Stand der Technik
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Montagesystem zum Montieren und Fixieren einer
Ablaufrinne auf einem Boden, bestehend im Wesentlichen aus Schenkelelementen, die
an der Ablaufrinne anbringbar sind und sich von dieser weg erstrecken und Stützelementen,
die mit ihrem einen Ende mit den Schenkelelementen zusammenwirken und mit ihrem anderen
Ende zumindest mittelbar am Boden fixierbar sind.
[0002] Montagesysteme der vorstehenden Art sind hinlänglich bekannt. Sie dienen dazu, Ablaufrinnen,
die in Großküchen, Molkereien, Metzgereien oder Kellereien eingesetzt werden, um entsprechende
Flüssigkeiten, rieselförmig oder pastöse Materialien sowie Feststoffe über ein Ablaufsystem
zu transportieren und zu entsorgen, auf einem Boden zu fixieren, bevor ein sogenannter
Estrich (Feinboden) aufgebracht wird. Alternativ hierzu ist vorgesehen, solche Ablaufrinnen
in vorgesehene Aussparungen in Fußböden einzulassen.
[0003] Die Montagesysteme dienen ebenfalls dazu, entsprechende Höhenunterschiede, die der
Boden aufweist, auszugleichen.
[0004] Bekannte Montagesysteme, beispielsweise bekannt aus der DE 94 11 477 U, umfassen
Schenkelelemente, die an der Außenwandung der zu fixierenden Ablaufrinne angebracht
sind und sich von dieser weg erstrecken und Stützelemente, die die Ablaufrinne über
die Schenkelelemente an den Boden fixieren.
[0005] Die Stützelemente selbst bestehen aus mit Gewinden versehenen Stangenelementen, wobei
ein Ende des Stangenelements eine Bohrung in den Schenkelelement durchdringt, derart,
dass das Schenkelelement auf seiner einen Seite auf einer auf das Gewinde aufgeschraubten
Mutter aufliegt, und mit einer, auf der anderen Seite des Schenkelelements angeordneten
weiteren Mutter gekontert wird.
[0006] Das dem Schenkelelement gegenüberliegende Ende der Gewindestange wird ebenfalls mittels
Schrauben an dem Boden fest fixiert. Alternativ hierzu ist vorgesehen, dass den Schenkelelemente
gegenüberliegenden Ende der Gewindestange in Schienen anzuordnen, so dass eine Längs-
oder Querverschiebung zur Justierung der Ablaufrinne möglich ist.
[0007] Weitere Montagesysteme sind beispielsweise aus der EP 0 893 542 A2 bekannt. Die sich
seitlich von der Ablaufrinne weg erstreckenden Schenkelelemente dienen dazu, zum einen
die Außenwandungen der Ablaufrinne zu verstärken und zum anderen Stützelemente entsprechend
aufzunehmen. Die Stützelemente sind, wie es bereits aus dem vorhergehenden Stand der
Technik bekannt ist, derart ausgestaltet, dass eine auf einem Boden fixierbare Gewindestange
sich nahezu senkrecht von diesem weg erstreckt und mit den Schenkelelementen zusammenwirkt,
wobei zur Fixierung der Ablaufrinne Muttern vorgesehen sind, die auf der Gewindestange
entsprechend aufgeschraubt werden.
[0008] Alle die, gemessen am Stand der Technik, bekannten Montagesysteme weisen den Nachteil
auf, dass zur Fixierung der Ablaufrinne auf einem Boden Hilfswerkzeuge, wie Schraubenschlüssel,
Schraubendreher oder ähnliches notwendig sind, die in der Regel zwar auf Baustellen
vorrätig sind, jedoch insbesondere bei der Verlegung von Ablaufrinnen über mehrere
Meter unhandlich und in der Regel nicht ohne weiteres zugänglich sind. Zudem wird
die Montage dadurch zeitlich aufwendiger.
[0009] Die Erfindung schlägt vor, zur Fixierung der Stützelemente an Schenkelelementen Schnellspannelemente
vorzusehen.
Vorteile der Erfindung
[0010] Aufgrund der Verwendung von Schnellspannsystemen wird ein im Vergleich zum Stand
der Technik gänzlich anderer Weg beschritten. Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde,
bereits vormontierte Stützelemente an Ablaufrinnen anzubringen, wobei eine Fixierung
ohne Werkzeug möglich ist.
[0011] Gedanklich kann dieses Grundprinzip weiterverfolgt werden, indem auch Teile des Stützelementes
mittels Schnellspannsystemen ausgestattet sind, die ohne Werkzeug bedienbar sind.
Hierfür ist insbesondere die Verbindung zwischen dem das Stützelement umfassenden
Vertikalelement (Gewindestange) und dem Boden sowie Vertikalelement und einem Halter
vorgesehen, wobei der Halter als Verbindungselement zwischen dem Vertikalelement und
dem Schenkelelementen einsetzbar ist.
[0012] Vorzugsweise sind als Schnellspannsysteme Keile vorgesehen.
[0013] Ebenso ist denkbar, anderweitige Schnellspannsysteme, die dieselbe Funktion erfüllen,
hier einzusetzen.
[0014] Vorzugsweise ist das Stützelement derart ausgebildet, dass dieses aus dem Vertikalelement,
vorzugsweise einer Gewindestange besteht, wobei an dem einen Ende des Vertikalelements
ein Halter angeordnet und auf dem dem Halter gegenüberliegenden Ende eine Aufnahmeeinrichtung
zur Aufnahme eines weiteren Fixierelementes zur Anbringung des Vertikalelements an
den Boden vorgesehen ist.
[0015] Der Halter selbst weist eine Aufnahmeeinrichtung zur Aufnahme des Vertikalelementes
auf. Ferner ist an der Aufnahmeeinrichtung eine Ankerlasche vorgesehen, in die vorzugsweise
der Keil zur Fixierung des Halters an dem Vertikalelement einschiebbar ist. Ferner
weist der Halter eine weitere Aufnahmeeinrichtung auf, die dafür vorgesehen ist, den
Halter an dem Schenkelelement anzubringen. Hierzu wird der Halter auf das Schenkelelement
aufgeschoben und Teile des Halters greifen in die Ausnehmung, die an dem Schenkelelement
angeordnet sind, ein. Zur Fixierung des Halters an dem Schenkelelement wird ein Keil
an einer definierten Öffnung eingeschoben und der Halter wird gegen das Schenkelelement
gedrückt, so dass der Halter in seiner Lage fixiert ist.
[0016] Die Ausnehmungen an dem Schenkelelement sind vorzugsweise gestanzt und in definierten
Abständen auf der Längserstreckung des Schenkelelements angeordnet. Um eine optimale
Fixierung des Halters zu gewährleisten, weist das Schenkelelement an seinem freien
Ende einen Kragen auf, gegen das der Halter im fixierten Zustand ebenfalls gedrückt
wird. Um das Aufschieben auf das Schenkelelement zu gewährleisten, weist der Kragen
in definierten Abständen in der Längserstreckung der Schenkelelemente Ausnehmungen
auf, die der Breite des Halters entsprechen.
[0017] Der Halter besteht vorzugsweise aus einem gestanzten Bleichteil, wobei zur Vergrößerung
der Verwindungssteifigkeit vorgesehen ist, Versteifungselemente an dem Halter anzubringen.
[0018] Um eine variable Fixierung der Ablaufrinne senkrecht zur Längserstreckung der Ablaufrinne
zu gewährleisten, ist das dem Halter gegenüberliegende Ende des Vertikalelements,
verschieblich gelagert. Eine Realisierung dieser verschieblichen Lagerung besteht
darin, dass ein in der Art ausgebildeter Nutenstein in einer Schiene verschieblich
gelagert ist, wobei der Nutenstein das freie Ende des Vertikalelements aufnimmt und
zusätzlich an den Nutenstein das Schnellspannsystem anbringbar ist, so dass eine Fixierung
ermöglicht wird.
Zeichnungen
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachstehenden Beschreibung und
den Ansprüchen hervor.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf die erfindungsgemäße Ablaufrinne zusammen mit den
an der Ablaufrinne angeordneten Schenkelelementen;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht auf die erfindungsgemäße Ablaufrinne zusammen mit dem
entsprechenden Montagesystem;
- Fig. 3
- eine erweiterte perspektivische Ansicht auf das erfindungsgemäße Montagesystem zusammen
mit der Ablaufrinne gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Frontansicht auf das erfingungsgemäße Montagesystem zusammen mit der Ablaufrinne;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht auf die in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung;
- Fig. 6
- eine Detailansicht (Seitenansicht) der Anbringung des Schnellspannsystems an den Schenkelelementen
beziehungsweise an den Stützelementen (zur Verdeutlichung ist im rechten Bildabschnitt
das Schnellspannsystem an dem Schenkelelement nicht dargestellt).
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0021] In Fig. 2 ist das erfindungsgemäße Montagesystem 1 dargestellt. Das Montagesystem
1 dient dazu, eine Ablaufsystem 2 wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, auf einem Estrich
(Rohboden) ohne zur Hilfenahme von Werkzeugen zu fixieren. Das Ablaufsystem 2 umfasst
eine Ablaufrinne 3, die in ihrem Querschnitt beliebig ausgestaltet sein kann, und
von der Außenwandung 5 einer Ablaufrinne 3 beabstandete Schenkelelemente 4 auf. Die
Schenkelelemente 4 sind derart angeordnet, dass ein Ende unmittelbar mit der Außenwandung
5 der Ablaufrinne 3 verbunden ist, wobei das weitere freie Ende 6 des Schenkelelements
4 nahezu waagerecht von der Ablaufrinne 3 wegkragt. Das Schenkelelement 4 ist derart
gestaltet, dass an seinem freien Ende 6 zusätzlich einen Kragen 7 aufweist und auf
der von der Ablaufrinne 3 beabstandeten Fläche 8 Ausnehmungen 9 vorgesehen sind. Da
die Ausnehmungen 9 ausgestanz sind, entstehen dadurch Öffnungen 10. Der Kragen 7 weist
auf der Längserstreckung der Ablaufrinne 3 Aussparungen 11 auf.
[0022] Vorzugsweise ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel das Schenkelelement
4 derart an der Ablaufrinne 3 angeordnet, dass ein Zwischenraum 12, der zwischen dem
Schenkelelement 4 und dem freien Ende der Ablaufrinne 3 entsteht, vollständig geschlossen
ist. Dadurch entfällt das notwendige kostenintensive Ausschäumen des Zwischenraums
12.
[0023] Zur Fixierung des AblaufSystems 2 auf einem in den Figuren nicht näher dargestellten
Boden ist das erfindungsgemäße Montagesystem 1 vorgesehen, dass in den Figuren 2-6
sowohl perspektivisch, als auch in Front- und Seitenansicht dargestellt ist.
[0024] Das Montagesystem 1 umfasst ein Vertikalelement 13, das an seinem einen Ende 14 mit
einem Halter 15 verbindbar ist. Vorzugsweise ist das Vertikalelement 13 als Gewindestange
ausgebildet. An den dem Halter 15 gegenüberliegenden Ende des Vertikalelements 13
ist eine Halterung 16 vorgesehen, mittels der das Vertikalelement 13 auf dem Boden
fixierbar ist.
[0025] An dem einen Ende 14 des Vertikalelements 13 ist zusätzlich eine Ankerlasche 17 vorgesehen,
die mit dem Halter 15 zusammenwirkt. Der Halter 15 weist eine Bohrung 18 auf, die
derart ausgestaltet ist, dass das Vertikalelement 13 die Bohrung 18 durchdringen kann.
Die Ankerlasche 17 weist ebenfalls eine Bohrung 19 auf, die von dem Vertikalelement
13 durchdringbar ist. Der Halter 15 weist einen Schlitz 20 auf durch den die Ankerlasche
17, die ebenfalls einen Schlitz 21 aufweist, hindurchsteckbar ist.
[0026] Zur Fixierung des an dem Vertikalelement 13 in Pfeilrichtung 22 und entgegen der
Pfeilrichtung 22 verschiebbaren Halters 15 ist ein Schnellspannelement in Form eines
Keils 23 vorgesehen, der durch den Schlitz 21 der Ankerlasche 17 hindurchsteckbar
ist. Durch Drücken des Keils 23 in Richtung eines Pfeils 24 wird die notwendige Klemmung
zur Fixierung herbeigeführt.
[0027] Der Halter 15 besteht, bei den in den Figuren 1-6 dargestellten Ausführungsbeispiele
aus einem Blechteil, wobei insbesondere die nicht mit den Schenkelelement 15 zusammenwirkenden
Teile Verstärkungselement 25 aufweisen. Auf den zum Schenkelelement 4 hinweisenden
Seite ist der Halter 15 derart ausgestaltet, dass dessen freies Ende unmittelbar an
der Wandung des Schenkelelements 4 anliegt.
[0028] Zur Montage des Halters 15 an dem Schenkelelement und damit zur Fixierung des Ablaufsystems
2 ist an dem Schenkelelement 4 die Ausnehmung 11 vorgesehen, in die der Halter 15
eingeführt wird und so lange in Längsrichtung der Längserstreckung der Ablaufrinne
2 verschoben wird, bis der Halter 15 an Ausnehmungen 9 anschlägt.
[0029] Zur Fixierung des Halter ist vorgesehen, dass Schnellspannsystem in Form eines weiteren
Keils 23 durch eine an dem Halter 15 vorgesehenen weitere Öffnung 26 hindurchzuschieben
und mit diesem zu verspannen. Durch den Keil 23 wird der Halter zum einem gegen das
Ende der Ablaufrinne 3 gepreßt und zum anderen gegen den Kragen 7 des Schenkelelements
4.
[0030] Um die entsprechende Fixierung des Vertikalelements 13 an den Boden herbeizuführen,
weist die Halterung 16 ebenfalls eine Aufnahmeeinrichtung 30 zur Aufnahme eines Schnellspannsystems
beziehungsweise eines weiteren Keils 23 auf. Vorzugsweise ist die Halterung 16 in
einer senkrecht zur Längserstreckung der Ablaufrinne 3 gelagerten Schiene angeordnet,
so dass eine entsprechende Positionierung der Ablaufrinne 3 möglich ist. Auch hier
erfolgt, sobald die exakte Lage der Ablaufrinne 3 ermittelt worden ist, die Fixierung
mittels des Keils 23, der in die Ausnehmung 30 der Halterung 16 eingeschoben wird.
[0031] Alternativ zur Ausgestaltung des Vertikalelements als Gewindestange sind solche Elemente
vorgesehen, die es erlauben, eine Klemmung zwischen dem Halter und dem Schnellspannsystem
zu ermöglichen. Daher ist anstelle der Gewindestange auch jedes Bolzenelement denkbar,
das im Bereich des Halters Einkerbungen aufweist, in die die Ankerlasche eingreifen
kann.
[0032] Aufgrund des erfinderischen Montagesystem ist es möglich, Ablaufrinnen der vorstehenden
Art ohne jegliches Werkzeug auf Estrichen (Rohböden) zu montieren beziehungsweise
zu fixieren.
1. Montagesystem (1) zum Montieren und Fixieren einer Ablaufrinne (3) auf einem Boden,
bestehend im Wesentlichen aus
- Schenkelelementen (4) , die an der Ablaufrinne (3) anbringbar sind und sich von
dieser weg erstrecken und
- Stützelementen , die mit ihrem einen Ende mit den Schenkelelementen (4) zusammenwirken
und mit ihrem anderen Ende zumindest mittelbar am Boden fixierbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung der Stützelemente an den Schenkelelementen (4) Schnellspannelemente
vorgesehen sind.
2. Montagesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente einen Halter (15) umfassen, der mit seiner einen Seite mit den
Schenkelelementen (4) und mit der anderen Seite mit einem Vertikalelement (13) zusammenwirkt,
an dem der Halter (15) verschiebbar und fixierbar ist.
3. Montagesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung des Halters (15) an dem Schenkelelement (4) Schnellspannelemente vorgesehen
sind.
4. Montagesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung des Halters (15) an den Vertikalelement (13) Schnellspannelemente vorgesehen
sind.
5. Montagesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fixierung des dem Schenkelelements (4) gegenüberliegenden Ende des Vertikalelements
(13) Schnellspannelemente vorgesehen sind.
6. Montagesystem nach mindestens einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnellspannsysteme Keile (23) umfassen.
7. Montagesystem nach mindestens einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (15) eine Aufnahmeeinrichtung für das Schnellspannsystem zur Fixierung
an den Schenkelelementen (4) und eine weitere Aufnahmeeinrichtung und ein Fixierelement
zur Fixierung an dem Vertikalelement (13) umfasst.
8. Montagesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement ein Ankerlasche (17) umfasst, die durch den Halter (15) und das
Vertikalelement (13) hindurchsteckbar ist und einen Schlitz (21) umfasst, in den der
Keil (23) einsteckbar ist.
9. Montagesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vertikalelement (13) in Schienen verschiebbar ist.
10. Montagesystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Schenkelelement Ausnehmungen aufweisen, in die zumindest Teile des Halters eingreifen.