[0001] Die Erfindung betrifft eine Überwachungseinrichtung mit batteriebetriebenen Überwachungsgeräten,
die jeweils eine Alarmeinrichtung aufweisen, und insbesondere eine Überwachungseinrichtung
mit mehreren ein Funknetz bildenden Rauchmeldern.
[0002] Eine Überwachungseinrichtung dient dazu, gewisse Gefahrensituationen an verschiedenen
Orten zu erkennen und zu melden. Beispielsweise sind Rauchmelder oder Einbruchmelder
bekannt, die jeweils einen Raum oder ein Gebiet erfassen und Alarmsignale liefern,
wenn das zu überwachende Ereignis in diesem Bereich eintritt. Um den Installationsaufwand
bei Überwachungseinrichtungen zu reduzieren, wurden batteriebetriebene Überwachungsgeräte
entwickelt, die ohne weitere Verkabelung vom Anwender installiert werden können. Jedes
Überwachungsgerät ist mit einer eigenen Alarmeinrichtung versehen. Im Falle des Ansprechens
wird beispielsweise ein akustischer Alarm erzeugt.
[0003] Wenn nun an unterschiedlichen Stellen eines Gebäudes Überwachungsgeräte installiert
sind, kann es vorkommen, dass ein akustisches Signal, das von einer Überwachungseinrichtung
erzeugt wird, von Personen, die sich in anderen Räumen befinden, nicht wahrgenommen
wird. Ertönt beispielsweise die Alarmeinrichtung eines im Keller installierten Überwachungsgerätes,
so ist davon auszugehen, dass dieser Alarm in einem Zimmer, das sich im ersten Stock
befindet, nicht gehört wird.
[0004] Wenn mehrere Überwachungsgeräte durch ein Kabelnetz miteinander verbunden sind, kann
man die Überwachungsgeräte in der Weise betreiben, dass im Alarmfall alle Geräte gemeinsam
aktiviert werden und sämtlich Alarm erzeugen. Bei Verzicht auf ein Kabelnetz müssen
die Überwachungsgeräte mit Sendern und Empfängern ausgestattet sein. Bei Batteriebetrieb
hat dies jedoch zur Folge, dass die Empfänger ständig empfangsbereit sein müssen.
Ein Empfänger benötigt bei einer Betriebsspannung von 5 V einen Versorgungsstrom von
ca. 10 mA, um in dem in Betracht kommenden Frequenzband ausreichend empfindlich und
stabil arbeiten zu können. Bei einer Batteriekapazität von 500 mAh könnte man den
Empfänger fünfzig Stunden lang in Betrieb halten. Dies bedeutet, dass die Batterie
etwa alle 2 Tage gewechselt werden müsste, was nicht akzeptabel wäre.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überwachungseinrichtung mit batteriebetriebenen
Überwachungsgeräten zu schaffen, die eine lange Gebrauchsdauer der Batterie ermöglicht,
d.h. lange Batteriewechselzyklen zulässt.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Hiernach wird der Empfänger eines Überwachungsgerätes in Zeitintervallen
jeweils für eine kurze Zeit aktiviert und anschließend wieder abgeschaltet.
[0007] In einem Überwachungsgerät haben Sender und Empfänger jeweils im aktivierten Zustand
einen hohen Stromverbrauch. Der Sender braucht nur dann aktiviert zu werden, wenn
der zugehörige Melder ein zu meldendes Ereignis festgestellt hat. Dies bedeutet, dass
der Sender abgeschaltet oder in einer Schlummerfunktion gehalten werden kann. Dagegen
müsste der Empfänger eigentlich permanent aktiviert sein, um auf ein Sendesignal eines
anderen Überwachungsgerätes reagieren zu können. Erfindungsgemäß wird der Empfänger
jedoch nur in Zeitintervallen jeweils für eine kurze Zeit aktiviert. Im Falle eines
Ansprechens eines Überwachungsgerätes sendet der Sender für eine Zeitspanne, die größer
ist als ein Zeitintervall der Empfängeraktivierung, ein Sendersignal aus. Der Empfänger
wird in vorbestimmten Intervallen kurzfristig eingeschaltet, um zu horchen, ob Sendersignale
vorliegen. Die Dauer des Zeitintervalls der Empfängeraktivierung beträgt in der Praxis
etwa 40 bis 50 Sekunden. Dadurch ergibt sich eine Verzögerung zwischen der Auslösung
eines Überwachungsgerätes und der Alarmerzeugung eines anderen Überwachungsgerätes.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass es im allgemeinen tolerierbar ist, wenn
bei einer Vernetzung von Überwachungsgeräten zwischen dem auslösenden Alarm und dem
letzten ausgelösten Alarm eine Zeitverzögerung liegt, wenn diese Zeitverzögerung ein
bestimmtes vorgegebenes Maß nicht übersteigt. Die maximal mögliche Zeitverzögerung
kann beispielsweise im Fall eines Rauchmeldesystems etwa 50 Sekunden betragen. Durch
diesen Kompromiss gelingt es, die Batterielebensdauer auf etwa 2 Jahre auszudehnen.
[0008] Die erfindungsgemäße Überwachungseinrichtung weist Überwachungsgeräte auf, die völlig
autark sind und weder einen Netzanschluss noch ein Übertragungsnetz benötigen. Daher
ist die Installation besonders einfach. Die Überwachungsgeräte brauchen nur aufgestellt
und eingeschaltet zu werden. Die Überwachungseinrichtung kann eine Brandmeldeeinrichtung,
eine Zugangsüberwachungseinrichtung oder auch eine Bewegungsmeldeeinrichtung sein.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass nach Ablauf
der Zeitspanne der Sender in Zeitintervallen jeweils ein kurzes Sendersignal aussendet
und dass der Empfänger jeweils für eine Nachlaufzeit neu aktiviert wird, wenn während
einer Empfängeraktivierung ein Sendersignal empfangen wird, wobei die Nachlaufzeit
größer ist als das Zeitintervall der Sendersignale. Auf diese Weise wird auch die
Batterie desjenigen Überwachungsgerätes geschont, dessen Melder angesprochen hat und
dessen Sender aktiviert wurde. Der Sender erzeugt zunächst über die vorgegebene Zeitspanne
hinweg das Sendersignal, das von sämtlichen Überwachungsgeräten zu verschiedenen Zeiten
erkannt wird. Nach Ablauf der Zeitspanne wird zur Schonung der Batterie des sendenden
Überwachungsgerätes das Sendersignal auf kurze Signale reduziert. Diese triggern jeweils
die Empfänger der anderen Überwachungsgeräte in der Weise, dass die Empfänger permanent
aktiviert bleiben, solange der Meldezustand anhält. Auf diese Weise wird verhindert,
dass die Batterie des sendenden Überwachungsgerätes durch einen permanenten Sendezustand
zu sehr belastet wird.
[0010] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das bloße Vorhandensein von Sendersignalen
zu erfassen. Vorzugsweise enthalten jedoch die Sendersignale digitale Telegramme,
welche bestimmte andere Überwachungsgeräte adressieren. Auf diese Weise kann festgelegt
werden, welche Überwachungsgeräte miteinander kommunizieren.
[0011] Es kann ferner zweckmäßig sein, dass das Sendersignal eine Alarminformation enthält,
die einen Alarmzustand von dem Zustand unterscheidet, in welchem nur ein Testknopf
betätigt wurde. Bei Betätigung eines Testknopfes kann die Alarmgabe während der Dauer
der relativ langen Nachlaufzeit verhindert werden.
[0012] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Blockschaltbild eines zu einer Überwachungseinrichtung gehörenden
Überwachungsgerätes, und
- Fig. 2
- den zeitlichen Verlauf verschiedener Signale bei Ansprechen des Melders eines Überwachungsgerätes.
[0014] In Figur 1 ist ein Überwachungsgerät 10 dargestellt, welches keinen Netzanschluss
hat und von einer internen Batterie 11 versorgt wird. Die Batterie 11 ist in einem
Melder 12 enthalten, bei dem es sich hier um einen Rauchmelder handelt. An dem Rauchmelder
12 ist ferner ein Testknopf 13 vorgesehen, der betätigt werden kann, um die Funktion
des Überwachungsgeräts zu testen.
[0015] Mit dem Melder 12 ist ein Steuergerät 14 verbunden, welches mit dem Melder einen
bidirektionalen Datenverkehr durchführt. Der Melder 12 ist mit einer akustischen Alarmeinrichtung
15 versehen. Das Steuergerät 14 enthält ferner einen Eingabeschalter 16, an dem eine
mehrstellige Codezahl eingegeben werden kann, um die Adresse des betreffenden Überwachungsgerätes
10 festzulegen.
[0016] Das Steuergerät 14 steht mit einem Sender S und einem Empfänger E in Verbindung.
Der Sender S ist mit einer Sendeantenne 17 versehen und der Empfänger E mit einer
Empfangsantenne 18.
[0017] Mehrere gleiche Überwachungsgeräte 10 sind beispielsweise in den verschiedenen Stockwerken
eines Gebäudes verteilt. Sie können miteinander über die Funkverbindung kommunizieren.
[0018] Wenn der Melder 12 eine Gefahrsituation meldet, erzeugt er gemäß Figur 2 ein Meldesignal
20, das zum Zeitpunkt t
0 beginnt und solange dauert, bis der Ansprechzustand des Melders beendet ist. Der
Sender S sendet daraufhin als Sendersignal 21 ein Signal 22, das zum Zeitpunkt t
0 beginnt und sich über eine festgelegte Zeitspanne TS erstreckt. Diese Zeitspanne
beträgt hier 60 Sekunden. Vor dem Zeitpunkt t
0 war der Sender abgeschaltet, d.h. in einem Schlummerzustand.
[0019] In Figur 2 ist in der dritten Zeile das Aktivierungssignal eines Empfängers E eines
anderen Überwachungsgerätes dargestellt, welches die Signale des ersten Überwachungsgerätes
empfängt. Bevor der Sender S des ersten Überwachungsgerätes ein Sendersignal liefert,
wird der Empfänger E des "horchenden" Überwachungsgerätes jeweils für eine kurze Zeit
aktiviert. Das Signal zur Aktivierung des Empfängers kann entweder vom Steuergerät
14 oder in dem Fall des Rauchmelders vom Melder 12 erzeugt werden. Die Aktivierungszeiten
sind mit AT bezeichnet. Zwischen zwei Aktivierungszeiten AT erstrecken sich Zeitintervalle
TI
E der Empfängeraktivierung. Ein Zeitintervall TI
E hat eine Dauer von 40 bis 50 sec. Die Aktivierungszeit AT hat eine Dauer von ca.
1 sec. Da das Zeitintervall TI
E kürzer ist als die Zeitspanne TS des Sendersignals, fällt mit Sicherheit eine Aktivierungszeit
AT in die Zeitspanne TS. In dieser Aktivierungszeit AT erkennt der Empfänger E, dass
der Sender S ein Sendersignal 21 aussendet. Daraufhin wird der Empfänger E aktiviert,
was in Figur 2 mit 23 bezeichnet ist. Der Empfänger bleibt so lange aktiviert, wie
das Sendersignal 21 empfangen wird, und darüber hinaus noch für eine Nachlaufzeit
TN.
[0020] Nach Ablauf der Zeitspanne TS, in der das Sendersignal 21 erzeugt wurde, wird das
Sendersignal für ein Intervall TI
S unterbrochen und dann wird ein kurzes Sendersignal S ausgesandt, das eine Dauer von
1 sec. hat. Da jedes Sendersignal SS in den Aktivierungszustand des Empfängers E fällt,
wird bei jedem Sendersignal S die Nachlaufzeit TN neu getriggert, so dass der Empfänger
E permanent eingeschaltet bleibt.
[0021] Die kurzen Sendersignale SS werden solange erzeugt, wie der Meldezustand 20 andauert.
Auf das letzte kurze Sendersignal SS hin läuft im Empfänger noch die Nachlaufzeit
TN ab und dann wird der Empfänger E stillgesetzt.
[0022] In der untersten Zeile von Figur 2 ist der Alarmzustand 24 der zu dem Empfänger E
gehörenden akustischen Alarmeinrichtung 15 dargestellt. Die Alarmeinrichtung wird
solange betätigt, bis der Dauerempfangszustand des Empfängers E beendet ist.
[0023] Die Sendersignale 21 enthalten digitale Telegramme, welche die Adresse des sendenden
und/oder als Empfänger bestimmten Überwachungsgerätes angeben. Wenn der Empfänger
eines Überwachungsgerätes eingeschaltet ist und das Signal eines anderen Überwachungsgerätes
empfängt, vergleicht er die ihm eingegebene eingestellte Adresse mit der empfangenen
Adresse und wenn beide übereinstimmen, erfolgt die Auslösung des Alarmsignals 24.
Datentelegramme werden auch während der kurzen Sendersignale SS übertragen und im
Empfänger E ausgewertet.
[0024] Das Drücken des Testknopfes 13 simuliert einen Auslösefall des Melders 12, jedoch
wird in den Telegrammen des Signals 22 ein zusätzliches Bit gesetzt, das angibt, dass
es sich um einen Test handelt. Die übrigen Überwachungsgeräte melden diesen Test mit
einem intermittierenden Ton, der sich von dem normalen Alarmton unterscheidet. Außerdem
wird die Nachlaufzeit TN unterdrückt, so dass die akustische Alarmgabe nicht über
die ganze Nachlaufzeit hinweg läuft.
1. Überwachungseinrichtung mit batteriebetriebenen Überwachungsgeräten (10), die jeweils
eine Alarmeinrichtung (15), einen Sender (S) und einen Empfänger (E) aufweisen, und
über Funk miteinander kommunizieren, wobei im Falle des Ansprechens eines Überwachungsgerätes
(10) die Alarmeinrichtung (15) mindestens eines anderen Überwachungsgerätes ausgelöst
wird,
dadurch gekennzeichnet ,
dass der Empfänger (E) eines Überwachungsgerätes (10) in Zeitintervallen (TIE) jeweils für eine kurze Zeit aktiviert wird, und dass nach Ansprechen eines Überwachungsgerätes
(10) der Sender (S) dieses Überwachungsgerätes für eine Zeitspanne (TS), die größer
ist als ein Zeitintervall (TIE) der Empfängeraktivierung, ein Sendersignal (22) aussendet.
2. Überwachungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablauf der Zeitspanne (TS) der Sender (S) in Zeitintervallen (TIS) jeweils ein kurzes Sendersignal (SS) aussendet und dass der Empfänger (E) jeweils
für eine Nachlaufzeit (TN) neu aktiviert wird, wenn während einer Empfängeraktivierung
ein Sendersignal (SS) empfangen wird.
3. Überwachungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sendersignal (21) digitale Telegramme enthält, welche bestimmte andere Überwachungsgeräte
(10) adressieren.
4. Überwachungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sendersignal (21) eine Alarminformation oder eine Testinformation enthält.