[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen einer elektrischen Steckverbindung
mit einer Steckdose sowie ein Steckernetzteil.
[0002] Elektrische Steckverbindungen werden für eine große Anzahl von Geräten verwendet.
Insbesondere für die Stromversorgung von elektrischen Geräten, beispielsweise Notebook-Computern,
Mobiltelefonen, etc., werden hierbei Steckergeräte eingesetzt, d.h. Geräte, bei denen
an einem Gehäusekörper selbst direkt der Stecker, in diesem Fall bestehend aus zwei
Steckerkontaktstiften, vorgesehen ist. Beispielsweise bei einem Steckernetzteil ist
ein komplettes Netzteil, d.h. üblicherweise Transformator, Gleichrichter, etc. direkt
im Steckergehäuse selbst angebracht.
[0003] Wie bei allen elektronischen Geräten besteht auch für solche Steckergeräte, insbesondere
Steckernetzteile, der Wunsch, diese in immer kleineren Bauformen produzieren zu können.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die bekannten Vorrichtungen so weiterzubilden,
dass sie weniger Platz benötigen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Abhängige Ansprüche beziehen sich auf vorteilhafte Ausführungsformen.
[0006] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die vorstehenden Steckerkontakte
(beispielsweise zwei Steckerkontaktsrifte eines Euro-Norm-Steckers für Steckdosen
des Stromversorgungsnetzes) bereits zum großen Teil die Bauform und insbesondere die
Gesamtgröße des Steckers vorgeben. Dies gilt auch für einfache Stecker, bei denen
der Gehäusekörper lediglich aus einem Steckergshäuse besteht, an das eine Leitung
angeschlossen ist. Insbesondere wirkt sich dies jedoch bei Steckergeräten aus, bei
denen im Gehäusekörper bereits das Gerät - beispielsweise ein Netzteil - untergebracht
ist. Mit der Erfindung wird berücksichtigt, dass die vorstehenden Steckerkontakte
jedoch nicht benötigt werden, solange sich das Gerät nicht in Funktion befindet, d.h.
solange der Stecker nicht in eine Steckdose eingesteckt ist.
[0007] Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, dass der Steckerkontakt aus der vorstehenden
ersten Position in eine zweite Position bewegt, beispielsweise umgeklappt oder eingeschoben
werden kann, in der er weniger weit aus dem Gehäusekörper vorsteht.
[0008] Wenn ein entsprechender Stecker bzw. ein solches Steckergerät nicht benutzt, d.h.
nicht in die Steckdose eingesteckt ist, können der oder die Steckerkontakte in die
zweite (eingezogene) Position gebracht werden. Das Gerät hat dann entsprechend kleinere
Abmessungen, so dass Transport und Aufbewahrung vereinfacht sind.
[0009] Bevorzugt wird, dass der Steckkontakt in der zweiten Position mindestens zum Teil
im Gehäusekörper aufgenommen ist. Es kann jedoch auch ausreichen, den Steckerkontakt
lediglich an das Gehäuse anzuklappen, so dass er weniger weit vorsteht.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Steckerkontakt - bei einem herkömmlichen
Stromversorgungsstecker die beiden Kontaktstifte - zwischen der ersten und zweiten
Position umklappbar. Falls mehrere Steckerkontaktstifte vorhanden sind, können diese
einzeln umklappbar sein. Es ist auch möglich, dass die Kontakte an einem gemeinsamen
Vorderteil angebracht sind, das klappbar am Gehäuse befestigt ist, so dass beide Steckerkontaktstifte
gemeinsam umgeklappt werden.
[0011] Durch Umklappen des Steckerkontaktes kann dieser so an das Gehäuse angelegt werden,
dass insgesamt eine geringere Bauform entsteht. Es kann auch eine entsprechende Vertiefung,
z.B. eine Mulde am Gehäuse, vorgesehen sein, so dass der umgeklappte Steckerkontakt
ganz oder zum Teil im Gehäusekörper aufgenommen ist und nicht mehr vorsteht.
[0012] Vorteilhafterweise ist der Steckerkontakt in seiner ersten Position verriegelbar.
Erst nach Lösen dieser speziellen Verriegelung kann er in die zweite, eingezogene
Position bewegt werden. So wird ausreichende Funktionalität gewährleistet so dass
der Steckerkontakt beispielsweise nicht von selbst umklappt bzw. eingeschoben wird,
wenn er in eine Steckdose eingesteckt werden soll.
[0013] Die Verriegelung kann mit Hilfe einer Vielzahl dem Fachmann bekannten Verriegelungsmechanismen
erreicht werden, darunter beispielsweise bewegliche mechanische Sperrelemente oder
Rastmechanismen. Bevorzugt wird eine Verriegelung, die durch Ziehen an dem Steckkontakt
in Richtung vom Gehäusekörper weg lösbar ist. Hierbei können zusätzliche Betätigungselemente
entfallen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn hierbei der Steckkontakt mit einer vorgesehenen
Rückhaltekraft (die z.B. durch eine Feder aufgebracht werden kann) in die Verriegelungsposition
gegen das Herausziehen (und damit Entriegeln) gehalten ist, wobei die Rückhaltekraft
geringer ist als die Reibkraft, die sich beim Herausziehen des Steckkontaktes aus
der Steckdose ergibt. Hierdurch ist ein automatisches Entriegeln bzw. Einklappen möglich:
Beim Herausziehen aus der Steckdose wirkt die Reibkraft des Steckerkontaktes mit der
Steckdose auf den Steckerkontakt in Richtung vom Gehäuse weg, also in Entriegelungsrichtung.
Dadurch wird automatisch beim Herausziehen des Steckerkontaktes die Verriegelung gelöst.
Wenn beispielsweise der Klappmechanismus entsprechend federbelastet ist, klappt der
Steckerkontakt automatisch ein.
[0014] Eine andere Möglichkeit der Bewegung des Steckerkontaktes zwischen den beiden Positionen
ist es, diesen verschiebbar auszugestalten. Beispielsweise kann der Steckerkontakt
so ausgebildet sein, dass er in seiner Längsrichtung aus dem Gehäuse ausfahrbar ist
(erste Position), wenn der Stecker benutzt werden soll und entsprechend ganz oder
teilweise in das Gehäuse eingeschoben werden kann (zweite Position), wenn der Stecker
nicht benutzt wird. Im Gehäuse kann eine entsprechende Führung in Form einer Kulisse
vorgesehen sein. Beispielsweise bei einem Stromversorgungsstecker können die beiden
Steckerkontakte mit einer (isolierenden) Brücke verbunden und gemeinsam in einer Kulisse
geführt sein, so dass sie stets zusammen ein- und ausgeschoben werden können.
[0015] Nachfolgend werden zwei Ausführungsformen der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontansicht einer ersten Ausführungsform eines Steckergehäuses mit ausgeklappten
Steckerkontaktstiften;
- Fig. 1a
- eine Ansicht der ersten Ausführungsform eines Steckergehäuses in Richtung des Pfeils
A aus Fig. 1;
- Fig. 2
- eine Frontansicht der ersten Ausführungsform eines Steckergehäuses aus Fig. 1 mit
eingeklappten Steckerkontaktstiften;
- Fig. 2a
- eine Ansicht der ersten Ausführungsform eines Steckergshäuses aus Fig. 2 in Richtung
des Pfeils A;
- Fig. 3
- eine Frontansicht einer zweiten Ausführungsform eines Steckergehäuses mit ausgeschobenen
Steckerkontaktstiften;
- Fig. 4
- eine Frontansicht der zweiten Ausführungsform des Steckkontaktgehäuses mit eingeschobenen
Steckerkontaktstiften.
[0016] In Fig. 1 ist ein Steckergerät 10 dargestellt, das ein Gehäuse 12 mit unmittelbar
daran anschließendem Steckerteil 14 aufweist. Das Steckerteil 14 besteht aus einem
Steckervorderteil 16, aus dem zwei Steckerkontaktstifte 18 herausragen.
[0017] Bei dem Steckergerät 10 handelt es sich beispielsweise um ein Steckernetzteil. Das
Steckernetzteil wird mit dem Steckerteil 14 in eine Steckdose des Stromversorgungsnetzes
eingesteckt. Hierbei werden die vorstehenden Steckerkontaktstifte 18 in die Kontaktbuchsen
der Steckdose (nicht dargestellt) eingesteckt, so dass Kontakte 20 der Steckerkontaktstifte
18 mit den Kontaktbuchsen der Steckdose einen elektrischen Kontakt bilden. Das Gehäuse
12 enthält hierbei ein Netzteil, d.h. einen Netzspannungstransformator und - je nach
Anwendung - weitere Elektronik, z.B. Gleichrichter, Glättungskondensatoren und Spannungsregler.
[0018] Die Position der Steckkontaktstifte 18 ist auch aus Fig. 1a ersichtlich. Die Steckerkontaktstifte
18 stehen in ihrer Längsrichtung gerade aus dem Gehäuse 12 des Steckergerätes 10 hervor.
[0019] Die Steckerkontaktstifte 18 sind in der gezeigten ersten Ausführungsform klappbar.
Zum Einklappen der Steckerkontaktstifte 18 aus der in den Fig. 1 und 1a gezeigten
ersten Position, muss zunächst die Verriegelung gelöst werden. Ein Verriegelungsmechanismus
(nicht dargestellt) ist vorgesehen, so dass die Steckerkontaktstifte 18 in der in
Fig. 1 gezeigten ersten Position nicht ohne weiteres umklappen können.
[0020] Die Steckerkontaktstifte 18 sind in ihrer Längsrichtung axial beweglich. Hierbei
ist allerdings eine Feder vorgesehen, die eine Rückhaltekraft auf die Steckerkontaktstifte
bewirkt, so dass diese in der Verriegelungsposition bleiben, wenn keine größere Kraft
auf sie einwirkt.
[0021] Zum Lösen der Verriegelung werden beide Steckerkontaktstifte 18 gegen die Federkraft
jeweils in Richtung der Pfeile 22, also in ihrer Längsrichtung, aus dem Gehäuse 12
herausgezogen. Danach ist der Klappmechanismus entriegelt und die Steckerkontaktstifte
18 können in Richtung der Pfeile 24 an das Gehäuse 12 angeklappt werden.
[0022] Dieses Anklappen kann für jeden Kontaktstift einzeln von Hand ausgeführt werden,
indem der Kontaktstift herausgezogen (entriegelt) und dann umgeklappt wird. Bei der
dargestellten Auscührungsform geschieht das Einklappen der Steckerkontaktstifte 18
allerdings automatisch beim Herausziehen aus der Steckdose.
[0023] Wenn das Steckerteil 14 in der Steckdose aufgenommen ist, befinden sich die Kontakte
20 mit entsprechenden Kontaktbuchsen der Steckdose in einem Klemmkontakt. Beim Herausziehen
des Steckerteils 14 aus der Steckdose wirkt demnach eine Haltekraft auf die Steckerkontaktstifte
18, die diese in der Steckdose hält. Wird das Gehäuse 12 von der Steckdose entfernt,
werden die Steckerkontaktstifte 18 zunächst mit einer gewissen Haltekraft - entsprechend
der Reibung zwischen den Kontakten 20 und der Buchse der Steckdose - festgehalten
und so aus dem Gehäuse herausgezogen.
[0024] Durch die Reibkraft der Kontakte 20 in der Buchse der Steckdose wird die Rückhaltekraft
der Feder an den Steckerkontaktstiften 18 in der Vernegelungsposition überwunden.
Dies kann vom Fachmann leicht so vorgesehen werden, dass das automatische Einklappen
für im wesentlichen sämtliche Steckdosen funktioniert. Auch wenn die jeweilige Reibkraft
von Steckdose zu Steckdose unterschiedlich sein wird, kann der Fachmann leicht einen
so geringen Betrag der Rückhaltekraft einstellen, dass der Betrag der Reibungskraft
für jede noch der Norm entsprechende Steckdose höher liegen wird, andererseits aber
sich die Kontaktstifte nicht von selbst aus der Verriegelung lösen.
[0025] Die Steckerkontaktstifte 18 sind hierbei in Klapprichtung 24 federbelastet, so dass
sie nach der Entriegelung automatisch einklappen.
[0026] Die eingeklappte zweite Position der Steckerkontaktstifte 18 ist in Fig. 2 dargestellt.
Die Steckerkontaktstifte 18 sind an das Gehäuse 12 angeklappt, wobei sie in hierfür
vorgesehenen Mulden (nicht dargestellt) am Steckervorderteil 14 anliegen.
[0027] In Fig. 2a ist dargestellt, wie die in einem nur symbolisch dargestellten Gelenk
26 geklappten Steckerkontaktstifte 18 im Steckervorderteil 16 liegen.
[0028] Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt. In
Fig. 3 ist ein Steckergerät 10 mit einem Gehäuse 12 und daran direkt angebrachten
Steckervorderteil 16 mit Steckerkontaktstiften 18 dargestellt.
[0029] In dieser zeeiten Ausführungsform sind die Steckerkontaktstifte 18 im Steckervorderteil
16 verschiebbar gelagert. Sie können, wie in Fig. 3 dargestellt, in Richtung des Pfeils
28 in ihrer Längsrichtung in das Gehäuse 12 eingeschoben werden.
Innerhalb des Gehäuses 12 (nicht dargestellt) verbindet eine Brücke aus nicht leitendem
Material die beiden Steckerkontaktstifte, so dass diese nur als Einheit verschoben
werden können. Diese Einheit befindet sich in einer Kulissenführung (ebenfalls nicht
dargestellt), so dass die komplette Schiebebewegung geführt erfolgt.
[0030] Als manuelles Betätigungsmittel ist ein Schiebeknopf 30 vorgesehen, der zwischen
der in Fig. 3 gezeigten ersten Position und der in Fig. 4 gezeigten Position verschiebbar
ist. Der Schiebeknopf 30 ist hierbei mit der aus den beiden Steckerkontaktstiften
18 gebildeten Einheit innerhalb des Gehäuses verbunden, so dass beim Verschieben des
Schiebeknopfes 30 zwischen den beiden dargestellten Positionen die Steckerkontaktstifte
in das Gehäuse eingezogen werden.
[0031] Die zweite Position der Steckerkontaktstifte ist in Fig. 4 dargestellt. Hier sind
die Steckerkontaktstifte 18 fast vollständig in ihrer Längsrichtung in das Gehäuse
12 eingeschoben. Der Schiebeknopf 30 befindet sich in der zweiten Position.
[0032] Der Schiebeknopf 30 kann einen Verriegelungsmechanismus aufweisen, durch den er in
den beiden gezeigten Endpositionen verrastet und vor dem Verschieben durch Drücken
zunächst entriegelt werden muss.
1. Vorrichtung zum Herstellen einer elektrischen Steckverbindung mit einer Steckdose,
mit einem Gehäusekörper (12),
und mindestens einem Steckerkontakt (18) zum Einstecken in die Steckdose,
der in einer ersten Position aus dem Gehäusekörper (12) vorsteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steckerkontakt (18) in eine zweite eingezogene Position bewegbar ist, in der
er weniger weit aus dem Gehäusekörper (12) vorsteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
bei der der Steckerkontakt (18) in der zwiten Position mindestens zum Teil im Gehäusekörper
(12) aufgenommen ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der zwei Steckerkontaktstifte (18) zum Einstecken in eine Steckdose des Stromversorgungsnetzes
vorgesehen sind
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der der Steckerkontakt (18) zwischen der ersten und der zweiten Position umklappbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der der Steckerkontakt (18) in der ersten Position verriegelt ist, so dass er
nicht in die zweite Position bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der die Verriegelung lösbar ist durch Ziehen an dem Steckerkontakt (18) in Richtung
vom Gehäusekörper (12) weg.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
bei der der Steckerkontakt (18) mit einer Rückhaltekraft in der Ven-iegelungsposition
gehalten ist,
wobei die Rückhaltekraft geringer ist als die Reibkraft,
die beim Herausziehen des Steckerkontaktes (18) aus der Steckdose auf den Steckerkontakt
(18) wirkt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der der Steckerkontakt (18) verschiebbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
bei der der Steckerkontakt (18) in einer Kulisse geführt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
bei der zwei Steckerkontakte (18) vorgesehen sind, die gemeinsam in einer Kulisse
geführt und mit einer Brücke verbunden sind
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der die Bewegung des Steckerkontaktes (18) zwischen der ersten und der zweiten
Position durch ein manuelles Betätigungsmittel, insbesondere einen Druck- und/oder
Schiebeknopf (30) bewirkt wird.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei der der Steckerkontakt (18) in einem Steckervorderteil (16) angebracht ist,
wobei das Steckervorderteil (16) zusammen mit dem Steckerkontakt (18) klappbar am
Gehäuse (12) angebracht ist.
13. Steckernetzteil mit einer Steckvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11
und einem Netzteil,
wobei das Netzteil in dem Gehäusekörper (12) angeordnet ist.