[0001] Die Erfindung betrifft einen Injektionsbefestigungsanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Injektionsbefestigungsanker ist bekannt aus der DE 39 16 612 A1. Der
bekannte Injektionsbefestigungsanker ist zur Sanierung von zweischaligem Mauerwerk
vorgesehen. Der bekannte Injektionsbefestigungsanker weist ein Ankerrohr auf, das
in einem vorderen Axialabschnitt mit Löchern in seiner Rohrwand versehen ist. Dabei
soll unter vorn dasjenige Ende des Ankerrohrs verstanden werden, mit dem Voran das
Ankerrohr in ein Bohrloch in dem Mauerwerk eingeführt wird. An den vorderen, mit den
Löchern versehenen Axialabschnitt schließt sich ein geschlossener Axialabschnitt des
Ankerrohrs an, in dem die Rohrwand keine Löcher, Öffnungen, Durchbrüche oder dgl.
aufweist. Der geschlossene Axialabschnitt kann bis zu einem hinteren Ende des Ankerrohrs
reichen. Im Ankerrohr des bekannten Injektionsbefestigungsankers liegt ein gewellter
Draht als Ankerstab ein, dessen Durchmesser ein Bruchteil eines Innendurchmessers
des Ankerrohrs beträgt.
[0003] Zur Sanierung eines zweischaligen Mauerwerks wird ein Bohrloch durch ein Verblendmauerwerk
hindurch in ein Tragmauerwerk des zweischaligen Mauerwerks gebohrt. Der bekannte Injektionsbefestigungsanker
wird so in das Bohrloch eingeführt, dass sich der Löcher aufweisende Axialabschnitt
des Ankerrohrs im Tragmauerwerk und das hintere Ende des Ankerrohrs im Verblendmauerwerk
befindet. Mit einer Presse wird Mörtel oder dgl. in das Ankerrohr injiziert. Es wird
soviel Mörtel injiziert, dass der Mörtel an dem im Ankerrohr einliegenden Ankerstab
vorbei bis in den vorderen Axialabschnitt des Ankerrohrs gelangt und dort aus den
Löchern austritt. Nach Aushärten des Mörtels ist der Injektionsbefestigungsanker im
Tragmauerwerk verankert.
[0004] Der bekannte Injektionsbefestigungsanker hat den Nachteil, dass eine große Mörtelmenge
zu seiner Verankerung im Tragmauerwerk erforderlich ist, da das gesamte Innenvolumen
des Ankerrohrs mit Mörtel gefüllt werden muss, damit der Mörtel durch die Löcher im
vorderen Axialabschnitt des Ankerrohrs austritt. Der im Ankerrohr einliegende Ankerstab
weist einen im Verhältnis zum Innendurchmesser des Ankerrohrs kleinen Durchmesser
auf, damit ein ausreichend großer Freiraum zwischen dem Ankerstab und dem Ankerrohr
für den Durchtritt des Mörtels verbleibt. Der Ankerstab des bekannten Injektionsbefestigungsankers
verkleinert deswegen das Innenvolumen des Ankerrohrs nur um einen vernachlässigbaren
Bruchteil. Weiterer Nachteil des bekannten Injektionsbefestigungsankers ist dessen
großer Außendurchmesser, der erforderlich ist, um einen ausreichend großen Freiraum
zwischen dem Ankerstab und dem Ankerrohr für den Durchtritt des Mörtels zu erhalten.
Der bekannte Injektionsbefestigungsanker erfordert deswegen ein durchmessergroßes
Bohrloch im Mauerwerk.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Injektionsbefestigungsanker vorzuschlagen,
der eine kleine Mörtelmenge zu seiner Verankerung benötigt und der einen kleinen Bohrlochdurchmesser
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der
erfindungsgemäße Injektionsbefestigungsanker weist einen Ankerstab auf, dessen Durchmesser
einem Innendurchmesser des Ankerrohrs entspricht oder etwas kleiner ist. Der Ankerstab
des erfindungsgemäßen Injektionsbefestigungsankers bildet eine Art Kolben, mit dem
eine in das Ankerrohr injizierte Mörtelmenge in den vorderen Axialabschnitt schiebbar
ist, wo sie durch Verdrängungswirkung des Ankerstabs und/oder aufgrund eines mit dem
Ankerstab ausgeübten Drucks durch die Löcher austritt. Beim erfindungsgemäßen Injektionsbefestigungsanker
wird die Mörtelmenge in das Ankerrohr injiziert bevor der Ankerstab in das Ankerrohr
eingeführt wird. Da der Ankerstab eine Art Kolben bildet, mit dem der Mörtel in den
vorderen Axialabschnitt des Ankerrohrs schiebbar ist, genügt eine kleine Mörtelmenge,
da der sich an den mit den Löchern versehenen Axialabschnitt anschließende geschlossene
Axialabschnitt des Ankerrohrs nicht mit Mörtel gefüllt wird. Mit einem etwas kleineren
Durchmesser des Ankerstabs als es einem Innendurchmesser des Ankerrohrs entspricht
ist somit ein Durchmesser des Ankerstabs gemeint, der den Ankerstab als eine Art Kolben
wirken lässt, mit dem der Mörtel im Ankerrohr nach vorn verschiebbar ist. Dabei stört
es nicht, wenn zwischen dem Ankerstab und dem Ankerrohr ein Spalt besteht, durch den
Reste des in das Ankerrohr injizierten Mörtels an dessen Rohrwand im geschlossenen
Axialabschnitt verbleiben, sofern ein Großteil des in das Ankerrohr injizierten Mörtels
mit dem Ankerstab in dessen vorderen, die Löcher aufweisenden Axialabschnitt verschiebbar
ist. Ein Ankerstab, dessen Durchmesser so klein ist, dass er beim Einführen in das
Ankerrohr im Wesentlichen den injizierten Mörtel durchdringt und allenfalls eine geringe
Mörtelmenge vor sich herschiebt soll nicht als Ankerstab mit etwas kleinerem Durchmesser
als es dem Innendurchmesser des Ankerrohrs entspricht im Sinne der Erfindung verstanden
werden.
[0007] Weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass sie ein Ankerrohr mit kleinerem Durchmesser
ermöglicht, da der Ankerstab denselben oder einen etwas kleineren Durchmesser aufweist
wie der Innendurchmesser des Ankerrohrs, es besteht kein oder ein nur kleiner Spalt
zwischen dem Ankerstab und dem Ankerrohr. Der kleinere Durchmesser des Ankerrohrs
des erfindungsgemäßen Injektionsbefestigungsankers hat den Vorteil eines kleineren
Bohrlochdurchmessers. Das Bohrloch ist leichter und mit geringerem Aufwand erstellbar.
[0008] Der Ankerstab braucht nicht über seine gesamte Länge den dem Innendurchmesser des
Ankerrohrs entsprechenden oder etwas kleineren Durchmesser aufzuweisen, es genügt,
wenn der Ankerstab diesen Durchmesser an einer Stelle an einem vorderen Ende oder
auch mit Abstand von seinem vorderen Ende aufweist. Auf diese Weise verringert sich
das für den Ankerstab notwendige Material.
[0009] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Ankerstab an zwei axial voneinander
beabstandeten Stellen den dem Innendurchmesser des Ankerrohrs entsprechenden oder
etwas kleineren Durchmesser auf. Diese beiden Stellen können sich an den beiden Enden
des Ankerstabs befinden oder sie können mit Abstand von den Enden des Ankerstabs angeordnet
sein. Diese Ausgestaltung der Erfindung verhindert ein verkehrtes Einführen des Ankerstabs
in das Ankerrohr, da beide Enden des Ankerstabs gleich ausgebildet sind. Weiterer
Vorteil dieser Ausgestaltung der Erfindung ist, dass der in das Ankerrohr eingeführte
Ankerstab das Ankerrohr im Bereich seines hinteren Endes verschließt. Dadurch wird
verhindert, dass beim Injizieren von Mörtel in das Bohrloch im Verblendmauerwerk nach
dem Einführen des Ankerstabs in das Ankerrohr der Mörtel in das Ankerrohr eintritt.
Der Mörtel verbindet das Verblendmauerwerk mit dem vorzugsweise aus dem hinteren Ende
des Ankerrohrs vorstehenden Ankerstab. Da kein Mörtel in den geschlossenen Axialabschnitt
des Ankerrohrs eintritt, ist die zur Verbindung des Verblendmauerwerks mit dem Tragmauerwerk
erforderliche Mörtelmenge verringert.
[0010] Um eine gute Verbindung des Mörtels mit dem Ankerstab zu erzielen, weist der Ankerstab
bei einer Ausgestaltung der Erfindung eine Aufrauhung, einen Rändel, ein Gewinde oder
dgl. in einem mit dem Mörtel in Berührung kommenden Endabschnitt auf. Dem gleichen
Zweck dient eine gewellte, gewendelte oder dgl. Ausführung des Ankerstabs zumindest
in seinem Endabschnitt.
[0011] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Löcher in Umfangsrichtung versetzt
zueinander in dem vorderen Axialabschnitt des Ankerrohrs angeordnet. Dadurch wird
vermieden, dass der mit dem Ankerstab in den vorderen Axialabschnitt des Ankerrohrs
verschobene Mörtel im Wesentlichen aus weiter hinten angeordneten Löchern austritt
und eine nur geringe Mörtelmenge bis zu weiter vom im Ankerrohr angebrachten Löchern
gelangt.
[0012] Auch die bei einer Ausgestaltung der Erfindung im hinteren Bereich des vorderen Axialabschnitts
kleineren Löcher dienen dem Zweck eines nach Möglichkeit über die gesamte axiale Länge
des vorderen Axialabschnitts gleichmäßigen Mörtelaustritts durch die Löcher des Ankerrohrs.
[0013] Auch die erfindungsgemäße Maßnahme, die Anzahl der Löcher pro Rohrwandfläche im hinteren
Bereich des vorderen, die Löcher aufweisenden Axialabschnitts des Ankerrohrs kleiner
als weiter vorn vorzusehen dient dem Zweck, einen nach Möglichkeit über die Länge
des vorderen Axialabschnitts gleichmäßigen Mörtelaustritt durch die Löcher zu erreichen.
[0014] Eine weitere Maßnahme, um einen über die Länge des Löcher aufweisenden Axialabschnitts
des Ankerrohrs gleichmäßigen Mörtelaustritt zu erzielen ist es, die Löcher im hinteren
Bereich des Axialabschnitts schräg entgegen einer Fließrichtung des Mörtels verlaufend
und/oder die Löcher im vorderen Bereich des die Löcher aufweisenden Axialabschnitts
schräg in Fließrichtung des Mörtels verlaufend anzuordnen. Die schräg entgegen der
Fließrichtung des Mörtel ausgerichteten Löcher im hinteren Bereich des die Löcher
aufweisenden Axialabschnitts verschlechtern den Mörtelaustritt und die schräg in Fließrichtung
des Mörtels verlaufenden Löcher im vorderen Bereich des Ankerrohrs begünstigen den
Mörtelaustritt, wodurch sich insgesamt über die Länge des die Löcher aufweisenden
Axialabschnitts ein in etwa gleichmäßiger Mörtelaustritt ergibt.
[0015] Die vorgenannten Maßnahmen, die dem Zweck eines über die Länge des die Löcher aufweisenden
Axialabschnitts gleichmäßigen Mörtelaustritts dienen können einzeln oder in Kombination
angewandt werden.
[0016] Um einen Mörtelaustritt am vorderen Ende des Ankerrohrs zu vermeiden und den Mörtelaustritt
durch die Löcher in der Rohrwand zu erreichen ist das vordere Ende des Ankerrohrs
vorzugsweise geschlossen.
[0017] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein umlaufender Dichtbund außen an einem
hinteren Ende des Ankerrohrs vorgesehen. Dieser Dichtbund dichtet das Ankerrohr im
Bohrloch im Verblendmauerwerk ab und vermeidet einen Austritt von Mörtel, der in das
Bohrloch im Verblendmauerwerk injiziert wird, zwischen dem Ankerrohr und einer Bohrlochwandung
hindurch.
[0018] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Ankerrohr einen Dichtbund außen an
einem hinteren Ende des die Löcher aufweisenden Axialabschnitts auf. Dieser Dichtbund
verhindert den Austritt von Mörtel aus dem Bohrloch im Tragmauerwerk zwischen dem
Ankerrohr und einer Bohrlochwandung hindurch. Hier handelt es sich um den Mörtel,
der durch die Löcher im Ankerrohr ausgetreten ist und der den Injektionsbefestigungsanker
mit dem Tragmauerwerk verbindet.
[0019] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung steht der Ankerstab aus einem hinteren Ende
des Ankerrohrs vor. Durch Injektion von Mörtel in das Bohrloch im Verblendmauerwerk
nach Einführen des Ankerstabs in das Ankerrohr lässt sich auf diese Weise der Injektionsbefestigungsanker
mit dem Verblendmauerwerk verbinden.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Achsschnitt eines erfindungsgemäßen Injektionsbefestigungsankers; und
- Figuren 2 und 3
- Lochanordnungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Injektionsbefestigungsankers aus
Figur 1.
[0021] Der in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Injektionsbefestigungsanker 10 weist
ein Ankerrohr 12 und einen Ankerstab 14 auf. Das Ankerrohr 12 ist ein Kunststoffrohr,
das an einem vorderen Ende 16 geschlossen ist. Das vordere Ende 16 ist dasjenige Ende,
mit dem voran das Ankerrohr 12 in ein Bohrloch eingeführt wird. An einem hinteren
Ende ist das Ankerrohr 12 offen, es weist einen konisch nach außen stehenden Dichtbund
18 auf. Mit Abstand von seinem vorderen Ende weist das Ankerrohr 12 einen weiteren,
umlaufenden Dichtbund 20 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung befindet
sich dieser Dichtbund 20 ungefähr in einer Längsmitte des Ankerrohrs 12. Der Dichtbund
20 unterteilt das Ankerrohr 12 in einen vorderen Axialabschnitt 22, der sich vom vorderen
Ende 16 bis zum Dichtbund 20 erstreckt, und in einen sich anschließenden Axialabschnitt
24, der im dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung vom Dichtbund 20 bis zum
hinteren Ende des Ankerrohrs 12 reicht. Im vorderen Axialabschnitt 22 ist eine Rohrwand
des Ankerrohrs 12 mit Löchern 26, 28, 30 versehen, die in axialer und in Umfangsrichtung
gleichmäßig oder ungleichmäßig über den vorderen Axialabschnitt 22 des Ankerrohrs
12 verteilt angeordnet sind. In dem sich anschließenden Axialabschnitt 24 ist das
Ankerrohr 12 geschlossen, es weist keine Löcher oder sonstigen Öffnungen in seiner
Rohrwand auf.
[0022] Der Ankerstab 14 besteht aus Stahl, er ist beispielsweise durch Verzinken oder sonstige
Maßnahmen oder durch Herstellung aus nicht rostendem Stahl vor Korrosion geschützt.
Der Ankerstab 14 weist an zwei axial voneinander beabstandeten Stellen umlaufende
Bünde 32 auf, an denen der Ankerstab 14 einen Durchmesser aufweist, der etwas kleiner
als ein Innendurchmesser des Ankerrohrs 12 ist. Die Bünde 32 sind mit Abstand von
den Enden des Ankerstabs 14 angeordnet. Von den Bünden 32 zu seinen Enden ist der
Ankerstab 14 mit Gewinden 34 versehen, zwischen den Bünden 32 ist der Ankerstab 14
glattwandig. Der Ankerstab 14 weist eine solche Länge auf, dass sich sein dem vorderen
Ende 16 des Ankerrohrs 12 ferner Bund 32 nahe dem hinteren Ende des Ankerrohrs 12
im Ankerrohr 12 befindet, wenn der Ankerstab 14 vollständig in das Ankerrohr 12 eingeführt
ist. Das dem vorderen Ende 16 des Ankerrohrs 12 ferne Gewinde 34 des Ankerstabs 14
steht aus dem hinteren Ende des Ankerrohrs 12 vor, wenn der Ankerstab 14 vollständig
in das Ankerrohr 12 eingeführt ist.
[0023] Der erfindungsgemäße Injektionsbefestigungsanker 10 dient der Befestigung eines Verblendmauerwerks
36 an einem Tragmauerwerk 38 bei der Sanierung eines zweischaligen Mauerwerks 36,
38. Zum Setzen des Injektionsbefestigungsankers 10 wird zunächst ein Bohrloch 40,
42 durch das mit Abstand vor dem Tragmauerwerk 38 angebrachte Verblendmauerwerk 36
hindurch in das Tragmauerwerk 38 gebohrt. Anschließend wird das Ankerrohr 12 des erfindungsgemäßen
Injektionsbefestigungsankers 10 in das Bohrloch 40, 42 so eingeführt, dass sich der
vordere, mit den Löchern 26, 28, 30 versehene Axialabschnitt 22 des Ankerrohrs 12
im Bohrloch 42 im Tragmauerwerk 38 befindet. Der Dichtbund 20 am hinteren Ende des
vorderen Axialabschnitts 22 schließt das Bohrloch 42 im Tragmauerwerk 38 ab. Das hintere
Ende des Ankerrohrs 12 befindet sich versenkt im Bohrloch 40 im Verblendmauerwerk
36, der geschlossene Axialabschnitt 24 des Ankerrohrs 12 überbrückt den Abstand zwischen
dem Verblendmauerwerk 36 und dem Tragmauerwerk 38. Der Dichtbund 18 am hinteren Ende
des Ankerrohrs 12 liegt an einer Wandlung des Bohrlochs 40 im Verblendmauerwerk 36
an.
[0024] Nach dem Einbringen des Ankerrohrs 12 in das Bohrloch 40, 42 im zweischaligen Mauerwerk
36, 38 wird ein Kunstharzmörtel 44 mittels einer nicht dargestellten Mörtelpresse
in das Ankerrohr 12 injiziert. Die injizierte Mörtelmenge ist so bemessen, dass ihr
Volumen in etwa einem Innenvolumen des Ankerrohrs 12 innerhalb des vorderen, mit den
Löchern 26, 28, 30 versehenen Axialabschnitts 22 entspricht oder auch etwas kleiner
ist als dieses Volumen. Anschließend an das Injizieren des Kunstharzmörtels 44 in
das Ankerrohr 12 wird der Ankerstab 14 in das Ankerrohr 12 eingeführt. Der Ankerstab
14 wirkt als eine Art Kolben, er schiebt den Kunstharzmörtel 44 im Ankerrohr 12 nach
vorn in den mit den Löchern 26, 28, 30 versehenen Axialbereich 22. Durch Verdrängungswirkung
des Ankerstabs 14 und/oder einen vom Ankerstab 14 auf den Kunstharzmörtel 44 ausgeübten
Druck tritt der Kunstharzmörtel 44 durch die Löcher 26, 28, 30 aus und verbindet nach
dem Aushärten den erfindungsgemäßen Injektionsbefestigungsanker 10 mit dem Tragmauerwerk
38. Der Injektionsbefestigungsanker 10 ist im Tragmauerwerk 38 verankert. Durch das
Gewinde 34 des Ankerstabs 14 wird eine gute Verbindung des Ankerstabs 14 mit dem Kunstharzmörtel
44 erzielt. Der Bund 20 am hinteren Ende des vorderen Axialabschnitts 22 des Ankerrohrs
12 verhindert einen Austritt von Kunstharzmörtel 44 aus dem Bohrloch 42 im Tragmauerwerk
38. Mit dem dem vorderen Ende 16 nahen Bund 32 verschiebt der Ankerstab 14 im Wesentlichen
die gesamte, in das Ankerrohr 12 injizierte Kunstharzmörtelmenge 44 in den vorderen
Axialbereich 22 des Ankerrohrs 12, allenfalls eine geringe Mörtelmenge bleibt aufgrund
eines kleinen Spalts zwischen dem Bund 32 und einer Rohrwand des Ankerrohrs 12 an
der Rohrwand haften. Dadurch benötigt der erfindungsgemäße Injektionsbefestigungsanker
10 zu seiner Verankerung im Tragmauerwerk 38 eine nur geringe Mörtelmenge.
[0025] Zur Verbindung des Verblendmauerwerks 36 mit dem Injektionsbefestigungsanker 10 wird
nach dem Einführen des Ankerstabs 14 ein Kunstharzmörtel in das Bohrloch 40 im Verblendmauerwerk
36 injiziert. Da der dem vorderen Ende 16 des Ankerrohrs 12 ferne Bund 32 des Ankerstabs
14 das Ankerrohr 12 nahe dessen hinteren Endes verschließt und da der Dichtbund 18
am hinteren Ende des Ankerrohrs 12 das Bohrloch 40 im Verblendmauerwerk 36 verschließt
ist auch die in das Bohrloch 40 im Verblendmauerwerk 36 injizierte Mörtelmenge gering.
Der nicht dargestellte Kunstharzmörtel im Bohrloch 40 im Verblendmauerwerk 36 verbindet
nach dem Aushärten das Verblendmauerwerk 36 mit dem Ankerstab 14, so dass das Verblendmauerwerk
36 im vorgegebenen Abstand vom Tragmauerwerk 38 mit dem Tragmauerwerk 38 verbunden
ist. Das Gewinde 34 an dem dem vorderen Ende 16 des Ankerrohrs 12 fernen Ende des
Ankerstabs 14 bewirkt eine gute Verbindung des Ankerstabs 14 über den injizierten
Kunstharzmörtel mit dem Verblendmauerwerk 36. Da der Ankerstab an beiden Enden mit
einem Gewinde 34 versehen ist und einen Bund 32 aufweist, kann er nicht versehentlich
verkehrt herum in das Ankerrohr 12 eingeführt werden.
[0026] Aufgrund seiner Zähflüssigkeit und seines Fließverhaltens hat der Kunstharzmörtel
44 die Tendenz, zuerst und verstärkt aus den weiter hinten im vorderen Axialabschnitt
22 des Ankerrohrs 12 gelegenen Löchern 26 auszutreten. Dies kann im Extremfall dazu
führen, dass aus den weiter vorn gelegenen Löchern 30 eine nur geringe Mörtelmenge
oder überhaupt kein Mörtel austritt. Um einen zumindest einigermaßen gleichmäßigen
Mörtelaustritt aus den Löchern 26, 28, 30 über die gesamte Länge des vorderen Axialabschnitts
22 zu erzielen sind beim erfindungsgemäßen Injektionsbefestigungsanker 10 verschiedene,
nachfolgend beschriebene Maßnahmen vorgesehen. Diese Maßnahmen können einzeln für
sich oder in beliebiger Kombination miteinander verwirklicht sein. Eine Maßnahme zur
Erzielung eines über die Länge des Axialabschnitts 22 in etwa gleichmäßigem Mörtelaustritt
zu erzielen ist es, die im hinteren Bereich des vorderen Axialabschnitts 22 angeordneten
Löcher 26 schräg von innen nach außen und hinten, also schräg entgegen einer Fließrichtung
des Kunstharzmörtels 44 anzuordnen. Im vorderen Bereich des Axialabschnitts 22 sind
die Löcher 30 schräg von innen nach außen und vorn, also schräg in Fließrichtung des
Kunstharzmörtels 44 im Ankerohr 12 angebracht. Im mittleren Bereich des Axialabschnitts
22 sind die Löcher 28 radial ausgerichtet. Die Ausrichtung der Löcher 26 im hinteren
Bereich des Axialabschnitts 22 schräg entgegen der Fleißrichtung des Kunstharzmörtels
wirkt einem Mörtelaustritt entgegen, die Ausrichtung der Löcher 30 im vorderen Bereich
des Axialabschnitts 22 schräg in Fließrichtung des Kunstharzmörtels 44 verbessert
den Mörtelaustritt. Insgesamt ergibt sich ein in etwa gleichmäßiger Mörtelaustritt
aus den Löchern 26, 28, 30 über die gesamte Länge des Axialabschnitts 22.
[0027] Weitere Maßnahmen für einen gleichmäßigen Mörtelaustritt über die gesamte Länge des
Axialabschnitts 22 des Ankerrohrs 12 sind in Figuren 2 und 3 dargestellt, die den
vorderen Axialabschnitt 22 des Ankerrohrs 12 in Seitenansicht zeigen. Eine dieser
Maßnahmen ist es, die Löcher 26 im hinteren Bereich des Axialabschnitts 22 kleiner
und die Löcher 30 im vorderen Bereich des Axialabschnitts 22 größer auszubilden.
[0028] Eine weitere, zusätzliche oder einzelne Maßnahme ist es, Löcher 26, 28, 30 mit unterschiedlichem
axialem Abstand vom vorderen Ende 16 des Ankerrohrs 12 in Umfangsrichtung versetzt
zueinander anzuordnen. Dabei können die Löcher 26, 28, 30 beispielweise wie in Figur
2 dargestellt, rasterartig angeordnet sein. Eine weitere Möglichkeit ist eine wendelförmige
Anordnung der Löcher 26, 28, 30, wie in Figur 3 dargestellt.
[0029] Eine weitere Maßnahme, einen über die Länge des Axialabschnitt 22 in etwa gleichmäßigen
Mörtelaustritt zu erreichen ist es, einen Abstand der Löcher 26, 28, 30 vom vorderen
Ende 16 des Ankerrohrs 12 nach hinten zu vergrößern, d. h. im hinteren Bereich des
Axialabschnitts 22 eine geringere Anzahl Löcher 26 pro Fläche als im vorderen Bereich
des Axialabschnitts 22 vorzusehen.
1. Injektionsbefestigungsanker für zweischaliges Mauerwerk, mit einem Ankerrohr, das
in einem vorderen Axialabschnitt Löcher in seiner Rohrwand aufweist, und das in einem
sich anschließenden Axialabschnitt geschlossen ist, und mit einem in das Ankerrohr
einführbaren Ankerstab, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (14) einen Durchmesser aufweist, der einem Innendurchmesser des Ankerrohrs
(12) entspricht oder etwas kleiner ist.
2. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Ankerstabs (14) nur axial begrenzt dem Innendurchmesser des Ankerrohrs
(12) entspricht oder etwas kleiner ist und dass der Ankerstab (14) auf einer übrigen
axialen Länge einen kleineren Durchmesser aufweist.
3. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (14) an zwei axial voneinander beabstandeten Stellen (32) einen Durchmesser
aufweist, der einem Innendruchmesser des Ankerrohrs (12) entspricht oder etwas kleiner
ist.
4. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (14) eine Aufrauhung, einen Rändel, ein Gewinde (34) oder dgl. in einem
Endabschnitt aufweist.
5. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (14) eine Wellung, Wendelung oder dgl. in einem Endabschnitt aufweist.
6. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (26, 28, 30) in der Rohrwand des Ankerrohrs (12) in Umfangsrichtung versetzt
zueinander angeordnet sind.
7. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerrohr (12) vorn größere Löcher (30) als hinten in dem die Löcher (26, 28,
30) aufweisenden Axialabschnitt (22) aufweist.
8. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerrohr (12) vorn eine größere Anzahl an Löchern (30) pro Rohrwandfläche als
hinten in dem die Löcher (26, 28, 30) aufweisenden Axialabschnitt (22) aufweist.
9. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Löcher (26) hinten in dem die Löcher (26, 28, 30) aufweisenden Axialabschnitt
(22) des Ankerrohrs (12) von innen nach außen schräg nach hinten und/oder dass die
Löcher (30) vorn in dem die Löcher (26, 28, 30) aufweisenden Axialabschnitt (22) des
Ankerrohrs (12) von innen nach außen schräg nach vorn verlaufen.
10. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerrohr (12) an einem vorderen Ende (16) geschlossen ist.
11. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerrohr (12) einen Dichtbund (18) außen an einem hinteren Ende aufweist.
12. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ankerrohr (12) einen Dichtbund (20) außen an einem hinteren Ende des die Löcher
(26, 28, 30) aufweisenden Axialabschnitt (22) aufweist.
13. Injektionsbefestigungsanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (14) aus einem hinteren Ende des Ankerrohrs (12) vorsteht.