[0001] Die Erfindung betrifft eine Blaslanze nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches.
[0002] Als Blaslanzen sind druckluftbetätigte Düsen bekannt, wie sie weit verbreitet sind,
um beispielsweise Werkstücke usw. mittels Druckluft zu reinigen. Sie weisen eine Druckluftzufuhr
und ein Ventil auf. Wenn das Ventil geöffnet wird, strömt Druckluft durch eine längeres
oder kürzeres Rohrstück mit kleinem Durchmesser, welches somit als Düse funktioniert.
Oft ist das freie Ende der Düse noch speziell geformt. Diese Blaslanzen weisen den
Nachteil auf, dass die Leistung vom Druckluftkompressor her bestimmt ist, da dieser
den maximalen Druck und die maximale Fördermenge begrenzt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Blaslanze zu schaffen, bei welcher diese Nachteile
überwunden sind.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen angegebene Erfindung gelöst.
[0005] Ein zusätzlicher Vorteil der Erfindung ist, dass die Blaslanze ebensogut auch als
Sauglanze, das heisst, zum Ansaugen von gasförmigen oder flüssigen Medien und sogar
von festen Partikeln eingesetzt werden kann.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit der Zeichnung beschrieben.
[0007] Figur 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Sauglanze.
[0008] Die Blaslanze 1 weist einen Lanzenkörper 11 auf. An einem Ende des Lanzenkörpers
ist ein Sauganschluss 7 vorhanden. Hier können Saugelemente wie ein Saugrohr usw.
angeschlossen werden. Hier befindet sich auch der Lufteinlass A. Am gegenüberliegenden
Ende des Lanzenkörpers 11 befindet sich der Luftauslass B, wo die Luft ausgeblasen
wird. Beim Lufteinlass A wird Luft aus der Umgebung angesogen. Im Lanzenköper gelangt
die angesaugte Luft vom Lufteinlass A in einen Unterdruckraum 2 mit etwas vergrössertem
Querschnitt. Hier ragt von einer Seite her ein Düsenrohr 31 hinein. Das Düsenrohr
ist umgebogen und verläuft konzentrisch im Inneren in eine Verengung des Querschnittes
in Richtung zum Luftauslass B. Das Düsenrohr 31 gehört zu einer Venturidüse. Das offene
Ende des Düsenrohres 31 befindet sich etwa im Bereich der Stelle mit dem engsten Querschnitt.
An dieser Stelle ist eine Ringspaltdüse 4 angeordnet. An die Ringspaltdüse 4 schliesst
ein Beschleunigungsraum an. Hier wird der Querschnitt kontinuierlich wieder etwas
erweitert bis zum Luftauslass B. Am Luftauslass B können Blaselemente wie ein Rohr,
eine Blasdüse, ein Behälter, ein Filter oder dergleichen angeschlossen werden.
[0009] Zur Ringspaltdüse 4 wird von aussen Druckluft zugeführt. Sie besteht aus einem Ringspalt
41. Der Ringspalt 41 weist eine Rückwand auf, welche senkrecht zur Strömungsrichtung
der Luft ist. In Strömungsrichtung, also zum Luftauslass B hin, ist der Ringspalt
etwas erweitert. Er weist hier ein Fläche auf, die mindestens einmal abgewinkelt ist.
Im dargestellten Beispiel bestimmt ein erster Düsenwinkel 42 eine umlaufende Fläche
mit einer Neigung von 60° gegenüber der Mittellinie des Lanzenkörpers. Daran schliesst
mit einem zweiten Düsenwinkel 43 ein weitere umlaufende Fläche mit einem Neigungswinkel
von etwa 30 ° an. Diese gerichtete Erweiterung des Ringspaltes 41 der Ringspaltdüse
4 lässt die hier unter Druck eingeblasene Luft bereits am Eingang zum Beschleunigungsraum
eine höhere Strömungsgeschwindigkeit annehmen.
[0010] Die Venturidüse 3 und die Ringspaltdüse 4 können mit getrennten Druckluftleitungen
gespeist werden. Sie können aber auch beide, wie dargestellt, an der gleichen Druckluftleitung
angeschlossen werden. Entscheidend ist, dass das Verhältnis des Druckes in beiden
Düsen richtig ist. Dazu kann auf einfachste Weise der Querschnitt einer ersten Druckluftzuleitung
61 zum Düsenrohr 31 und der Querschnitt einer zweiten Druckluftzuleitung 62 zum Ringspalt
41 entsprechend ausgelegt werden. Es empfiehlt sich mindestens eine der Druckluftzuleitungen
61, 62 mit einem Druckregelventil zu bestücken. Es ist dann sehr einfach, mittels
Feindosierung die optimale Durchströmung der Blaslanze einzustellen.
[0011] Die Wirkungsweise ist nun folgende: Die durch das Düsenrohr 31 in den Venturi eingeblasene
Druckluft reisst Umgebungsluft aus dem Unterdruckraum 2 nach. Dadurch wird auch Umgebungsluft
über den Lufteinlass A angesaugt. Wie bekannt wird die Luftströmung in der Verengung
des Venturis beschleunigt. Gleichzeitig wird am Ende des Venturis, also an der Stelle
mit dem kleinsten Querschnitt zusätzlich Druckluft über den ganzen Querschnitt gleichmässig
verteilt eingeblasen. Diese Luft wird sowohl durch die geneigten umlaufenden Flächen
des Ringspaltes bereits in Strömungsrichtung vorbeschleunigt. Diese Zusatzluft bewirkt
eine weitere Beschleunigung der Luftströmung durch die Sauglanze. Der Beschleunigungsraum
5 mit seinem sich langsam erweiternden Querschnitt verhindert einen allfälligen Rückstau
und Bremseffekt in der Luftströmung. Der Saugeffekt, welcher durch den Venturi mit
der Venturidüse am Lufteinlass erzeugt wird, wird somit durch den Beschleunigungseffekt
erzeugt durch die Ringspaltdüse 4 vervielfacht. Ebenso natürlich der Blaseffekt am
Luftauslass B.
[0012] Die erfindungsgemässe Blaslanze lässt viele Anwendungsmöglichkeiten zu. Als einige
Bespiele seien Luftreinigungspistolen, Injektoren, Pulver- und Staubförderanlagen,
Filterbeschickungseinheiten usw. genannt. Ebenso können unter besonderer Benützung
der Saugseite Staub- und Flüssigkeitssaugsysteme gebaut werden, denn der Saugeffekt
ist vergleichbar mit dem Blaseffekt in seiner Wirkung.
1. Blaslanze zum Anschluss mit einer Luftzufuhr unter Druck, dadurch gekennzeichnet, dass die Blaslanze einen Lufteinlass (A) und einen Luftauslass (B) aufweist, und dass
zwischen dem Lufteinlass (A) und dem Luftauslass (B) eine Venturidüse (3) mit einem
Lufteinlass und einem Düsenrohr (31) und eine Ringspaltdüse (4) mit einem Ringspalt
(41) angeordnet sind, wobei das Düsenrohr (31) der Venturidüse (3) und die Ringspaltdüse
(4) an der Luftzufuhr unter Druck angeschlossen sind
2. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Lufteinlass (A) und der Venturidüse (3) ein Unterdruckraum vorhanden
ist.
3. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Ringspaltdüse (4) und Luftauslass ein Beschleunigungsraum (5) vorhanden
ist.
4. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Düsenrohr (31) der Venturidüse (3) in Strömungsrichtung mindestens bis zur Ringspaltdüse
(4) reicht.
5. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringspaltdüse (4) einen Ringspalt (41) mit einem ersten Düsenwinkel (42) und
einem zweiten anschliessenden Düsenwinkel (43) aufweist.
6. Blaslanze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Venturidüse (3) eine erste Druckluftzufuhr (61) aufweist, und dass die Ringspaltdüse
(4) eine zweite Druckluftzufuhr (62) aufweist.
7. Blaslanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Druckluftzufuhr (61) und der zweiten Druckluftzufuhr (62) getrennt Druckluft
zuführbar ist.
8. Blaslanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Druckluftzufuhr (61) und die zweite Druckluftzufuhr (62) an einer gemeinsamen
Luftzufuhr unter Druck (6) angeschlossen sind.
9. Blaslanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Luftzufuhr (A) ein Sauganschluss (7), zum Anschliessen von Saugelementen,
und/oder im Bereich des Luftauslasses (B) ein Blasanschluss zum Anschliessen von Blaselementen,
vorhanden ist.
10. Blaslanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Druckes im Düsenrohr (31) und im Ringspalt (41) einstellbar ist.