[0001] Die Erfindung betrifft ein Labyrinthabdichtung für Schiebewandtüren und Türsysteme,
bei denen keine direkte Verbindung zwischen Tür und Türrahmen besteht, und insbesondere
für Schiebewände von Spezialgüterwagen geeignet ist.
[0002] Es sind eine Vielzahl von Labyrinthabdichtungen für Fahrzeuge und Bauwerke bekannt,
die eine Abdichtung in Profillängsrichtung ermöglichen, aus weichelastischen Stoffen
bestehen und in Rahmennuten eingebettet sind oder aus individuell angepaßten Dichtleisten
bestehen, so auch die Lösung nach DE 41 29 480 A1.
[0003] Das Problem der Dauerhaftigkeit der Abdichtung bei allen Witterrungslagen, besonders
bei tiefen Temperaturen, sowie die Haltbarkeit eines Gummidichtelementes bezogen auf
Verschleiß sind erkennbare Nachteile.
[0004] Spezialgüterwagen, wie z.B. Schiebewandwagen, müssen in den Übergangsbereichen von
Schiebewand und Stirnwand sowie Schiebewand und Mittenportal besonders abgedichtet
werden.
[0005] Die konstruktiven und funktionellen Eigenheiten dieser Fahrzeuge mit ihren großen
Fahrzeug- und Schiebewandlängen und die besonderen Betriebsbedingungen stellen hohe
Anforderungen an den Ausgleich großer Relativbewegungen in allen Koordinatenrichtungen.
Aus diesen Gründen wurden die bekannten Dichtungssysteme bei Güterfahrzeugen, welche
aus mechanischen Labyrinthabdichtungen sowie aus Dichtungsprofilleisten aus elastischen
Werkstoffen bestehen, immer wieder verbessert, jedoch ist deren Abdichtfähigkeit für
den besonderen Einsatzfall auf Dauer nicht ausreichend. Die verbleibenden Spalte in
den bekannten Labyrinthabdichtungen sowie der Verschleiß von Gummidichtelementen bedeuten
keinen ausreichenden Schutz des Laderaumes gegen Eindringen von Staub, Wind, Wasser,
Flugschnee und Feuchtigkeit.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abdichtung für insbesondere Schiebewände von Güterwagen
der eingangs genannten Art zu schaffen, die die genannten Nachteile des Standes der
Technik beseitigt und dabei die Abdichtung des mit einer Tür verschlossenen Laderaumes
eines Spezialgüterwagens bzw. Containers gewährleistet, auch bei auftretenden großen
Toleranzen, wie sie bei Schiebewandtüren bzw. Türsystemen, bei denen keine direkte
Verbindung zwischen Tür und Türrahmen besteht, auftreten.
[0007] Die Abdichtung soll einfach und dabei funktionstüchtig sein, mit geringen Betätigungskräften
auskommen, große Toleranzen der Labyrinthabdichtungen ausgleichen, sie soll unkompliziert
montiert, ausgetauscht und gewartet werden können, wobei jede beliebige Tür der selben
Bauart trotz Konturungenauigkeiten verwendet werden kann. Im Laufe des Gebrauches
soll die Abdichtung auch bei den unvermeidbaren Reibwirkungen eine gleichbleibende
bzw. immer besser werdende Dichtfunktion aurweisen.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
das heißt, daß durch einen an zwei Stellen gleichzeitig abdichtenden Dichtwinkel und
durch die besondere Gestaltung eines Labyrinthprofils, die Abdichtung gewährleistet
wird. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0009] Die Labyrinthabdichtung ist frei von Verschleißteilen und gewährleistet gegenüber
herkömmlichen Abdichtungen im Laufe des Betriebes ein gleichbleibendes bzw. immer
besseres werdendes Dichtverhalten.
[0010] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zugehörigen
Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1: den Schnitt durch die Labyrinthabdichtung,
Fig. 2: Schnitt A-A nach Fig.1.
[0011] Gemäß Fig. 1 bildet eine parallel zu einer Wagenlängsachse angeordnete Schiebewand
1 zum Wagen hin mit ihren beidseitig angeordneten Labyrinthprofilen 2, 2' Labyrinthe
3, 3'. An einer Stirnwand 4 ist das Labyrinthprofil 2 und an einem Mittenportal 5
ist das Labyrintprofil 2' angebracht bzw. ausgebildet. Eine Wandendsäule 6 der Schiebewand
1 mit einem Winkel 7 ragt in das Labyrinth 3 und eine Wandsäule 6' der Schiebewand
1 mit einem Winkel 7' ragt in das Labyrinth 3' des Mittenportals 5 hinein. Beide Wandendsäulen
6, 6' sind durch ein Seitenwandblech 8 miteinander verbunden.
[0012] Das Profil der Wandendsäule 6, 6' ist an seinen Enden abgewinkelt und bildet Stege
9, 9'. An diesen Stegen 9, 9' ist der Winkel 7, 7' mit seinem senkrechten Steg 15,
15' mittels Niet 10 befestigt. Ein waagerechter Steg 18, 18' des Winkels 7, 7' verläuft
konturengleich mit Stegen 11, 11' der Labyrinthprofile 2, 2' und ist vom First bis
zum unteren Ende durchgehend oder aus Montagegründen zweiteilig für den Seitenwand-
und Dachbereich gestaltet. Durch die gewählte Form des Winkels 7, 7' und der Labyrinthprofile
2, 2' wird eine Abdichtung an zwei Stellen, und zwar mit einer Vorabdichtung in Form
eines Beruhigungskanals in einem Bereich X und einer Hauptabdichtstelle in einem Bereich
Y erzielt. Eine Sicherheitsabdichtstelle wird in einem Bereich Z durch eine gezielte
Gestaltung des Labyrinthprofils 2, 2' erreicht. Durch einen Doppelbug 12, 12' mit
einem abgewinkelten Ende wird dieser Bereich Z stabilisiert gegenüber möglicher Gewaltanwendung
z.B. durch Gabelstapler. Die rinnenförmige Gestaltung am Ende des Doppelbuges 12,
12' ermöglicht die Ableitung und das Abreißen von Wassertropfen, die möglicherweise
durch die Hauptabdichtstelle gelangt sind. Somit wird der Innenraum ausreichend vor
eindringendem Wasser, Schnee, Staub und Feuchtigkeit geschützt.
[0013] Die Werkstoffpaarung des Winkels 7, 7' und des Labyrinthprofils 2, 2' ist unterschiedlich
gewählt. Vorzugsweise sind beide Teile aus nichtrostendem Stahl, wobei der Winkel
7, 7' geringere Härte aufweist, denn er dient als Austauschteil bei Einsatz neuer
Schiebewände 1. Zur Ausgestaltung der Dichtfläche ist ein Blech 16 vorgesehen und
ist in bekannter Weise am Labyrinthprofil 2, 2' festgemacht. Durch die unterschiedliche
Werkstoffpaarung erzielt man einen sehr bedeutenden Effekt, indem sich der Winkel
7, 7' an die Form des Labyrinthprofils 2, 2' bzw. des Bleches 16 im Laufe der Zeit
vollkommen angleicht, und somit die Dichtfunktion ständig gleich gewährleistet ist
bzw. sich optimiert. Dieser Effekt kann auch dadurch erreicht werden, daß der Winkel
7, 7' sich direkt am Labyrinthprofil 2, 2' abstützt. Unter Berücksichtigung einer
passenden Materialauswahl von Steg 15, 15' und Labyrinthprofil 2, 2', kann das Blech
16 entfallen.
[0014] Im Neubauzustand der Fahrzeuge unterliegen alle Teile bestimmten Toleranzen, bezogen
auf Geradheit, Länge und Winkelabweichungen. In den Bereichen X und Y ist der Abstand
der Teile zueinander besonders wichtig. Die neue Ausbildung der Bereiche X, Y und
Z bewirkt, daß selbst bei einem Abstand von 5mm anstatt 2mm im Bereich X und von 3mm
anstatt Auflage im Bereich Y die Abdichtung nahezu 100% ig ist.
[0015] Bei den konstruktiv bedingten Längsverschiebungen der Schiebewände 1 in Schließstellung
bzw. in nahezu Schließstellung wird durch das Labyrinthprofil 2, 2' mit Blech 16 im
Zusammenwirken mit dem Winkel 7, 7' ein relativ großer Fangbereich für die Abdichtung
ermöglicht.
[0016] Toleranzen treten aber auch zwischen dem Labyrinthprofil 2, 2' und der Wandendsäule
6, 6' zueinander in vertikaler und horizontaler Richtung auf, die durch Langlöcher
13, 13' in den Teilen nach Fig. 2 ausgeglichen werden. Durch Schraubverbindung 17
als Montagehilfe kann der Winkel 7, 7' optimal zum Labyrinthprofil 2, 2' eingestellt
werden, ohne Berücksichtigung der vertikalen und horizontalen Stellung der Wandendsäule
6, 6'. Nachdem diese Verbindung, Einstellung des Labyrinthprofils 2, 2' und Winkel
7, 7' zueinander, festgemacht wurde, wird die Montagehilfe wieder entfernt und in
diesem Bereich werden durch ein geeignetes Dichtungsmittel diese Langlöcher 13, 13'
versiegelt. Um eine ausreichende Dichtungsfunktion zwischen dem Winkel 7, 7' und der
Wandendsäule 6, 6' zu erreichen, ist eine Dichtungsmasse 19 vorgesehen.
[0017] Die Befestigung des Winkels 7, 7' mittels Niet 10 an den Steg 9, 9' der Wandendsäule
6, 6' wird in regelmäßigen Abständen, je nach statischem Erfordernis, erfolgen. Der
Winkel 7, 7' ist vorzugsweise aus Niro, die Wandendsäulen 6, 6' aus Aluminium gefertigt.
Um eine dauerhafte Vernietung zu ermöglichen, wird eine breitflanschige Scheibe 14
aus Stahl bei der Vernietung auf den Dorn des Nietes 10 an die Wandendsäule 6, 6'
geschoben. Der Durchmesser der Scheibe 14 ist etwas größer gewählt als der Durchmesser
in der Wandendsäule 6, 6', so daß sich der Niet 10 beim Verpressen in der Wandendsäule
6, 6' als auch in der Scheibe 14 anlegt und somit verklemmt.
[0018] Die neue Abdichtung ist besonders geeignet für die mit relativ großen Toleranzen
übliche Waggonbaufertigung, wobei diese Abdichtung auch bei den relativ wiedrigen
Einsatzbedingungen voll funktionstüchtig und die Abdichtung jederzeit gewährleistet
ist.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0019]
- 1
- Schiebewand
- 2
- Labyrinthprofil (stirnwandseitig)
- 2'
- Labyrinthprofil (mittenportalseitig)
- 3
- Labyrinth (stirnwandseitig)
- 3'
- Labyrinth (mittenportalseitig)
- 4
- Stirnwand
- 5
- Mittenportal
- 6
- Wandendsäule ( zur Stirnwand hin)
- 6'
- Wandendsäule (zum Mittenportal hin)
- 7
- Winkel
- 7'
- Winkel
- 8
- Seitenwandblech
- 9
- Steg
- 9'
- Steg
- 10
- Niet
- 11
- Steg
- 11'
- Steg
- 12
- Doppelbug
- 12'
- Doppelbug
- 13
- Langloch
- 13'
- Langloch
- 14
- Scheibe
- 15
- Steg (senkrecht)
- 15'
- Steg (senkrecht)
- 16
- Blech
- 17
- Schraubverbindung
- 18
- Steg (waagerecht)
- 18'
- Steg (waagerecht)
- 19
- Dichtmasse
- X
- Bereich
- Y
- Bereich
- Z
- Bereich
1. Labyrinthabdichtung, insbesondere für Schiebewände von Güterwagen, bei denen keine
direkte Verbindung zwischen Tür und Türrahmen besteht, unter Anwendung von Labyrinthen
und Dichtkanten, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenbegrenzungen einer Schiebewand (1) Labyrinthe (3, 3) aus Labyrinthprofilen
(2, 2') und Winkel (7, 7') gebildet werden, die in einem Bereich (X) mit einem waagerechten
Steg (11, 11') parallel zu einem Winkel (7, 7') mit geringem Abstand positioniert
und im Bereich (Z) mit einem Doppelbug (12, 12') ausgebildet sind, deren rinnenförmiges
Ende in Richtung Winkel (7, 7') zeigt und der Winkel (7, 7') mit seinem senkrechten
Steg (15, 15') im Bereich (Y) im geschlossenen Zustand der Schiebewand (1) an dem
Labyrinthprofil (2, 2') anliegt, wobei dieser Steg (15, 15') an einem senkrechten
Steg (9, 9') einer Wandendsäule (6, 6') mittels Niet (10) festgemacht ist.
2. Labyrinthabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (7, 7') mit seinem Steg (15, 15') an ein am Labyrinthprofil (2, 2') festgemachtes
Blech (16) im geschlossenen Zustand der Schiebewand (1) heranreicht.
3. Labyrinthabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der waagerechte Steg (11, 11') im geschlossenen Zustand der Schiebewand (1) anliegt
und der Steg (15, 15') des Winkels (7, 7') mit geringem Abstand zum Labyrinthprofil
(2, 2') positioniert ist.
4. Labyrinthabdichtung, nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine anliegende Stellung in den Bereichen (X, Y, Z) vorgesehen ist.
5. Labyrinthabdichtung, nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steg (15, 15') des Winkels (7, 7') eine Montagehilfe in der Art einer Verschraubung
(17) mit Langlöchern (13, 13') zur Korrektur vorgesehen ist.