[0001] Die Erfindung betrifft ein Kehrgerät mit einer im Wesentlichen horizontal zu einer
Kehrfläche angeordneten Kehrwalze und einem am Kehrgerät befestigten Sammelbehälter
für Kehrgut, insbesondere für Schmutz oder dergleichen, der eine der Kehrwalze zugewandte
Kehrkante aufweist.
[0002] Gattungsgemäße Kehrgeräte werden in vielen Bereichen eingesetzt, beispielsweise zur
Straßenreinigung, zur Reinigung von Böden in Fabrikhallen oder dergleichen. Problematisch
ist, wenn das Kehrgerät ein Hindernis, beispielsweise einen Straßenbordstein überwinden
muß. Dann ist es möglich, daß der Auffangbehälter nicht mehr fluchtend zur Kehrwalze
hin ausgerichtet ist und es kann dann vorkommen, dass das Kehrgut nicht mehr von der
Kehrwalze in den Auffangbehälter befördert wird. Auch kann es vorkommen, dass Kehrgut
wieder aus dem Auffangbehälter herausfällt, beispielsweise wenn sich der Auffangbehälter
am Hindernis verkantet und seine Öffnung zum Boden hin zeigt.
[0003] Aus der DE 196 17 986 A1 ist eine Kehrmaschine bekannt, bei der einer horizontal
zum Boden angeordneten Kehrwalze zwei gegenläufige rotierende Tellerbesen vorgelagert
sind. Die Kehrwalze übernimmt das von den Tellerbesen aufgekehrte Kehrgut und befördert
es in einen Sammelbehälter der Kehrmaschine.
Aufgabe und Lösung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kehrgerät zu schaffen, das einfach handhabbar ist
und gegenüber herkömmlichen Kehrgeräten verbesserte Kehreigenschaften besitzt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Kehrgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Kehrgerät zeichnet sich dadurch aus, dass die Kehrkante relativ
zur Kehrwalze derart beweglich ist, dass die vertikale Lage der Kehrkante bezüglich
der Kehrfläche unabhängig von der vertikalen Lage der Kehrwalze bezüglich der Kehrfläche
ist.
[0007] Als Kehrgerät im Sinne der Anmeldung werden alle zum Kehren von im Wesentlichen flächigen
Kehrflächen, beispielsweise Straßen, Wege, Böden, Dachflächen oder dergleichen geeigneten
Kehrvorrichtungen verstanden. Das Kehrgerät wird vorzugsweise von Hand geführt. Es
ist jedoch auch denkbar, dass wesentliche Teile des Kehrgeräts Teil einer fahrbaren
Kehrmaschine sind. Das Kehrgerät weist eine Kehrwalze auf, mittels derer das Kehrgut,
insbesondere Schmutz, Abfall, Staub, Dreck oder dergleichen in einen Sammelbehälter
befördert wird. Die Kehr-walze ist mit einer Vielzahl von Kehrborsten bestückt. Sie
wird vorzugsweise motorisch angetrieben, kann jedoch auch einen Eigenantrieb aufweisen,
beispielsweise mittels Antriebsrädern, die ggf. über ein Übersetzungsgetriebe eine
Drehbewegung auf die Kehrwalze einleiten. Die Kehrwalze ist vorzugsweise im Wesentlichen
horizontal zu einer Kehrfläche ausgerichtet. Der Sammel- oder Auffangbehälter für
das Kehr- gut weist zur Kehrwalze hin eine kehrflächennahe Kehrkante oder Kehrlippe
auf, über welche die rotierende Kehrwalze Schmutz in den Sammelbehälter befördert.
[0008] Die von der Höhe der Kehrwalze über dem Boden unabhängige Position der Kehrlippe
relativ zum Boden ermöglicht es, dass der auf eine normale Betriebsstellung der Kehrwalze
optimierte Abstand der Kehrlippe zum Boden auch erhalten bleibt, wenn die Kehrwalze
bei verstärkter Boden- Andruckkraft durch den Benutzer unter Deformation der Borsten
der Kehrwalze näher zum Boden hin rückt oder wenn der Abstand der Kehrwalze zum Boden
durch Abnutzung der Borsten geringer wird.
[0009] Vorzugsweise wird die Kehrkante bei Auftreffen auf ein Hindernis auf der Kehrfläche
durch den Widerstand am Hindernis nach oben angehoben. Ebenso kann die Kehrkante nach
oben ausweichen, wenn die Kehrwalze in Folge einer Druckkraft auf die Kehrwalze verformt
wird, beispielsweise wenn der Stiel entgegen der Kehrrichtung nach hinten gezogen
wird, oder die Kehrwalze stärker auf die Kehrfläche gepresst wird. Die Kehrkante bzw.
-lippe weicht dem Hindernis also aus, so dass ein Verkanten der Kehrkante an dem Hindernis
verhindert wird. Bevorzugt wird dies dadurch erreicht, dass die Kehrkante um die Kehrwalze
schwenkbar ist. Insbesondere ist die Kehrkante derart ausgebildet, dass sie im Wesentlichen
abstandsgleich, insbesondere tangential zu den Kehrborsten der Kehrwalze bewegbar
ist. Somit wird gewährleistet, dass die Kehrkante und die Kehrborsten immer ungefähr
den selben Abstand zueinander haben und beispielsweise ein Anlagebereich entsteht,
in dem die Kehrborsten über die Kehrkante streichen. Die Kehrkante ist vorzugsweise
im Wesentlichen fest am Sammelbehälter angebracht. Sie selbst ist jedoch bevorzugt
flexibel, beispielsweise ist die Kehrkante eine Kehrlippe aus gummielastischem Material.
[0010] Das erfindungsgemäße Kehrgerät zeichnet sich ferner dadurch aus, dass der Sammelbehälter
mit der Kehrkante beim Abheben des Kehrgerätes von der Kehrfläche eine Schwenkbewegung
ausführt, so dass seine Öffnung nach oben, von der Kehrfläche weg, weist. Dadurch
wird verhindert, dass der eingekehrte Schmutz oder dergleichen wieder herausfällt.
Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass der Sammelbehälter an der Kehrwalze,
insbesondere an einem Gehäuse der Kehrwalze, vorzugsweise über eine Art Zwischenhebel,
schwenkbar gelagert ist. Zur schwenkbaren Lagerung ist vorzugsweise eine gelenkige
Verbindung zwischen Sammelbehälter und Kehrwalze ausgebildet. Die Verbindung kann
insbesondere durch eine Hebelanordnung gegeben sein, welche vorzugsweise beidseitig
seitlich am Kehrgerät und Sammelbehälter verläuft. Dies hat den weiteren besonders
vorteilhaften Effekt, dass bei Anstoß der Kehrkante an eine Kante oder ein anderes
Hindernis im Kehrweg der Sammelbehälter mit der Kehrkantenseite nach oben schwenkt
und das Hindernis mühelos überwindet. Es sind vorzugsweise zwei insbesondere parallel
zueinander verlaufende Schwenkachsen vorgesehen, um die der Sammelbehälter schwenkbar
ist. Eine erste Schwenkachse ist vorzugsweise am Sammelbehälter in der Nähe der Kehrlippe
bzw. -kante angeordnet. Eine zweite Schwenkachse der Verbindung ist auf Seiten des
Kehrgerätes vorzugsweise um mindestens 120° bezüglich der Kehrwalzenachse gegen die
Position der Kehrlippe versetzt und insbesondere annähernd diametral zur Kehrlippe
bezüglich der Kehrwalzenachsen an dem Kehrgerät angeordnet. Die diametrale Anordnung
der beiden Schwenkachsen ermöglicht die annähernd tangentiale Bewegung der Kehrlippe
zu den Kehrborsten. Eine tangentiale Bewegung ergibt sich auch für eine Anordnung,
bei welcher die kehrgeräteseitige Schwenkachse mit der Kehrwalzenachse zusammenfällt.
Eine von der Kehrwalzenachse getrennte Schwenkachse auf Seiten des Kehrgerätes ermöglicht
aber eine besonders vorteilhafte und bequem handhabbare Griffanordnung für eine getrennte
Handhabung des Schmutzbehälters losgelöst von dem Kehrgerät.
[0011] Der Sammelbehälter ist an seinem der Kehrwalze abgewandten Ende gegen den Boden durch
Gleitflächen, Kufen oder vorzugsweise durch Bodenräder abgestützt. Am kehrwalzenseitigen
Ende ist das Kehrgerät vorzugsweise durch die Kehrwalze selbst abgestützt. Die Kehrwalze
kann also eine Art elastische Stützwalze als vordere Abstützung für das Kehrgerät
bilden. Es kann ein definierter Abstand der Kehrkante zum Boden über weitere Stützmittel
am Behälter zum Boden hin in einem der Kehrkante nahen Bereich eingestellt oder einstellbar
sein. Beispielsweise kann die Kehrlippe höhenverstellbar am Sammelbehälter gelagert
sein. Der optimale Abstand der Kehrlippe zum Boden kann auch gleich Null sein, wobei
dann eine Abstützung des kehrwalzenseitigen, offenen Endes des Schmutzbehälters vorzugsweise
über die Kehrlippe selbst erfolgt. Dies ermöglicht ferner, dass auch feiner Staub
und Dreck, der ansonsten unter dem Spalt zwischen Kehrkante und Kehrfläche hindurchgelangt,
in den Sammelbehälter befördert wird.
[0012] Der Sammelbehälter kann vom Kehrgerät lösbar und getrennt handhabbar sein. Dafür
kann ein Bügel, insbesondere ein Metallbügel vorgesehen sein, der drehbeweglich in
das Gehäuse, insbesondere in eine nach oben offene Aufnahme des Gehäuses einhängbar
ist und aus dieser nach oben abgehoben werden kann, wobei der Bügel zugleich als Haltegriff
für den Sammelbehälter dient.
[0013] Das Kehrgerät kann bevorzugt auch mit verbundenem Sammelbehälter in hängender Position
aufbewahrt werden. Durch die gelenkige Verbindung zwischen Sammelbehälter und Kehrwalze
schwenkt der Sammelbehälter beim Abheben des Kehrgerätes nach unten unterhalb der
Kehrwalze, so dass, wenn das Kehrgerät beispielsweise an einer Wand aufgehängt wird,
der Sammelbehälter nicht senkrecht von dieser absteht, sondern parallel dazu angeordnet
ist.
[0014] Die vorstehenden und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der
Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für
sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für
sich schutzfähige Ausführungen darstellen können. Die Unterteilung der Anmeldung in
einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die unter diesen gemachten
Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf das erfindungsgemäße Kehrgerät;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf das Kehrgerät, wobei in gestrichelten Linien eine um ca. 90°
zur Ausgangsposition versetzte Position des Sammelbehälters dargestellt ist und
- Fig. 3
- eine Vorderansicht auf das Kehrgerät, insbesondere auf die Kehrwalze;
- Fig. 4
- eine dreidimensionale Ansicht des Kehrgerätes;
- Fig. 5
- eine weitere Seitenansicht des Kehrgerätes.
[0016] Wie in den Figuren 1, 4 und 5 dargestellt besteht das Kehrgerät 11 im Wesentlichen
aus einem Stiel 12, einem Motorgehäuse 13 mit darin untergebrachtem Motor (nicht dargestellt)
zum Antreiben einer Kehrwalze 14, der Kehr-walze 14 und einem Sammelbehälter 15.
[0017] Das erfindungsgemäße Kehrgerät 11 ist handgeführt, wozu der Stiel 12 dient. Der Stiel
12 ist ein Metallrohr, das starr mit dem Motorgehäuse 13 verbunden ist. Das Motorgehäuse
13 besteht aus zwei Kunststoffhalbschalen (Figur 3), die den Motor umschließen. Die
beiden Kunststoffhalbschalen sind mittels Schrauben 16 miteinander verbunden. Das
Motorgehäuse 13 ist ebenfalls starr mit einem Kehrwalzengehäuse 17 verbunden. Das
Kehrwalzengehäuse 17 umschließt die Kehrwalze 14 im Wesentlichen halbkreisbogenförmig.
Die Kehr-walze 14 ist in ihrer Walzenmitte gelagert und wird dort motorisch angetrieben.
Die Kehrwalze 14 ist mit einer Vielzahl von Kehrborsten 18 bestückt. Als Borstenmaterial
eignen sich beispielsweise Kunstfaserborsten, insbesondere solche aus Polyamid. Der
mittige Antrieb der Kehrwalze sowie die über die beidseitigen Enden 19, 20 der Kehrwalze
14 schräg auch in axialer Richtung hinausstehenden Kehrborsten 18 (Figur 3) erlauben
ein dichtes Heranfahren des Kehrgerätes auch an schwer zugängliche bzw. reinigbare
Kanten und Ecken. Die Kehrborsten 18 sind entlang der Mittelachse 21 der Kehrwalze
14 in wellenförmig verlaufenden Reihen angeordnet. Der Borstenbesatz der Kehrwalze
14 wird lediglich in der Walzenmitte durch die Lager- bzw. Antriebseinheit 22 der
Kehrwalze 14 unterbrochen.
[0018] An dem schildförmigen Kehrwalzengehäuse 17 ist eine als Schwenklager ausgebildete
erste Schwenkachse 23 in Form von zwei nach oben offenen Lagergabeln 24 ausgebildet.
Die Lagergabeln 24 sind einstückig mit dem Kehrwalzengehäuse verbunden. Gegebenenfalls
kann in diesem Bereich eine Verstärkung vorgesehen sein, um die einwirkenden Kräfte
aufzunehmen. Vorzugsweise ist das Kehrwalzengehäuse 17 ein Spritzgießteil an dem die
Lagergabeln 24 angeformt wurden. In diese Lagergabeln 24 ist ein horizontaler Rohrabschnitt
26 eines vorzugsweise metallenen Griffbügels 25 eingehängt, welcher an den Seiten
des Kehrgerätes 11 die Kehrborsten 18 der Kehrwalze 14 bogenförmig umgreift und daher
den Kehrbereich seitlich nicht beschränkt. Der Griffbügel 25 führt zu einer zweiten
Schwenkachse 27 an einem Sammelbehälter 15 des Kehrgerätes 11.
[0019] Der Sammelbehälter 15 ist bevorzugt aus einem kostengünstigen, leichten Kunststoffmaterial
hergestellt. Er ist in einem hinteren, von der Kehrwalze 14 abgewandten Bereich durch
Bodenräder 28 gegen eine Kehrfläche 29 abgestützt. Zu den Kehrborsten 18 der Kehrwalze
hin, weist der Sammelbehälter 15 eine parallel zur Mittelachse 21 der Kehrwalze 14
verlaufende, durchgehende, als Kehrlippe ausgebildet Kehrkante 30 auf. Die Kehrlippe
befindet sich entweder auf oder dicht über der Kehrfläche 29. Es kann auch eine Vorrichtung
(nicht dargestellt) vorgesehen sein, mit der sich der Abstand der Kehrlippe zu der
Kehrfläche 29 einstellen läßt. Der Griffbügel 25 ist an einem Vorsprung 32 an der
Unterseite 31 des Sammelbehälters 15 in der Nähe der Kehrlippe eingehängt.
[0020] Der zur Kehrlippe hin gewandte Abschnitt des Vorsprungs 31 ist dazu gabelförmig ausgebildet
und bildet dabei die Schwenklager für die zweite Schwenkachse 27. Die beiden horizontalen
Schwenkachsen 23, 27 verlaufen parallel zueinander und sind diametral zur Mittelachse
21 der Kehrwalze 14 hin, einander gegenüberliegend angeordnet. Die zu den Kehrborsten
hin weisende Öffnung 33 des Sammelbehälters 15 ist komplementär zu dem bogenförmigen
Kehrwalzengehäuse 17 ausgebildet und liegt in einer Stellung, in der die vorsprungsfreie
Unterseite 31 des Sammelbehälters 15 parallel zur Kehrfläche 29 angeordnet ist, an
dem Kehrwalzengehäuse 17 an.
[0021] Zur Abstützung des Motorgehäuses 13 kann eine Stielabstützung (nicht dargestellt)
vorgesehen sein, wobei durch das Eigengewicht des Kehrgerätes 11 und des Stieles 12
das Kehrgerät 11 in dieser Position auf den Kehrborsten 18 der Kehrwalze 14 einerseits
und auf den Bodenrädern 28 andererseits aufsteht und der Stiel 12 schräg nach oben
aufgerichtet ist. Bei Verzicht auf die Stielabstützung ergibt sich eine besonders
flache Bauform, welche insbesondere für die hängende Aufbewahrung besonders platzsparend
ist.
Funktion
[0022] Zunächst wird die Kehrwalze 14 in Rotation versetzt. Dabei wird gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel die Drehbewegung von einem Motor, der in dem Motorgehäuse 13 untergebracht
ist, erzeugt und über ein Getriebe an der Walzenmitte der Kehrwalze 14 eingeleitet.
Die Rotationsrichtung der Kehrwalze 14 verläuft entgegen dem Uhrzeigersinn, so dass
die Kehrborsten 18 auf die Kehrlippe zubewegt werden und Schmutz über die Kehrlippe
in das Innere des hohlen Sammelbehälters 15 befördert wird. Trifft das Kehrgerät 11
auf ein Hindernis, so weicht die Kehrlippe und der Sammelbehälter 15 nach oben aus.
Dabei wird der Griffbügel 15 ein Stück entgegen dem Uhrzeigersinn um das erste, am
Kehrwalzengehäuse 17 ausgebildete Schwenklager 23 verschwenkt. Der am zweiten Schwenklager
27 schwenkbar gelagerte Sammelbehälter 15 wird wiederum derart verschwenkt, dass seine
Öffnung 33 nach oben von der Kehrfläche 29 weg weist. Der Sammelbehälter 15 und die
Kehrlippe werden also schräg nach oben angestellt und überwinden somit das Hindernis,
ohne Öffnung nach unten.
[0023] Der Stiel 12 kann weiter aufrecht gestellt werden, wobei die gelenkige Verbindung
zwischen dem Motorgehäuse 13 und dem Sammelbehälter 15 dafür sorgt, dass der Sammelbehälter
15 gemeinsam mit der Kehrwalze 14 verfahren wird und dabei die Kehrlippe immer boden-
und borstennah geführt bleibt. Durch Druck des Benutzers auf den Stiel 12 kann der
Andruck der Kehrborsten 18 auf die Kehrfläche 29 verstärkt werden, beispielsweise
um auch Fugen auszukehren, wobei der Abstand der Mittelachse 21 der Kehrwalze 14 zur
Kehrfläche 29 verringert wird. Die Position des Sammelbehälters 15, insbesondere der
Kehrlippe bezüglich der Kehrfläche 29 bleibt unverändert.
[0024] Wie in Figur 2 in gestrichelten Linien dargestellt, schwenkt der Griffbügel 25 beim
Anheben des Kehrgerätes 11 im Uhrzeigersinn mit dem Sammelbehälter nach unten. Gleichzeitig
wird der Sammelbehälter 15 um die zweite Schwenkachse 27 mit seiner Öffnung 33 nach
oben verschwenkt, so dass kein Schmutz herausfallen kann. Mittels des Griffbügels
25 kann der nach unten hängende Sammelbehälter 15 leicht aus dem Schwenklager 23 gehoben
und zur Entsorgung des Schmutzes bzw. des Abfalls separat gehandhabt werden. Das Kehrgerät
11 kann in hängender Position mit nach unten hängendem Sammelbehälter 15 besonders
platzsparend aufbewahrt werden, insbesondere bei flacher Ausführungsform des Sammelbehälters
15 ohne Stielabstützung.
[0025] Das Kehrgerät kann also mit einer motorisch angetriebenen horizontalen Kehrwalze
sowie mit einem mit dem Kehrgerät verbundenen Schmutzbehälter versehen sein, welcher
eine der Kehrwalze zugewandte Kehrkante aufweist und welcher unabhängig von der Höhenposition
der Kehrwalze auf der zu kehrenden Fläche abgestützt und so mit der Kehrwalze bzw.
einem dieser tragenden Gehäuse verbunden ist. Die Position der Kehrkante bezüglich
des Bodens kann unabhängig von einer Höhenveränderung der Kehrwalze bezüglich des
Bodens in der Betriebsstellung sein. Der Schmutzbehälter kann über eine Hebelverbindung
mit der Kehrwalze bzw. dem Gehäuse verbunden sein, welche um eine erste Schwenkachse
an Kehrwalze oder Gehäuse und um eine zweite Schwenkachse am Schmutzbehälter schwenkbar
ist. Die Verbindung des Schmutzbehälters mit dem Kehrgerät kann derart sein, dass
die Kehrkante bei Auftreffen auf ein Hin- dernis auf der zu kehrenden Fläche durch
den Widerstand am Hindernis nach oben angehoben wird. Der Schmutzbehälter kann vom
Kehrgerät lösbar und getrennt gehandhabt werden. Die Hebelanordnung kann durch einen
in das Gehäuse eingehängten Bügel gebildet sein. Der Schmutzbehälter kann durch Anhängen
des Bügels aus dem Gehäuse von dem Kehrgerät getrennt werden. Beim Abheben des Kehrgerätes
von der zu kehrenden Fläche kann der Schmutzbehälter mit nach oben weisender Öffnung
nach unten schwenken. Das Kehrgerät kann mit verbundenem Schmutzbehälter in hängender
Position aufbewahrt werden, wobei dabei der Schmutzbehälter unterhalb der Kehrwalze
hängt.
1. Kehrgerät mit einer im Wesentlichen horizontal zu einer Kehrfläche (29) angeordneten
Kehrwalze (14) und einem am Kehrgerät (11) befestigbaren Sammelbehälter (15) für Kehrgut,
insbesondere für Schmutz oder dergleichen, der eine der Kehrwalze (14) zugewandte
Kehrkante (30) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrkante (30) relativ zur Kehrwalze (14) derart beweglich ist, dass die vertikale
Lage der Kehrkante (30) bezüglich der Kehrfläche (29) unabhängig von der vertikalen
Lage der Kehrwalze (14) bezüglich der Kehrfläche (29) ist.
2. Kehrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrkante (30) derart ausgebildet ist, dass sie beim Auftreffen auf ein Hindernis
auf der Kehrfläche (29) und/oder bei einer Verformung der Kehrwalze (14), insbesondere
beim Einleiten einer Druckkraft auf die Kehrwalze, nach oben, von der Kehrfläche (29)
weg ausweicht.
3. Kehrgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrkante (30) um die Kehrwalze (14) schwenkbar ist, wobei insbesondere die Kehrkante
(30) derart ausgebildet ist, dass sie im Wesentlichen abstandsgleich, insbesondere
tangential zu an der Kehrwalze (14) ausgebildeten Kehrborsten (18) bewegbar ist.
4. Kehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrkante (30) im Wesentlichen fest an dem Sammelbehälter (15) angebracht, jedoch
gegebenenfalls selbst flexibel ist.
5. Kehrgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter (15) mit der Kehrkante (30) beim Abheben des Kehrgerätes von der
Kehrfläche (29) eine Schwenkbewegung ausführt, so dass seine Öffnung (33) nach oben,
von der Kehrfläche (29) weg, weist.
6. Kehrgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter (15) an der Kehrwalze (14), insbesondere an einem Kehrwalzengehäuse
(17), vorzugsweise über einen Zwischenhebel schwenkbar gelagert ist.
7. Kehrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur schwenkbaren Lagerung eine gelenkige Verbindung zwischen Sammelbehälter (15)
und Kehrwalze (14) ausgebildet ist, wobei die Verbindung vorzugsweise zwei insbesondere
parallel zueinander verlaufende Schwenkachsen (23, 27) aufweist, um die der Sammelbehälter
(15) schwenkbar ist.
8. Kehrgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Schwenkachse (23) der Verbindung am Sammelbehälter (15) in der Nähe der
Kehrkante (30) ausgebildet ist und eine zweite Schwenkachse (27) an der Kehrwalze
(14), insbesondere am Kehrwalzengehäuse (17) ausgebildet ist.
9. Kehrgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwenkachse (27) um mindestens 120° bezüglich einer Mittelachse (21)
der Kehrwalze (14) gegen die Position der Kehrkante (30) versetzt, insbesondere diametral
gegenüberliegend zur ersten Schwenkachse (23) angeordnet ist.
10. Kehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter (15) vom Kehrgerät (11) lösbar und getrennt handhabbar ist.
11. Kehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Ausbildung der gelenkigen Verbindung ein mit dem Sammelbehälter (15) verbundener
Bügel (25), insbesondere ein Metallbügel, vorgesehen ist, der drehbeweglich in das
Kehrwalzengehäuse (17) der Kehrwalze (14) einhängbar ist.
12. Kehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrwalze (14) eine elastische Stützwalze als vordere Abstützung für das Kehrgerät
bildet.
13. Kehrgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kehrgerät (11) mit verbundenem Sammelbehälter (15) in hängender Position aufbewahrbar
ist, wobei insbesondere der Sammelbehälter (15) unterhalb der Kehrwalze (14) hängt.