[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Erneuerung eines Gleises, mit einer Schwellenaufnahmeeinrichtung
zur Aufnahme von alten Schwellen, einer Schwellenablagevorrichtung zur Ablage von
neuen Schwellen, mit einer hinter der Schwellenaufnahmevorrichtung positionierten,
zur Schotteraufnahme vorgesehenen Räumvorrichtung mit einem Abwurfende und einer Förderbandeinheit
zum Schottertransport zu einem eine Schotterschurre aufweisenden Maschinenende.
[0002] Eine derartige Maschine ist gemäß EP 0 255 564 B1 bekannt. Durch die Räumkette wird
der für die Schwellenverlegung hinderliche Schwellenfachschotter auf die Förderbandeinheit
hochtransportiert und am hinteren Maschinenende auf das inzwischen neu verlegte Gleis
abgeworfen. Damit werden die auf der nivellierten Schotterbettung aufliegenden neuen
Schwellen zur Stabilisierung der Gleislage eingeschottert.
[0003] Eine weitere Maschine zur Erneuerung eines Gleises ist durch FR 2 736 367 A bekannt.
Diese Maschine setzt sich im wesentlichen aus einer ersten Maschineneinheit für die
Aufnahme der alten Schwellen, einer Schotterreinigungseinheit und einer weiteren Maschineneinheit
zur Verlegung der neuen Schwellen zusammen. Der Räumkette ist ein Schottersieb zugeordnet,
in dem der verunreinigte Schotter gereinigt wird. Unmittelbar hinter der Räumkette
befindet sich eine Schotterabwurfstelle sowie eine Planier- und Verdichteinrichtung.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Maschine
der gattungsgemäßen Art, die mit minimalem konstruktivem Mehraufwand wahlweise einen
erweiterten Arbeitseinsatz ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Maschine der eingangs beschriebenen Art
dadurch gelöst, daß eine zweite in Maschinenlängsrichtung verlaufende Förderbandeinheit
vorgesehen ist, die ein oberhalb einer - unmittelbar vor der Schwellenablagevorrichtung
- mit der Maschine verbundenen Schotterplaniereinrichtung gelegenes Abwurfende und
ein am Maschinenende positoniertes Aufnahmeende aufweist.
[0006] Die beiden Förderbandeinheiten ermöglichen in Verbindung mit dem Gleisumbau einen
ungestörten Abtransport von verunreinigtem Schotter und parallel dazu einen Zutransport
von gereinigtem Schotter. Mit den maschinenendseitig gelegenen Enden der beiden Förderbandeinheiten
kann bedarfsweise ein Siebwagen an die Maschine angekuppelt werden. Damit ist der
Bereich der Umbaulücke zur Gänze für eine ungestörte Schwellenerneuerung einsetzbar.
Für den Fall, daß eine Gleiserneuerung ohne Schotterreinigung erfolgen soll, kann
in vorteilhafter Weise der Siebwagen von der Maschine abgekuppelt werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Zeichnung.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines bezüglich der Arbeitsrichtung vorderen Teiles einer
Maschine zur Erneuerung eines Gleises,
Fig. 2 einen hinteren Teil der Maschine in Seitenansicht,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines mittigen Abschnittes der Maschine, und
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des hinteren Maschinenendes.
[0009] Eine in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Maschine 1 zur Erneuerung eines aus Schienen
2 und Schwellen 3 gebildeten Gleises 4 weist einen endseitig durch Schienenfahrwerke
5 auf dem Gleis 4 verfahrbaren Maschinenrahmen 6 auf. Dieser setzt sich aus zwei in
Maschinenlängsrichtung hintereinander angeordneten Rahmenteilen 7 zusammen, die durch
ein Rahmengelenk 8 gelenkig miteinander verbunden sind. Im Rahmengelenk 8 sind außerdem
für ein Hochspreizen der beiden Rahmenteile 7 unter Anhebung eines darunter befindlichen
Schienenfahrwerkes 10 und zur Lenkung im Gleisbogenbereich vorgesehene Antriebe 9
sowie eine Räumvorrichtung 11 angeordnet.
[0010] Die durch einen Antrieb 12 höhenverstellbare Räumvorrichtung 11 ist mit einer endlosen,
durch einen Antrieb 13 in Rotation versetzbaren Kette zur Aufnahme von Schotter 14
ausgestattet. Einem Abwurfende 15 der Räumvorrichtung 11 ist ein Aufnahmeende 16 einer
in Maschinenlängsrichtung verlaufenden ersten Förderbandeinheit 17 mit einem Abwurfende
18 zugeordnet. Unterhalb der ersten Förderbandeinheit 17 ist eine in Maschinenlängsrichtung
verlaufende zweite Förderbandeinheit 19 vorgesehen. Diese weist ein - bezüglich der
durch einen Pfeil 20 dargestellten Arbeitsrichtung der Maschine 1 - unmittelbar vor
einer Schwellenablagevorrichtung 21 angeordnetes Abwurfende 22 auf, unter dem sich
eine Schotterabwurfeinrichtung 23 befindet. Diese besteht aus einer Schurre 24 mit
Auslaßöffnungen 25 (s. Fig. 3).
[0011] Zwischen Schwellenablagevorrichtung 21 und der unmittelbar vorgeordneten Schotterabwurfeinrichtung
23 befindet sich - wie genauer in Fig. 3 zu sehen-eine durch Antriebe 26 höhenverstellbare
Schotterplaniereinrichtung 27, die mit einem in Vibration versetzbaren Schotterverdichter
28 verbunden ist. Die Schotterplaniereinrichtung 27 weist außerdem zwei jeweils um
eine vertikale Achse 29 verschwenkbare, in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierte
Pflugschilde 30 auf, zwischen denen die Schwellenablagevorrichtung 21 positioniert
ist.
[0012] Der hintere Rahmenteil 7 der Maschine 1 ist unter Bildung eines Arbeitsraumes für
Schraubarbeiten durch einen Rahmen 31 mit einem Schienenfahrwerk 32 verlängert. An
einem unmittelbar hinter dem Schienenfahrwerk 32 befindlichen Maschinenende 33 befindet
sich eine Schotterschurre 34 mit in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierten
Auslaßöffnungen 35 (Fig. 4). Oberhalb der Schotterschurre 34 ist ein Aufnahmeende
36 der zweiten Förderbandeinheit 19 positioniert.
[0013] Wie in Fig. 4 ersichtlich, sind ein hinteres Förderband 37 der ersten Förderbandeinheit
17 und ein weiteres hinteres Förderband 38 der zweiten Förderbandeinheit 19 jeweils
durch einen Antrieb 39 in Maschinenlängsrichtung verschiebbar gelagert. An das hintere
Maschinenende 33 ist ein Siebwagen 40 angekuppelt, der eine durch Antriebe in Vibration
versetzbare Siebanlage 41 zur Schotterreinigung sowie eine Motoreinheit 42 zur Energieversorgung
aufweist.
[0014] In Arbeitsrichtung der Maschine 1 unmittelbar vor der Räumvorrichtung 11 befindet
sich eine Schwellenaufnahmevorrichtung 43. Unmittelbar davor ist eine Abtasteinrichtung
44 zur Abtastung der Höhenlage der alten Schwellen 3 vorgesehen. Mit Hilfe eines auf
dem vorderen Rahmenteil 7 verfahrbaren Portalkranes 45 sind die alten Schwellen 3
abtransportierbar bzw. die neuen Schwellen 3 zu einer Fördereinheit 46 transportierbar.
Die neuen Schwellen 3 werden über eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Schwellenfördereinheit
47 zur Schwellenablagevorrichtung 21 transportiert.
[0015] Im folgenden wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Maschine näher beschrieben.
[0016] Im Arbeitseinsatz werden unter Beaufschlagung der Antriebe 9 die beiden Rahmenteile
7 zueinander verspreizt, so daß es zu einem Abheben des unter dem Rahmengelenk 8 befindlichen
Schienenfahrwerkes 10 kommt. Unter kontinuierlicher Vorfahrt der Maschine 1 in Richtung
des Pfeiles 20 werden die alten Schwellen 3 mit Hilfe der Schwellenaufnahmevorrichtung
43 vom Schotter 14 abgehoben und durch den Portalkran 45 entfernt. Parallel dazu erfolgt
durch die in Arbeitsstellung abgesenkte Räumvorrichtung 11 unter Freilegung eines
Erdplanums 48 die Aufnahme des gesamten Schotters 14, der über die erste Förderbandeinheit
17 der Siebanlage 41 zugeführt wird. Der über die Schotterabwurfeinrichtung 23 von
der zweiten Förderbandeinheit 19 unmittelbar vor der Schwellenablagevorrichtung 21
abgeworfene, gereinigte Schotter 14 wird durch die Schotterplaniereinrichtung 27 planiert
und unmittelbar dahinter durch den Schotterverdichter 28 verdichtet. Auf dieses planierte
und verdichtete Schotterplanum 50 werden die neuen Schwellen 3 durch die Schwellenablagevorrichtung
21 abgelegt.
[0017] In einer weiteren Einsatzvariante besteht auch die Möglichkeit, die Maschine 1 ohne
Siebwagen 40 einzusetzen, wobei durch die Räumvorrichtung 11 lediglich der Schwellenfachschotter
(das ist der zwischen den alten Schwellen 3 gelegene Schotter) unter Herstellung eines
Schotterplanums abgehoben und unter entsprechender Längsverschiebung der beiden hinteren
Förderbänder 37 und 38 der Förderbandeinheiten 17,19 in die Schotterschurre 34 abgeworfen
wird (s. strichpunktierter Pfeil 49 in Fig. 4). Damit werden die auf dem Schotterplanum
50 verlegten neuen Schwellen 3 zur Stabilisierung der Gleislage eingeschottert.
[0018] Schließlich kann in einer dritten Einsatzvariante die Maschine 1 in der bekannten
Weise ohne Verwendung der (in Ruhestellung befindlichen) Räumvorrichtung 11 für eine
Gleiserneuerung eingesetzt werden. In diesem Fall erfolgt durch die Schotterplaniereinrichtung
27 die Herstellung des gewünschten Schotterplanums, wobei der überschüssige Schwellenfachschotter
seitlich auf die beiden Schotterbettflanken verlagert wird.
[0019] Eine weitere Einsatzmöglichkeit der erfindungsgemäßen Maschine besteht noch darin,
daß der zum Abwurfende 18 transportierte verunreinigte Schotter auf anstelle des Siebwagens
40 angekuppelte Schüttgutverladewagen transportiert wird, während parallel dazu über
entsprechende Speicherwagen neuer Schotter dem Aufnahmeende 36 der zweiten Förderbandeinheit
19 zugeführt wird.
1. Maschine zur Erneuerung eines Gleises (4), mit einer Schwellenaufnahmeeinrichtung
(43) zur Aufnahme von alten Schwellen (3), einer Schwellenablagevorrichtung (21) zur
Ablage von neuen Schwellen (3), mit einer hinter der Schwellenaufnahmevorrichtung
(43) positionierten, zur Schotteraufnahme vorgesehenen Räumvorrichtung (11) mit einem
Abwurfende (15) und einer Förderbandeinheit (17) zum Schottertransport zu einem eine
Schotterschurre (34) aufweisenden Maschinenende (33), dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite in Maschinenlängsrichtung verlaufende Förderbandeinheit (19) vorgesehen
ist, die ein oberhalb einer - unmittelbar vor der Schwellenablagevorrichtung (21)
- mit der Maschine (1) verbundenen Schotterplaniereinrichtung (27) gelegenes Abwurfende
(22) und ein am Maschinenende (33) positoniertes Aufnahmeende (36) aufweist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen Teil der zweiten Förderbandeinheit (19) bildendes und das Aufnahmeende
(36) aufweisendes Förderband (38) durch einen Antrieb (39) in Maschinenlängsrichtung
relativ zum Maschinenrahmen (6) verschiebbar ausgebildet ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen Teil der ersten Förderbandeinheit (17) bildendes und das Abwurfende (18)
aufweisendes Förderband (37) durch einen Antrieb (39) in Maschinenlängsrichtung relativ
zum Maschinenrahmen (6) verschiebbar ausgebildet ist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Förderbandeinheit (19) unterhalb der ersten Förderbandeinheit (17) angeordnet
ist.