[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichzeitigen Wickeln von mehreren Teilbahnen,
die aus einer Materialbahn geschnitten werden, zu Teilbahnrollen. Ferner betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Wickeln von mehreren Teilbahnen
zu Teilbahnrollen mit mindestens einer Wickelpositionsgruppe, in der mehrere Teilbahnrollen
angeordnet sind.
[0002] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn als Beispiel für eine Materialbahn
beschrieben. Sie ist aber auch bei anderen Materialbahnen anwendbar, die auf ähnliche
Weise behandelt und aufgewickelt werden müssen.
[0003] Papierbahnen werden heutzutage mit relativ großen Breiten, die bis zu 10 m betragen
können, produziert. Derartig große Breiten sind für die meisten Anwender nicht mehr
handhabbar.,Die Papierbahnen werden daher in einem der letzten Herstellungsschritte
in schmalere Teilbahnen geschnitten, deren Breite im Bereich von 0,5 bis 3,8 m liegen
kann. Diese Teilbahnen werden dann zu Teilbahn- oder Wickelrollen aufgewickelt, die
einen Enddurchmesser im Bereich von 0,5 bis 2,5 m aufweisen. Derartige Wickelrollen
werden dann verpackt und an den Verbraucher, beispielsweise eine Druckerei, ausgeliefert.
[0004] Da die einzelnen Teilbahnrollen Teilbahnen aufwickeln, die aus der gleichen Materialbahn
geschnitten werden, müssen alle Teilbahnrollen aus einer Materialbahn gleichzeitig
gewickelt werden. Für diesen Wickelvorgang gibt es eine Reihe von bekannten Wickelvorrichtungen
und - verfahren. In einer Ausführungsform liegen die Teilbahnrollen in Axialrichtung
nebeneinander auf zwei oder mehr Tragwalzen, von denen mindestens eine angetrieben
ist. Hierbei kann eine der Tragwalzen auch durch eine Bandanordnung ersetzt sein.
In einer anderen Ausgestaltung sind die Teilbahnrollen zentrisch unterstützt und liegen
mit ihrem Umfang an einer Stütz- oder Kontaktwalze an. Da bei diesem Wickeln zwischen
den einzelnen Teilbahnrollen in Axialrichtung ein gewisser Abstand vorhanden sein
muß, um Platz für Haltereinrichtungen zur Verfügung zu stellen, sind hier zwei Wickelpositionsgruppen
vorgesehen, in denen die einzelnen Teilbahnrollen auf Lücke zueinander angeordnet
sind.
[0005] Nach den Wickeln werden die Teilbahnrollen ausgestoßen und verpackt. In den meisten
Fällen werden dabei noch bestimmte Parameter, wie Gewicht oder Durchmesser, festgestellt.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kontrollmöglichkeiten beim Wickeln
zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß vorbestimmte Parameter jeder einzelnen Teilbahnrolle fortlaufend erfaßt werden.
[0008] Damit spart man sich nach dem Wickeln das Erfassen der vorbestimmten Daten oder Parameter,
kann also den Herstellungsvorgang um einen Meßschritt verkürzen. Darüber hinaus ist
es mit dieser Vorgehensweise möglich, sozusagen ein "Logbuch" für jede einzelne Teilbahnrolle
zu erstellen, d.h. man kann die Veränderung der einzelnen Parameter oder Daten während
des Wickelns erfassen. Dies erlaubt es, bei möglicherweise später auftretenden Fehlern
Ermittlungen dahingehend anzustellen, wo die Ursache eines derartigen Fehlers lag
oder liegt. Gegebenenfalls kann man auch bei einem geringfügig fehlerbehafteten Wickelvorgang
Teilbahnrollen produzieren, die eingeschränkt verwertbar sind.
[0009] Vorzugsweise werden die Parameter der Teilbahnrollen fortlaufend miteinander verglichen.
Durch das fortlaufende Erfassen der Daten, d.h. mindestens eines Parameters, einer
jeder Teilbahnrolle erhält man die Möglichkeit, Abweichungen zwischen Teilbahnrollen
sofort zu erfassen. Eine derartige Abweichung kann beispielsweise auf einen Abriß
der Materialbahn hindeuten. Ein Abriß ist beispielsweise beim Wickeln einer Papierbahnrolle
höchst problematisch, wenn er nicht rechtzeitig erkannt wird. Da Papierbahnrollen
mit Geschwindigkeiten von weit über 1000 m/min gewickelt werden, ist vorstellbar,
daß bei einem solchen Fehler leicht ein nicht aufgewikkelter Materialbahnabschnitt
von beträchtlicher Größe entstehen kann. Diese Materialbahn kann sich dann unkontrolliert
um irgendwelche Maschinenbestandteile wikkeln und dort zu Beschädigungen führen. Ein
Materialbahnabriß war bislang nur dadurch zu erkennen, daß man die Spannung in der
Materialbahn gemessen hat. Dies ist aber nur dann möglich, wenn die Materialbahn eine
gewisse freie Weglänge zurücklegen kann. Sobald sie um eine Tragtrommel oder eine
Stützwalze geführt wird, ist diese Möglichkeit nicht gegeben. Wenn man hingegen feststellt,
daß sich der Durchmesser einer Teilbahnrolle nicht mehr ändert, während sich der Durchmesser
der anderen Teilbahnrollen entsprechend vergrößert, ist dies ein eindeutiges Indiz
für einen Materialbahnabriß.
[0010] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß das Wickeln unterbrochen wird, wenn sich zwischen
Daten von Teilbahnrollen Unterschiede ergeben, die einen vorbestimmten Wert übersteigen.
Auch dann, wenn mehrere Teilbahnen aus der gleichen Materialbahn geschnitten werden,
sind kleinere Unterschiede praktisch nicht zu vermeiden. Dies liegt bei einer Papierbahn
beispielsweise daran, daß man den Stoffauflauf quer zur Laufrichtung nicht absolut
konstant halten kann. Üblicherweise ist die Materialbahn in ihrer Mitte geringfügig
dicker als an ihren Rändern. Dementsprechend wird sich beispielsweise das Gewicht
und der Durchmesser einer Teilbahnrolle, die aus der Mitte der Materialbahn geschnitten
wird, stärker vergrößern als das Gewicht von Teilbahnrollen aus dem Rand. Dennoch
kann man mit einer gewissen Zuverlässigkeit vorhersagen, wie groß Unterschiede sein
dürfen, ohne auf einen Fehler hinzudeuten. Ein relativ sicheres Indiz für das Vorliegen
eines Fehlers ist vor allem dann gegeben, wenn sich die Parameter von Teilbahnrollen
ändern, während sich die gleichen Parameter von anderen Teilbahnrollen nicht ändern.
[0011] Vorzugsweise erfaßt man die Daten erst ab einem vorbestimmten Durchmesser der Teilbahnrollen.
Der Grund hierfür ist, daß man Parameteränderungen bei kleineren Durchmessern nur
mit einem relativ hohen Aufwand erfassen kann. Hierbei geht man davon aus, daß Fehler,
beispielsweise Bahnabrisse, in der Regel erst ab einem bestimmten Durchmesser auftreten,
während sie bei kleineren Rollendurchmessern relativ selten sind.
[0012] Vorzugsweise verwendet man die Durchmesser der einzelnen Teilbahnrollen als Daten.
Der Durchmesser der Teilbahnrollen läßt sich relativ leicht erfassen, beispielsweise
mit einer Tastrolle. Der Aufwand für die Erfassung der Daten der Teilbahnrollen bleibt
also klein.
[0013] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß jeder Teilbahnrolle ein Sensor zugeordnet ist, der fortlaufend mindestens einen
vorbestimmten Parameter dieser Teilbahnrolle ermittelt.
[0014] Mit diesem Sensor läßt sich also während des Wickelns der Fortschritt beim Aufbau
der Teilbahnrolle überwachen. Damit ist es möglich, für jede Teilbahnrolle ein Protokoll
oder "Logbuch" zu führen, aus dem man wertvolle Aufschlüsse über den Aufbau der Teilbahnrolle
gewinnen kann.
[0015] Vorzugsweise ist der Sensor als Durchmessersensor ausgebildet. Der Durchmesser der
Teilbahnrolle ist ein relativ einfach zu erfassender Parameter. Der Durchmesserzuwachs
über der Zeit ist bei gleichbleibender Wikkelgeschwindigkeit gut vorhersehbar, so
daß Abweichungen von diesem Zuwachs leicht erkannt werden können.
[0016] Bevorzugterweise ist der Sensor mit einer Belastungsrolle gekoppelt, die als Tastrolle
wirkt. Eine derartige Belastungsrolle ist in vielen Wickelvorrichtungen ohnehin vorhanden,
um insbesondere zu Beginn eines Wikkelvorgangs die sich bildende Teilbahnrolle gegen
eine Stütz- oder Kontaktwalze oder in das Wickelbett zu pressen, um zu Beginn des
Wickelvorganges eine hohe Wickelhärte zu erzeugen. Man kann nun mit relativ geringem
Aufwand dieser Belastungsrolle eine Zusatzfunktion übertragen, nämlich sie als Tastrolle
für einen Durchmessersensor nutzen.
[0017] Bevorzugterweise ist die Belastungsrolle in Axialrichtung in Segmente unterteilt,
wobei die Segmente durch eine Kuppeleinrichtung kuppelbar sind und einen gemeinsamen
Rotationsantrieb aufweisen. Damit kann man zu Beginn des Wickelvorganges, wo eine
Durchmessererfassung noch nicht unbedingt notwendig ist, die Belastungsrolle als zusätzliches
Mittel nutzen, um ein Drehmoment in die sich bildenden Teilbahnrollen einzutragen.
Dieses weitere Drehmoment kann zu einer Erhöhung der Wickelhärte genutzt werden. Sobald
ein vorbestimmter Durchmesser der Teilbahnrollen erreicht ist, ist diese zusätzliche
Maßnahme zum Beeinflussen der Wickelhärte nicht mehr erforderlich. Ab diesem Durchmesser
ist es auch ohne weiteres möglich, daß die einzelnen Teilbahnrollen voneinander abweichende
Durchmesser aufweisen. In diesem Fall trennt man nun die einzelnen Segmente in Axialrichtung
voneinander und nutzt diese Segmente als Tastrollen für den Durchmessersensor.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Sensoren mit
einem Vergleicher verbunden sind, der einen Teil einer Antriebssteuerung bildet. Wenn
der Vergleicher feststellt, daß die von den Sensoren ermittelten Durchmesser stark
unterschiedlich sind oder sich ein Durchmesser nicht mehr ändert, während sich die
anderen Durchmesser ändern, dann liegt offensichtlich ein Fehler vor. Der Vergleicher
kann dann in die Antriebssteuerung eingreifen und die Wickelvorrichtung beispielsweise
stillsetzen.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zu Beginn eines Wickelvorganges von mehreren Teilbahnrollen und
- Fig. 2
- die Vorrichtung in einem fortgeschrittenen Stadium des Wickelvorganges
[0020] Fig. 1 zeigt in Fig. 1a eine schematische Seitenansicht und in Fig. 1b eine Vorderansicht
einer Rollenwikkeleinrichtung 1. Die Rollenwickeleinrichtung 1 weist ein Wickelbett
2 auf, das durch zwei Tragwalzen 3, 4 gebildet wird. In dem Wickelbett 2 liegen in
Axialrichtung nebeneinander mehrere Wickelrollen 5, die in Fig. 1b mit 5a, 5b, 5c
und 5d bezeichnet sind. Die Wickelrollen 5a-5d werden durch die Rotation der Tragwalzen
3, 4 oder zumindest einer der beiden Tragwalzen 3, 4 angetrieben und ziehen dadurch
eine nicht näher dargestellte Materialbahn, die zuvor in Teilbahnen geschnitten worden
ist, auf einen Rollenkern 6. Die nebeneinander liegenden Wickelrollen 5a-5d werden
auch als Wikkelrollenanordnung bezeichnet.
[0021] Auf den Wickelrollen 5a-5d liegt eine Auflagewalze 7 auf. Wie aus Fig. 1b zu erkennen
ist, ist die Auflagewalze 7 in Axialrichtung in eine Vielzahl von Abschnitten 7a-7h
unterteilt. Jeder Abschnitt 7a-7h ist an zwei Hebeln 8 drehbar gelagert, wobei die
Hebel 8 wiederum an einem Träger 9 verschwenkbar aufgehängt sind. Die Hebel 8 sind
am Träger 9 um einen Drehpunkt 10 drehbar, wobei sie durch einen Positionierantrieb
11 gegenüber dem Träger 9 verschwenkt werden können. Der Positionierantrieb 11 ist
hier als Kolben-Zylinder-Anordnung dargestellt. Er kann aber auch anders ausgebildet
sein, beispielsweise als elektrischer oder magnetischer Antrieb.
[0022] Der Träger seinerseits ist in Richtung eines Doppelpfeiles 12 mit Hilfe eines nicht
näher dargestellten Hubantriebs in Vertikalrichtung bewegbar, d.h. er kann relativ
zu den Wickelrollen 5 auf- und abbewegt werden.
[0023] Am Träger 9 ist ein Halter 13 für eine Reibrolle 14 angeordnet. Die Reibrolle ist
über eine Kette 15 oder einen Riemen mit einem Rotationsantrieb 16, beispielsweise
einem Elektromotor, verbunden, der ebenfalls am Träger 9 angeordnet ist.
[0024] Der Positionierantrieb 11 eines jeden Abschnitts 7a-7h der Auflagewalze wird zu Beginn
des Wickelvorganges, wie er beispielsweise in Fig. 1 dargestellt ist, so betätigt,
daß die einzelnen Abschnitte 7a-7h der Auflagewalze 7 gegen die Reibrolle 14 gedrückt
werden und zwar mit einer Kraft, die einen praktisch schlupffreien Reibeingriff zwischen
der Reibrolle 14 und den Abschnitten 7a-7h der Auflagewalze 7 bewirkt. Alsdann wird
der Träger 9 soweit abgesenkt, daß die Auflagewalze 7 auf den Wickelrollen 5 aufliegt
und diese mit einer gewissen, vorgebbaren und gegebenenfalls auch einstellbaren Kraft
in das Wickelbett 2 drückt.
[0025] Mit dieser Vorgehensweise wird erreicht, daß die Wikkelrollen 5 zu Beginn des Wickelvorganges
einerseits aufgrund des relativ hohen Drucks und andererseits aufgrund des über die
Reibrolle 7 eingeleiteten Antriebsmoments mit einer relativ großen Wickelhärte gewickelt
werden können. Durch eine Verringerung des Drucks mit zunehmendem Durchmesser und/oder
durch eine Verringerung des Antriebsmoments über die Reibrolle 14 kann die Wickelhärte
mit zunehmendem Durchmesser abgesenkt werden. Mit zunehmendem Durchmesser wird der
Träger 9 in Richtung des Pfeiles 12 nach oben gefahren, so daß die Auflagewalze 7
immer auf den Wickelrollen 5 bleibt.
[0026] Wie oben bereits erwähnt worden ist, liegt die Reibrolle 14 so an den Abschnitten
7a-7h an, daß ein nahezu schlupffreier Antrieb der Abschnitte 7a-7h gewährleistet
ist. Damit sind aber auch alle Abschnitte 7a-7h der Auflagewalze 7 drehfest miteinander
gekuppelt. Es ist nur ein einziger Antrieb notwendig, um sämtliche Abschnitte 7a-7h
der Auflagewalze 7 anzutreiben.
[0027] Fig. 2a zeigt nun die Vorrichtung 1 zu einem Zeitpunkt, an dem das Wickeln weiter
fortgeschritten ist. Der Durchmesser der Wickelrollen 5 hat sich vergrößert. Dementsprechend
ist der Träger 9 weiter nach oben gefahren worden. Der Träger 9 weist einen Geber
17 für einen Sensor 18 auf. Wenn der Geber 17 in Übereinstimmung mit dem Sensor 18
steht, wie in Fig. 2a beispielhaft dargestellt, dann haben die Wickelrollen 5 einen
Durchmesser, bei dem ein zusätzliches Antriebsmoment über die Auflagewalze 7 nicht
mehr erforderlich ist. Wie aus Fig. 2b zu erkennen ist, haben die Wickelrollen 5a-5d
zu diesem Zeitpunkt auch unterschiedliche Durchmesser, wobei die Unterschiede hier
übertrieben groß dargestellt sind.
[0028] Sobald also dieser Durchmesser erreicht ist, wird der Positionierantrieb 11 betätigt
und der Hebel 8 im Uhrzeigersinn um den Drehpunkt 10 geschwenkt, so daß die einzelnen
Abschnitte 7a-7h der Auflagewalze 7 von der Reibrolle 14 frei kommen, also nicht mehr
angetrieben werden. Gleichzeitig werden sie aber mit einer entsprechend größeren Kraft
gegen den Umfang der Wickelrollen 5 gedrückt. Die Schwenkbewegung des Hebels 8 kann
hierbei synchronisiert werden mit einer Hubbewegung des Trägers 9.
[0029] Wenn die Abschnitte 7a-7h der Auflagewalze 7 von der Reibrolle 14 abgehoben werden,
dann wird die Kupplung zwischen den einzelnen Abschnitten 7a-7h gelöst. Gleichzeitig
hört der Antrieb auf. Die Auflagewalze 7 bzw. ihre Abschnitte 7a-7h dienen dann nur
noch dazu, mit Hilfe eines Anpreßdrucks die Wickelhärte der Wikkelrollen 5a-5d zu
steuern. Hierbei kann der mit Hilfe der Auflagewalze 7 ausgeübte Druck im Laufe des
weiteren Wickelvorganges noch reduziert werden, weil das zunehmende Eigengewicht der
Wickelrollen 5 zu einer entsprechenden Erhöhung der Auflagedrücke auf den Tragwalzen
3, 4 führt.
[0030] Wie aus Fig. 2b zu erkennen ist, werden die Abschnitte 7b, 7d, 7f der Auflagewalze
7 von den Wickelrollen 5 abgehoben, weil sie ansonsten auf zwei Wickelrollen 5a, 5b
bzw. 5b, 5c bzw. 5c, 5d gleichzeitig wirken würden, obwohl diese Wickelrollen unterschiedliche
Durchmesser aufweisen.
[0031] Die Auflagewalze 7, d.h. die einzelnen Abschnitte 7a-7h, sind mit einem Durchmessersensor
40 versehen. Aus Gründen der Übersicht ist in Fig. 1b jeder Sensor nur durch seine
Signalleitung 40a-40h dargestellt. In Fig. 1a ist der Sensor 40 schematisch dargestellt.
Er weist einen Geber 41 auf, der mit der Mittelpunkt der Auflagewalze 7 verbunden
ist. Dieser Mittelpunkt der Auflagewalze 7 befindet sich im wesentlichen stets über
dem Mittelpunkt der Wickelrolle 5, so daß die Position des Mittelpunkts der Auflagewalze
7 eine eindeutige Information über den Durchmesser der Wickelrolle 5 darstellt. Der
Geber 41 wirkt mit einem Empfänger 42 zusammen. Beispielsweise kann der Geber 41 ein
Abgriff eines Potentiometers sein, dessen Leiterbahn dann den Aufnehmer 42 bildet.
Es ist aber auch möglich, daß der Geber 41 durch einen Lichtstrahl gebildet ist, der
auf eine lichtempfindliche Fläche 42 mit Fotosensoren trifft. Derartige Positionssensoren
sind an sich bekannt. Man verwendet also die Auflagewalze 7 sozusagen als Tastrolle
für den Sensor 40, der damit in der Lage ist, fortlaufend den Durchmesser der Wickelrollen
5 zu ermitteln, da auf jeder Wickelrolle 5a, 5b, 5c, 5d mindestens ein Abschnitt 7a,
7c, 7e, 7g, 7h aufliegt.
[0032] Alle Sensoren 40a-40h sind mit einer Auswerteeinrichtung 43 verbunden, die unter
anderem einen Vergleicher enthält. Die Auswerteeinrichtung 43 hat nun mehrere Aufgaben.
Zum einen ist sie in der Lage, den Aufbau der Wickelrollen 5a, 5b, fortlaufend zu
protokollieren, beispielsweise den Durchmesserzuwachs über der Zeit aufzuzeichnen.
Anhand einer derartigen Aufzeichnung, die ein "Logbuch" bildet, ist es später möglich,
auch nach dem Wickeln zu beurteilen, ob die Wickelrolle 5 fehlerfrei oder fehlerbehaftet
ist. Ein Fehler kann sich beispielsweise dadurch abzeichnen, daß ein Durchmesserzuwachs
ungleichmäßig erfolgt.
[0033] Die Auswerteeinrichtung 43 ist aber auch in der Lage, die Durchmesserzuwächse der
einzelnen Wickelrollen miteinander zu vergleichen. Dies hat mehrere Vorteile. Zum
einen lassen sich Unregelmäßigkeiten beim Aufbau besser erkennen, wenn man den entsprechenden
Aufbau von mehreren gleichartig gewickelten Wickelrollen 5a-5d miteinander vergleicht.
Zum anderen ist es aber auch möglich, festzustellen, ob die Durchmesserzuwächse an
sich stark unterschiedlich sind. Nimmt beispielsweise der Durchmesser einer Wickelrolle
5c gleichmäßig zu, der Durchmesser der Wickelrolle 5d hingegen nicht, dann deutet
dies auf einen Bahnabriß hin. Die Auswerteeinrichtung 43 greift dann in den Antrieb
der Tragwalzen 3, 4 ein und setzt diese still. Damit lassen sich größere Schäden nach
einem Papierbahnabriß vermeiden.
[0034] Mit der beschriebenen Vorgehensweise schafft man also zwei Vorteile: zum einen wird
ein Papierbahnabriß sehr schnell erkannt, so daß Folgeschäden klein gehalten werden
können. Zum anderen ist es möglich, nicht nur global die Parameter eines Wurfs von
mehreren Teilbahnrollen zu ermitteln, sondern an jeder Wickelrolle bestimmte Parameter
fortlaufend zu erfassen und zu protokollieren.
1. Verfahren zum gleichzeitigen Wickeln von mehreren Teilbahnen, die aus einer Materialbahn
geschnitten werden, zu Teilbahnrollen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein vorbestimmter Parameter jeder einzelnen Teilbahnrolle fortlaufend
ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Parameter der Teilbahnrollen fortlaufend miteinander verglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickeln unterbrochen wird, wenn sich zwischen Parametern von Teilbahnrollen Unterschiede
ergeben, die einen vorbestimmten Wert übersteigen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Parameter erst ab einem vorbestimmten Durchmesser der Teilbahnrollen erfaßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Durchmesser der einzelnen Teilbahnrollen als Parameter verwendet.
6. Vorrichtung zum gleichzeitigen Wickeln von mehreren Teilbahnen zu Teilbahnrollen mit
mindestens einer Wickelpositionsgruppe, in der mehrere Teilbahnrollen angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Teilbahnrolle (5a-5d) mindestens ein Sensor (40a-40h) zugeordnet ist, der fortlaufend
mindestens einen vorbestimmten Parameter dieser Teilbahnrolle (5a-5d) ermittelt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (40a-40h) als Durchmessersensor ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (40a-40h) mit einer Belastungsrolle (7a-7h) gekoppelt ist, die als Tastrolle
wirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungsrolle (7a-7h) in Axialrichtung in Segmente unterteilt ist, wobei die
Segmente durch eine Kuppeleinrichtung kuppelbar sind und einen gemeinsamen Rotationsantrieb
aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (40a-40h) mit einem Vergleicher (43) verbunden sind, der einen Teil
einer Antriebssteuereinrichtung bildet.