[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen des Arbeitsspaltes
zwischen den Spitzen von Deckelgarnituren und den Spitzen der Trommelgarnitur einer
Karde, wobei die mit Garnituren versehenen Deckelstäbe über einen Teilbereich des
Trommelumfangs auf beiden Seiten der Karde auf jeweiligen, konvex gebogenen Gleitführungen
geführt werden, deren Gleitflächen in bezug auf die Trommeldrehachse radial verstellbar
sind.
[0002] Vorrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.
[0003] Beispielsweise beschreibt die alte US-Patentschrift 528007 vom 23.10.1894 eine Wanderdeckelkarde,
bei der die mit Deckelgarnituren versehenen Deckelstäbe an ihren Enden an jeweiligen
endlosen Ketten befestigt sind und mittels dieser endlosen Ketten über an beiden Seiten
der Karde vorgesehenen Gleitführungen gezogen werden, so dass die Garniturspitzen
relativ zu den Garniturspitzen der Trommel und in einem konstanten Abstand von diesem
über einen Teilbereich des Umfanges der Trommel bewegt werden und hierdurch die erwünschte
Kardierarbeit leisten. Nach der Bewegung entlang der Gleitführungen werden die Deckelstäbe
um ein Kettenradpaar umgelenkt und zurückgeführt zu einem weiteren Kettenrad, das
auch als Umlenkstelle dient, und gelangen auf diese Weise erneut auf die Gleitführungen,
so dass sie wieder mit den Garniturspitzen der Trommel die erwünschte Kardierarbeit
leisten können. Somit gelangen die Deckelstäbe immer wieder auf die Gleitführung und
leisten wiederholt Kardierarbeit mit der Trommel.
[0004] An den Enden der Deckelstäbe sind sogenannte Deckelköpfe vorhanden, die Gleitflächen
aufweisen, die auf den jeweiligen Gleitführungen an den beiden Seiten der Karde gleiten.
Diese Gleitflächen bestimmen mit den Gleitflächen der Gleitführungen den Abstand zwischen
den Spitzen der Deckelgarnituren und den Spitzen der Trommelgarnituren. Dieser Abstand
muss bei der Herstellung der Karde und bei Neugarnierung der Karde genau eingestellt
werden, wobei man heutzutage Kardierabstände, d.h. Abstände zwischen den Spitzen der
Deckelgarnituren und der Trommelgarnitur im Bereich von etwa 0,2 mm anstrebt. Nur
dann ist eine hochwertige Kardierarbeit bei hoher Produktion der Karde möglich.
[0005] Bei der Einstellung dieses Kardierspaltes wird die Gleitführung bei der Karde nach
der US-PS 528007 gegenüber der Trommeldrehachse radial verstellt, um den erwünschten
Kardierabstand einzuhalten. Zu diesem Zweck sind die Gleitführungen als sogenannte
Flexbögen ausgebildet, die in der US-Patentschrift an drei verschiedenen Stellen mittels
Verstellstäben an den Seitenrahmen des Kardengestells angebracht sind. Durch Verstellung
der jeweils als Gewindestange mit Links- und Rechtsgewinde ausgebildeten Verstellstäbe
können die drei Punkte, an denen die Verstellstäbe an den Flexbogen angreifen, jeweils
gegenüber dem Kardengestell und daher der Trommelachse radial verstellt werden, wobei
zu verstehen ist, dass durch die radiale Verstellung an drei umfangsmässig verteilten
Punkten die Krümmung der Flexbögen, d.h. der Gleitführungen, geringfügig verändert
wird, d.h. eine Biegung der Flexbögen erfolgt.
[0006] Nach Einstellung des Kardierabstandes entlang der Gleitführungen kann die Karde in
Betrieb genommen werden. Im Laufe der Zeit erfolgt eine Abnutzung der Spitzen der
Deckelgarnituren und der Trommelgarnitur, so dass sich der Kardierabstand in unerwünschter
Weise vergrössert. Um diese Vergrösserung des Kardierabstandes entgegenzuwirken, können
auch bei der alten US-Patentschrift 528007 alle Verstellstäbe gemeinsam verstellt
werden, um den Kardierabstand auf den ursprünglich vorgesehenen Wert zurückzuführen.
[0007] Zu diesem Zweck werden die Verstellstäbe an ihren dem Flexbogen abgewandten Enden
nicht unmittelbar auf die Seitenrahmen des Kardengestells befestigt, sondern an jeweiligen
Armen von Winkelhebeln, die drehbar an den Seitenrahmen des Kardengestells montiert
sind. Die anderen Arme der jeweiligen Winkelhebel sind miteinander und mit einem Stellrad
über jeweilige Verbindungsstangen verbunden, so dass durch Drehung des Stellrades
eine gemeinsame Verstellung der Winkelhebel und damit über die Verstellstäbe der jeweiligen
Angriffspunkte der Verstellstäbe an den Flexbögen erfolgt.
[0008] Hieraus sieht man, dass die Grundeinstellung durch die Verstellstäbe für jeden Abstützpunkt
des Flexbogens unabhängig von den anderen Abstützpunkten möglich ist und dass danach
eine gemeinsame Verstellung aller Abstützpunkte des Flexbogens vorgenommen werden
kann, so dass die Kardierspalten gleichmässig entlang des Flexbogens verstellt werden,
wobei, wie bereits erwähnt, die Flexbögen zur Anpassung an die geänderte Krümmung
geringfügig gebogen werden.
[0009] Eine Änderung der Einstellung der Flexbögen ist nicht nur bei Abnutzung der Deckelgarnituren
bzw. der Trommelgarnituren erforderlich, sondern auch nach Schleifen der Trommelgarnitur
bzw. der Deckelgarnituren.
[0010] Es ist nämlich bekannt, eine Schleifeinrichtung auf eine Karde zu montieren und,
nach Unterbrechung der Kardierarbeit, während der Lebensdauer der Garnituren diese
beispielsweise zweimal oder dreimal zu schleifen, um die Garniturspitzen sowohl der
Trommelgarnitur als auch der Deckelstäbegarnituren eine scharfe Form zu geben, die
für eine bessere Qualität der Kardierarbeit sorgt.
[0011] Auch ist es aus verschiedenen Patentschriften, beispielsweise der EP-A-0 565 486
bekannt, eine Schleifeinrichtung in eine Karde einzubauen, die wesentlich häufiger
und während des Produktionsbetriebs der Karde benutzt wird, um sicherzustellen, dass
die jeweiligen Garnituren scharf bleiben. Diese letztere Möglichkeit hat den grossen
Vorteil, dass zum Schleifen der Trommel- und Deckelgarnituren die Karde nicht gestoppt
werden muss, so dass die Produktion nicht beeinträchtigt wird. Darüber hinaus wird
sichergestellt, dass die Garnituren stets eine optimale Schärfe aufweisen und somit
stets ein Kardenband mit gleichmässigen und hochwertigen Eigenschaften produziert
wird, was der anschliessenden Garnherstellung zugute kommt. Weiterhin führt ein solches
Schleifsystem dazu, dass die Garnituren insgesamt eine längere Lebensdauer aufweisen.
[0012] Unabhängig davon, ob die Garnituren nur wenige Male während ihrer Lebensdauer mit
jeweils grösserem Materialabtrag oder häufiger mit jeweils weniger Materialabtrag
geschliffen werden, führen solche Schleifvorgänge zu Änderungen des Kardierabstandes,
wobei die Möglichkeit der radialen Verstellung der Flexbögen es gestattet, den Kardierabstand
stets richtig einzustellen.
[0013] Verschiedene weitere Vorschläge wurden gemacht, wie man eine radiale Verstellung
der Flexbögen erreichen kann.
[0014] Beispielsweise wurde von der Firma SACM in etwa 1975 eine Karde angeboten, bei der
das Einstellen der Deckel auf jeder Seite der Maschine von einem einzigen Punkt aus
mittels zwei aneinander liegenden und gegeneinander verschiebbaren Spiralen erfolgt.
[0015] Bei dieser Konstruktion weist die äussere Spirale auf jeder Seite der Karde die Form
eines langgestreckten, gekrümmten Keils mit kleinem Keilwinkel auf, dessen radial
äussere Fläche die Gleitführung bildet und dessen radial innere Fläche auf der radial
äusseren Fläche der jeweiligen inneren Spirale gleitet. Auch die Innenspiralen weisen
jeweils die Form eines langgestreckten, gekrümmten Keils auf, sind aber zusätzlich
auf der radial inneren Seite mit Zähnen versehen und können somit mittels eines Zahnradpaares
gedreht werden, so dass durch die Zusammenarbeit der radial äusseren Fläche der inneren
Spirale mit den jeweiligen radial inneren Flächen der äusseren Spiralen die Gleitführungen
auf beiden Seiten der Karde gleichzeitig verstellt werden können. Hierdurch können
sich sämtliche Deckel gleichzeitig der Trommel der Karde nähern bzw. von derselben
entfernt werden. Auch war es bekannt bei dieser Anordnung, die Trommel gegenüber der
Achse der gekrümmten Gleitführung leicht zu versetzen, um der Deckelkette einen "Eintritt"
zu verschaffen, d.h. der Kardierabstand in dem Bereich, wo sich die Deckelstäbe am
Anfang des Kardierweges der Trommel nähern, etwas grösser einzustellen, als am Ende
des Kardierweges, wenn sie die Trommel verlassen, um anschliessend an den Anfang des
Kardierweges zurückgeführt zu werden.
[0016] Der gleiche Vorschlag wurde auch neu gemacht in der DE 196 51 894 A1. Auch die DE
29 48 825 A1 ist im Zusammenhang mit der Verstellung der Flexbögen einer Karde von
grossem Interesse. Dort wird nämlich erkannt, dass der Kardierabstand sich im Betrieb
ändern kann und zwar sowohl aufgrund von Dehnungen, die durch Fliehkraft verursacht
werden, als auch aufgrund von thermischen Dehnungen, die bei Aufwärmung oder Abkühlung
der Karde eintreten.
[0017] Solch Dehnungen, d.h. aufgrund von Fliehkraft oder thermischen Ursachen, sind, wie
in der DE-A 29 48 825 näher erläutert, vor allem bei Inbetriebnahme oder Abschaltung
der Karde problematisch. Wie dort erläutert ist, führt die Tendenz zur Erhöhung der
Produktionsrate von Karden einerseits dazu, dass die Drehzahl der Verarbeitungselemente
erhöht wird und andererseits, dass die Dimensionen der Maschinenzylinder grösser werden,
und zwar sowohl der Durchmesser als auch die Arbeitsbreite. Durch die erhöhten Drehzahlen
und die vergrösserten Dimensionen kann eine unerwünschte Deformation der Zylinder,
d.h. ihre durch die Fliehkraft bewirkte Ausbauchung, erfolgen, die allmählich zunimmt.
[0018] Es wird dort auch erläutert, dass ein weiterer, mit der Steigerung der Produktionsrate
und somit der Kardierungsarbeit direkt zusammenhängende Einfluss in der Tendenz zu
sehen ist, den Luftaustausch zwischen den Zylindern und der Umgebung zur Verhinderung
von Staubemissionen weitgehend zu unterdrücken, wodurch die natürliche Kühlung der
Arbeitselemente erschwert wird.
[0019] In der DE-A 29 48 825 wird zum Ausdruck gebracht, dass die Temperatur der beteiligten
Zylinder im Laufe der Betriebszeit zunimmt, bis eine Gleichgewichtstemperatur erreicht
wird, wobei diese Temperaturerhöhung eine Änderung der Dimensionen der Zylinder und
insbesondere eine Vergrösserung der Durchmesser der Trommel bewirkt. Sowohl der Einfluss
der Fliehkraft als auch der Einfluss des Temperaturanstiegs wirken sich nicht sofort
beim Inbetriebsetzen der Maschine aus, sondern erst nach einer gewissen Zeitverzögerung,
die, was den Einfluss der Fliehkraft betrifft, mindestens so lange wie die Beschleunigungszeit
der beteiligten Elemente, bei der Karde z.B. des Tambours, ist.
[0020] Der Einfluss des Temperaturanstieges, bis eine Gleichgewichtstemperatur erreicht
ist, dauert erfahrungsgemäss über viele längere Betriebszeiträume an, welche mehrere
Stunden betragen können.
[0021] Um hier Abhilfe zu schaffen, wird in der DE-A 29 48 825 ein Verfahren zur Steuerung
der Arbeitsverhältnisse zwischen zwei mit einer Spitzengarnitur ausgerüsteten Arbeitselementen,
beispielsweise die Trommel und die Wanderdeckel einer Wanderdeckalkarde, beschrieben,
bei dem eine mit den Dimensionen der Trommel in einem direkten Zusammenhang stehenden
Grösse kontinuierlich oder zeitlich erfasst und der Kardierabstand durch eine geeignete
Regelung in Abhängigkeit von der erfassten Grösse auf einem bestimmten Wert gehalten
wird.
[0022] Bei der dort gezeigten konkreten Lösung werden zur Verstellung der Flexbögen, d.h.
der Gleitführungen, beheizbare Metallstäbe verwendet, die entweder mittels eines durch
eine Wärmezufuhrvorrichtung aufheizbaren Fluids oder einer elektrischer Heizung aufgewärmt
und daher zu einer thermischen Ausdehnung veranlasst werden. Da die Temperatursteuerung
eine relativ genaue Einstellung der Längen der jeweiligen Metallstäbe ermöglicht,
kann die dort beschriebene Einrichtung mit einer hohen Genauigkeit arbeiten.
[0023] Auch sind verschiedene andere Vorschläge bekannt für die radiale Verstellung der
Flexbögen einer Karde. Beispielsweise zeigt die US-PS 5,625,924 eine Karde mit verschiedenen
Möglichkeiten zur radialen Verstellung der Gleitführung, unter anderem beschreibt
diese Schrift die Anwendung von steuerbaren Aktuatoren, die extra angesteuert werden,
um die Arbeitselemente periodisch neu einzustellen und die Änderung des Kardierspaltes
aufgrund der Abnutzung der Garnituren oder nach einem Schleifvorgang auszugleichen.
Dabei wird zum Ausdruck gebracht, dass der steuerbare Aktuator im Zusammenhang mit
einem eingebauten Schleifsystem verwendet und gesteuert werden kann. Es werden verschiedene
Ausführungen des Aktuators angegeben. Beispielsweise wird die Anwendung von Servomotoren
oder piezoelektrischen Translatoren für die Durchführung der Verstellung erwähnt.
Es wird auch gezeigt, wie eine Exzenteranordnung von einem steuerbaren Antriebsmechanismus
verwendbar ist, um eine feinfühlige Verstellung durchzuführen.
[0024] Im übrigen ist aus der WO-Schrift 93/07314 ein Verstellsystem bekannt, mit mehreren
Verstelleinrichtungen, die an jeweiligen Stellen entlang der Gleitführung angeordnet
sind und die sich zwischen der Gleitführung und einem festen Bezugspunkt erstrecken,
wobei jede Verstelleinrichtung auch einen Sperrmodus aufweist, bei dem eine verstellbare
Klemmeinrichtung wirksam ist, um eine einmal erreichte Einstellung durch Klemmung
beizubehalten.
[0025] Trotz der Vielzahl der bereits gemachten Vorschläge sind diese in der Praxis schwierig
und aufwendig zu realisieren bzw. teuer herzustellen.
[0026] Das Ausmass der Verstellbewegungen an den einzelnen Verstellpunkten des Flexbogens
ist nämlich relativ klein, wobei eine Gesamtverstellung von mehr als drei bis vier
Millimeter selten erforderlich ist, und eine Verstellung in Schritten von etwa 0,01
mm angestrebt wird. Aufgrund solcher kleinen Schritte ist ohne weiteres einzusehen,
dass bereits kleine Spielräume in mechanischen Gelenken und dergleichen die Genauigkeit
der Verstellung in Frage stellen. Auch bei thermischen Dehnungen, die doch einen gewissen
Steuerungsaufwand erfordern, können durch totes Spiel beeinträchtigt werden, zumal
die Einstellung mal eine Bewegung radial nach aussen und mal eine Bewegung radial
nach innen erfordert. Es tritt das Problem auf, dass Temperaturmessungen an sich indirekte
Messungen sind und sich direkte Messungen des Kardierabstandes bisher als relativ
ungenau erwiesen haben.
[0027] Auch bei verstellbaren Keilsystemen sind die Herstellungskosten relativ hoch, zumal
enge Toleranzen über einen weiten Bereich eingehalten werden müssen.
[0028] Auch wurde von der Anmelderin festgestellt, dass die verwendeten Materialien für
die Gleitführung häufig eine Hysterese aufweisen, so dass die Wege beim Zustellen
und Wegstellen nicht dieselben sind und die Genauigkeit der Verstellung auch aus diesem
Grund leidet. Auch sind bei manchen Konstruktionen die Reibungskräfte, die auftreten,
so gross, dass die Rückstellkräfte, die aufgrund der Spannung des Flexbogens entstehen,
zu klein sind, um eine ordentliche Rückstellung präzise sicherzustellen.
[0029] Bei manchen Materialien tritt schon bei geringeren Spannungen eine plastische Verformung
auf, die ebenfalls zu einer Ungenauigkeit der Verstellung führt. Auch die Vorspannungen,
die bei der Bearbeitung des Flexbogens verwendet werden, können eine störende Auswirkung
auf die Genauigkeit der Einstellung haben.
[0030] Wenn Fenster im Flexbogen vorhanden sind, die für die Deckeleinstellung nützlich
sind, können diese den konstanten Verlauf des Kardierspaltes in unerwünschter Weise
stören.
[0031] Es ist also bekannt, die Flexbögen bzw. Gleitführungen für die Deckelstäbe einer
Karde aus verschiedenen Gründen radial zu verstellen, nämlich:
- zum Neueinstellen des Kardierspaltes bei der Herstellung der Karde oder nach einem
erneuten Garnieren der Karde, wobei eine jeweilige radiale Verstellung an den verschiedenen
Verstellpunkten erforderlich ist, um den Kardierabstand entlang der Gleitführung an
allen Punkten einstellen zu können,
- um eine radiale Verstellung der Gleitführungen zu bewirken, um Abnutzungserscheinungen
der Garnituren entgegenzuwirken und den Kardierabstand konstant zu halten, wobei hier
eine gleichmässige Verstellung an den jeweiligen Verstellpunkten gewünscht ist, da
von einer gleichmässigen Abnutzung auszugehen ist und der einmal richtig eingestellte
Kardierabstand nur gleichmässig nachgestellt werden muss,
- um eine radiale Verstellung der Gleitführungen herbeizuführen, um die Änderung des
Kardierabstandes nach dem Schleifen der Garnituren entgegenzuwirken, wobei auch hier
nur eine gleichmässige Nachstellung erforderlich ist,
- um eine radiale Verstellung der Flexbögen vorzunehmen, um die Änderung des Kardierabstandes
aufgrund von Fliehkraft bzw. thermischen Dehnungen entgegenzuwirken, wobei auch diese
Einstellung als gleichmässige Einstellung zu verstehen ist.
[0032] Bei allen bisherigen Vorschlägen erfolgt letztendlich eine Verbiegung der Gleitführungen,
um die erforderliche Anpassung des Kardierspaltes zu erreichen, so dass die Gleitführung
als flexibles Teil zu betrachten ist, auch wenn sie teilweise eine sehr hohe Steifigkeit
aufweist.
[0033] Um die Verstellung zu bewirken, werden die einzelnen Verstelleinrichtungen auf vergleichsweise
starre Konstruktionen abgestützt, wie die Seitenrahmen des Kardengestells oder an
sogenannten Fixbögen, die im Prinzip auch ein Bestandteil der Seitenrahmen des Kardengestells
bilden.
[0034] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorzusehen, die unter den erwähnten Nachteilen nicht oder nur in geringerem Ausmass
leidet, preisgünstig herzustellen ist und eine genaue Einstellung des Kardierspaltes
über den wirksamen Bereich der insgesamt vorhandenen Verstellung ermöglicht.
[0035] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäss eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art vorgesehen, wobei jede Gleitführung eine sandwichartige Ausbildung aufweist, mit
einer radial inneren Abstützung, die auch in einzelne Stützbereiche unterteilt werden
kann, und in einen radial äusseren, kontinuierlichen Flexbogen unterteilt ist, wobei
zwischen dem Flexbogen und der radial inneren Abstützung ein Kernbereich vorliegt,
der mit einem oder mehreren Verstellelementen ausgeführt ist.
[0036] Hierdurch können auf jeder Seite der Karde die radial innere Abstützung oder die
dort vorhandenen, diskreten Stützbereiche starr ausgebildet und starr mit dem jeweiligen
Seitenteil der Karde verbunden werden. Dadurch, dass der radial aussen liegende Flexbogen
über im Kernbereich der sandwichartig angeordneten Verstellelemente abgestützt ist,
besteht eine räumlich sehr nah an der radial inneren Abstützung positionierte Anordnung,
wodurch die Genauigkeit der von der Gleitführung gebildeten oder getragenen Gleitfläche
massgeblich durch die Genauigkeit der radial inneren Abstützung beeinflusst ist. Dadurch,
dass sich der Kernbereich der Anordnung zumindest im wesentlichen entlang des gesamten
Flexbogens erstreckt, wird der Flexbogen an einer Vielzahl von Stützpunkten abgestützt
bzw. vollflächig am Kernbereich abgestützt, so dass eine sehr genaue Verstellung eines
relativ flexiblen Flexbogens erfolgen kann, ohne dass grosse Verformungen des Flexbogens
aufgrund von nur lokal an diskreten Stellungen einwirkenden Kräften zu befürchten
ist.
[0037] Insgesamt weist die Vorrichtung eine relativ geringe radiale Bauhöhe auf, was Gewicht
spart und die Zugänglichkeit für etwaige Messungen oder Einstellarbeiten an der Karde
erhöht.
[0038] In einem konkreten Beispiel ist das Verstellelement als Piezoelement ausgebildet,
das beispielsweise die Form eines sich über zumindest im wesentlichen die gesamten
Länge des Flexbogens erstreckenden Piezoelement aufweisen kann, das zur Erzeugung
der erforderlichen Verstellbewegungen mehrlagig ausgebildet ist.
[0039] Zwar ist mit einer derartigen Anordnung eine relativ beschränkte radiale Verstellbarkeit
erreichbar, dies kann aber durchaus ausreichen, insbesondere dann, wenn diese radiale
Verstellbarkeit nicht für die Grundeinstellung des Kardierspaltes, sondern für die
Feineinstellung zur Anpassung an sich im Betrieb gleichmässig ändernde Kardierabstände
verwendet werden soll. Auch stellt eine solche Anordnung sicher, dass die Änderung
des Kardierspaltes entlang des gesamten Kardierspaltes gleich bleibt.
[0040] Statt ein sich entlang des gesamten Führungsbogens erstreckendes Piezoelement zu
verwenden, können auch mehrere, nebeneinander angeordnete, getrennt oder gemeinsam
ansteuerbare Piezoelemente verwendet werden, die beispielsweise in Form von bekannten
Piezotranslatoren vorliegen.
[0041] Alternativ hierzu könnten piezoelektrische Verstelleinrichtungen verwendet werden,
so wie sie in der deutschen Patentanmeldung 198 33 782,5 beschrieben sind.
[0042] Das Verstellelement kann auch gemäss einer weiteren Ausführungsform als pneumatisch
betätigbares Element realisiert werden, beispielsweise in Form eines mit Luftdruck
dehnbaren Kissenelements, das sich je nach beaufschlagenden Luftdruck elastisch ausdehnt
und bei Herabsetzung des beaufschlagenden Luftdruckes wieder zusammengeht. Das pneumatisch
betätigbare Element kann zumindest teilweise durch die radial innere Abstützung und
den Flexbogen selbst gebildet sein, wenn beispielsweise in einem der beiden Elemente
eine längliche Nut eingefräst ist, in die ein Federelement des jeweiligen anderen
Teils hineinragt und so eine Luftkammer bildet, die an den Enden verschlossen sein
soll.
[0043] Eine weitere Alternative für das Verstellelement besteht darin, dieses als Wärmeausdehnungselement
auszubilden, beispielsweise in Form eines gewellten, beheizbaren Blechstreifens, der
an den Enden festgelegt ist, so dass eine gleichmässige thermische Dehnung des wellenförmigen
Elements in Längsrichtung zu einer entsprechenden Vergrösserung der radialen Höhe
der Wellen führt und daher zu einer radialen Verstellung des Flexbogens. Bei Abkühlung
des gewellten Blechstreifens aufgrund der Drosselung oder Abschaltung der Wärmezufuhr
schrumpft dieser in der Länge und die radiale Höhe wird kleiner.
[0044] Eine Möglichkeit der Ausbildung eines solchen Wärmeausdehnungselements besteht darin,
dieses als einen Bimetallstreifen auszubilden, wobei auch hier eine gewellte Form
zur Anwendung gelangen kann. Aufgrund der Ausbildung als Bimetallstreifens dürften
noch ausgeprägtere radiale Verstellungen möglich sein. Auch können einzelnen blattfederartige
Bimetallelemente zwischen der radial inneren Abstützung und dem Flexbogen eingesetzt
werden.
[0045] Eine weitere Möglichkeit der Realisierung des Verstellelements besteht darin, dieses
als elektromagnetisch betätigbares Element auszubilden.
[0046] Die Verstellelemente können auch als Federelemente ausgebildet werden und beispielsweise
aus mehreren, einzelnen kleinen Blattfedern bestehen. Solche Federelemente würden
dazu tendieren, den Flexbogen von der radial inneren Abstützung wegzuschieben, wobei
es dann notwendig ist, um den Abstand zwischen diesen beiden Teilen und daher den
Kardierabstand einzustellen, Kräfte auf den Flexbogen auszuüben, die variabel sind
und hierdurch den Grad der Kompression der Federn bestimmen. Eine Möglichkeit, diese
Kräfte zu erzeugen, besteht darin, die Spannung im Antriebsriemen bzw. in der Antriebskette
der Deckelstäbe zu verändern, da durch Änderung dieser Spannung die sich ergebenden,
in radialer Richtung wirkenden Kräfte auf die Deckelstäbe und daher auf die Flexbögen
einstellbar sind. Eine andere Möglichkeit würde darin bestehen, Kolben-in-Zylinder-Anordnungen
vorzusehen, die radial nach innen wirkende Kräfte auf den Flexbogen ausüben. Eine
besonders günstige Federanordnung ergibt sich, wenn das Federelement aus einer Polyurethan-Feder
besteht, die sich als Streifenelement entlang der radial inneren Seite des Flexbogens
erstreckt und sich zwischen diesem und der radial inneren Abstützung befindet. Eine
solche Feder kann mit einer hohen inneren Dämpfung ausgebildet werden, so dass Schwingungen
unterbunden werden können. Im übrigen könnten Dämpfungselemente, wie beispielsweise
Reibungsdämpfer, vorgesehen werden, die verhindern, dass der Flexbogen ins Schwingen
gerät.
[0047] Beispielsweise könnte die radial innere Abstützung mit Seitenwangen versehen werden,
die auf Seitenwangen des Flexbogens gleiten, wobei ein Reibungsbelag zwischen den
Seitenwangen und dem Flexbogen zu Dämpfungszwecken vorgesehen sein kann.
[0048] Wenn mehrere Verstellelemente über die Länge des Flexbogens vorhanden sind, können
diese gemeinsam oder unabhängig voneinander ansteuerbar sein.
[0049] Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung sind den Ansprüchen
und der weiteren Beschreibung zu entnehmen.
[0050] Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung, die zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer herkömmlichen Karde,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Karde der Fig. 1 im Bereich des Wanderdeckels zur näheren Erläuterung
der Grundkonstruktion,
- Fig. 3
- einen schematischen Querschnitt im Bereich des Wanderdeckels einer Karde an der Schnittebene
III-III der Fig. 2 gesehen, wobei die Darstellungen der Figuren 1, 2 und 3 in unterschiedlichen
Massstäben gezeigt sind,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht einer Gleitführung für eine Karde nach einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 5
- eine Schnittzeichnung an der Schnittebene V-V der Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Gleitführung ähnlich der der Fig. 4, jedoch
in abgewandelter Form,
- Fig. 7
- eine weitere Seitenansicht einer erfindungsgemässen Gleitführung ähnlich der der Fig.
6, jedoch in Form einer weiteren Abwandlung,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemässen Ausführungsform einer Gleitführung
für eine Karde,
- Fig. 9
- eine perspektivische Darstellung eines der Verstellelemente bei der Ausführungsform
gemäss Fig. 8,
- Fig. 10
- einen schematischen Querschnitt an der Schnittebene X-X der Fig. 9,
- Fig. 11
- eine schematische Seitenansicht einer noch weiteren erfindungsgemässen Ausführung
einer Gleitführung einer Karde,
- Fig. 12
- einen Querschnitt entsprechend der Schnittebene XII-XII der Fig. 11,
- Fig. 13
- eine Querschnittzeichnung entsprechend der Schnittebene XIII-XIII der Fig. 11,
- Fig. 14
- eine schematische Seitenansicht einer noch weiteren möglichen Ausführungsform einer
erfindungsgemässen Gleitführung,
- Fig. 15
- eine vergrösserte Darstellung eines Bereiches eines in der Fig. 14 dargestellten Verstellelements
in Form eines Bimetallstreifens,
- Fig. 16
- eine schematische Seitenansicht ähnlich der Fig. 14, jedoch von einer weiteren abgewandelten
Ausführungsform mit einzelnen Verstellelementen jeweils in Form eines Bimetallstreifens,
- Fig. 17
- eine schematische Darstellung eines einzelnen Bimetallstreifens,
- Fig. 18
- eine schematische Seitenansicht einer noch weiteren erfindungsgemässen Ausführungsform
einer Gleitführung mit als Blattfeder realisierten Federelementen,
- Fig. 19
- eine Darstellung eines einzelnen Federelements der Gleitführung gemäss Fig. 18,
- Fig. 20
- eine schematische Seitenansicht einer Gleitführung einer Karde ähnlich der der Fig.
18, jedoch unter Anwendung von Schraubendruckfedern als Federelementen,
- Fig. 21
- eine weitere schematische Seitenansicht einer Gleitführung einer Karde, die mit einer
länglichen Polyurethanfeder ausgestattet ist,
- Fig. 22
- einen Querschnitt durch die Gleitführung der Fig. 21 an der Schnittebene XXII-XXII
gesehen,
- Fig. 23
- eine weitere schematische Seitenansicht einer erfindungsgemässen Gleitführung einer
Karde mit einem elektromagnetischen Aktuator,
- Fig. 24
- einen Querschnitt entsprechend der Schnittebene XXIV-XXIV der Fig. 23, und
- Fig. 25
- eine schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Gleitführung,
die entsprechend einer magnetischen Schwebebahn ausgelegt ist.
[0051] Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine an sich bekannte Wanderdeckelkarde 10, beispielsweise
die Karde C50 der Anmelderin in schematischer Darstellung.
[0052] Das zu kardierende Fasermaterial, das aus Naturfasern oder synthetischen Fasern oder
Mischungen derselben bestehen kann, wird in Form von aufgelösten und gereinigten Flocken
in den Füllschacht 12 eingespeist, von einem Briseur oder Vorreisser 14 als Wattenvorlage
übernommen, einem Tambour bzw. einer Trommel 16 übergeben und von einem Wanderdeckelsatz
18 parallelisiert, der über Umlenkrollen 20, 22, 24, 26 gegenläufig zur Drehrichtung
28 des Tambours 16 angetrieben ist.
[0053] Fasern aus dem auf dem Tambour 16 befindlichen Faservlies werden dann von einer Abnehmewalze
30 abgenommen und in an sich bekannter Weise in einer aus verschiedenen Walzen bestehenden
Auslaufpartie 32 zu einem Kardenband 34 gebildet. Dieses Kardenband 34 wird dann von
einer Bandablage 36 in einer Transportkanne 38 in zykloidischer Art abgelegt.
[0054] Fig. 2 und Fig. 3 zeigen die Karde der Fig. 1 im Bereich der Wanderdeckelkette in
einem grösseren Massstab und in weiterem Detail. Darstellungshalber werden nur einzelne
Deckelstäbe 40 gezeigt, die alle aus einem als Hohlprofil ausgebildeten Tragkörper
42, der die Deckelgarnitur 44 trägt, und zwei Endköpfen 46 bestehen, die an jeweiligen
Enden des hohlprofilartigen Tragkörpers angebracht sind, beispielsweise so, dass sie
in die Enden des Hohlprofils eingesetzt und durch einen Quetschvorgang, der in der
EP-A-627 507 im Detail beschrieben ist, formschlüssig mit dem Hohlprofil verbunden
werden.
[0055] Die konkrete bevorzugte Ausbildung der Deckelköpfe 46 und der diese antreibende Antriebsriemen
48 ist in der EP-A-753 610 beschrieben, wobei der Riemen insbesondere nach Fig. 4
dieser Schrift ausgebildet sein kann.
[0056] Der Riemen 48 ist auf einer Seite, nämlich auf der inneren Seite in Fig. 2, mit Zähnen
48A ausgestattet, die mit Zähnen 48B auf den Zahnrädern 20 und 26 in Eingriff gelangen,
wobei der Darstellung halber nur wenige Zähne 48A und 48B gezeigt sind, es sich jedoch
versteht, dass die gesamte Innenseite des Riemens 48 mit Zähnen 48A und der gesamte
Umfang der Zahnräder 20 und 26 mit entsprechenden Zähnen 48B versehen ist. Auf der
Aussenseite des Riemens 48 befinden sich weitere, balkenartige Zähne oder Balken 49,
die paarweise angeordnet sind, wobei auch hier der Klarstellung halber nur einzelne
Paare 49 gezeigt sind und jedes Zahnpaar 49 in einer entsprechenden Ausnehmung 41
eines jeweiligen Deckelkopfes eingreift, wie in der EP-A-0 753 610 näher beschrieben
ist.
[0057] Man sieht aus Fig. 2, dass die endlosen Antriebsriemen, von denen nur der eine auf
der einen Seite der Karde hier dargestellt ist, die Deckelstäbe 40 von einer Einlaufstelle
50 auf der rechten Seite der Zeichnung über einen Kardierweg entlang einer Gleitführung
52, die einen Flexbogen 54 umfasst, bis zu einer Auslaufstelle 56 ziehen und dass
die Deckelstäbe 40 anschliessend um das den gezeigten Antriebsriemen antreibende Zahnrad
20 umgelenkt und zu der Einlaufstelle 50 wieder zurückgeführt werden, wobei der Antriebsriemen
unmittelbar vor der Einlaufstelle 50 um das weitere Zahnrad 26 umgelenkt wird und
zwischen den beiden Zahnrädern 20, 26 von zwei weiteren Stützrädern 22, 24 und einer
Abstützung 58 abgestützt werden.
[0058] Es versteht sich, dass eine Anordnung wie in Fig. 2 gezeigt sich auch auf der anderen
Seite der Karde in an sich bekannter Weise befindet, wobei die angetriebenen Zahnräder
20 durch eine gemeinsame Welle 60 von einem entsprechenden Motor angetrieben werden,
wodurch die beiden Zahnräder 20 und daher die beiden Zahnriemen 48 mit den daran über
die Zahnpaare 49 befestigten Deckelstäbe 40 synchron umlaufen, so dass die Längsachsen
der Deckelstäbe 40 sich stets parallel zu der Antriebsachse 62 der Trommel 16 erstrecken.
Diese parallele Lage wird bei der Bewegung mit der Deckelkette stets beibehalten.
Es versteht sich ausserdem, dass im Betrieb Deckelstäbe 40 über die gesamte Länge
der Antriebsriemen 48 gleichmässig verteilt angeordnet sind.
[0059] Wie in der EP-A-753 610 näher beschrieben wird, liegen die Gleitflächen 64 der Deckelköpfe
46 im Bereich des Flexbogens 54 in gleitender Berührung mit dieser und zwar einerseits
aufgrund ihres Eigengewichts und andererseits aufgrund der Riemenspannung, welche
im Bereich jedes Deckelkopfes ein radial nach innen gerichtete Kraft erzeugt. Mit
anderen Worten werden sie einerseits aufgrund ihres Eigengewichtes und andererseits
an die Gleitführung 52, d.h. an die Gleitflächen 66 des Flexbogens 54, durch die Spannung
in den Antriebsriemen 48 angedrückt. Hierdurch wird die erforderliche Kardierabstand
A (Fig. 3)zwischen den Deckel- garnituren 44 und der Trommelgarnitur 68 sichergestellt.
Aufgrund des formschlüssigen Eingreifens der Balkenpaare 49 der Antriebsriemen 48
in die entsprechenden Öffnungen 41 der Deckelköpfe und aufgrund des synchronisierten
Umlaufs der Antriebsriemen 48 auf beiden Seiten der Karde werden die Deckelstäbe 40
synchronisiert über die beiden Flexbögen 54 bewegt, wobei die Längsachsen der Deckelstäbe
40 stets parallel zur Trommelachse geführt sind.
[0060] Der formschlüssige Eingriff zwischen den Antriebsriemen 48 und den Deckelköpfen 46
überträgt die Zugkräfte der Antriebsriemen 48 auf die Deckelstäbe 40, so dass diese
eben entlang des Kardierweges zwischen der Einlaufstelle 50 und der Auslaufstelle
56 bewegt werden.
[0061] Eine Besonderheit des Vorschlages nach der EP-A-753 610 liegt darin, dass im Bereich
der Umlenkung die Balken der Balkenpaare 49 der Antriebsriemen 48 dazu neigen, auseinander
zu spreizen und die Deckelköpfe 46 so festhalten, dass diese um die Zahnräder 20,
26 umgelenkt werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Deckelstäbe 40 verlorengehen
und ohne dass zusätzliche Führungen in diesen Bereichen notwendig sind.
[0062] Auf der oberen Seite des Wanderdeckels 18 liegen aber die Deckelstäbe 40 lose auf
den oberen Trummen der Antriebsriemen; sie können somit leicht vom Antriebsriemen
48 gelöst werden, wenn sie beispielsweise besonders gesäubert oder ausgetauscht werden
sollen. Die Schwerkraft sorgt dafür, dass die Deckelstäbe 40 in diesem Bereich sich
nicht auf unerwünschter Weise von den Antriebsriemen 48 trennen.
[0063] Wie aus der Schnittzeichnung der Fig. 3 ersichtlich ist, sorgen die Flexbögen 54
der Gleitführungen 52 dafür, den Kardierbstand A zwischen den Deckelgarnituren 44
und der Trommelgarnitur 68 festzulegen, die der Darstellung halber nur abschnittsweise
in Fig. 3 gezeigt sind, wobei die Gleitführungen in diesem Beispiel mit einem jeweiligen
eingelassenen, bandförmigen Führungselement 70 aus Kunststoff ausgestattet sind, das
die Gleitfläche für die Deckelköpfe bildet, wie in der DE-A-39 07 396 oder in der
EP-A-0 620 296 näher beschrieben ist. Grundsätzlich kann ein solches eingelassenes
Element oder eingelassene, in Abschnitte unterteilte Elemente bei allen nachfolgend
näher beschriebenen Ausführungen gemäss der vorliegenden Erfindung zur Bildung der
eigentlichen Gleitfläche 66 für die Deckelköpfe 46 verwendet werden. Es kann aber
auch auf ein solches Element verzichtet werden, insbesondere wenn der Deckelkopf mit
einem Gleitschuh bzw. Gleitbelag versehen ist, der auf die üblicherweise aus Metall
bestehende Gleitführung gleitet.
[0064] Aus Fig. 3 ist auch ersichtlich, dass jede Gleitführung 52 auch eine radial innere
Abstützung 72 aufweist, die häufig Fixbogen genannt wird, wobei jede radial innere
Abstützung 72 fest mit dem jeweils zugeordneten Seitenrahmen 74 der Karde verbunden
ist oder integral mit diesem ausgebildet ist, beispielsweise in Form eines jeweiligen
Gussteils. Die Seitenrahmen 74 der Karde tragen ausserdem die Drehachse 62 der Trommel
(in Fig. 3 nicht gezeigt) und bilden auch eine radiale Führung für die Flexbögen 54
(nicht gezeigt).
[0065] Zwischen jeder radial inneren Abstützung 72 und den dieser zugeordneten Flexbögen
54 befinden sich - wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich - in diesem Beispiel fünf
in der Länge verstellbare Einrichtungen 76, die beispielsweise aus einem inneren,
mit Aussengewinde versehenen Teil 78 und einem äusseren, als Gewindehülse mit innerem
Gewinde ausgebildeten Teil 80 bestehen. Durch Drehung des inneren Teils 78 gegenüber
dem äusseren Teil 80 kann die Länge der jeweiligen Einstelleinrichtung 76 jeweils
eingestellt werden und somit eine radiale Verstellung des Flexbogens 54 im Bereich
der jeweiligen Abstützstelle vorgenommen werden. Hierdurch kann die Krümmung der jeweiligen
flexiblen Flexbögen 54 an die Krümmung der Trommel angepasst werden und die radiale
Stelle der Gleitfläche 66 der jeweiligen Flexbögen 54 so eingestellt werden, dass
der Kardierabstand A über die gesamte Länge des Kardierweges und über die gesamte
Breite der Trommel konstant bleibt oder - falls erwünscht - den erwünschten Verlauf
entlang des Kardierweges aufweist.
[0066] Bezugnehmend auf die Fig. 4 und 5 wird ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Gleitführung 100 gezeigt. Diese weist eine sandwichartige Ausbildung auf mit einer
radial inneren Abstützung 102 und einem radial äusseren kontinuierlichen Flexbogen
104, wobei zwischen dem Flexbogen und der radial inneren Abstützung ein Kernbereich
106 vorliegt, der mit einem Verstellelement 108 in Form einer piezoelektrischen Verstelleinrichtung
ausgeführt ist. Das Bezugszeichen 62 deutet auch hier auf die Drehachse der Trommel
hin. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass die Gleitführung 100 zumindest im wesentlichen
konzentrisch zur Drehachse der Trommel 62 verläuft, wobei die Winkelerstreckung der
Gleitführung 100 etwa 100° beträgt.
[0067] Es kann sich bei der radial inneren Abstützung 102 entweder um ein Teil handeln,
das entsprechend der radial inneren Abstützung 72 der Fig. 2 und 3 fest mit den Seitenrahmen
der Karde befestigt ist, wobei diese Ausbildung dann voraussetzt, dass die radiale
äussere Oberfläche 110 der radial inneren Abstützung 100 bereits konzentrisch zur
Drehachse der Trommel ausgerichtet ist, oder die gewünschte Ausrichtung gegenüber
der Drehachse der Trommel aufweist. Das piezoelektrische Verstellelement 108 dient
dann der Feineinstellung der Gleitfläche 112 des Flexbogens 104, an der die Deckelköpfe
gleiten, in dem Sinne, dass bei Änderungen des Kardierabstandes A aufgrund von Fliehkraft
und/oder thermischen Dehnungen und/oder Abnutzung und/oder Schleifvorgängen eine Steuerung
bzw. eine Regelung 114 das Verstellelement 108 so ansteuert, dass die Gleitfläche
112 des Flexbogens um den gleichen Betrag um die gesamte Länge des Flexbogens radial
verstellt wird.
[0068] Bei der Gleitfläche 112 kann es sich um längliche Streifen oder Abschnitte eines
Elements, wie bisher im Zusammenhang mit dem Bezugszeichen 66 und in der EP-A-0 620
296 beschrieben, handeln
[0069] Wenn die Steuerung 114 als Regelung ausgebildet ist, wird mittels einer entsprechenden,
an sich bekannten Sensorik (nicht gezeigt) der Kardierabstand A regelmässig oder kontinuierlich
gemessen und das Verstellelement 108 so angesteuert, dass der gemessene Istwert des
Kardierabstandes A stets an einen vorgegebenen Sollwert gehalten wird. Statt dessen
kann die Steuerung 114 von einer übergeordneten Steuerung, beispielsweise in Form
eines Mikroprozessors, Steuerbefehle erhalten, die aufgrund von Erfahrungswerten eine
radiale Verstellung der Gleitfläche 112 ermöglicht, so dass der Kardierabstand stets
den gewünschten Sollwert aufweist.
[0070] Beispielsweise ist es möglich, das Hochlauf- bzw. Auslaufverhalten einer Karde so
zu berücksichtigen, dass die eintretenden, zeitabhängigen, durch Fliehkraft und thermische
Dehnung bedingten Änderungen des Kardierabstandes, die der übergeordneten Steuerung
aufgrund von Messungen oder historischen Werten bekannt sind, ausgeregelt werden.
Dies kann dadurch erfolgen, dass entsprechende, zeitabhängige Sollwerte für den Kardierabstand
von der übergeordneten Steuerung an die Steuerung 114 geliefert werden, so dass die
Steuerung durch radiale Verstellung der Gleitfläche 112 die sonst eintretenden Änderungen
des Kardierabstandes ausregelt. Sowohl die durch Fliehkraft bedingten Dehnungen als
auch die thermisch bedingten Dehnungen führen zu einer Verkleinerung des Kardierabstandes,
so dass die Gleitflächen 112 radial nach aussen verstellt werden müssen, um den Kardierabstand
auf den Nennabstand zurückzuführen.
[0071] Ebenso ist es möglich, Erfahrungswerte für die Abnutzung der Deckelgarnituren 44
und der Trommelgarnitur 68 zu berücksichtigen und eine radiale Verstellung der Gleitfläche
112 so vorzunehmen, dass der Kardierabstand A trotz Abnutzung der Garnituren zumindest
im wesentlichen konstant bleibt.
[0072] Es ist weiterhin möglich, die Auswirkung von Schleifvorgängen auf den Kardierabstand
zu erfassen und eine entsprechende Verstellung der radial äusseren Gleitfläche 112
über die Steuerung 114 zeitangepasst vorzunehmen, so dass der Kardierabstand A stets
den gewünschten Sollwert aufweist. Sowohl Abnutzung der Garnituren als auch Schleifvorgänge
führen zu einer Erhöhung des Kardierabstandes, so dass hier eine radial nach innen
gerichtete Verstellung der Gleitflächen 112 erforderlich ist, um die eintretende Vergrösserung
des Kardierabstandes auszugleichen und diesen zumindest im wesentlichen konstant zu
halten. Ansätze für eine zeitabhängige Steuerung eines Aktuators für die radiale Verstellung
eines Flexbogens sind der EP-A-0 787 841 zu entnehmen. Beim vorliegenden Beispiel
handelt es sich bei dem Verstellelement 108 um eine in radialer Richtung wenig Platz
beanspruchende Piezoverstelleinrichtung.
[0073] Genauer gesagt, wie aus Fig. 5 hervorgeht, besteht diese Piezoverstelleinrichtung
108 aus einer Vielzahl von streifenförmigen, übereinander gelegten Elementen, die
jeweils mit Elektroden versehen sind, die bei Anbringung von geeigneten Steuerspannungen
eine entsprechende Vergrösserung oder Verkleinerung der radialen Dicken der Streifen
verursacht. Die entsprechenden Spannungen werden von der Steuerung 114 an die piezoelektrischen
Streifen mittels Leitungen 111, 113 angelegt, die in Fig. 4 schematisch angedeutet
sind.
[0074] Da die radiale Dickenänderung eines solchen piezoelektrischen Streifens relativ beschränkt
ist, müssen mehrere solche Streifen zur Anwendung gelangen, um einen vernünftigen
Verstellbereich abzudecken. Der Verstellbereich der über die Lebensdauer einer Karde
benötigt wird um die insgesamt notwendigen Feineinstellungen durchzuführen beträgt
maximal etwa 0.2 bis 0.3 mm
[0075] Da die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Anordnung hauptsächlich der Feinjustierung des
Flexbogens 104 dient, muss - wie bereits erwähnt wurde - entweder davon ausgegangen
werden können, dass die radial äussere Fläche 110 der radial inneren Abstützung 102
aufgrund entsprechender Bearbeitung die gewünschte Position in bezug auf die Drehachse
der Trommel bzw. des Umlaufkreises der Garniturspitzen 68 der Trommel 16 aufweist.
Oder die radial innere Abstützung 100 muss selbst radial verstellbar sein, wofür beispielsweise
eine Anordnung gemäss Fig. 2 und 3 verwendet werden könnte. Das heisst, die radial
innere Abstützung 102 könnte selbst als eine Art Flexbogen realisiert werden und über
radiale Verstelleinrichtungen wie 76 in Fig. 2 und 3 von einem Fixbogen 72 aus verstellt
werden, um die ursprüngliche Einstellung des Kardierabstandes bei Herstellung der
Karde oder bei Neugarnierung derselben (nachfolgend die Grundeinstellung genannt)
zu erreichen. Um diese Grundeinstellung durchzuführen benötigt man einen Stellweg
von bis zu 2 mm.
[0076] Da eine solche radiale Verstellung der radial inneren Abstützung 102 eine nicht unerhebliche
Verbiegung dieses Teils bedeutet, kann es sinnvoll sein - wie in Fig. 7 gezeigt -
die radial innere Abstützung in einzelne, radial innere Abstützelemente zu unterteilen,
die dann jeweils für sich in radialer Richtung an den Seitenrahmen 74 der Karde verstellt
werden können und anschliessend an diesen befestigt werden, wie nachfolgend näher
erläutert wird.
[0077] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, die im Prinzip der Ausführungsform der Fig. 4
und 5 sehr ähnlich ist, nur werden hier anstelle eines länglichen, piezoelektrischen
Verstellelements 108 mehrere einzelne piezoelektrische Verstellelemente 116 verwendet,
wobei in der Darstellung der Fig. 6 acht solche Verstellelemente gezeigt sind. Es
können jedoch auch deutlich mehr solcher piezoelektrischen Verstellelemente sein.
Auch hier kommt eine radial innere Abstützung 102 und ein radial äusserer Flexbogen
104 zur Anwendung, wobei die piezoelektrischen Verstellelemente 116 den Kernbereich
bilden und einzelne piezoelektrische Verstellelemente 116 einen Abstand 118 voneinander
aufweisen.
[0078] In diesem Beispiel und in allen nachfolgenden Beispielen werden gleiche Bezugszeichen
für gleiche Teile verwendet. Es versteht sich, dass die bisherige Beschreibung für
die einzelnen Teile auch bei den weiteren Ausführungsformen gilt, es sei denn, etwas
Gegenteiliges wird gesagt.
[0079] Dementsprechend deutet auch hier das Kästchen 114 auf eine Steuerung oder Regelung
hin, die mit einer Gleichstromenergiequelle 115 (hier schematisch in Form einer Batterie
gezeigt) ausgestattet ist und entweder Messwerte für den Kardierabstand A von einer
entsprechenden Messeinrichtung oder Steuerbefehle von einer übergeordneten Steuerung
- wie bisher beschrieben - erhält.
[0080] Da es sich bei den piezoelektrischen Verstellelementen 116 um getrennte Elemente
handelt, müssen diese alle parallel angesteuert werden, wenn eine radiale Verstellung
der radial äusseren Gleitfläche 112 des Flexbogens 104 angestrebt wird. Somit gehen
von der Steuerung 114 aus Steuerleitungen 111 und 113 an die jeweiligen piezoelektrischen
Verstellelemente.
[0081] Bei den piezoelektrischen Verstellelementen 116 kann es sich um einfache Stapel aus
mehreren piezoelektrischen Elementen handeln, wobei jeder Stapel dann im Prinzip das
gleiche Ausdehnungsverhalten hat wie bei der Ausführungsform gemäss Fig. 5. Oder es
kann sich um besondere piezoelektrische Translatoren handeln, die für einen grösseren
Verstellbereich ausgelegt sind.
[0082] Eine Möglichkeit, eine solche piezoelektrische Verstelleinrichtung zu realisieren
ist in der DE-A-198 33 782 gezeigt und beschrieben, dort in Form einer Antriebsanordnung
für einen Schreibkopf. Mit der dort gezeigten Anordnung können von einem kompakten
piezoelektrischen Antriebselement unter Anwendung entsprechender Hebel Verstellungen
im Bereich von bis zu 2 mm ohne weiteres erreicht werden, was für die Einstellung
des Kardierabstandes A ausreichen dürfte, und zwar nicht nur im Sinne der Feineinstellung,
sondern auch im Sinne der Ausgangseinstellung bei der Herstellung oder bei der Neugarnierung
einer Karde. Da bei einem piezoelektrischen Element die eintretende Dimensionsänderung
proportional zur angelegten Spannung ist, kann über die Höhe der angelegten Spannung
das Ausmass der radialen Verstellung festgelegt werden.
[0083] Es ist auch möglich, einen Teil der piezoelektrischen Antriebsanordnung gemäss der
DE-A-198 33 782 zu nehmen, beispielsweise wenn solche Anordnungen nur für die Feineinstellung
verwendet werden. Beispielsweise könnte die piezoelektrische Antriebsanordnung auf
die piezoelektrischen Elemente mit dem Joch oder auf die piezoelektrischen Elemente
mit dem Joch und mit den elastischen Streifen beschränkt werden, so dass nur die erste
Vergrösserungsstufe oder die erste und zweite Vergrösserungsstufe zur Anwendung gelangen.
[0084] Wenn die Verstellelemente nicht nur für die Feineinstellung, sondern auch für die
Grundeinstellung benutzt werden, so ist es erforderlich, die piezoelektrischen Elemente
einzeln anzusteuern, damit unterschiedliche radiale Verstellungen an den jeweiligen
Stellen entlang des Flexbogens 104 vorgenommen werden können. Werden die einzelnen
piezoelektrischen Verstellelemente 116 nur für die Feineinstellung benutzt, können
sie gemeinsam angesteuert werden, so dass eine gleichmässige radiale Verstellung des
Flexbogens an den verschiedenen Angriffsstellen der piezoelektrischen Verstellelemente
116 erfolgt.
[0085] Fig. 7 zeigt eine Anordnung, die der Anordnung gemäss Fig. 6 sehr ähnlich ist, wobei
der Übersicht halber die Steuereinrichtung 114 mit einer Energiequelle 115 und Leitungen
111 und 113 weggelassen ist. Der Unterschied zur Ausführung gemäss Fig. 6 besteht
im Prinzip darin, dass die radial innere Abstützung 102 hier nicht als kontinuierliches
Element ausgebildet ist, sondern in einzelne Abschnitte 102A unterteilt ist, wobei
in der gezeigten Variante ein piezoelektrisches Verstellelement 116 jedem Abschnitt
102A der radial inneren Abstützung zugeordnet ist. Es können aber auch mehrere piezoelektrische
Verstellelemente 116 jedem Abschnitt 102A zugeordnet werden, falls dies vom Konstrukteur
aus irgendeinem Grund gewünscht wird.
[0086] Die einzelnen Abstützelemente 102A können Bestandteile der Seitenrahmen 74 einer
Karde sein, oder sie können entsprechend den Doppelpfeilen 120 radial verstellbar
auf dem jeweils zugeordneten Seitenrahmen 74 der Karde geführt werden und beispielsweise
mittels Klemmschrauben 122 nach erfolgter Verstellung auf den Seitenrahmen 74 festgeklemmt
werden. Dies bedeutet, dass bei der Herstellung der Karde oder bei Neugarnierung eine
Verstellung in Richtung des Doppelpfeils 120, beispielsweise durch eine Einrichtung
wie 76 in Fig. 2 und 3, vorgenommen werden kann. Diese Ersteinstellung kann mittels
der Klemmschrauben 122 festgelegt werden. Die weitere Verstellung zur Feinjustierung
des Flexbogens 104 wird dann von den piezoelektrischen Elementen 116 vorgenommen.
[0087] Fig. 8 zeigt eine alternative erfindungsgemässe Ausbildung einer Gleitführung 100,
auch hier mit einer radial inneren Abstützung 102 und einem radial äusseren Gleitbogen
104. Der Kernbereich 106 ist in diesem Beispiel mit Verstellelementen ausgeführt,
die als jeweilige Kissenelemente 124 ausgebildet sind, die mit jeweiligem, gegenseitigen
Abstand 119 voneinander im Kernbereich 106 angeordnet sind.
[0088] Bei dieser Ausführungsform kommen sieben Kissenelemente zur Anwendung. Es können
aber auch mehr oder weniger sein. Ein einzelnes Kissenelement ist in den Figuren 9
und 10 gezeigt. Jedes Element besteht aus oberen und unteren Schalenteilen 126, 128,
die in ihren Randbereichen 130 ringsum aneinander verschweisst sind und die einen
Hohlraum 132 gemeinsam definieren. Dieser Hohlraum 132 ist über eine Rohrleitung 134
an einer Druckquelle anschliessbar, wobei über eine entsprechende Steuerung 114 das
in der Kammer 132 herrschende Druckniveau bei jedem Kissen einzeln oder gemeinsam
einstellbar ist.
[0089] Durch Erhöhung des inneren Druckes in der Kammer 132 dehnt sich dieses Kissenelement
124 aus und führt somit zu einer radial nach aussen gerichteten Verstellung des Flexbogens
104 und damit zu einer entsprechenden Änderung des Kardierabstandes A. Wird der Druck
in der Kammer 132 herabgesetzt, führt das Federverhalten der für die Schalen 126,
128 verwendeten Bleches bzw. Materials zu einer Verkleinerung der Höhe des jeweiligen
Kissens, so dass eine radial nach innen gerichtete Verstellung des Flexbogens 104
eintritt.
[0090] Es können entweder Luftdruck oder hydraulischer Druck zur Anwendung gelangen. Auch
hier kann die Steuerung 114 im Sinne einer Regelung ausgelegt werden und den Kardierabstand
aufgrund von gemessenen Istwerten auf einen vorgegebenen Sollwert bzw. Sollwertverlauf
hin regeln, oder sie kann so ausgelegt werden, dass sie von einer übergeordneten Steuerung
entsprechende Befehle empfängt und der Kardierabstand A an die jeweils herrschenden
Gegebenheiten anpasst, d.h. an die durch Fliehkraft bedingte und thermisch bedingte
Änderungen des Kardierabstandes sowie Änderungen des Kardierabstandes aufgrund von
Abnutzung im Lauf der Zeit und aufgrund von Schleifvorgängen auf den jeweils gewünschten
Wert einstellt. Das heisst, die Kissenelemente können für die Feineinstellung verwendet
werden.
[0091] Da mit solchen Kissenelementen eine radiale Verstellung im Bereich von einigen Millimetern
durchaus erreichbar ist, können Sie aber auch für die Ersteinstellung verwendet werden,
wozu sie einzeln angesteuert werden müssen.
[0092] Auch hier kann die radial innere Abstützung 102 in Form von Abschnitten 102A gemäss
Fig. 7 realisiert werden. Es können dann die einzelnen Abschnitte 102A gegebenenfalls
entsprechend der Ausführung gemäss Fig. 7 radial verstellbar ausgelegt werden. Anstelle
von kissenartigen Verstellelementen können auch Kolben-in-Zylinder-Anordnungen zur
Anwendung gelangen.
[0093] Bei der erfindungsgemässen Ausführungsform gemäss Fig. 11 bis 13 handelt es sich
ebenfalls um eine mittels eines Druckfluids, d.h. Druckluft oder hydraulische Flüssigkeit,
verstellbare Einrichtung. Bei dieser Ausführungsform hat der Flexbogen 104 im Querschnitt
eine T-förmige Gestalt, die aus Fig. 12 ohne weiteres ersichtlich ist. Die radial
innere Abstützung 102 weist dagegen eine U-förmige Gestalt auf und hat somit eine
radial nach aussen offene, U-förmige Nut 136, in die das Federelement 138 des Flexbogens
hineinragt.
[0094] Zwischen dem unteren Ende 140 des Federelementes 138 und dem Boden 142 der U-förmigen
Nut 136 befindet sich eine im Querschnitt rechteckige Kammer 144, in der sich ein
Schlauch 146 befindet. Auf den Seitenwangen der im Querschnitt U-förmigen, radial
inneren Abstützung befinden sich Reibungsbeläge 148 und 150, die an den entsprechenden
Seitenflächen des Federelementes 138 anliegen und dort eine Reibungskraft erzeugen,
die Schwingungen des Flexbogens 104 gegenüber der radial inneren Abstützung 102 vermeiden
lassen.
[0095] Durch Erhöhung bzw. Herabsetzung des Druckes in der Kammer 144, die über eine Leitung
134 gemäss Fig. 9 erfolgen kann, kann der Flexbogen 104 in der radialen Richtung weg
von der radial inneren Abstützung 102 bzw. auf die radial innere Abstützung zu bewegt
werden.
[0096] Man sieht in Fig. 12, dass der Schlauch 146 an allen vier Seiten eingeschlossen ist,
wodurch dieser auch bei der Einwirkung eines höheren inneren Druckes gut abgestützt
ist und somit nicht platzen kann. Um die durch die U-förmige Nut 136 und das untere
Ende 140 des Federelementes 138 gebildete Kammer an den Enden abzuschliessen und sicherzustellen,
dass der Schlauch 146 auch hier abgestützt ist und daher nicht platzen kann, sind
in Fig. 13 an den Enden des im Querschnitt T-förmigen Flexbogens 104 Platten 152 angebracht,
die in tiefer ausgeführte Bereiche 154 der Nut 136 verschiebbar geführt sind. Das
heisst, dass die Enden des Schlauches 146 an jeweilige Platten 152 anstossen und somit
auch in diesem Bereich abgestützt sind.
[0097] Auch bei dieser Ausführungsform kann der in der Kammer 144 herrschende Druck durch
eine Steuerung 114 gesteuert werden, wobei eine Erhöhung des Innendruckes in der Kammer
144, d.h. im Schlauch 146, zu einer radial nach aussen gerichteten Verschiebung des
Flexbogens 104 führt. Eine Herabsetzung des Innendruckes aufgrund der Kräfte, die
von den Deckelköpfen ausgehen (Eigengewicht der Deckelstäbe plus Kraftkomponente aufgrund
der in den Antriebsriemen 48 herrschenden Spannung), führt zu einer radial nach innen
gerichteten Verschiebung des Flexbogens.
[0098] Da der Druck in der Kammer 144 an allen Punkten entlang des Flexbogens 104 gleich
ist, müssen Massnahmen getroffen werden, um die gewünschte gleichmässige Verbiegung
des Flexbogens 104 zu erreichen, so dass dessen Gleitfläche 112 stets kreisförmig
bleibt.
[0099] Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, liegt darin, die radiale Abmessung des Flexbogens
104 entlang des Flexbogens 104 zu variieren, damit unter den herrschenden Kräften
diese so verformt, dass die Gleitfläche 112 stets konzentrisch zur Drehachse 62 verläuft.
[0100] Eine andere Möglichkeit (hier nicht gezeigt) besteht darin, einzelne Schlauchabschnitte
entlang des Führungsbogens 104 zu verteilen und diese getrennt anzusteuern. Bei der
getrennten Ansteuerung besteht ausserdem die Möglichkeit, die einzelnen Schlauchabschnitte
so zu benutzen, dass die Grundeinstellung bei Herstellung der Karde oder bei Neugarnierung
hierdurch erreicht wird und daraufhin die Schlauchabschnitte so anzusteuern, dass
die Feineinstellung zum Ausgleich von durch Fliehkraft bedingten Verformungen, thermische
Dehnungen, Abnutzung oder Schleifvorgängen verwendet wird.
[0101] Da der Ausgleich von durch Fliehkraft bedingten Verformungen und thermischen Ausdehnungen
im Regelfall eine radial nach aussen gerichtete Bewegung des Flexbogens erfordert,
während die Kompensation von Abnutzung bzw. Herabsetzung der Höhe der Garnituren aufgrund
von Schleifvorgängen eine radial nach innen gerichtete Bewegung des Flexbogens 104
erfordert, soll sichergestellt werden, dass die Ausgangsposition des Flexbogens derart
ist, dass Bewegungen in beiden Richtungen möglich sind (diese Überlegung gilt für
alle Ausführungsformen). Das heisst, in der Ausgangsposition muss bereits ein gewisser
Druck in der Druckkammer 144 herrschen.
[0102] Fig. 14 und Fig. 15 zeigen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Gleitführung 100. Bei dieser Ausführungsform befindet sich zwischen dem Flexbogen
104 und der radial inneren Abstützung 102 im Kernbereich 106 ein Verstellelement 160
in Form eines wellenförmig gebogenen Bimetallstreifens mit Heizelement. Ein Abschnitt
dieses Bimetallstreifens 160 ist in einem grösseren Massstab in Fig. 15 gezeigt. Wie
aus dieser Zeichnung ersichtlich ist, sind - wie üblich bei einem Bimetallstreifen
- zwei Metallstreifen 162 und 164 unterschiedlicher thermischer Ausdehnung aneinander
an der Grenzfläche 166 befestigt. Der Bimetallstreifen liegt im Kernbereich 106 mit
seinen Enden an jeweiligen Anschlägen 168 und 170 an, so dass bei Erhöhung der Temperatur
des Bimetallstreifens dieser nicht in der Länge wachsen kann, sondern die radiale
Amplitude der Wellenform nimmt zu. Dadurch wird der Flexbogen 104 radial verstellt,
und zwar bei einer Temperaturerhöhung in Richtung radial weg von der radial inneren
Abstützung 102, und bei Temperaturherabsetzung in der radial nach innen gerichteten
Richtung auf die radial inneren Abstützung 102 zu. Bei dieser Ausführungsform ist
nur eine gleichförmige radiale Verstellung des Flexbogens entlang seines gesamten
Umfanges möglich, so dass diese Ausführungsform sich nur für die Feineinstellung des
Kardierabstandes eignet. Allerdings kann auch hier die radial inneren Abstützung 102
selbst radial verschiebbar und/oder verformbar und/oder in Segmente unterteilt werden,
um die Grundeinstellung bei der Herstellung der Karde oder bei Neugarnierung zu ermöglichen.
[0103] Da - wie schon erwähnt - der Ausgleich von durch Fliehkraft und Aufwärmung bedingten
Änderungen des Kardierspaltes eine Bewegung radial nach aussen erfordern, während
der Ausgleich von Abnutzung der Garnituren bzw. Erhöhung des Kardierabstandes aufgrund
von Schleifvorgängen eine radial nach innen gerichtete Bewegung des Flexbogens erfodern,
soll der Bimetallstreifen bereits im Ausgangszustand erwärmt sein, so dass radiale
Verstellungen in beiden Richtungen möglich sind.
[0104] Die Temperatursteuerung des Bimetallstreifens erfolgt vorzugsweise über ein längliches
Widerstandselement 171, das sich entlang der gesamten Länge des Bimetallstreifens
160 erstreckt. Durch die Leitungen 111 und 113 wird ein Strom durch das Widerstandselement
172 von der Steuerung 114 geschickt, die hier entweder mit einer Gleichspannungsenergiequelle
oder - wie gezeigt - mit einer Wechselstromquelle 115A betrieben wird. Das Bezugszeichen
174 deutet auf einen Temperaturfühler hin, der über eine Leitung 176 mit der Steuerung
14 gekoppelt ist und den Istwert für die jeweilige Temperatur des Bimetallstreifens
liefert. Die Steuerung 114 kann demnach als Regelung ausgebildet werden und so arbeiten,
dass der Bimetallstreifen eine Isttemperatur aufweist, die einer vorgegebenen Solltemperatur
oder einem Solltemperaturverlauf entspricht, wobei die Solltemperatur bzw. der Solltemperaturverlauf
mit der gewünschten Einstellung des Kardierabstandes korreliert.
[0105] Fig. 16 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, die im Prinzip der Ausführungsform
gemäss Fig. 14 und Fig. 15 sehr ähnlich ist. Hier werden lediglich anstelle eines
länglichen, gewellten Bimetallstreifens einzelne, blattfederartige Bimetallstreifenelemente
160A benutzt, wovon es in der hier dargestellten Ausführungsform insgesamt acht gibt,
wobei andere Zahlen von Bimetallelementen, d.h. mehr oder weniger, ohne weiteres möglich
sind.
[0106] Wie in Fig. 17 dargestellt, weist jedes Bimetallelement eine eigene Steuerung 114
auf, so dass die Bimetallstreifen einzeln angesteuert werden können. Bei dieser Ausführungsform,
wie auch bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 14 und 15, kann die radial inneren
Abstützung 102 ohne weiteres segmentartig ausgebildet werden, entsprechend der Ausführungsform
der Fig. 7. Die Grundeinstellung kann durch Verstellung der entsprechenden Segmente
102A erreicht werden.
[0107] Bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 15 und 16 können die Bimetallelemente verwendet
werden, um sowohl die Grundeinstellung als auch die Feineinstellung des Kardierabstandes
zu realisieren, da mit solchen Bimetallstreifen die erforderliche Bewegungsamplitude
realisierbar ist. Auch bei dieser Ausführungsform ist es erforderlich, die Bimetallstreifen
im Ausgangszustand bei einer Temperatur zu betreiben, die oberhalb der Umgebungstemperatur
liegt, damit radiale Verstellungen der Gleitfläche 112 des Flexbogens 104 sowohl radial
nach innen als auch radial nach aussen möglich sind, was durch Herabsetzung bzw. Erhöhung
der Temperatur der jeweiligen Blechstreifen möglich ist.
[0108] Fig. 18 zeigt eine erfindungsgemässe Gleitführung 100, die auf den ersten Blick der
Gleitführung der Fig. 16 sehr ähnlich ist. Nur handelt es sich hier bei den blattfederartigen
Elementen 180 nicht um Bimetallstreifen, sondern um einfache Blattfedern, wie aus
Fig. 19 hervorgeht. Die radiale Einstellung bei dieser Ausführungsform erfolgt lediglich
über die Spannung der Antriebsriemen 48. Sollen nämlich die Gleitflächen 112 der Flexbögen
104 radial nach aussen verstellt werden, wird die Spannung der Antriebsbänder herabgesetzt
und diese üben dann über die Deckelköpfe 46 kleinere Kräfte auf die Gleitflächen 112
aus, so dass sich die Blattfederelemente 180 ausdehnen können und die gewünschte Bewegung
der Gleitflächen 112 radial nach aussen erfolgt. Sollte dagegen die Position der Gleitflächen
112 radial nach innen verstellt werden, so wird die Spannung der Antriebsriemen erhöht,
beispielsweise durch Bremsen der Drehachse 182 des Zahnrades 26 gemäss Fig. 2 (ggf.
mit Erhöhung des Drehmoments auf der Achse 60 des Zahnrades 20), wodurch die in radialer
Richtung wirkenden Kräfte, die von den Deckelköpfen auf den Flexbogen 104 ausgeübt
werden, sich erhöhen und die gewünschte Verstellung der Gleitfläche 112 radial nach
innen erfolgt.
[0109] Fig. 20 zeigt eine mögliche, abgewandelte Ausführungsform der Fig. 18, bei der Schraubenfedern
190 anstelle von Blattfedern 180 zur Anwendung kommen, wobei mehrere Schraubendruckfedern
190 vorgesehen sind, die entlang des Flexbogens verteilt angeordnet sind, wie durch
die sich radial erstreckenden, gestrichelten Linien angedeutet ist.
[0110] Fig. 21 und Fig. 22 zeigen eine weitere erfindungsgemässe Ausführungsform einer Gleitführung
100, die mit einem Federelement 200 ausgestattet ist. Es handelt sich bei diesem Federelement
200 um ein längliches Kunststoffelement, beispielsweise aus Polyurethan, das sich
im Bodenbereich der Nut 202 eines U-förmigen Flexbogens 104 befindet. Bei dieser Ausführungsform
ist die radial inneren Abstützung im Querschnitt umgekehrt T-förmig ausgebildet, wobei
das Federelement 204 der radial inneren Abstützung 102 sich in die Nut 202 des Flexbogens
104 hinein erstreckt und die obere Seite 206 des Federelementes 204 dort auf der Unterseite
des Federelementes 200 drückt.
[0111] Die Ansteuerung erfolgt bei dieser Ausführungsform - wie bei den Ausführungsformen
gemäss Fig. 18 bis 20 - über die Ansteuerung der Spannung der Antriebsriemen 48. Auch
eine umgekehrte Anordnung wäre möglich, d.h. eine Anordnung, bei der der Flexbogen
104 einen T-förmigen Querschnitt und die radial inneren Abstützung 102 einen U-förmigen
Querschnitt aufweist, wie im Prinzip beispielsweise aus Fig. 12 hervorgeht. Bei allen
diesen Ausführungsvarianten mit federnden Elementen, sei es reine Federelemente oder
Bimetallstreifen, kann es von Vorteil sein, Reibungsdämpfer vorzusehen, damit die
Flexbögen 104 nicht dazu neigen, in Schwingung zu geraten.
[0112] Die Reibungsdämpfer können beispielsweise die Form von Reibbelägen aufweisen, die
auf entsprechenden Wangen des einen Elementes (radial innere Abstützung 102 oder Flexbogen
104) angebracht sind und mit entsprechenden Reibungsflächen auf dem jeweils anderen
Element zusammenarbeiten, wie bei 148 und 150 in Fig. 12 gezeigt.
[0113] Die Fig. 23 und 24 zeigen eine erfindungsgemässe Ausführungsform einer Gleitführung
100, die mit Verstellelementen 220 in Form von Walzenelementen arbeitet, die elektromagnetisch
verstellt werden.
[0114] Bei dieser Ausführungsform weist die radial innere Abstützung 102 keilförmig ansteigende
Elemente 222 auf, die mit den Walzenelementen 220 zusammenarbeiten. Diese berühren
nämlich auf ihrer Unterseite die keilförmigen Elemente 222 und auf ihrer Oberseite
die radial innere Seite 224 des Flexbogens 104. Die Enden 206 bzw. 208 der jeweiligen
Walzenelemente 220 sind in entsprechenden Bohrungen von jeweiligen Seitenführungsplatten
210 bzw. 212 angeordnet. Die Plattenelemente 210, 212 können von einem gemeinsamen
Stösselglied 214 entsprechend dem Doppelpfeil 216 im Uhrzeigersinn oder gegen den
Uhrzeigersinn entlang des Gleitbogens 104 verschoben werden, wobei die zur Anwendung
kommenden Schubkräfte von einem elektromagnetischen Aktuator 218 stammen, der von
einer Steuerung 114 angesteuert wird.
[0115] Es kann sich bei dem elektromagnetischen Aktuator 218 um einen linearen, elektromagnetischen
Motor handeln, oder es kann sich auch um einen Drehantrieb handeln, wobei das Element
214 dann als Gewindespindel auszuführen wäre, die mit einem Mutterelement zusammenarbeitet,
das an einer Verbindungsbrücke 215 der zwei plattenförmigen Elementen 210, 212 angreift.
[0116] Durch die Bewegung im Uhrzeigersinn werden die Walzen 220 entlang der keilförmigen
Elemente in dem Sinne bewegt, dass der Flexbogen 104 radial nach aussen verschoben
wird. Soll dagegen eine radial nach innen gerichtete Bewegung des Flexbogens 104 erfolgen,
so werden die Walzen 220 entgegen dem Uhrzeigersinn entlang der Keilflächen bewegt,
wodurch der Flexbogen 104 unter den Andruckkräften der Deckelstäbe (Eigengewicht der
Deckelstäbe plus radiale Spannungskomponente aufgrund der Antriebsriemenspannung)
nach innen gedrückt wird.
[0117] Diese Ausführungsform eignet sich vor allem für die Feinjustierung. Es wäre aber
denkbar, wenn die keilförmigen Elemente sich jeweils in radialer Richtung verschieben
lassen würden, beispielsweise mittels Verstellschrauben, die sich in radialer Richtung
innerhalb der radial inneren Abstützung erstrecken, diese Ausführungsform auch für
die Grundeinstellung zu verwenden, vorausgesetzt, dass die Seitenplatten 210, 212
eine gewisse Flexibilität aufweisen. Auch könnte man im Prinzip jedes Walzenelement
220 für sich getrennt von den anderen Elementen entsprechend dem Doppelpfeil 216 verschieben,
um die Grundeinstellung zu erreichen und danach alle Walzenelemente 220 gleichförmig
bewegen, um die Feineinstellung herbeizuführen.
[0118] Schliesslich zeigt Fig. 25 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen
Gleitführung 100, die nach dem Prinzip einer magnetischen Schwebebahn arbeitet. Der
Flexbogen 104 weist nämlich mehrere Permanentmagnete 240 auf, die alle so angeordnet
sind, dass der Nordpol radial nach innen weist (oder der Südpol).
[0119] In der radial inneren Abstützung 102 eingearbeitet sind gegenüber jedem Permanentmagnet
240 Elektromagnete 242, die so betrieben werden, dass die radial nach aussen weisenden
Stirnenden, d.h. die Stirnenden, die in den Permanentmagneten 240 gegenüberliegen,
ebenfalls Nordpole darstellen. Somit wirken magnetische Kräfte zwischen der radial
inneren Abstützung 102 und dem Flexbogen 104, die bestrebt sind, die Permanentmagnete
240 und daher den Flexbogen 104 in Richtung radial von der radial inneren Abstützung
102 weg zu verschieben.
[0120] Die Elektromagneten 224, die teilweise nur durch gestrichelte Linien dargestellt
sind, bestehen aus einem Magnetkern 226 aus einem magnetisierbaren Stoff, wie Weicheisen,
und einer Spule 248, die von einer Steuerung 114 angesteuert wird. Durch Steuerung
der Stärke des Stromes, der durch die Spule 248 fliesst, kann die Stärke der Magnetkräfte
gesteuert werden, die zwischen den Elektromagneten 242 und den Permanentmagneten 240
wirken. Wenn der Flexbogen 104 sich von der radial inneren Abstützung 102 aufgrund
dieser magnetischen Kräfte weiter entfernt, werden die Kräfte, die auf den Flexbogen
104 ausgeübt werden, durch die zunehmende Spaltbreite herabgesetzt. Jeder Flexbogen
104 findet dort seine Gleichgewichtsstellung, wenn die Kräfte, die von den Elektromagneten
242 ausgehen, durch die radial nach innen gerichteten Kräfte, die auf die Gleitfläche
112 wirken (Eigengewicht der Deckelköpfe 46 und radiale Komponente der Antriebsriemenspannung),
ausgeglichen werden.
[0121] Somit ist ersichtlich, dass durch Erhöhung des Stromes durch die Spulen 248 die radiale
Breite des Spaltes 250 vergrössert werden kann und umgekehrt. Da die Elektromagneten
242 einzeln angesteuert werden können und Luftspalten von bis zu 3 mm ohne weiteres
praktikabel sind, kann diese Ausführungsform sowohl für die Feineinstellung als auch
für die Grundeinstellung herangezogen werden. Auch hier muss aber die Anordnung so
betrieben werden, dass im Ausgangszustand ein gewisser Strom durch die jeweiligen
Elektromagneten 242 fliesst, damit sowohl radial nach innen gerichtete Bewegungen
des Flexbogens 104 wie auch radial nach aussen gerichtete Bewegungen möglich sind.
[0122] Auch eine attraktive Version wäre möglich, bei der die Flexbögen 104 durch radial
nach aussen wirkende Druckfedern, wie beispielsweise 190 bei der Ausführungsform gemäss
Fig. 20, abgestützt sind und durch entgegengesetzte Polarität der Permanentmagnete
240 und der Elektromagneten 242 die Flexbögen 104 in Richtung auf die jeweilige radial
innere Abstützung 102 zugezogen wird, wodurch die Druckfedern komprimiert werden.
Das System findet dann immer sein Gleichgewicht, wenn die Kräfte, die von den Druckfedern
190 erzeugt werden, durch die radial nach innen gerichteten Kräfte ausgeglichen werden,
die von den Elektromagneten ausgehen, wobei natürlich auch die weiteren, in radialer
Richtung wirkenden Kräfte (Eigengewichte der Deckelköpfe 46 und radiale Spannungskomponente
der Spannung des Antriebsriemens) berücksichtigt werden müssen.
[0123] Es ist schliesslich nicht unbedingt notwendig, die Magneten 240 als Permanentmagnete
zu realisieren; auch diese könnten als Elektromagnete ausgebildet werden. Dementsprechend
könnten dann die Elektromagneten 242 durch Permanentmagnete ersetzt werden. Auch sind
andere Anordnungen der die abstossenden oder anziehenden Kräfte erzeugenden Magnete
möglich.
1. Vorrichtung zum Einstellen des Arbeitsspaltes zwischen den Spitzen von Deckelgarnituren
(44) und den Spitzen der Trommelgarnitur (68) einer Karde (10), wobei die mit Garnituren
versehenen Deckelstäbe (40) über einen Teilbereich des Trommelumfangs auf beiden Seiten
der Karde auf jeweiligen, konvex gebogenen Gleitführungen (100) geführt werden, deren
Gleitflächen (112) in bezug auf die Trommelachse (62) radial verstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Gleitführung (100) eine sandwichartige Ausbildung aufweist, mit einer radial
inneren Abstützung (102), die auch in einzelne Stützbereiche (102A) unterteilt sein
kann, und mit einem radial äusseren, kontinuierlichen Flexbogen (104), wobei zwischen
dem Flexbogen (104) und der radial inneren Abstützung ein Kernbereich (106) vorliegt,
der mit einem oder mehreren Verstellelementen (108; 116; 124; 146; 160; 160A; 180;
190; 200; 218, 220, 222; 240, 242) ausgeführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf jeder Seite der Karde die radial innere Abstützung (102) oder die dort vorhandenen,
diskreten Stützbereiche (102A) starr ausgebildet und starr mit dem jeweiligen Seitenteil
der Karde verbunden ist bzw. sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellelement als Piezoelement (108; 116) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Piezoelement (108) über zumindest im wesentlichen die gesamte Länge des
Flexbogens (104) erstreckt und gegebenenfalls mehrlagig ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf jeder Seite der Karde mehrere Verstellelemente (116) vorgesehen sind, die die
Form von nebeneinander angeordneten, getrennt oder gemeinsam ansteuerbaren Piezoelementen
aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das bzw. jedes Verstellelement als pneumatisch betätigbares Element (124; 146) realisiert
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das pneumatisch betätigbare Element (124) die Form eines mit Luftdruck dehnbaren
Kissenelements aufweist, das sich je nach beaufschlagenden Luftdruck elastisch ausdehnt
und bei Herabsetzung des beaufschlagenden Luftdrucks wieder zusammengeht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das pneumatisch betätigbare Element (146) zumindest teilweise durch die radial innere
Abstützung (102) und den Flexbogen (104) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine längliche Nut (136) in eine der radial inneren Abstützung (102) und der Gleitführung
(104) vorgesehen ist, in der ein Federelement (138) des jeweils anderen Teils hineinragt
und so eine Kammer (144) bildet, die an den Enden verschlossen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das pneumatisch betätigbare Element die Form eines dehnbares Schlauches (146) aufweist,
der sich in einem länglichen Hohlraum (144) befindet, der zwischen der radial inneren
Abstützung (102) und der Gleitführung (104) ausgebildet ist und sich entlang der Gleitführung
(104) erstreckt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwangen der länglichen Nut (136) als radiale Führung für die Gleitführung
(104) dienen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf jeder Seite der Karde das Verstellelement aus einem Wärmeausdehnungselement (160;
160A) besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeausdehnungselement (160) die Form eines gewellten beheizbaren Blechstreifens
aufweist, der an den Enden festgelegt ist (bei 168, 170).
14. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeausdehnungselement (160; 160A) als Bimetallstreifen ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch x,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf beiden Seiten der Karde mehrere Wärmeausdehnelemente (160A) vorgesehen sind,
die jeweils aus einem Bimetallstreifen bestehen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bimetallelemente (160A) blattfederartig sind und zwischen der radial inneren
Abstützung (102) und dem jeweiligen Flexbogen (104) eingesetzt sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf jeder Seite der Karde mehrere Verstellelemente vorgesehen sind, die als jeweilige
Federelemente (180; 190) ausgebildet sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federelemente (180; 190) als Druckfederelemente ausgebildet sind.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federelemente aus einzelnen Blattfedern (180) bestehen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf jeder Seite der Karde ein Verstellelement in Form eines Federelements aus Polyurethan
(200) vorgesehen ist, das sich als Streifenelement entlang der radial inneren Seite
des Flexbogens (104) erstreckt und sich zwischen diesem und der radial inneren Abstützung
(102) befindet.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet
durch eine Einrichtung zur Einstellung der Vorspannung des Antriebsriemens (48) bzw. der
Antriebskette für den Wanderdeckel (18), um aufgrund einer Änderung dieser Spannung
die radiale Position der federbelasteten Flexbögen zu bestimmen.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine oder mehrere Einrichtungen zur Ausübung von radial nach innen wirkenden Kräften
auf jeden Flexbogen.
23. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen jedem Flexbogen (104) und der diesem zugeordneten radial inneren Abstützung
(102) Reibungsdämpfer (148, 150) vorgesehen sind.
24. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf jeder Seite der Karde entweder in der radial inneren Abstützung (102) oder im
Flexbogen (104) eine sich in Richtung der Gleitführung erstreckende Nut (136) vorgesehen
ist, in die ein Federbereich (138) des jeweils anderen Elements, d.h. der des Flexbogens
(104) bzw. der radial inneren Abstützung (102), hinein erstreckt, wobei die Reibungsdämpfer
(148, 150) zwischen den Wangen der Nut (136) und dem diesen gegenüberliegenden Federbereich
(138) wirken.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Reibungsdämpfer (148, 150) die Form eines Reibungsbelages auf den Wangen bzw.
auf dem Federbereich aufweisen.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verstellelement auf jeder Seite der Karde als elektromagnetisch betätigbares
Element (220) ausgebildet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes elektromagnetisch betätigbare Element aus einem in einem Keilspalt auf magnetische
oder elektromagnetische Weise verschiebbaren Element (220) besteht.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Flexbogen (104) und die diesem zugeordnete radial innere Abstützung (102) mit
magnetischen Einrichtungen (240, 242) ausgestattet ist, die gemeinsam eine Verstelleinrichtung
bilden, wodurch der Flexbogen magnetisch in vorgebbaren Abständen oberhalb der radial
inneren Abstützung (102) schwebt.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass Federelemente zwischen jedem Flexbogen (104) und der diesem jeweils zugeordneten
radial inneren Abstützung (102) vorgesehen sind.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass die magnetischen Einrichtungen auf dem Flexbogen (104) Permanentmagnete (240) sind,
während die magnetischen Einrichtungen auf der diesem zugeordneten, radial inneren
Abstützung (102) Elektromagnete (242) sind.
31. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass die magnetischen Einrichtungen auf dem Flexbogen (104) Elektromagnete (242) sind,
während die magnetischen Einrichtungen auf der diesem zugeordneten radial inneren
Abstützung (102) Permanentmagnete (240) sind.
32. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass die magnetischen Einrichtungen auf dem Flexbogen (104) und der diesen zugeordneten
radial inneren Abstützung (102) jeweils aus Elektromagneten (242) bestehen.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 32,
dadurch gekennzeichnet,
dass die magnetischen Einrichtungen auf jedem Flexbogen (104) und der diesem zugeordneten
radial inneren Abstützung (102) anziehend der abstossend gepolt sind, wobei bei einer
anziehenden Auslegung Federelemente nach Anspruch 29 vorgesehen sind.
34. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 28 bis 33,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Einrichtung (114) zur Steuerung der Stromstärke durch die Elektromagneten (242)
vorgesehen ist.
35. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere Verstellelemente
auf jeder Seite der Karde vorgesehen sind und über die Länge des Flexbogens verteilt
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstellelemente gemeinsam oder unabhängig voneinander ansteuerbar sind.