[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Spann- und Stützelement, wie es insbesondere zum
Spannen von leicht verformbaren Werkstücken zur Anwendung kommt.
[0002] Zum Spannen von leicht verformbaren Werkstücken ist es erforderlich die Spannkräfte
so einzustellen, daß das Werkstück nicht durch zusätzliche Belastungen verformt wird.
Andererseits müssen die Spann- und Haltekräfte groß jedoch genug sein, um das Werkstück
während des Bearbeitungsvorganges sicher in der gewünschten Position zu halten.
[0003] Um eine Durchbiegung oder Vibration von Werkstücken während der Bearbeitung zu vermeiden,
werden zusätzliche Anlage- und Auflagepunkte eingesetzt. Solche hydraulischen Abstützelemente
haben einen Verschiebezylinder, so daß bei Druckbeaufschlagung der Kolben über eine
Druckfeder den Abstützbolzen mit geringer Kraft gegen das Werkstück fährt. Erst wenn
der Kolben gegen den inneren Anschlag gefahren ist, erfolgt ein Druckanstieg in der
Hydraulik. Dieser führt dazu, daß der Abstützbolzen geklemmt wird und fest sitzt.
[0004] Wird jedoch, gleich aus welchen Gründen, der zulässige Volumenstrom überschritten,
kann es zur Klemmung des Abstützbolzen kommen bevor dieser am Werkstück anliegt. Die
Folge davon ist, daß das Werkstück den Bearbeitungskräften nicht stand hält. Die Rückholung
des Abstützbolzens erfolgt hierbei durch Wegnahme des Hydraulikdruckes und mit Umterstützung
einer innen liegenden Feder. Der Einsatz solcher Spann- und Stützelemente erfordert
damit immer eine genaue Beobachtung der einzelnen Vorgänge und gesonderte Eingriffe.
[0005] Der Einsatz von reinen Hydraulikspannelementen dagegen bietet zwar die Gewähr für
ein exaktes Anlegen an das Werkstück, kann aber auch leicht zu Verformungen führen
und sich nachteilig auswirken im Hinblick auf die durch die Bearbeitung entstehenden
Rückkräfte.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde ein Spann- und Stützelement so zu
kombinieren, daß die durch die anstehende Hydraulik auf das Werkstück einwirkende
Haltekraft mit einer zusätzlich erzeugten Kraft so zusammen wirkt, daß unabhängig
von den auf das Werkstück infolge Bearbeitung einwirkenden Kräften der am Werkstück
anliegende Kolben während des gesamten Bearbeitungsvorganges unverrückbar in seiner
Position gehalten ist. Die Lösung der Aufgabe ist den kennzeichnenden Merkmalen der
Ansprüche zu entnehmen.
[0007] In den Zeichnungen ist die Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Element mit unterschiedlichem Kolbenquerschnitt
Fig. 2 zeigt ein Element mit innen liegender Hülse
[0008] In Fig. 1 ist in dem Zylindergehäuse 2 ein Hohlkolben 1 geführt. Das Zylindergehäuse
2 ist hier in Form einer Einschraubversion wiedergegeben. Zur Rückholung des Hohlkolbens
ist eine Feder 3 vorgesehen, die beim Ausfahren des Kolbens gespannt wird. Die Wandung
des Hohlkolbens weist über dessen Länge unterschiedliche Wandstärken auf. So ist der
Hohlkolben im unteren und oberen Bereich mit einer Wandung 4 versehen, die durch die
auf den Kolben einwirkenden Kräfte nicht verformbar ist. Der mittlere Bereich des
Hohlkolbens dagegen ist mit einer Wandung 5 mit geringerem Querschnitt versehen. Diese
Wandung 5 ist über ihren gesamten Bereich verformbar. Der verformbare Bereich ist
in seiner wirksamen Länge den jeweiligen Einsätzen und Gegebenheiten an zu passen.
[0009] In der Mitte des Hohlkolbens 1 befindet sich ein fest stehender Kern 8, der zugleich
zur Kolbenführung mit heran gezogen werden kann. Über den Hydraulikanschluß 9 findet
die Zuführung des Mediums statt, das bei Druckbeaufschlagung zunächst in den Zylinderdruckraum
6 gelangt.
[0010] Hierdurch wird der Hohlkolben 1 aus dem Zylindergehäuse 2 heraus gefahren, bis er
am Werkstück zum Anliegen kommt. Gleichzeitig ist aber ein Teil der Hydraulik in den
Kolbenraum 7 gelangt. Wird nunmehr der Druck weiter aufgebaut, so entsteht in dem
Kolbendruckraum 7 ein Druck, durch den die im Mittenbereich des Kolbens verjüngte
Wandung 5 verformt und gegen die Innenwand des Zylindergehäuses 2 gepresst wird. Damit
werden für den Hohlkolben 1 zusätzliche Haltekräfte geschaffen, in Form einer Reibkraft,
die durch die Flächenpressung der sich berührenden Wandungen entsteht.
[0011] Die auf das Werkstück einwirkenden Kräfte werden somit einmal durch den Druck in
der Hydraulik und zum anderen durch die aufgebauten Reibungskräfte aufgefangen. Der
Hohlkolben 1 ist damit so fest in seiner Endlage gehalten. Daß er auch bei grösseren
Krafteinwirkungen infolge Rückkräfte nicht zurück gefahren werden kann.
[0012] Ein Hohlkolben, der in einem bestimmten Mittenbereich mit einem verjüngten Querschnitt
versehen ist, gestattet nur die Übertragung von begrenzten Kräften. Sollen grössere
Kräfte übertragen werden, so ist es erforderlich die Wandung des Hohlkolbens wieder
gleichmässig stark zu machen. Die Fig. 2 zeigt, wie die Übertragung grösserer Kräfte
ermöglicht wird ohne auf den Vorteil der Reibungskräfte zu verzichten.
[0013] In dem Zylindergehäuse 16 ist der Hohlkolben 15 geführt, dessen Wandungen 4 durchgehend
einen Querschnitt aufweisen, der unabhängig von jedweder Belastung unverformbar ist.
Die Wandungen des Zylindergehäuses 16 dagegen weisen einen unterschiedlichen Querschnitt
auf. Im unteren Bereich ist die Zylinderwandung verjüngt, gegenüber der Zylinderwandung
12 im mittleren und oberen Bereich. In dem Zylindergehäuse 16 ist eine Buchse 13 eingefügt.
Diese Buchse 13 geht unmittelbar in eine dünnwandige Hülse 14 über, die längs der
Kolbenwandung geführt ist. Der Hohlkolben 15 ist somit gleitend in der Buchse 13 und
der Hülse 14 geführt. Das Zylindergehäuse 16 ist im Bereich der Hülse 14 ausgespart,
so daß sich ein Druckraum 10 bildet.
[0014] Wird über den Hydraulikanschluss 9 ein Druck in dem Element aufgebaut, so wirkt dieser
zunächst auf die untere Kolbenfläche und fährt den Hohlkolben 15 aus dem Zylindergehäuse
16 heraus. Gleichzeitig gelangt ein Teil der Hydraulik über Kanäle in den Druckraum
10. Ist der Hohlkolben 15 ausgefahren und liegt am Werkstück an, wird infolge des
Druckanstiegs im Druckraum 10 ein Druck aufgebaut. Durch diesen Druck wird die Hülse
14 gegen die Wandung des Hohlkolbens 15 gepresst und erzeugt somit eine Reibungskraft.
[0015] Die an dem Werkstück auftretenden Bearbeitungskräfte werden somit einmal durch den
anstehenden Hydraulikdruck und zum anderen durch die Reibungskräfte aufgefangen. Das
bedeutet, daß die durch die Hydraulik aufgebaute Kraft gerade die Grösse haben muß,
die erforderlich ist, um das Werkstück in seiner Position zu halten. Die Rückkräfte,
die vom bearbeiteten Werkstück ausgehen, können grösser sein als die allein durch
die Hydraulik aufgebaute Haltekraft. Die Summe der Kräfte aus Haltekraft und Reibungskraft
stellen dagegen sicher, daß das Werkstück während der Bearbeitung unverrückbar bleibt
und damit keine Veränderung der Lage des Hohlkolbens eintritt.
1. Spann- und Stützelement zum Halten von leicht verformbaren Werkstücken mittels einen
hydraulisch beaufschlagten in einem Zylinder geführten Kolben, der an das Werkstück
anlegt und dieses ohne Verformung in seiner Position hält, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hohlkolben (1;15) in einem Zylindergehäuse (2;16) so geführt ist, daß infolge
der Druckbeaufschlagung durch die Hydraulik im ausgefahrenen Zustand zwischen Hohlkolben
und Zylindergehäuse Reibungskräfte aufgebaut werden, die den Hohlkolben gegen äussere
Einwirkungen in seiner Position halten.
2. Spann- und Stützelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkolben (1) im mittleren Bereich mit einer verjüngten Wandung (5) versehen
ist, die sich bei Druckbeaufschlagung verformt und an die Innenwandung des Zylindergehäuses
(2) anpresst.
3. Spann- und Stützelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung des Zylindergehäuses (16) im inneren Bereich mit einer Aussparung versehen
ist, so daß ein Druckraum (10) entsteht, daß in dem Zylindergehäuse (16) eine verformbare
Hülse (14) eingebracht ist, in der der Hohlkolben gleitend geführt ist und daß bei
Druckbeaufschlagung des Druckraumes (10) die Hülse (14) gegen die Wandung des Hohlkolbens
(15) gepresst ist.
4. Spann- und Stützelement nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die hydraulische Druckbeaufschlagung der Hohlkolben (1;15) an das Werkstück
herangefahren wird, daß danach durch den aufrechterhaltenen Druck eine Reibungskraft
durch die zwischen Zylindergehäuse (2;16) und Hohlkolben (1;15) wirksamen elastisch
verformbaren Teile erzeugt wird und daß die Summe der Kräfte aus Hydraulik und Reibung
das Werkstück in seiner Position festsetzen.