[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkstück nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
ein Verfahren zu dessen Weiterverarbeitung.
[0002] Bei gattungsgemäßen Werkstücken kommt es vor, dass diese bei jeweils einem gleichen
hohlzylindrischen Mantel aus unterschiedlichen Innenkernen bestehen. Bei solchen Werkstücken
ist auf der Werkstückaußenfläche eine Kennzeichnung für die Art des eingeschobenen
Kernes vorgesehen. In DE 298 05 735 U1 ist für ein gattungsgemäßes Werkstück eine
besondere Art einer Kennzeichnung angegeben, die in einer Einspanneinrichtung mit
einfach aufgebauten Kontrollmitteln sicher erfaßbar ist.
[0003] Bei einem gattungsgemäßen Werkstück beschäftigt sich die Erfindung mit dem Problem,
sicherzustellen, dass in einem zylindrischen Außen-Mantel, der mit einer Kennzeichnung
für einen in einer bestimmten Art ausgebildeten eingeschobenen Kern versehen ist,
auch tatsächlich dieser bestimmte Innen-Kern eingesetzt ist. Gelöst wird dieses Problem
durch die Ausbildung eines gattungsgemäßen Werkstückes nach den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
[0004] Zweckmäßige Ausgestaltungen eines solchen Werkstückes sind Gegenstand der Vorrichtungs-Unteransprüche.
[0005] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, Innen-Kerne und Außen-Mäntel die
miteinander zu einem gattungsgemäßen Werkstück komplettiert werden sollen, mit komplementär
aufeinander abgestimmten Positionierbereichen zu versehen, die durch entsprechende
Formgebung sicherstellen, dass ausschließlich füreinander bestimmte Elemente zusammenfügbar
sind. Auf diese Weise ist einerseits gewährleistet, dass in einem mit Bezug auf einen
bestimmten Innen-Kern markierten Außen-Mantel auch tatsächlich der richtige Innen-Kern
eingesetzt ist und andererseits, dass bei einer Weiterverarbeitung des mit einem richtigen
Innen-Kern versehenen Außen-Mantels keine Verwechslung zwischen unterschiedlich markierten
Außen-Mänteln erfolgen kann. Zur Einhaltung des vorstehend zuletzt genannten Sicherheitsaspektes
dienen in besonders einfacher Weise die Maßnahmen nach den Unteransprüchen 2 bis 4.
[0006] Im Prinzip ermöglichen auf dem Außen-Mantel außen angebrachte Symbole und/oder Beschriftungen
eine Kontrolle bezüglich einer richtigen Zuordnung für eine Weiterverarbeitung eines
solchen Werkstückes. Werden die Symbole und/oder Beschriftungen lediglich von die
Weiterverarbeitung betreibenden Personen ausgewertet, können bei Unachtsamkeit dieser
Personen Verwechslungen bei der Weiterverarbeitung gattungsgemäßer Werkstücke erfolgen,
das heißt es können Werkstücke mit für einen bestimmten Weiterverarbeitungsprozess
unrichtigen Innen-Kernen weiterverarbeitet werden. Es ist zwar möglich, an betreffenden
Weiterverarbeitungseinrichtungen komplizierte automatische Erkennungsgeräte für die
auf dem Werkstück vorhandenen Symbole und/oder Beschriftungen vorzusehen, die eine
Fehlbearbeitung sicher ausschließen können; doch ist der hierfür erforderliche Aufwand
relativ groß. Insofern bieten die nach dem Anspruch 2 vorgesehenen Kontrollbereiche
auf dem Außen-Mantel eines gattungsgemäßen Werkstückes erhebliche Vorteile. Diese
Kontrollbereiche sind nämlich von einfachen Erkennungsgeräten in das gattungsgemäße
Werkstück weiterverarbeitenden Maschinen erkennbar. Als Erkennungsgerät kann beispielsweise
ein einfacher induktiver Näherungsschalter bei einer Ausführung des Außen-Mantels
aus Metall verwendet werden. Auch ist bei Kontrollbereichen nach Anspruch 2 der Einsatz
eines die Erhebung oder Senke mechanisch ertastbaren Schalters möglich.
[0007] Ein besonderer Vorteil der Ausführungen nach den Ansprüchen 2 bis 5 besteht darin,
dass die Positionier- bzw. Kontrollbereiche in einfacher Weise eingeformt werden können
und zwar durch Einprägen bei dem Mantel und durch beispielsweise Ausstanzen bei Teilen
des Innen-Kernes. Ein solches Ausstanzen ist besonders einfach bei Innen-Kernen, die
nach Anspruch 5 scheibenförmige Bereiche aufweisen, aus deren radial außen überstehenden
Randbereichen Positionier-Ausnehmungen ausstanzbar sind. Bei Schalldämpfern als gattungsgemäßen
Werkstücken bilden übliche Zwischenböden die vorgenannten Scheiben. Die Positionier-Erhebungen
am Innenumfang des Außen-Mantels können derart angeordnet sein, dass die zugeordnete
Positionier-Ausnehmung diese erst bei nahezu oder sogar vollständiger Einschiebeposition
des Innen-Kernes erfaßt.
[0008] Ein besonders zweckmäßiges Weiterverarbeitungsverfahren für ein gattungsgemäßes Werkstück
zeigt der Anspruch 6 auf.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt.
[0010] In dieser zeigt die einzige
- Fig. 1
- eine Explosionsdarstellung eines Schalldämpfers bei lediglich einer schematischen
Wiedergabe von dessen Außen-Mantel und Innen-Kern.
[0011] Ein Schalldämpfer für die Abgasanlage eines Kraftfahrzeuges besitzt einen Außen-Mantel
1 aus Blech und weist eine zylindrische Form auf. Das in dem Zylindermantelbereich
liegende Blech ist aus einer Platine geformt und über einen Längsfalz 2 zylindrisch
geschlossen. Das Innere des Schalldämpfers bildet ein in den Außen-Mantel 2 in Richtung
des in der Zeichnung eingetragenen Pfeiles eingeschobener Innen-Kern 3. Dieser Innen-Kern
3 ist in der Zeichnung lediglich schematisch angedeutet durch einen in der Form einer
Scheibe 4 ausgebildeten Zwischenboden, den koaxial ein Rohr 5 durchdringt. In der
Realität ist der Innen-Kern selbstverständlich wesentlich komplexer ausgebildet und
besitzt grundsätzlich an seinen axialen Enden den Außen-Mantel 1 stirnseitig verschließende
Böden.
[0012] Zur Sicherstellung eines Zusammenbaus eines Schalldämpfers aus zueinander vorbestimmten
Teilen, nämlich einem Innen-Kern 3 und einem Außen-Mantel 1 ist in dem Innenumfang
des Mantels 1 eine nach radial innen ragende Erhebung 6 in der Form einer Sicke in
den aus Blech bestehenden Mantel 1 eingeprägt. Komplementär zu dieser Erhebung 6 ist
in den Außenrand der Scheibe 4 eine Ausnehmung 7 eingestanzt.
[0013] Bei einer in Umfangsrichtung definiert vorbestimmten Lage des Kernes 3 zu dem Mantel
1 kann der Innen-Kern 3 lediglich dann in den Mantel 1 für eine Schalldämpferkomplettierung
eingeschoben werden, wenn die Ausnehmung 7 auf die in dem Mantel 1 vorgesehene Positionier-Erhebung
6 formmäßig komplementär ausgeführt ist. Die Lage der Scheibe 4 innerhalb des Mantels
1 bei einem fertig komplettierten Schalldämpfer ist strichpunktiert angedeutet.
[0014] Eine jeweils richtige Zuordnung zwischen unterschiedlichen Innen-Kernen 3 und bis
auf die Positionier-Erhebungen 6 gleichen Mänteln 1 läßt sich mit den erfindungsgemäßen
Maßnahmen dadurch äußerst einfach erreichen, dass jedem unterschiedlichen Innen-Kern
3 ein Außen-Mantel 1 mit einer unterschiedlichen Positionier-Erhebung 6, die jeweils
auf die Ausnehmungen 7 in den unterschiedlichen Kernen entsprechend unterschiedlich
ausgerichtet ist, versehen ist.
[0015] Die Positioniererhebung 6 bildet in der Außenfläche des Mantels 1 eine Senke 8 aus
und zwar derart, dass ihre Form ein Erkennungszeichen für die Art des eingesetzten
Innen-Kernes 3 darstellt. Dadurch ist durch die Positionier-Erhebung 6, die gleichzeitig
eine Senke 8 mit Bezug auf die Außenfläche des Mantels 1 bildet, einerseits sichergestellt,
dass in einem Mantel 1 ein vorbestimmter Innen-Kern 3 sitzt und dass andererseits
von außerhalb des Schalldämpfers leicht erkennbar ist, welcher Innen-Kern 3 in einem
für die Aufnahme unterschiedlicher Kerne 3 geeigneten Außen-Mantel 1 sitzt. Die Positionier-Erhebung
6 zusammen mit der Senke 8 können an dem Mantel 1 in rationeller Weise in einem Arbeitsgang
eingeprägt werden, indem beispielsweise auf dem Mantel 1 an sich übliche Bezeichnungssymbole
eingeprägt werden, sofern der Mantel 1 beispielsweise aus Blech besteht.
[0016] Die Senke 8 ermöglicht es, bei einem in eine Maschine zur Weiterbearbeitung eingespannten
Schalldämpfer mit einfachen Mitteln maschinell erkennen zu können, ob ein Schalldämpfer
mit einem richtigen Innen-Kern 3 zur Weiterbearbeitung ausgewählt worden ist. Dies
gilt für Fälle, in denen Schalldämpfer mit an sich gleichen Außen-Mänteln 1 und unterschiedlichen
Innen-Kernen 3 unterschiedlich weiterverarbeitet werden sollen, das heißt beispielsweise
mit unterschiedlich geformten Anschlussrohren zu versehen sind.
[0017] Die Erkennung in der Weiterverarbeitungsmaschine, in der ein Mantel 1 eingespannt
ist, kann bei einer Blechausführung des Mantels 1 beispielsweise in recht einfacher
Weise durch einen induktiven Näherungsschalter erfolgen, dem die Senke 8 zugeordnet
ist. Dies gilt insbesondere für diejenigen Fälle, in denen die Schalldämpfer mit dem
Außen-Mantel 1 in einer in Umfangsrichtung jeweils definiert vorgegebenen Lage in
der Weiterverarbeitungsmaschine eingespannt sind.
[0018] Sollen auf einer gleichen Werkzeugmaschine beispielsweise von außen gleiche Schalldämpfer
mit unterschiedlichen Kernen als Einbauten bearbeitet werden, kann diese Maschine
mit einer der Anzahl der unterschiedlichen Typen entsprechenden Anzahl an unterschiedlich
angeordneten Erkennungsgeräten ausgerüstet sein. Von mehreren vorgesehenen Erkennungsgeräten
ist dann immer nur eines, das der Senke 8 des jeweils zu bearbeitenden Werkstücks
zugeordnet ist, aktiv gestaltet. Voraussetzung hierfür ist, dass die Senke 8 an dem
Mantel 1 jeweils zumindest an einer anderen Stelle des Mantels 1 vorgesehen ist.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Außen-Mantel
- 2
- Falz
- 3
- Innen-Kern
- 4
- Scheibe
- 5
- Rohr
- 6
- Positionier-Erhebung
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Senke
1. Werkstück, insbesondere Schalldämpfer für eine Abgasanlage eines Kraftfahrzeuges,
mit einem hohlzylindrischen, umfangsmäßig geschlossenen Mantel (1) und einem in diesen
unter in Umfangsrichtung diesem definiert zugeordnet eingeschobenen Kern (3) mit mindestens
einem nah an dem inneren Mantel-Umfang angrenzenden Bereich A sowie mit einer Kennzeichnung
für die Art des eingeschobenen Kernes (3) auf der Werkstückaußenfläche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Innenumfang des Mantels (1) eine lokal begrenzte, nach radial innen ragende
Positionier-Erhebung (6) vorgesehen ist, der in dem Bereich A des einzusetzenden Kernes
(3) eine Positionier-Ausnehmung (7) komplementär zugeordnet ist, wobei die Form der
Positionier-Ausnehmung (7) ein Überoder zumindest Aufschieben der Ausnehmung (7) über
bzw. auf die Positionier-Erhebung (6) erlaubt.
2. Werkstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Außen-Mantel (1) ein lokal begrenzter Kontrollbereich als Erhebung oder Senke
(8) vorgesehen ist.
3. Werkstück nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die radial nach innen ragende Positionier-Erhebung (6) in den Mantel eingeformt ist
und dadurch eine auf dem Außen-Mantel (1) als Kontrollbereich dienende Senke (8) bildet.
4. Werkstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zumindest einem aus Blech bestehenden
Bereich,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Positionier-Erhebungen (6) und/oder der als Senke (8) ausgebildete auf dem Außen-Mantel
(1) liegende Kontrollbereich in den Blechbereich eingeformt ist bzw. sind.
5. Werkstück nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zumindest eine Bereich A von mindestens einer lotrecht zur Achse des Mantels
(1) ausgerichteten Scheibe (4) gebildet ist, die Bestandteil des Innen-Kernes (3)
ist und zumindest bereichsweise radial über angrenzende Bereiche des Kerns (3) hinausragt.
6. Verfahren zur Weiterverarbeitung eines Werkstückes nach einem der Ansprüche 2 bis
5, bei dem das Werkstück unter einer in Umfangsrichtung definiert vorgegebenen Lage
in einer Aufnahmeeinrichtung eingespannt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Kontrollbereich (8) ein dessen Form und/oder Lage wahrnehmbares Erkennungsgerät
zugeordnet ist.