[0001] Die Erfindung betrifft eine Therapievorrichtung insbesondere zur Hand/Arm-Stimulation
mit einer mit einem körnigen Stimulationsgut befüllbaren Aufnahmewanne zum Eintauchen
zu behandelnder Körperteile eines Patienten, insbesondere zum Ausführen von Handübungen
in dem Stimulationsgut.
[0002] Vorrichtungen dieser Art werden vor allem in Form von Sandbädern im Bereich der Rheumatologie,
Orthopädie, Neurologie und Pädiatrie zur physikalischen Therapie von Patienten eingesetzt.
Die zu behandelnden Körperteile, zum Beispiel die Hände, werden dabei in das Sandbad
eingetaucht und aktiv oder passiv bewegt und massiert. Dabei soll sich durch die Beaufschlagung
mit dem in der Regel erwärmten Sand eine durchblutungsregulierende, schmerzlindernde
und entzündungshemmende Wirkung und eine taktile Stimulation ergeben.
[0003] Bei häufigem Gebrauch insbesondere durch verschiedene Personen ist jedoch der Handhabungsaufwand
zur Einhaltung der hygienischen Anforderungen erheblich. Zudem hat sich gezeigt, daß
durch die Anwendung von warmem Sand die Therapiewirkung in dem gewünschten Umfang
häufig nicht erreicht wird.
[0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Therapievorrichtung
insbesondere zur Hand/Arm-Stimulation zu schaffen, die einfach und ergonomisch handhabbar
ist und den Behandlungserfolg verbessert.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 bzw. 9 angegebene Merkmalskombination
vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß wird ein in der Aufnahmewanne geöffnet auslegbarer und diese unter
Freigabe der Wannenöffnung auskleidender Transportsack zur Aufnahme des Stimulationsguts
vorgeschlagen. Damit wird erreicht, daß das Stimulationsgut auf einfache Weise eingesetzt
und für wechselnde Patienten ausgetauscht werden kann. Während der Behandlungspausen
kann das Stimulationsgut ohne besonderen Handhabungsaufwand unter geeigneten Umgebungsbedingungen
vor Verschmutzung geschützt und gegebenenfalls patientenspezifisch zugeordnet gelagert
werden.
[0007] Vorteilhafterweise übergreift der Transportsack im ausgelegten Zustand mit einem
Randstreifen den Öffnungsrand der Aufnahmewanne zumindest bereichsweise. Zur weiteren
Verbesserung der Halterung wird vorgeschlagen, daß der Transportsack durch lösbare
Befestigungsmittel an der Aufnahmewanne vorzugsweise im Bereich von deren Öffnungsrand
fixierbar ist.
[0008] Die Handhabung kann dadurch weiter vereinfacht werden, daß der Transportsack eine
vorzugsweise in einen randseitigen Bund eingezogene umlaufende Zugschnur zum Verschließen
im Transportzustand aufweist.
[0009] Um eine faltenfreie Anlage zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn der Transportsack
aus einem an die Innenkontur der Aufnahmewanne angepaßten Flachmaterialzuschnitt gebildet
ist. Hierbei ist es günstig, wenn der Transportsack aus einem flexiblen Tuch, vorzugsweise
aus Nesselbaumwolle besteht.
[0010] Ein besonders bevorzugter Aspekt der Erfindung liegt darin, daß das Stimulationsgut
zumindest beim Einbringen in die Aufnahmewanne gekühlt ist, wobei sich eine Temperatur
zwischen 5°C und 15°C, vorzugsweise etwa 8°C als besonders vorteilhaft erwiesen hat.
Damit läßt sich der Therapieeffekt insbesondere bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen
beträchtlich verbessern.
[0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht das Stimulationsgut
aus Rapssamen. Die runden Körner besitzen eine günstige Korngröße und lassen sich
insbesondere durch Greifbewegungen effektiv bewegen. Weiter werden die zu behandelnden
Körperteile im Gegensatz zu herkömmlichen Sandbädern nicht ausgetrocknet. Durch die
hohe Wärmekapazität der ölhaltigen Frucht kann zudem durch eine bloße Vorkühlung ein
lange dauernder Kühleffekt während der Behandlung erreicht werden.
[0012] Besonders in ergonomischer Hinsicht ist es von besonderem Vorteil, wenn die Aufnahmewanne
eine bereichsweise den Öffnungsrand bildende Armauflagefläche zum großflächigen Abstützen
der Arme eines Probanden aufweist. Um das Eintauchen in das Therapiegut zu erleichtern,
ist es vorteilhaft, wenn die Armauflagefläche ausgehend von einer etwa horizontalen
oberen Stützpartie mit glatter Krümmung kantenfrei zum Bodenbereich der Aufnahmewanne
hin nach unten verläuft. Dabei kann die Armauflagefläche durch eine in die Aufnahmewanne
eingesetzte Flachmaterialplatte gebildet sein. Um ungewollte Verletzungen zu vermeiden,
ist es günstig, wenn der freie Randbereich der Armauflagefläche abgerundet ist. Eine
weitere Verbesserung des Gebrauchswerts wird dadurch erreicht, daß an der Armauflagefläche
eine nach unten abstehende Stützrippe zur kippfreien Abstützung der Aufnahmewanne
angeordnet ist.
[0013] Vorteilhafterweise weist die Aufnahmewanne eine vom Zentrum der Armauflagefläche
weg radial nach außen sich erstreckende Wandpartie auf. Damit lassen sich Toträume
weitgehend vermeiden und der Materialeinsatz reduzieren, ohne daß der Bewegungsbereich
wesentlich eingeschränkt wird.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung in schematischer Weise
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Therapiewanne zum Ausführen von Handübungen in einem körnigen Stimulationsgut
in der Draufsicht;
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt entlang der Schnittlinie 2-2 der Fig. 1 bei ausgelegtem Transportsack
für das Stimulationsgut in der Therapiewanne; und
- Fig. 3
- den aus der Therapiewanne entnommenen und geschlossenen Transportsack in schaubildlicher
Darstellung.
[0015] Die in der Zeichnung dargestellte Therapievorrichtung besteht im wesentlichen aus
einer Therapie- bzw. Aufnahmewanne 10, einem geöffnet in der Aufnahmewanne 10 auslegbaren
Transportsack 12 und in dem Transportsack 12 enthaltenem rieselfähigem Behandlungs-
bzw. Stimulationsgut 14.
[0016] Die als Formteil aus Kunststoff bestehende Aufnahmewanne 10 weist eine Armauflagefläche
16 auf, die eine großflächige ergonomische Auflage beider Arme eines Probanden gestattet.
Zu diesem Zweck verläuft die Armauflagefläche 16 ausgehend von einer etwa horizontalen
oberen Stützpartie 17 mit glatter Krümmung kantenfrei zum Bodenbereich 18 der Aufnahmewanne
hin nach unten, während die dem Probanden zugewandte freie Randkante 20 der Stützpartie
17 abgerundet ist. Um eine kippfreie Abstützung zu gewährleisten, ist an der Wannenunterseite
im Bereich der Stützpartie 17 eine nach unten abstehende Stützrippe 22 angeformt.
Der Eingriffsbereich der Aufnahmewanne 10 ist durch eine vom Zentrum 24 der Armauflagefläche
16 weg radial bzw. halbkreisförmig nach außen sich erstreckende Wandpartie 26 begrenzt,
so daß ein ausreichender Freiraum zur Ausführung von Greifbewegungen gegeben ist.
[0017] Der zur Aufbewahrung des Behandlungsguts 14 vorgesehene Transportsack 12 ist aus
einem an die Innenkontur der Aufnahmewanne 10 angepaßten Tuchzuschnitt beispielsweise
aus naturbelassener Baumwolle gebildet und läßt sich im wesentlichen faltenfrei in
der Aufnahmewanne geöffnet auslegen, wobei die Wannenöffnung 28 freigehalten wird
und ein Randstreifen 30 den Öffnungsrand 32 der Aufnahmewanne 10 übergreift. Zur zusätzlichen
Fixierung ist es denkbar, daß der Transportsack 12 durch nicht gezeigte Befestigungsmittel,
beispielsweise Klammern im Bereich des Öffnungsrands 32 lösbar befestigt wird.
[0018] Als Behandlungsgut 14 werden Rapssamenkörner 34 eingesetzt, welche beim Ausführen
von Greifbewegungen durch die Finger rieseln und dabei vor allem den Handbereich durch
haptische Reize stimulieren. Zur weiteren Verbesserung der therapeutischen Wirkung
wird Rapssamen in gekühltem Zustand verwendet. Dies läßt sich auf einfache Weise dadurch
erreichen, daß der Rapssamen in dem mittels umlaufender Zugschnur 36 geschlossenen
Transportsack 12 in einem Kühlschrank auf eine Temperatur von etwa 8°C vorgekühlt
wird. Anschließend kann der Transportsack 12 in die Aufnahmewanne 10 eingelegt und
geöffnet werden, wobei die hohe Wärmekapazität der ölhaltigen Rapsfrucht eine hinreichende
Kühldauer für das Ausführen von Handübungen sicherstellt.
[0019] Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Therapievorrichtung
insbesondere zur Hand/Arm-Stimulation mit einer mit einem körnigen Stimulationsgut
14 befüllbaren Aufnahmewanne 10 zum Eintauchen zu behandelnder Körperteile eines Patienten,
insbesondere zum Ausführen von Handübungen in dem Stimulationsgut 14. Um den Handhabungsaufwand
zu verringern und einen anwendungsspezifischen Einsatz des Stimulationsguts auf einfache
Weise zu ermöglichen, wird ein in der Aufnahmewanne 10 geöffnet auslegbarer und diese
unter Freigabe der Wannenöffnung 28 auskleidender Transportsack 12 zur Aufnahme des
Stimulationsguts 14 vorgeschlagen.
1. Therapievorrichtung insbesondere zur Hand/Arm-Stimulation mit einer mit einem körnigen
Stimulationsgut (14) befüllbaren Aufnahmewanne (10) zum Eintauchen zu behandelnder
Körperteile eines Patienten, insbesondere zum Ausführen von Handübungen in dem Stimulationsgut
(14), gekennzeichnet durch einen in der Aufnahmewanne (10) geöffnet auslegbaren und diese unter Freigabe der
Wannenöffnung (28) auskleidenden Transportsack (12) zur Aufnahme des Stimulationsguts
(14).
2. Therapievorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportsack (12) im ausgelegten Zustand mit einem Randstreifen (30) den Öffnungsrand
(32) der Aufnahmewanne (10) zumindest bereichsweise übergreift.
3. Therapievorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportsack (12) durch lösbare Befestigungsmittel an der Aufnahmewanne (10)
vorzugsweise im Bereich von deren Öffnungsrand (32) fixierbar ist.
4. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportsack (12) eine vorzugsweise in einen randseitigen Bund eingezogene umlaufende
Zugschnur (36) zum Verschließen im Transportzustand aufweist.
5. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportsack (12) aus einem an die Innenkontur der Aufnahmewanne (10) angepaßten
Flachmaterialzuschnitt gebildet ist.
6. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Transportsack (12) aus einem flexiblen Tuch, vorzugsweise aus Nesselbaumwolle
besteht.
7. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stimulationsgut (14) zumindest beim Einbringen in die Aufnahmewanne (10) gekühlt
ist.
8. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Stimulationsgut (14) eine Temperatur zwischen 5°C und 15°C, vorzugsweise etwa
8°C aufweist.
9. Therapievorrichtung insbesondere zur Hand/Arm-Stimulation mit einer mit einem körnigen
Stimulationsgut (14) befüllbaren Aufnahmewanne (10) vorzugsweise zum Ausführen von
Handübungen, insbesondere Greifbewegungen in dem Stimulationsgut (14), dadurch gekennzeichnet, daß das Stimulationsgut (14) eine Temperatur zwischen 5°C und 15°C, vorzugsweise etwa
8°C aufweist.
10. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stimulationsgut (14) aus Rapssamen besteht.
11. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmewanne (10) eine bereichsweise den Öffnungsrand (32) bildende Armauflagefläche
(16) zum großflächigen Abstützen der Arme eines Probanden aufweist.
12. Therapievorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflagefläche (16) ausgehend von einer etwa horizontalen oberen Stützpartie
(17) mit glatter Krümmung kantenfrei zum Bodenbereich /18) der Aufnahmewanne (10)
hin nach unten verläuft.
13. Therapievorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Armauflagefläche (16) durch eine in die Aufnahmewanne (10) eingesetzte Flachmaterialplatte
gebildet ist.
14. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Randbereich (20) der Armauflagefläche (16) abgerundet ist.
15. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß an der Armauflagefläche (16) eine nach unten abstehende Stützrippe (22) zur kippfreien
Abstützung der Aufnahmewanne (10) angeordnet ist.
16. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmewanne (10) eine vom Zentrum der Armauflagefläche (16) weg radial nach
außen sich erstreckende Wandpartie (26) aufweist.
17. Therapievorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmewanne (10) als Formteil aus Kunststoff besteht.