[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von Einzelblättern in einem Drucker
oder in einem Kopierer, wobei ein beidseitiger Druckvorgang auf Einzelblättern erfolgt.
[0002] Hochleistungsdrucker können im sogenannten Duplexbetrieb betrieben werden, der auch
Duplex-Farbspot-Betrieb genannt wird. Bei dieser Betriebsart werden Einzelblätter
beidseitig bedruckt. Wenn auf der einen Seite nur ein Druck und auf der anderen Seite
zwei Drucke mit unterschiedlichen Farben erfolgen, so spricht man vom Duplex-Druckbetrieb
mit dreimaligem Bedrucken. Wenn auf beiden Seiten des Einzelblattes jeweils zwei Drucke
erfolgen, so spricht man vom Duplex-Druckbetrieb mit viermaligem Bedrucken.
[0003] Verschiedene Duplexdrucksysteme mit mindestens zwei Druckwerken sind aus der US 4,591,884
A bekannt. Ein weiteres Hochleistungsdruckgerät mit zwei Druckwerken ist aus der WO
91/13386 A1 bekannt. Es weist zwei Druckwerke und Wendekanäle zum Wenden der Einzelblätter
auf. Jedem Druckwerk ist ein Umdruck-Transportweg zugeordnet. Die beiden Umdrucktransportwege
sind über einen Verbindungskanal miteinander verbunden.
[0004] Werden in einem derartigen Hochleistungsdruckgerät mit zwei Druckwerken die Einzelblätter
so zugeführt, daß zwischen zwei Einzelblättern der Abstand größer als die Länge eines
Einzelblattes in Transportrichtung gesehen ist, so wird zwischen zwei Einzelblättern
ein Sicherheitsabstand geschaffen, der es gestattet, beim Transport der Einzelblätter
an Kreuzungsstellen der Blatttransportwege in Lücken zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Einzelblättern ein weiteres Einzelblatt einzuschleusen. Bei dieser Vorgehensweise
ist jedoch der Blattdurchsatz aufgrund der relativ großen Blattabstände relativ gering.
[0005] Aus der US 5,159,395 ist ein Druckgerät mit nur einem Druckwerk bekannt, in dem ebenfalls
zwischen aufeinanderfolgende Einzelblätter eines Blattstroms Abstände geschaffen werden,
um weitere Einzelblätter nachträglich in den Blattstrom einzuschleusen.
[0006] Aus der US 5,337,135 ist ein weiteres Druckgerät mit nur einem Druckwerk bekannt,
in dem ein erster Druckbetriebszustand mit einem ersten, relativ engem Blattabstand
vorgesehen ist und ein zweiter Betriebszustand mit einem zweiten, größeren Blattabstand,
wobei im zweiten Betriebszustand wiederum nachfolgende Blätter in einen vorhandenen
Blattstrom eingeschleust werden.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Bedrucken von Einzelblättern in einem
Drucker oder in einem Kopierer in der Betriebsart Duplex-Druckbetrieb anzugeben, bei
dem ein hoher Durchsatz von Einzelblättern bei geringem Verschleiß und verringerter
Staugefahr erreicht wird.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0009] Bei der Erfindung werden die Einzelblätter gruppenweise auf dem Transportweg innerhalb
des Druckers geführt. Auf diese Weise kann bei Umdruckgeschwindigkeit zwischen den
Einzelblättern ein geringer Abstand eingestellt werden. Die Antriebselemente für den
Transport werden durch einen zusätzlichen Start- und Stoppbetrieb nicht belastet,
so daß der Verschleiß des gesamten Transportsystems verringert ist. Auch der Steuerungsaufwand
ist reduziert, da Weg- und Schalttoleranzen nicht auftreten und entsprechende Pufferzonen
nicht erforderlich werden. Der Durchsatz von Einzelblättern durch den Drucker bzw.
den Kopierer ist erhöht, da die Gruppe von Einzelblättern mit maximaler Geschwindigkeit
auf dem Transportweg geführt werden können.
[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Bedrucken von Einzelblättern
angegeben, bei dem eine vorbestimmte Zahl von Einzelblättern zu einer Gruppe zusammengefaßt
wird, wobei die Einzelblätter bei Umdruckgeschwindigkeit einen vorgegebenen Abstand
voneinander haben, der kleiner als die Länge eines Einzelblatts in Transportrichtung
gesehen ist, die Einzelblätter dieser Gruppe einem ersten Druckwerk nacheinander zum
Bedrucken mit einer ersten Farbe auf der ersten Seite zugeführt werden, die Einzelblätter
der Gruppe unter Wenden der Einzelblätter erneut dem ersten Druckwerk nacheinander
zum Bedrucken mit der ersten Farbe auf der zweiten Seite zugeführt werden, und bei
dem danach die Einzelblätter der Gruppe dem zweiten Druckwerk zum Bedrucken mit der
zweiten Farbe auf der zweiten Seite zugeführt und dann ausgegeben werden.
[0011] Dieser Erfindungsaspekt betrifft den Duplex-Druckbetrieb mit dreimaligem Bedrucken.
Die Einzelblätter werden gruppenweise an zwei Druckwerken vorbeigeführt, um auf einer
Seite einen Druck und auf der anderen Seite zwei verschiedenfarbige Drucke aufzubringen.
Auch bei diesem Erfindungsaspekt kann der Abstand zwischen zwei Einzelblättern minimal
und die Transportgeschwindigkeit maximal sein. Somit wird ein hoher Durchsatz bei
geringem Verschleiß für die Antriebselemente erreicht.
[0012] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden nach dem zweimaligem
Zuführen der Gruppe von Einzelblättern zu dem ersten Umdrucktransportweg anschließend
an das letzte Einzelblatt der Gruppe das erste Einzelblatt einer nachfolgenden Gruppe
von Einzelblättern zugeführt. Durch diese Maßnahmen wird bei einer Vielzahl von Einzelblättern
ein insgesamt hoher Durchsatz erreicht, da der Abstand zwischen dem letzten Einzelblatt
einer vorhergehenden Gruppe und dem Einzelblatt einer nachfolgenden Gruppe gering
gehalten werden kann.
[0013] Vorzugsweise ist der Wegabstand zwischen dem letzten Einzelblatt der vorhergehenden
Gruppe und dem ersten Einzelblatt der nachfolgenden Gruppe annähernd dem vorbestimmten
Abstand. Auf diese Weise wird der Durchsatz von Einzelblättern maximal.
[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird über den Verbindungskanal
zumindest ein Teil der Einzelblätter der Gruppe abwechselnd dem ersten Ring und dem
zweiten Ring zugefördert. Auf diese Weise kann die Anzahl der Einzelblätter der Gruppe
groß sein, denn durch das abwechselnde Fördern können Einzelblätter am Anfang der
Gruppe und Einzelblätter am Ende der Gruppe nahezu gleichzeitig im Verbindungskanal
gefördert werden und am Ende der Förderstrecke im Verbindungskanal auf beide Ringe
verteilt werden. Eine große Zahl von Einzelblättern in einer Gruppe führt zu einer
verbesserten Ausnutzung der durch die beiden Druckwerke bereitgestellten Druckkapazität.
[0015] Bei einer bevorzugten Weiterbildung erfolgt das abwechselnde Zufördern der Einzelblätter
zu den beiden Ringen und/oder das Transportieren der Einzelblätter bis in Nähe der
Druckwerke mit gegenüber der Umdruckgeschwindigkeit der Druckwerke erhöhter Geschwindigkeit.
Aufgrund dieser erhöhten Fördergeschwindigkeit wird der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden
Einzelblätter einer Gruppe vergrößert. Dieser Abstand wird genutzt, um Einzelblätter
am Anfang der Gruppe und Einzelblätter am Ende der Gruppe abwechselnd zu fördern und
auf die beiden Ringe zu verteilen.
[0016] Ein praktisches Ausführungsbeispiel sieht vor, daß nach dem erneuten Vorbeilauf der
Einzelblätter der Gruppe am ersten Druckwerk diese ausgegeben werden oder die Einzelblätter
dem zweiten Druckwerk zum Bedrucken mit der zweiten Farbe auf der zweiten Seite zugeführt
und dann ausgegeben werden. Bei der ersten Variante wird ein Duplex-Druckbetrieb mit
dreimaligem Bedrucken und bei der zweiten Variante ein Duplex-Druckbetrieb mit viermaligem
Bedrucken der Einzelblätter realisiert.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
- Figur 1
- schematisch den Aufbau eines Hochleistungsdruckers, bei dem die Erfindung verwirklicht
ist,
- Figuren 2 bis 9
- Betriebsphasen des Duplex-Druckbetriebs mit viermaligem Bedrucken,
- Figuren 10 bis 17
- Betriebsphasen des Duplex-Druckbetriebs mit dreimaligem Bedrucken, und
- Figuren 18 bis 28
- Betriebsphasen mit viermaligem Bedrucken und abwechselndem Zuführen von Einzelblättern
dem ersten oder dem zweiten Transportring.
[0018] In Figur 1 ist ein Hochleistungsdrucker 10 dargestellt, der zum schnellen Drucken
von Einzelblättern aus Papier dient. Der Hochleistungsdrucker 10 enthält ein erstes,
unteres Druckwerk D1 sowie ein zweites, oberes Druckwerk D2. Beide Druckwerke D1,
D2 arbeiten nach dem bekannten elektrografischen Verfahren mit gleicher Umdruckgeschwindigkeit.
Den Druckwerken D1, D2 sind Fixiereinrichtungen nachgeschaltet, die schematisch in
der Figur 1 durch zwei Rollenpaare 12, 14 angedeutet sind. An den Hochleistungsdrucker
10 ist eine Papiereingabe 16 angeschlossen, die mehrere Vorratsbehälter 18 bis 24
mit Einzelblättern sowie einen externen Papiereingabekanal 26 enthält, über den von
außen Einzelblätter zugeführt werden können. Über einen Transportkanal 27 werden Einzelblätter
einem Eingabeabschnitt 28 zugeführt. Ausgabeseitig ist an den Hochleistungsdrucker
10 eine Papierausgabe 30 angeschlossen, die mehrere Ausgabebehälter 32 bis 36 enthält.
Ferner sind zwei Ausgabekanäle 38, 40 vorgesehen, über die Einzelblätter an weiterverarbeitende
Stationen ausgegeben werden können. Der Hochleistungsdrucker 10 gibt die bedruckten
Einzelblätter über den Ausgababschnitt 42 ab.
[0019] Im Inneren des Hochleistungsdruckers 10 sind Transportwege für den Transport der
Einzelblätter angeordnet, durch die verschiedene Betriebsarten des Hochleistungsdruckers
realisiert werden. Den Druckwerken D1, D2 sind jeweils Umdruck-Transportwege 44, 46
zugeordnet, die jeweils durch Antriebe so eingestellt sind, daß die zugeführten Einzelblätter
an den Druckwerken D1, D2 ihre Umdruckgeschwindigkeit haben. Beide Umdruck-Transportwege
44, 46 sind über einen Verbindungskanal 48 miteinander verbunden. Der Transportweg
um das erste Druckwerk D1 ist zu einem Ring R1 durch einen Zuführkanal 50 ergänzt,
über den auch Einzelblätter vom Eingabeabschnitt 28 dem zweiten Umdruck-Transportweg
46 zugeführt werden können. Der Transportweg für das zweite Druckwerk D2 wird auf
ähnliche Weise zu einem Ring R2 durch einen Abführkanal 52 ergänzt, über den vom Druckwerk
D1 bedruckte Einzelblätter dem Ausgabeabschnitt 42 zugeführt werden können.
[0020] Zwischen dem Eingabeabschnitt 28, dem ersten Umdruck-Transportweg 44 und dem Zuführkanal
50 ist eine erste Weiche W1 angeordnet, die es ermöglicht, daß Einzelblätter vom Eingabeabschnitt
28 wahlweise dem ersten Umdruck-Transportweg 44 oder dem Zuführkanal 50 zugeführt
werden. Eine weitere Variante besteht darin, daß auf dem Zuführkanal 50 in Richtung
der Weiche W1 transportierte Einzelblätter dem ersten Umdruck-Transportweg 44 zugeführt
werden können.
[0021] Weiterhin sind eine zweite Weiche W2 und eine dritte Weiche W3 an den Enden des Verbindungskanals
48 angeordnet und verbinden jeweils die angrenzenden Transportwege 44, 48, 52 bzw.
46, 48, 50. Eine vierte Weiche W4 befindet sich in der Nähe des Ausgabeabschnitts
42 und verbindet die angrenzenden Transportwege. Die Papierausgabe 30 enthält eine
fünfte Weiche W5, die als Wendevorrichtung arbeitet. Ferner ist noch auf eine Aussteuereinrichtung
54 hinzuweisen, der über eine Weiche W6 Ausschuß-Einzelblätter zugeführt werden.
[0022] Durch die in Figur 1 beschriebene Anordnung können verschiedene Betriebsarten des
Hochleistungsdruckers 10 verwirklicht werden. Unter diesen Betriebsarten sind auch
die hier relevanten Betriebsarten Duplex-Druckbetrieb mit viermaligem Bedrucken sowie
der Duplex-Druckbetrieb mit dreimaligem Bedrucken.
[0023] In den Figuren 2 bis 9 sind verschiedene Betriebsphasen beim Duplex-Druckbetrieb
mit viermaligem Bedrucken dargestellt. Aus Übersichtsgründen sind in den Figuren eine
Vielzahl von Komponenten, welche in Verbindung mit Figur 1 erläutert wurden, weggelassen
worden. Es ist jedoch leicht erkennbar, wie die in den Figuren 2 bis 9 gezeigten Betriebsabläufe
durch die in der ausführlicheren Darstellung nach Figur 1 gezeigten Komponenten realisiert
werden.
[0024] Wie erwähnt werden beim Duplex-Druckbetrieb die Vorderseite und die Rückseite der
Einzelblätter mit Bildmustern verschiedener Farbe bedruckt. Selbstverständlich ist
hierfür Voraussetzung, daß die Druckwerke D1 und D2 verschiedenfarbige Druckbilder
drucken können. In der in Figur 2 gezeigten ersten Betriebsphase werden eine Gruppe
von sechs Einzelblättern B1 bis B6 über den Eingabeabschnitt 28 und die Weiche W1
(vgl. hierzu jeweils Figur 1) eingezogen und längs dem ersten Umdruck-Transportweg
44 am unteren Druckwerk D1 vorbeigeführt, wobei die erste Seite mit einer ersten Farbe,
angedeutet durch Punkte, bedruckt wird. Während das erste Einzelblatt B1 nahezu die
Weiche W2 und den Verbindungskanal 48 erreicht hat, befindet sich das letzte Einzelblatt
B6 der Gruppe noch im bzw. vor dem Eingabeabschnitt 28.
[0025] Figur 3 zeigt, daß die Blätter nacheinander den Verbindungskanal 48 durchsetzen und
über den zweiten Umdruck-Transportweg 46 dem zweiten Druckwerk D2 zum Bedrucken zugeführt
werden. Beim Durchlauf des Verbindungskanals 48 ist vorzugsweise eine höhere Transportgeschwindigkeit
als die Umdruckgeschwindigkeit vorhanden, um die Einzelblätter auf der Wegstrecke
zwischen den beiden Druckwerken D1, D2 in möglichst kurzer Zeit zu befördern. Kurz
vor dem Erreichen des Druckwerks D2 werden die Einzelblätter B1 bis B6 wieder auf
Umdruckgeschwindigkeit abgebremst. Am Druckwerk D2 wird auf die durch das Druckwerk
D1 bereits bedruckte Seite ein weiterer Druck mit einer anderen Farbe, z.B. Rot, aufgebracht.
In Figur 3 ist dieser zweite Druckvorgang durch Längsstriche gekennzeichnet.
[0026] Figur 4 zeigt die Betriebsphase, bei der das erste Einzelblatt B1 nach dem Bedrucken
weitergefördert und an der Weiche W4 mit Wendefunktion gewendet worden ist. Danach
werden die Einzelblätter B1 bis B6 nacheinander längs des Abführkanals 52 wieder in
Richtung des ersten Druckwerks D1 gefördert. Zu beachten ist, daß sich das sechste
Einzelblatt B6 noch in einem ausreichenden Sicherheitsabstand vor dem ersten Blatt
B1 auf dem Weg in Richtung Verbindungskanal 48 befindet.
[0027] Figur 5 zeigt die Betriebsphase, bei der das sechste Einzelblatt B6 durch das zweite
Druckwerk D2 bedruckt wird, während das erste Einzelblatt B1 bereits den Verbindungskanal
48 durchlaufen hat und nunmehr entlang dem Zuführkanal 50 gefördert wird. Sämtliche
Einzelblätter B1 bis B6 werden an der Weiche W4 gewendet.
[0028] Figur 6 zeigt das erste Einzelblatt B1 kurz vor dem Zuführen zum ersten Druckwerk
D1. Die Fördergeschwindigkeit für das Einzelblatt B1 wird wieder auf die Umdruckgeschwindigkeit
eingestellt. Die weiteren Einzelblätter B2 bis B6 werden noch mit erhöhter Geschwindigkeit
gefördert.
[0029] Figur 7 zeigt, daß die Einzelblätter B1 und B2 zum dritten mal bedruckt werden, d.h.
das erste Druckwerk bedruckt die andere Seite der Einzelblätter, in Figur 7 durch
Punkte verdeutlicht. Das sechste Einzelblatt B6 befindet sich noch im Verbindungskanal
48, hat jedoch einen ausreichend großen Sicherheitsabstand vom nachfolgenden Einzelblatt
B1.
[0030] Im Bildteil rechts ist zu erkennen, daß in der Papiereingabe 16 bereits das erste
Einzelblatt B1' der nachfolgenden Gruppe zugeführt wird, um im Anschluß an den Vorbeilauf
des Einzelblatts B6 an der Weiche W1 in den ersten Umdruck-Transportweg 44 eingeschleust
zu werden.
[0031] Figur 8 zeigt das erneute Zuführen des Einzelblatts B1 sowie der weiteren Einzelblätter
B2 bis B6 der ersten Gruppe zum Druckwerk D2. An diesem Druckwerk D2 wird der vierte
Druck aufgebracht. Rechts im Bild ist zu erkennen, daß die Einzelblätter B1', B2',
B3' der nachfolgenden Gruppe an der Weiche W1 dem ersten Umdruck-Transportweg 44 zugeführt
werden. Der Abstand zwischen dem letzten Einzelblatt B6 der ersten Gruppe und dem
ersten Einzelblatt B1' der zweiten Gruppe entspricht dem vorbestimmten Abstand a der
Einzelblätter bei Umdruckgeschwindigkeit.
[0032] Figur 9 zeigt eine Betriebsphase, bei der die erste Gruppe von Einzelblättern B1
bis B6 durch das zweite Druckwerk D2 bedruckt werden (gekennzeichnet durch waagrechte
Striche in Figur 9) und anschließend über den Ausgabeabschnitt 42 in die Papierausgabe
30 befördert und dort abgelegt werden. Die zweite Gruppe von Einzelblättern B1' bis
B6' wird nachfolgend bereits vom ersten Druckwerk D1 bedruckt.
[0033] Es sind zahlreiche Varianten für das gruppenweise Bedrucken von Einzelblättern im
Duplex-Druckbetrieb mit viermaligem Bedrucken möglich. So muß das Wenden nicht unbedingt
an der Weiche W4 erfolgen, sondern kann auch an den Weichen W2, W3 oder bei geeigneter
Ausstattung auch an Weiche W1 durchgeführt werden, unter der Voraussetzung, daß die
zugehörigen Antriebselemente eine Wendefunktion ausführen können. Ein Wendevorgang
sei im folgenden anhand der Weiche W4 erläutert. Das jeweilige Einzelblatt wird zunächst
an der Weiche W4 vorbei auf einem ersten Transportweg in einer Transportrichtung in
Richtung Weiche W5 transportiert. Anschließend wird die Transportrichtung umgekehrt
und das jeweilige Einzelblatt wird in Richtung des Abführkanals 52 gefördert. Eine
ähnliche Funktionsweise ist für die weiteren Weichen W1, W2, W3 möglich.
[0034] Eine weitere Variante liegt darin, den Weg der Gruppe von Einzelblättern anders zu
wählen, beispielsweise indem die Gruppe zuerst dem Druckwerk D2, dann dem Druckwerk
D1, nach anschließendem Wenden wiederum Druckwerk D2, dann Druckwerk D1 zugeführt
und die Einzelblätter über den Abführkanal 52 ausgegeben werden.
[0035] Im folgenden wird der Duplex-Druckbetrieb mit dreimaligem Bedrucken anhand der Figuren
10 bis 17 erläutert. In Figur 10 ist das Zuführen der ersten Gruppe von Einzelblättern
B1 bis B6 aus der Papiereingabe 16 zum ersten Druckwerk D1 dargestellt, welches die
Einzelblätter B1 bis B6 mit einer ersten Farbe bedruckt (gepunktet dargestellt), z.B.
mit einer schwarzen Farbe. Die Zuführgeschwindigkeit kann höher als die Umdruckgeschwindigkeit
sein, jedoch muß diese höhere Geschwindigkeit beim Erreichen des ersten Druckwerkes
D1 auf die Umdruckgeschwindigkeit reduziert werden.
[0036] Figur 11 zeigt das Wenden der Einzelblätter an der Weiche W2 (vgl. Figur 1), wobei
das Einzelblatt B1 zunächst in Richtung der Weiche W4 gefördert, dann die Transportrichtung
umgekehrt und das Einzelblatt B1 in Richtung des Verbindungskanals 48 transportiert
wird. Beim Transport außerhalb der Druckwerke D1, D2 kann wiederum eine höhere Transportgeschwindigkeit
gewählt werden.
[0037] Figur 12 zeigt, daß die Einzelblätter B1 bis B6 längs des ersten geschlossenen Transportwegs
R1 gefördert werden.
[0038] Figur 13 zeigt das Bedrucken der Rückseite der Einzelblätter B1 bis B6 durch das
Druckwerk D1.
[0039] Figur 14 zeigt die Förderung der Einzelblätter B1 bis B6 über den Verbindungskanal
48 hin zum zweiten Transportweg 46, wobei kein Wenden erfolgt. Rechts in Figur 14
ist zu erkennen, daß die Einzelblätter B1', B2' der nachfolgenden Gruppe über die
Papiereingabe 16 bereits bereitgestellt werden.
[0040] Figur 15 zeigt das Bedrucken der einen Seite der Einzelblätter B1 bis B6 durch das
zweite Druckwerk D2. Dem ersten Druckwerk D1 werden bereits die Einzelblätter der
nachfolgenden Gruppe zugeführt, d.h. das erste Einzelblatt B1' der nachfolgenden Gruppe
schließt sich an das letzte Einzelblatt B6 der ersten Gruppe an.
[0041] Figur 16 zeigt die Abförderung der Einzelblätter B1 bis B6 der ersten Gruppe in die
Papierausgabe 30, wobei kein Wenden und eine sogenannte Face-Down-Ablage erfolgt.
Die Einzelblätter B1' bis B6' der nachfolgenden Gruppe befinden sich in einer Betriebsphase,
wie sie in Figur 11 dargestellt ist.
[0042] Figur 17 zeigt das weitere Ablegen der Einzelblätter B1 bis B6 der ersten Gruppe
und das Bedrucken der Einzelblätter B1' bis B6' der nachfolgenden Gruppe.
[0043] Auch bei diesem Duplex-Druckbetrieb mit dreimaligem Bedrucken sind mehrere Varianten
denkbar. Z.B. kann die Gruppe von Einzelblättern zuerst dem zweiten Druckwerk D2 zugeführt
und ein erstes mal bedruckt werden; dann werden die Einzelblätter längs des geschlossenen
zweiten Transportwegs R2 dem zweiten Druckwerk D2 erneut zugeführt, wobei die Einzelblätter
vorher gewendet wurden, beispielsweise an der Weiche W4; sodann werden die Einzelblätter
ohne Wenden dem ersten Druckwerk D1 über den Verbindungskanal 48 zugeführt und bedruckt.
Anschließend werden die dreimalig bedruckten Einzelblätter ausgegeben.
[0044] In den Figuren 18 bis 28 sind verschiedene Betriebsphasen beim Duplex-Druckbetrieb
mit viermaligem Bedrucken dargestellt, wobei Einzelblätter abwechselnd dem ersten
Transportring R1 oder dem zweiten Tranportring R2 zugefördert werden. Aus Übersichtsgründen
sind in den Figuren eine Vielzahl von Komponenten, welche in Verbindung mit Figur
1 erläutert wurden, weggelassen worden. Es ist jedoch leicht erkennbar, wie die in
den Figuren 18 bis 28 gezeigten Betriebsabläufe durch die in der ausführlicheren Darstellung
nach Figur 1 gezeigten Komponenten realisiert werden.
[0045] Wie erwähnt werden beim Duplex-Druckbetrieb die Vorderseite und die Rückseite der
Einzelblätter mit Bildmustern verschiedener Farbe bedruckt. Selbstverständlich ist
hierfür Voraussetzung, daß die Druckwerke D1 und D2 verschiedenfarbige Druckbilder
drucken können. In der in Figur 18 gezeigten ersten Betriebsphase werden eine Gruppe
von elf Einzelblättern B1 bis B11 aus der Papiereingabe 16 über den Eingabeabschnitt
28 und die Weiche W1 (vgl. hierzu jeweils Figur 1) eingezogen und längs dem ersten
Umdruck-Transportweg 44 am unteren Druckwerk D1 vorbeigeführt, wobei die erste Seite
mit einer ersten Farbe, angedeutet durch Punkte, bedruckt wird. Während das erste
Einzelblatt B1 nahezu die Weiche W2 und den Verbindungskanal 48 erreicht hat, befindet
sich das letzte Einzelblatt B11 der Gruppe noch vor dem Eingabeabschnitt 28 in der
Papiereingabe 16.
[0046] Figur 19 zeigt, daß die Einzelblätter nacheinander den Verbindungskanal 48 durchlaufen
und über den zweiten Umdruck-Transportweg 46 dem zweiten Druckwerk D2 zum Bedrucken
zugeführt werden. Beim Durchlauf des Verbindungskanals 48 ist eine höhere Transportgeschwindigkeit
als die Umdruckgeschwindigkeit vorhanden, um die Einzelblätter auf der Wegstrecke
zwischen den beiden Druckwerken D1, D2 in möglichst kurzer Zeit zu befördern. Kurz
vor dem Erreichen des Druckwerks D2 werden die Einzelblätter B1 bis B11 wieder auf
Umdruckgeschwindigkeit abgebremst. Am Druckwerk D2 wird auf die durch das Druckwerk
D1 bereits bedruckte Seite ein weiterer Druck mit einer anderen Farbe, z.B. Rot, aufgebracht.
In Figur 3 ist dieser zweite Druckvorgang durch Längsstriche gekennzeichnet.
[0047] Figur 20 zeigt die Betriebsphase, bei der das erste Einzelblatt B1 nach dem Bedrucken
weitergefördert und an der Weiche W4 mit Wendefunktion gewendet worden ist. Danach
werden die Einzelblätter B1 bis B11 nacheinander innerhalb des Ringes R2 längs des
Abführkanals 52 wieder in Richtung des ersten Druckwerks D1 gefördert. Zu beachten
ist, daß sich das elfte Einzelblatt B11 noch vor dem Eingabeabschnitt 28 im unbedruckten
Zustand befindet und das Einzelblatt B6 sowie die folgenden Einzelblätter B7, B8,
B9 noch nicht den Verbindungskanal 48 durchlaufen haben.
[0048] Figur 21 zeigt eine Betriebsphase, bei der das erste Einzelblatt B1 an der Weiche
W2 zwischen die Einzelblätter B6 und B7 eingefädelt ist und im Verbindungskanal 48
nach oben gefördert wird. Wie erwähnt werden die Einzelblätter B1 bis B11 nach dem
Verlassen des Druckwerks D1 mit höherer Geschwindigkeit als die Umdruckgeschwindigkeit
bis zum Druckwerk D2 gefördert. Dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen den Einzelblättern.
Dieser Abstand wird bei der Erfindung zum Einfädeln der vom Druckwerk D2 herkommenden
und am Anfang der Gruppe angeordneten Einzelblättern genutzt.
[0049] Figur 22 zeigt den Betriebszustand, bei dem das Einzelblatt B1 nach dem Verlassen
der Wende W3 in Richtung des ersten Druckwerks D1 gefördert wird. Das Einzelblatt
B6 ist dagegen in Richtung des Druckwerks D2 gefördert worden. Das nachfolgende Einzelblatt
B7 wird soeben durch die Weiche W3 in Richtung Druckwerk D2 umgelenkt. Das Einzelblatt
B2 ist zwischen die Einzelblätter B7 und B8 eingefädelt worden und wird im Verbindungskanal
48 nach oben gefördert.
[0050] Figur 23 zeigt das erste Einzelblatt B1 kurz vor dem Zuführen zum ersten Druckwerk
D1. Die Fördergeschwindigkeit für das Einzelblatt B1 wird wieder auf die Umdruckgeschwindigkeit
eingestellt. Die weiteren Einzelblätter B2, B3, B4 im Ring R1 werden noch mit erhöhter
Geschwindigkeit gefördert. Das Einzelblatt B4 ist an der Weiche W3 zwischen die Einzelblätter
B9 und B10 eingefügt worden.
[0051] Figur 24 zeigt, daß die Einzelblätter B1 und B2 zum dritten mal bedruckt werden,
d.h. das erste Druckwerk D1 bedruckt die andere Seite der Einzelblätter, in Figur
8 durch Punkte verdeutlicht. Das elfte Einzelblatt B11 befindet sich noch im Verbindungskanal
48 und wird zum Bedrucken in Richtung Druckwerk D2 umgelenkt. Das Einzelblatt B6 ist
zwischen die Einzelblätter B11 und B1 eingefügt und wird im Verbindungskanal 48 nach
oben gefördert.
[0052] Figur 25 zeigt das erneute Zuführen des Einzelblatts B1 sowie der weiteren Einzelblätter
B2 und der noch folgenden Blätter B3 bis B11 der ersten Gruppe zum Druckwerk D2. Das
Einzelblatt B7 ist im Verbindungskanal 48 zwischen die Einzelblätter B1 und B2 eingefügt.
[0053] Figur 26 zeigt die Betriebsphase, bei der ein erster Teil der Einzelblätter B1, B2,
B3 der ersten Gruppe durch das zweite Druckwerk D2 bedruckt ist, angedeutet durch
waagrechte Striche. Die Einzelblätter B10 und B11 werden nach Art eines Reißverschlußsystems
zwischen die Einzelblätter B4 und B5 bzw. B5 und B6 im Verbindungskanal 48 eingefügt.
[0054] Figur 27 zeigt, daß die mit einem vierten Druckbild versehenen Einzelblätter, z.B.
die Einzelblätter B1, B2, über den Ausgabeabschnitt 42 in die Papierausgabe 30 gefördert
und dort abgelegt werden. Eine nachfolgende Gurppe von Einzelblättern B1' bis B11'
wird aus der Papiereingabe 16 gefördert. Das Einzelblatt B1' schließt sich unmittelbar
an das letzte Einzelblatt B11 der ersten Gruppe an. Die Gruppe von Einzelblättern
B1' bis B11' durchläuft dann den Hochleistungsdrucker in der für die erste Gruppe
von Einzelblättern B1 bis B11 beschriebenen Weise.
[0055] Figur 28 zeigt den gemeinsamen Transport von Einzelblättern B3 bis B11 der ersten
Gruppe sowie der Einzelblätter B1', B2' und B3' der nachfolgenden zweiten Gruppe.
Beide Druckwerke D1 und D2 werden bei der gezeigten Betriebsweise zu nahezu 100 %
ausgelastet.
[0056] Es sind zahlreiche Varianten für das gruppenweise Bedrucken von Einzelblättern im
Duplex-Druckbetrieb mit viermaligem Bedrucken möglich. So muß das Wenden nicht unbedingt
an der Weiche W4 erfolgen, sondern kann auch an den Weichen W2, W3 oder bei geeigneter
Ausstattung auch an Weiche W1 durchgeführt werden, unter der Voraussetzung, daß die
zugehörigen Antriebselemente eine Wendefunktion ausführen können. Ein Wendevorgang
sei im folgenden anhand der Weiche W4 erläutert. Das jeweilige Einzelblatt wird zunächst
an der Weiche W4 vorbei auf einem ersten Transportweg in einer Transportrichtung in
Richtung Weiche W5 transportiert. Anschließend wird die Transportrichtung umgekehrt
und das jeweilige Einzelblatt wird in Richtung des Abführkanals 52 gefördert. Eine
ähnliche Funktionsweise ist für die weiteren Weichen W1, W2, W3 möglich.
[0057] Eine weitere Variante liegt darin, den Weg der Gruppe von Einzelblättern anders zu
wählen, beispielsweise indem die Gruppe zuerst dem Druckwerk D2, dann dem Druckwerk
D1, nach anschließendem Wenden wiederum Druckwerk D2, dann Druckwerk D1 zugeführt
und die Einzelblätter über den Abführkanal 52 ausgegeben werden.
[0058] Im folgenden wird der Duplex-Druckbetrieb mit dreimaligem Bedrucken anhand der Figur
1 erläutert. Die Gruppe von Einzelblättern durchläuft bei dieser Betriebsart zunächst
den ersten Umdruck-Transportweg 44, dann den Verbindungskanal 48, den zweiten Umdruck-Transportweg
46, den Abführkanal 52, erneut den Verbindungskanal 48, den Zuführkanal 50 und den
ersten Umdruck-Transportweg 44 und wird dann am Ausgabeabschnitt 42 ausgegeben. Bei
der Rückführung der vom zweiten Druckwerk D2 bedruckten Einzelblätter zum ersten Druckwerk
D1 werden Einzelblätter an der Weiche W2 in der beschriebenen Weise eingefädelt und
an der Weiche W3 entweder dem ersten Ring R1 oder dem zweiten Ring R2 zugeführt.
[0059] Wie anhand des Ausführungsbeispiels nach den Figuren 1 und 18 bis 28 zu erkennen
ist, wird beim gruppenweisen Bedrucken der Einzelblätter erreicht, daß das erste Druckwerk
D1 zu 100 % ausgelastet wird, d.h. für das Druckwerk D1 liegt ein unterbrechungsfreier
Druckbetrieb vor.
[0060] Die maximale Zahl von Einzelblättern einer Gruppe ist von der Gesamtlänge des Transportweges
im Drucksystem abhängig. Die vorbestimmte Zahl von Einzelblättern einer Gruppe ergibt
sich zu

wobei L
44 die Länge des ersten Umdruck-Transportweges 44, L
46 die Länge des zweiten Umdruck-Transportweges 46, L
48 die Länge des Verbindungskanals 48, L
50 die Länge des Zuführkanals 50, L
52 die Länge des Abführkanals 52, L
B die Länge des Einzelblattes in Transportrichtung gesehen und a der Abstand zwischen
zwei aufeinanderfolgender Einzelblätter bei Umdruckgeschwindigkeit ist.
[0061] Anspruch 19 beschreibt eine weitere Berechnungsmethode zum Ermitteln der maximalen
Zahl von Einzelblättern einer Gruppe. Das Einfädeln der Einzelblätter in den Verbindungskanal
48 kann ungetriggert oder getriggert erfolgen. Bei der ungetriggerten Betriebsart
werden die vom Ring R2 herkommenden Einzelblätter in den Verbindungskanal 48 eingefädelt,
ohne daß die Einzelblätter angehalten werden. Unter Zuhilfenahme der Figuren 1 und
der Figuren 20 und 21 soll diese ungetriggerte Betriebsart näher erläutert werden.
Wie erwähnt, wird das Einzelblatt B1 zwischen die Einzelblätter B6 und B7 im Verbindungskanal
eingefädelt und nach oben gefördert und dann dem Drucker D1 zugeführt, während die
Einzelblätter B6 und B7 dem Druckwerk D2 zugeführt werden (vgl. Figuren 20 und 21).
Bei der ungetriggerten Betriebsart wird nun der Abstand zwischen den Einzelblättern
ab dem Einzelblatt B6 so groß bemessen, daß das einzufädelnde Einzelblatt B1 mit definierter
Geschwindigkeit auf dem Transportweg 52 gefördert wird und ohne anzuhalten zwischen
die Einzelblätter B6 und B7 einfädeln kann. Die Geschwindigkeit der Einzelblätter
auf dem Transportweg von der Weiche W4 bis zur Weiche W6, wo die Geschwindigkeit wieder
auf Umdruckgeschwindigkeit reduziert wird, bleibt bei dieser Betriebsart annähernd
konstant.
[0062] Auf dem gemeinsamen Wegstück des Verbindungskanals 48 fädeln nacheinander das Einzelblatt
B1 zwischen den Einzelblättern B6 und B7, das Einzelblatt B2 zwischen den Einzelblättern
B7 und B8, das Einzelblatt B3 zwischen den Einzelblättern B8 und B9 und so fort ein.
Die Weiche W3 wird beim Verlassen der Einzelblätter bei jedem Einzelblatt betätigt,
um die aufeinanderfolgenden Einzelblätter abwechselnd dem ersten oder dem zweiten
Druckwerk D1 oder D2 zuzuführen.
[0063] Das Einzelblatt B1 und die folgenden Einzelblätter werden etwa ab der Weiche W6 bis
zur Weiche W2 mit Umdruckgeschwindigkeit transportiert, an dem Druckwerk D1 zum dritten
mal bedruckt und fädeln zwischen die Einzelblätter B6 und B7 sowie den folgenden Einzelblättern
ein, welche einen entsprechenden Abstand voneinander haben. Nach dem Einfädeln an
der Weiche W2 werden die Einzelblätter B1 und die folgenden Einzelblätter mit erhöhter
Geschwindigkeit zum Druckwerk D2 gefördert. Nach dem Verlassen des oberen Druckwerks
D2 werden die Einzelblätter wieder mit erhöhter Geschwindigkeit über die Weiche W4
in Richtung Papierausgabe 30 transportiert. An der Weiche W5 werden die Einzelblätter
wahlweise gewendet, um sie in einem der Ausgabefächer 32, 34, 36 mit Vorderseite unten
(face down) oder Vorderseite oben (face up) abzulegen. In der Zwischenzeit hat das
letzte Einzelblatt B11 der ersten Gruppe von Einzelblättern das gemeinsame Wegstück
im Verbindungskanal 48 passiert und das erste Einzelblatt B1' der nachfolgenden Elfergruppe
kann eingezogen werden. Der Strom von Einzelblättern ist damit geschlossen.
[0064] Bei der ungetriggerten Betriebsart liegt der Anwendungsvorteil darin, daß kein besonderer
Steuerungsaufwand beim Einfädeln an der Weiche W2 erforderlich ist. Vielmehr kann
der Rücktransport der Einzelblätter vom oberen Druckwerk D2 zum unteren Druckwerk
D1 mit konstanter Geschwindigkeit erfolgen. Nachteilig ist, daß Toleranzen in den
Abständen zwischen den Einzelblättern innerhalb der Gruppe nicht ausgeglichen werden
können und so ein Stau beim Einfädeln entstehen kann.
[0065] Im folgenden wird die getriggerte Betriebsart erläutert. Gemäß den Figuren 20 und
21 ist das vom Druckwerk D2 zum Druckwerk D1 zu führende Einzelblatt B1 zwischen den
Einzelblättern B6 und B7 an der Weiche W2 einzufädeln. Bei dieser Betriebsart ist
der Abstand zwischen den Einzelblättern B6 und B7 sowie den folgenden Einzelblättern
gleich dem kurzen Nominalabstand. Das Einzelblatt B1 wird nach dem Verlassen der Weiche
W4 mit Wendefunktion mit so großer Geschwindigkeit in Richtung der Weiche W2 transportiert,
daß es ausreichend früh vor der Weiche W2 ankommt, vorzugsweise bevor das Einzelblatt
B6 die Weiche W2 passiert hat. An dieser Weiche W2 wird das Einzelblatt B1 kurz angehalten
oder in seiner Geschwindigkeit verlangsamt. Der Weitertransport des Einzelblattes
B1 wird dann vom Einzelblatt B6 getriggert. Vorzugsweise wird beim Verlassen des hinteren
Endes des Einzelblattes B6 ein Signal erzeugt, das den Transport des Einzelblattes
B1 in den Verbindungskanal 48 vorzugsweise mit derselben Geschwindigkeit veranlaßt,
mit der auch das Einzelblatt B6 gefördert wird. Das Einzelblatt B1 fädelt also mit
derselben erhöhten Geschwindigkeit zwischen den Einzelblättern B6 und B7 ein wie die
Transportgeschwindigkeit des Einzelblattes B6 im Verbindungskanal 48. Kurz bevor das
Einzelblatt B7 das erste Antriebswalzenpaar im Verbindungskanal 48 erreicht, wird
dieses Walzenpaar und auch das darauffolgende im Verbindungskanal 48 in seiner Transportgeschwindigkeit
auf Umdruckgeschwindigkeit reduziert, da sich das Einzelblatt B7 noch teilweise im
Bereich des ersten Druckwerks D1 befindet, beispielsweise in eine Decurler. Demzufolge
wird auch das Einzelblatt B1 in seiner Geschwindigkeit auf die Geschwindigkeit des
Einzelblatts B7 reduziert. Wenn das Einzelblatt B7 den Druckbereich, vorzugsweise
den Bereich des Decurlers, im Druckwerk D1 verläßt, kann es wieder mit erhöhter Geschwindigkeit
transportiert werden. Auch das Einzelblatt B1 wird dann mit erhöhter Geschwindigkeit
vorwärtstransportiert und gelangt zum Transportweg 50. Das Einzelblatt B1 wird mit
gleichbleibend erhöhter Geschwindigkeit bis zum Bereich an der Weiche W6 transportiert
und dann auf Umdruckgeschwindigkeit heruntergesteuert. Der Zeitpunkt zur Reduktion
der Transportgeschwindigkeit des Einzelblattes B1 kann auf das vorauslaufende Einzelblatt
B11 abgestimmt sein. Dann kann die Lücke zwischen dem Ende des Einzelblatts B11 und
dem Anfang des Einzelblatts B1 auf Nominalabstand oder geringfügig größer eingestellt
werden. Die weiteren Einzelblätter B2, B3 etc. innerhalb der Elfergruppe von Einzelblättern
werden in ähnlicher Weise transportiert, wie dies für das Einzelblatt B1 beschrieben
worden ist.
[0066] Bei der getriggerten Betriebsart erfolgt ein kontrolliertes Einfädeln an der Weiche
W2. Damit reduziert sich die Staugefahr beim Einfädeln und der Abstand zwischen den
Einzelblättern kann minimiert werden. Nachteilig ist der erhöhte Regelund Steueraufwand
beim Einfädeln.
[0067] Bislang wurde der Duplex-Druckbetrieb beschrieben, wobei eine vorbestimmte Zahl von
Einzelblättern, vorzugsweise elf, zu einer Gruppe zusammengefaßt ist und diese Gruppe
beidseitig von den Druckwerken D1 und D2 bedruckt wird. Es ist eine weitere, nicht
durch die beigefügten Ansprüche umfaßte Betriebsart möglich, bei der kein gruppenweiser
Transport der Einzelblätter erfolgt, sondern ein kontinuierliches Zuführen von Einzelblättern.
Diese Betriebsart wird kontinuierliche Betriebsart genannt. Bei dieser kontinuierlichen
Betriebsart wird nur jedes zweite Einzelblatt aus der Papiereingabe 16 eingezogen,
d.h. der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden eingezogenen Einzelblättern ist
gleich der jeweiligen Blattlänge plus dem Nominalabstand. Die so entstehenden Lücken
zwischen den Einzelblättern werden nacheinander durch vorauslaufende, bereits zweimal
bedruckte Einzelblätter aufgefüllt. Auf diese Weise wird ein kontinuierlicher Einzelblattstrom
erzeugt und die Druckwerke D1, D2 werden optimal genutzt. Damit die Blätter an der
Weiche W2 kontrolliert eingefädelt werden können, ist neben einer Transportregelstrecke
im Bereich der Weiche W2 eine zweite Transportregelstrecke im Bereich der Weiche W1
erforderlich. Die Abläufe und Transportgeschwindigkeiten der Einzelblätter von der
Eingabe 16 bis zur Weiche W4 stimmen mit denen überein, wie sie beim ungetriggerten
Betrieb beschrieben worden sind.
[0068] Bezugszeichenliste
- 10
- Hochleistungsdrucker
- 12, 14
- Fixiereinrichtung
- 16
- Papiereingabe
- 18 - 24
- Vorratsbehälter
- 26
- Papiereingabekanal
- 27
- Transportkanal
- 28
- Eingabeabschnitt
- 30
- Papierausgabe
- 32 - 36
- Papierbehälter
- 38, 40
- Ausgabekanäle
- 42
- Ausgabeabschnitt
- 44
- erster Umdruck-Transportweg
- 46
- zweiter Umdruck-Transportweg
- 48
- Verbindungskanal
- 50
- Zuführkanal
- 52
- Abführkanal
- 54
- Aussteuereinrichtung
- W1 - W4
- Weichen
- R1
- erster geschlossener Transportweg (Ring)
- R2
- zweiter geschlossener Transportweg (Ring)
- D1
- erstes Druckwerk
- D2
- zweites Druckwerk
1. Verfahren zum Bedrucken von Einzelblättern in einem Drukker oder in einem Kopierer,
bei dem die Einzelblätter einem ersten Druckwerk (D1) nacheinander zum Bedrucken auf
einer ersten Seite mit einer ersten Farbe zugeführt werden,
danach die Einzelblätter einem zweiten Druckwerk (D2) nacheinander zum Bedrucken mit
einer zweiten Farbe auf der ersten Seite zugeführt werden,
und bei dem die Einzelblätter unter Wenden der Einzelblätter erneut dem ersten Druckwerk
(D1) nacheinander zum Bedrucken mit der ersten Farbe auf der zweiten Seite zugeführt
werden,
wobei die Einzelblätter bei Umdruckgeschwindigkeit einen vorgegebenen Nominalabstand
(a) voneinander haben, der kleiner als die Länge eines Einzelblatts in Transportrichtung
gesehen ist,
wobei in einer kontinuierlichen Betriebsart nur jedes zweite Einzelblatt aus der Papiereingabe
(16) eingezogen wird und
wobei die durch den Abstand eingezogener Einzelblätter entstehenden Lücken zwischen
den Einzelblättern nacheinander durch vorauslaufende, bereits bedruckte Einzelblätter
aufgefüllt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden, aus
der Papiereingabe (16) eingezogenen Einzelblättern gleich der jeweiligen Blattlänge
plus dem Nominalabstand (a) ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein kontinuierlicher Einzelblattstrom
erzeugt wird, durch den die beiden Druckwerke (D1, D2) zeitoptimiert auslastbar sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einzelblätter aus der
Papiereingabe (16) über eine in einem Eingabeabschnitt (28) angeordnete erste Weiche
(W1) zum ersten Druckwerk (D1) transportiert werden und wobei für ein kontrolliertes
Einfädeln der Einzelblätter an einer zwischen den Druckwerken (D1, D2) angeordneten
zweiten Weiche (W2) eine Transportregelstrecke im Bereich der zweiten Weiche (W2)
vorgesehen ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
- die Einzelblätter dem ersten Druckwerk (D1) von einem Eingabeabschnitt (28) über
einen ersten Umdruck-Transportweg (44) zugeführt werden, an den sich ein Verbindungskanal
(48) anschließt, über den die Einzelblätter einem zweiten Umdruck-Transportweg (46)
für das zweite Druckwerk (D2) zugeführt werden,
- der zweite Umdruck-Transportweg (46) in einen Ausgabeabschnitt (42) mündet, wobei
zwischen Ausgabeabschnitt (42) und dem einen Ende des Verbindungskanals (48) ein Abführkanal
(52) für den Transport der Einzelblätter vorgesehen ist und wobei
- zwischen dem Eingabeabschnitt (28) und dem anderen Ende des Verbindungskanals (48)
ein Zuführkanal (50) angeordnet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das einzufädelnde Einzelblatt vor dem Zugang zum
Verbindungskanal (48) in seiner Geschwindigkeit verlangsamt oder angehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Gruppe von Einzelblättern zunächst den
ersten Umdruck-Transportweg (44), dann den Verbindungskanal (48), den zweiten Umdruck-Transportweg
(46), den Abführkanal (52), erneut den Verbindungskanal (48), den Zuführkanal (50),
den ersten Umdruck-Transportweg (44), den Verbindungskanal (48) und den zweiten Umdruck-Transportweg
(46) durchlaufen und dann am Ausgabeabschnitt (42) ausgegeben werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Drucker ein Hochleistungsdrucker
ist, der die beiden Druckwerke (D1, D2) enthält.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Einzelblätter in beiden
Druckwerken (D1, D2) elektrografisch bedruckt werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Farbe unterschiedlich
zur zweiten Farbe ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei während des Transports der
Einzelblätter der Abstand zwischen den Einzelblättern an den Druckwerken (D1, D2)
im wesentlichen beibehalten wird.
12. Druck- oder Kopiergerät mit einer kontinuierlichen Betriebsart,
bei der Einzelblätter einem ersten Druckwerk (D1) nacheinander zum Bedrucken auf einer
ersten Seite mit einer ersten Farbe zugeführt werden,
danach die Einzelblätter einem zweiten Druckwerk (D2) nacheinander zum Bedrucken mit
einer zweiten Farbe auf der ersten Seite zugeführt werden,
und bei der die Einzelblätter unter Wenden der Einzelblätter erneut dem ersten Druckwerk
(D1) nacheinander zum Bedrucken mit der ersten Farbe auf der zweiten Seite zugeführt
werden,
wobei die Einzelblätter bei Umdruckgeschwindigkeit einen vorgegebenen Nominalabstand
(a) voneinander haben, der kleiner als die Länge eines Einzelblatts in Transportrichtung
gesehen ist,
wobei in der kontinuierlichen Betriebsart nur jedes zweite Einzelblatt aus der Papiereingabe
(16) eingezogen wird und
wobei die durch den Abstand eingezogener Einzelblätter entstehenden Lücken zwischen
den Einzelblättern nacheinander durch vorauslaufende, bereits bedruckte Einzelblätter
aufgefüllt werden.
13. Gerät nach Anspruch 12, wobei der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden, aus
der Papiereingabe (16) eingezogenen Einzelblättern gleich der jeweiligen Blattlänge
plus dem Nominalabstand (a) ist.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 12 oder 13, wobei ein kontinuierlicher Einzelblattstrom
erzeugt wird, durch den die beiden Druckwerke (D1, D2) zeitoptimiert auslastbar sind.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die Einzelblätter aus der Papiereingabe
(16) über eine in einem Eingabeabschnitt (28) angeordnete erste Weiche (W1) zum ersten
Druckwerk (D1) transportiert werden und für ein kontrolliertes Einfädeln der Einzelblätter
an einer zwischen den Druckwerken (D1, D2) angeordneten zweiten Weiche (W2) eine Transportregelstrecke
im Bereich der zweiten Weiche (W2) vorgesehen ist.
16. Gerät nach Anspruch 15, wobei im Bereich der ersten Weiche (W1) eine weitere Transportregelstrecke
vorgesehen ist.
17. Gerät nach einem der Ansprüche 12 bis 16, wobei zwischen einem dem ersten Druckwerk
(D1) zugeordneten ersten Umdruck-Transportweg (44) und einem dem zweiten Druckwerk
(D2) zugeordneten zweiten Umdruck-Transportweg (46) ein Verbindungskanal (48) vorgesehen
ist, an dem eine zweite und eine dritte Weiche (W2, W3) angeordnet sind, über die
beiden Umdruck-Transportwege (44, 46) mit einem Zuführkanal (50) und einem Abführkanal
(52) verbunden sind.
18. Gerät nach Anspruch 17, wobei zwischen zweitem Umdruck-Transportweg (46) und Abführkanal
(52) eine vierte Weiche (W4) angeordnet ist.
19. Gerät nach Anspruch 18, wobei die zweite, die dritte und/oder die vierte Weiche (W1
bis W4) eine Wendefunktion für ein Einzelblatt erfüllen.
20. Gerät nach einem der Ansprüche 12 bis 19, wobei der erste Umdruck-Transporweg (44),
der Verbindungskanal (48) und der Zuführkanal (50) einen ersten geschlossenen Transportweg
(R1) bilden.
21. Gerät nach einem der Ansprüche 12 bis 20, wobei der zweite Umdruck-Transportweg (46),
der Verbindungskanal (48) und der Abführkanal (52) einen geschlossenen zweiten Transportweg
(R2) für Einzelblätter bilden.