(19)
(11) EP 1 179 371 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.02.2002  Patentblatt  2002/07

(21) Anmeldenummer: 01111734.8

(22) Anmeldetag:  15.05.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B05B 15/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.07.2000 DE 10033616

(71) Anmelder: Merkenschlager, Thomas
D-90408 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Merkenschlager, Thomas
    D-90408 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Vorbehandlungsanlage zur Sprüh-Vorbehandlung


(57) Bei einer Vorbehandlungsanlage zur Sprüh-Vorbehandlung von in einer nachgeordneten Beschichtungsanlage zu beschichtenden Gegenständen (7), wobei jeweils eine Mehrzahl derartiger Gegenstände (7) und Halteeinrichtungen (6) an einer Transporteinrichtung (3) angeordnet ist und von der Transporteinrichtung (3) taktweise nacheinander einer Mehrzahl von Sprüh-Vorbehandlungseinrichtungen mit Auffangwannen (1) für das Behandlungsmedium zugeführt wird, wobei die Auffangwannen (1) unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind, und wobei im Bereich der Kanten zwischen zwei Auffangwannen (1) eine unter Freigabe des Transportweges aus diesem heraus bewegbare Trenneinrichtung (15) vorgesehen ist, ist vorgesehen, daß in die Trennelemente (15) eine Sprühdüsen-Anordnung integriert ist, die zusammen mit den Trennelementen (15) anhebbar und absenkbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorbehandlungsanlage zur Sprüh-Vorbehandlung von in einer nachgeordneten Beschichtungsanlage zu beschichtenden Gegenständen, wobei jeweils eine Mehrzahl derartiger Gegenstände und Halteeinrichtung an einer Transporteinrichtung angeordnet ist und von der Transporteinrichtung taktweise nacheinander einer Mehrzahl von Sprüh-Vorbehandlungseinrichtungen mit Auffangwannen für das Behandlungsmedium zugeführt wird, wobei die Auffangwannen unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind, und wobei im Bereich der Kanten zwischen zwei Auffangwannnen eine unter Freigabe des Transportweges aus diesem herausbewegbare Trenneinrichtung vorgesehen ist.

[0002] Eine derartige Vorbehandlungsanlage wird in EP 0 505 694 beschrieben. Dort sind Trennelemente in Form von gegenüber schwachen Laugen und Säuren beständigen Vorhängen bzw. Rollos vorgesehen. Diese Trennelemente sind mit ihrer Unterkante mit dem Bereich zwischen zwei Auffangwannen bzw. mit dem Randbereich der jeweils äußersten Auffangwanne verbunden. Aufwickelwellen sind mit dem entgegengesetzten Endbereich der Trennelemente verbunden und ihrerseits im Bereich der Decke über Seilzüge gelagert. Die Enden der Wickelwellen sind jeweils an einem horizontalen Träger drehbar angeordnet, wobei die jeweils beiden horizontalen Träger an einer Halteeinrichtung beiderseits geführt sind und mittels eines Seilzuges und eines zugeordneten Motors anhebbar und absenkbar sind.

[0003] Weiterhin sind im Bereich jeder Wanne Sprühdüsen angeordnet, welche an einer rechteckigen, ringförmig geschlossenen Leitung ausgebildet sind, wobei jede Leitung einen zentralen Zufluß aufweist. Die Ringleitungen sind über außerhalb der jeweiligen Wanne vorgesehene Lager an Halteeinrichtungen mittels motorischer Antriebe in vertikaler Richtung verfahrbar, so daß die zu behandelnden Gegenstände in vertikaler Richtung gesehen von allen Seiten besprüht und auf diese Weise Sprühschatten vermieden werden.

[0004] Solche Vorbehandlungsanlagen haben sich in der Praxis außerordentlich bewährt, weil sie einen sehr kompakten, platzsparenden Aufbau ermöglichen und auch eine wirtschaftliche Vorbehandlung vergleichsweise kleiner Chargen möglich ist.

[0005] Die ursprünglich vorgesehenen folienartigen Trennelemente können bei manchen Anwendungsfällen den Nachteil aufweisen, daß beim Aufwickeln die beiden Folienseiten miteinander in Berührung kommen, so daß es beispielsweise bei der Abtrennung von sauren gegen basische Bäder zu Reaktionen, also z.B. einer Salzbildung, kommt, so daß sich Ablagerungen ausbilden können und die Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird.

[0006] Zur Vermeidung dieser Problematik ist es aus DE 29 717 515 UI bekannt, die Trenneinrichtungen ziehharmonikaartig zusammenfaltbar auszubilden, wobei bei diesem Zusammenfalten die einzelnen ziehharmonikaartig verbundenen Trennelementabschnitte jeweils nur so gegeneinander zu liegen kommen, daß eine Berührung zwischen Trennelementen, die unterschiedlichen Bädern zugewandt sind, vermieden wird. Unabhängig von dieser Ausgestaltung der Trennelemente ist es gemäß diesem Stand der Technik aber ebenfalls noch vorgesehen, daß Sprühdüsen gesondert angeordnet und angetrieben sind.

[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der in Betracht stehenden Art noch kompakter, einfacher und kostengünstiger aufzubauen.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Trennelemente eine Sprühdüsenanordnung integriert ist, die zusammen mit den Trennelementen anhebbar und absenkbar ist.

[0009] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Sprühdüsen über die Höhe und Breite der Trennelemente weitgehend gleichmäßig verteilt sind, um auf diese Weise eine möglichst gleichmäßige Besprühung zu gewährleisten. Die Sprühdüsen können während des Sprühvorgang - wie dies herkömmlicherweise der Fall ist - trotzdem noch mit kleiner Amplitude auf- und abbewegt werden.

[0010] Günstigerweise sind Sprühdüsen auf beiden Seiten der Trenneinrichtung angeordnet, wenn die Trenneinrichtung nicht randseitig, sondern zwischen zwei benachbarten Wannen angeordnet ist.

[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Trenneinrichtungen aus einer Mehrzahl von horizontal verlaufenden, ziehharmonikaartig über Gelenke verbundenen Lamellen gebildet.

[0012] Diese können mit einem Überzug, z.B. eine Kunststoff-Folie versehen sein, welche einerseits die Leitungen für die Spritzdüsen und die Spritzdüsen festlegt und andererseits gleichzeitig auch die gelenkige Verbindung zwischen den Lamellen herstellt.

[0013] An den einzelnen Lamellen können seitlich abwechselnd auf der einen und der anderen Seite Stäbe befestigt sein, die dafür sorgen, daß beim Einfahren der Trenneinrichtung eine definierte, saubere Faltung stattfindet.

[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine schematische Seitenansicht bzw. Schnittdarstellung,
Fig. 2
eine Aufsicht einer erfindungsgemäße Vorbehandlungsanlage,
Fig. 3
eine Detaildarstellung der Trennelemente gemäß einer ersten Ausführungsform und
Fig. 4
eine Detaildarstellung der Trennelemente gemäß einer zweiten Ausführungsform.


[0015] Eine in der Zeichnung dargestellte Vorbehandlungsanlage umfaßt eine Mehrzahl von Auffangwannen 1, wobei in der Zeichnung der Einfachheit halber nur vier Wannen 1a bis 1d dargestellt sind, obwohl für die meisten praktischen Anwendungen mehrere derartige Wannen, z.B. sieben solcher Wannen vorgesehen sind.

[0016] In der Praxis kann z.B. eine erste Wannen zum Beiz-Entfetten mittels einer schwach alkalischen Lösung, eine zweite Wanne zum Spülen mit Wasser, eine dritte Wanne zum Dekapieren (Neutralisieren) für schwache, z.B. 10%-ige Schwefelsäure, eine vierte Wanne zum Spülen, eine fünfte Wanne zum Chromatisieren mit schwacher Chromsäure, eine sechste Wanne zum Spülen mit vollentsalztem Wasser und eine siebente Wanne zum Reinspülen vorgesehen sein.

[0017] Im Bereich der Decke 2 des Gebäudes, in dem die erfindungsgemäße Anlage untergebracht ist, ist eine Transporteinrichtung 3 vorgesehen, welche Schienen 4 umfaßt, auf welchen motorisch taktweise angetriebene Träger 5 laufen, an welchen ebenfalls nur schematisch angedeutete Halteeinrichtungen 6 für die daran hängenden, zu behandelnden Gegenstände 7 angebracht sind.

[0018] Die Transporteinrichtung 3 transportiert die Halteeinrichtungen 6 in Richtung des Pfeils 8 in Fig. 1 taktweise derart, daß die Halteeinrichtungen 6 jeweils über einer Wanne 1 für die Dauer einer nachfolgend noch zu beschreibenden Sprühbehandlung verbleiben, um dann jeweils wieder einen weiteren Transportschritt, z.B. von der Wanne 1a zur Wanne 1b, weitertransportiert zu werden.

[0019] An Haltestangen 18 sind ziehharmonikaartig zusammenfaltbare Trennelemente 15 angeordnet, welche beispielsweise durch eine Folie gebildet sind, welcher unter Ausbildung von Faltlinien umgebogen und mit einer Schweißnaht versehen ist, wobei es zudem vorgesehen sein kann, daß die Schweißnähte eine Art Hohlsaum ausbilden, in welchen jeweils eine Metallstange eingeschoben ist, so daß aufgrund des Gewichts dieser Stangen das selbsttätige Zusammenfalten beim Absenken der Haltestangen 19 begünstigt wird. Überdies kann vorgesehen sein, daß die einzelnen Lamellen eine Bohrung aufweisen, durch die eine Art Führungsfaden geführt ist.

[0020] An den Trennelementen 15 sind über die gesamte Höhe verteilt Ringleitungen 10 mit Sprühdüsen 11 angeordnet, welche beispielsweise durch den Folienüberzug festgelegt sind. Hierdurch ist es möglich, die zu behandelnden Gegenstände ohne Sprühschatten über ihre gesamte Länge zu besprühen.

[0021] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind die Trenneinrichtungen 15 als Folien ausgebildet, wobei wiederum Haltestangen 18 zur Erzielung einer definierten Faltung vorgesehen sind. Auch hier sind an der Trenneinrichtung 15 Ringleitungen 10 mit Sprühdüsen 11 über die Höhe verteilt angeordnet.

[0022] Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Anlage arbeitet also so, daß in der Ausgangsposition die Haltestangen 18 mit den Leitungen 10 abgesenkt sind bis in den Bereich unterhalb des unteren Endes 25 der Halteeinrichtungen 6. Dementsprechend können die Halteeinrichtungen 6 mit den zu behandelnden Gegenständen 7 in den Bereich der Wannen 1 taktweise von einer Wanne 1a zu einer Wanne 1b bzw. 1c bzw. 1d verfahren werden. Nachdem die Transporteinrichtung 3 nach einer derartigen taktweisen Transportbewegung zum Stillstand gekommen ist, werden die Haltestangen 18 mit dem Träger 21 nach oben gefahren, so daß die Trennelemente 15 zwischen deren Unterkante 16 und der nach oben bewegten, in Fig. 1 in ihrer oberen Endlage dargestellten Haltestange 18 aufgefaltet werden. Damit ist trotz der räumlichen Nähe zweiter benachbarter Auffangwannen 1 der Raum oberhalb derselben hermetisch von der jeweils benachbarten Wanne getrennt.

[0023] Es können nun die Leitungen 10 mit den Sprühdüsen 9 aktiviert werden, so daß die Gegenstände 7 aus unterschiedlichen Winkeln, und damit sehr gleichmäßig, besprüht werden. Zur Erzielung einer noch stärkeren Vergleichmäßigung können die Düsen auf- und abbewegt werden. Danach werden die Haltestangen 18 wieder abgesenkt, wobei die Trennelemente 15 zusammengefaltet werden.

[0024] Die Transporteinrichtung 3 kann nun einen weiteren taktweisen Transportschritt veranlassen.

[0025] Dementsprechend ist es aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung möglich, auf engstem Raum eine sehr intensive Behandlung vorzunehmen.


Ansprüche

1. Vorbehandlungsanlage zur Sprüh-Vorbehandlung von in einer nachgeordneten Beschichtungsanlage zu beschichtenden Gegenständen, wobei jeweils eine Mehrzahl derartiger Gegenstände und Halteeinrichtungen an einer Transporteinrichtung angeordnet ist und von der Transporteinrichtung taktweise nacheinander einer Mehrzahl von Sprüh-Vorbehandlungseinrichtungen mit Auffangwannen für das Behandlungsmedium zugeführt wird, wobei die Auffangwannen unmittelbar benachbart zueinander angeordnet sind, und wobei im Bereich der Kanten zwischen zwei Auffangwannen eine unter Freigabe des Transportweges aus diesem heraus bewegbare Trenneinrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Trennelemente eine Sprühdüsen-Anordnung integriert ist, die zusammen mit den Trennelementen anhebbar und absenkbar ist.
 
2. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen über die Höhe und Breite der Trennelemente verteilt sind.
 
3. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen auf beiden Seiten der Trenneinrichtungen angeordnet sind.
 
4. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtungen aus einer Mehrzahl von horizontal verlaufenden, ziehharmonikaartig über Gelenke verbundene, zusammenfaltbare Lamellen gebildet ist.
 
5. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen von einer Folie überzogen sind, welche einerseits die Leitungen für die Spritzdüsen herstellt und andererseits eine gelenkige Verbindung zwischen den Lamellen schafft.
 
6. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den einzelnen Lamellen seitlich abwechselnd auf der einen und auf der anderen Seite Stäbe befestigt sind.
 




Zeichnung