[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mehrfarben-Druckmaschine mit einem gemeinsamen
Gummituchzylinder gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Des weiteren betrifft die
Erfindung ein Verfahren zum Bedrucken von Bedruckstoffen gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 10.
[0002] In der US 5,907,997 ist eine Mehrfarben-Rollendruckmaschine mit zwei Gummituchzylindern
beschrieben. Um jeden Gummituchzylinder sind vier Plattenzylinder angeordnet, die
jeweils eine Farbe einer Vierfarben-Druckmaschine drucken. Die Bahn kann entweder
mittels die Gummituchzylinder kontaktierenden Gegendruckzylindern auf einer Seite
oder aber auf beiden Seiten bedruckt werden, indem jeder Gummituchzylinder als Gegendruckzylinder
für den jeweils anderen Gummituchzylinder dient. Die beschriebene Druckmaschine weist
den Nachteil auf, dass während eines Plattenwechsels eine Seite der Bahn nicht bedruckt
werden kann. Während eines Plattenwechsels steht die Druckmaschine meist still, was
zu hohen Stillstandszeiten führt.
[0003] In der DE 197 43 770 ist eine Bogendruckmaschine mit einem Satellitendruckwerk beschrieben,
das jeweils eine Druckform tragende Druckformzylinder, Gummituchzylinder und einen
Gegendruckzylinder 14 umfasst. Nach dem Druckvorgang im Satellitendruckwerk wird ein
Bogen an ein einfaches Druckwerk übergeben, in dem der Bogen mit einem weiteren Bild
bedruckt wird. Dieses Druckwerk umfasst ebenfalls Druckformzylinder, Gummituchzylinder
und Druckformen. Die Druckformen werden mittels Farbwerken eingefärbt. Die beiden
Formzylinder können abwechselnd eingesetzt werden. Die beschriebene Druckmaschine
hat den Nachteil, dass nur eine Druckform gewechselt werden kann, ohne dass die Maschine
angehalten wird und dass beim Wechseln der Druckformen Druckformzylinder und Gummituchzylinder
in Druck-Ab-Positionen bewegt werden müssen, d.h. beide einen Abstellmechanismus aufweisen
müssen.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Druckmaschine zu schaffen, die
ein einfaches Wechseln der Druckformen, z. B. Druckplatten, ermöglicht, während die
Druckmaschine in Betrieb ist. Eine alternative oder zusätzliche Aufgabe der Erfindung
ist es, eine Druckmaschine mit einem gemeinsamen Gummituchzylinder und reduzierten
Stillstandszeiten zu schaffen. Ein weitere alternative oder zusätzliche Aufgabe der
Erfindung ist es, die Anzahl der Bauteile durch einen gemeinsamen Gummituchzylinder
zu reduzieren.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß
Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0006] Eine erfindungsgemäße Mehrfarben-Druckmaschine, insbesondere eine Rollenrotations-Druckmaschine,
mit einem ersten Druckformzylinder, einem dritten Druckformzylinder und einem gemeinsamen
Gummituchzylinder zeichnet sich aus durch einen zweiten Druckformzylinder, ein erstes
gemeinsames Farbwerk zur selektiven Zufuhr einer ersten Farbe zu dem ersten oder zweiten
Druckformzylinder, einen vierten Druckformzylinder, ein zweites gemeinsames Farbwerk
zur selektiven Zufuhr einer zweiten Farbe zu dem dritten oder vierten Druckformzylinder
und einen ersten Betriebszustand, in welchem der gemeinsame Gummituchzylinder mit
dem ersten und dritten Druckformzylinder in Kontakt ist, sowie einen zweiten Betriebszustand,
in welchem der gemeinsame Gummituchzylinder mit dem zweiten und vierten Druckformzylinder
in Kontakt ist.
[0007] Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Durchführung eines Druckformwechsels, z.
B. eines Druckplattenwechsels, am zweiten und vierten Druckformzylinder, während der
Druckvorgang an dem ersten und dritten Druckformzylinder fortgesetzt wird. Wenn der
Druckvorgang am zweiten und vierten Druckformzylinder begonnen werden soll, wird die
Maschine in den zweiten Betriebszustand umgeschaltet. Im Anschluss daran kann ein
Druckformwechsel am ersten und dritten Druckformzylinder durchgeführt werden. Auf
diese Weise wird die Stillstandszeit der Maschine erheblich reduziert.
[0008] Erfindungsgemäß ist es somit vorteilhafterweise möglich, ohne Unterbrechung des Fortdruckbetriebs
einen Druckbildwechsel durchzuführen, wobei lediglich die beiden Druckformzylinder
aus einer Druck-Ab- in eine Druck-An-Position oder umgekehrt bewegt werden müssen,
welche direkt an dem Druckbildwechsel beteiligt sind. Die weiteren Druckformzylinder
des Druckwerks können in ihren jeweiligen Positionen verbleiben und ein Abstellen
von Gummituchzylindern wird durch die vorteilhafte Verwendung eines zentralen Gummituchzylinders
vermieden.
[0009] Der Gummituchzylinder trägt vorzugsweise ein axial abnehmbares und aufschiebbares,
im Wesentlichen kanalloses Gummituch, wie es z. B. in der US 5,323,702 beschrieben
ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Druckmaschine kann weiterhin einen Gegendruckzylinder, z. B.
einen zweiten Gummituchzylinder, umfassen, der mit dem gemeinsamen Gummituchzylinder
einen Druckspalt bilden kann, so dass die Bahn auf der das Gummituch kontaktierenden
Seite mit einem mehrfarbigen Bild bedruckbar ist.
[0011] Weiterhin können ein fünfter, sechster, siebter und achter Druckformzylinder vorgesehen
sein, wobei der gemeinsame Gummituchzylinder im ersten Betriebszustand zusätzlich
mit dem fünften und siebten Druckformzylinder und im zweiten Betriebszustand zusätzlich
mit dem sechsten und achten Druckformzylinder in Kontakt ist, und es können ein drittes
und viertes gemeinsames Farbwerk vorgesehen sein, wobei dem fünften und dem siebten
Druckformzylinder mittels des dritten gemeinsamen Farbwerks und dem sechsten und dem
achten Druckformzylinder mittels des vierten gemeinsamen Farbwerks Farbe zuführbar
ist. Wenn z. B. an dem zweiten, vierten, sechsten und/oder achten Druckformzylinder
ein Druckformwechsel, z. B. ein Druckplattenwechsel, durchgeführt werden soll, so
kann der Druckvorgang am ersten, dritten fünften und/oder siebten Druckformzylinder
fortgesetzt werden. Wenn der Druckvorgang am zweiten, vierten, sechsten und/oder achten
Druckformzylinder begonnen werden soll, so kann die Druckmaschine in den zweiten Betriebszustand
umgeschaltet werden. Anschließend kann am ersten, dritten, fünften und/oder siebten
Druckformzylinder ein Druckformwechsel durchgeführt werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Druckmaschine kann weiterhin eine Bildwechseleinrichtung, z.
B. eine Laser-Bebilderungseinrichtung, umfassen, die zwischen den Druckformzylindern
verfahrbar ist und die vorzugsweise eine automatische Plattenwechseleinrichtung, z.
B. für leere, mittels Laser bebilderbare Druckplatten, und eine Bildentwicklungseinrichtung
umfasst. Alternativ kann die Bildwechseleinrichtung eine automatische Plattenwechseleinrichtung
für bereits bebilderte Druckplatten umfassen.
[0013] Aufgrund der Verfahrbarkeit der Bildwechseleinrichtung kann diese in vorteilhafter
Weise an einem beliebigen abgestellten Druckformzylinder einen Bildwechsel durchführen.
Dies führt zu einer erheblichen Reduzierung der Stillstandszeit der Druckmaschine
und darüber hinaus zu erheblicher Material- und Kostenreduzierung.
Die Druckformzylinder können insbesondere als Plattenzylinder mit wechselbaren Druckformen,
z. B. Druckplatten, ausgebildet sein.
[0014] Durch die Verfahrbarkeit der Bildwechseleinrichtung oder durch die Verfahrbarkeit
einzelner Komponenten der Bildwechseleinrichtung kann diese als Ganzes oder jeweils
ihre Komponenten, z. B. die Laserbebilderungseinrichtung, die Plattenwechseleinrichtung
oder die Bildentwicklungseinrichtung, derart zu einem ausgewählten Druckformzylinder
positioniert werden, dass an diesem ein Bildwechsel durchgeführt wird, während andere
Druckformzylinder weiterhin im Fortdruckbetrieb arbeiten. Es ist auch möglich, die
einzelnen Komponenten der Bildwechseleinrichtung separat zu verschiedenen Druckformzylinder
zu verfahren, um an diesen einen jeweiligen Vorgang des Bildwechsels, z. B. die Bebilderung,
den Plattenwechsel oder die Entwicklung der Platte, durchzuführen. Durch einen konzentrischen
Aufbau des Druckwerks wird es weiterhin in vorteilhafter Weise möglich, die Bildwechseleinrichtung
oder deren Komponenten mittels eines kreisförmigen oder kreisbogenförmigen Führungssystems,
z. B. einer Schiene, verfahrbar auszuführen.
[0015] Weiterhin können ein weiterer Gummituchzylinder und ein weiterer Gegendruckzylinder
vorgesehen sein, welche eine Materialbahn, z. B. eine Papierbahn, auf der vom ersten
Gummituchzylinder abgewandten Seite bedrucken. Dabei kann der zweite Gummituchzylinder
auf ähnliche Weise wie der erste Gummituchzylinder mit beispielsweise acht Druckformzylindern
zusammenarbeiten und kann weiterhin als der erste Gegendruckzylinder dienen, wodurch
der erste und zweite Gegendruckzylinder nicht vorgesehen sein müssen.
[0016] Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches es
ermöglicht, einen Bildwechsel oder einen Wechsel von Druckformen auf einfache Weise,
unter Einsparung von Material, Kosten und Zeit durchzuführen und gleichzeitig präzise
und wenig störungsanfällig zu sein.
[0017] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch
10 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0018] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bedrucken von Bedruckstoffen, bei dem eine Farbübertragung
von einem ersten Farbwerk auf einen ersten Gummituchzylinder über einen ersten Druckformzylinder
und eine Farbübertragung von einem zweiten Farbwerk auf den ersten Gummituchzylinder
über einen dritten Druckformzylinder erfolgt, zeichnet sich dadurch aus, dass der
erste und dritte Druckformzylinder von dem ersten Gummituchzylinder abgestellt werden,
eine Farbübertragung von dem ersten Farbwerk auf den Gummituchzylinder über einen
zweiten Druckformzylinder erfolgt und dass eine Farbübertragung von dem zweiten Farbwerk
auf den ersten Gummituchzylinder über einen vierten Druckformzylinder erfolgt.
[0019] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass in einem zwischen dem Gummituchzylinder und
einem Gegendruckzylinder gebildeten Druckspalt die Übertragung von mehrfarbigen Bildern
vom ersten Gummituchzylinder auf eine Bahn erfolgt.
[0020] Auf die gegenüberliegende Seite der Bahn können mittels eines zweiten Gegendruckzylinders
und eines zweiten Gummituchzylinders ebenfalls mehrfarbige Bilder übertragen werden.
[0021] Außerdem kann vorgesehen sein, dass an den Druckformzylindern ein automatischer Druckformwechsel
durchgeführt wird.
[0022] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend aufgeführten
Zeichnungen näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Druckmaschine in einem ersten
Betriebszustand; und
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Druckmaschine in einem zweiten
Betriebszustand.
[0024] Fig. 1 und 2 zeigen eine schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Mehrfarben-Druckmaschine, wobei Fig. 1 einen ersten Betriebszustand
und Fig. 2 einen zweiten Betriebszustand zeigt.
[0025] Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Druckmaschine umfasst einen Gummituchzylinder 100 und
einen zweiten Gummituchzylinder 110, die beide in einem ortsfesten Rahmen drehbar
sind. Der Gummituchzylinder 100 bildet mit einem Gegendruckzylinder 70 am Berührpunkt
der Zylinder einen Druckspalt, in dem eine erste Seite 3 einer Bahn 1 bedruckt wird.
Ein zweiter Gummituchzylinder 110 und ein zweiter Gegendruckzylinder 80 bilden an
ihrem Berührpunkt einen zweiten Druckspalt, in dem die zweite Seite 2 der Bahn 1 bedruckt
wird. Der Gegendruckzylinder 70 und der zweite Gegendruckzylinder 80 kooperieren mit
zwei Führungswalzen 60, 90 und führen so die Bahn 1 durch die Druckmaschine bzw. das
Druckwerk.
[0026] Im in Fig. 1 gezeigten ersten Betriebszustand der Druckmaschine wird der Gummituchzylinder
100, der als ein kanallose Gummitücher tragender Gummituchzylinder ausgebildet ist,
von einer Vielzahl von Druckformzylindern 12, 14, 16, 18 kontaktiert. Dabei befinden
sich eine Vielzahl von zweiten Druckformzylindern 22, 24, 26, 28 in einer abgestellten
Position. Bei einem Wechsel vom ersten Betriebszustand in einen in Fig. 2 gezeigten
zweiten Betriebszustand wird die Vielzahl von zweiten Druckformzylindern, die beispielsweise
vier Druckformzylinder 22, 24,26, 28 umfasst, an den Gummituchzylinder 100 angestellt,
während die Vielzahl von ersten Druckformzylindern 12, 14, 16, 18 in eine abgestellte
Position verfahren wird. Im ersten Betriebszustand (Fig. 1) wird den Druckformzylindern
12, 14, 16, 18 von vier gemeinsamen Farbwerken 32, 34, 36, 38 Farbe zugeführt. Im
zweiten Betriebszustand (Fig. 2) führen die gemeinsamen Farbwerke 32, 34, 36, 38 dagegen
den zweiten Druckformzylindern 22, 24, 26, 28 Farbe zu. Dies ermöglicht die Übertragung
eines mehrfarbigen Bildes auf das im Wesentlichen kanallose Gummituch auf dem Gummituchzylinder
100, wobei die Übertragung im ersten Betriebszustand (Fig. 1) über die ersten Druckformzylinder
12, 14, 16, 18 und im zweiten Betriebszustand (Fig. 2) über die zweiten Druckformzylinder
22, 24, 26, 28 erfolgt. Die Farbwerke 32, 34, 36, 38 können ihrem jeweiligen Druckformzylinder
z. B. jeweils eine der Druckfarben Magenta, Gelb, Zyan und Schwarz zuführen. Die Farbwerke
werden somit deshalb als gemeinsame Farbwerke bezeichnet, weil jedes der Farbwerke
zwei Druckformzylindern zugeordnet ist.
[0027] Im ersten Betriebszustand (Fig. 1) können eine Laser-Bebilderungseinrichtung 50,
eine Reinigungseinrichtung 51 und eine automatische Ladeeinrichtung 52 für leere Druckplatten,
die zusammen eine Bildwechseleinrichtung 53 bilden, an den abgestellten zweiten Druckformzylindern
22, 24, 26, 28 in Betrieb genommen werden, was nachfolgend näher erläutert wird. Im
zweiten Betriebszustand (Fig. 2) kann die Bildwechseleinrichtung 53 an den nun abgestellten
vier ersten Druckformzylindern 12, 14, 16, 18 in Betrieb genommen werden. Diese beiden
Betriebszustände ermöglichen einen fortlaufenden Druckbetrieb, während entweder die
ersten Druckformzylinder 12, 14, 16, 18 oder die zweiten Druckformzylinder 22, 24,
26, 28 mit einem neuen Bild versehen werden.
[0028] Die Laser-Bebilderungseinnchtung 50, die Reinigungseinrichtung oder Bildentwicklungseinrichtung
51 und die automatische Ladeeinrichtung 52 sind vorzugsweise verfahrbar, so dass sie
an jeden ersten Druckformzylinder 12, 14, 16, 18 oder zweiten Druckformzylinder 22,
24, 26, 28 verfahren werden können, wenn sich diese in ihrer abgestellten Position
befinden. Wenn die Bildwechseleinrichtung 53 an einem der Druckformzylinder 12, 14,
16, 18 oder 22, 24, 26, 28 in Betrieb genommen werden, so entfernt die automatische
Ladeeinrichtung 52 für leere Druckplatten eine alte Druckplatte und bestückt den jeweiligen
Plattenzylinder mit einer leeren Platte, die mittels eines Lasers bebilderbar ist.
Diese Platte wird von der Laser-Bebilderungseinrichtung 50 mit einem neuen Bild bebildert
und von der Reinigungseinrichtung 51 von den durch den Bebilderungsvorgang auf der
Platte entstandenen Rückständen auf der Platte gereinigt. Die drei Vorrichtungen 50,
51, 52 sind beispielsweise auf einer kreisförmigen Bahn verfahrbar und können weiterhin
in der Weise verfahren werden, dass sie von anderen Vorrichtungen passiert werden
können.
[0029] Die ersten Druckformzylinder 12, 14, 16, 18 und die zweiten Druckformzylinder 22,
24, 26, 28, die gemeinsamen Farbwerke 32, 34, 36, 38 und die Bildwechseleinrichtung
53 sind z. B. hydraulisch, pneumatisch oder über ein mechanisches Getriebe verfahrbar.
Es sind jedoch auch andere Verfahren denkbar, wie z. B. Linearantriebe.
[0030] Die Druckformzylinder können auch direkt bebilderbar sein; es müssen keine abnehmbaren
Platten vorgesehen sein. Der erste Gummituchzylinder 100 und der zweite Gummituchzylinder
110 können jeweils als Gegendruckzylinder für den jeweils anderen Gummituchzylinder
dienen. Die Bildwechseleinrichtung 53 kann auch als eine einfache Plattenwechseleinrichtung
ausgebildet sein. Die Erfindung wurde zwar im Zusammenhang mit vier Druckformzylindern
beschrieben, die Druckmaschine kann jedoch mit einer beliebigen Anzahl von (mindestens
zwei) Druckformzylindern betrieben werden. Die gemeinsamen Farbwerke sind vorzugsweise
farbzonenschraubenlos und verwenden ein einziges Fluid für einen sofortigen Wechsel.
Eine kontinuierlich oder intermittierend arbeitende Gummituch-Reinigungseinrichtung
kann dem Gegendruckzylinder nachgeordnet sein. Auf dem Gummituch können Registermarken
vorgesehen sein, die eine korrekte axiale Ausrichtung der Bahn gewährleisten.
Liste der Bezugszeichen
[0031]
- 1
- Bahn
- 2
- zweite Seite der Bahn
- 3
- erste Seite der Bahn
- 12, 14, 16, 18
- Druckformzylinder
- 22, 24, 26, 28
- zweite Druckformzylinder
- 32, 34, 36, 38
- Farbwerke
- 50
- Laserbebilderungseinrichtung
- 51
- Reinigungseinrichtung/Bildentwicklungseinrichtung
- 52
- automatische Ladeeinrichtung für leere Platten
- 53
- Bildwechseleinrichtung
- 60
- Führungswalze
- 70
- Gegendruckzylinder
- 80
- zweiter Gegendruckzylinder
- 90
- Führungswalze
- 100
- Gummituchzylinder
- 110
- zweiter Gummituchzylinder
1. Eine Mehrfarben-Druckmaschine, insbesondere eine Rollenrotations-Druckmaschine, mit
einem ersten Druckformzylinder (12, 14, 16, 18), einem dritten Druckformzylinder (12,
14, 16, 18) und einem gemeinsamen Gummituchzylinder (100)
gekennzeichnet durch
einen zweiten Druckformzylinder (22, 24, 26, 28),
ein erstes gemeinsames Farbwerk (32, 34, 36, 38) zur selektiven Zufuhr einer ersten
Farbe zu dem ersten oder zweiten Druckformzylinder (12, 14, 16, 18, 22, 24, 26, 28),
einen vierten Druckformzylinder (22, 24, 26, 28),
ein zweites gemeinsames Farbwerk (32, 34, 36, 38) zur selektiven Zufuhr einer zweiten
Farbe zu dem dritten oder vierten Druckformzylinder (12, 14, 16, 18, 22, 24, 26, 28)
und einen ersten Betriebszustand, in welchem der gemeinsame Gummituchzylinder (100)
mit dem ersten und dritten Druckformzylinder (12, 14, 16, 18) in Kontakt ist, sowie
einen zweiten Betriebszustand, in welchem der gemeinsame Gummituchzylinder (100) mit
dem zweiten und vierten Druckformzylinder (22,24, 26, 28) in Kontakt ist.
2. Mehrfarben-Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gummituchzylinder (100) ein axial abnehmbares und aufschiebbares, im Wesentlichen
kanalloses Gummituch trägt.
3. Mehrfarben-Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Gegendruckzylinder (70, 110), z. B. ein zweiter Gummituchzylinder (110) in der
Weise vorgesehen ist, dass zwischen dem Gegendruckzylinder (70, 110) und dem gemeinsamen
Gummituchzylinder (100) ein Druckspalt bildbar ist.
4. Mehrfarben-Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein fünfter, sechster, siebter und achter Druckformzylinder (12, 14, 16, 18, 22,
24, 26, 28) vorgesehen sind, wobei der gemeinsame Gummituchzylinder (100) im ersten
Betriebszustand zusätzlich mit dem fünften und siebten Druckformzylinder (12, 14,
16, 18) und im zweiten Betriebszustand zusätzlich mit dem sechsten und achten Druckformzylinder
(22, 24, 26, 28) in Kontakt ist, und
dass ein drittes und viertes gemeinsames Farbwerk (32, 34, 36, 38) vorgesehen sind, wobei
dem fünften und dem siebten Druckformzylinder (12, 14, 16, 18) mittels des dritten
gemeinsamen Farbwerks (32, 34, 36, 38) und dem sechsten und dem achten Druckformzylinder
(22, 24, 26, 28) mittels des vierten gemeinsamen Farbwerks (32, 34, 36, 38) Farbe
zuführbar ist.
5. Mehrfarben-Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Bildwechseleinrichtung (53), z. B. eine Laser-Bebilderungseinrichtung (50) vorgesehen
ist, die zwischen den Druckformzylindern (12, 14, 16, 18, 22, 24, 26, 28) verfahrbar
ist.
6. Mehrfarben-Druckmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bildwechseleinrichtung (53) eine automatische Plattenwechseleinrichtung (52)
umfasst.
7. Mehrfarben-Druckmaschine nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bildwechseleinrichtung eine Bildentwicklungseinrichtung (50) umfasst.
8. Mehrfarben-Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckformzylinder (12, 14, 16, 18, 22, 24, 26, 28) als Plattenzylinder mit wechselbaren
Druckformen, z. B. Druckplatten, ausgebildet sind.
9. Mehrfarben-Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein weiterer Gummituchzylinder (110) und ein weiterer Gegendruckzylinder (80) vorgesehen
sind, welche eine Materialbahn (1), z. B. eine Papierbahn, auf der vom ersten Gummituchzylinder
(100) abgewandten Seite bedrucken.
10. Verfahren zum Bedrucken von Bedruckstoffen,
mit den folgenden Verfahrensschritten:
Farbübertragung von einem ersten Farbwerk (32, 34, 36, 38) auf einen ersten Gummituchzylinder
(100) über einen ersten Druckformzylinder (12, 14, 16, 18), Farbübertragung von einem
zweiten Farbwerk (32, 34, 36, 38) auf den ersten Gummituchzylinder (100) über einen
dritten Druckformzylinder (12, 14, 16, 18),
gekennzeichnet durch
Abstellen des ersten und dritten Druckformzylinders (12, 14, 16, 18) von dem ersten
Gummituchzylinder (100),
Farbübertragung von dem ersten Farbwerk (32, 34, 36, 38) auf den Gummituchzylinder
(100) über einen zweiten Druckformzylinder (22, 24, 26, 28); und
Farbübertragung von dem zweiten Farbwerk (32, 34, 36, 38) auf den ersten Gummituchzylinder
(100) über einen vierten Druckformzylinder (22, 24, 26, 28).
11. Verfahren nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
die Übertragung von mehrfarbigen Bildern vom ersten Gummituchzylinder (100) auf eine
Bahn (1) in einem zwischen dem Gummituchzylinder (100) und einem Gegendruckzylinder
(70, 110) gebildeten Druckspalt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch
die Übertragung von mehrfarbigen Bildern auf die gegenüberliegende Seite der Bahn
(1) mittels eines zweiten Gegendruckzylinders (80) und eines zweiten Gummituchzylinders
(110).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
gekennzeichnet durch
automatischen Bildwechsel an den Druckformzylindern (12, 14, 16, 18, 22, 24, 26, 28).