[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorbehandlungsanlage zur Sprüh-Vorbehandlung
von in einer nachgeordneten Beschichtungsanlage zu beschichtenden Gegenständen, wobei
jeweils eine Mehrzahl derartiger Gegenstände und Halteeinrichtung an einer Transporteinrichtung
angeordnet ist und von der Transporteinrichtung taktweise nacheinander einer Mehrzahl
von Sprüh-Vorbehandlungseinrichtungen mit Auffangwannen für das Behandlungsmedium
zugeführt wird, wobei die Auffangwannen unmittelbar benachbart zueinander angeordnet
sind, und wobei im Bereich der Kanten zwischen zwei Auffangwannnen eine unter Freigabe
des Transportweges aus diesem herausbewegbare Trenneinrichtung vorgesehen ist.
[0002] Eine derartige Vorbehandlungsanlage wird in EP 0 505 694 beschrieben. Dort sind Trennelemente
in Form von gegenüber schwachen Laugen und Säuren beständigen Vorhängen bzw. Rollos
vorgesehen. Diese Trennelemente sind mit ihrer Unterkante mit dem Bereich zwischen
zwei Auffangwannen bzw. mit dem Randbereich der jeweils äußersten Auffangwanne verbunden.
Aufwickelwellen sind mit dem entgegengesetzten Endbereich der Trennelemente verbunden
und ihrerseits im Bereich der Decke über Seilzüge gelagert. Die Enden der Wickelwellen
sind jeweils an einem horizontalen Träger drehbar angeordnet, wobei die jeweils beiden
horizontalen Träger an einer Halteeinrichtung beiderseits geführt sind und mittels
eines Seilzuges und eines zugeordneten Motors anhebbar und absenkbar sind.
[0003] Weiterhin sind im Bereich jeder Wanne Sprühdüsen angeordnet, welche an einer rechteckigen,
ringförmig geschlossenen Leitung ausgebildet sind, wobei jede Leitung einen zentralen
Zufluß aufweist. Die Ringleitungen sind über außerhalb der jeweiligen Wanne vorgesehene
Lager an Halteeinrichtungen mittels motorischer Antriebe in vertikaler Richtung verfahrbar,
so daß die zu behandelnden Gegenstände in vertikaler Richtung gesehen von allen Seiten
besprüht und auf diese Weise Sprühschatten vermieden werden.
[0004] Solche Vorbehandlungsanlagen haben sich in der Praxis außerordentlich bewährt, weil
sie einen sehr kompakten, platzsparenden Aufbau ermöglichen und auch eine wirtschaftliche
Vorbehandlung vergleichsweise kleiner Chargen möglich ist.
[0005] Die ursprünglich vorgesehenen folienartigen Trennelemente können bei manchen Anwendungsfällen
den Nachteil aufweisen, daß beim Aufwickeln die beiden Folienseiten miteinander in
Berührung kommen, so daß es beispielsweise bei der Abtrennung von sauren gegen basische
Bäder zu Reaktionen, also z.B. einer Salzbildung, kommt, so daß sich Ablagerungen
ausbilden können und die Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird.
[0006] Zur Vermeidung dieser Problematik ist es aus DE 29 717 515 UI bekannt, die Trenneinrichtungen
ziehharmonikaartig zusammenfaltbar auszubilden, wobei bei diesem Zusammenfalten die
einzelnen ziehharmonikaartig verbundenen Trennelementabschnitte jeweils nur so gegeneinander
zu liegen kommen, daß eine Berührung zwischen Trennelementen, die unterschiedlichen
Bädern zugewandt sind, vermieden wird. Unabhängig von dieser Ausgestaltung der Trennelemente
ist es gemäß diesem Stand der Technik aber ebenfalls noch vorgesehen, daß Sprühdüsen
gesondert angeordnet und angetrieben sind.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der in Betracht
stehenden Art noch kompakter, einfacher und kostengünstiger aufzubauen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Trennelemente eine
Sprühdüsenanordnung integriert ist, die zusammen mit den Trennelementen anhebbar und
absenkbar ist.
[0009] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Sprühdüsen über die Höhe und Breite der
Trennelemente weitgehend gleichmäßig verteilt sind, um auf diese Weise eine möglichst
gleichmäßige Besprühung zu gewährleisten. Die Sprühdüsen können während des Sprühvorgang
- wie dies herkömmlicherweise der Fall ist - trotzdem noch mit kleiner Amplitude auf-
und abbewegt werden.
[0010] Günstigerweise sind Sprühdüsen auf beiden Seiten der Trenneinrichtung angeordnet,
wenn die Trenneinrichtung nicht randseitig, sondern zwischen zwei benachbarten Wannen
angeordnet ist.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Trenneinrichtungen aus einer Mehrzahl
von horizontal verlaufenden, ziehharmonikaartig über Gelenke verbundenen Lamellen
gebildet.
[0012] Diese können mit einem Überzug, z.B. eine Kunststoff-Folie versehen sein, welche
einerseits die Leitungen für die Spritzdüsen und die Spritzdüsen festlegt und andererseits
gleichzeitig auch die gelenkige Verbindung zwischen den Lamellen herstellt.
[0013] An den einzelnen Lamellen können seitlich abwechselnd auf der einen und der anderen
Seite Stäbe befestigt sein, die dafür sorgen, daß beim Einfahren der Trenneinrichtung
eine definierte, saubere Faltung stattfindet.
[0014] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht bzw. Schnittdarstellung,
- Fig. 2
- eine Aufsicht einer erfindungsgemäße Vorbehandlungsanlage,
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung der Trennelemente gemäß einer ersten Ausführungsform und
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung der Trennelemente gemäß einer zweiten Ausführungsform.
[0015] Eine in der Zeichnung dargestellte Vorbehandlungsanlage umfaßt eine Mehrzahl von
Auffangwannen 1, wobei in der Zeichnung der Einfachheit halber nur vier Wannen 1a
bis 1d dargestellt sind, obwohl für die meisten praktischen Anwendungen mehrere derartige
Wannen, z.B. sieben solcher Wannen vorgesehen sind.
[0016] In der Praxis kann z.B. eine erste Wannen zum Beiz-Entfetten mittels einer schwach
alkalischen Lösung, eine zweite Wanne zum Spülen mit Wasser, eine dritte Wanne zum
Dekapieren (Neutralisieren) für schwache, z.B. 10%-ige Schwefelsäure, eine vierte
Wanne zum Spülen, eine fünfte Wanne zum Chromatisieren mit schwacher Chromsäure, eine
sechste Wanne zum Spülen mit vollentsalztem Wasser und eine siebente Wanne zum Reinspülen
vorgesehen sein.
[0017] Im Bereich der Decke 2 des Gebäudes, in dem die erfindungsgemäße Anlage untergebracht
ist, ist eine Transporteinrichtung 3 vorgesehen, welche Schienen 4 umfaßt, auf welchen
motorisch taktweise angetriebene Träger 5 laufen, an welchen ebenfalls nur schematisch
angedeutete Halteeinrichtungen 6 für die daran hängenden, zu behandelnden Gegenstände
7 angebracht sind.
[0018] Die Transporteinrichtung 3 transportiert die Halteeinrichtungen 6 in Richtung des
Pfeils 8 in Fig. 1 taktweise derart, daß die Halteeinrichtungen 6 jeweils über einer
Wanne 1 für die Dauer einer nachfolgend noch zu beschreibenden Sprühbehandlung verbleiben,
um dann jeweils wieder einen weiteren Transportschritt, z.B. von der Wanne 1a zur
Wanne 1b, weitertransportiert zu werden.
[0019] An Haltestangen 18 sind ziehharmonikaartig zusammenfaltbare Trennelemente 15 angeordnet,
welche beispielsweise durch eine Folie gebildet sind, welcher unter Ausbildung von
Faltlinien umgebogen und mit einer Schweißnaht versehen ist, wobei es zudem vorgesehen
sein kann, daß die Schweißnähte eine Art Hohlsaum ausbilden, in welchen jeweils eine
Metallstange eingeschoben ist, so daß aufgrund des Gewichts dieser Stangen das selbsttätige
Zusammenfalten beim Absenken der Haltestangen 19 begünstigt wird. Überdies kann vorgesehen
sein, daß die einzelnen Lamellen eine Bohrung aufweisen, durch die eine Art Führungsfaden
geführt ist.
[0020] An den Trennelementen 15 sind über die gesamte Höhe verteilt Ringleitungen 10 mit
Sprühdüsen 11 angeordnet, welche beispielsweise durch den Folienüberzug festgelegt
sind. Hierdurch ist es möglich, die zu behandelnden Gegenstände ohne Sprühschatten
über ihre gesamte Länge zu besprühen.
[0021] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform sind die Trenneinrichtungen 15 als
Folien ausgebildet, wobei wiederum Haltestangen 18 zur Erzielung einer definierten
Faltung vorgesehen sind. Auch hier sind an der Trenneinrichtung 15 Ringleitungen 10
mit Sprühdüsen 11 über die Höhe verteilt angeordnet.
[0022] Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Anlage arbeitet also so, daß in der
Ausgangsposition die Haltestangen 18 mit den Leitungen 10 abgesenkt sind bis in den
Bereich unterhalb des unteren Endes 25 der Halteeinrichtungen 6. Dementsprechend können
die Halteeinrichtungen 6 mit den zu behandelnden Gegenständen 7 in den Bereich der
Wannen 1 taktweise von einer Wanne 1a zu einer Wanne 1b bzw. 1c bzw. 1d verfahren
werden. Nachdem die Transporteinrichtung 3 nach einer derartigen taktweisen Transportbewegung
zum Stillstand gekommen ist, werden die Haltestangen 18 mit dem Träger 21 nach oben
gefahren, so daß die Trennelemente 15 zwischen deren Unterkante 16 und der nach oben
bewegten, in Fig. 1 in ihrer oberen Endlage dargestellten Haltestange 18 aufgefaltet
werden. Damit ist trotz der räumlichen Nähe zweiter benachbarter Auffangwannen 1 der
Raum oberhalb derselben hermetisch von der jeweils benachbarten Wanne getrennt.
[0023] Es können nun die Leitungen 10 mit den Sprühdüsen 9 aktiviert werden, so daß die
Gegenstände 7 aus unterschiedlichen Winkeln, und damit sehr gleichmäßig, besprüht
werden. Zur Erzielung einer noch stärkeren Vergleichmäßigung können die Düsen auf-
und abbewegt werden. Danach werden die Haltestangen 18 wieder abgesenkt, wobei die
Trennelemente 15 zusammengefaltet werden.
[0024] Die Transporteinrichtung 3 kann nun einen weiteren taktweisen Transportschritt veranlassen.
[0025] Dementsprechend ist es aufgrund der erfindungsgemäßen Lösung möglich, auf engstem
Raum eine sehr intensive Behandlung vorzunehmen.
1. Vorbehandlungsanlage zur Sprüh-Vorbehandlung von in einer nachgeordneten Beschichtungsanlage
zu beschichtenden Gegenständen, wobei jeweils eine Mehrzahl derartiger Gegenstände
und Halteeinrichtungen an einer Transporteinrichtung angeordnet ist und von der Transporteinrichtung
taktweise nacheinander einer Mehrzahl von Sprüh-Vorbehandlungseinrichtungen mit Auffangwannen
für das Behandlungsmedium zugeführt wird, wobei die Auffangwannen unmittelbar benachbart
zueinander angeordnet sind, und wobei im Bereich der Kanten zwischen zwei Auffangwannen
eine unter Freigabe des Transportweges aus diesem heraus bewegbare Trenneinrichtung
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Trennelemente eine Sprühdüsen-Anordnung integriert ist, die zusammen mit den
Trennelementen anhebbar und absenkbar ist.
2. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen über die Höhe und Breite der Trennelemente verteilt sind.
3. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen auf beiden Seiten der Trenneinrichtungen angeordnet sind.
4. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenneinrichtungen aus einer Mehrzahl von horizontal verlaufenden, ziehharmonikaartig
über Gelenke verbundene, zusammenfaltbare Lamellen gebildet ist.
5. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen von einer Folie überzogen sind, welche einerseits die Leitungen für
die Spritzdüsen herstellt und andererseits eine gelenkige Verbindung zwischen den
Lamellen schafft.
6. Vorbehandlungsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den einzelnen Lamellen seitlich abwechselnd auf der einen und auf der anderen
Seite Stäbe befestigt sind.