[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe zum Fördern eines Fluids, bestehend
aus einem Gehäuse mit einer Einsaug- und einer Auslaßöffnung mit einem Laufrad, das
in einer Kammer auf einer Antriebswelle drehbar gelagert ist, wobei die Kammer aus
mindestens zwei Teilen gebildet ist, zwischen denen mindestens ein Dichtelement angeordnet
ist, das den Kammerinnenraum abdichtet.
[0002] Solche Kreiselpumpen dienen im allgemeinen zur Hebung, Entleerung, Füllung, Umwälzung
oder Förderung von Flüssigkeiten. Die Laufräder bestehen im allgemeinen aus einem
scheibenförmigen Grundkörper, auf dessen einer Seite Wände aufgebracht sind, die meist
spiralförmige Kanäle bilden. Bei Kreiselpumpen wird die nötige Druckdifferenz unter
dem Einfluß eines kontinuierlichen Strömungsvorganges erreicht. Dabei wird die in
den Laufradkanälen befindliche Flüssigkeit durch die Zentrifugalkraft nach außen verdrängt
und erfährt dabei eine Druck- und Geschwindigkeitserhöhung. Der gleichzeitig entstehende
Unterdruck im inneren Bereich führt zu einem gleichmäßigen Ansaugen des Förderfluids
durch die Saugöffnung. Die in Pumpen unerwünschte Geschwindigkeitserhöhung wird im
allgemeinen in einem nachgeordneten System mit beispielsweise sich allmählich erweiternden
Kanälen oder auch in einem schaufellosen Ringraum in Druckenergie umgewandelt. Bei
großen Druckhöhen werden mehrere gleichartige Stufen, bestehend jeweils aus Laufrad
und schaufellosem Ringraum, hintereinandergeschaltet, die der Reihe nach vom Fördermittel
durchströmt werden.
[0003] Es ist bereits bekannt, mehrstufige Kreiselpumpen aus dünnwandigem, tiefgezogenem
Cr-Ni-Mo-Walzstahl herzustellen. Dabei werden die einzelnen Stufen in Paketbauweise
angeordnet. Jedes Paket besteht dann aus einer Kammer, die wiederum von einem Laufrad
und einem Kammertopf gebildet wird. Durch das Aufeinandersetzen mehrerer Kammertöpfe
entstehen mehrere Kammern, in denen jeweils ein Laufrad drehbar auf der Antriebswelle
befestigt ist. Durch die sich drehende Antriebswelle werden alle Laufräder der Kreiselpumpe
gemeinsam angetrieben. Dadurch entsteht im Bereich der Laufräder eine Druckdifferenz
zwischen radial innenliegenden Bereichen und radial außenliegenden Bereichen. Dies
führt dazu, daß Fördermedium von der Ansaugöffnung in den radial innenliegenden Bereich
des ersten Laufrads angesaugt wird. Durch das sich drehende erste Laufrad wird das
Fördermedium nun radial nach außen transportiert. Alle Laufräder sind von einem schaufellosen
im wesentlichen ringförmigen Spalt umgeben, in dem sich ein höherer Druck ausbildet.
Dies führt dazu, daß das Fördermedium auf der Rückseite des Laufrades an der Bodenwand
des Kammertopfes radial nach innen geführt wird. Der Kammertopf weist eine im wesentlichen
zentrale Bohrung auf, durch die das geförderte Medium den ersten Kammertopf verlassen
kann und in den zweiten Kammertopf gelangt. Auch dort ist wieder ein Laufrad angeordnet,
das für eine Druckdifferenz zwischen radial innenliegenden Bereichen und radial außenliegenden
Bereichen sorgt. Das aus dem ersten Kammertopf austretende Fördermedium wird dann
in gleicher Weise durch das zweite Laufrad aufgrund der Zentrifugalkraft nach außen
transportiert und läuft dann erneut an der Bodenwand des zweiten Kammertopfes radial
nach innen und tritt durch die zentrale Öffnung des zweiten Kammertopfes. Der beschriebene
Verlauf setzt sich für jede folgende Stufe der Kreiselpumpe fort.
[0004] Die Herstellung mehrstufiger Kreiselpumpen aus Walzstahl ist sehr preisgünstig. Es
muß aber für eine Abdichtung der einzelnen Kammertöpfe gegeneinander gesorgt werden.
Daher werden im allgemeinen Dichtelemente, z. B. in Form von O-Ringen, zwischen zwei
benachbarten Kammertöpfen angeordnet. Die Dichtelemente übernehmen dabei eine Doppelfunktion,
nämlich eine Stütz- und Dichtfunktion. Mit anderen Worten, die Blechtöpfe werden aufeinandergesetzt
und so lange aufeinandergepreßt, bis der Dichtring seine Dichtfunktion aufnimmt. Dabei
kommt es jedoch aufgrund von geometrischen Toleranzen der Dichtelemente und/oder den
Kammertöpfen zu kleinen Abweichungen in den Abständen zwischen benachbarten Kammertöpfen.
Um einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen, ist es jedoch erforderlich, daß zumindest
die mit Schaufeln versehene Seite des Laufrades zu der benachbarten Gehäusewand bzw.
dem benachbarten Kammertopfboden einen sehr geringen Abstand aufweist. Auf der anderen
Seite ist eine Kollision des Laufrades mit der Gehäusewand oder einem benachbarten
Abdichttopf unbedingt zu vermeiden, da dies irreversible Schäden nach sich ziehen
kann. Um eine solche Kollision zu verhindern, ist es daher bei den bekannten Kreiselpumpen
in Paketklemmweise notwendig, den Spalt zwischen Laufrad und benachbarten nichtrotierenden
Teilen größer zu wählen, um eventuelle geometrische Toleranzen aufzufangen. Dies führt
jedoch zu einer nicht unerheblichen Herabsetzung des Wirkungsgrades.
[0005] Um den Wirkungsgrad zu erhöhen, sind daher bereits Kreiselpumpen mit geschlossenen
Laufrädern sowie abgedeckter Rückführstufenbeschaufelung eingesetzt worden. Zwar kann
durch diese Maßnahme der Wirkungsgrad in einen akzeptablen Bereich gebracht werden,
die Herstellung von geschlossenen Laufrädern sowie einer abgedeckten Rückführstufenbeschaufelung
ist jedoch sehr kosten- und zeitaufwendig.
[0006] Eine andere Ausführungsform einer bekannten Kreiselpumpe sieht einen Stützring vor,
der zwischen benachbarten Kammertöpfen angeordnet ist und eine zusätzliche Stützfunktion
übernimmt. Bei dieser Ausführungsform ist der O-Ring "gekammert". Das heißt, der O-Ring
wird von dem Stützring, der Außenwand des inneren Kammertopfes und der Innenwand des
äußeren Kammertopfes ummantelt. Durch diese Maßnahme kann der Einfluß von geometrischen
Toleranzen des Dichtelementes reduziert, aber nicht völlig unterbunden werden.
[0007] Je nach zu fördemdem Fluid, insbesondere aber in der Steriltechnik, kann es notwendig
sein, lediglich vollständig geschlossene Oberflächen innerhalb der Kreiselpumpe vorzusehen,
so daß eine gründliche rückstandslose Reinigung der Kreiselpumpe möglich ist. Insbesondere
in der Steriltechnik werden vollständig geschlossene Oberflächen mit einer maximalen
Oberflächenrauhigkeit zwischen 0,8 und 0,4 um verlangt. Geschlossene Laufräder sowie
abgedeckte Rückführstufenbeschaufelungen können jedoch nicht ohne erheblichen wirtschaftlichen
Aufwand mit geschlossenen Flächen hergestellt werden. Auch die Ausführungsform mit
gekammerten O-Ringen ist für den Sterilbereich nicht einsetzbar, da funktionsbedingt
Förderfluid bis zu dem O-Ring und damit in die Kammer eindringen kann.
[0008] Daher werden im Hochsterilbereich Pumpen nicht aus Walzstahl hergestellt, sondern
in wesentlichen Teilen aus dem Vollen gedreht, so daß offene Laufräder eingesetzt
werden können. Diese Herstellungsweise ist jedoch sehr aufwendig und vor allem kostspielig.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige
Kreiselpumpe zur Verfügung zu stellen, die die Verwendung von offenen Laufrädern erlaubt
und gegebenenfalls auch im Sterilbereich eingesetzt werden kann.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein kammerbildendes Teil einen
Anschlag aufweist, an dem sich das andere kammerbildende Teil abstützt, wobei der
Abstand der beiden kammerbildenden Teile durch die Abstützverbindung definiert ist.
Mit anderen Worten übernimmt bei der erfindungsgemäßen Kreiselpumpe das Dichtelement
keine Stützfunktion, sondern lediglich Dichtfunktion. Im zusammengesetzten Zustand
wird der Abstand von Kammer zu Kammer (Paketmaß) lediglich durch die kammerbildenden
Elemente, jedoch nicht durch das Dichtelement definiert. Da die kammerbildenden Elemente
sehr exakt gefertigt werden können, kann der Abstand zwischen Laufrad und benachbarten
nichtrotierenden Kammerwänden sehr klein gewählt werden, ohne daß die Gefahr einer
Kollision des Laufrades an den Kammerwänden entsteht. Es können daher offene Laufräder
eingesetzt werden, ohne daß es zu einer Herabsetzung des Wirkungsgrades kommt. Bei
der Montage der einzelnen Kammern bzw. Pakete ist auf den sicheren Sitz des Dichtelementes
zu achten, da dieses keinesfalls seine Dichtfunktion verlieren darf.
[0011] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Anschlag außerhalb des
durch das Dichtelement abgedichteten Volumens angeordnet ist.
[0012] Das Fördermedium kann daher nicht mit der Abstützverbindung in Kontakt treten, so
daß diese Verbindung für die hohen Anforderungen der Steriltechnik kein Problem darstellt,
da sie außerhalb des Fördermediumvolumens ist.
[0013] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der das Dichtelement so angeordnet
ist, daß es während des Betriebes der Kreiselpumpe mit dem Fluid in Kontakt tritt.
Dabei ist das Dichtelement vorzugsweise nicht gekammert, wie es beispielsweise bei
der oben beschriebenen Ausführungsform mit einem zusätzlichen Stützring der Fall war.
Zwar kann das Fördermedium dann ungehindert bis zu dem O-Ring heranreichen, es kann
jedoch auch wieder ungehindert von dem Dichtring abfließen, und eine Reinigung der
Pumpe kann rückstandsfrei erfolgen.
[0014] Eine besonders zweckmäßige Kreiselpumpe ist mehrstufig ausgebildet, wobei jede Stufe
eine Kammer aufweist, in der jeweils ein Laufrad angeordnet ist. Die Pumpleistung
der Kreiselpumpe kann durch die mehrstufige Ausbildung deutlich erhöht werden.
[0015] Besonders bevorzugt ist zumindest ein Teil der Laufräder offen ausgebildet. Dabei
wird unter offen verstanden, daß die Laufradkanäle einen im wesentlichen U-förmigen
Querschnitt haben. Durch die offene Ausführung der Laufräder können geschlossene Oberflächen
mit einer sehr geringen Oberflächenrauhigkeit erreicht werden, da Schweißnähte geschliffen
und poliert werden können, so daß den hohen Anforderungen der Steriltechnik genügt
werden kann. Die Kreiselpumpe kann dann als Sterilkreiselpumpe eingesetzt werden.
[0016] Eine zweckmäßige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, daß die Kammern
aus einer Gehäusewand und einem Kammertopf, aus einem ersten Kammertopf und dem Boden
eines zweiten Kammertopfes oder aus dem Boden eines Kammertopfes, einem Stützelement
sowie einer Gehäusewand gebildet werden. Dabei wird im allgemeinen die Kammer der
ersten Stufe aus der Pumpengehäusewand und einem ersten Kammertopf gebildet. Die folgenden
Stufen weisen Kammern auf, die jeweils aus einem Kammertopf und dem Boden des Kammertopfes
der vorherigen Stufe gebildet werden. Die letzte Stufe kann entweder ebenfalls aus
zwei aneinandergesetzten Kammertöpfen gebildet werden oder aus dem Boden des Kammertopfes
der vorhergehenden Stufe sowie einem Stützelement und der Gehäusewand.
[0017] Diese Paketbauweise hat den Vorteil, daß die einzelnen Kammern aus im wesentlichen
identischen Teilen hergestellt werden können. Laufräder und Kammertöpfe werden dann
einfach alternierend auf der Antriebswelle innerhalb des Pumpengehäuses montiert.
[0018] Besonders zweckmäßig ist eine Ausführungsform, bei der die Kammertöpfe aus tiefgezogenem
Blech hergestellt sind.
[0019] Dabei hat der Kammertopf vorzugsweise einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt
und einen Topfboden, wobei der Topfboden eine im wesentlichen zentrale Bohrung aufweist.
Die zentrale Bohrung dient dazu, das Fördermedium in den nächsten Kammertopf bzw.
die nächste Stufe zu leiten.
[0020] Besonders zweckmäßig ist es, wenn an der Innenseite des Kammertopfbodens eine vorzugsweise
offene Rückführbeschaufelung angeordnet ist; denn nur mit einer Rückführbeschaufelung
kann ein hoher Wirkungsgrad einer mehrstufigen Kreiselpumpe erzielt werden. Die Rückführbeschaufelung
dient unter anderem dazu, das von dem Laufrad nach außen gewirbelte und mit einem
Drall versehene Fördermedium aufzufangen und in Richtung der zentralen Öffnung zu
leiten. Dabei wird durch die spiralförmige Rückführbeschaufelung der Drall des Fördermediums
in kinetische Energie umgewandelt.
[0021] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der der Kammertopf einen nach innen
gewölbten Boden aufweist. Dies ist strömungstechnisch von großem Vorteil. Insbesondere
in der Steriltechnik ist es sehr vorteilhaft, wenn die Kreiselpumpe derart ausgebildet
ist, daß sie zumindest in einer Montageorientierung selbstentleerend ist.
[0022] Hierbei ist die Wölbung des Kammertopfes hilfreich. Wird nämlich die erfindungsgemäße
Pumpe derart orientiert, daß die Kammertöpfe mit dem Boden nach oben angeordnet sind,
so fließt nach dem Ausschalten der Kreiselpumpe sich noch im Pumpengehäuse befindliches
Fördermedium an den geneigten Flächen des Kammertopfes nach innen und kann so in die
vorherige Pumpenstufe gelangen. Dann fließt es auf der vorzugsweise ebenfalls geneigten
Seite des Laufrades, die keine Beschaufelung aufweist, wieder axial nach außen, bis
es auf die Außenfläche des darunterliegenden Kammertopfes trifft und an dieser wieder
radial nach innen geführt wird, bis es die vorherige Pumpenstufe erreicht.
[0023] Dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis das Fördermedium den Ansaugstutzen erreicht
und die Pumpe völlig verlassen kann.
[0024] Die Kammertopfwand ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß sie an ihrer Außenseite
einen Anschlag aufweist. An ihrer Innenseite weist sie hingegen vorzugsweise eine
umlaufende Nut auf. Diese Nut dient dazu, das Dichtelement, z. B. einen O-Ring, aufzunehmen.
[0025] Besonders bevorzugt ist die Kammertopfwand derart ausgebildet, daß sie sich mit zunehmendem
axialen Abstand von der Bodenwand vorzugsweise stufenartig erweitert. Dies geschieht
in der Weise, daß der obere Rand der Kammertopfwand einen Innendurchmesser hat, der
in etwa dem Außendurchmesser des unteren Abschnittes der Kammertopfwand des vorhergehenden
Abschnittes entspricht. Daher kann der Kammertopf mit seinem nach außen erweiternden
Abschnitt über den Kammertopfboden eines anderen Kammertopfes geschoben werden. Der
erweiterte Abschnitt ist so dimensioniert, daß er auf den Anschlag des darunterliegenden
Kammertopfes trifft.
[0026] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
sowie der dazugehörigen Figuren. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße dreistufige Kreiselpumpe und
- Fig. 2a und Fig. 2b
- eine Schnittansicht und eine Draufsicht des Blechtopfes von Fig. 1.
[0027] In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine erfindungsgemäße Kreiselpumpe gezeigt. Die Kreiselpumpe
besteht aus einem Gehäuse 9, einem Ansaugstutzen 1 und einer Auslauföffnung 2. Innerhalb
des Gehäuses 9 sind drei Laufräder 3, 3', 3" auf einer Welle 13 montiert. Zwischen
den Laufrädern 3, 3', 3" sind Kammertöpfe 4, 4' angeordnet. Die Kammertöpfe 4, 4'
sind aus tiefgezogenem Blech mit einer Dicke von etwa 4 mm hergestellt. Die Laufräder
3, 3', 3" weisen auf ihrer einen Seite eine spiralförmige Wand 6 auf, die die Laufradkanäle
bilden. Die Kammertöpfe 4, 4' besitzen an der Innenseite des Topfbodens ebenfalls
eine spiralförmige Wand 7, die als Rückführbeschaufelung dient.
[0028] Während des Fördervorganges wird die Antriebswelle 13, auf der die Laufräder 3, 3',
3" montiert sind, in Rotation versetzt. Durch die Rotation des ersten Laufrades 3
entsteht im Bereich des ersten Laufrades 3 eine Druckdifferenz zwischen radial innenliegenden
Bereichen und radial außenliegenden Bereichen. Dies führt dazu, daß Fördermedium über
den Ansaugstutzen 1 zentral in die Kreiselpumpe eingesaugt wird. Durch die Rotation
des ersten Laufrades 3 wird das Fördermedium aufgrund der Zentrifugalkraft radial
nach außen befördert. Das in Bewegung versetzte Fördermedium verläßt in radialer Richtung
nach außen das erste Laufrad 3 und erreicht den ringförmigen Bereich 14, in dem keine
Schaufeln angeordnet sind. In diesem Bereich wird die kinetische Energie des Fördermediums
in eine Druckdifferenz umgewandelt. Das Fördermedium bewegt sich nun axial in Richtung
des Pfeils in Fig. 1 und gelangt so in den Bereich des Bodens des Kammertopfes 4.
Da das Fördermedium durch die Rotation des Laufrades 3 mit einem Drall versehen ist,
wird es durch die spiralförmige Rückführbeschaufelung 7 aufgenommen. Die Rückführbeschaufelung
nutzt den Drall des Fördermediums aus, um das Fördermedium entlang der Innenwand des
Kammertopfes 4 radial nach innen zu führen. Der Kammertopf 4 weist eine zentrale Bohrung
12 auf, durch die das Fördermedium zu dem zweiten Laufrad 3' gelangen kann. Das Laufrad
3' gehört bereits zur zweiten Stufe der Kreiselpumpe. Der funktionelle Ablauf wiederholt
sich für jede einzelne Stufe. Nachdem das Fördermedium sämtliche Stufen durchlaufen
hat, wird es durch die Auslaßöffnung 2 aus der Pumpe abgegeben.
[0029] Zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Gedankens haben die Kammertöpfe 4, 4' eine
außergewöhnliche Form, die im Zusammenhang mit den Fig. 2a und 2b im Folgenden deutlich
gemacht wird.
[0030] Wie bereits erwähnt, ist der Kammertopf 4 aus einem tiefgezogenen Blech hergestellt
worden. Der Kammertopf besteht aus einem Boden und einer zylindrischen Wand. Wie deutlich
in Fig. 2 zu sehen ist, weist die zylindrische Wand des Kammertopfes 4 eine stufenartige
Erweiterung auf. An der Außenwand bildet sich dadurch der Anschlag 10. Auch die Innenwand
des Kammertopfes 4 erweitert sich. Im Bereich der Erweiterung ist eine umlaufende
Nut 11 in die Wand eingebracht, die der Aufnahme des O-Ringes 5 dient. Diese besondere
Form der zylindrischen Wand sorgt im zusammengesetzten Zustand für einen definierten
Abstand zwischen benachbarten Kammertöpfen 4, 4'.
[0031] Die erfindungsgemäße Dicht- und Stützfunktion soll nun anhand von Fig. 1 verdeutlicht
werden. Deutlich zu erkennen ist, daß der erste Kammertopf 4 eine Kammerwand aufweist,
die sich erweitert. In die Nut 11 der Kammerwand des ersten Kammertopfes 4 ist ein
O-Ring 5 eingesetzt. Der obere erweiterte Rand der Seitenwand des Kammertopfes stützt
sich auf dem Gehäuse 9 ab. In dem gezeigten Zustand wird der O-Ring 5 zwischen Gehäusewand
9 und Kammertopf 4 bereits zusammengedrückt, so daß er seine Dichtfunktion wahrnimmt.
Dennoch wird der Abstand zwischen Kammertopfboden 4 und Gehäuse 9 nicht durch den
O-Ring 5 bestimmt, sondern lediglich durch die axiale Länge der Seitenwandabschnitte
des Kammertopfes 4. An der Außenwand des Kammertopfes 4 ist aufgrund der Erweiterung
der Seitenwand ein Vorsprung 10 entstanden, der als Anschlag für das obere Ende des
nächsten Kammertopfes 4' dient. Auch dessen Seitenwand weist eine Erweiterung auf,
so daß die Seitenwand des zweiten Kammertopfes 4' im oberen Bereich einen Innendurchmesser
hat, der in etwa dem Außendurchmesser des unteren Bereiches der Seitenwand des ersten
Kammertopfes entspricht. Daher kann die Seitenwand des zweiten Kammertopfes 4' hülsenartig
über die Seitenwand des ersten Kammertopfes 4 geschoben werden, bis sich der äußere
Rand 15 der Seitenwand des zweiten Kammertopfes 4' auf dem Anschlag 10 der Seitenwand
des ersten Kammertopfes 4 abstützt. Der Kammertopf 4' ist so dimensioniert, daß in
diesem Zustand der O-Ring 5 zwischen erstem und zweitem Kammertopf 4 bzw. 4' bereits
belastet ist, so daß er seine Dichtfunktion wahrnimmt. Auch hier ist wesentlich, daß
der Abstand zwischen den beiden Kammertöpfen 4 und 4' nicht von geometrischen Toleranzen
des Dichtelementes 5 abhängt, sondern eindeutig durch den metallischen Kontakt des
äußeren Endes der Seitenwand des einen Kammertopfes am Anschlag 10 bestimmt wird.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform weist die letzte Stufe keinen Kammertopf auf.
Statt dessen ist ein Stützelement 8 vorgesehen, das sich aber zumindest an seiner
Innenseite ähnlich erweitert, wie dies die Kammertöpfe 4, 4' tun. Dadurch wird auch
bei der dritten Stufe die Dicht- und Stützfunktion von verschiedenen Teilen übernommen.
Während die Stützfunktion von dem definierten metallischen Kontakt zwischen dem Stützelement
8 und dem Anschlag 10 des zweiten Kammertopfes 4' gegeben ist, wird die Dichtfunktion
durch den zusammengepreßten O-Ring 5 erfüllt.
[0032] In der Stützvorrichtung von Fig. 2 ist besonders gut zu erkennen, daß der Boden des
Kammertopfes 4, 4' leicht nach innen gewölbt ist. Dies hat zum einen strömungstechnische
Vorteile, zum anderen bewirkt diese Maßnahme zusammen mit anderen konstruktiven Merkmalen,
daß die Kreiselpumpe, wenn sie so aufgestellt wird, daß die Antriebswelle vertikal
ausgerichtet ist, so daß der in Fig. 1 eingezeichnete Pfeil nach oben zeigt, selbstentleerend
ist. Nach dem Ausschalten der Kreiselpumpe kann nämlich im Innenraum der Kreiselpumpe
verbliebenes Fördermedium an den nach innen gewölbten Außenflächen der Böden der Kammertöpfe
4, 4' radial nach innen fließen und in die darunterliegende Stufe abfließen. Da auch
die Seite des Laufrades 3, 3', 3", die keine Schaufeln aufweist, leicht gegenüber
der Horizontalen geneigt ist, kann das Fördermedium unter dem Einfluß der Schwerkraft
auf dieser Seite des Laufrades radial nach außen fließen und dann auf den Boden des
darunterliegenden Kammertopfes 4, 4' treffen. Der beschriebene Ablauf wiederholt sich
so lange, bis das Fördermedium zurück in den Ansaugstutzen 1 gelangt.
[0033] An der Innenseite des Bodens des Kammertopfes 4, 4' ist die spiralförmige Rückführbeschaufelung
7 angebracht. Um eine optimale Beschaufelung zu erreichen, sollte die Anzahl der Rückführschaufeln
gleich der Schaufelzahl des Laufrades sein. Da die spiralförmigen Schaufeln 7 spaltfrei
eingeschweißt werden müssen, ist mit jeder Schaufel jedoch ein entsprechender Arbeits-
und Kosteneinsatz verbunden. Umfangreiche Tests haben überraschenderweise gezeigt,
daß, auch bei einer großen Anzahl von Schaufeln im Laufrad, nur vier Rückführschaufeln
zu einem sehr guten Ergebnis führen.
[0034] Bei der Herstellung des Kammertopfes 4, 4' wird vorzugsweise das folgende Verfahren
verwendet. Zunächst wird aus 4 mm dickem Edelstahlblech eine Blechronde mit der endgültigen
Form vorgezogen. Danach werden in die vorgezogene Ronde die Rückführschaufeln, vorzugsweise
vier Stück, eingeschweißt und im Nahtbereich mittels Schleifen und Polieren auf die
gewünschte Oberflächenqualität gebracht. Schließlich wird die so vorbereitete Ronde
zusammen mit den aufgeschweißten Schaufeln in einem zweiten Tiefziehbearbeitungsgang
in die endgültige Kontur gezogen.
[0035] Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform können alle Flächen frei zugänglich angeordnet
werden und sind daher spaltfrei und mit einer Oberflächenrauhigkeit von kleiner oder
gleich 0,8 bis 0,4 µm herstellbar.
1. Kreiselpumpe zum Befördern eines Fluids bestehend aus einem Gehäuse (9) mit einer
Eingangs- und einer Ausgangsöffnung (1, 2) mit einem Laufrad (3, 3', 3"), das in einer
Kammer auf einer Antriebswelle (13) drehbar gelagert ist, wobei die Kammer aus mindestens
zwei Teilen gebildet wird, zwischen denen ein Dichtelement (5) angeordnet ist, das
den Kammerinnenraum abdichtet, dadurch gekennzeichnet, daß ein kammerbildendes Teil einen Anschlag (10) aufweist, an dem sich das andere kammerbildende
Teil abstützt, so daß der Abstand der beiden kammerbildenden Teile durch die Abstützverbindung
definiert ist.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (10) außerhalb des durch das Dichtelement (5) abgedichteten Volumens
angeordnet ist.
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (5) so angeordnet ist, daß es während des Betriebes der Kreiselpumpe
mit dem Fluid in Kontakt tritt.
4. Kreiselpumpe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (5) offen liegt, d. h. nicht gekammert ist.
5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreiselpumpe mehrstufig ist, wobei jede Stufe eine Kammer aufweist, in der jeweils
ein Laufrad (3, 3', 3") angeordnet ist.
6. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufrad (3, 3', 3") ein offenes Laufrad (3, 3', 3") ist.
7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreiselpumpe eine Sterilkreiselpumpe ist.
8. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern aus einer Gehäusewand (9) und einem Kammertopf (4, 4'), aus einem ersten
Kammertopf (4') und dem Boden eines zweiten Kammertopfes (4) oder aus dem Boden eines
Kammertopfes (4'), einem Stützelement (8) sowie einer Gehäusewand (9) gebildet werden.
9. Kreiselpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Kammertopf (4, 4') aus tiefgezogenem Blech hergestellt ist.
10. Kreiselpumpe nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kammertopf (4, 4') einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt und einen
Topfboden aufweist, wobei der Topfboden eine im wesentlichen zentrale Bohrung (12)
hat.
11. Kreiselpumpe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Kammertopfbodens eine vorzugsweise offene Rückführbeschaufelung
(7) angeordnet ist.
12. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Kammertopf (4, 4') einen nach innen gewölbten Boden aufweist.
13. Kreiselpumpe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreiselpumpe selbstentleerend ist.
14. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die die Seitenwand des Kammertopfes an ihrer Außenseite den Anschlag (10) aufweist.
15. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammertopfwand an ihrer Innenseite eine umlaufende Nut (11) aufweist.
16. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich die im wesentlichen zylindrische Seitenwand des Kammertopfes ausgehend vom Kammertopfboden
und etwa auf halber axialer Höhe stufenartig erweitert.
17. Kreiselpumpe einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Erweiterung etwa der Wandstärke der Kammertopfwand entspricht, so daß
der erweiterte Abschnitt hülsenartig auf den nicht erweiterten Abschnitt eines benachbarten
Kammertopfes aufschiebbar ist.