[0001] Die Erfindung betrifft ein Datenkabel sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Datenkabels.
[0002] Derartige Datenkabel sind an sich bekannt und bestehen aus mindestens zwei Einzelelementen,
die untereinander verseilt sind und die jeweils mindestens zwei untereinander verdrillte
Adern aufweisen. Durch jedes dieser beiden Einzelelemente können im Bedarfsfalle Daten
über das Datenkabel übertragen werden. Hierzu umfasst jede der beiden Adern, die zu
jeweils einem Einzelelement untereinander verdrillt sind, einen elektrischen Leiter
sowie eine diesen von dem anderen elektrischen Leiter elektrische trennende Isolation
auf.
[0003] In vorliegendem Zusammenhang wird unter dem Begriff "Datenkabel" ein Kabel verstanden,
das bei Frequenzen von über 1 MHz bzw. bei über 5 MHz, vorzugsweise bei über 10 MHz,
Daten übertragen kann. Typische Betriebsfrequenzen belaufen sich bei derartigen Datenkabeln
momentan zwischen 100 MHz und 800 MHz.
[0004] Um eine möglichst hohe Zuverlässigkeit beim Betrieb eines derartigen Datenkabels
zu erreichen, werden vielfältigste Maßnahmen getroffen, damit eine sich entlang der
Adern ausbreitende elektromagnetische Welle möglichst ungestört laufen kann. Diese
können beispielsweise Führungselemente, wie beispielsweise zentrale Kreuzelemente
sein, die Ausnehmungen aufweisen, in welche die Einzelelemente eingelegt und so genauestens
positioniert werden können.
[0005] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Datenkabel bzw. ein Verfahren zum Herstellen
eines Datenkabels bereitzustellen, bei welchem auf möglichst kostengünstige Weise
eine hohe Übertragungsqualität gewährleistet ist.
[0006] Als Lösung schlägt die Erfindung einerseits ein Datenkabel bestehend aus mindestens
zwei Einzelelementen, die untereinander verseilt sind und jeweils mindestens zwei
untereinander verdrillte Adern aufweisen, vor, bei welchem die Einzelelemente untereinander
sz-verseilt sind.
[0007] Darüber hinaus schlägt die Erfindung andererseits ein Verfahren zum Herstellen eines
Datenkabels vor, bei welchem zunächst Adern zu wenigstens zwei Einzelelementen verdrillt
und anschließend die Einzelelemente sz-verseilt werden.
[0008] In vorliegendem Zusammenhang beschreibt der Begriff "sz-verseilt" bzw. "sz-verdrillt"
jede Verseilung bzw. Verdrillung von mindestens zwei Adern, Kabeln oder anderen sich
längserstreckenden Anordnungen, bei welcher sich die Schlagrichtung entlang des Kabels
ändert. Ein derartig sz-verseiltes Kabel weist somit eine Verseilung mit regelmäßig
bzw. unregelmäßig aufeinanderfolgenden Richtungswechselstellen auf.
[0009] Ein erfindungsgemäßes bzw. ein erfindungsgemäß hergestelltes Datenkabel weist Übertragungseigenschaften
auf, die deutlich besser sind als die in nationalen und internationalen Normen festgelegten
Werte. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die SZ-Verseilung sehr schonend für die
Einzelelemente ist, da sich aufbauende Torsionsspannungen nach einem Schlagrichtungswechsel
wieder abbauen können, und somit durch die Verseilung der mindestens zwei Einzelelemente
untereinander deren Datenübertragungseigenschaften sichergestellt werden.
[0010] Die SZ-Verseilung ist beispielsweise aus dem Artikel Dieter Vogelsberg "Neue Entwicklungen
bei der SZ-Verseilung" in "Draht und Kabel Panorama, März/April 1985, S. 26 bis 33"
für Nachrichtenkabel und Fernspechortskabel sowie für Signalkabel und Steuerkabel
und -leitungen bekannt. Dass jedoch überraschender Weise auch für gattungsgemäße Datenkabel
ausreichende Datenübertragungseigenschaften sichergestellt werden können, ist durch
den Stand der Technik in keiner Weise nahegelegt. So kann insbesondere in überraschender
Weise trotz SZ-Verseilung ein ausreichend in sich stabiler Kabelverbund gewährleistet
werden, so dass Reflexionen oder ähnliche, die Kabeleigenschaften beeinträchtigende
Kabelfehlstellen nur in vernachlässigbarem Maße auftreten. Ebenso hat sich überraschender
Weise herausgestellt, dass die Richtungswechselstellen bei den gattungsgemäßen Datenkabeln
nicht bzw. nur in vernachlässigbarem Maße zu Reflektionen oder ähnlichen, die Kabeleigenschaften
beeinträchtigenden Effekten führen.
[0011] Auch die Adern wenigstens eines Einzelelementes können untereinander sz-verdrillt
sein. Ein auf diese Weise hergestelltes Einzelelement ist verhältnismäßig kostengünstig,
wie dieses an sich die SZ-Verseil-technologie ist.
[0012] Vorzugsweise sind die Verdrilllängen der Adern in den einzelnen Einzelelemente und
die Schlaglängen der Einzelelemente untereinander aufeinander abgestimmt, um ein Übersprechen
nach Möglichkeit zu vermeiden. Ist auch wenigstens ein Einzelelement sz-verseilt,
so sind vorzugsweise auch die Richtungswechselstellen des bzw. der Einzelelemente
sowie der Verseilung des Datenkabels aufeinander abgestimmt.
[0013] Vorzugsweise beträgt die Richtungswechselstelle maximal das 3-fache, insbesondere
maximal das 2-fache der Schlaglänge. Zur Schlaglängen-messung wird beispielsweise
über 10 oder 20 Schläge die Gesamtlänge gemessen und dieser Wert durch die Zahl der
Schläge geteilt. Auf diese Weise baut das Kabel ausreichend stabil und der Einfluss
der Richtungswechselstelle auf das Übertragungsverhalten kann minimiert werden. Eine
derartige Anordnung erhöht somit die Qualität des erfindungsgemäßen Datenkabels noch
weiter.
[0014] Die Übertragungseigenschaften lassen sich darüber hinaus verbessern, wenn die Gleichmäßigkeit
der Paarverdrillung ± 0,5 mm, vorzugsweise ± 0,2 mm, nicht überschreitet. Zur Bestimmung
der Gleichmäßigkeit wird hierbei an 5 mindestens 100 m voneinander entfernten Stellen
eines 1000 m langen Kabels die Verdrilllänge gemessen und die Abweichung bestimmt.
Zur Bestimmung der Verdrilllängen wird die Länge von mindestens 10 Verdrillungen gemessen
und durch die Zahl der Verdrillungen dividiert, um eine mittlere Verdrilllänge zu
ermitteln.
[0015] Liegt die Zentrizität der Adergeometrie über 90 %, vorzugsweise über 95 %, so führt
dieses kumulativ bzw. alternativ zu der Länge der Richtungswechselstelle bzw. der
Gleichmäßigkeit der Paarverdrillung zu einer Verbesserung der Übertragungseigenschaften
des Datenkabels. Hierbei wird die Zentrizität als die Differenz zwischen maximaler
und minimaler Wandstärke der Adern im Verhältnis zum Gesamtdurchmesser bezogen auf
den Gesamtdurchmesser angegeben, wobei auch hier 5 Proben auf 1000 Kabelmetern überprüft
werden.
[0016] Vorzugsweise beträgt der Unterschied zwischen der längsten und der kürzesten Verdrilllänge
zweier Einzelelemente maximal 4 mm, vorzugsweise maximal 3 mm, multipliziert mit der
Zahl der Einzelelemente minus eins (n-1). Auch diese Maßnahme führt alternativ bzw.
kumulativ zu den vorgenannten Merkmalen dazu, dass die untereinander sz-verseilten
Einzelelemente eine Welle bzw. die Daten außerordentlich präzise und mit hoher Frequenz
zuverlässig übertragen können.
[0017] Darüber hinaus kann die Stabilität des Verseilverbundes je nach Anforderungen dadurch
erhöht werden, dass das Datenkabel mitverseilte Stützelemente aufweist. Durch derartige
Stützelemente kann insbesondere auch unabhängig von den Schlaglängen der Einzelelemente
eine genaue Positionierung der Einzelelemente untereinander, insbesondere auch im
Bereich der Richtungswechselstellen, gewährleistet werden.
[0018] Um die Gefahr eines Übersprechens weiter zu reduzieren, kann wenigstens eines der
Einzelelemente einzeln abgeschirmt sein. Als Abschirmung kann jede geeignete Abschirmung
zur Anwendung kommen. Insbesondere bewährt sich hierbei ein metallischer Schirm, der
beispielsweise eine mitlaufende Folie umfassen kann. Diese Folie kann einerseits bandiert,
beispielweise mit einem Steigungswinkel zwischen 10° und 15° oder andererseits längslaufend,
das heißt mit einer parallelen Überlappungskante, vorgesehen sein. Diese Anordnungen
ermöglichen insbesondere auch bei der SZ-Verseilung, welche naturgemäß Richtungswechsel
umfasst, die einer zuverlässige Abschirmung insbesondere durch eine Folie entgegenstehen,
dass zuverlässig eine umschließende Abschirmung gewährleistet werden kann. Eine derartige
zuverlässige Abschirmung kann insbesondere im Zusammenspiel mit den vorgenannten SZ-Verseiltechniken
gewährleistet werden, da diese in ihren Charakteristika derart gewählt sind, dass
eine Abschirmung zuverlässig mitverseilt werden kann.
[0019] Vorzugsweise ist in beiden Fällen der Überlappungsgrad größer 5 % der Gesamtfolienbreite.
Für eine ausreichende Betriebssicherheit kann der Überlappungsgrad bis über 20 %,
insbesondere auch über 30 %, gewählt werden. Durch einen derartigen Überlappungsgrad
ist gewährleistet, dass die Folie das jeweilige Einzelelement auch nach dem Verseilvorgang
zuverlässig umschließt, so dass über die gesamte Kabellänge eine ausreichende Abschirmung
gewährleistet ist.
[0020] Die Herstellung des Datenkabels vereinfacht sich, wenn sowohl wenigstens ein Einzelelement
als auch das Datenkabel selbst in einem Arbeitsgang verseilt werden. Auf diese Weise
können Transportvorgänge, bei welchen ein verseiltes Einzelelement aufgewickelt und
an einer nachfolgenden Station zur Herstellung des Datenkabels wieder abgewickelt
werden, vermieden werden. Darüber hinaus lässt sich die Gefahr einer Überbeanspruchung
des Einzelelementes, bevor dieses zu einem festen Verseilverbund in einem Datenkabel
zusammengefügt und gesichert wird, vermeiden, so dass sich durch diese Verfahrensführung
auch die Qualität des Datenkabels verbessert.
[0021] Wie bereits vorstehend beschrieben, zeichnet sich das erfindungsgemäße Datenkabel
bzw. der erfindungsgemäße Herstellungsverfahren dadurch aus, dass es besonders schonend
die Einzelelemente untereinander verseilt. Dementsprechend schlägt die Erfindung vor,
dass auch das SZ-Verseilverfahren an sich, obwohl es schon verhältnismäßig schonend
ist, von der Verfahrensseite derart durchgeführt wird, dass die Einzelelemente während
des Verseilvorganges möglichst geschont werden, wenn die Einzelelemente durch wenigstens
zwei phasenversetzt angetriebene Verseilführungen, von denen gegebenenfalls eine ständig
stillgehalten wird, miteinander verseilt werden, wie dieses bei sämtlichen Verseileinrichtungen
und insbesondere auch bei SZ-Verseileinrichtungen der Fall ist.
[0022] Dementsprechend können, um Überbeanspruchungen der Einzelelemente zu vermeiden, die
Verseilführungen der Verseilmaschine wenigstens ein Führungselement mit einer Führungsfläche,
die senkrecht zur Laufrichtung des jeweiligen Einzelelementes biegeelastisch ausgebildet
ist, umfassen. Kumulativ bzw. alternativ hierzu kann die Führungslänge, entlang welcher
die Einzelelemente wenigstens an einer Verseilführung geführt werden, mindestens 5
% des Abstandes der Verseilführungen untereinander betragen, um punktuell auftretende
Belastungen der Einzelelemente zu vermeiden. Insbesondere können die Einzelelemente
durchgehend zwischen den Verseilführungen geführt werden. Letzteres kann z. B. durch
elastische Rohre verschiedener Materialien, wie z. B. Kunststoff oder Metall, bzw.
Federrohre oder Kunststoffrohre, die zwischen den Verseilführungen angeordnet sind,
bewerkstelligt werden, wobei hierdurch quasi eine durchgehende Verseilführung, welche
besonders schonend für die Einzelelemente ist, bereitgestellt wird.
[0023] Eine zu hohe Belastung der Einzelelemente kann darüber hinaus dadurch vermieden werden,
dass auf zwei Schlägen in eine Richtung der Verdrillwinkel maximal 15°, vorzugsweise
10° bzw. 5°, beträgt.
[0024] Zur Stabilisierung des Verseilverbandes kann eine Stabilisierungswendel oder Kreuzwendel
vorgesehen sein. Die Wendelschlaglänge beträgt hierbei vorzugsweise maximal 50 %,
insbesondere 20 %, der Verseilschlaglänge.
[0025] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung werden anhand
der nachfolgenden Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Figur 1
- schematisch ein erfindungsgemäßes Datenkabel und
- Figur 2
- schematisch eine Verseilanlage zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Datenkabels.
[0026] Das in der Figur dargestellte Datenkabel umfasst vier Einzelelemente 1 bis 4, die
aus jeweils zwei Adern 5, 6 (exemplarisch beziffert) gebildet sind. Jede der Einzeladern
besteht aus einem Leiter und einer Isolation, die nicht einzeln dargestellt und in
üblicher Weise ausgebildet sind.
[0027] Die Einzelelemente 1 bis 4 sind untereinander verseilt, wobei sich an einer Richtungswechselstelle
7 die Schlagrichtung ändert.
[0028] Die verseilten Adern 5, 6 eines jeden Einzelelementes 1 bis 4 sind jeweils von einer
Abschirmfolie 8 umgeben, die in vorliegendem Ausführungsbeispiel bandiert mit einem
Überlappungsgrad von mindestens 30 % ausgebildet ist. Darüber hinaus sind bei diesem
Ausführungsbeispiel auch die Adern 5, 6 untereinander sz-verseilt; die Verseilung
der Adern weist somit ebenfalls Richtungswechselstellen auf. Hierbei ist die Schlaglänge
der jeweiligen Anordnungen, also der Adern 5, 6 untereinander sowie der Einzelelemente
1 bis 4 derart aufeinander abgestimmt, dass Interferenzen nach Möglichkeit vermieden
werden.
[0029] Das Kabel ist darüber hinaus von einer nicht dargestellten Gesamtabschirmung sowie
einem sichernden Kunststoffmantel umgeben.
[0030] Zur Herstellung des Datenkabels nach diesem Ausführungsbeispiel kann beispielsweise
eine SZ-Rohrspeichenverseilanlage, wie sie in Figur 2 dargestellt ist und welche bei
diesem Ausführungsbeispiel mit einer Drehzahl von 2000 Umdrehungen pro Minute arbeitet,
zur Anwendung kommen. Hierbei ist die für diese Ausführungsform zur Anwendung kommende
Maschine auf maximal 20 Schläge in eine Richtung sowie eine kurze einstellbare Wendepunktlänge
ausgelegt. Sie weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen Kreuz-Abbinde-Spinner auf.
Sie kann darüber hinaus mit Schlaglängen zwischen 30 mm und 300 mm operieren.
[0031] Die Verseileinheit weist darüber hinaus vier tangentiale zugkraftgeregelte Spulen
als Abläufe auf. Diese werden über einen geschlossenen Regelkreis über eine Zugkraftmessdose
angesteuert. Der Zugkraftbereich ist bei dieser beispielhaften Maschine zwischen 10
und 100 N einstellbar. Hierzu kann beispielsweise ein Potentiometer zur Anwendung
kommen. Aus Zeitersparnisgründen kann bei diesen Abläufen der nächste Spulensatz schon
vorgerüstet werden, während die Verseileinheit produziert, so dass geringe Rüst- und
Anfahrzeiten erzielt werden können.
[0032] Die Verseileinheit kann - je nach konkreter Ausführungsform - einen Scheibenabzug
oder eine Raupenabzug aufweisen.
[0033] Ein entsprechender Aufwickler für das fertiggestellte Datenkabel umfasst über eine
Tänzersteuerung zugkraftgeregelte, tangential wirksame Spulen, die je nach Kabellänge
zwischen 630er Spulen und 1250er Spulen gewählt werden können. Die Zugkraft kann zwischen
40 und 400 N geregelt werden. Vorzugsweise umfasst die Maschine einen Aufwickelspeicher,
um Stillstände beim Spulenwechsel zu vermeiden.
[0034] Die Verseileinheit ist bei vorliegendem Ausführungsbeispiel eine Rohrspeicher-SZ-Verseilanlage.
Diese gewährleisten eine besonders schonende Behandlung der Einzelelemente während
des Verseilvorgangs.
[0035] Eine derartige Maschine kann derart betrieben werden, dass das vorbeschriebene Datenkabel
mit einer Zentrizität größer 95 % hinsichtlich der Adergeometrie, einer Gleichmäßigkeit
in der Paarverdrillung von ± 0,2 mm sowie einen Paarverdrillabstand unter 3 mm erzeugt
werden kann.
[0036] Um einen stabilen Verseilverband zu erreichen, wird der Verdrillwinkel über 4° gewählt.
Bei Maschinenversuchen haben sich 7 bis 15° auf zwei Schlägen als vorteilhaft erwiesen.
[0037] Zur Anwendung kommen kann beispielsweise eine Rohrspeicherverseilanlage, wie sie
in Figur 2 dargestellt ist. Bei dieser Anlage werden Adern 5, 6 (exemplarisch beziffert)
jeweils über einzelne Rohrspeicherverseilanlagen 10 (exemplarisch beziffert) zu Einzelelementen
1 bis 4 verdrillt. Diese Einzelelemente 1 bis 4 werden in einer weiteren Rohrspeicherverseilanlage
11 miteinander verseilt.
[0038] Bei jeder der Rohrspeicherverseilanlagen 10 bzw. 11 werden die zu verseilenden Elemente
5, 6 bzw. 1 bis 4 zunächst auf eine feststehende Führungsscheibe 12 bzw. 13 geführt.
Anschließend werden diese Elemente 5, 6 bzw. 1 bis 4 einer wechselnd rechts-links-drehenden,
reversierenden Legescheibe 14, 15 (Verseilscheibe) zugeführt. Vor der Legescheibe
14, 15 befindet sich eine rohrförmige Führungseinrichtung 16, 17, so dass bei dieser
Ausführungsform die Führungslänge dem Abstand der Verseilführungen 12, 14 bzw. 13,
15 entspricht. Es versteht sich, dass auch kürzere Rohrteilstücke Verwendung finden
können, solange die zu verseilenden Elemente ausreichend stabil und schonend geführt
werden. Wie unmittelbar ersichtlich, werden durch die rohrförmigen Führungseinrichtungen
senkrecht zur Laufrichtung der jeweiligen Verseilelemente 5, 6 bzw. 1 bis 4 biegeelastische
Führungsflächen gebildet, welche eine schonende Führung dieser Verseilelemente 5,
6 bzw. 1 bis 4 ermöglichen.
[0039] Von der Legescheibe 14, 15 werden die Verseilelemente 5, 6 bzw. 1 bis 4 zu Verseilnippeln
18, 19 geführt. Im Anschluss hieran folgt bei der Rohrspeicherverseilmaschine 11,
in welcher die Einzelelemente 1 bis 4 verseilt werden, eine Torsionssperre 20, die
beispielsweise als Abzugsscheibe oder als Bandabzug ausgebildet ist und verhindert,
dass sich der Verband durch die beim Verseilen in den Verseilelementen entstehende
Spannungen wieder aufdreht, dass heißt, dass sich die Verseillage lockern. Je nach
tatsächlichem Verhalten kann eine derartige Torsionssperre auch zwischen dem Verseilnippel
18 und der Führungsscheibe 13 vorgesehen sein.
[0040] Es versteht sich, dass anstatt einer Rohrspeicherverseilanlage auch andere SZ-Verseilanlagen,
wie beispielsweise Lochscheibenverseilanlagen, Twisterverseilanlagen oder Doppeltwisterverseilanlagen,
die im SZ-Verfahren betrieben werden, zur Anwendung kommen können.
1. Datenkabel bestehend aus mindestens zwei Einzelelementen (1 bis 4), die untereinander
verseilt sind und die jeweils mindestens zwei untereinander verdrillte Adern (5, 6)
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente (1 bis 4) untereinander sz-verseilt sind.
2. Datenkabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Adern (5, 6) wenigstens eines Einzelelementes (1 bis 4) untereinander sz-verdrillt
sind.
3. Datenkabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Richtungswechselstelle (7) maximal das 2-fache der mittleren Verseilschlaglänge
beträgt.
4. Datenkabel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleichmäßigkeit der Paarverdrillung ± 0,5 mm, vorzugsweise ± 0,2 mm, nicht überschreitet.
5. Datenkabel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentrizität der Adergeometrie ≥ 90 %, vorzugsweise ≥ 95 %, ist.
6. Datenkabel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterschied zwischen der längsten und der kürzesten Verdrilllänge der Adern (5,
6) zweier Einzelelemente (1 bis 4) maximal 4 mm, vorzugsweise maximal 3 mm, multipliziert
mit der Zahl der Einzelelemente (1 bis 4) minus eins (n-1) beträgt.
7. Datenkabel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenkabel mitverseilte Stützelemente aufweist.
8. Datenkabel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Einzelelement (1 bis 4) einzeln abgeschirmt ist.
9. Datenkabel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschirmung eine Folie (8) mit einem Überlappungsgrad von über 5 % der Gesamtfolienbreite
umfasst.
10. Verfahren zum Herstellen eines Datenkabels, bei welchem Adern (5, 6) zunächst zu wenigstens
zwei Einzelelementen (1 bis 4) verdrillt und anschließend die Einzelelemente (1 bis
4) sz-verseilt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Adern (5, 6) wenigstens eines Einzelelementes (1 bis 4) sz-verseilt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl wenigstens ein Einzelelement (1 bis 4) als auch der Verseilverbund der Einzelelemente
(1 bis 4) in einem Arbeitsgang verseilt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente (1 bis 4) durch wenigstens zwei phasenversetzt angetriebene Verseilführungen
miteinander verseilt werden, wobei die Verseilführungen wenigstens ein Führungselement
mit einer Führungsfläche, die senkrecht zur Laufrichtung des jeweiligen Einzelelementes
biegeelastisch ausgebildet ist, umfasst.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente (1 bis 4) durch wenigstens zwei phasenversetzt angetriebene Verseilführung
miteinander verseilt werden, wobei die Führungslänge, entlang welcher die Einzelelemente
(1 bis 4) an den Verseilführungen geführt werden, mindestens 5 % des Abstandes der
Verseilführungen untereinander beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente (1 bis 4) durch wenigstens zwei phasenversetzt angetriebene Verseilführungen
miteinander verseilt werden, wobei die Einzelelemente (1 bis 4) durchgehend zwischen
den Verseilführungen geführt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass auf zwei Schlägen in eine Richtung der Verdrillwinkel maximal 15°, vorzugsweise 10°,
beträgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Verseilelemente mit einer Haltewendel oder einer Kreuzwendel stabilisiert werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendelschlaglänge der Halte- bzw. Kreuzwendel maximal 50 % der Verseilschlaglänge
beträgt.