(19)
(11) EP 1 180 550 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.02.2002  Patentblatt  2002/08

(21) Anmeldenummer: 01810781.3

(22) Anmeldetag:  14.08.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7C21C 5/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.08.2000 CH 15892000

(71) Anmelder: Marwal-Technik Walter Schweizer
8192 Glattfelden (CH)

(72) Erfinder:
  • Schweizer, Walter
    8192 Glattfelden (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Feldmann & Partner AG 
Kanalstrasse 17
8152 Glattbrugg
8152 Glattbrugg (CH)

   


(54) Blaslanze


(57) Es wird eine Blaslanze (1) vorgeschlagen. Sie besteht aus einem Lanzenkörper (11) mit einem durchlaufenden Luftkanal. In Strömungsrichtung im Luftkanal ist nach einem Lufteinlass eine Venturidüse (3) unmittelbar gefolgt von einer Ringspaltdüse (4) angeordnet. Daran schliesst ein Beschleunigungsraum (5) an, welcher in den Luftauslass (B) mündet. Venturidüse (4) und Ringspaltdüse (5) sind druckluftbeaufschlagt. Der gesamte Luftdurchsatz durch die Blaslanze (1) beträgt ein Vielfaches der durch die Druckluftzufuhr geförderten Menge.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Blaslanze nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches.

[0002] Als Blaslanzen sind druckluftbetätigte Düsen bekannt, wie sie weit verbreitet sind, um beispielsweise Werkstücke usw. mittels Druckluft zu reinigen. Sie weisen eine Druckluftzufuhr und ein Ventil auf. Wenn das Ventil geöffnet wird, strömt Druckluft durch eine längeres oder kürzeres Rohrstück mit kleinem Durchmesser, welches somit als Düse funktioniert. Oft ist das freie Ende der Düse noch speziell geformt. Diese Blaslanzen weisen den Nachteil auf, dass die Leistung vom Druckluftkompressor her bestimmt ist, da dieser den maximalen Druck und die maximale Fördermenge begrenzt.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Blaslanze zu schaffen, bei welcher diese Nachteile überwunden sind.

[0004] Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angegebene Erfindung gelöst.

[0005] Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung ist, dass die Blaslanze ebensogut auch als Sauglanze, das heisst, zum Ansaugen von gasförmigen oder flüssigen Medien und sogar von festen Partikeln eingesetzt werden kann.

[0006] Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit der Zeichnung beschrieben.

[0007] Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Sauglanze.

[0008] Die Blaslanze 1 weist einen Lanzenkörper 11 auf. An einem Ende des Lanzenkörpers ist ein Sauganschluss 7 vorhanden. Hier können Saugelemente wie ein Saugrohr usw. angeschlossen werden. Hier befindet sich auch der Lufteinlass A. Am gegenüberliegenden Ende des Lanzenkörpers 11 befindet sich der Luftauslass B, wo die Luft ausgeblasen wird. Beim Lufteinlass A wird Luft aus der Umgebung angesogen. Im Lanzenköper gelangt die angesaugte Luft vom Lufteinlass A in einen Unterdruckraum 2 mit etwas vergrössertem Querschnitt. Hier ragt von einer Seite her ein Düsenrohr 31 hinein. Das Düsenrohr ist umgebogen und verläuft konzentrisch im Inneren in eine Verengung des Querschnittes in Richtung zum Luftauslass B. Das Düsenrohr 31 gehört zu einer Venturidüse. Das offene Ende des Düsenrohres 31 befindet sich etwa im Bereich der Stelle mit dem engsten Querschnitt. An dieser Stelle ist eine Ringspaltdüse 4 angeordnet. An die Ringspaltdüse 4 schliesst ein Beschleunigungsraum an. Hier wird der Querschnitt kontinuierlich wieder etwas erweitert bis zum Luftauslass B. Am Luftauslass B können Blaselemente wie ein Rohr, eine Blasdüse, ein Behälter, ein Filter oder dergleichen angeschlossen werden.

[0009] Zur Ringspaltdüse 4 wird von aussen Druckluft zugeführt. Sie besteht aus einem Ringspalt 41. Der Ringspalt 41 weist eine Rückwand auf, welche senkrecht zur Strömungsrichtung der Luft ist. In Strömungsrichtung, also zum Luftauslass B hin, ist der Ringspalt etwas erweitert. Er weist hier ein Fläche auf, die mindestens einmal abgewinkelt ist. Im dargestellten Beispiel bestimmt ein erster Düsenwinkel 42 eine umlaufende Fläche mit einer Neigung von 60° gegenüber der Mittellinie des Lanzenkörpers. Daran schliesst mit einem zweiten Düsenwinkel 43 ein weitere umlaufende Fläche mit einem Neigungswinkel von etwa 30 ° an. Diese gerichtete Erweiterung des Ringspaltes 41 der Ringspaltdüse 4 lässt die hier unter Druck eingeblasene Luft bereits am Eingang zum Beschleunigungsraum eine höhere Strömungsgeschwindigkeit annehmen.

[0010] Die Venturidüse 3 und die Ringspaltdüse 4 können mit getrennten Druckluftleitungen gespeist werden. Sie können aber auch beide, wie dargestellt, an der gleichen Druckluftleitung angeschlossen werden. Entscheidend ist, dass das Verhältnis des Druckes in beiden Düsen richtig ist. Dazu kann auf einfachste Weise der Querschnitt einer ersten Druckluftzuleitung 61 zum Düsenrohr 31 und der Querschnitt einer zweiten Druckluftzuleitung 62 zum Ringspalt 41 entsprechend ausgelegt werden. Es empfiehlt sich mindestens eine der Druckluftzuleitungen 61, 62 mit einem Druckregelventil zu bestücken. Es ist dann sehr einfach, mittels Feindosierung die optimale Durchströmung der Blaslanze einzustellen.

[0011] Die Wirkungsweise ist nun folgende: Die durch das Düsenrohr 31 in den Venturi eingeblasene Druckluft reisst Umgebungsluft aus dem Unterdruckraum 2 nach. Dadurch wird auch Umgebungsluft über den Lufteinlass A angesaugt. Wie bekannt wird die Luftströmung in der Verengung des Venturis beschleunigt. Gleichzeitig wird am Ende des Venturis, also an der Stelle mit dem kleinsten Querschnitt zusätzlich Druckluft über den ganzen Querschnitt gleichmässig verteilt eingeblasen. Diese Luft wird sowohl durch die geneigten umlaufenden Flächen des Ringspaltes bereits in Strömungsrichtung vorbeschleunigt. Diese Zusatzluft bewirkt eine weitere Beschleunigung der Luftströmung durch die Sauglanze. Der Beschleunigungsraum 5 mit seinem sich langsam erweiternden Querschnitt verhindert einen allfälligen Rückstau und Bremseffekt in der Luftströmung. Der Saugeffekt, welcher durch den Venturi mit der Venturidüse am Lufteinlass erzeugt wird, wird somit durch den Beschleunigungseffekt erzeugt durch die Ringspaltdüse 4 vervielfacht. Ebenso natürlich der Blaseffekt am Luftauslass B.

[0012] Die erfindungsgemässe Blaslanze lässt viele Anwendungsmöglichkeiten zu. Als einige Bespiele seien Luftreinigungspistolen, Injektoren, Pulver- und Staubförderanlagen, Filterbeschickungseinheiten usw. genannt. Ebenso können unter besonderer Benützung der Saugseite Staub- und Flüssigkeitssaugsysteme gebaut werden, denn der Saugeffekt ist vergleichbar mit dem Blaseffekt in seiner Wirkung.


Ansprüche

1. Blaslanze zum Anschluss mit einer Luftzufuhr unter Druck, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaslanze einen Lufteinlass (A) und einen Luftauslass (B) aufweist, und dass zwischen dem Lufteinlass (A) und dem Luftauslass (B) eine Venturidüse (3) mit einem Lufteinlass und einem Düsenrohr (31) und eine Ringspaltdüse (4) mit einem Ringspalt (41) angeordnet sind, wobei das Düsenrohr (31) der Venturidüse (3) und die Ringspaltdüse (4) an der Luftzufuhr unter Druck angeschlossen sind
 
2. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lufteinlass (A) und der Venturidüse (3) ein Unterdruckraum vorhanden ist.
 
3. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Ringspaltdüse (4) und Luftauslass ein Beschleunigungsraum (5) vorhanden ist.
 
4. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenrohr (31) der Venturidüse (3) in Strömungsrichtung mindestens bis zur Ringspaltdüse (4) reicht.
 
5. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringspaltdüse (4) einen Ringspalt (41) mit einem ersten Düsenwinkel (42) und einem zweiten anschliessenden Düsenwinkel (43) aufweist.
 
6. Blaslanze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Venturidüse (3) eine erste Druckluftzufuhr (61) aufweist, und dass die Ringspaltdüse (4) eine zweite Druckluftzufuhr (62) aufweist.
 
7. Blaslanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Druckluftzufuhr (61) und der zweiten Druckluftzufuhr (62) getrennt Druckluft zuführbar ist.
 
8. Blaslanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Druckluftzufuhr (61) und die zweite Druckluftzufuhr (62) an einer gemeinsamen Luftzufuhr unter Druck (6) angeschlossen sind.
 
9. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Luftzufuhr (A) ein Sauganschluss (7), zum Anschliessen von Saugelementen, und/oder im Bereich des Luftauslasses (B) ein Blasanschluss zum Anschliessen von Blaselementen, vorhanden ist.
 
10. Blaslanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Druckes im Düsenrohr (31) und im Ringspalt (41) einstellbar ist.
 




Zeichnung