[0001] Die Erfindung betrifft ein Rohr mit gedrallten Innenrippen, die zur Symmetrielängsachse
des Rohres rotationssymmetrisch verlaufen.
[0002] Ein bekanntes Rohr dieser Art gemäß dem DE-GM 74 22 107 weist an seiner Innenseite
mehrere mehrgängige schraubenartige Innenrippen auf, die eine geringe Breite b sowie
eine geringe radiale Erstreckung e aufweisen. Dabei soll die Breite b in einem Bereich
von 0,02 und 0,15 inch und die Höhe e in einem Bereich zwischen 0,0125 und 0,075 inch
liegen; d.h. das Größtmaß in beiden Bereichen beträgt unter der Annahme 1 inch = 25,4
mm bei der Breite b = 3,8 mm, bei der Höhe e = 1,9 mm, bei einem Innendurchmesser
von ca. 20,3 mm. Daraus folgt, daß sich in einem solchen von einem Fluid durchströmten
Rohr zwar aufgrund des Verhältnisses von Rohrinnendurchmesser zu den relativ kurzen
und im Querschnitt noppenartig ausgebildeten Innenrippen in der Nähe der Innenwand
den Wärmeübergang fördernde Turbulenzen ausbilden, es jedoch an einer zur Hauptströmrichtung
querverlaufenden Sekundärströmung fehlt und somit letztlich der Wärmeübergangseffekt
auf die Strömungsverhältnisse der Hauptströmung und auf die durch die Wandunebenheiten
ausgelösten Turbulenzen beschränkt bleibt.
[0003] Diesen Nachteil einer zu gringen Wärmeübertragungsfläche der Innenrippen hat offenkundig
der Erfinder der gattungsfremden DE 196 09 641 C2 erkannt und zu diesem Zweck ein
Rohr für die Kühlung von Betondecken mit Luft vorgeschlagen, welches mit erheblich
längeren geraden Innenrippen versehen ist, die sich radial von der Innenwandung des
Rohres in Richtung auf die Symmetrielängsachse erstrecken. Dieses Rohr ist jedoch
mit dem Nachteil behaftet, daß die Kernströmung, d.h. die Strömung durch den freien,
zentralen Raum in der Nähe der Symmetrielängsachse mit erheblichen Druckverlusten
behaftet ist und eine effektive Wärmeübertragung zwischen dieser Kernströmung und
der Rohrinnenwand dem Zufall überlassen bleibt, weil eine die Wärmeübertragung erhöhende
Strömung quer zur Hauptströmung nicht vorhanden ist. Die Strömung innerhalb einer
jeden von zwei benachbarten Rippenflanken und der Rohrinnenwand gebildeten Teilkammer
ist aufgrund der Wandreibung mit einer geringeren Geschwindigkeit als die Kernströmung
behaftet. Zudem ist der stoffliche Austausch zwischen der Kernströmung und der Strömung
in den einzelnen Kammern dem Zufall überlassen. Da diese Rippen infolge der herabgesetzten
Strömungsgeschwindigkeit in den Kammern den Wärmeübertragungskoeffizienten herabsetzen,
beruht ihre positive Wirkung ausschließlich auf einer Vergrößerung der Wärmeübertragungsfläche.
Das gleiche gilt für das gattungsfremde Rohr gemäß Fig. 2 der DE 27 03 341 C2.
[0004] Weiterhin ist aus der EP 0 582 835 A1 ein Wärmeübertrager bekannt geworden, der sich
aus mehreren, in ihrer Außenwandung abgestuften, gattungsfremden Rohren zusammensetzt,
in deren Innenraum weitere unterschiedlich konfigurierte Rohre mit unterschiedlichen
Abmessungen und Innenrippen konzentrisch angeordnet sind, die als Ölkühler dienen
sollen. Diese Wärmeübertragungsrohre sind neben ihrer aufwendigen Herstellung mit
dem Nachteil eines erheblichen Druckverlustes behaftet, weil auch dabei - soweit sie
überhaupt vorhanden ist - eine die Wärmeübertragung erhöhende Querströmung entweder
nicht oder nur zufällig entstehen kann und auf das innenliegende Rohr beschränkt bleibt.
[0005] Außer den vorgenannten Veröffentlichungen gibt es noch einen umfangreichen Stand
der Technik mit innenberippten Rohren, wie z.B. aus der DE-OS 24 02 942, der DE-33
34 964 A1 und der DE-OS 26 15 168, die aber allesamt Innenrippen mit den oben dargelegten
Nachteilen aufweisen. Da bei diesen eine Verdrallung fehlt, entsprechen sie nicht
der Gattung der in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Rohre.
[0006] Denn der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wärmeübertragungsrohr der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, welches sich gegenüber den bislang bekannten innenverrippten
Rohren durch eine erheblich bessere Wärmeübertragungsleistung auszeichnet und sich
zu diesem Zweck nicht nur einer Erhöhung der inneren Wärmeübertragungsfläche bedient,
sondern auch eine effektive Querströmung zwischen der Innenwandfläche des Rohres und
der Kernströmung in der Nähe der Symmetrielängsachse zur Wärmeübertragungserhöhung
gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
durch folgende Merkmale gelöst:
a) Die freien Enden der Innenrippen weisen zur Symmetrielängsachse des Rohres einen
gleichen Abstand a auf, der im Verhältnis zum Rohrinnendurchmesser d in einem Bereich
von 1:12 bis 1:3 liegt,
b) sämtliche Innenrippen verlaufen zur Symmetrielängsachse drallartig in gleicher
Richtung und mit gleicher Drallänge.
[0008] Durch diese Merkmale wird erstmalig ein Rohr geschaffen, welches aufgrund des geringen
Abstandes a zwischen 1/12 und 1/3 des Innendurchmessers des Rohres nicht nur eine
große Wärmeübertragungsfläche auf seiner Innenseite aufweist, sondern sich aufgrund
der Drallung der Innenrippen in jedem gedrallten Zwischenraum zwischen zwei benachbarten
Rippenflanken und der Rohrwandung einerseits und der durch den freien Raum in der
Nähe der Symmetrielängsachse strömenden Kernströmung andererseits eine Querströmung
mit relativ geringen Druckverlusten ausbildet, die für eine erhebliche Steigerung
der Wärmeübertragungsleistung zwischen der Kernströmung und der Rohrwand sorgt. Dieses
Wirkungsprinzip ist im gesamten Stand der Technik ohne Vorbild, sei es, daß nach dem
nächstkommenden Stand der Technik gemäß dem DE-GM 74 22 107 sich aufgrund der kurzen
noppenartigen Rippen keine ausgeprägte Querströmung, sondern nur eine erhöhte Turbulenz
im Wandbereich ausbilden kann oder sei es, daß die längeren Rippen gemäß dem Stand
der Technik keine Verdrallung aufweisen.
[0009] Bei der Ausbildung der Querschnittsform der Innenrippen gestattet die Erfindung mehrere
Ausführungsformen:
[0010] Nach einer ersten Ausführungsform bildet die Querschnittsform einer jeden Rippe ein
spitzes, gleichschenkeliges Dreieck mit gerade verlaufenden Schenkelseiten, dessen
Dreieckspitze mittels eines Radius abgerundet in die beiden Schenkelseiten übergeht,
wobei jeweils zwei benachbarte Innenrippen einen im Querschnitt trapezförmigen Zwischenraum
bilden. Diese Querschnittsform ist zwar grundsätzlich aus der DE 33 34 964 A1 bekannt,
jedoch verlaufen dort die Rippen ohne jeden Drall, so daß sie in Verbindung mit den
Verdrallungsmerkmalen des Anspruchs 1 nicht als bekannt zu bezeichnen sind.
[0011] Nach einer zweiten Ausführungsform weist die Querschnittsform einer jeden Innenrippe
des Rohres die Form eines Zahnes bei Zahnrädern mit konvex nach außen gewölbten Flanken
mit abgerundeter Zahnspitze auf, wobei zwei benachbarte Rippen einen im Querschnitt
U-förmigen Zwischenraum mit konkav eingefallenen Seitenflächen umgreifen. Diese Rippenform
ist besonders für Fluide großer Viskosität wie Öle geeignet.
[0012] Nach einer dritten vorteilhaften Ausführungsform weist die Querschnittsform einer
jeden Innenrippe ein gleichschenkeliges, spitzes Dreieck mit konkav nach innen einfallenden
Schenkeln und eine Halbkreisform an der Spitze auf, wobei jeweils zwei benachbarte
Innenrippen einen im Querschnitt trapezförmigen Zwischenraum U-förmig umgreifen, dessen
Trapezschenkel konvex nach außen gewölbt sind. Diese Rippenform findet bevorzugt Einsatz
bei der Durchströmung von Fluiden geringer Viskosität, wie sie beispielsweise Gase
aufweisen.
[0013] Sämtliche dieser unterschiedlichen Ausführungsformen der Innenrippen führen zu unterschiedlichen
Strömungen quer zur Kernströmung im Bereich der Symmetrielängsachse. Dabei wird vorteilhaft
die Anzahl der Rippen, die Steigung der Verdrallung, die Rippendicke und die Form
in Abhängigkeit von der Art des Fluids und dessen Strömungsgeschwindigkeit sowie vom
Druckabfall gestaltet, ohne dadurch den Erfindungsgedanken zu verlassen.
[0014] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden diese Rohre
in Massenfertigung mit ihren Innenrippen aus stranggepreßtem Aluminium oder Kupfer
bzw. aus extrudiertem Kunststoff hergestellt. Dabei zeichnen sich sowohl Aluminium
als auch Kupfer durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit aus.
[0015] Zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Kern- und Querströmung ist die Querschnittsgestaltung
des Rohres mit seinen Innenrippen und den Zwischenräumen über die gesamte Länge der
Verdrallung in jeder Querschnittsebene gleich.
[0016] Die Wanddicke des Rohres wird in Abhängigkeit vom Systemdruck ermittelt und liegt
vorteilhaft in einem Bereich zwischen 0,4 mm und 3 mm, wobei jedes Rohr mindestens
vier Innenrippen aufweist.
[0017] Um eine möglichst hohe Wärmeübertragungsleistung bei einem relativ geringen Druckverlust
zu erhalten, wird der Abstand a der freien Enden der Innenrippen von der Symmetrielängsachse
des Rohres bei Fluiden großer Viskosität, wie bei Ölen, größer und bei Fluiden mit
geringer Viskosität, wie Wasser und Gasen, geringer bemessen. Dadurch vergrößert sich
der Querschnitt der Kernströmung im Bereich des freien Querschnittes in der Nähe der
Symmetrielängsachse bei Fluiden großer Viskosität gegenüber Fluiden geringer Viskosität.
[0018] Erfindungsgemäß darf der freie Innenraum in der Nähe der Symmetrielängsachse in jedem
Rohr auf keinen Fall geschlossen werden. Dieser Raum muß mit den Kanälen zwischen
den Rippen kommunizieren. Aus diesem Grunde weisen in einer vorteilhaften Weiterbildung
die freien Enden der Innenrippen von der Symmetrielängsachse auch bei Fluiden geringer
Viskosität stets einen solchen Abstand a von dieser auf, daß zwischen dessen freien
Enden in jedem Querschnitt des Rohres ein Kernströmkanal erhalten bleibt. Aus diesem
Grund soll gemäß dem Merkmal a) des Hauptanspruchs dieser Abstand a nicht unter 1/12
des Rohrinnendurchmessers bemessen werden.
[0019] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Dabei
zeigen:
Fig. 1 den Querschnitt eines Rohres mit acht Innenrippen, welche die Querschnittsform
eines spitzen gleichschenkeligen Dreiecks aufweisen,
Fig. 2 eine weitere Querschnittsausbildung eines Rohres mit Innenrippen, von denen
eine jede die Querschnittsform eines Zahnes bei Zahnrädern mit konvex nach außen gewölbten
Flanken aufweist,
Fig. 3 eine dritte Querschnittsform eines Rohres, bei dem eine jede Innenrippe die
Querschnittsform eines gleichschenkeligen, spitzen Dreiecks mit konkav nach innen
einfallenden Schenkelseiten besitzt,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Rohres von Fig. 1 mit gestrichelt angedeuteter
Verdrallung der Innenrippen,
Fig. 5 das Rohr von Fig. 4 in teilweise aufgeschnittener Perspektivansicht mit durch
Pfeile angedeuteten Strömungen und
Fig. 6 eine beispielhafte Prinzipdarstellung eines Wärmeübertragers zum Einsatz der
Rohre gemäß den Figuren 1 bis 5.
[0020] In Fig. 1 ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rohres 1 dargestellt.
Dabei bildet die Querschnittsform einer jeden Rippe 2 ein spitzes, gleichschenkeliges
Dreieck mit gerade verlaufenden Schenkelseiten 2a, 2b, dessen Dreieckspitze 2c mittels
eines Radius r abgerundet in die beiden Schenkelseiten 2a, 2b übergeht. Jeweils zwei
benachbarte Innenrippen 2 bilden einen im Querschnitt trapezförmigen Zwischenraum
2d.
[0021] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 weist eine jede Innenrippe 3 des Rohres 1 die Form
eines Zahnes bei Zahnrädern mit konvex nach außen gewölbten Seitenflanken 3a, 3b mit
einer abgerundeten Zahnspitze 3c auf. Dabei umgreifen zwei benachbarte Rippen 3 einen
im Querschnitt U-förmigen Zwischenraum 3d mit konvex eingefallenen Seitenflächen,
die identisch mit der Form der Seitenflanken 3a, 3b der Rippen 3 sind.
[0022] In Fig. 3 ist eine weitere Querschnittsform offenbart. Dabei bildet der Querschnitt
einer jeden Innenrippe 4 ein gleichschenkeliges, spitzes Dreieck mit konkav nach innen
einfallenden Schenkelseiten 4a, 4b mit einer halbkreisförmigen Spitze 4c. Jeweils
zwei benachbarte Innenrippen 4 umgreifen U-förmig einen im Querschnitt trapezförmigen
Zwischenraum 4d, dessen Trapezschenkel konvex nach außen gewölbt sind und identisch
mit den Schenkelseiten 4a, 4b sind.
[0023] Jedes Rohr 1 ist mit mindestens vier Innenrippen 2, 3, 4, im vorliegenden Fall mit
jeweils acht Innenrippen 2, 3, 4 versehen. Die freien Enden 2c, 3c, 4c sind mit den
Spitzen der Querschnittsformen der einzelnen Innenrippen 2, 3, 4 identisch. Dabei
muß allerdings beachtet werden, daß die Spitzen sich auf den flächigen Querschnittskörper
eines Dreiecks, hingegen die freien Enden sich auf einen verdrallt zur Symmetrielängsachse
5 erstreckenden räumlichen Körper beziehen. Diese freien Enden 2c, 3c, 4c weisen zur
Symmetrielängsachse 5 des Rohres 1 einen Abstand a auf, der im Verhältnis zum Rohrinnendurchmesser
d in einem Bereich von 1 : 12 bis 1 : 3 liegt.
[0024] Und schließlich verlaufen sämtliche Innenrippen 2, 3, 4 gemäß der perspektivischen
Darstellung der Fig. 4 zur Symmetrielängsachse 5 drallartig in gleicher Drallrichtung,
hier z.B. nach links in Richtung des Pfeiles 6, und weisen die gleiche Drallänge L
auf. Unter dieser Drallänge versteht man die Länge, die zwischen einer vollständigen
360°-Drallung einer Rippe liegt, d.h. die Länge L zwischen zwei Schnittebenen, zwischen
denen nach einer 360°-Drallung eine jede Rippe wieder an der gleichen Stelle der ersten
Schnittebene liegt.
[0025] Die Rohre sind vorteilhaft entweder aus einem stranggepreßten Aluminium oder Kupfer
hergestellt oder in Kunststoff extrudiert.
[0026] Die Wanddicke d
1 des Rohres 1 ist abhängig vom Systemdruck und liegt in einem Bereich zwischen 0,4
mm und 3 mm.
[0027] Zur Vermeidung einer jedweden Strömungsunregelmäßigkeit ist die Querschnittskonfiguration
des Rohres 1 mit seinen Innenrippen 2, 3, 4 und den Zwischenräumen 2d, 3d, 4d über
die Länge L der Verdrallung in jedem Querschnitt gleich. Dadurch werden Drucksprünge
und unerwünschte Störeffekte unterbunden, so daß die Kernströmung 7 und jede Querströmung
8 in den Zwischenräumen 2d, 3d und 4d miteinander kommunizieren und sich gegenseitig
austauschen.
[0028] Es versteht sich, daß die Rohre 1 auch aus anderen als die in den Figuren 1 bis 3
dargestellten Rohre bestehen können, daß also statt der dort dargestellten acht Rippen
2, 3, 4 beispielsweise nur vier Rippen 2, 3, 4 oder mehr als acht Rippen im Innenraum
des Rohres 1 angeordnet sind. Denn die Anzahl der Rippen 2, 3, 4, die Länge L der
Verdrallung sowie die Dicke und Rippenform werden in Abhängigkeit von der Art des
Fluids und dessen Strömungsgeschwindigkeit sowie vom Druckabfall gestaltet. Dabei
gilt die allgemeine Strömungsregel, daß der Druckabfall um so größer ist, je enger
der freie Strömquerschnitt im Kernbereich sowie zwischen den Einzelrippen 2, 3, 4
ist, daß aber andererseits mit größerer Rippenanzahl und damit einhergehender größerer
Wärmeübertragungsfläche auch die Wärmeübertragungsleistung passiv steigt.
[0029] Bei dem erfindungsgemäßen Rohr 1 kommt aber der Verdrallung und der dadurch induzierten
Querströmung zwischen dem Kernbereich in der Nähe der Symmetrielängsachse 5 und der
Rohrinnenwandung 9 eine tragende Bedeutung zu. Diese ist in Fig. 5 veranschaulicht.
Um die Symmetrielängsachse 5 des Rohres 1 bildet sich im freien Strömquerschnitt zwischen
den Enden 2c, 3c, 4c der Rippen 2, 3, 4 eine Kernströmung 7, der aufgrund auch der
Verdrallung der Endbereiche, die mit den Enden der Spitzen 2c, 3c, 4c übereinstimmen,
ein Drall erteilt wird, der im dargestellten Fall ein Linksdrall ist, d.h. mit einer
Drehung in der Zeichenebene im Gegenuhrzeigersinn verbunden ist, wie es der Pfeil
6 der Figuren 4 und 5 ausweist. Aufgrund der Verdrallung der Rippen 2 bzw. 3, 4 bildet
sich in den Zwischenräumen 2d bzw. 3d, 4d eine Querströmung 8 aus, welche durch die
darin eingezeichneten Pfeile angedeutet ist. Infolge dieser Querströmung 8, d.h. durch
eine Strömung quer zur Symmetrielängsachse 5, findet ein äußerst intensiver Wärmetransport
zwischen der Kernströmung 7 und der Innenwandung 9 des Rohres 1 statt. Aufgrund der
hohen Wärmeleitfähigkeit λ des beispielsweise aus stranggepreßtem Aluminium oder Kupfer
hergestellten Rohres 1 von
209,3 W/(mK) Aluminium und
407,1 W/(mK) bei Kupfer erfolgt eine erhebliche Wärmeübertragungsleistung von
der Kernströmung 7 über die Querströmung 8 an die Innenseite 9 des Rohres 1 und von
dort weiter durch dessen Wand 10 mit der Dicke d
1 auf die Außenseite 11 statt.
[0030] Ein derartiges Rohr 1 findet beispielsweise Anwendung auf einem Rohrbündelwärmeübertrager
12, wie er in Fig. 6 dargestellt ist. Dabei tritt beispielsweise das Kühlmedium über
den Stutzen 13 in die Rohre 1 ein und verläßt diese durch den Austritt 14. Im Gegenstrom
tritt das beispielsweise zu kühlende Medium durch den Eintrittstutzen 15 an die Außenseite
11 der Rohre 1 ein und verläßt den Wärmeübertrager 12 in herabgekühltem Zustand durch
den Auslaßstutzen 16. Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Rohr 1 sowohl zur
Kühlung als auch zur Aufheizung von Fluiden Verwendung finden kann, je nachdem in
welcher Richtung der Wärmeübertragungsvorgang stattfinden soll. Dabei gilt die allgemeine
Regel, daß bei Fluiden mit großer Viskosität wie beispielsweise bei Ölen der Abstand
a der freien Enden 2c, 3c, 4c der Innenrippen 2, 3, 4 von der Symmetrielängsachse
5 des Rohres 1 größer als bei Fluiden mit geringer Viskosität, wie Wasser und Gasen,
zu bemessen ist.
Bezugszeichenliste:
[0031]
- Rohr
- 1
- Innenrippen
- 2, 3, 4
- Schenkelseiten der Innenrippe 2
- 2a, 2b
- Dreieckspitze
- 2c
- trapezförmiger Zwischenraum
- 2d
- Seitenflanken der Innenrippe 3
- 3a, 3b
- Zahnspitze
- 3c
- U-förmiger Zwischenraum
- 3d
- Schenkelseiten der Innenrippe 4
- 4a, 4b
- halbkreisförmige Spitze
- 4c
- Zwischenraum
- 4d
- Pfeil
- 6
- Kernströmkanal
- 7
- Querströmung
- 8
- Innenseite des Rohres 1
- 9
- Wand des Rohres 1
- 10
- Außenseite des Rohres 1
- 11
- Rohrbündelwärmeübertrager
- 12
- Eintritt in die Rohre 1
- 13
- Austritt
- 14
- Eintrittstutzen
- 15
- Auslaßstutzen
- 16
- Abstand der freien Enden 2c, 3c, 4c zur Symmetrielängsachse 5
- a
- Rohrinnendurchmesser
- d
- Wanddicke der Rohre 1
- d1
- Drallänge
- L
- Wärmeleitfähigkeit
- λ
- Radius
- r
1. Rohr mit mehreren gedrallten Innenrippen, die zur Symmetrielängsachse des Rohres rotationssymmetrisch
verlaufen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Die freien Enden (2c, 3c, 4c) der Innenrippen (2, 3, 4) weisen zur Symmetrielängsachse
(5) des Rohres (1) einen Abstand (a) auf, der im Verhältnis zum Rohrinnendurchmesser
(d) in einem Bereich von 1:12 bis 1:3 liegt,
b) sämtliche Innenrippen (2, 3, 4) verlaufen zur Symmetrielängsachse (5) drallartig
in gleicher Richtung (Pfeil 6) und mit gleicher Drallänge (L).
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsform einer jeden Innenrippe (2) ein spitzes, gleichschenkeliges Dreieck
mit gerade verlaufenden Schenkelseiten (2a, 2b) bildet, dessen Dreieckspitze (2c)
mittels eines Radius (r) abgerundet in die beiden Schenkelseiten (2a, 2b) übergeht,
wobei jeweils zwei benachbarte Innenrippen (2) einen im Querschnitt trapezförmigen
Zwischenraum (2d) bilden.
3. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsform einer jeden Innenrippe (3) des Rohres (1) die Form eines Zahnes
bei Zahnrädern mit konvex nach außen gewölbten Seitenflanken (3a, 3b) mit abgerundeter
Zahnspitze (3c) aufweist und zwei benachbarte Rippen (3) einen im Querschnitt U-förmigen
Zwischenraum (3d) mit konkav eingefallenen Seitenflächen umgreifen.
4. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsform einer jeden Innenrippe (4) ein gleichschenkeliges, spitzes Dreieck
mit konkav nach innen einfallenden Schenkelseiten (4a, 4b) und eine Halbkreisform
an der Spitze (4c) aufweist, wobei jeweils zwei benachbarte Innenrippen (4) einen
im Querschnitt trapezförmigen Zwischenraum (4d) U-förmig umgreifen, dessen Trapezschenkel
konvex nach außen gewölbt sind.
5. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (1) mit seinen Innenrippen (2, 3, 4) einteilig aus stranggepreßtem Aluminium
oder Kupfer, bzw. aus extrudiertem Kunststoff besteht.
6. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittskonfiguration des Rohres (1) mit seinen Innenrippen (2, 3, 4) und
den Zwischenräumen (2d, 3d, 4d) über die Länge (L) der Verdrallung in jeder Querschnittsebene
gleich ist.
7. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke (d1) des Rohres (1) in Abhängigkeit vom Systemdruck in einem Bereich zwischen 0,4 mm
und 3 mm liegt.
8. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es (1) mindestens vier Innenrippen (2, 3, 4) aufweist.
9. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Rippen (2, 3, 4), die Länge (L) der Verdrallung, die Dicke und Form
der Rippen (2, 3, 4) in Abhängigkeit von der Art des Fluids und dessen Strömungsgeschwindigkeit
sowie vom Druckabfall gestaltet ist.
10. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) der freien Enden (2c, 3c, 4c) der Innenrippen (2, 3, 4) von der Symmetrielängsachse
(5) des Rohres (1) bei Fluiden großer Viskosität, wie bei Ölen, größer als bei Fluiden
geringer Viskosität, wie Wasser und Gasen, bemessen ist.
11. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden (2c, 3c, 4c) der Innenrippen (2, 3, 4) von der Symmetrielängsachse
(5) auch bei Fluiden geringer Viskosität stets einen solchen Abstand (a) von dieser
aufweisen, daß zwischen dessen freien Enden (2c, 3c, 4c) in jeder Querschnittsebene
des Rohres (1) ein Kernströmkanal (7) gebildet ist.