[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Schmelzsicherung mit einem metallischen Schmelzelement
und einem Halter fuer das Schmelzelement. Derartige Schmelzsicherungen werden bevorzugt
fuer die elektrische Absicherung in Kraftfahrzeugen eingesetzt.
[0002] Aus der GB 573 746 A ist bereits ein elektrisches Sicherungselement fuer den Niederstrombereich
bekannt geworden. Diese Sicherung verfuegt ueber einen Halter und ein Schmelzelement
aus Draht, welches mit seinen Enden um den Halter gebogen ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schmelzsicherung bereitzustellen,
welche sich auch fuer den Hochstrombereich (beispielsweise 40 bis 300 Ampere) eignet,
und darueber hinaus einfach sowie kostenguenstig herstellbar ist.
[0004] Erfindungsgemaess wird diese Aufgabe dadurch geloest, dass der Halter mindestens
zwei vorstehende Mittel fuer die Befestigung von mindestens zwei Halteschlaufen des
Schmelzelementes aufweist.
[0005] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Halter im wesentlichen stangenfoermig,
und die Mittel fuer die Befestigung sind rechtwinklig zu einer Haupterstreckungsrichtung
des Halter angeordnet. Diese Anordnung ermoeglicht eine einzige Drahtfuehrungsebene
fuer das Schmelzelement.
[0006] Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die Mittel fuer die Befestigung zylindrisch sind.
Dies vereinfacht nicht nur die Herstellung der Befestigungsmittel selbst, sondern
auch einen Indexiervorgang, wenn das Schmelzelement auf die indexierenden Befestigungsmittel
aufgefaedelt werden soll. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es in diesem
Zusammenhang vorteilhaft, wenn die Enden der Mittel fuer die Befestigung eine konische,
oder zumindest endseitig duennere Gestaltung aufweisen.
[0007] Wenn als Mittel fuer die Befestigung Schrauben vorgesehen sind, kann der Halter zusammen
mit dem Schmelzelement an ein gesondertes Sicherungsgehaeuse oder Sicherungstraeger
mittels Anschrauben befestigt werden.
[0008] Eine weiter vereinfachte Montage der Schmelzsicherung ergibt sich, wenn als Mittel
fuer die Befestigung Rastelemente vorgesehen sind, mit denen der Halter zusammen mit
dem Schmelzelement an einem Sicherungsgehaeuse oder Sicherungstraeger befestigbar
ist.
[0009] Besonders kostenguenstig und herstellpozessvereinfachend ist es, wenn das Schmelzelement
aus Draht besteht und es fuer die Ausbildung eines im wesentlichen flachen Koerpers
Biegeumformungen in ausschliesslich einer raeumlichen Ebene aufweist.
[0010] Die elektrischen Eigenschaften des Schmelzelementes koennen dadurch beeinflusst werden,
dass in einem oder mehreren vorgegebenen Abschnitten der elektrisch leitende Querschnitt
reduziert oder vergroessert wird. Dies geschieht vorzugsweise durch ein- oder mehrlagige
Anordnung des Drahtes.
[0011] Um die elektrischen Eigenschaften des Schmelzelementes insbesondere in einem Strombereich
zu beeinflussen, welcher zwar zur Erwaermung aber nicht zum Schmelzen desselben fuehrt,
kann zumindest im Bereich einer Schmelzzone ein Werkstoffreservoir, beispielsweise
aus Zinn, aufgebracht werden, welches einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweist, als
der Drahtwerkstoff, welcher beispielsweise aus Kupfer besteht.
[0012] Es empfiehlt sich ferner, die Sicherung mit einem Verfahren herzustellen, bei dem
der Halter mit den Mitteln fuer die Befestigung als Biegewerkzeug fuer das Schmelzelement
herangezogen wird.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer einzigen Zeichnung sowie der Figurenbeschreibung
naeher erklaert.
[0014] Die Zeichnung zeigt eine Schmelzsicherung 1 in perspektivischer Ansicht, welche einen
im wesentlichen laengs einer Achse a stangenfoermigen Halter 2 fuer ein Schmelzelement
3 (vorzugsweise aus Kupfer oder aus einem anderen metallisch leitenden Werkstoff)
aufweist. Der Halter verfuegt ueber mindestens zwei vorstehende Mittel 4 fuer die
Befestigung des Schmelzmittels 3 mittels zwei Halteschlaufen. Wie zu ersehen ist,
weist der Halter 2 jeweils endseitig im Bereich der vorstehenden Mittel 4 kreisfoermige
Verstaerkungen 5,6 auf, so dass ueber die Mittel 4 in den Halter 2 eingeleitete Kraefte
zuverlaessig uebertragen werden koennen. Es versteht sich, dass die Kontur des Halters
2 grundsaetzlich so einfach wie moeglich gehalten wird, um niedrige Herstellkosten
zu ermoeglichen.
[0015] Gemaess der Zeichnung sind die Mittel fuer die Befestigung 4 zylindrische Schrauben,
mit denen der Halter 2 zusammen mit dem daran angeordneten Schmelzelement 3 an einem
nicht dargestellten Sicherungsgehaeuse oder Sicherungstraeger befestigbar ist. Jede
Schraube verfuegt ueber einen nicht sichtbaren Kopf im Bereich einer Unterseite des
Halters 2 sowie ueber Eingriffsmittel, die fuer das Verdrehen (Befestigen oder Loesen)
herangezogen werden koennen.
[0016] Gemaess einer anderen, nicht gezeichneten, Ausfuehrungsform der Erfindung koennen
anstatt von Schrauben auch Rastelemente Verwendung finden, um den Halter mit Schmelzelement
an einem Sicherungstraeger oder Sicherungsgehaeuse zu befestigen. Insbesondere wenn
der Halter 2 aus Kunststoffwerkstoff ausgebildet ist, weist diese Ausfuehrung Herstellungs-
und Montagevorteile auf, weil auf gesonderte Befestigungsmittel verzichtet werden
kann, indem die Rastmittel einstueckig an den Halter 2 angespritzt werden.
[0017] Wie die Figur zeigt, ist das Schmelzelement 3 einstueckig, weist eine im wesentlichen
flache Form auf, und erfordert lediglich Biegeumformungen in einer einzigen raeumlichen
Ebene, welche tangential zu der Laengsachse a des Halters 2 angeordnet ist. Im uebrigen
weist das Schmelzelement 3 die Form eines gestreckten O mit zwei Endboegen 7,8 sowie
zwei geraden Mittelabschnitten 9,10 auf, von denen der Mittelabschnitt 10 etwa gegenueber
einer Schmelzzone 11 unterbrochen ist.
[0018] Fuer die Anpassung des elektrischen Widerstandes des Schmelzelementes 3, und um die
Stromdichte im Bereich der Schmelzzone 11 zu veraendern, koennen in vorgegebenen Abschnitten
eine oder mehrere reduzierte Werkstoffquerschnitte vorgesehen werden. Die Querschnittaenderung
erfolgt besonders kostenguenstig mittels einfacher oder mehrfacher (mehrlagiger) Anordnung
des Drahtquerschnittes. Ferner kann in dem Bereich der Schmelzzone 11, vorzugsweise
auf dem Schmelzelement 3, ein lediglich gestrichelt angedeutetes Werkstoffreservoir
12 aufgebracht werden, welches einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweist, als der Drahtwerkstoff.
Es empfiehtl sich, das Reservoir aufzuloeten. Sinn und Zweck dieser Anordnung ist
wie folgt. Nur geringfuegig oberhalb des Nennstromes liegende Stroeme koennen ganz
grundsaetzlich eine Ewaermung des Schmelzelementes 3 hervorrufen, deren alleinige
Wirkung bei dem gegebenen Querschnitt des Schmelzelementes 3 im Bereich der Schmelzzone
11 gegebenenfalls noch nicht zur Unterbrechung des Stromkreises fuehren wuerde. Der
Schmelzvorgang des Werkstoffreservoirs (mit geringem Schmelzpunkt) aendert dies. Mit
anderen Worten wird hier der Diffusionsprozess des Reservoirwerkstoffes 12 (beispielsweise
Zinn) und dessen schmelzpunkterniedrigende Wirkung durch lokale Legierungsbildung
ausgenutzt.
[0019] In besonders vorteilhafter Weise kann die Schmelzsicherung 1 hergestellt werden,
wenn das Schmelzelement 3 unmittelbar ueber den Halter 2 (und ueber die Befestigungsmittel
4) gebogen wird, und sodann unmittelbar an dem Halter verbleibt. Der Halter 2 hat
somit gleichzeitig die Funktion eines Werkzeug (oder einer Lehre) fuer die Formgebung
des Schmelzelement 3, so dass im Vergleich zu bekannten Schmelzsicherungen, auf gesonderte
Werkzeuge, und auch auf gesonderte Handhabungs- und Montageprozesse nach der Formgebung
und fuer die Befestigung an dem Halter 2 verzichtet werden kann. Der Biegevorgang
wird erleichtert, wenn der Draht des Schmelzelementes 3 waehrend des Biegevorgangs
einerseits eine gewisse elastische Vorspannung erfaehrt, und wenn die Mittel fuer
die Befestigung 4 zumindest im Bereich von umfangsseitigen Drahtanlageflaechen Einbuchtungen
aufweisen, so dass das Schmelzelement 3 gewissermassen verliersicher an dem Halter
2 befestigt ist.
1. Elektrische Schmelzsicherung (1) mit einem metallischen Schmelzelement (3) und einem
Halter (2) fuer das Schmelzelement (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (2) mindestens zwei vorstehende Mittel (4) fuer die Befestigung von mindestens
zwei Halteschlaufen des Schmelzelementes (3) aufweist.
2. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (2) im wesentlichen stangenfoermig ist, und dass die Mittel fuer die Befestigung
(4) rechtwinklig zu einer Achse (a) des Halter (2) sowie auf einer Seite desselben
angeordnet sind.
3. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel fuer die Befestigung (4) des Schmelzelementes (3) zylindrisch sind.
4. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel fuer die Befestigung (4) des Schmelzelementes (3) endseitig konisch oder
zumindest endseitig duennere Gestaltung aufweisen.
5. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche,
dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel fuer die Befestigung (4) Schrauben vorgesehen sind, mit denen der Halter
(2) zusammen mit dem Schmelzelement (3) an einem Sicherungsgehaeuse oder Sicherungstraeger
befestigbar ist.
6. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 1 oder 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel fuer die Befestigung (4) Rastelemente vorgesehen sind, mit denen der Halter
(2) zusammen mit dem Schmelzelement (3) an einem Sicherungsgehaeuse oder Sicherungstraeger
befestigbar ist.
7. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzelement (3) aus Draht besteht und dass es fuer die Ausbildung eines im
wesentlichen flachen Koerpers Biegeumformungen in ausschliesslich einer raeumlichen
Ebene aufweist.
8. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schmelzelement (3) zumindest im Bereich einer Schmelzzone (11) mindestens einen
vorgegebenen Abschnitt mit vergroessertem oder reduziertem Werkstoffquerschnitt aufweist.
9. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstoffquerschnittveraenderung mittels ein- oder mehrlagige Anordnung des Drahtes
herbeigefuehrt wird.
10. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Schmelzzone (11) ein Werkstoffreservoir (12) vorgesehen ist, welches
einen niedrigeren Schmelzpunkt aufweist, als der Drahtwerkstoff.
11. Elektrische Schmelzsicherung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprueche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel fuer die Befestigung (4) zumindest im Bereich von umfangsseitigen Drahtanlageflaechen
Einbuchtungen aufweisen.
12. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Schmelzsicherung (1) welche zumindest
die Merkmale des Patentanspruch 1 aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Fertigungsschritt das Schmelzelement gebogen wird, wobei der Halter
(2) mit den Mitteln fuer die Befestigung (4) als Biegewerkzeug fuer das Schmelzelement
(3) herangezogen wird, und sodann das Schmelzelement nach diesem Biegeprozess unmittelbar
an dem Halter (2) verbleibt.
13. Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Schmelzsicherung (1) welche zumindest
die Merkmale des Patentanspruch 1 aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht des Schmelzelementes (3) waehrend des Biegevorgangs eine vorbestimmte elastische
Vorspannung erfaehrt.