[0001] Die Erfindung betrifft einen Knie- oder Ellenbogenschützer, insbesondere zur Sportausübung,
beispielsweise für Inline-Skater, oder zur Verwendung als Arbeitsschutz (als sog.
"Workware"), beispielsweise für Boden- oder Fliesenleger.
[0002] Bewegungssportarten erfreuen sich wachsender Beliebtheit, bringen jedoch das Risiko
ernsthafter Verletzungen beim Aufprall oder bei Stürzen mit sich. Ein hohes Verletzungsrisiko
besteht beim Kniegelenk, da es hier zu einer Beschädigung, ggf. sogar zu einem Bruch
der Kniescheibe kommen kann. Auch das Ellenbogengelenk ist gefährdet, da das gelenkseitige
Ende der Elle (UIna) bei zu starker Belastung Schaden nehmen kann.
[0003] Um das Verletzungsrisiko zu reduzieren, ist es bei einigen Bewegungssportarten, insbesondere
bei Eishockey und Inline-Skating, üblich, zumindest Knieschützer zu tragen. Diese
bestehen zumeist aus einer gepolsterten Kunststoffschale, die am Knie, die Kniescheibe
zentral überdeckend, mit Hilfe entsprechender Befestigungsbänder festgelegt ist. Aufgrund
der Wölbung der durchweg gleichmäßig gepolsterten Kunststoffschale ergibt sich ein
mehr oder weniger präziser Sitz des Knieschoners am Kniegelenk. Lediglich der vorspringende
Teil des Kniegelenks im Bereich der Kniescheibe sowie auf der gegenüberliegenden Seite
die rückspringende Kniegelenkbeuge sorgen für eine grobe Positionierung. Kommt es
zu einem Aufprall (Kollision, beispielsweise mit anderen Personen oder Sturz), so
verteilt der Knieschoner die Aufprallkräfte auf einen größeren Flächenbereich, was
die Verletzungsgefahr reduziert. Dieser vergrößerte Flächenbereich bedeckt jedoch
generell auch die Kniescheibe, so dass bei stärkerem Aufprall weiterhin die Gefahr
einer Knieverletzung besteht, insbesondere eine Beschädigung der aus Knorpelmasse
bestehenden Kniescheiben-Innenseite. Aufgrund der nur groben Positionierung des Knieschützers
am Knie mit der Möglichkeit des Verrutschens sowohl während der Sportausübung als
auch erst recht beim Aufprall, besteht auch bei einem Knieschützer mit bei optimalem
Sitz ausreichender Verteilung der Aufprallkraft auf einen Verletzungen ausschließenden
größeren Körperbereich die Gefahr, dass der Knieschützer beim Aufprall derart nach
oben oder unten verrutscht ist, dass die Kniescheibe in einem Randbereich oder sogar
außerhalb des Knieschützers liegt, so dass die Verletzungsgefahr entsprechend groß
ist.
[0004] Knieschützer werden auch bei verschiedenen handwerklichen oder manuellen Tätigkeiten
vom betreffenden Handwerker oder Arbeiter getragen. Beispielsweise verwenden Bodenleger,
Pflasterer und Fliesenleger regelmäßig Knieschützer, um bei ihrer knieenden Tätigkeit
ihre Knie vor übermäßiger Druckbelastung zu schützen. Trotz des durch herkömmliche
Knieschoner gegebenen Schutzes kommt es bei den die knieenden Tätigkeiten ausführenden
Personen häufig zu Beschwerden, beispielsweise zu Schleimbeutelentzündungen. Eine
Untersuchung dieses Problems durch den Erfinder ergab, dass die Beschwerden häufig
auf nicht optimalen Sitz des Knieschoners zurückzuführen sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Knie- oder Ellenbogenschützer der
eingangs genannten Art bereitzustellen, der erhöhte Verletzungssicherheit bietet bzw.
dem Auftreten von Beschwerden beim Träger des Schützers entgegenwirkt.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Schutzschale mit zwei seitlichen Anlagebereichen
zur Fixierung an den Femurkondylen bzw. Epikondylen ausgebildet ist.
[0007] Die Femurkondylen bzw. Epikondylen sind seitliche Vorsprünge des gelenkseitigen Endes
des Oberschenkelknochens bzw. des Oberarmknochens, die den prinzipiell walzenartigen
Teil des jeweiligen Scharniergelenks bilden und einem prinzipiell halbschalenartigen
anderen Gelenkteil gegenüberliegen. Da die Kondylen im Wesentlichen unmittelbar unter
der Haut liegen, ohne dazwischen liegende Bänder oder Muskeln, eignen sich die Kondylen
sehr gut zur Fixierung des Knie- oder Ellenbogenschützers. Der Schützer behält seine
Position auch bei der Sportausübung bzw. bei der Arbeit und im Falle größerer Belastungen
bei, beispielsweise bei einem Aufprall. Er kann seine Schutzfunktion daher optimal
entwickeln. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, dass die Sportausübung
bzw. die jeweilige Tätigkeit nicht durch herumrutschende Schützer beeinträchtigt wird.
Schließlich ist der Tragekomfort deutlich erhöht, da die hauptsächliche Fixierung
des Schützers lediglich an einem der beiden Gelenkteile erfolgt, so dass die Gelenkbewegung
nur unwesentlich beeinträchtigt ist.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Schutzschale mit einem
zentralen Anlagebereich auf der vom Gelenk fernen Seite der beiden seitlichen Anlagebereiche
ausgebildet ist. Hierdurch erhält man eine Drei-Punkt-Auflage, die in aller Regel
unabhängig von individuellen Gelenkformen zu einer zuverlässigen Fixierung des Schützers
am Gelenk führt. Auch fördert dies den Tragekomfort, da die lediglich punktuelle Auflage
das Abführen von Transpirations-Feuchtigkeit im übrigen Bereich wesentlich fördert.
[0009] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Schutzschale mit einer primären Aufprallzone
im Bereich des Tibiakopfes bzw. des Ulnakopfes ausgebildet ist. Diese Maßnahme stellt
sicher, dass die Aufprallkräfte in einem Bereich entstehen, in dem Verletzungen des
Gelenks im Wesentlichen ausgeschlossen sind. Der Tibiakopf bzw. Der Ulnakopf sind
vergleichsweise stabile Körperteile. Die primäre Aufprallzone sorgt für eine Verteilung
der Aufprallkraft auf einen größeren, mehrere Zentimeter abmessenden Bereich des Tibiakopfes
bzw. des Ulnakopfes (ggf. beginnend im Zentimeter-Abstand vom eigentlichen Knochenende),
so dass auch große Aufprallkräfte verletzungsfrei übertragen werden können. Dies gilt
auch für den Fall, dass die Kunststoffschale des Schützers nicht absolut steif ausgebildet
ist, sondern zumindest bei größeren Aufprallkräften elastisch und/oder plastisch nachgiebig.
Eine gewisse Nachgiebigkeit des Schützers auch bei normalem Gebrauch erhöht wesentlich
den Tragekomfort. Die Kniescheibe wird beim Sturz entlastet. Entsprechendes gilt für
kontinuierliche Druckbelastungen während einer knieenden Tätigkeit. Im Hinblick auf
diese Anwendungssituation sollen die Begriffe "Aufprallkräfte" und "Aufprallzone"
hier die allgemeineren Bedeutungen "Druckkräfte" und "Abstützzone" mit umfassen.
[0010] Es wird vorgeschlagen, dass die primäre Aufprallzone von einer vorzugsweise im Wesentlichen
bikonvexen Erhebung gebildet ist. Die Erhebung ist auch bei relativ geringer Steifigkeit
der Kunststoffschale ausreichend formstabil. Der Schützer kommt somit mit geringer
Schalendicke der Kunststoffschale aus, was sein Gewicht reduziert und damit den Tragekomfort
weiter erhöht.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erhebung
seitlich versetzt ist, vorzugsweise lateral. Durch diesen seitlichen Versatz erhält
man bei einem Aufprall am Boden ein aufrichtendes Drehmoment, so dass der Inline-Skater
sich in vielen Fällen aufrichten kann und ein Dahinschlittern auf einer Körperseite
mit erhöhter Verletzungsgefahr vermieden wird.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine sekundäre Aufprallzone
im Bereich des zentralen Anlagebereichs. Unter sekundärer Aufprallzone wird hier eine
Aufprallzone verstanden, die im Falle eines Sturzes erst dann in Bodenkontakt kommt,
wenn bereits die primäre Aufprallzone vorher in Bodenkontakt gekommen ist. Dies wird
generell dadurch erreicht, dass die sekundäre Aufprallzone vergleichsweise weniger
stark vorspring wie die primäre Aufprallzone. Nach dem Sturz des Inline-Skaters während
der Vorwärtsfahrt prallt also zuerst die primäre Aufprallzone auf dem Boden auf, wodurch
der erste Stoß auf einen weniger gefährdeten Bereich des Gelenks übertragen wird.
Da die Person anfangs weiterhin in Fahrtrichtung rutscht, erzeugt die entsprechende
Reibungskraft ein auf den Schützer einwirkendes Drehmoment mit der zwangsläufigen
Folge, dass die sekundäre Aufprallzone zur Anlage an den Untergrund gerät und dadurch
ein Weiterdrehen des Schützers verhindert. Man erhält so eine stabile Auflage des
Schützers am Boden auch bei hoher Laufgeschwindigkeit des Inline-Skaters beim Sturz.
[0013] Es wird vorgeschlagen, dass die Schutzschale eine gepolsterte Hartkunststoffschale
aufweist. Die Hartkunststoffschale sorgt für die erforderliche mechanische Stabilität
sowie Abriebfestigkeit beim Aufprall in vollem Laufe auf einen rauhen Untergrund.
Die Polsterung sorgt für Tragekomfort und Kraftverteilung beim Aufprall. Diese zum
Teil gegensätzlichen Funktionen sind bei einer Schutzschale aus einheitlichem Material
nur schwer zu erfüllen.
[0014] Eine Weiterbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch Belüftungsöffnungen in
der Hartkunststoffschale. Die Belüftungsöffnungen verbessern den Luftaustausch auch
bei starker Transpiration. Die bevorzugte Hinterlegung mit einem Metallgitter verhindert
zumindest bei größeren Öffnungen eine Beschädigung des darunter liegenden Polsters
mit entsprechender Reduzierung der Dämpfungsfunktion. Auch ergibt sich ein ansprechendes
Äußeres.
[0015] Zur einfachen und dabei stabilen Befestigung des Schützers am Gelenk dient wenigstens
ein schenkelumgreifendes Befestigungsband, vorzugsweise mit Klettverschluss. Aufgrund
der erfindungsgemäßen Fixierung des Schützers auf einer Gelenkseite über die beiden
seitlichen Anlagebereiche und den zentralen Anlagebereich genügt in vielen Fällen
ein einziges Befestigungsband. Es ist jedoch auch der Einsatz zweier Befestigungsbänder
denkbar.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen stark vereinfachten Vertikalschnitt durch ein Kniegelenk mit erfindungsgemäßem
Knieschützer;
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung von Anlagebereichen und primärer Aufprallzone des erfindungsgemäßen
Knieschützers an einem in Vorderansicht dargestellten rechten Kniegelenk (lediglich
Knochen und Kniescheibe angedeutet);
- Fig. 3
- in einer grobschematischen Seitenansicht die Situation beim Aufprall eines mit dem
erfindungsgemäßen Knieschützer versehenen Knies eines Inline-Skaters;
- Fig. 4
- einen wiederum grobschematischen Schnitt durch das Knie in Fig. 3 nach Linie IV-IV;
- Fig. 5
- eine Rückansicht eines praktischen Ausführungsbeispiels eines Knieschützers;
- Fig. 6
- eine Vorderansicht dieses Knieschützers;
- Fig. 7
- eine grobschematische Ansicht entsprechend Fig. 2, jedoch bei einem Ellenbogenschützer.
[0017] Der erfindungsgemäße Knieschützer ist in den Figuren mit 10 bezeichnet. Er besteht
aus einer Hartkunststoffschale 12 einer Dicke von ca. 1 mm, einer am Rand der Schale
12 vorstehenden Grundpolsterschicht 14 mit zwei seitlichen Polsterelementen 16 und
einem zentralen Polsterelement 18 im Bereich des in Fig. 1 oberen Randes der Schale
12 sowie einer Bandbefestigungseinrichtung aus zwei Befestigungsbändern 20, 22. Wie
das konkrete Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 und 6 zeigt, können die beiden Befestigungsbänder
20 und 22 mit jeweils einem Ende unmittelbar an der Polsterschicht 14 befestigt sein.
Am gegenüberliegenden Rand der Grundpolsterschicht 14 sind zwei Ringösen 24 angebracht,
in die das jeweilige freie Ende der Befestigungsbänder 20 und 22 nach Herumführen
um den jeweiligen Schenkel des Knieschützerträgers einzufädeln und hindurchzustecken
sind zur Rückführung und Befestigung am eigenen Band mittels üblicher Klettverschlusselemente
(in Fig. 4 angedeutet und mit 26 bezeichnet).
[0018] Entgegen dem konkreten Ausführungsbeispiel 10 mit zwei Befestigungsbändern kann erfindungsgemäß
auch einen Knieschützer mit lediglich einem Befestigungsband eingesetzt werden. Diese
Version ist in Fig. 1 angedeutet, und zwar durch Kreuze, die den Wegfall des oberen
Befestigungsbands 22 symbolisieren sollen.
[0019] Das obere Befestigungsband 22 kann deshalb wegfallen, weil der erfindungsgemäße Knieschützer
10 primär an einem der beiden Gelenkteile, nämlich dem gelenkseitigen Ende des Oberschenkelknochens
36, festgelegt ist und das Befestigungsband 22 lediglich dafür zu sorgen hat, dass
der Knieschützer 10 an den Oberschenkelknochen gedrückt wird.
[0020] Die Art der Festlegung ist in Fig. 2 symbolisiert. Man erkennt hier in einer Vorderansicht
des rechten Kniegelenks den Tibiakopf 28, d. h. das obere Ende des Schienbeins 30,
dessen angenähert halbschalenförmige Oberseite 32 eine untere Lagerfläche für die
angenähert komplementär walzenförmige Stirnfläche 34 des unteren Endes des Oberschenkelknochens
36 bildet. Die Stirnfläche 34 ist an den sogenannten Kondylen 38 ausgebildet, die
von nach vorne und seitlich vorkragenden Vorsprüngen am unteren Ende des Oberschenkelknochens
36 gebildet sind. An diesen Kondylen stützt sich der Knieschützer über die bereits
genannten beiden seitlichen Polsterelemente 16 ab, um hierdurch den Knieschützer 10
am Oberschenkelknochen zu fixieren. Dies ist deshalb gut möglich, weil die Kondylen
16 unmittelbar unter der Haut liegen ohne Zwischenlage von Sehnen oder Muskelsträngen.
[0021] Das ebenfalls bereits genannte zentrale Polsterelement 18 stützt sich oberhalb des
eigentlichen Knies zentral, d. h. im Bereich zwischen den beiden seitlichen Polsterelementen
16 ab. Das zentrale Polsterelement 18 befindet sich somit am oberen Rand der seitlichen
Polsterelemente 16 und oberhalb der Kniescheibe 40.
[0022] Diese Drei-Punkt-Auflage ergibt stabilen Halt an der oberen Hälfte des Kniegelenks.
Aus diesem Grunde kann auch, wie erwähnt, eines der Befestigungsbänder, am besten
das obere Befestigungsband 20 entfallen.
[0023] In Fig. 2 ist ferner schraffiert eine primäre Aufprallzone 42 (Abstützzone) angedeutet,
die sich im Bereich des Tibiakopfes 28 befindet. Hier findet der eigentliche Aufprall
statt, d. h. die beim Sturz oder einer Kollision auftretenden Kräfte werden vom Knieschützer
10 in eben diesen Bereich weitergeleitet zur Aufnahme durch den besonders stabilen
Tibiakopf 28. Hierzu ist die Hartkunststoffschale 12 mit einer bikonvexen Erhebung
44 ausgebildet, deren Umriss in Fig. 6 angedeutet ist. Diese Erhebung 44 befindet
sich also im Bereich des Tiberkopfes, d. h. ausreichend weit unterhalb der Kniescheibe
40, so dass eine Verletzungsgefahr der aus Knorpel bestehenden Kniescheibe 40 beim
Aufprall stark reduziert ist.
[0024] Die Erhebung 44 springt derart weit vor, dass sie im Falle eines Sturzes als erstes
mit dem Untergrund 46 in Kontakt kommt. Zumindest die anfängliche Stoßkraft (Pfeil
F) wird praktisch ausschließlich in den Tibiakopf 28 eingeleitet. Die Ausbildung des
Schoners mit der Erhebung 44 ist auch für die Verwendung des Schoners als sog. "Workware",
also etwa als Arbeitsschutzvorrichtung für eine knieende Tätigkeit zur Ableitung der
auftretenden Druckkräfte, vorteilhaft.
[0025] Im Folgenden wird angenommen, dass der Schoner von einem Inline-Skater getragen wird.
[0026] Im Allgemeinen wird der Sturz während des Fahrens auftreten, so dass sich der Inline-Skater
nach dem Aufprall weiterhin bis zur schließlichen Abbremsung nach vorne (Pfeil v in
Fig. 3) bewegt. Dies hat zur unmittelbaren Folge, dass auf den Knieschützer 10 ein
Drehmoment einwirkt mit der Folge, dass sich der Knieschützer 10 um eine horizontale
Querachse verdreht (Pfeil D in Fig. 1 und 3), bis schließlich der Knieschützer 10
mit einer weiteren Erhebung 50 im Bereich des oberen Knieschützerrandes am Untergrund
46 anschlägt. Eine weitere Drehung ist ausgeschlossen, so dass der Knieschützer auch
während der folgenden Schlitterbewegung in stabiler Lage am Boden aufliegt. Jedenfalls
wird mit Sicherheit vermieden, dass der Knieschützer 10 so weit verrutscht, dass er
das Knie freigibt. Hierzu trägt auch das zentrale Polsterelement 18 bei, welches in
die Körpermulde 51 am Oberschenkel oberhalb des eigentlichen Kniegelenks gleichsam
formschlüssig eingreift.
[0027] Da die Erhebung 50 im Allgemeinen erst anschließend an die Erhebung 44 am Untergrund
46 aufprallt, kann diese auch als sekundäre Aufprallzone bezeichnet werden. Diese
ist generell auf der Gelenkseite (d. h. in Fig. 1 und 2 oberhalb) der primären Aufprallzone
42 anzuordnen, ggf. mit Abstand zu dieser.
[0028] Die die primäre Aufprallzone bildende Erhebung 44 kann, wie in Fig. 4 dargestellt
ist, gegenüber einer Mittellängsebene seitlich versetzt sein, so dass dementsprechend
der Aufprallstoß etwas seitlich einwirkt und sich ein Drehmoment (Pfeil M in Fig.
4) ergibt, der das Knie um die Aufprallstelle herum zu der von der Aufprallseite abgelegenen
Seite zu schwenken versucht. Befindet sich der Vorsprung 44 an einer lateral, d. h.
von der Körpermitte weg versetzten Stelle, so ergibt sich ein den Inline-Skater aufzurichten
versuchendes Moment. Dieses wirkt der gefährlichen Tendenz einer Seitenlage des gestürzten
Inline-Skaters entgegen.
[0029] Zur Verbesserung der Belüftung und damit des Tragekomforts ist die Hartkunststoffschale
14 mit mehreren Belüftungsöffnungen 60 versehen, die den Luftaustausch zwischen Körper
und Umgebung durch die luftdurchlässige Grundpolsterschicht 14 erlauben. Vorzugsweise
etwa im Bereich der Knieschiebe kann die Belüftungsöffnung 60 Abmessungen im Zentimeterbereich
haben. Um eine Beschädigung der Grundpolsterschicht, beispielsweise bei einem Aufprall,
zu vermeiden, ist diese Öffnung 60 bevorzugt mit einem Metallgitter 62 hinterlegt.
Dies gibt darüber hinaus ein ansprechendes Äußeres.
[0030] Zur Festigkeitsverstärkung kann die Hartkunststoffschale 12 mit in Fig. 6 erkennbaren
Rippen 66 ausgebildet sein.
[0031] In Fig. 7 ist schematisch ein Ellenbogenschützer 110 dargestellt mit prinzipiell
gleichem Aufbau und gleicher Funktion wie der vorstehend beschriebene Knieschützer
10. Auch hier erfolgt die Lagenfixierung nur an einem der beiden Gelenkteile, nämlich
hier am Oberarmknochen 136. Über zwei seitliche Polsterelemente 116 wird der Ellenbogenschützer
110 an den beiden Kondylen 138 des Oberarmknochens 136 fixiert. Als dritter Auflagepunkt
dient das zentrale Polsterelement 118, welches sich oberhalb der beiden seitlichen
Polsterelemente 118 zentral am Oberarm abstützt. Die wiederum schraffierte primäre
Aufprallzone 142 liegt im Bereich des Ulnakopfes 128, d. h. des gelenkseitigen Endes
des Ellenbogenknochens 130. Da das äußerste Ende des Ulnakopfes 128 je nach Abwinklung
des Ellenbogens mehr oder weniger freiliegt und damit verletzungsempfindlich ist,
ist der primäre Aufprallbereich 142 etwas (1 bis 2 cm) von ihm weg (in Fig. 7 nach
unten) verlegt.
[0032] Im Übrigen entspricht der Aufbau des Ellenbogenschützers 110 dem des Knieschützers
10, d. h. er besteht aus einer gepolsterten Hartkunststoffschale, welche mit einem
oder mit zwei Befestigungsbändern am Oberarm bzw. auch noch am Unterarm festzulegen
ist.
[0033] Die vorstehend beschriebenen Schützer von Knie bzw. Ellenbogen zeichnen sich durch
hohen Tragekomfort sowie effizienten Verletzungsschutz und Vermeidung von Beschwerden
aus.
1. Knie- oder Ellenbogenschützer (10; 110), insbesondere zur Sportausübung, beispielsweise
für Inline-Skater, oder als Arbeitsschutz, beispielsweise für Fliesen- oder Bodenleger,
mit einer Schutzschale, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschale mit zwei seitlichen Anlagebereichen (seitliche Polsterelemente 16;
116) zur Fixierung an den Femurkondylen (38) bzw. Epikondylen (138) ausgebildet ist.
2. Knie- oder Ellenbogenschützer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschale mit einem zentralen Anlagebereich (zentrales Polsterelement 18;
118) auf der vom Gelenk fernen Seite der beiden seitlichen Anlagebereiche ausgebildet
ist.
3. Knie- oder Ellenbogenschützer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschale mit einer primären Aufprall-oder Abstützzone (42; 142), hier ansonsten
ausschließlich primäre Aufprallzone genannt, im Bereich des Tibiakopfes (28) bzw.
des Ulnakopfes (128) ausgebildet ist.
4. Knie- oder Ellenbogenschützer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die primäre Aufprallzone (42) von einer vorzugsweise im Wesentlichen bikonvexen Erhebung
(44) gebildet ist.
5. Knie- oder Ellenbogenschützer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (44) seitlich versetzt ist, vorzugsweise lateral.
6. Knie- oder Ellenbogenschützer nach einem der Ansprüche 2 bis 5, gekennzeichnet durch eine sekundäre Aufprall- oder Abstützzone (Erhebung 50), hier ansonsten ausschließlich
sekundäre Aufprallzone genannt, auf der Gelenkseite der primären Aufprallzone (42),
vorzugsweise im Bereich des zentralen Anlagebereichs.
7. Knie- oder Ellenbogenschützer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschale eine gepolsterte Hartkunststoffschale (50) aufweist.
8. Knie- oder Ellenbogenschützer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Belüftungsöffnungen (60) in der Hartkunststoffschale (50).
9. Knie- oder Ellenbogenschützer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Belüftungsöffnungen (60) mit einem Gitter, vorzugsweise Metallgitter
(62), hinterlegt ist.
10. Knie- oder Ellenbogenschützer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens ein schenkelumgreifendes Befestigungsband (20; 22) , vorzugsweise mit
Klettverschluss (26).