Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine
gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine
ist aus der DE 195 27 218 bekannt. Dort wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Regelung der Laufruhe einer Brennkraftmaschine beschrieben. Ausgehend von wenigstens
einer Messgröße, bei der es sich hier um die Drehzahl der Brennkraftmaschine handelt,
ist eine Stellgröße vorgebbar. Zur Bildung der Stellgröße wird die Messgröße mit wenigstens
einem Filtermittel gefiltert. Üblicherweise ist bei einer Laufruheregelung jedem Zylinder
der Brennkraftmaschine eine Regelung zugeordnet, die abhängig von einer ihr zugeordneten
Regelabweichung eine Stellgröße für den ihr zugeordneten Zylinder bildet. Die Regelabweichung
ergibt sich aus den den einzelnen Zylindern zugeordneten Istwerten und Sollwerten.
Als Istwert dienen die Zeitabstände zwischen zwei Verbrennungen bzw. die Dauer wenigstens
eines Segmentes, dass durch ein Segmentrad definiert ist. Die Sollwerte ergeben sich
vorzugsweise durch eine Mittelwertbildung über alle Istwerte.
[0003] Als Segment wird üblicherweise der Abstand zweier Impulse auf einem sogenannten Segmentrad
bezeichnet. Dabei ist üblicherweise der Abstand zwischen zwei Verbrennungen in zwei
Segmente aufgeteilt. Das Segmentrad kann dabei auf der Nockenwelle oder der Kurbelwelle
angebracht sein und liefert pro Verbrennungsvorgang zwei Impulse. Alternativ kann
auch vorgesehen sein, dass die Segmentimpulse ausgehend von anderen Signalen erzeugt
werden.
[0004] Vorzugsweise werden die Ist- und Sollwerte frequenzspezifisch ermittelt, d. h. das
Ausgangssignal des Drehzahlsensors wird mit Bandpässen gefiltert und ausgehend von
diesem gefiltertem Signal werden die Ist- und Sollwerte für eine Frequenz gebildet.
Dabei ist vorgesehen, dass die Verstärkung der Bandpässe und/oder die frequenzspezifische
Regelabweichung gewichtet wird. Diese Wichtungsfaktoren werden üblicherweise im Rahmen
der Applikation festgelegt. Desweiteren ist vorgesehen, dass zur Bildung der frequenzspezifischen
Istwerte für unterschiedliche Frequenzen und unterschiedliche Fahrzeugtypen unterschiedliche
Segmente ausgewählt werden, die den frequenz- und fahrzeugspezifischen Phasenverschiebungen
zwischen Mengen- und Drehzahlschwingung Rechnung trägt. Im Rahmen der Applikation
wird daher ebenfalls festgelegt, welche Segmente zur Istwertbildung und oder Sollwertbildung
herangezogen werden.
[0005] Durch diese Vorgabe der Segmentauswahl und der Bandpassverstärkung ergibt sich ein
erheblicher Aufwand bei der Applikation.
Vorteile der Erfindung
[0006] Mittels der erfindungsgemäßen Vorgehensweise kann der Aufwand bei der Applikation
deutlich reduziert werden. Insbesondere kann der zeitliche Aufwand und der Aufwand
an Messtechnik reduziert werden, da keine externen Messgeräte nötig sind.
[0007] Dadurch dass der Stellgröße eine Anregungsgröße überlagert wird, und dass ausgehend
von der daraus resultierenden Reaktion der Messgröße Eigenschaften der Filtermittel
bestimmt werden, lassen sich die Eigenschaften der Filtermittel individuell an das
jeweilige Fahrzeug anpassen.
[0008] Erfindungsgemäß erfolgt die Bestimmung der Eigenschaften des Filtermittels in bevorzugten
Betriebszuständen. Bevorzugt erfolgt die Bestimmung am Ende der Fertigung des Fahrzeugs
und/oder im Rahmen der Wartung des Fahrzeugs. Dadurch können die Eigenschaften über
die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs optimal gewählt werden.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Filtermittel als Bandpass mit einstellbarer
Verstärkung ausgebildet sind. In diesem Fall werden die Verstärkung des Bandpasses
adaptiert.
[0010] Ermitteln die Filtermittel einen Istwert und/oder einen Sollwert durch Auswerten
bestimmter Drehzahl-Segmente, so wird diese Segmentauswahl als Eigenschaft der Filtermittel
bezeichnet.
[0011] Die Verstärkung und die Segmentauswahl bestimmen im wesentlichen die Eigenschaften
einer Laufruheregelung. Durch eine genaue Anpassung dieser Größen auf das jeweilige
Fahrzeug können das Fahrverhalten des Fahrzeuges günstig beeinflußt werden.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn als Anregungsgröße eine periodische Größe verwendet
wird, deren Frequenz der Kurbelwellenfrequenz, der Nockenwellenfrequenz und/oder einem
ganzzahligen Vielfachen dieser Frequenzen entspricht. Diese Frequenzen entsprechen
den üblicherweise auftretenden Störungen.
Zeichnung
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
erläutert, es zeigen Figur 1 ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Figur 2 eine detaillierte Darstellung als Blockdiagramm der Istwerterfassung und Figur
3 ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung der erfindungsgemäßen Vorgehensweise.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0014] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise am Beispiel einer Laufruheregelung
dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel
beschränkt, sie kann auch bei anderen Steuerungen und/oder Regelung für Brennkraftmaschinen
eingesetzt werden. Sie kann insbesondere dann eingesetzt werden, wenn ausgehend von
wenigstens einer Messgröße eine Stellgröße vorgebbar ist. Wird die Brennkraftmaschine
mit dieser Stellgröße beaufschlagt, so hat dies eine entsprechende Änderung der Messgröße
zur Folge.
[0015] In Figur 1 ist eine Laufruheregelung für eine Brennkraftmaschine grobschematisch
als Blockdiagramm dargestellt. Die Brennkraftmaschine ist mit 100 bezeichnet. Eine
Mengenwunschvorgabe 110 gibt einen Mengenwunsch MW über einen Verknüpfungspunkt 115
zu einem nicht dargestellten Mengenstellwerk der Brennkraftmaschine 100. Die Drehzahl
N der Brennkraftmaschine wird mittels eines Gebers 125 erfasst. Ein entsprechendes
Signal gelangt zu einer Laufruheregelung 130. Das Drehzahlsignal wird von der Filterung
140 ausgewertet, die dann wiederum eine Stellgrößenbestimmung 145 mit einem entsprechenden
Signal beaufschlagt. Die Stellgrößenbestimmung 145 bestimmt eine Korrekturmenge K,
die im Verknüpfungspunkt 115 mit dem Mengenwunsch MW verknüpft wird.
[0016] Üblicherweise wird ausgehend von dem Fahrerwunsch, der beispielsweise mit einem Fahrpedal
erfasst wird, von der Mengenwunschvorgabe 110 ein Mengenwunsch MW bestimmt. Mit dieser
Größe oder einer dieser Größe entsprechenden Größe wird dem Mengenstellwerk der Brennkraftmaschine
100 zugeleitet, wobei dieses Mengenstellwerk dann die einzuspritzende Kraftstoffmenge
entsprechend diesem Signal festlegt. Als Mengenstellwerk werden üblicherweise Magnetventile,
Piezoaktoren oder andere Steller verwendet, die abhängig von ihrem Ansteuersignal
den Einspritzbeginn, das Einspritzende und damit auch die Einspritzmenge festlegen.
[0017] Üblicherweise wird gewünscht, dass alle Zylinder einer Brennkraftmaschine das gleiche
Moment zum Gesamtdrehmoment beitragen. Auf Grund Toleranzen tragen die einzelnen Zylinder
bei gleichem Ansteuersignal unterschiedlich zum Gesamtdrehmoment bei. Um dies auszugleichen
ist eine Laufruheregelung vorgesehen, die ausgehend von dem Drehzahlsignal einen entsprechenden
Korrekturwert K bereitstellt, der derart bestimmt wird, dass alle Zylinder dasselbe
Drehmoment zum Gesamtdrehmoment beitragen.
[0018] Hierzu wird, wie im Stand der Technik dargestellt, ausgehend von dem Drehzahlwert
ein zylinderspezifischer Istwert und Sollwert berechnet und der Istwert auf den Sollwert
eingeregelt. Eine entsprechende Filterung 140 ist in Figur 2 detaillierter dargestellt.
[0019] Vorzugsweise beinhaltet das Filtermittel wenigstens einen Bandpass mit einstellbarer
Verstärkung. Ferner bestimmt das Filtermittel 140 wenigstens einen Istwert und oder
wenigstens einen Sollwert durch Auswerten bestimmter Segmente eines Drehzahlsignals.
Die Eigenschaften des Filtermittels werden durch die Verstärkung des Bandpasses und
die Segmente, die zur Bildung der Istwerte und/oder Sollwerte herangezogen werden,
bestimmt.
[0020] In Figur 2 ist die Istwerterfassung 140 detaillierter dargestellt. Bereits in Figur
1 beschriebene Elemente sind in Figur 2 mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet.
Das Ausgangssignal des Sensors 125 wird einem ersten Filter 210 und einem zweiten
Filter 220 zugeführt. Das Ausgangssignal des ersten Filters 210 gelangt über einen
Verknüpfungspunkt 215 zu einer ersten Sollwertermittlung 212 und einer ersten Istwertermittlung
214. Das Ausgangssignal des zweiten Filters 220 gelangt über einen Verknüpfungspunkt
225 zu einer zweiten Sollwertermittlung 222 und einer zweiten Istwertermittlung 224.
[0021] Die Verknüpfungspunkte 215 und 225 werden von einer Verstärkungsfaktorvorgabe 230
mit jeweils einem vorgebbaren Verstärkungsfaktor beaufschlagt. Mit diesem werden die
Ausgangsgrößen der Bandpässe 210 und 220 multiplikativ verknüpft. Dadurch können Bandpässe
mit einstellbarer Verstärkung realsiert werden.
[0022] Das Ausgangssignal NWS der ersten Sollwertermittlung 212 gelangt mit positiven Vorzeichen
und das Ausgangssignal NWI der ersten Istwertermittlung 214 mit negativen Vorzeichen
zu einem Verknüpfungspunkt 216. Die erste Regelabweichung NWL gelangt zu einem Additionspunkt
240 und von dort zum Block 145.
[0023] Das Ausgangssignal KWS der zweiten Sollwertermittlung 222 gelangt mit positiven Vorzeichen
und das Ausgangssignal KWI der zweiten Istwertermittlung 224 mit negativen Vorzeichen
zu einem Verknüpfungspunkt 226. Die zweite Regelabweichung KWL gelangt zu dem Additionspunkt
240
[0024] Am Ausgang des Additionspunktes 240 steht die Regelabweichung L zur Verfügung, die
zur Stellgrößenbestimmung 145, die im wesentlichen den eigentlichen Laufruheregler
beinhaltet, weitergeleitet wird.
[0025] Bei der dargestellten Ausführungsform einer Brennkraftmaschine mit vier Zylindern
handelt es sich bei den Filtern 210 und 220 um Bandpaßfilter, deren Mittenfrequenz
beim Filter 210 bei der Nockenwellenfrequenz, beim Filter 220 und bei der Kurbelwellenfrequenz
liegt. Bei Ausgestaltungen der Erfindung können noch weitere Filter mit ganzzahligen
Vielfachen der Kurbelwellenfrequenz und/oder der Nockenwellenfrequenz liegen, vorgesehen
sein.
[0026] Insbesondere bei einer Brennkraftmaschine mit 2*1 Zylindern, wobei 1 eine natürliche
Zahl ist, sind 1 Bandpässe vorzusehen, der Mittenfrequenzen bei einem ganzzahligen
Vielfachen der Nockenwellenfrequenz liegen.
[0027] Mittels der Bandpässe 210 und 220 wird das Drehzahlsignal in Spektralanteile getrennt.
Für jeden Spektralanteil ermitteln die ersten, zweiten und dritten Istwertbildner
und die ersten, zweiten und dritten Sollwertbildner frequenzspezifische Soll- und
Istwerte. Die Berechnung der Soll- und Istwerte erfolgt für die einzelnen Spektralanteile
vorzugsweise unterschiedlich.
[0028] Mittels der Bandpässe 210 und 220 wird das Drehzahlsignal für die einzelnen Frequenzen
getrennt. Für jede Frequenz berechnet die erste Istwertvorgabe 214 und die zweite
Istwertvorgabe 224 einen frequenzspezifischen Istwert. Entsprechend kann vorgesehen
sein, daß für jede Frequenz die erste Sollwertvorgabe 212 und die zweite Sollwertvorgabe
220 einen frequenzspezifischen Sollwert berechnet.
[0029] Alternativ zu der einstellbaren Verstärkung der Bandpässe 210 und 220 kann auch vorgesehen
sein, dass die frequenzspezifischen Regelabweichungen mittels Wichtungsfaktoren wichtbar
sind. Die Wichtungsfaktoren und/oder die Verstärkung der Bandpässe wird so gewählt,
dass die Regelkreisverstärkung für alle Frequenzen gleich ist.
[0030] Vorzugsweise erfolgt die Segmentauswahl frequenzspezifisch. Dies bedeutet, für die
einzelnen Frequenzen werden unterschiedliche Segmente zur Berechnung der Istwerte
und/oder der Sollwerte herangezogen. In den Verknüpfungspunkten 216 und 226 wird dann
die frequenzspezifische Regelabweichung ermittelt. Ferner ist die Segmentauswahl nahezu
beliebig vorgebbar.
[0031] Beim Stand der Technik werden die Eigenschaften der Filtermittel im Rahmen der Applikation
ermittelt und im Steuergerät abgespeichert. Eine Korrektur dieser Applikationsgrößen
erfolgt nicht mehr. Dies führt dazu, dass aufgrund von Alterungseffekten die Laufruheregelung
nicht mehr optimal arbeitet.
[0032] Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass die Eigenschaften der Filtermittel, die
im Folgenden auch als Regelparameter bezeichnet werden, adaptiert werden. Dies gilt
insbesondere für die Verstärkung der Bandpässe und für die Segmentauswahl. Hierzu
wird erfindungsgemäß wie folgt vorgegangen.
[0033] Für die Funktion der Laufruheregelung ist die Zuordnung einer Drehzahlreaktion auf
den verursachenden Zylinder entscheidend. Dieser soll nämlich entsprechend mehr oder
weniger Kraftstoffmenge erhalten. Die Zuordnung läßt sich aus dem Frequenzgang ermitteln.
Beim Frequenzgang ist die Phasenverschiebung zwischen Kraftstoffmenge und Drehzahl
ausschlaggebend. Ausgehend von der Phasenverschiebung werden die Segmente errechnet,
in das die Reaktion fällt. Diese Segmente werden zur Bildung der Istwerte ausgewertet.
Die Istwertermittlungen 214 und 224 und/oder die Sollwertermitlungen 212 und 222 werten
die so ermittelten Segmente zur Bildung der Istwerte und/oder Sollwerte aus. D.h.
die Segementwahl wird abhängig von der Phasenverschiebung der Regelstrecke berechnet.
[0034] Für jede betrachtet Frequenz ergeben sich ein oder mehrere Segmente, in die die auf
die Einspritzung folgende Reaktion fällt. Die Segmente sind üblicherweise für jede
Frequenz unterschiedlich.
[0035] In bestimmten Betriebszuständen, in denen eine solche Adaption möglich ist, wird
der Stellgröße, mit der das Mengenstellglied beaufschlagt wird, eine Anregungsgröße
überlagert. Vorzugsweise wird dem Kraftstoffmengensignal ein periodisches Signal überlagert.
Diese Mengenanregung erzeugt Drehzahlschwingungen, die eine ähnliche Auswirkung haben
wie die Toleranzen des Systems, d. h. es treten Drehzahlschwingungen auf. Ausgehend
von der Mengenanregung und den sich ergebenden Drehzahlschwingungen lässt sich das
Übertragungsverhalten der Brennkraftmaschine 100 bestimmen. Das Übertragungsverhalten
der Brennkraftmaschine wird im wesentlichen durch die Phasenverschiebung und die Streckenverstärkung
definiert.
[0036] Ausgehend von der so ermittelten Phasenverschiebung und der Streckenverstärkung bzw.
dem Amplitudengang werden dann die Regelparameter berechnet. Dies sind im wesentlichen
die Verstärkung der Bandpässe und die Segmentauswahl.
[0037] In Figur 3 ist eine entsprechende Vorgehensweise als Flussdiagramm dargestellt. In
einem ersten Schritt 300 wird überprüft, ob ein Betriebszustand vorliegt, in dem die
Adaption erfolgen kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Adaption durch äußere
Einflüsse ausgelöst wird. So kann die Adaption vorzugsweise nach der Montage der Brennkraftmaschine
beim ersten Betrieb derselben durchgeführt werden. Des weiteren ist es vorteilhaft,
wenn die Adaption in regelmäßigen Abständen bei der Wartung der Brennkraftmaschine
bzw. des Fahrzeuges erfolgt.
[0038] Bei einer Adaption am Bandende bzw. im Rahmen der Wartung , wird der normale Betrieb
der Brennkraftmaschine nicht behindert. Desweiteren ist es möglich, dass in bestimmten
stationären Betriebszuständen, wie beispielsweise im Leerlauf, die Adaption erfolgt.
[0039] Ist ein solcher Betriebszustand erreicht, so erfolgt in Schritt 310 die Mengenanregung,
d. h. dem Mengenwunsch MW wird ein zusätzliches Signal überlagert. Vorzugsweise handelt
es sich bei diesem zusätzlichen Signal, das auch als Anregungsgröße bezeichnet wird,
um ein periodisches Signal, dessen Frequenz vorzugsweise der Kurbelwellenfrequenz,
der Nockenwellenfrequenz und/oder einem ganzzahligen Vielfachen dieser Frequenzen
entspricht.
[0040] Die anschließende Abfrage 320 überprüft, ob eine Wartezeit seit der Mengenanregung
in Schritt 310 abgelaufen ist. Ist dies nicht der Fall, so wird weiterhin dem Mengenwunsch
die Anregungsgröße überlagert. Ist die Wartezeit abgelaufen, so wird in Schritt 330
die resultierenden Drehzahlschwingungen erfasst. Im anschließenden Schritt 340 wird
ein Zähler Z erhöht. Die Abfrage 350 überprüft, ob der Zähler Z größer als ein Wert
K ist. Der Wert K entspricht der Zahl der verschiedenen Mengenanregungen.
[0041] Erkennt die Abfrage 350, dass die Zahl Z größer als der Wert K ist, d. h. es wurden
verschiedene Mengenanregungen durchgeführt und die entsprechenden Drehzahlschwingungen
erfasst, so wird in Schritt 360 das Übertragungsverhalten des Motors, die insbesondere
durch die Verstärkung, den Amplitudengang und die Phasenverschiebung durch den Motor
bestimmt sind, ermittelt. Ausgehend von diesen Größen wird in Schritt 370 die Regelparameter
ermittelt.
[0042] Dies bedeutet, nacheinander werden verschiedene Mengenanregungen erzeugt und die
zugehörige Motordrehzahl analysiert, um die Regelparameter der Laufruheregelung zu
bestimmen. Die Analysephase unterteilt sich dabei in einen Einschwingvorgang, der
durch die Wartezeit im Schritt 320 definiert ist, in dem die Brennkraftmaschine und
die Betriebsparamter wieder stationäre Zustände erreichen. Anschließend erfolgt die
Messung der Motordrehzahlamplituden. Ausgehend von der Mengenanregung und der Drehzahlamplitude
erfolgt die Berechnung der Streckenverstärkung und der Phasenverschiebung, die durch
die Brennkraftmaschine verursacht sind.
[0043] Ausgehend von diesen Werten für die Streckenverstärkung und die Phasenverschiebung,
die von Brennkraftmaschine zu Brennkraftmaschine abweichen können, berechnet die Laufrueheregelung
130 die Regelparameter für die Laufruheregelung, wie insbesondere die Segmentauswahl
und die Verstärkung der Bandpassfilter 210 und 220.
[0044] Erfindungsgemäß ermittelt die Steuerung selbständig die Regelparameter, die für die
Laufruheregelung erforderlich sind.
[0045] Besonders vorteilhaft ist es, dass im Rahmen der üblichen Applikation für die Regelparameter
Standardgrößen verwendet werden können, die dann im ersten Betrieb der Brennkraftmaschine
mit erfindungsgemäß ermittelten Werten überschrieben werden. Im Laufe des Betriebs
der Brennkraftmaschine, beispielsweise im Rahmen der Wartung, können Alterungseffekte
durch eine neue Applikation kompensiert werden. Dies bedeutet, der Applikationsaufwand
wird stark verringert, wobei gleichzeitig die Genauigkeit der Daten deutlich verbessert
wird. Insbesondere Alterungseffekte und Streuungen zwischen Brennkraftmaschinen gleichen
Typs können deutlich vermindert werden.
1. Verfahren zur Regelung einer Brennkraftmaschine, wobei ausgehend von wenigstens einer
Messgröße eine Stellgröße vorgebbar ist, wobei die Messgröße mit wenigstens einem
Filtermittel filterbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellgröße eine Anregungsgröße überlagert wird, und dass ausgehend von der daraus
resultierenden Reaktion der Messgröße Eigenschaften der Filtermittel bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der Eigenschaften des Filtermittels in bevorzugten Betriebszuständen
erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtermittel als Bandpass mit einstellbarer Verstärkung ausgebildet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaften des Filtermittels durch die Verstärkung des Bandpasses beeinflußt
werden.
5. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Filtermittel einen Istwert und/oder einen Sollwert durch Auswerten bestimmter
Drehzahl-Segmente ermitteln.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaften des Filtermittels durch die zur Bildung des Istwerts und/oder Sollwerts
verwendeten Drehzahl-Segmente beeinflußt werden.
7. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Anregungsgröße um eine periodische Mengengröße handelt, deren Frequenz
der Kurbelwellenfrequenz, der Nockenwellenfrequenz und/oder einem ganzzahligen Vielfachen
dieser Frequenzen entspricht.
8. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von der Anregungsgröße und der daraus resultierenden Drehzahlamplitude
die Verstärkung und Phasenverschiebung der Regelstrecke bestimmt werden.
9. Verfahren nach einem vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von der Verstärkung und Phasenverschiebung der Regelstrecke die Eigenschaften
des Filtermittels bestimmt werden.
10. Vorrichtung zur Regelung einer Brennkraftmaschine, wobei ausgehend von wenigstens
einer Messgröße eine Stellgröße vorgebbar ist, wobei die Messgröße mit wenigstens
einem Filtermittel filterbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, die der Stellgröße eine Anregungsgröße überlagern, und ausgehend
von der daraus resultierenden Reaktion der Messgröße Eigenschaften der Filtermittel
bestimmen.