[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung der durch ein Laufrad
erbrachten Fördermenge einer in ein Fördersystem integrierten Kreiselpumpe, wobei
innerhalb des Fördersystems vorgenommene Druckmessungen durch eine Auswertelogik jeweils
entsprechenden, in einer Ursprungsmessung festgestellten Fördermengen zugeordnet werden.
[0002] Diese Art der Fördermengenermittlung ist grundsätzlich aus der US 4 821 580 bekannt.
Bei der dort gelehrten Einrichtung werden Messungen des Druckes in dem Bereich vor
der Saugleitung einer Kreiselpumpe und in deren Druckleitung vorgenommen. In einem
Rechner werden die erfaßten Drücke gespeichert und gegebenenfalls zusammen mit anderen
Eingaben für die Feststellung bestimmter Daten, beispielsweise der Fördermenge, ausgewertet.
Die hier angewandte Art der Messung ist vergleichbar mit einer Ermittlung der Pumpenkennlinie
auf einem Prüfstand. Nachteilig der Umstand, daß der Einfluß des Pumpengehäuses in
die Messung mit einfließt und sich dadurch eine instabile oder flache Kennlinie ergibt.
Diese führt wegen fehlender Eindeutigkeit zu Ungenauigkeiten in der Fördermengenbestimmung.
[0003] Eine andere Art der Fördermengenermittlung ist aus der US 5 129 264 bekannt. Dort
wird eine Differenzdruckmessung zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Druckstutzens
der Kreiselpumpe vorgenommen. Genutzt wird hier der Umstand, daß sich der Druck des
fließenden Mediums mit dem Querschnitt des Strömungsweges verändert, wobei die gemessenen
Drücke einen Rückschluß auf die jeweilige Fördermenge zulassen. Somit wird der ermittelte
Wert zusammen mit einer Strömungskonstanten in einer Auswertelogik zur Bestimmung
der aktuellen Durchflußmenge herangezogen. Die in der US 5 129 264 konkret gelehrte
Ausführung bedarf aber auch noch eines gewissen Aufwandes, da der Druckstutzen zur
Anbringung einer Vielzahl von Meßstellen durchbohrt werden muß. Weil aber die Strecke
zwischen den Meßpunkten relativ kurz ist und die Querschnittsänderungen klein sind,
ergeben sich große Ungenauigkeiten bei der Bestimmung der Fördermenge.
[0004] Aus der EP 0 641 997 B1 ist eine vergleichbare Einrichtung bekannt, bei der allerdings
der notwendige Aufwand dadurch verringert wurde, daß lediglich zwei Druckmeßstellen
notwendig sind, die bei Verwendung eines Spiralgehäuses vorteilhafterweise an dessen
Sporn anzuordnen sind. Allerdings hat auch diese Ausführung den Nachteil, daß der
Einfluß des Pumpengehäuses in die Messung einfließt, so daß bei einem instabilen oder
flachen Verlauf der Pumpenkennlinie die jeweilige Fördermenge nicht eindeutig oder
nur ungenau zu ermitteln ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
und eine dieses Verfahren nutzende Vorrichtung zu schaffen, die bei Erfüllung der
grundsätzlichen Voraussetzung eines geringen Aufwandes eine auch bei instabilen oder
flachen Pumpenkennlinien genaue Ermittlung der Fördermenge erbringen.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Bestimmung der Fördermenge der
von Einflüssen des Pumpengehäuses und etwaiger Leiteinrichtungen nicht beeinträchtigte
Druckaufbau des Laufrades herangezogen wird.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung nutzt den Umstand, daß das Laufrad im Vergleich zu einem
Pumpengehäuse oder einer Leiteinrichtung nur geringe Verluste verursacht. Es kommt
also nicht zu einer die Messung beeinträchtigenden Ausbildung einer instabil verlaufenden
Kennlinie.
[0008] Es empfiehlt sich, den Druckaufbau des Laufrades an einem auf der Pumpendruckseite
in der Nähe des Laufradaustrittes und vor dem Eintritt in strömungsleitende Elemente
gelegenen Meßpunkt zu erfassen. Zweckmäßigerweise wird ein solcher Meßpunkt im druckseitigen
Radseitenraum der Kreiselpumpe angeordnet.
[0009] Bei konstantem saugseitigen Anlagendruck, wie er z.B. in einem geschlossenen Kreislauf
gegeben ist, genügt es, wenn in einer Ursprungsmessung die sich bei verschiedenen
Fördermengen einstellenden Drücke am Laufrad gemessen und einer Auswerteeinrichtung
zur Verfügung gestellt werden. Der Einfluß der Strömungsgeschwindigkeit kann hierbei
vernachlässigt werden.
[0010] In einer offenen Anlage, also beispielsweise in einem System zur Entleerung eines
Tanks, verändert sich der saugseitige Anlagendruck mit der Entnahme. Daher muß bei
einer Bestimmung der Fördermenge dieser Druck jeweils berücksichtigt werden. Dies
kann mit Hilfe bekannter Anlagendaten oder mittels eines auf der Pumpensaugseite angeordneten
Drucksensors geschehen.
[0011] Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem geschlossenen Kreislauf
geeignete Vorrichtung kann mit Hilfe eines im druckseitigen Radseitenraum der Kreiselpumpe
angeordneten Drucksensors, welcher mit einer Auswerteeinrichtung zur Bestimmung der
Fördermenge verbunden ist, verwirklicht werden.
[0012] Bei einer offenen Anlage sollten jeweils ein auf der Pumpensaugseite und im druckseitigen
Radseitenraum angeordneter Drucksensor mit der Auswerteeinrichtung verbunden sein.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet zuverlässig und mit guter Genauigkeit, da
der im druckseitigen Radseitenraum gemessene statische Druck annähernd eine stetig
fallende Gerade über den gesamten Fördermengenverlauf ergibt. Es ist somit ein eindeutiger
Zusammenhang zwischen dem gemessenen Druck und der Fördermenge gegeben.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren bedarf nur eines vergleichsweise geringen Aufwandes
für die Bestimmung der Fördermenge. Dennoch zeichnet es sich gegenüber den bekannten
Verfahren durch eine höhere Genauigkeit aus. Dies gilt sowohl gegenüber der aufwendigen
Differenzdruckmessung in sich ändernden Querschnitten als auch gegenüber den anderen
geschilderten Verfahren, da sich durch eine Eliminierung von Hauptverluststrecken
kein instabiler Verlauf der Kennlinie ergibt.
[0015] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt in
- Fig.1
- einen Meridianschnitt durch eine Kreiselpumpe und durch Teile einer Anlage, bei denen
das erfindungsgemäße Verfahren benutzt wird;
- Fig. 2
- die Kennlinien zweier Kreiselpumpen und die zugehörigen Druckverläufe der jeweiligen
Laufräder.
[0016] Das Gehäuse 1 der in der Fig. 1 dargestellten Kreiselpumpe besitzt einen Einlaß 2
und einen Auslaß 3. Ein auf einer Welle 4 befestigtes Laufrad 5 ist in dem Gehäuse
1 angeordnet.
[0017] Im druckseitigen Radseitenraum 6 des Gehäuses 1 ist ein Drucksensor 7 vorgesehen,
der über eine Leitung 8 mit einem Auswertegerät 9 verbunden ist. Ein weiterer - gestrichelt
dargestellter - Drucksensor 10 ist vor dem Einlaß 2 des Gehäuses 1 angeordnet. Über
eine - ebenfalls gestrichelt dargestellte - Leitung 11 ist der Drucksensor 10 mit
dem Auswertegerät 9 verbunden. Der Drucksensor 10 ist in einer Rohrleitung 12 angeordnet,
welche zu einem - hier nicht dargestellten - Tank führt. Es handelt sich hier also
um ein offenes System.
[0018] Während des Laufs der Kreiselpumpe wird die in dem Tank befindliche Flüssigkeit über
den Auslaß 3 zu einer - nicht dargestellten - Mündung gefördert. Da der abnehmende
Flüssigkeitsspiegel im Tank zu einer entsprechenden fortgesetzten Druckabsenkung vor
dem Einlaß 2 der Kreiselpumpe führt, muß die durch das Laufrad 5 verursachte Druckerhöhung
durch eine Differenzdruckbildung der Werte der Sensoren 7 und 10 ermittelt werden.
Eine den verschiedenen Fördermengen zuzuordnende Druckerhöhung des Laufrades 5 wird
in einer Ursprungsmessung ermittelt und in dem Auswertegerät 9 gespeichert. Die gespeicherten
Informationen werden bei der Bestimmung der Fördermenge herangezogen.
[0019] In einem geschlossenen Kreislauf kann auf die laufende Feststellung des vor dem Einlauf
der Kreiselpumpe herrschenden Druckes verzichtet werden, da dieser sich während des
Betriebes nur unwesentlich verändert. Hier genügt es, den Druck einmal zu bestimmen,
um ihn dann dem Auswertegerät dauerhaft zur Verfügung zu stellen.
[0020] Aus der Fig. 2 ist der Zusammenhang zwischen der Fördermenge und dem Druckaufbau
der Pumpe und des Laufrades zu ersehen. Den Kennlinien der Fig. 2 liegen Kreiselpumpen
mit einem Laufrad zweier unterschiedlicher Abdrehdurchmesser zugrunde. So beziehen
sich die Kennlinien 13 und 14 auf das erste Laufrad und die Kennlinien 15 und 16 auf
das zweite Laufrad.
[0021] Die Kennlinien 13 und 15 sind Pumpenkennlinien, welche durch eine Differenzdruckmessung
zwischen Saug- und Druckstutzen der Kreiselpumpen ermittelt wurden. Die Kennlinien
13 und 15 weisen einen instabilen Verlauf auf und sind daher für die Ermittlung der
Fördermenge ungeeignet.
[0022] Die Kennlinien 14 und 16 sind Laufradkennlinien, welche durch einen Druckaufnehmer
7 ermittelt wurden. Ihr Verlauf ist eindeutig stabil. Daher sind diese Kennlinien
für eine genaue Ermittlung der Fördermenge geeignet.
1. Verfahren zur Ermittlung der durch ein Laufrad erbrachten Fördermenge einer in ein
Fördersystem integrierten Kreiselpumpe, wobei innerhalb des Fördersystems vorgenommene
Druckmessungen durch eine Auswertelogik jeweils entsprechenden, in einer Ursprungsmessung
festgestellten Fördermengen zugeordnet werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung der Fördermenge der von Einflüssen des Pumpengehäuses (1) und etwaiger
Leiteinrichtungen nicht beeinträchtigte Druckaufbau des Laufrades (5) herangezogen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckaufbau des Laufrades (5) an einem auf der Pumpendruckseite in der Nähe des
Laufradaustrittes und vor dem Eintritt in strömungsleitende Elemente gelegenen Meßpunkt
(7) erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckaufbau des Laufrades (5) an einem im druckseitigen Radseitenraum (6) der
Kreiselpumpe gelegenen Meßpunkt (7) erfaßt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Durchführung bei einer Anlage mit konstantem
saugseitigen Anlagendruck, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Ursprungsmessung die sich bei verschiedenen Fördermengen einstellenden Drücke
am Laufrad (5) gemessen und einer Auswerteeinrichtung (9) zur Verfügung gestellt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Durchführung bei einer Anlage mit veränderlichem
saugseitigen Anlagendruck, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Ursprungsmessung die sich bei verschiedenen Fördermengen einstellenden Drücke
am Laufrad (5) gemessen werden und einer Auswerteeinrichtung (9) zur Verfügung gestellt
werden, während der saugseitige Anlagendruck aus den Anlagedaten entnommen oder mittels
eines Sensors (10) gemessen wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen im druckseitigen Radseitenraum (6) der Kreiselpumpe angeordneten Drucksensor
(7), welcher mit einer Auswerteeinrichtung (9) zur Bestimmung der Fördermenge verbunden
ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 und
5, gekennzeichnet durch jeweils einen auf der Saugseite und im druckseitigen Radseitenraum (6) der Kreiselpumpe
angeordneten Drucksensor (10, 7), welche mit einer Auswerteeinrichtung (9) zur Bestimmung
der Fördermenge verbunden sind.