[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen von Arbeiten an
Metallwänden nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Im Stand der Technik ist ein derartiges Verfahren seit Jahrzehnten im Einsatz.
[0003] Werden im Schiffbau oder bei Industrieanlagen aus Stahl und/oder anderen Metallen
Gerüste benötigt, so werden diese in der Regel vom Boden, also auf festem Grund stehend,
am Metallwandobjekt hoch gebaut. Damit diese Gerüste, insbesondere auch bei Sturm,
standfest sind, werden sie am Objekt baufolgend verankert. Die Anzahl der Anker am
Objekt ergibt sich je nach Statik und Objektgeometrie. Diese Verankerungen müssen
mit dem Abbau des Gerüstes wieder entfernt werden.
[0004] Kann das Gerüst aufgrund örtlicher oder sonstiger Gegebenheiten nicht vom Boden aufgebaut
werden, so werden Hängerüstungen verwendet. Dies sind anspruchsvolle Gerüstkonstruktionen,
die nur durch Spezialisten erstellt werden können und bei jedem Objekt einer gesonderten
Statik bedürfen. Bei diesen Hängerüstungen ist es unerläßlich, daß der für das Hängegerüst
tragende Teil des Objektes soweit fertiggestellt ist, daß er statisch den Anbau einer
Hängerüstung zuläßt.
[0005] Zur Befestigung der Hängerüstungen am Metallwandobjekt sind Halterungen, sogenannte
Gerüstverankerungen, am Objekt anzubringen. Dieses geschieht durch die Anbringung
von U-Eisen, sogenannte Telefonhörer, in die die Hängerüstungen eingehängt bzw. anderweitig
befestigt werden. Die Anbringung erfolgt im Schiff- bzw. Industriebau durch Anschweißen,
Verkleben oder Einlassen der U-Eisen am Objekt. Beim Rückbau des Gerüstes müssen diese
Halterungen mit einer Trennscheibe abgeflext, mit einem Schweißbrenner abgetrennt
werden. Mit diesen Arbeiten werden die metallische Oberfläche, sowie Fenster und sonstige
sich in der Nähe befindliche Einrichtungen naturgemäß erheblich beschädigt.
[0006] Von dem Hängegerüst werden nicht nur bautechnische Arbeiten, sondern auch Oberflächenbeschichtungsarbeiten
einschließlich Schlußanstrich der Objekte durchgeführt, die um die U-Eisen herum und
unter den U-Eisen erfolgen, an die das Hängegerüst angebracht wird. Die Oberflächenbehandlung
unter den U-Eisen kann erst durchgeführt werden, nachdem die U-Eisen beseitigt werden.
[0007] Die Beseitigung der U-Eisen durch Flex wie Schweißbrenner führt in der Regel dazu,
daß nicht nur das U-Eisen abgetrennt, sondern die umliegende Außenfläche durch wegspritzende
heiße Stahlspäne, Funkenflug, Staub wie Mauerbrocken und die innen liegenden Flächen
durch die entstehende Hitze wieder beschädigt werden, die danach ausgebessert bzw.
völlig neu beschichtet werden müssen. Außerdem kann die Oberfläche unter den U-Eisen
erst nach Abtrennung beschichtet werden. Dadurch ist es nicht möglich, eine optisch
einwandfreie Beschichtung, insbesondere einen Schlußanstrich, zu erhalten, die insbesondere
bei hohen Ansprüchen an die Optik wie bei Kreuzfahrtschiffen bestimmten Industrie-
wie Stahlkonstruktionen, Tanks etc. erwünscht ist.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Hängegerüst ohne
die oben beschriebenen Nachteile, d.h. ohne nachfolgende Schweiß-, Flex-, Abbruch-
oder ähnliche Arbeiten, die die benachbarten Oberflächen etc. beschädigen können,
zu installieren bzw. das eingangs genannte Verfahren im entsprechenden Sinn zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in überraschender Weise dadurch gelöst, daß wasserfeste,
rostfreie Grundplatten beabstandet voneinander am Objekt zum permanenten Verbleib
an demselben befestigt werden, und daß die Halterungen jeweils mittels einer wieder
lösbaren Schraub- oder Steckverbindung an der jeweiligen Grundplatte befestigt werden,
und daß nach dem Lösen und Entfernen der wieder verwendbaren Halterungen von der Grundplatte
die Schraub- oder Steckverbindung verschlossen wird.
[0010] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Hängegerüst wie im bisherigen Verfahren
an U-förmigen Halterungen befestigt, jedoch mit dem Unterschied, daß diese U-Halterungen
nicht fest, sondern wieder lösbar am Objekt befestigt werden, wobei die U-Halterungen
an der dem Objekt zugewandten Seite auch mit einer Schutzschicht zur Vermeidung von
Verkratzungen versehen sein können. Diese Befestigungen der U-Halterungen wird wie
folgt erreicht:
[0011] An dem Objekt werden dauerhaft Grundplatten mit einer Öffnung befestigt, an die die
U-Halterungen mittels Schraub-, Steck- oder sonstiger Verbindung befestigt werden.
Nach Demontage der U-Halterungen werden die Öffnungen durch Blindschrauben, -stecker
oder Ähnliches geschlossen.
[0012] Die Grundplatte besteht aus Stahllegierungen, die durch den jeweiligen Gebrauch nicht
angegriffen werden, oder aus einer mit dem jeweils am Objekt genutzten Beschichtungssystem
beschichteten Eisenplatte. Die Grundplatte wird vor oder bei Errichtung des Hängegerüstes
in das Objekt eingelassen oder darauf gesetzt. Die Grundplatte kann auch durch die
Vorabbeschichtung der jeweiligen Objektoberfläche durch die Oberfläche selbst ersetzt
werden, in die, vorausgesetzt die Statik der Objekte erlaubt dies, die notwendigen
Schraub-, Steck- oder sonstigen Verbindungen eingebracht werden, die nach Beseitigung
der U-Halterungen wieder verschlossen werden.
[0013] In allen Fällen tritt beim Gerüstabbau keine Beschädigung der jeweiligen Oberfläche
auf und die Herstellung einer gleichmäßigen Oberflächenbeschichtung ist gewährleistet.
[0014] Die jeweiligen Grundplatten können immer wieder als Basis für die Halterung zukünftiger
Hängerüstungen verwendet werden.
[0015] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung zum besseren
Verständnis der Erfindung erläutert. Es dürfte einleuchten, daß die Erfindung nicht
auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist. Es wird hierzu auf die Ansprüche verwiesen.
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte
Grundplatte, und
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht von oben auf eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte
Grundplatte mit U-förmiger Halterung.
[0017] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäß an einer Schiffsaußenhaut (nicht gezeigt) angeschweißte
Grundplatte allgemein mit 10 bezeichnet. Sie weist eine rechteckige Form und eine
mittig angeordnete kreisförmige Öffnung mit Gewinde 12 auf. Diese Grundplatte besteht
aus seewasserfestem, rostfreiem Chrom-Nickel-Stahl. Die Form und Größe der erfindungsgemäß
eingesetzten Grundplatte ist nicht kritisch, sondern kann im beliebigen Rahmen entsprechend
den statischen Anforderungen gewählt werden, also auch rund sein. Ebenso verhält es
sich mit dem Material. Andere Materialien sind für den Fachmann denkbar. Es dürfte
jedoch einleuchten, daß die Grundplatte 10 mit oder ohne Beschichtung den Witterungseinflüssen
jahrelang standhalten muß, da sie zum permanenten Verbleib am Objekt (nicht gezeigt)
befestigt wird. Ebenfalls ist die Anzahl der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Grundplatten 10 nicht kritisch, sondern wird vom Fachmann anhand der
Abmessungen des Objektes und der eingesetzten Hängerüstungen (nicht gezeigt) bestimmt.
[0018] In Fig. 2 ist die Grundplatte 10 aus einer anderen Sicht gezeigt, dort nämlich zusammen
mit der U-förmigen Halterung 16, welche mittels einer Schraube 14 sicher an der Grundplatte
10 befestigt ist, wozu die Schraube in das Gewinde 12 eingeschraubt wird. Es dürfte
dem Fachmann einleuchten, daß nunmehr die nicht gezeigten Hängerüstungen mit entsprechenden
Haken/Verankerungen in den Freiraum 18 eingehängt oder sonstwie befestigt werden können.
Nachdem die erforderlichen Arbeiten am Schiffsrumpf durchgeführt worden sind, wird
die Halterung 16 von der Grundplatte 2 entfernt, indem die Schraube 14 gelöst wird.
Der Halter 16 kann bei einem nächsten Einsatz an einem anderen Objekt wieder verwendet
werden, während die Grundplatte 10 am jeweiligen Objekt verbleibt, und zwar derart,
daß nach Lösen der Schraube 14 dieselbe oder eine andere wieder in die Öffnung 12
eingeschraubt wird, um eine durchgehende Oberfläche zu erzeugen.
1. Verfahren zum Durchführen von Arbeiten an Metallobjekten, insbesondere Schiffswänden
oder Industrieanlagen und Stahlkonstruktionen mittels Hängerüstungen, die über eine
Vielzahl von U-förmigen Halterungen mit dem jeweiligen Metallwandobjekt verbunden
werden, dadurch gekennzeichnet, daß wasserfeste, rostfreie Grundplatten (10) beabstandet voneinander am Metallwandobjekt
zum permanenten Verbleib an demselben befestigt werden, und daß die Halterungen (16)
jeweils mittels einer wieder lösbaren Schraub- oder Steckverbindung (14) an der jeweiligen
Grundplatte (10) befestigt werden, und daß nach dem Lösen und Entfernen der wieder
verwendbaren Halterungen (16) von der Grundplatte (10) die Schraub- oder Steckverbindung
(14) verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Grundplatten aus Chrom-Nickel-Stahl oder aus einer mit dem jeweils am Metallwandobjekt
eingesetzten Beschichtung beschichteten Eisenplatte eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (10) vor oder bei Errichtung des Hängegerüstes in das Metallwandobjekt
eingelassen oder auf dasselbe aufgesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatten (10) an der Außenwand eines Schiffes angeschweißt, geklebt oder
eingelassen werden.