[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zur vorübergehenden Aufnahme eines Fadens mit
Hilfe einer derartigen Vorrichtung.
[0002] Bei Offenend-Spinnvorrichtungen ist es üblich, eine Wartungsvorrichtung längs einer
Vielzahl gleichartiger Offenend-Spinnvorrichtungen patrouillieren zu lassen, um bei
Bedarf an jeder dieser Offenend-Spinnmaschinen Wartungsarbeiten durchführen zu können.
Zu diesem Zweck besitzt die Wartungsvorrichtung in der Regel u. a. ein Fadensaugrohr,
das aus einer Ruhestellung innerhalb der Konturen der Wartungsvorrichtung in eine
Arbeitsstellung gebracht werden kann, in welcher sie sich in unmittelbarer Nähe des
Fadenlaufs befindet (DE 196 34 300 A1). Dieses Fadensaugrohr hat z. B. die Aufgabe,
für die Anspinnrücklieferung eine Fadenlänge bereitzustellen und einen beim Anspinnen
entstehenden Fadenüberschuss vorübergehend zu speichern, bis dieser aufgrund der Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen einer den angesponnenen Faden vom Spinnelement abziehenden Abzugsvorrichtung
und der Spule aufgebraucht ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bekannte Vorrichtung in einer solchen
Weise weiterzuentwickeln sowie ein Verfahren zur vorübergehenden Aufnahme eines Fadens
mit Hilfe einer derartigen Vorrichtung zu schaffen, dass es möglich ist, darüber hinaus
noch weitere, zeitverschobene Aufgaben zu übernehmen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Dadurch,
dass das Fadensaugrohr nicht nur innerhalb einer einzigen Arbeitsebene bewegbar ist,
sondern aus dieser heraus in zumindest eine weitere Arbeitsebene gebracht und innerhalb
dieser bewegt werden kann, ist das Fadensaugrohr in der Lage, zeitversetzt zu den
in einer ersten Arbeitsebene zu erfüllenden Aufgaben in einer anderen Arbeitsebene
weitere Aufgaben zu erledigen.
[0005] Vorzugsweise sind die wenigstens zwei Arbeitsebenen des Fadensaugrohres gemäß Anspruch
2 zueinander geneigt angeordnet, so dass sie einen Winkel zwischen sich einschließen.
Unter "Winkel" soll dabei ein Winkelwert verstanden sein, der größer als Null und
kleiner als unendlich ist.
[0006] In erfindungsgemäßer Weiterbildung der Vorrichtung wird vorzugsweise vorgesehen,
dass die Ruhestellung des Fadensaugrohres nach Anspruch 3 und/oder 4 festgelegt wird.
Dies führt zu platzmäßigen Vorteilen.
[0007] Vorzugsweise sind die Arbeitsstellungen in zwei Arbeitsebenen nach Anspruch 5 festgelegt.
Dies ermöglicht es, dass in einer Arbeitsebene bei Aufsetzen der vollen Spule auf
die Spulwalze ein weiches Übergeben des Fadens an einen Changierfadenführer durchgeführt
werden kann, während in der anderen Arbeitsebene der Faden, der sich vom Fadenführer
zu der durch die Spulwalze angetriebenen Spule erstreckt, sich nicht im Changierbereich
des Changierfadenführers befindet.
[0008] In erfindungsgemäßer Weiterbildung der Offenend-Spinnvorrichtung kann nach Anspruch
6 und/oder 7 vorgesehen werden, dass das Fadensaugrohr unter der Steuerung einer Steuervorrichtung
in Anpassung an eine zuvor vorgenommene Programmierung in eine der vorgesehenen Arbeitsebenen
gebracht werden kann, um dort die für die jeweilige Arbeitsebene vorgesehenen Arbeitsbewegungen
durchzuführen.
[0009] Für verschiedene Aufgaben, die das Fadensaugrohr zu erfüllen hat, genügt es, wenn
dieses aus der Ruhestellung heraus lediglich in eine einzige Arbeitsstellung bringbar
ist; damit das Fadensaugrohr jedoch auch komplexere Aufgaben bewältigen kann, ist
es von Vorteil, wenn das Fadensaugrohr gemäß Anspruch 8 innerhalb zumindest einer
seiner Arbeitsebenen nacheinander auch mehrere Arbeitsstellungen einnehmen kann.
[0010] Im Interesse einer einfachen konstruktiven Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
kann das Fadensaugrohr gemäß Anspruch 9 schwenkbar auf einer Schwenkachse gelagert
sein.
[0011] Der Wechsel des Fadensaugrohres von einer Arbeitsebene in eine andere Arbeitsebene
kann in unterschiedlicher Weise erfolgen, beispielsweise durch Verlagerung längs einer
Führung. Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
vorgesehen werden, dass das Fadensaugrohr nach Anspruch 10 längs seiner Schwenkachse
verlagerbar oder gemäß Anspruch 11 durch Verschwenken um eine die Schwenkachse des
Fadensaugrohres tragende weitere Schwenkachse in die weitere oder in eine der weiteren
Arbeitsebenen gebracht werden kann, wobei es von Vorteil ist, diese weitere Schwenkachse
gemäß Anspruch 12 anzuordnen.
[0012] Die zuvor beschriebene Vorrichtung ermöglicht die Durchführung eines Verfahrens gemäß
der Erfindung, gemäß welchem nach Anspruch 13 in Anpassung an verschiedene aufeinanderfolgende
Arbeitsphasen des Arbeitsprozesses das Fadensaugrohr in zeitlich hierauf abgestimmter
Weise in die entsprechende Arbeitsebene gebracht wird, in welcher es dann seine für
diese Arbeitsebene und diese Arbeitsphase vorgesehenen Arbeitsbewegungen durchführt.
Auf diese Weise kann das Fadensaugrohr nacheinander voneinander abweichende Arbeitsbewegungen
an verschiedenen Stellen durchführen und so auch völlig unterschiedliche Aufgaben
erfüllen.
[0013] In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 14 erfolgt
die Aufnahme eines Fadens, welcher sich von der Spule, welche sich in der Spinnvorrichtung
befindet, oder einer anderen Spule, welche sich beispielsweise in einer das Fadensaugrohr
tragenden Wartungsvorrichtung befindet, zum Fadensaugrohr erstreckt, vorzugsweise
unabhängig von den Aufgaben, welche das Fadensaugrohr anschließend zu erfüllen hat,
stets in ein und der selben Arbeitsebene.
[0014] Vorteilhafterweise kann nach Anspruch 15 und/oder 16 erfindungsgemäß vorgesehen werden,
dass das Fadensaugrohr die für die Bildung einer Anspinnreserve oder für das vorübergehende
Speichern eines beim Anspinnen kurzzeitig auftretenden Fadenüberschusses erforderlichen
Arbeitsbewegungen in der selben Ebene ausführt, in welcher es zuvor den ihm vorgelegten
Faden aufgenommen hatte. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann gemäß Anspruch 17 ferner vorgesehen werden, dass das Fadensaugrohr,
nachdem es den Faden in einer seiner Arbeitsebenen aufgenommen hat, in eine andere
Arbeitsebene überführt wird, wo es dann aufgrund seiner Arbeitsbewegungen das Verlegen
des Fadens während der Bildung einer Fadenendreserve auf einem Ende einer vollen Spule
bewirkt. Die Bildung einer derartigen Fadenendreserve wird dabei vorzugsweise nach
Anspruch 18 vorgenommen.
[0015] Die Vorrichtung sowie das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ermöglichen
in einfacher Weise, dass ein und dasselbe Fadensaugrohr zeitverschoben völlig unterschiedliche
Aufgaben erfüllen kann. Dabei ist die Vorrichtung einfach im Aufbau und platzsparend,
da statt einer Mehrzahl von Fadensaugrohren mit den zugehörigen Anschlüssen und deren
Steuerungen lediglich ein einziges derartiges Fadensaugrohr für eine Mehrzahl von
Aufgaben vorgesehen zu werden braucht.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend mit Hilfe von Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Seitenansicht eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung mit einem
Fadensaugrohr, das wahlweise in eine von zwei Arbeitsebenen gebracht werden kann;
- Figur 2
- in der Draufsicht eine Spule sowie ein mit dieser zusammenarbeitendes Fadensaugrohr;
- Figur 3
- in der Seitenansicht ein erfindungsgemäß steuerbares Fadensaugrohr mit seinen Antrieben
und einer Steuervorrichtung; und
- Figur 4
- eine abgewandelte Ausbildung der Antriebsvorrichtung für das Fadensaugrohr.
[0017] In Fig. 1 ist in schematischer Weise auf der linken Bildseite eine Offenend-Spinnmaschine
1 mit gestrichelter Linie angedeutet, während auf der rechten Bildseite mit Hilfe
einer strichpunktierten Linie eine Wartungsvorrichtung 2 angedeutet ist, welche in
bekannter Weise längs der Offenend-Spinnmaschine 1 mit einer Vielzahl gleichartiger
Offenend-Spinnvorrichtungen 10 patrouillieren kann. Sowohl von der Offenend-Spinnmaschine
1 als auch von der Wartungsvorrichtung 2 sind in den Figuren 1 bis 4 lediglich diejenigen
Elemente gezeigt, die für das Verständnis der Erfindung notwendig sind. Aus diesem
Grunde ist von einer derartigen Offenend-Spinnvorrichtung 10 in Fig. 1 lediglich ein
an sich bekanntes Fadenabzugsrohr 100 dargestellt.
[0018] Die Offenend-Spinnmaschine 1 weist ferner für jede Offenend-Spinnvorrichtung 10 eine
Abzugsvorrichtung 11 mit einer Abzugswelle 110 auf, welche sich über eine Vielzahl
gleichartiger, benachbarter Offenend-Spinnvorrichtungen 10 erstreckt. An dieser Abzugswelle
110 liegt während des Abziehens eines Fadens F von der Offenend-Spinnvorrichtung 10
ein Druckroller 111 an, welcher bei Bedarf von der Abzugswelle 110 abgehoben werden
kann.
[0019] Der von der Offenend-Spinnvorrichtung 10 durch die Abzugsvorrichtung 11 abgezogene
Faden F wird einer Spulvorrichtung 12 zugeführt, die eine sich ebenfalls über eine
Vielzahl benachbarter Offenend-Spinnvorrichtungen 10 erstreckende Spulwalze 120 aufweist,
auf welcher während des Spinnprozesses eine Spule 121 aufliegt, um den in der Offenend-Spinnvorrichtung
10 produzierten Faden F aufzuwickeln. Die Spule 121 wird in an sich bekannter Weise
zwischen zwei Spulenarmen 122 und 123 (siehe Fig. 2) mit Hilfe nicht gezeigter drehbar
gelagerter Spulenteller aufgenommen, wobei der Spulenarm 122 einen Abhebearm 124 aufweist.
[0020] Der Faden F wird während des Spinnprozesses durch einen in Fadenlaufrichtung (siehe
Pfeil f
1) vor der Spule 121 angeordneten Changierfadenführer 126 changiert, so dass der Faden
F während der Aufwicklung gleichmäßig über die Längserstreckung der Spule 121 (Spulenkörper)
verlegt wird. Damit der Faden F hierbei eine annähernd gleichbleibende Fadenspannung
aufweist, befindet sich im Fadenlauf in Abzugsrichtung (siehe Pfeil f
1) vor dem Changierfadenführer 126 ein Fadenspannungs-Ausgleichbügel 127.
[0021] Auf der Wartungsvorrichtung 2 befindet sich ein schwenkbares Saugrohr 20, das aus
der gezeigten Ruhestellung bis in Nähe der Spule 121 verschwenkt werden kann.
[0022] Weiterhin ist auf der Wartungsvorrichtung 2 eine Vorlegevorrichtung 21 angeordnet,
die durch Verschwenken um eine Schwenkachse 210 aus einer mit einer durchgezogenen
Linie dargestellten unteren Endposition 21a in eine obere Endposition 21 b gebracht
werden kann. Diese Vorlegevorrichtung 21 weist an ihrem freien Ende einen schwenkbaren
Fadenfänger 211 auf.
[0023] In Nähe des Schwenkbereiches des Fadenfängers 211 befindet sich eine steuerbare Klemmvorrichtung
220, die Teil eines Fadenzubringers 22 ist. Dieser Fadenzubringer 22 kann aus einer
mit durchgezogener Linie dargestellten Ausgangsposition in eine zweite Position 22a
oberhalb der Austrittsmündung 101 des Fadenabzugsrohres 100 gebracht werden.
[0024] Im Bereich der unteren Endstellung der Vorlegevorrichtung 21 befindet sich eine Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung
23.
[0025] Die Wartungsvorrichtung 2 besitzt weiterhin ein Hilfswalzenpaar 24, das eine gegenüber
der Wartungsvorrichtung 2 stationäre Walze 240 sowie eine angetriebene, der Walze
240 zustellbare Walze 241 aufweist.
[0026] Auf der Wartungsvorrichtung 2 befindet sich ferner ein um eine Schwenkachse 250 schwenkbarer
Reservebügel 25, mit dessen Hilfe eine Anspinnreserve A gebildet werden kann.
[0027] Auf der Wartungsvorrichtung 2 ist außerdem ein Fadensaugrohr 3 vorgesehen, von dem
in Fig. 1 lediglich der Bereich mit seiner Mündung 32 dargestellt ist. Dieses Fadensaugrohr
3 ist schwenkbar auf einer Achse 40 gelagert (siehe Fig. 3) und kann wahlweise innerhalb
einer ersten Ebene E
a oder einer zweiten Arbeitsebene E
b Arbeitsbewegungen ausführen bzw. in verschiedene Arbeitsstellungen 3b, 3c bzw. -positionen
3A, 3B, 3C (siehe Fig. 2) gebracht werden. Die Fadensaugvorrichtung 3 steht mit einem
Schlauch 31 in Verbindung, der seinerseits in nicht gezeigter Weise mit einer Unterdruckquelle
steuerbar verbunden ist.
[0028] Wie aus einem Vergleich der Fig. 1 und 2 hervorgeht, ist es unerheblich, ob eine
zylindrische oder konische Spule 121 gebildet wird; die beschriebene Vorrichtung und
auch das geschilderte Verfahren können unabhängig von der Form der gebildeten Spule
121 Anwendung finden.
[0029] Zunächst soll mit Hilfe der Fig. 1 die Arbeitsweise der zuvor im Aufbau beschriebenen
Vorrichtung beim Anspinnen nach einem Stillstand der Offenend-Spinnvorrichtung 10
erläutert werden. Beispielsweise war ein Fadenbruch aufgetreten, wobei u. a. die Spule
121 durch Anheben des Abhebearmes 124 (Fig. 2) von der Spulwalze 120 abgehoben und
dadurch stillgesetzt worden ist.
[0030] Um den Spinnvorgang wieder in Gang zu bringen, ist die Durchführung eines Anspinnvorganges
erforderlich. Dabei wird zunächst das Saugrohr 20 aus seiner in Fig. 1 gezeigten Ruhestellung
zur Spule 121 verschwenkt. Außerdem wird der Spule 121 in bekannter Weise eine nicht
gezeigte Hilfsantriebsrolle zugestellt, mit deren Hilfe die Spule 121 in Abwickelrichtung
(Pfeil f
3) angetrieben wird. Aufgrund des im Saugrohr 20 herrschenden Unterdruckes nimmt das
Saugrohr 20 das sich auf der Spule 121 befindliche Fadenende auf und saugt dieses
in dem Maße auf, wie dieses durch das Rückdrehen der Spule 121 verfügbar wird. Sowie
das Saugrohr 20 eine ausreichend große Fadenlänge aufgenommen hat, die ein sicheres
Halten des Fadens F gewährleistet, wird das Saugrohr 20 in seine Ausgangsstellung
zurückgeschwenkt, wobei die Spule 121 zunächst immer noch in Abwickelrichtung (siehe
Pfeil f
3) angetrieben wird, so dass das Saugrohr 20 weiterhin die durch die Spule 121 freigegebene
Fadenlänge aufnimmt, bis die Spule 121 durch Stillsetzen der nicht gezeigten Hilfsantriebsrolle
zum Stillstand gebracht wird.
[0031] Nun wird das Fadensaugrohr 3, das sich bis jetzt in seiner Ruhestellung 3a in einer
ersten Arbeitsebene E
a (siehe Fig. 1 und 2) befindet, durch Verschwenken um seine Achse 40 (Fig. 3) innerhalb
dieser ersten Arbeitsebene E
a mit seiner Mündung 32 in die in Fig. 1 gezeigte Arbeitsstellung 3b gebracht. In dieser
Stellung passiert der Faden F während der weiteren Arbeitsphasen den Bereich der Mündung
32 dieses Fadensaugrohres 3, wie später noch näher erörtert werden wird.
[0032] Mit Hilfe der nicht gezeigten Hilfsantriebsrolle wird die Spule 121 kurzzeitig in
Aufwickelrichtung (Pfeil f
2) angetrieben. Da sich die Spule 121 in abgehobener Position befindet und der mit
der Spule 121 in Verbindung stehende Faden F sich zum Saugrohr 20 erstreckt, kreuzt
der Fadenlauf nicht den Hubbereich des Changierfadenführers 126. Somit werden auf
der Spule 121 parallele Windungen gebildet, die sich aufgrund einer entsprechenden,
nicht gezeigten Ausbildung der Mündung des Saugrohres 20 an einer definierten Stelle
in bezug auf die Längserstreckung der Spule 121 befinden. Dabei ergibt sich ein definierter
Fadenlauf zwischen der Spule 121 und dem Saugrohr 20.
[0033] Spätestens jetzt wird die Vorlegevorrichtung 21 um ihre Schwenkachse 210 aus ihrer
unteren Endposition 21a in ihre obere Endposition 21b verschwenkt, wobei der Schwenkweg
der Vorlegevorrichtung 21 sich außerhalb des Fadenlaufs des sich von der Spule 121
zum Saugrohr 20 erstreckenden Fadens F befindet. In der oberen Endposition 21b der
Vorlegevorrichtung 21 wird der sich am freien Ende der Vorlegevorrichtung 21 befindliche
Fadenfänger 211 betätigt und in eine derartige Position gebracht, dass er beim anschließenden
Herabschwenken der Vorlegevorrichtung 21 den Faden F ergreift und mitnimmt, so dass
dieser zwischen der Spule 121 und dem Saugrohr 20 eine Schlaufe bildet (nicht gezeigt).
Dabei wird die für die Ausbildung der Schlaufe benötigte Fadenlänge aus dem Saugrohr
20 abgezogen.
[0034] Bei dem Herabschwenken der Vorlegevorrichtung 21 in ihre untere Endposition 21b gelangt
der Faden F in die Klemmlinie der Klemmvorrichtung 220 des Fadenzubringers 22, wo
er durch Klemmen fixiert wird.
[0035] Die Vorlegevorrichtung 21 trägt an ihrer in bezug auf die Abschwenkbewegung voreilenden
Seite eine nicht gezeigte Fadentrennvorrichtung, die nun betätigt wird. Der hierdurch
freiwerdende, sich zum Saugrohr 20 erstreckende Fadenabschnitt wird durch das Saugrohr
20 abgeführt.
[0036] Die Vorlegevorrichtung 21 setzt ihre Abschwenkbewegung fort und bringt das durch
das Trennen entstandene Fadenende in den Einflussbereich der Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung
23 und gibt dort das Fadenende frei. Das Fadenende wird nun von der Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung
23 gehalten, durch welche das Fadenende in an sich bekannter Weise in einen für den
vorzunehmenden Anspinnvorgang geeigneten Zustand gebracht wird.
[0037] Die Spule 121 wird nun mittels der nicht angezeigten Hilfsantriebsrolle in Abwickelrichtung
(Pfeil f
3) angetrieben, wobei die hierdurch von der Spule 121 freigegebene Fadenlänge vom Fadensaugrohr
3 aufgenommen wird, das, wie schon beschrieben, zuvor dem Fadenlauf bereits zugestellt
worden war. Hat die im Fadensaugrohr 3 gespeicherte Fadenlänge ein vorgegebenes Maß
erreicht, so wird durch Verschwenken des Reservebügels 25 eine Anspinnreserve A gebildet.
Die hierfür benötigte Fadenlänge wird hierbei dem Fadensaugrohr 3 entnommen.
[0038] Der Fadenzubringer 22 wird sodann aus seiner mit durchgezogener Linie gezeigten Ausgangsstellung
in seine Position 22a gebracht, in welcher sich das freie Fadenende im Einflussbereich
des Luftstromes befindet, welche in die Austrittsmündung 101 des Fadenabzugsrohres
100 eintritt. Dieser Luftstrom wird in bekannter Weise innerhalb der Offenend-Spinnvorrichtung
erzeugt. Sich herbei ergebende Unterschiede der Fadenlänge werden durch das dem Fadenlauf
zugestellte Fadensaugrohr 3 kompensiert.
[0039] Während der Bewegung des Fadenzubringers 22 in seine Position 22a ist der Faden F
zur Anlage an die Walze 240 des Hilfswalzenpaares 24 gelangt. Nun wird die zweite
Walze 241 auf die Walze 240 aufgelegt, so dass sich der Faden F in der Klemmlinie
dieses Hilfswalzenpaares 24 befindet. Die Klemmvorrichtung 220 gibt den Faden F frei,
welcher daraufhin durch entsprechenden Antrieb des Hilfswalzenpaares 24 in eine Anspinn-Bereitschaftsstellung
innerhalb des Fadenabzugsrohres 100 gebracht wird. Das Hilfswalzenpaar 24 wird nun
wieder stillgesetzt.
[0040] Durch Absenken der Spule 121, was durch Freigabe des Abhebearmes 124 bewirkt wird,
gelangt diese wieder zur Auflage auf die Spulwalze 120, so dass die Spule 121 erneut
in Aufwickelrichtung (Pfeil f
2) angetrieben wird und den hierdurch aus dem Fadensaugrohr 3 abgezogenen Faden F aufwickelt.
Der Antrieb der Spule 121 kann zunächst noch durch die weiterhin auf der Spule 121
aufliegende, nicht gezeigte Hilfsantriebsrolle unterstützt werden.
[0041] Vor dem Absenken der Spule 121 auf die Spulwalze 120 hat sich der sich von der Spule
121 zum Fadensaugrohr 3 erstreckende Faden F oberhalb des Fadenspannungs-Ausgleichbügels
127 und auch außerhalb des Hubbereichs des Changierfadenführers 126 befunden. Durch
das Absenken der Spule 121 jedoch gelangt der Faden F in diesen Hubbereich und kreuzt
den Hubweg des Changierfadenführers 126. Dieser nimmt somit den Faden F auf, sowie
der Changierfadenführer 126 den Fadenlauf erreicht, so dass der Faden F unter Bildung
von sich kreuzenden Windungen auf der Spule 121. aufgewickelt wird. Zu diesem Zeitpunkt
befindet sich der Faden F noch nicht im Bereich des Fadenspannungs-Ausgleichbügels
127, was auch nicht erforderlich ist, da die Spule 121 ungehindert die für das Aufwickeln
benötigte Fadenlänge aus dem Fadensaugrohr 3 abziehen kann, ohne dass sich hierbei
aufgrund der Changierbewegung des Changierfadenführers 126 die Fadenspannung des aufzuwickelnden
Fadens F ändert.
[0042] Die im Fadensaugrohr 3 zwischengespeicherte Fadenlänge wird durch einen nicht gezeigten
Fadenwächter überwacht. In Abhängigkeit von der sich im Fadensaugrohr 3 befindlichen
Fadenlänge wird der Reservebügel 25 betätigt, welcher daraufhin die Anspinnreserve
A freigibt. Dies kann durch Verschwenken des Reservebügels 25 oder durch Abwerfen
hiervon in an sich bekannter Weise geschehen.
[0043] Der freigegebene Faden F gelangt in Kontakt mit Fasern, welche einem nicht gezeigten,
an sich bekannten Spinnelement der Offenend-Spinnvorrichtung 10 zugeführt werden,
so dass der Spinnprozess durch erneutes Abziehen des Fadens F von der Offenend-Spinnvorrichtung
10 in Gang gesetzt werden kann. Dies geschieht durch das Hilfswalzenpaar 24, welches
nun in Abzugsrichtung angetrieben wird.
[0044] Bei dem Freigeben der Anspinnreserve A ist der Faden F zur Anlage an die Abzugswelle
110 gelangt. Jetzt wird der Druckroller 111 auf die Abzugswelle 110 aufgesetzt, so
dass der weitere Abzug des Fadens F von der Offenend-Spinnvorrichtung 10 durch die
maschinenseitige Abzugsvorrichtung 11 erfolgt. Das Hilfswalzenpaar 24 wird nun nicht
mehr benötigt, weshalb die angetriebene Walze 241 von der anderen Walze 240 des Hilfswalzenpaares
24 abgehoben wird.
[0045] Da die Spule 121 aufgrund der großen Masse des auf ihr aufgewickelten Fadens F nicht
so rasch beschleunigt werden kann wie der auf die Abzugswelle 110 aufgesetzte Druckroller
111, bildet sich zwischen der Abzugsvorrichtung 11 und der Spule 121 ein Fadenüberschuss,
der durch das Fadensaugrohr 3 aufgenommen wird.
[0046] Zu gegebener Zeit gibt auch die Walze 240 in an sich bekannter Weise den Faden F
frei, wobei der Fadenüberschuss, welcher durch die durch die Fadenfreigabe bewirkte
Wegverkürzung entstanden ist, ebenfalls von dem Fadensaugrohr 3 aufgenommen wird.
[0047] Das Fadensaugrohr 3 wird sodann aus seiner Arbeitsstellung 3b in die Arbeitsstellung
3c (Fig. 1) gebracht. Hierdurch wird die Größe der Fadenumlenkung verringert. Wenn
trotz der Nachlieferung von Faden F durch die Abzugsvorrichtung 11 der im Fadensaugrohr
3 zwischengespeicherte Faden F allmählich aufgebraucht ist, verkürzt sich der Fadenweg
erneut, da der Faden F nun zur Anlage an den Fadenspannungs-Ausgleichsbügel 127 gelangt.
[0048] Bei entsprechender Festlegung der Arbeitsstellung 3b für das Fadensaugrohr 3 zur
Aufnahme eines Fadenüberschusses kann gegebenenfalls auf eine weitere Arbeitsstellung
3c verzichtet werden. In einem solchen Fall muss jedoch für die Übergabe des Fadens
F an den Fadenspannungs-Ausgleichbügel 127 bei Aufbrauch des im Fadensaugrohr 3 gespeicherten
Fadenüberschusses infolge der sich hierbei ergebenden Wegverkürzung kurzzeitig ein
etwas größerer Spannungsabfall in Kauf genommen werden, der eine gewisse Störung des
Spulenaufbaus zur Folge hat. Wird für das Fadensaugrohr 3 jedoch eine eigene Arbeitsstellung
3c für die Freigabe des Fadens F vorgesehen, so wird das Auftreten eines Spannungsabfalles
wesentlich gemildert. Aus diesem Grunde werden bei dem zuvor erörterten Ausführungsbeispiel
für das Fadensaugrohr 3 (außer der Ruhestellung 3a) mehr als nur eine einzige Arbeitsstellung
3b vorgesehen (siehe Arbeitsstellung 3c).
[0049] Das Fadensaugrohr 3 hat in der Arbeitsebene E
a den Faden F aufgenommen, diesen sodann für die Bildung einer Anspinnreserve A durch
den Reservebügel 25 bereitgestellt sowie den beim Anspinnen vorübergehend entstandenen
Fadenüberschuss zwischengespeichert. Nachdem nun dieser zwischengespeicherte Fadenüberschuss
aufgebraucht worden ist, hat das Fadensaugrohr 3 seine Aufgaben im Zusammenhang mit
dem Anspinnprozess erfüllt und wird, ohne die Arbeitsebene E
a während des Anspinnvorganges verlassen zu haben, in seine Ruhestellung 3a zurückgebracht.
[0050] Nachdem alle Elemente und Aggregate der Wartungsvorrichtung 2 in ihre Ruhestellungen
innerhalb der Konturen der Wartungsvorrichtung 2 wieder eingenommen haben, verlässt
die Wartungsvorrichtung 2 bei gelungenem Anspinnvorgang die betroffene Offenend-Spinnvorrichtung
10, um an einer anderen Offenend-Spinnvorrichtung 10, die nun einer Wartung bedarf,
ihre Arbeit aufzunehmen.
[0051] Die Wartungsvorrichtung 2 ist nicht nur in der Lage, einen Anspinnvorgang auszuführen,
sondern kann auch einen Spulenwechsel oder andere Wartungsarbeiten, z. B. einen Reinigungsvorgang
o. dgl., durchführen.
[0052] Als Beispiel einer weiteren Wartungsarbeit, bei welcher das Fadensaugrohr 3 zum Einsatz
gelangt, wird nachstehend die Bildung einer Fadenendreserve R beschrieben. Eine derartige
Fadenendreserve R soll auf einer vollen Spule 121 gebildet werden, welche aus der
Spulvorrichtung 12 entnommen und durch eine Leerhülse (siehe Hülse 125) ersetzt werden
soll.
[0053] Die Arbeitsgänge bis zur Übernahme des Fadens F durch das Fadensaugrohr 3 sind die
selben, wie sie zuvor im Zusammenhang mit dem Anspinnen beschrieben wurden. Die Aufnahme
des Fadens F durch das Fadensaugrohr 3 erfolgt auch hier, solange sich das Fadensaugrohr
3 in seiner ersten Arbeitsebene E
a befindet, auch wenn spätere Arbeitsgänge in einer zweiten Arbeitsebene E
b durchgeführt werden.
[0054] Wenn sich das Fadenende, welches mit Hilfe der der Vorlegevorrichtung 21 zugeordneten
Trennvorrichtung abgelängt worden ist, im Fadensaugrohr 3 befindet, wird durch Antrieb
der Spule 121 in Abwickelrichtung (siehe Pfeil f
3) eine für die nachfolgend beschriebenen Arbeitsgänge ausreichende Fadenlänge in das
Fadensaugrohr 3 geliefert, woraufhin die Spule 121 stillgesetzt wird. Anschließend
wird das Fadensaugrohr 3 aus seiner bisherigen Arbeitsebene E
a in eine andere Arbeitsebene E
b überführt. Wie dies geschieht, wird später erläutert werden.
[0055] Damit während dieser Überführung des Fadensaugrohres 3 aus der ersten Arbeitsebene
E
a in die zweite Arbeitsebene E
b kein großer Platz freigehalten werden muss für den vom Fadensaugrohr 3 zu durchquerenden
Raum, ist gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausbildung vorgesehen, dass sich die Ruhestellung
3a in größtmöglicher Nähe der Schnittstelle S der beiden Arbeitsebenen E
a und E
b befindet.
[0056] Nach Erreichen der Arbeitsebene E
b wird das Fadensaugrohr 3 in eine erste Arbeitsposition 3A vor einem der Enden der
stillgesetzten Spule 121 gebracht. Diese wird nun wieder in Aufwickelrichtung (siehe
Pfeil f
2) angetrieben, wozu sie erneut zur Anlage an die Spulwalze 120 gebracht wird. Das
Fadensaugrohr 3, das sich in der Arbeitsebene E
b befindet, nimmt in seiner Arbeitsposition 3A eine solche Stellung ein, dass der sich
vom Fadensaugrohr 3 zur Spule erstreckende Faden F, obwohl die Spule 121 auf der Spulwalze
120 aufliegt, weder in den Hubbereich des Changierfadenführers 126 noch in den Bereich
des Fadenspannungs-Ausgleichsbügels 127 gelangt. Somit werden während des Antriebs
der Spule 121 in Aufwickelrichtung (siehe Pfeil f
2) auf einem Umfangsbereich U
1 des Spulenkörper parallele Windungen W
1 gebildet, wobei zwei oder drei derartige Windungen W
1 genügen. Sodann wird das Fadensaugrohr 3 bei weiterhin in Aufwickelrichtung angetriebener
Spule 121 über die benachbarte Kante 128 der Spule 121 hinaus in seine Arbeitsposition
3B gebracht. Der Umfangsbereich U
2, auf welchem jetzt der Faden F zur Bildung einer aus einer oder mehreren Windungen
bestehenden Fadenendreserve R aufgewickelt wird, befindet sich nicht mehr im Längenbereich
der Spule 121, sondern außerhalb hiervon im Bereich der Hülse 125. Nachdem hier die
gewünschte Anzahl von Windungen für die Fadenendreserve R gebildet worden ist, wird
das Fadensaugrohr 3 in die Arbeitsposition 3C in den Umfangsbereich U
3 der Spule 121 gebracht, wo nochmals eine oder mehrere parallele Windungen W
2 gebildet werden.
[0057] Wie die vorstehende Beschreibung zeigt, kann das Fadensaugrohr 3 auch in der Arbeitsebene
E
b in mehr als nur in eine einzige Arbeitsposition 3A, 3B oder 3C gebracht werden. Andererseits
können die Windungen W
2, auch wenn Fig. 2 zwei an verschiedenen Stellen der Spule 121 vorgesehene Windungen
W
1 und W
2 zeigt, gegebenenfalls auch die Windungen W
1 überdecken, was dadurch erreicht wird, dass die Arbeitspositionen 3A und 3C zusammenfallend
gewählt werden.
[0058] In zeitlicher Abstimmung mit der Bildung der Fadenendreserve R wird der sich zum
Fadensaugrohr 3 erstreckende Faden F in geeigneter, nicht gezeigter Weise durchtrennt.
Beispielsweise trägt das Fadensaugrohr 3 an seiner Mündung oder in der Nähe hiervon
eine Trennvorrichtung, die diese Aufgabe übernehmen kann. Außerdem wird die Spule
121 nach der Bildung der Fadenendreserve R und der Rückführung des Fadens F auf den
Spulenkörper durch Abheben von der Spulwalze 120 stillgesetzt. Der Austausch der vollen
Spule 121 gegen eine leere Hülse 125 kann nun vorgenommen werden.
[0059] Das Fadensaugrohr 3 hat seine Aufgaben erfüllt und kehrt in seine Ruhestellung 3a
in der ersten Arbeitsebene E
a zurück. Nach Rückkehr aller am Spulenwechsel bzw. an der Bildung der Fadenendreserve
R beteiligten Elemente in ihre Ausgangsstellungen kann die Wartungsvorrichtung 2 die
soeben gewartete Offenend-Spinnvorrichtung 10 verlassen.
[0060] Wie zuvor beschrieben, liegt die Spule 121 während der Bewegung des Fadensaugrohres
3 aus der Arbeitsstellung 3A in die Arbeitsstellung 3B auf der Spulwalze 120 auf.
Hierdurch wird vermieden, dass sich diese Arbeitsbewegung des Fadensaugrohres 3 auf
die bereits gebildeten Windungen W
1 negativ auswirken und diese teilweise mitnehmen kann. Die Auflage der Spule 121 auf
der Spulwalze 120 während dieser Arbeitsbewegung des Fadensaugrohres 3 führt somit
zu einem definierten Übergang von den parallelen Windungen W
1 zur Fadenendreserve R, weil die in Richtung Endbereich der Hülse 125 vorgenommene
Fadenauslenkung sich nicht über die Klemmlinie zwischen Spule 121 und Spulwalze 120
hinaus auf die parallelen Windungen W
1 auswirken kann. Für die Bildung der Windungen W
1 selber ist zwar das Aufliegen der Spule 121 auf der Spulwalze 120 nicht unbedingt
erforderlich, so dass es prinzipiell genügt, wenn die Spule 121 erst bis zum Beginn
der erwähnten Fadenauslenkung für die Bildung der Fadenendreserve R zur Anlage an
die Spulwalze 120 gebracht wird. Andererseits führt jedoch die Auflage der vollen
Spule 121 auf der Spulwalze 120 dazu, dass die Windungen W
1 und W
2 aufgrund des Auflagedruckes der Spule 121 auf der Spulenoberfläche zu einem gewissen
Grad eingewalzt werden, was für das Zurückhalten des Fadenendes auf der Spule 121
von Vorteil ist. Hinzu kommt, dass der Spulenkörper aufgrund der Haarigkeit des Fadens
F eine gewisse Oberflächenrauhigkeit aufweist. Auf diese Weise wird das Ende des in
Form von einer oder mehreren Windungen W
2 hier abgelegten Fadens F wirkungsvoll gesichert auch während der nachfolgenden Handhabung
während des Transportes und Weiterverarbeitung in einer garnverarbeitenden Textilmaschine,
z. B. einer Wirk-, Strick- oder Webmaschine.
[0061] Prinzipiell spielt es keine Rolle, an welchem Ende der Spule 121 die Fadenendreserve
R gebildet wird. Da bei der späteren Weiterverarbeitung des auf einer konischen Spule
121 aufgewickelten Fadens F dieser nach der Seite mit dem kleineren Durchmesser von
der Spule 121 abgezogen wird, ist es jedoch zweckmäßig, die Fadenendreserve R an diesem
Spulenende vorzusehen.
[0062] Gemäß der vorstehenden Beschreibung führt das Fadensaugrohr 3 in den beiden Arbeitsebenen
E
a und E
b unterschiedliche Arbeitsbewegungen in definierter Weise durch. Der Steuerung dieser
Arbeitsbewegungen des Fadensaugrohres 3 dient eine Steuervorrichtung 6, die auch mit
einer Überführungsvorrichtung 4 (siehe Fig. 3), mit deren Hilfe das Fadensaugrohr
3 aus der ersten Arbeitsebene E
a in seine zweite Arbeitsebene E
b und zurück überführt werden kann, zusammenarbeitet.
[0063] Wie Fig. 4 zeigt, ist die Steuervorrichtung 6 in geeigneter Weise programmierbar.
Dazu dienen beispielsweise verschiedene Einstellknöpfe 64, wobei die vorgenommenen
Einstellungen auf einem Display 65 kontrolliert werden können. Zusätzlich oder alternativ
kann auch eine Möglichkeit zur Aufnahme eines Datenträgers (Chip, CD-ROM etc.) vorgesehen
sein, mit dessen Hilfe die Steuervorrichtung 6 entsprechend programmiert wird, um
den Anspinnvorgang und andere Arbeiten während der verschiedenen Arbeitsphasen in
der gewünschten Weise durchführen zu können. Dabei wird das Fadensaugrohr 3 mit Hilfe
der nachstehend beschriebenen Überführungsvorrichtung 4 in Abhängigkeit von diesen
Arbeitsphasen nacheinander in die entsprechenden Arbeitsebenen E
a und E
b gebracht, in welcher in Übereinstimmung mit dem durch die Steuervorrichtung 6 vorgegebenen
Programm das Fadensaugrohr 3 die entsprechenden Arbeitsbewegungen in zeitlich vorgegebener
Folge durchführt.
[0064] Wie beschrieben, wird das Fadensaugrohr 3 aufgrund der vorgegebenen Programmierung
zur Bildung einer Anspinnreserve A in die erste Arbeitsebene E
a gebracht. In dieser Arbeitsebene E
a kann auch ein evtl. auftretender Fadenüberschuss aufgenommen werden. Für die Bildung
einer Fadenendreserve R jedoch bewirkt die Steuervorrichtung 6 aufgrund des ihr vorgegebenen
Programms, dass das Fadensaugrohr 3 in seine zweite Arbeitsebene E
b gebracht wird, in welcher das Fadensaugrohr 3 die erforderlichen Arbeitsbewegungen
ausführt.
[0065] Die zuvor erwähnte Überführungsvorrichtung 4 (Fig. 3) weist eine Schwenkachse 40
auf, mit welcher das Fadensaugrohr 3 drehfest verbunden ist. Die Schwenkachse 40 steht
mit einem Schwenkantrieb 41 in Verbindung, der beispielsweise in der Form eines Schrittmotors
ausgebildet ist. Dieser Schwenkantrieb 41 für das Fadensaugrohr 3 seinerseits ist
auf einer Halterung 42 angeordnet, welche schwenkbar auf einer Achse 43 angeordnet
ist. Die Halterung 42 ist in Art eines zweiarmigen Hebels ausgebildet, wobei mit dem
freien Ende dieses Hebels unter Zwischenschaltung eines Koppelgliedes 441 eine Kolbenstange
440 eines pneumatischen oder hydraulischen Antriebszylinders 44 in Verbindung steht.
[0066] Der Antriebszylinder 44 steht über ein Steuerventil 5, das den Zufluss des Steuermediums
in den bzw. die Abführung des Steuermediums aus dem Antriebszylinder 44 steuert, mit
Leitungen 50 für die Zufuhr bzw. Abführung des Steuermediums in Verbindung. Auf die
detaillierte Darstellung des Steuerventils 5 sowie der Leitungen 50 wurde der Übersichtlichkeit
der Darstellung wegen verzichtet, zumal derartige Steuerungen hinreichend bekannt
sind.
[0067] Das Steuerventil 5 sowie auch der Schwenkantrieb 41 stehen über Steuerleitungen 60
bzw. 61 mit der erwähnten Steuervorrichtung 6 in Verbindung, die den Anspinnvorgang,
den Austausch einer vollen Spule 121 gegen eine leere Hülse 125 und weitere Vorgänge,
wie z. B. die Reinigung der Offenend-Spinnvorrichtung 10 oder Einzelteilen hiervon,
steuert.
[0068] Wie Fig. 3 deutlich zeigt, befindet sich das Fadensaugrohr 3, das der in Fig. 3 nicht
gezeigten Spule 121 zugestellt ist, je nach Schwenkstellung der Halterung 42 entweder
in der Arbeitsebene E
a, in welcher das Fadensaugrohr 3 gemäß der vorstehenden Beschreibung den ihm vorgelegten
Faden F aufnimmt und in welcher es auch einen während des Anspinnvorganges entstehenden
Fadenüberschuss zwischenspeichert, oder aber in der Arbeitsebene E
b, in welcher das Fadensaugrohr 3 den Faden F der Spule 121 in der Weise präsentiert,
dass auf ihr eine Fadenendreserve R gebildet werden kann. Um das Fadensaugrohr 3 aus
der einen Ebene E
a in die andere Ebene E
b oder umgekehrt aus der Ebene E
b in die Ebene E
a zu überführen, wird unter der Steuerung durch die Steuervorrichtung 6, das Steuerventil
50 und den Antriebszylinder 44 die Halterung 42 entsprechend verschwenkt. Unabhängig
von der Schwenkposition der Halterung 42 und somit der Arbeitsebene E
a bzw. E
b, die das Fadensaugrohr 3 einnimmt, wird dieses stets um die selbe Schwenkachse 40
verschwenkt, um in die Ruhestellung 3a oder die Arbeitsstellung 3b bzw. 3c oder in
eine der Arbeitspositionen 3A, 3B oder 3C überführt zu werden.
[0069] Die beschriebene Vorrichtung sowie das erläuterte Verfahren sind nicht auf die erörterte
Ausbildung beschränkt, sondern können im Rahmen der vorliegenden Erfindung in vielfacher
Weise abgewandelt werden, insbesondere durch Ersatz von einzelnen oder aller Merkmale
durch Äquivalente sowie durch andere Kombinationen der Merkmale oder ihrer Äquivalente.
So ist es beispielsweise nicht erforderlich, dass die Arbeitsebenen E
a und E
b, wie dies in den Fig. 1 und 3 gezeigt ist, unter einem spitzen Winkel α geneigt zueinander
angeordnet sind. Andere relative Winkel-Anordnungen der beiden Arbeitsebenen E
a und E
b sind durchaus möglich. Beispielsweise kann vorgesehen werden, dass das Fadensaugrohr
3 außer in die beiden genannten Arbeitsebenen E
a und E
b noch in einer dritte Arbeitsebene (nicht gezeigt) gebracht werden kann, die sich
beispielsweise parallel zur Darstellungsebene erstreckt, um in dieser dritten Arbeitsebene
die Aufgabe der Vorlegevorrichtung 21 mit zu übernehmen. In dieser dritten Ebene kann
das Fadensaugrohr 3 beispielsweise den sich von der Spule 121 zum Saugrohr 20 erstreckenden
Faden F aufnehmen und diesen - beispielsweise durch entsprechende Steuerung der Unterdrücke
im Saugrohr 20 und im Fadensaugrohr 3 - der Klemmvorrichtung 220 des Fadenzubringers
22 sowie der Fadenenden-Vorbereitungsvorrichtung 23 zuführen. Nach Freigabe des Fadens
F kann das Fadensaugrohr 3 aus dieser nicht gezeigten dritten Arbeitsebene wieder
in seine zuvor erwähnte Arbeitsebene E
a zurückkehren, um in die in Fig. 1 gezeigte Arbeitsstellung 3b gebracht zu werden,
wo es dann die beschriebenen Aufgaben übernimmt.
[0070] Damit das Fadensaugrohr 3 die verschiedenen Aufgaben übernehmen und in die hierfür
vorgesehenen Arbeitsebenen E
a, E
b gebracht werden kann, kann es unter Umständen erforderlich sein, dass die Überführungsvorrichtung
4 außer der Schwenkachse 40 und der Achse 43 eine weitere, nicht gezeigte Achse aufweist.
[0071] Auch bei dem vorstehend erörterten Ausführungsbeispiel kann vorgesehen werden, dass
das Fadensaugrohr 3 mit Hilfe einer Überführungsvorrichtung, die ähnlich ausgebildet
ist wie jene, die zuvor mit Hilfe der Fig. 3 beschrieben wurde, von einer Arbeitsebene
E
a, E
b ... in eine andere überführt wird. Aus Platzgründen ist es auch bei einer solchen
Ausbildung der Vorrichtung in der Regel von Vorteil, wenn sich die Ruhestellung 3a
des Fadensaugrohres 3 stets in einer einzigen der vorgesehenen Arbeitsebenen E
a, E
b ... befindet.
[0072] Wie Fig. 3 zeigt, ist die Achse 43, um welche die Haltevorrichtung 42 schwenkbar
ist, im wesentlichen parallel zur Längsachse der Offenend-Spinnmaschine 1 und ihrer
Wellen, wie z. B. der Spulwalze 120 oder der Abzugswelle 110, angeordnet. Das ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn das Fadensaugrohr 3 neben Speicherungsaufgaben
auch das Verlegen des Fadens F längs der Spule 121 übernehmen soll. Dennoch kann es
u. U. vorteilhaft sein, die Achse 43 geneigt in bezug auf die Längsachse der Offenend-Spinnmaschine
1 anzuordnen, beispielsweise um zu erreichen, dass das Fadensaugrohr 3 mit seiner
Mündung 32 unabhängig von der Form der Spule 121 (konisch oder zylindrisch) stets
in größtmögliche Nähe der Hülse 125 und/oder des Spulenendes, auf welchem die Windungen
W
1 und W
2 gebildet werden sollen, gebracht werden kann.
[0073] Wie das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 zeigt, können für das Fadensaugrohr 3 auch
Arbeitsebenen E
A und E
B vorgesehen werden, die nicht unter einem Winkel α relativ zueinander geneigt sind,
sondern die parallel zueinander angeordnet sind. Beispielsweise ist das Fadensaugrohr
3 mit Hilfe einer Nabe 30 drehfest auf einer Schwenkachse 70 einer Überführungsvorrichtung
7 angeordnet, z. B. mit Hilfe einer Nut-und-Feder-Verbindung. Die Schwenkachse 70
trägt bei der gezeigten Ausbildung einen sich radial nach außen erstreckenden Arm
71, mit dessen Ende mit Hilfe eines Stiftes 72 und unter Zwischenschaltung eines Koppelgliedes
731 die Kolbenstange 730 eines Antriebszylinders 73 verbunden ist. Das Steuermedium
wird dem Antriebszylinder 73 mit Hilfe von Leitungen 74 zugeführt bzw. aus diesem
abgeführt, wobei diese Leitungen 74 entsprechend mit Hilfe eines Steuerventils 51
gesteuert werden, welches über eine Steuerleitung 62 mit der Steuervorrichtung 6 in
Verbindung steht.
[0074] Die Nabe 30, mit deren Hilfe das Fadensaugrohr 3 auf der Schwenkachse 70 gelagert
ist, enthält außerdem eine mit dem Fadensaugrohr 3 in Verbindung stehende Anschlussbohrung
(nicht gezeigt), mit welcher ein mit einer nicht gezeigten Unterdruckquelle in Verbindung
stehender Schlauch 31 oder ein beweglich ausgebildetes oder gelagertes Rohr für die
Verbindung des Fadensaugrohres 3 mit der Unterdruckquelle in Verbindung steht. Die
Nabe 30 weist in ihrer Außen-Umfangsfläche eine Umfangsnut 300 auf, in welche ein
gabelförmiges Hubelement 75 eingreift. Das der Nabe 30 abgewandte Ende dieses Hubelementes
75 wird vom freien Ende einer Kolbenstange 760 eines Antriebszylinders 76 getragen,
welcher mit Hilfe von Leitungen 77 mit einem Steuerventil 52 in Verbindung steht,
das seinerseits mit Hilfe einer Steuerleitung 63 steuermäßig mit der Steuervorrichtung
6 verbunden ist.
[0075] Bei der beschriebenen Überführvorrichtung 7 wird das Fadensaugrohr 3 mit Hilfe des
entsprechend gesteuerten Antriebszylinders 76 längs seiner Schwenkachse 70 in die
gewünschte Arbeitsebene E
A bzw. E
B gebracht, während das Fadensaugrohr 3 seine jeweils benötigte Schwenkposition mit
Hilfe des entsprechend gesteuerten Antriebszylinders 73 erhält.
[0076] Es versteht sich von selbst, dass das Fadensaugrohr 3 auch mit Hilfe von Überführungsvorrichtungen,
die abweichend von den gezeigten Ausführungsbeispielen (Überführungsvorrichtung 4
bzw. 7) ausgebildet sein können, zwischen seinen Arbeitsebenen E
a, E
b ... bzw. E
A, E
B ... verlagert werden kann. Beispielsweise ist es auch möglich, das Fadensaugrohr
3 in einer Kulisse verschiebbar zu lagern (nicht gezeigt), wobei diese Kulisse je
nach den Aufgaben, welche das Fadensaugrohr 3 erfüllen soll, auch einen unregelmäßigen
Verlauf aufnehmen kann. Eine solche Kulisse kann sowohl für die Überführung aus einer
Arbeitsebene in eine andere Arbeitsebene, aber auch für die Bewegung des Fadensaugrohres
3 innerhalb einer Arbeitsebene vorgesehen sein. Das im Zusammenhang mit einer Kulisse
Ausgeführte gilt in gleicher Weise, wenn statt einer Kulisse eine Kurvenbahn vorgesehen
ist, an welcher ein Führungselement des Fadensaugrohres 3 und/oder der Überführungsvorrichtung
4 bzw. 7 mit Hilfe eines elastischen Elementes o. dgl. in Anlage gehalten wird.
[0077] Gemäß einer weiteren, nicht dargestellten Ausbildungsform einer Überführungsvorrichtung
zur Überführung des Fadensaugrohres 3 in eine von drei oder auch mehr Arbeitsebenen
(nicht gezeigt) kann vorgesehen werden, dass zwei dieser Arbeitsebenen einen Winkel
α zwischen sich einschließen, während andererseits zwei Arbeitsebenen des Fadensaugrohres
3 parallel zueinander angeordnet sind.
[0078] Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass der Begriff "Arbeitsebene" nicht zu eng zu
interpretieren ist, sondern geringe Abweichungen des Fadensaugrohres 3 hieraus bei
seinen Arbeitsbewegungen durchaus einschließt.
[0079] Bei den erörterten Ausführungsbeispielen ist das Fadensaugrohr 3 stets auf einer
Schwenkachse 50 (Fig. 3) bzw. 70 (Fig. 4) angeordnet, doch sind auch andere Lagerungen
für das Fadensaugrohr 3 möglich. Beispielsweise kann das Fadensaugrohr 3 in Art eines
Schlittens in einer Führung oder in anderer geeigneter Weise beweglich gelagert sein.
[0080] Gemäß den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der Faden F, welcher
dem Fadensaugrohr 3 vorgelegt wird, jener Spule 121 entnommen, welche sich in der
Spulvorrichtung 12 befindet. Die Arbeitsgänge, um den Faden F dem Fadensaugrohr 3
vorzulegen, können jedoch von den zuvor beschriebenen, hierfür vorgesehenen Arbeitsgängen
abweichen.
[0081] Es ist auch für das beschriebene Verfahren und die hierfür zum Einsatz kommende Vorrichtung
nicht unabdingbare Voraussetzung, dass der durch das Fadensaugrohr 3 aufzunehmende
Faden F der maschinenseitigen Spule 121 entnommen wird. Beispielsweise kann die verfahrbare
Wartungsvorrichtung 2 auch eine nicht gezeigte Spule mit sich führen, von welcher
im Zusammenhang mit einem Spulenwechsel der für das Anspinnen benötigte Faden F abgezogen
wird, welcher dann im Zusammenhang mit diesen Arbeitsgängen auch dem Fadensaugrohr
3 vorgelegt wird.
1. Offenend-Spinnvorrichtung mit einer Spulvorrichtung zur Aufnahme einer durch eine
Spulwalze antreibbaren Spule, einem im Fadenlauf vor der Spule angeordneten Changierfadenführer,
einem innerhalb einer festgelegten Arbeitsebene aus einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung
und zurück bewegbar gelagerten Fadensaugrohr zur vorübergehenden Aufnahme eines Fadens
sowie mit einer die Bewegungen des. Fadensaugrohres steuernden Steuervorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass das innerhalb einer Arbeitsebene (Ea, EA) bewegbare Fadensaugrohr (3) in mindestens eine weitere Arbeitsebene (Eb, EB) bringbar und innerhalb dieser bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Arbeitsebenen (Ea, Eb) des Fadensaugrohres (3) einen Winkel (α) zwischen sich einschließen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ruhestellung (3a) des Fadensaugrohres (3) in Nähe der Schnittlinie (S) zweier
Arbeitsebenen (Ea, Eb) des Fadensaugrohres (3) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig von der Anzahl von Arbeitsebenen (Ea, Eb; EA, EB), in welche das Fadensaugrohr (3) überführbar ist, lediglich in einer einzigen Arbeitsebene
(Ea; EA) eine Ruhestellung (3a) für das Fadensaugrohr (3) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstellungen (3b, 3c; 3A, 3B, 3C) des zumindest in zwei Arbeitsebenen (Ea, Eb; EA, EB) bewegbaren Fadensaugrohres (3) derart festgelegt sind, dass, wenn sich das Fadensaugrohr
(3) in seiner Arbeitsstellung (3b, 3c) in einer ersten Arbeitsebene (Ea, EA) befindet, ein sich von der auf der Spulwalze (120) aufliegenden Spule (121) zum
Fadensaugrohr (3) erstreckender Faden (F) den Changierbereich des Changierfadenführers
(126) kreuzt, sich jedoch außerhalb des Changierbereiches dieses Changierfadenführers
(126) befindet, wenn das Fadensaugrohr (3) seine Arbeitsstellung (3A, 3B, 3C) in einer
weiteren Arbeitsebene (Eb, EB) einnimmt.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (6) derart programmierbar ist, dass das Fadensaugrohr (3) in
Abhängigkeit von vorgegebenen Arbeitsphasen in eine der vorgegebenen Arbeitsebenen
(Ea, Eb; EA, EB) bringbar ist, um dort in zeitlich abgestimmter Weise in Abhängigkeit von der eingenommenen
Arbeitsebene (Ea, Eb; EA, EB) unterschiedliche, definierte Arbeitsbewegungen auszuführen.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (6) derart programmierbar ist, dass das Fadensaugrohr (3) zur
Bildung einer Anspinnreserve (A) und/oder zur Aufnahme eines beim Anspinnen entstehenden
Fadenüberschusses innerhalb der ersten Arbeitsebene (Ea, EA) und zur Bildung einer Fadenendreserve (R) auf einer vollen Spule (121) innerhalb
einer weiteren Arbeitsebene (Eb, EB) bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadensaugrohr (3) innerhalb zumindest einer seiner Arbeitsebenen (Ea, Eb; EA, EB) in mehr als nur eine Arbeitsstellung (3b, 3c; 3A, 3B, 3C) bringbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Fadensaugrohr (3) auf einer Schwenkachse (40, 70) gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenabsaugrohr (3) längs seiner Schwenkachse (70) verlagerbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (40) des Fadensaugrohres (3) ihrerseits auf einer weiteren Schwenkachse
(43) gelagert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Schwenkachse (43) sich im wesentlichen parallel zur Achse der Spulwalze
(120) erstreckt.
13. Verfahren zur vorübergehenden Aufnahme eines Fadens mit Hilfe einer Vorrichtung gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Abstimmung mit vorgegebenen Arbeitsphasen das Fadensaugrohr nacheinander in unterschiedliche
Arbeitsebenen gebracht wird, in welchen dem Fadenabsaugrohr in Abhängigkeit von der
eingenommenen Arbeitsebene in Abstimmung mit der jeweiligen Arbeitsphase jeweils eine
definierte Arbeitsbewegung erteilt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadensaugrohr unabhängig von der für die Durchführung bestimmter Arbeitsbewegungen
einzunehmenden Arbeitsebene für die Aufnahme des von einer Spule abgezogenen Fadens
stets in die selbe Arbeitsebene gebracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fadensaugrohr für die Bildung einer Anspinnreserve seine Arbeitsbewegungen in
der Arbeitsebene erteilt werden, in welcher das Fadensaugrohr zuvor den von einer
Spule abgezogenen Faden aufgenommen hat.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fadensaugrohr für die Aufnahme eines beim Anspinnen entstehenden Fadenüberschusses
seine Arbeitsbewegungen in der Arbeitsebene erteilt werden, in welcher das Fadensaugrohr
zuvor den von einer Spule abgezogenen Faden aufgenommen hat.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadensaugrohr für die Bildung einer Fadenendreserve auf der vollen Spule aus
der Arbeitsebene, in welcher das Fadensaugrohr zuvor den von einer Spule abgezogenen
Faden aufgenommen hat, in eine andere Arbeitsebene überführt wird, in welcher dem
Fadensaugrohr seine Arbeitsbewegungen erteilt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden dem sich in seiner ersten Arbeitsebene befindlichen Fadensaugrohr vorgelegt,
daraufhin die von der Spulwalze abgehobene volle Spule in Abwickelrichtung gedreht
wird, welche diese freigegebene Fadenlänge aufnimmt, dass die Spule anschließend stillgesetzt
wird, das Fadensaugrohr in eine weitere Arbeitsebene gebracht und innerhalb dieser
weiteren Arbeitsebene vor eines der Enden der stillgesetzten Spule bewegt wird, dass
die Spule sodann auf die Spulwalze aufgelegt und in Aufwickelrichtung angetrieben
wird, um ein oder mehrere parallele Windungen zu bilden, dass das Fadensaugrohr über
die benachbarte Kante der Spule hinaus bis in den Bereich der die Spule axial überragenden
Hülse bewegt wird, wo ebenfalls ein oder mehrere Windungen gebildet werden, woraufhin
das Fadensaugrohr in den Bereich der zuvor am Spulenende gebildeten Windungen zurückkehrt,
um erneut ein oder mehrere Windungen zu bilden, woraufhin die Spule durch Abheben
von der Spulwalze stillgesetzt, der sich von der Spule zum Fadensaugrohr erstreckende
Faden durchtrennt und das Fadensaugrohr in seine Ausgangsstellung innerhalb der ersten
Arbeitsebene zurückbewegt werden.