[0001] Die Erfindung betrifft ein elektronisches Spielzeug, insbesondere eine Puppe, ein
Tier oder eine Figur, das mindestens eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation
mit einem Spieler aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Spielsystem mit einem
oder mehreren derartiger Spielzeuge.
[0002] Derartige elektronische Spielzeuge sind beispielsweise unter dem Namen Tamagochi
allgemein bekannt. Dabei tauscht der Spieler als Benutzer des Spielzeugs über eine
in das Spielzeug integrierte Kommunikationseinrichtung Daten mit einer ebenfalls in
das Spielzeug integrierten Speichereinrichtung aus. Auf diese Weise tritt der Spieler
mit dem Spielzeug in einen Dialog, wobei sowohl das Spielzeug auf die Aktionen des
Spielers, als auch der Spieler auf Aktionen des Spielzeugs reagiert.
[0003] Die Daten für die Aktionen des Spielzeugs, beispielsweise die Äußerung von Gefühlen,
werden von der Speichereinrichtung abgerufen und erzeugen so den Eindruck eines "intelligenten"
Spielzeugs. Von Nachteil ist hierbei jedoch, daß die für die Interaktionen benötigten
Daten, insbesondere Dialoge, lediglich in einer begrenzten Anzahl bei der Herstellung
des Spielzeugs in der internen Speichereinrichtung, vorzugsweise in einem Chip, abgespeichert
werden und vom Spieler weder verändert noch ergänzt werden können. Somit stellt ein
derartiges Spielzeug wie das Tamagochi zwar eine signifikante Weiterentwicklung der
herkömmlichen Interaktion mit Sprechpuppen dar, aber es ist dennoch nur in begrenztem
Umfang kommunikationsfähig oder lernfähig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine konstruktiv einfaches, preiswerte
herzustellendes und leicht handhabbares Spielzeug der eingangs genannten Art zu schaffen,
das in Art und Umfang der Kommunikation mit dem Spieler wesentlich verbessert ist.
Insbesondere sollen die für die Interaktionen benötigten Daten leicht und schnell
verändert und ergänzt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein elektronisches Spielzeug nach Anspruch
1 gelöst. Wesentlich ist dabei, daß es eine mit der Kommunikationseinrichtung verbundene
Schnittstelle zur Sprach- und/oder Datenübertragung aufweist, durch die es über ein
Übertragungssystem mit einer Datenbank einer externen Datenverarbeitungseinrichtung
verbindbar ist. In der Datenbank können auch Sprachfiles bzw. Sprachdaten abgelegt
und wieder aufgerufen werden.
[0006] Der Hauptvorteil liegt dabei darin, daß die für die Kommunikation mit dem Spielzeug
wesentliche Intelligenz aus dem Spielzeug herausgenommen und in ein externes Kommunikationssystem
mit einer Speichereinrichtung verlagert ist, das mit einer Datenbank verbunden ist,
in der die entsprechenden Daten leicht verändert und insbesondere ergänzt werden können.
[0007] Die externe Speichereinrichtung kann dabei ein zentrales Datenverarbeitungs- und
Datenbanksystem sein, mit dem das Spielzeug über eine Übertragungsschnittstelle und
über ein Übertragungssystem leicht verbunden werden kann. Die in der externen Datenbank
abgelegten Daten bzw. Dialogelemente, insbesondere Audio- und/oder Video-Daten, können
durch bestimmte Aktionen, des Spielers aktiviert werden. Hierdurch werden die Einsatzmöglichkeiten
eines herkömmlichen Spielzeugs durch Nutzung der kommunikativen Ebene erheblich ausgedehnt.
[0008] Vorzugsweise kann das Spielzeug eine interne Datenverarbeitungseinheit aufweisen,
welche die Kommunikation mit dem Spieler und die Kommunikation mit der externen Datenverarbeitungseinrichtung
steuert.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt die Kommunikationseinrichtung
des Spielzeugs eine Eingabeeinheit zur Eingabe von akustischen und/oder optischen
Daten, insbesondere von Sprache. Dazu kann ein Mikrophon bzw. eine Kamera in das Spielzeug
integriert sein.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Kommunikationseinrichtung eine Ausgabeeinheit
zur Ausgabe von akustischen und/oder optischen Daten, insbesondere einen Lautsprecher
zur Ausgabe von Sprache umfaßt. Auf diese Weise kann der Spieler in einen besonders
leicht und schnell durchzuführenden Sprachdialog mit dem Spielzeug treten. In der
Datenbank sind dazu bestimmte Dialogelemente in Form von Lauten oder Sprachelementen
gespeichert, die durch bestimmte Laute oder Spracheingaben des Spielers aktiviert
bzw. abgerufen werden.
[0011] Die Kommunikationseinrichtung kann jedoch auch andere Eingabeeinrichtungen, beispielsweise
Knöpfe oder Tasten, und/oder andere Ausgabemittel umfassen. Vorzugsweise kann die
Kommunikationseinrichtung eine Abgabeeinheit zur Abgabe von Düften und/oder eine Antriebseinheit
zur Durchführung von Bewegungen oder Vibrationen umfassen.
[0012] Ein besonders großer Spielkomfort kann dadurch erreicht werden, daß die Schnittstelle
des Spielzeugs eine drahtlose Übertragung, insbesondere über Funk, zu bzw. von dem
Übertragungssystem ermöglicht.
[0013] Günstig ist es ferner, wenn das Spielzeug einen manuell betätigbaren oder programmierbaren
Schalter aufweist, mit dem die Verbindung zur der externen Datenverarbeitungseinrichtung
bzw. zu dem Übertragungssystem ein- bzw. ausschaltbar ist. Auf diese Weise können
insbesondere zu vorprogrammierbaren Zeiten Verbindungen zu der externen Datenbank
aufgebaut und entsprechende Aktionen des Spielzeugs hervorgerufen werden. Auch kann
hierbei eine (oder mehrere) Taste(n) vorgesehen sein, mit der mittels integrierter
Kurzwahlfunktion ein (oder mehrere) Datenbanksystem(e) über ein Telekommunikationsnetz
anwählbar ist.
[0014] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Spielsystem, das mindestens
ein Spielzeug der voranstehend beschriebenen Art und mindestens eine externe Datenverarbeitungseinrichtung
mit mindestens einer Datenbank umfaßt, wobei in der Datenbank Kommunikationselemente,
insbesondere Sprachelemente, gespeichert sind, die über das Übertragungssystem und
die Schnittstelle der Kommunikationseinrichtung eines Spielzeugs zuführbar sind. In
der oder den Datenbank(en) können die Kommunikationselemente zentral abgespeichert
und mit sehr geringem Aufwand für eine Vielzahl von Spielzeugen verändert oder ergänzt
werden.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn in der Datenbank Kommunikationselemente,
insbesondere Sprachelemente, die von einem Spieler in die Kommunikationseinrichtung
eines Spielzeugs eingegeben werden, speicherbar sind. Auf diese Weise können ausgehend
von einem Grundvorrat an Dialogelementen im Laufe der Nutzung weitere Dialogelemente
beispielsweise als Frage- oder als Antwortelemente generiert und auf der bzw. den
Datenbank(en) hinterlegt werden.
[0016] Die Ablage und Nutzung individueller Dialogelemente für jeden einzelnen Spieler bzw.
für jedes einzelne Spielzeug des Spielsystems kann dadurch ermöglicht werden, daß
die Kommunikationseinrichtungen mehrerer Spielzeuge jeweils mit einer eigenen Datenbank
verbunden sind.
[0017] Besonders vorteilhaft kann es jedoch auch sein, wenn die Kommunikationseinrichtungen
mehrerer Spielzeuge mit einer gemeinsamen Datenbank verbunden sind. Durch den hierbei
auftretenden Dialog einer Vielzahl von Spielern mit der gemeinsamen Datenbank steigt
die Menge der in der Datenbank gesammelten Dialogelemente besonders schnell an. Durch
die wesentlich schneller als bei einer individuellen Datenbanknutzung anwachsende
Menge der gesammelten Dialogelemente in der zentralen Datenbank steigt die Aktionsvielfalt
der einzelnen Spielzeuge im online-Dialog mit den jeweiligen Spielern besonders schnell
an und es werden stets neue Dialogsequenzen für die Spielzeuge bereitgestellt. Die
Spieler nehmen die Spielzeuge somit als lernendes System wahr, was einen deutlicher
Vorteil gegenüber den Spielmöglichkeiten bei einem herkömmlichen Spielzeug mit unveränderbar
voreingestellten offline-Dialogen bedeutet.
[0018] Eine besonders große Vielfalt an Dialogelementen kann dadurch bereitgestellt werden,
daß mehrere miteinander verbundene bzw. vernetzte Datenbanken vorgesehen sind, wobei
die Kommunikationseinrichtung eines Spielzeugs über eine Schnittstelle und über das
Übertragungssystem auf mehrere Datenbanken zugreifen kann.
[0019] Das Übertragungssystem kann dabei in vorteilhafter Weise durch eine Datenleitung
oder durch ein Datenleitungsnetz, insbesondere durch das Internet gebildet sein.
[0020] Das erfindungsgemäße Spielsystem kann sowohl im Einzelbetrieb durch einzelne Spieler
genutzt werden ,die mit einer oder mehreren externen Datenbank(en) kommunizieren,
als auch im Mehrfachbetrieb durch mehrere Spieler genutzt werden, wobei die Spielzeuge
jeweils mit einer oder mehreren externen Datenbanken verbunden sind. Auch können die
Kommunikationseinrichtungen mehrerer Spielzeuge mittelbar oder unmittelbar miteinander
verbunden sein und miteinander kommunizieren.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
[0022] Es zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Spielzeugs
- Figur 2:
- Schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Spielsystems mit mehreren Spielzeugen
[0023] Das in Figur 1 nicht näher dargestellte elektronische Spielzeug weist eine Kommunikationseinrichtung
1 auf, die ein Mikrofon und einen Lautsprecher zur Aufnahme bzw. Wiedergabe von Sprachdialogen
umfaßt. Durch eine Funk-Schnittstelle 3 ist die Kommunikationseinrichtung 1 des Spielzeugs
an ein Übertragungssystem 2 angeschlossen, über das es mit einer Datenbank einer externen
Datenverarbeitungseinrichtung 4 verbunden ist. Diese Verbindung kann vom Spieler als
Benutzer des Spielzeugs mittels eines programmierbaren Schalters auf Wunsch oder zeitabhängig
hergestellt oder unterbrochen werden. Das Übertragungssystem 2 kann dabei durch ein
Festnetz, ein Funknetz, eine Funk-/Festnetzkombination (DFÜ) oder vorzugsweise durch
das Internet gebildet sein.
[0024] Während die Kommunikationseinrichtung 1 und die Schnittstelle 3 in das Spielzeug
integriert sind, befindet sich die Datenbank mit den die Intelligenz des Spielzeugs
erzeugenden Dialogelementen außerhalb des Spielzeugs in einer externen Datenverarbeitungseinrichtung
4. Hier kann die Datenbank leicht editiert, insbesondere durch die Kommunikation mit
dem Spieler um neue Dialogelemente ergänzt werden.
[0025] Bei dem in Figur 2 dargestellten Spielsystem 5 sind mehrere Spielzeuge mit jeweils
einer integrierten Kommunikationseinrichtung 1 über jeweils eine Schnittstelle 3 an
ein Übertragungssystem 2 angeschlossen. Über das Übertragungssystem 2 sind die einzelnen
Kommunikationseinrichtungen 1 an mehrere untereinander vernetzte Datenverarbeitungseinrichtungen
4 angeschlossen, auf denen sich Datenbanken mit abgespeicherten Dialogelementen befinden.
Auch sind die Kommunikationseinrichtungen 1 über das Übertragungssystem 2 unmittelbar
miteinander verbunden und können somit direkt miteinander kommunizieren.
[0026] Infolge der gemeinsamen Nutzung der zentralen Datenbanken durch mehrere Spielzeuge
bzw. Spieler wächst die Menge der darin gesammelten Dialogelemente sehr schnell an
und die einzelnen Spieler erleben die kontinuierlich neu hinzukommenden Dialogelemente
als Lernerfolge bzw. als Intelligenz des Spielzeugs. Auch kann der Betreiber des Spielsystems
5 die Dialogelemente von Zeit zu Zeit ändern oder ergänzen.
1. Elektronisches Spielzeug, insbesondere eine Puppe, ein Tier oder eine Figur, das mindestens
eine Kommunikationseinrichtung zur Kommunikation mit einem Spieler aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß es eine mit der Kommunikationseinrichtung (1) verbundene Schnittstelle (3) zur Sprach-
und/oder Datenübertragung aufweist, durch die es über ein Übertragungssystem (2) mit
einer Datenbank einer externen Datenverarbeitungseinrichtung (4) verbindbar ist.
2. Spielzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine interne Datenverarbeitungseinheit aufweist, welche die Kommunikation mit
dem Spieler und die Kommunikation mit der externen Datenverarbeitungseinrichtung (4)
steuert.
3. Spielzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationseinrichtung (1) eine Eingabeeinheit zur Eingabe von akustischen
und/oder optischen Daten, insbesondere von Sprache umfaßt.
4. Spielzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationseinrichtung (1) eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe von akustischen
und/oder optischen Daten, insbesondere von Sprache umfaßt.
5. Spielzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationseinrichtung (1) eine Abgabeeinheit zur Abgabe von Düften und/oder
eine Antriebseinheit zur Durchführung von Bewegungen umfaßt.
6. Spielzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß über die Schnittstelle (3) Daten drahtlos, insbesondere über Funk, zu bzw. von dem
Übertragungssystem (2) übertragbar sind.
7. Spielzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es einen manuell betätigbaren oder programmierbaren Schalter aufweist, mit dem die
Verbindung zur der externen Datenverarbeitungseinrichtung (4) und/oder zu dem Übertragungssystem
(2) ein- bzw. ausschaltbar ist.
8. Spielsystem, umfassend mindestens ein Spielzeug nach einem der vorherigen Ansprüche
und mindestens eine externe Datenverarbeitungseinrichtung mit mindestens einer Datenbank,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Datenbank Kommunikationselemente, insbesondere Sprachelemente, gespeichert
sind, die über das Übertragungssystem (2) und die Schnittstelle (3) der Kommunikationseinrichtung
(1) des Spielzeugs zuführbar sind.
9. Spielsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Datenbank Kommunikationselemente, insbesondere Sprachelemente, die vom Spieler
in die Kommunikationseinrichtung (1) des Spielzeugs eingegeben werden, speicherbar
sind.
10. Spielsystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Übertragungssystem (2) durch eine Datenleitung oder durch ein Netz, insbesondere
durch das Internet gebildet ist.
11. Spielsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationseinrichtungen (1) mehrerer Spielzeuge jeweils mit einer eigenen
Datenbank verbunden sind.
12. Spielsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationseinrichtungen (1) mehrerer Spielzeuge mit einer gemeinsamen Datenbank
verbunden sind.
13. Spielsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Datenbanken vorgesehen sind, die miteinander verbunden bzw. vernetzt sind,
wobei die Kommunikationseinrichtung (1) eines Spielzeugs auf mehrere Datenbanken zugreifen
kann.
14. Spielsystem nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommunikationseinrichtungen (1) mehrerer Spielzeuge über ein Übertragungssystem
(2) unmittelbar miteinander verbunden sind.