[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zarge für ein Fenster oder eine Tür,
mit einem unteren Querriegel, rechtwinklig dazu stehenden Laibungsteilen und einem
oberen Querriegel, die aus aufgeschäumten Kunststoff mit Verstärkungsprofilen bestehen.
[0002] Eine derartige Zarge, wie sie beispielsweise aus dem GM 80 27 442 bekannt geworden
ist, soll die fabrikmäßige Herstellung kompletter Fenster bzw. Türelemente ermöglichen,
die an der Baustelle im Baufortschritt eingesetzt werden können. Es ist also hier
ein Einsetzen möglich, bevor Fenster bzw. Türöffnungen im Mauerwerk ausgespart wurden.
Die Zargen werden sozusagen ummauert, was die Herstellung passender Maueröffnungen
wesentlich erleichtert. Es ergibt sich aber auch dann noch eine erhebliche Verbesserung
gegenüber dem üblichen Aufsetzen eines Fensters oder einer Tür in eine ausgesparte
Maueröffnung, wenn man das Fenster oder die Tür erst nachträglich in die ummauerte
Zarge einsetzt, da die Passgenauigkeit der fabrikmäßig vorgefertigten Zarge erheblich
größer ist als die Passgenauigkeit einer Maueraussparung, so dass das saubere dichte
Einsetzen eines Fensters oder einer Tür problemlos möglich ist.
[0003] Bei den bislang bekannten Zargen der eingangs genannten Art sind die Verstärkungsprofile
außen am Schaumstoffkörper der Kunststoffzarge angebrachte Winkelschienen bzw. die
Zarge teilweise quer durchsetzende Versteifungs- und Tragelemente zum Befestigen des
Blendrahmens des Fensters oder der Tür. Dies hat aber zur Folge, dass die an sich
sehr hohen Wärmedämmwerte einer solchen Zarge durch die von außenliegenden Metallverstärkungsprofilen
gebildeten Kältebrücken nicht voll zum Tragen kommen. Insbesondere ergibt sich für
das Fenster selbst, dass ja frei im lichten Innenraum der Zarge angeordnet ist, keine
Verbesserung der Wärmedämmung.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zarge der eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass eine erhöhte Wärmedämmung sowohl im Mauerbereich seitlich
neben dem Fenster als auch unmittelbar im Bereich der Fenster- oder Türrahmen selbst
gegeben ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die vorzugsweise aus
PU-Schaum bestehenden Zargenteile mit nach innen ragenden angeformten Anschlägen versehen
sind, die den Blendrahmen und den Fensterflügel auf die gesamte Ansichtsbreite übergreifen,
und dass die Außenseiten der Zargenteile mit angeschäumten dünnwandigen Aluminium-
oder Kunststoffprofilen abgedeckt sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt sich eine hervorragende Wärmedämmung
der gesamten Zarge, ohne irgendwelche störenden Kältebrücken. Der erfindungsgemäß
vorgesehene nach innen ragende Anschlag für den Rahmen des Fensters oder der Tür vereinfacht
nicht nur als Anschlag die Befestigung dieses Fenster- oder Türrahmens, sondern ergibt
durch das Übergreifen dieses Rahmens von außen eine zusätzliche erhebliche Wärmedämmung
im Rahmenbereich, so dass bei dem bevorzugt aus Holz ausgebildeten Fenster bzw. Tür
die Stärke der Rahmenteile relativ schwach gehalten werden kann, da diese ja nicht
wie üblich die gesamte Wärmedämmung mehr zu übernehmen brauchen.
[0007] Selbstverständlich würde sich eine erfindungsgemäße Zarge auch für Metall oder Kunststofffenster
eignen, da allein durch den relativ dickwandigen Anschlag der Zarge - typische Stärken
für ein normal großes Fenster betragen beispielsweise 50 mm - eine hervorragende Wärmedämmung
erzielbar ist. Da aber erfindungsgemäß die Anschläge den Blendrahmen des Fensters
und auch den Rahmen des Fensterflügels übergreifen sollen, wäre es unsinnig, teurere
Kunststoff- oder Metallfenster vorzusehen, da sie ja von außen gar nicht mehr erkennbar
sind und deren erhöhte Witterungsbeständigkeit durch die Abdeckung über den Anschlag
ja auch überhaupt nicht gefragt ist.
[0008] Um ein plumpes Aussehen des Fensters nach außen zu vermeiden, kann gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung der Anschlag an der Außenseite in Anlehnung an die Profilsichtseite
eines Fensters oder einer Tür profiliert ausgebildet sein. Zur Versteifung der Zarge
kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Zargenteile mit, vorzugsweise
vollständig vom Kunststoffschaum umhüllten, Versteifungsprofilen, insbesondere aus
Aluminium, armiert sind. Durch diese vollständige und möglichst dickwandige Umhüllung
der tragenden Versteifungsprofile wird die hervorragende Wärmedämmung der erfindungsgemäßen
Zarge nicht beeinträchtigt.
[0009] Das abdeckende, gegebenenfalls auch auf der Innenseite der Zarge vorgesehene Aluminium-
oder Kunststoffprofil kann mit besonderem Vorteil mit einem abgewinkelten Schenkel
versehen sein, der die Putzschicht od. dgl. untergreift. Dadurch ergibt sich beim
Einputzen einer erfindungsgemäßen Zarge eine hervorragende Fugenabdichtung sowohl
auf der Innen- als auch - was besonders wichtig ist - auf der Außenseite der Mauer.
Gegebenenfalls kann das Abdeckprofil auch noch mit einer U-förmigen Ausbiegung versehen
sein, die eine Putzabziehkante bildet. Dies gilt insbesondere auf der Mauerinnenseite.
Durch das Abdeckprofil ergibt sich für ein Holzfenster die gleiche Optik und die Vorteile
eines teuren Holz-Alu-Fensters mit noch erhöhter Wärmedämmung.
[0010] Die Zargenteile, also der untere und der obere Querriegel sowie die rechtwinklig
dazu stehenden Laibungsteile, sollen bevorzugt durch Verschrauben der tragenden Versteifungsprofile
miteinander verbunden sein, wozu innen im vorzugsweise als Rechteckrohr ausgebildeten
Versteifungsprofil vorzugsweise geschlitzte Schraubkanäle für die Verbindungsschrauben
angeformt sein können.
[0011] In entsprechender Weise können die tragenden Versteifungsprofile auch noch mit auf
ihrer Innenseite angeformten Schraubkanälen zum Anschrauben des vorzugsweise aus Holz
bestehenden Fensters oder einer Holztür versehen sein.
[0012] Speziell im Fall eines aus Holz bestehenden Fensters oder einer Holztür soll der
Anschlag im Innenbereich des Blendrahmens des Fensters oder der Tür mit einer Hinterlüftungsnut
versehen sein, wie dies ja auch bei Holz-Alu-Fenster-Konstruktionen grundsätzlich
verlangt wird, da der Holzrahmen eines Fensters nicht ohne eine solche Hinterlüftung
von einem Verkleidungsbauteil überdeckt werden darf.
[0013] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, in den oberen Querriegel
und die Laibungsteile einen Rolladenkasten bzw. Rolladen-Führungen und gegebenenfalls
Gurtführungen einzubauen oder aber in den unteren Querriegel eine vorzugsweise einstellbare
Zwangsbelüftungseinrichtung mit einzubauen.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen horizontalen Schnitt durch eines der Laibungsteile einer erfindungsgemäßen Zarge
mit einem eingebauten Holzfenster, und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den unteren Querriegel der Zarge mit Wasserablauföffnungen, aber
noch ohne eine mögliche darin eingebaute Zwangsentlüftung.
[0015] Die als tragender Rechteckrahmen ausgebildete Zarge 1 besteht zu einem unteren Querriegel
2, senkrecht dazu angeordneten Laibungsteilen 3 und einem in den Figuren nicht dargestellten
oberen Querriegel. Diese einzelnen Zargenteile, deren wesentliches tragendes Bauteil
ein allseitig von einem Kunststoffschaum, vorzugsweise PU-Schaum 4 ummanteltes als
Rechteckrohr ausgebildetes Versteifungsprofil 5, vorzugsweise aus Aluminium, ist,
sind stumpf oder aber auch auf Gehrung miteinander verschraubt, wozu auf der Innenseite
des Versteifungsprofils 5 geschlitzte Schraubkanäle 6 und 7 angeformt sind. An der
einen Längsseite 8 des Versteifungsprofils 5 ist ein weiterer Schraubkanal 9 zum Anschrauben
des Blendrahmens 10 eines Fensters oder auch einer Tür angeformt.
[0016] Die fabrikmäßig vorgefertigte Zarge 1 wird an der Baustelle ummauert, wobei zur Erzielung
einer sicheren Spaltabdichtung - das Anmauern des Mauerwerks 11 an die Außenseite
12 der Zarge 1 kann ja nicht vollständig fugenfrei erfolgen - eine Aussparung 13 vorgesehen
ist, die mit einem Kunststoffschaum 14, vorzugsweise wiederum einem PU-Schaum ausgeschäumt
ist. Auf der Maueraußenseite erkennt man darüber hinaus eine Wärmedämmschicht 15 und
den Außenputz 16. Dementsprechend ist innen eine Innenputzschicht 17 vorgesehen. Auf
der Rauminnenseite kann die erfindungsgemäße Zarge 1 mit einer Holzverkleidung 18
versehen sein, während auf der Außenseite bevorzugt eine dünnwandige Abdeckschale
19 aus Kunststoff oder vorzugsweise eloxiertem Aluminium vorgesehen ist. Diese Abdeckschale
19 ist mit einem abgewinkelten, den Außenputz 16 untergreifenden Schenkel 20 versehen,
wodurch auch an dieser Stelle noch eine hervorragende Fugenabdichtung erzielt ist,
so dass in keinem Fall Wasser in die Dämmschichten 15 gelangen kann. Eine einen Teil
der Innenseite der Zarge 1 überdeckende Abdeckschale 19' ist mit einer U-förmigen
Ausbiegung 21 versehen ist, die eine Putzabziehkante bildet.
[0017] Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist der an dem relativ dickwandigen
Schaumstoffkörper 3 der Zarge angeformte, vorzugsweise nicht versteifte und damit
thermisch besonders isolierende, Anschlag 22, an dem der Blendrahmen 10 des Fensters
oder der Tür anliegt. Im Anlagebereich ist dabei eine Hinterlüftungsnut 23 vorgesehen.
Der Anschlag überdeckt, wie in der Figur gezeigt ist, nicht nur den Blendrahmen 10,
sondern auch den Rahmen 24 des Fensterflügels mit der eingesetzten Doppelverglasung
25, so dass der dickwandige Schaumstoffkörper des Anschlags 22 sowohl für den Blendrahmen
10 als auch den Fensterflügelrahmen 24 eine zusätzliche starke Wärmedämmung bewirkt.
Wegen der Verschraubung des Fensters mit dem Versteifungsprofil 5 der Zarge 1 ist
der Anschlag 22 mechanisch nicht belastet.
[0018] Um das Fenster durch den weit nach innen gezogenen Anschlag 22 nicht plump aussehen
zu lassen, ist eine spezielle, in Anlehnung an die Profilsichtseite eines Fensters
oder einer Tür ausgebildete Profilierung 26 vorgesehen.
[0019] In Fig. 2 erkennt man einen Schnitt durch den unteren Querriegel der Zarge 1. An
diesem unteren Querriegel ist der entsprechende untere Schenkel des Blendrahmens 10
mit einer üblichen Regenschutzschiene 27 versehen unter der eine U-Schiene 28 montiert
ist, um einen besonders guten Übergang von den Wasser-ablauföffnungen 29 der Regenschutzschiene
zu den Wasserablaufkanälen 30 im Anschlag 22 der Zarge 1 zu erzielen. Bei 31 erkennt
man ein Flügelabdeckprofil, welches einen gesonderten Anstrich dieses schmalen Streifens
des Flügelrahmens 24 vermeidet. Dieses Flügelabdeckprofil ist aus dem gleichen Material
und in der gleichen Farbgestaltung wie die Abdeckschale 19 der Zarge ausgebildet.
Selbstverständlich könnte an dieser Stelle auch zusätzlich noch eine Dichtung zwischen
dem Rahmen 24 des Fensterflügels und dem Anschlag 22 der Zarge 1 vorgesehen sein.
Auch auf die Ausbildung der Regenschutzschiene 27 kommt es letztendlich nicht an,
da eine Einpassung sehr einfach durch entsprechende Aussparungen auf der Innen- und
Unterseite des Anschlags 22 der Zarge möglich ist.
1. Zarge für ein Fenster oder eine Tür, mit einem unteren Querriegel, rechtwinklig dazu
stehenden Laibungsteilen und einem oberen Querriegel, die aus aufgeschäumten Kunststoff
mit Verstärkungsprofilen bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise aus PU-Schaum bestehenden Zargenteile (2, 3) mit nach innen ragenden
angeformten Anschlägen versehen sind, die den Blendrahmen und den Fensterflügel auf
die gesamte Ansichtsbreite übergreifen, und dass die Außenseiten der Zargenteile mit
angeschäumten dünnwandigen Aluminium- oder Kunststoffprofilen abgedeckt sind.
2. Zarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (22) auf der Außenseite in Anlehnung an die Profilsichtseite eines Fensters
oder einer Tür profiliert ist.
3. Zarge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zargenteile mit vorzugsweise vollständig von Kunststoffschaum umhüllten Versteifungsprofilen,
insbesondere aus Aluminium, armiert sind.
4. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckprofil mit einem abgewinkelten Schenkel (20) die Putzschicht (16, 17) od.
dgl. untergreift.
5. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zargenteile (2, 3) durch Verschrauben der tragenden Versteifungsprofile (5) miteinander
verbunden sind.
6. Zarge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass innen im Versteifungsprofil (5) vorzugsweise geschlitzte Schraubkanäle (6, 7) für
die Verbindungsschrauben angeformt sind.
7. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die tragenden Versteifungsprofile (5) mit einem Schraubkanal (9) zum Anschrauben
des vorzugsweise aus Holz bestehenden Fensters oder einer Holz-Tür angeformt sind.
8. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (22) im Anlagebereich des Blendrahmens (10) des Fensters oder der Tür
mit einer Hinterlüftungs-Nut (23) versehen ist.
9. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den oberen Querriegel und die Laibungsteile (3) ein Rolladenkasten bzw. Rolladen-Führungen
und gegebenenfalls Gurtführungen eingebaut sind.
10. Zarge nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den unteren Querriegel (2) eine vorzugsweise einstellbare Zwangsbelüftungseinrichtung
eingebaut ist.