schnittansicht durch einen erfindungsgemäß verwandten Steg entlang der Linie
II in II in Figur 1;
- Figur 3
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Steges;
- Figur 4
- eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Dachtafel entlang der Linie IV-IV
in Figur 1;
- Figur 5
- eine Seitenansicht einer eingebauten erfindungsgemäßen Dachtafel;
- Figur 6
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Steges für ein zweischaliges Wandelement;
- Figur 7
- eine Schnittansicht durch ein erfindungsgemäßes zweischaliges Bauelement mit einem
erfindungsgemäßen Steg gemäß Figur 6;
- Figur 8
- eine Schnittansicht durch eine Dachtafel ähnlich Figur 1;
- Figur 9
- die gleiche Schnittansicht wie Figur 8 bei einer zweiten Alternative für den Steg;
- Figur 10
- den gleichen Schnitt wie Figur 9 bei einer dritten Alternative für den Steg;
- Figur 11
- einen Schnitt durch zwei gegenüberstehende Dachtafeln 1 im Giebelbereich und
- Figur 12
- einen Schnitt durch eine Dachtafel im unteren Auflagerungsbereich.
[0024] In Figur 1 erkennt man den Schnitt durch eine Dachtafel für geneigte Dächer. Diese
Dachtafel weist eine Platte 1 aus aushärtbarem Material auf, das üblicherweise Beton
ist. Die Unterseite dieser Platte ist schalungsglatt und kann in gestrichenem oder
tapezierten Zustand direkt die schräg verlaufende Wand eines Dachzimmers, einer Mansarde
oder ähnliches sein.
[0025] In dieser Platte 1 verläuft eine Bewehrung 2, die durch eine strichpunktierte Linie
angedeutet ist. Bei dieser Bewehrung handelt es sich beispielsweise um eine übliche
Baustahlmatte oder um sich in vergleichbarer Weise unter rechten Winkeln kreuzende
Bewehrungseisen, die bei der Fertigung der Dachtafel automatisiert in die hierfür
vorgesehene Schalung eingelegt werden. Die eingelegte Bewehrung wird bei der Herstellung
der Dachtafel dann mit aushärtbarem Material wie beispielsweise Beton einbetoniert.
[0026] Aus der Platte 1 ragen zahlreiche im Abstand nebeneinander angeordnete Stege 3 von
denen hier nur einer gezeigt ist, nach oben heraus. Diese Stege bestehen jeweils aus
einer dünnen Tafel aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Diese Tafel hat eine Stärke
von etwa 2,5 mm bei einem Glasfaseranteil von ca. 30 bis 35 % und ragt etwa 30 cm
über die Platte hinaus.
[0027] Wie aus der Figur 2 zu entnehmen ist, die die Tafel in der Schnittansicht gemäß der
Linie II-II in Figur 1 darstellt, weist sie eine Wellung auf, die bei einer Wellenlänge
4 von ca. 150 mm eine Amplitude 5 von ca. 30 mm hat. Durch diese Wellung wird der
im aushärtbaren Material der Platte 1 steckende Steg gegen Knicken oder Beulen aufgrund
von Querkräften stabilisiert.
[0028] Auf das obere Ende des Steges 3 ist ein Obergurt 6 als Versteifungsgurt aufgesetzt,
das heißt entweder angeformt oder aufgeklebt, der vorzugsweise einen Glasfaseranteil
in der Größenordnung von 60 bis 70 % Glasfaser aufweist. Seine Breite entspricht etwa
der doppelten Amplitude 5, so dass der obere Rand des Steges über das ganze Wellenprofil
abgedeckt ist.
[0029] Auf den Gurt 6 kann beispielsweise eine Abstandslatte 7 oder ähnliches fixiert werden,
die ihrerseits die Dachlattung 8 trägt, auf der dann die eigentliche Dachabdeckung
in Form von Ziegeln oder ähnlichem befestigt wird. Es sei hier erwähnt, dass der in
der Figur 1 dargestellte Steg 3 im wesentlichen entlang der Dachschräge verläuft,
während die Dachlattung 8 dann quer zu dieser verläuft, bei einem fertigen Dach also
in einer Linie parallel zum First oder zur Traufe eines Daches. Je nach statischen
Erfordernissen können die Stege 3 stattdessen quer zur Gefällerichtung verlaufen,
wobei dann meist eine zusätzliche Konterlattung benötigt wird.
[0030] Zwischen der Abstandslatte 7 und dem Obergurt 6 kann eine Unterspannbahn vorgesehen
werden, die aus Kunststoff besteht und als Feuchtigkeitsschutz fungiert für eine (nicht
dargestellte) Isolierung, die zwischen den Stegen 3 in Form von Dämmmaterial auf die
Platte 1 aufgelegt wird. Insgesamt bildet die Unterspannbahn mit der Lattung und der
Dachhaut in Form von Dachziegeln o. ä. eine Abdeckung, die über die Stege 3 mit der
Platte 1 verbunden wird.
[0031] Wesentlich ist, dass der aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehende Steg 3 eine
nur minimale Wärmeleitfähigkeit hat und somit innerhalb der durch das seitlich an
ihn anliegende Dämmmaterial gebildeten Isolierung keine Kältebrücke bildet.
[0032] Durch die in der Figur 2 zu erkennende Wellung des Steges ist er ausreichend stabil,
um die auf ihn wirkenden Querlasten sowie die Gewichtskraft der Dacheindeckung zu
tragen und zusammen mit der Platte 1 auf die Auflagerung der Dachtafel abzuleiten.
[0033] Um dabei eine innige Verbindung zwischen der Platte 1 aus aushärtbarem Material und
dem Steg 3 aus Kunststoff zu erreichen, weist er benachbart zu seiner in der Platte
1 verlaufenden Schmalseite 9, mit der er in dem Beton der Platte 1 steckt, Mittel
zur Haftungserhöhung auf.
[0034] Abgesehen davon, dass in diesem Bereich - was auf den beigefügten Zeichnungen nicht
zu erkennen ist - austretende Glasfaserenden und/oder eine Beschichtung mit Quarzsand
eine Erhöhung der Rauhigkeit bewirken, die eine bessere Verzahnung des glasfaserverstärkten
Kunststoffes mit dem Beton bewirken, sind auch noch mehrere, den Steg durchdringende
Öffnungen 10 vorgesehen. Diese Öffnungen werden von dem Beton, der das aushärtbare
Material der Platte 1 darstellt, durchsetzt, wodurch eine formschlüssige Verbindung
zwischen der Platte 1 und dem Steg 3 erreicht wird.
[0035] Insbesondere, indem der Abstand zwischen zwei benachbarten Öffnungen 10 einem festen
Rastermaß entspricht, ist dabei auch zu erreichen, dass durch diese Öffnungen auch
die Bewehrung 2, die innerhalb der Platte 1 vorgesehen ist, verläuft. Die Dübelkräfte
und die innige Verbindung von Platte 1 und Steg 3 lassen sich noch dadurch verstärken,
dass der Durchmesser der Öffnungen 10 mm ein Mehrfaches größer gewählt wird als der
Durchmesser der sie durchquerenden Bewehrungsstäbe.
[0036] Anstelle einer durchlaufenden Bewehrung können auch nur einzelne Auszugsdorne bzw.
Haltestäbe durch die Öffnungen 10 verlaufen.
[0037] Insbesondere können die Öffnungen 10 Ω-förmig sein, was bedeutet, dass der Durchmesser
11 der im wesentlichen kreis- oder tropenförmig ausgelegten Öffnungen 10 größer ist
als die Lücke 12, die im Umfang 13 der Öffnung 10 zur unteren Kante 9 des Steges 3
vorgesehen ist. Diese Ω-förmige Form begünstigt den angesprochenen Formschluss.
[0038] Wesentlich bei dem hier dargestellten Steg sind auch noch an der Schmalseite 9 der
Platte 3 vorgesehene, einstückig angeformte Aufstandelemente 14. Wie in der Figur
4 zu erkennen ist, sitzt der Steg 3 bei der Herstellung des dargestellten Bauelementes
mit diesen Aufstandelementen 14 auf einem nicht dargestellten Schalboden auf, auf
den die Platte 1 aus aushärtbarem Material gegossen wird. Die Aufstandelemente 14
bilden an der Unterseite 15 der Platte 1 somit nur kaum erkennbare Punkte, während
die Unterseite ansonsten geschlossen aus aushärtbarem Material ist.
[0039] Gegebenenfalls kann die Bewehrung 2 innerhalb der Öffnungen 10 auch fixiert werden,
so dass bei der Fertigung der Platte 1 der Steg 3 die Aufständerung der Bewehrung
2 auf dem entsprechenden Schalboden übernimmt.
[0040] Durch Vorsehen der entsprechenden Aufstandelemente 14 jeweils in Extrempunkten der
in der Figur 2 zu erkennenden Wellung kann bei der Fertigung der Steg 3 auch eine
gewisse stabile Aufstellung erhalten aufgrund einer breiteren Aufstandsbasis, die
zumindest der doppelten Amplitude 5 entspricht.
[0041] In den Figuren 3 und 4 sind noch zwei Besonderheiten des erfindungsgemäßen Steges
zu erkennen: Zum einen ist eine zentrische Öffnung 16 vorgesehen, durch die ein Durchführen
einer Leitung o. ä. durch den Steg 3 hindurch ermöglicht wird. Außerdem können derartige
Öffnungen bei Herstellung und Transport einer erfindungsgemäßen Dachtafel als Angriffspunkt
für einen Kranhaken o. ä. benutzt werden.
[0042] Des weiteren erkennt man in den Figuren 3 und 4 Ausnehmungen 17 auf der Oberseite
des Obergurtes 6. So kann unter Weglassung der Dachlatten 7 die Konterlattung 8 direkt
in derartige Ausnehmungen 17 eingesetzt werden, wobei über den Abstand zwischen zwei
benachbarten Ausnehmungen 17 der für das Auflegen von Dachziegeln notwendige Abstand
zwischen benachbarten Konterlatten zu bestimmen ist.
[0043] Gemäß Figur 5 kann der Steg 3 seitlich über die Platte 1 hinausgeführt werden, wobei
die Platte 1 dann auf einer Deckenplatte 18 oder einer Hauswand 19 aufliegt. Der über
die Platte 1 hinausragende Abschnitt 20 des Steges 3 kann dann entsprechend einem
bekannten Sparrenkopf gestaltet werden und dabei auch als Träger einer Dachrinne 21
fungieren, die dann über bekannte Rinnenhalter 22 an einer separat vorzusehenden Traufbohle
23 befestigt wird.
[0044] In Figur 6 und 7 ist ein weiteres erfindungsgemäßes Betonfertigteil dargestellt,
nämlich eine doppelwandige Hohlplatte, die in Figur 7 im Querschnitt dargestellt ist
und hergestellt wird unter Verwendung eines Steges 24, wie er in der Figur 6 gezeigt
ist. Dieser Steg 24 ist wie der Steg 3 an seinem unteren Ende mit Ausnehmungen 10
bzw. Aufstandelementen 14 versehen, mit denen er in einer Platte 25 steht, und dabei
wie oben beschrieben auch die in dieser vorgesehenen Bewehrung 26 trägt.
[0045] Wesentlich ist hier noch, dass der Steg 24 spiegelsymmetrisch ist zu einer Mittelquerebene
27, so dass der Steg auch an seiner oberen Schmalseite 28 entsprechende Öffnungen
29 aufweist, sowie entsprechende Aufstandelemente 30. Damit ist eine Platte 25, die
wie oben beschrieben hergestellt wird, nach dem Aushärten zu wenden und kann dann
mit ihrem Steg 24 in ein vorbereites Bett aus aushärtbarem Material gestellt werden,
das dann die weitere Platte 31 bildet, die wiederum mit einer separaten Bewehrung
32 versehen ist. Man erhält so eine Hohlkammerplatte bzw. ein zweischaliges Wandelement,
wobei in den Hohlraum 33 zwischen den beiden Platten 25 und 31 entweder ein Dämm-
oder Isoliermaterial gefüllt werden kann oder aber auch ein aushärtbares Material,
zum Beispiel Beton. Damit beim Verfüllen mit diesem Isolier- oder aushärtbaren Material
dieses durch die Stege 24 hindurchtreten kann, sind auch in diesen wiederum Öffnungen
34 vorgesehen, wie dies in den Figuren zu erkennen ist.
[0046] Der Vorteil bei den hier beschriebenen Bauteilen liegt insbesondere darin, dass die
verwandten Stege 3 bzw. 24 aufgrund ihrer Materialwahl aus glasfaserverstärktem Kunststoff
nicht korrosionsanfällig sind. Aufgrund ihrer insbesondere in Figur 2 zu erkennenden
Wellung sind diese Stege sehr stabil und über die an dem Steg vorgesehenen Aufstandelemente
14 bzw. 30 treten an Außenseiten der erfindungsgemäß hergestellten Bauelemente ebenfalls
keine korrosionsanfälligen Elemente nach außen.
[0047] Insbesondere kann bei der Herstellung eines zweischaligen Betonelementes, wie es
in der Figur 7 dargestellt ist, der Steg 24 auch die Funktion des Abstandhalters zwischen
zwei beabstandeten Bewehrungen 26 und 32 übernehmen und somit eine Vereinfachung der
Herstellung bei gleichzeitiger Verbilligung aufgrund von Wegfall separater Aufständer-
bzw. Abstandelemente ermöglichen.
[0048] Figur 8 zeigt eine Dachtafel ähnlich Figur 1. Deshalb werden hier für einander entsprechende
Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet. Der Unterschied zu Figur 1 besteht in
der Verankerung des Steges 3 in der Platte 1: Der Steg 3 weist hier in seinem in die
Platte 1 eingetauchten Bereich eine Vielzahl von Bohrungen 10 auf, die in einer geraden
Linie in sämtlichen Wellenflanken in Längsrichtung des Steges 3 angeordnet sind. Hier
genügt also ein einziger in Längsrichtung durchgehender Haltestab 2, um die gewünschte
formschlüssige Verankerung des Steges 3 in der Platte 1 herbeizuführen. Es kann sich
dabei um einen ohnehin vorhandenen Bewehrungsstab der Platte 1 oder um einen zusätzlichen
Befestigungsstab handeln.
[0049] Die Bohrung 10 ist in ihrem Durchmesser wieder erheblich größer ausgeführt als der
Durchmesser des Stabes 2, so dass die Flächenpressung am Umfang der Bohrung 10 entsprechend
verringert, im Ausführungsbeispiel zumindest halbiert wird.
[0050] An der Oberseite des Steges 3 ist ein in Steglängsrichtung laufender Obergurt 6 angebracht.
Er kann aus dem gleichen Material wie der Steg 3 bestehen und mit ihm verklebt sein.
Zweckmäßig erstreckt er sich über die gesamte Amplitude des Wellsteges. An seiner
Oberseite schließt sich eine Holzlatte 7 an für die Auflagerung der Dachhaut, insbesondere
der nicht dargestellten Dachlatten.
[0051] Schließlich sind in Figur 8 noch die beidseits des Steges 3 beginnenden Dämmstoffbahnen
35a und 35b zu erkennen.
[0052] Figur 9 zeigt eine andere Ausführungsform für den Steg. Anstelle des Wellsteges 3
ist hier ein Kastensteg 40 dargestellt. Er besteht aus einem im wesentlichen rechteckigen
Hohlprofil aus faserverstärktem Kunststoff mit mehreren Querwänden und ist an seiner
in die Platte 1 eintauchenden Unterseite offen, damit der Beton innerhalb des Hohlprofiles
das gleiche Niveau wie außerhalb erreicht.
[0053] Zur formschlüssigen Verankerung des Kastensteges 40 weist er in seiner in die Platte
1 eintauchenden unteren Bereich die schon beschriebenen Öffnungen 10 auf, die von
einem Verankerungselement 2, insbesondere einem Stab durchquert werden.
[0054] Am oberen Ende trägt der Steg 40 einen in der Wandstärke verdickten Obergurt 6 als
einstückig mit ihm verbundenes, integrales Teil, so dass hier kein zusätzlicher Obergurt
wie in Figur 8 angebracht werden muss. Hieran schließt sich nach oben die bereits
beschriebene Latte 7 an.
[0055] Figur 10 zeigt einen Steg 41 in Form eines trapezförmigen Hohlprofils, das sich von
der Platte 1 ausgehend nach oben verjüngt. Im übrigen ist der obere Aufbau praktisch
gleich wie in Figur 9.
[0056] Ein Unterschied besteht darin, dass der Steg 41 am unteren Ende in U-förmigen Befestigungselementen
42 steckt. Diese Befestigungselemente bestehen aus Baustahl und sind flächig mit den
Längsrändern des Steges 41 verklebt. An ihrer Unterseite sind die Befestigungselemente
42 mit Haltestäben oder der Bewehrung 2 verschweißt.
[0057] Damit die metallischen Befestigungselemente 42 eine genügende Beton-Überdeckung erhalten,
kann es zweckmäßig sein, die Platte 1 im Anschlussbereich der Kastenstege etwas nach
oben zu ziehen.
[0058] Figur 11 zeigt die Verbindung zweier im Giebelbereich aneinanderstoßender Dachtafeln
1. Dort trägt jede Dachtafel mehrere einbetonierte und mit der Bewehrung verbundene
Scharnierteile 36. Diese Scharnierteile ragen an einer abgeschrägten Stirnfläche 1a
der Platten 1 aus diesen heraus und weisen dort jeweils eine Bohrung 36a auf. Die
Scharnierteile 36 sind in einem solchen Rastermaß in den gegenüberliegenden Dachtafeln
1 einbetoniert, dass die Bohrungen 36a der aufeinanderfolgenden Scharnierteile 36
bei fluchtenden Dachplatten hintereinanderzuliegen kommen, so dass eine gemeinsame
Scharnierachse 37 durch sämtliche Öffnungen 36a hindurchgesteckt werden kann. Beide
Dachtafeln 1 sind somit an der Scharnierachse 37 schwenkbar gelagert und können gemeinsam
transportiert und aufgestellt werden. Dabei läuft die Scharnierachse 37 zweckmäßig
nahezu über die gesamte Breite der Dachtafel und steht in den Bereichen, wo keine
Scharnierteile 36 angreifen, für das Einhängen von Lasthaken für den Transport zur
Verfügung.
[0059] Außerdem kann die Scharnierachse 37 zur Verankerung einer Firstbohle 43 verwendet
werden. Diese Firstbohle - im allgemeinen aus Holz - wird von oben auf den Scharnierbereich
aufgesetzt und mittels einer die Firstbohle durchquerenden Hakenschraube 44 an der
Scharnierwelle 37 verspannt.
[0060] Schließlich zeigt Figur 11, dass die beiden Dachtafeln an ihrem oberen parallel zum
Giebel verlaufenden Rand jeweils eine außenliegende Armierung 38 tragen. Diese Armierung
umgibt U-förmig den oberen Längsrand der Platte 1 und besteht ebenso wie die Scharnierteile
aus Edelstahl. Sie kann einen in der Zeichnung nicht dargestellten Anschlag aufweisen,
um die maximale Öffnungsstellung der beiden miteinander verbundenen Dachtafeln zu
begrenzen.
[0061] Die Armierung 38 oder der nicht gezeigte Keil kann alternativ oder zusätzlich für
die Montage der Firstbohle 43 verwendet werden.
[0062] Figur 12 zeigt den gegenüberliegenden unteren Rand einer Dachtafel, nämlich dort,
wo sie auf einer Gebäudedecke oder Gebäudewand aufgelagert wird. Dazu ist in einem
entsprechenden Beton-Auflager 50 des Gebäudes eine horizontal durchlaufende Winkelrille
50a eingeformt, die an die Form und Neigung der Dachtafel 1 angepasst ist. Die Platte
trägt an ihrem unteren Rand eine sie umgebende U-förmige Armierung 39, die mit Verbindungsblechen
39a in die Platte 1 einbetoniert und vorzugsweise auch mit deren Bewehrung verbunden
ist. Sie besteht aus Edelstahl und weist eine in der unteren Plattenebene liegende
untere Auflagefläche 39b und eine dazu senkrechte stirnseitige Auflagefläche 39c auf.
Mit diesen Flächen stützt sie sich unter Zwischenlage einer Elastomerschicht 51 flächig
auf dem Betonauflager 50 ab.
1. Fertigteil aus Beton oder anderem aushärtbaren Material, insbesondere Dachtafel, mit
wenigstens einer Platte (1, 25), die mit einer Bewehrung (2, 26) versehen ist und
im wesentlichen senkrecht aus der Platte vorstehende Stege (3, 24, 40, 41) aufweist,
die die Platte (1, 25) aussteifen und eine Verbindung mit einer parallel zu ihr verlaufenden,
im wesentlichen flächigen Abdeckung (8, 31) gestatten,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3, 24, 40, 41) aus faserverstärkten Kunststofftafeln bestehen, die an
ihrem einen Längsrand in die Platte (1, 25, 40, 41) aus Beton oder anderem aushärtbaren
Material eintauchen und dort formschlüssig verankert sind.
2. Fertigteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (40, 41) durch ein Hohlprofil bildende Kunststofftafeln gebildet sind.
3. Fertigteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hohlprofil als Rechteck-, Dreieck- oder Trapez-Profil ausgebildet ist.
4. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3) durch je eine gewellte Tafel gebildet sind, wobei das Wellenprofil
parallel zur Platte (2, 26) verläuft.
5. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3, 24, 40, 41) zu ihrer formschlüssigen Verankerung an ihrem in die Platte
(1, 25, 40, 41) eintauchenden Längsrand Öffnungen (10) aufweisen.
6. Fertigteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen (10) von Haltestäben (2) durchquert sind.
7. Fertigteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungen bei einem gewellten Steg (3) in den Wellen längs einer geraden Linie
aufeinanderfolgen.
8. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3, 24, 40, 41) an ihrem in die Platte (1, 25) eintauchenden Längsrand
in Querrichtung abstehende Verankerungselemente (2) aufweisen.
9. Fertigteil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (40) an ihrem in die Platte (1, 25) eintauchenden Längsrand Befestigungselemente
(42), insbesondere metallische U-Profile, aufweisen, an denen Haltestäbe (2) befestigt
sind.
10. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3, 24, 40, 41) nur etwa 4 cm, vorzugsweise nur etwa 2,5 cm in die Platte
(1, 25) eintauchen.
11. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3, 24, 40, 41) an ihrem der Platte (1, 25) abgewandten Längsrand einen
Versteifungsgurt (6) aufweisen.
12. Fertigteil nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Versteifungsgurt (6) zumindest eine Befestigungslatte (7) für eine Abdeckung,
insbesondere für eine Dachhaut trägt.
13. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3, 24, 40, 41) in die Platte (1, 25) eintauchende Auflagerelemente (14)
aufweisen.
14. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (3, 24, 40, 41) auf der Bewehrung (2) der Platte (1, 25) aufstehen.
15. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zwischenraum zwischen benachbarten Stegen (3, 24, 40, 41) mit Wärmedämmstoff
(35a, 35b) gefüllt ist.
16. Fertigteil nach Anspruch 1 als Dachtafel,
dadurch gekennzeichnet,
dass am oberen, horizontal verlaufenden Längsrand der Platte (1) Scharnierteile (36) angeordnet
sind und dass jeweils 2 gegenüberliegende Dachtafeln schwenkbar miteinander verbunden
sind.
17. Fertigteil nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scharnierteile (36) mit Bewehrungselementen (2) der Platte (1) verbunden sind.
18. Fertigteil nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem genannten Längsrand eine den Plattenrand umfassende Armierung (38) angeordnet
ist.
19. Fertigteil nach Anspruch 16 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Scharnierteilen (36, 37) und/oder der Armierung (38) eine Firstbohle (43)
montiert ist.
20. Fertigteil nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Firstbohle (43) mittels Hakenschrauben (44) oder dergleichen an einer Scharnierachse
(37) befestigt ist.
21. Fertigteil nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Armierung (38) einen Keil trägt, der mit einer Armierung der gegenüberliegenden
Dachtafel im Sinne eines Anschlages korrespondiert.
22. Fertigteil nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem unteren, horizontal verlaufenden Rand der Platte (1) eine außenliegende
Armierung (39) zur Auflagerung der Dachtafel auf eine Deckenplatte oder eine Wand
angeordnet ist.
23. Fertigteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (31) eine weitere Platte aus aushärtbarem Material ist, die mit einer
Bewehrung (32) versehen ist und dass der Steg (24) in diese weitere Platte (31) eintaucht.