[0001] Die Erfindung betrifft eine Blindstichnähvorrichtung, umfassend einen Nähkopf mit
einem Träger, eine an dem Träger drehbar gelagerte Nadelwelle, die mit einem radial
von der Nadelwelle abstehenden Nadelhalter zur Halterung einer bogenförmig um die
Achse der Nadelwelle gekrümmten Nadel verbunden ist, einen Nadelantrieb zum Hin- und
Herbewegen der Nadel, einen an dem Träger bewegbar gelagerten Schlingenfänger zur
Aufnahme einer beim Zurückziehen der Nadel durch das Nähgut gebildeten Fadenschlinge,
einen Schlingenfängerantrieb zum Bewegen des Schlingenfängers in zeitlicher Koordination
mit der Bewegung der Nadel, und Mittel zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen
dem Nähkopf und dem Nähgut.
[0002] Eine Blindstichnähmaschine der vorstehend genannten Art ist beispielsweise aus der
DE-PS 1 106 153 bekannt. Bei der dort beschriebenen Lösung wird das Nähgut mit Hilfe
eines unterhalb der Nähgutauflage angeordneten Stoffbeugers bei jedem Stich lokal
nach oben gedrückt, so daß ein kleiner Abschnitt des Nähgutes in die gekrümmte Bewegungsbahn
der Nadel gelangt. Die Bewegungsbahn der Nadel ist dabei quer zur Transportrichtung
des Nähgutes gerichtet. Der Schlingenfänger muß eine relativ komplizierte Bewegung
ausführen, um die vom vorhergehenden Stich stammende Schlinge so zu halten, daß die
Nadel beim darauf folgenden Stich durch die Schlinge taucht. Nachteilig ist ferner,
daß diese Blindstichmaschine nur für relativ dünnes Nähgut einsetzbar ist, das zwischen
die Nadel und den Stoffbeuger einlegbar ist. Es wird also vorausgesetzt, daß das Nähgut
an seiner Unterseite zugänglich ist, um die den Stoffbeuger enthaltende Baugruppe
vorsehen zu können.
[0003] Es gibt jedoch Werkstücke, die von ihren Abmessungen und ihrer Form her nicht in
eine Blindstichnähmaschine der vorstehend genannten Art einlegt werden können. Um
an beliebigen Stellen dreidimensional geformter Werkstücke unabhängig von deren Größe
Nähte erzeugen zu können, ist aus der DE 197 51 011 bereits eine Nähmaschine bekannt,
bei der eine sich auf und ab bewegende geradlinige Nadel und ein sich auf und ab bewegender
geradliniger Fänger in einer zur Nährichtung senkrechten gemeinsamen Bewegungsebene
unter einem spitzen Winkel so zueinander geneigt sind, daß sich ihre Bewegungsbahnen
unterhalb des Werkstückes schneiden. Der Fänger greift die beim Zurückziehen der Nadel
unterhalb des Werkstückes gebildete Schlinge auf und zieht sie nach oben zur Oberseite
des Werkstückes, wo er sie in Bewegungsrichtung der Nähmaschine, d.h. in Nahtrichtung
auslegt. Beim nächsten Hub wird durch diese Schlinge die neu gebildete Schlinge hindurchgezogen
u.s.w.. Der Nähkopf kann an einem Roboter angeordnet sein, von dem er über die Nähgutfläche
geführt wird. Diese Nähmaschine braucht zwar keine unterhalb des Werkstückes angeordnete
Baugruppe und ist daher unabhängig von der Größe und Form des Werkstückes einsetzbar.
Die Auflagefläche für das Werkstück muß allerdings im Bereich der zu bildenden Naht
eine Durchbrechung haben, damit Nadel und Fänger das Werkstück durchstoßen und an
dessen Unterseite austreten können.
[0004] Bei der Herstellung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen müssen Fasermatten miteinander
vernäht werden, bevor die in Formen liegenden Fasermatten mit Kunststoff vergossen
werden. Dabei ist es erstrebenswert, daß die Matten nach dem Vernähen nicht mehr bewegt
werden müssen, d.h. beispielsweise in der Form genäht werden können. Dies ist mit
Nähvorrichtungen nach dem deutschen Patent 1 106 153 und der DE 197 51 011 A nicht
möglich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blindstichnähvorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, mit der in Werkstücken beliebiger Größe eine Naht gebildet
werden kann, ohne daß nahtbildende Werkzeuge auf der Gegenseite des Werkstückes austreten
müssen oder die Gegenseite des Werkstückes zugänglich sein muß.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Fadenfänger für eine Hin-
und Herbewegung quer zur Bewegungsbahn der Nadel gelagert ist und daß die Mittel zur
Erzeugung einer Relativbewegung zwischen Nähkopf und dem Nähgut so ausgebildet sind,
daß die gebildete Naht mindestens annähernd in Richtung der Bewegungsbahn der Nadel
verläuft.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Lösung taucht die kreisbogenförmig gekrümmte Nadel in das
Nähgut ein, das beispielsweise eine Stärke von 10 bis 15mm haben kann. Die Nadelspitze
tritt auf der Einstichseite wieder aus, ohne daß die Nadel die der Einstichseite entgegengesetzte
Werkstückseite berührt hätte. Das Nähgut bleibt dabei auf der Unterlage liegen und
wird nicht durch einen Stoffbeuger oder Taucher von der Unterseite her angehoben und
ausgewölbt. Der eine einfache Schwenkbewegung ausführende Schlingenfänger hält die
Schlinge während des Rückweges der Nadel fest und nimmt sie um die Stichlänge mit,
wenn die Nadel das Nähgut verlassen hat und sich der Nähkopf relativ zum Nähgut bewegt.
Der Schlingenfänger hält die Schlinge fest, bis die Nadelspitze beim darauf folgenden
Stich durch die Schlinge tritt.
[0008] Da die Nadel und der Schlingenfänger jeweils nur eine Schwenkbewegung um eine festliegende
Achse machen, ist der Aufbau der erfindungsgemäßen Nähvorrichtung außerordentlich
einfach. Da bei der erfindungsgemäßen Blindstichnähvorrichtung die der Einstichseite
des Werkstückes abgewandte Seite desselben unberührt bleibt, kann die Auflage für
das Werkstück beliebig gestaltet sein. Insbesondere ist es möglich, zu vernähende
Matten eines Fasermaterials vor dem Vernähen in eine Gießform einzulegen, die nach
Abschluß des Nähvorganges dann mit einem Kunststoff ausgegossen werden kann. Auf diese
Weise braucht das für die Herstellung des Verbundstoffes benötigte genähte Fasermaterial
nach dem Nähen nicht mehr bewegt zu werden.
[0009] Vorzugsweise ist an dem Träger ein Nähgutniederhalter angeordnet, der einen der Bewegungsbahn
der Nadel entsprechenden Schlitz hat, um zu verhindern, daß Nähgut beim Herausziehen
der Nadel mitgezogen wird. Um die Einstichtiefe regulieren zu können, ist der Nähgutniederhalter
zweckmäßigerweise an dem Träger höhenverstellbar angeordnet.
[0010] Dank der einfachen Bewegung, die der Schlingenfänger auszuführen hat, kann er einfach
von einem Dorn gebildet sein, er an einem Schwinghebel befestigt ist, der seinerseits
an dem Träger schwenkbar gelagert und mit dem Fängerantrieb verbunden ist.
[0011] Gemäß einer ersten Ausführungsform hat der Nadelantrieb einen in der Laufrichtung
umschaltbaren Antriebsmotor, dessen Ausgangswelle über ein Getriebe mit der Nadelwelle
gekoppelt ist. Ein solcher umsteuerbarer Motor ist beispielsweise ein Schrittmotor.
Das Getriebe kann einen Zahnriemen umfassen, der ein auf der Ausgangswelle des Antriebsmotors
sitzendes Ritzel mit einem auf der Nadelwelle sitzenden Ritzel verbindet. Diese Art
des Antriebes erlaubt einen variablen Aufbau des Nähkopfes, da der Zahnriemen nur
wenig Platz benötigt und beispielsweise ein sehr schlanker Träger gebaut werden kann,
an dessen freiem Ende die Nadel und der Schlingenfänger angeordnet sind, um so auch
in engen tief liegenden Hohlräumen nähen zu können.
[0012] Bei einer anderen Ausführungsform hat der Nadelantrieb einen kontinuierlich umlaufenden
Antriebsmotor, der über einen Exzenter oder einen Kurbelantrieb ein an dem Träger
schwenkbar gelagertes Zahnsegment antreibt, das mit einem auf der Nadelwelle angeordneten
Zahnrad kämmt. Das Zahnsegment wird über den Exzenterantrieb hin und her geschwenkt
und bewegt dementsprechend die Nadelwelle und damit die Nadel ebenfalls hin und her.
[0013] Der Fängerantrieb ist zweckmäßigerweise über eine beispielsweise auf der Exzenterwelle
sitzende Kurven- oder Nockenscheibe gesteuert. Dies bietet die Möglichkeit, die Bewegung
des Schlingenfängers innerhalb eines Stichzyklus beliebig zu gestalten, während die
Nadelbewegung in der Regel so erfolgt, daß die Nadel für die Vor- und Rücklaufbewegung
in dem Nähgut jeweils die gleiche Zeit benötigt. Auch der Schlingenfänger aber kann
über einen in seiner Laufrichtung umschaltbaren Antriebsmotor direkt angetrieben werden.
[0014] Die Vorzüge der erfindungsgemäßen Nähvorrichtung treten besonders zutage, wenn der
Nähkopf an einem Roboter angeordnet ist, der den Nähkopf auch über sehr große Werkstückflächen
hinweg entsprechend einem vorgegebenen Programm bewegen kann. Ein solcher Roboter
muß relativ massiv gebaut sein, damit er den Nähkopf präzise bewegen kann. Da es schwierig
ist, bei hohen Nähgeschwindigkeiten den Roboter bei jedem Stich anzuhalten und wieder
in Bewegung zu setzen, der Nähkopf aber relativ zum Werkstück zumindest solange nicht
bewegt werden darf, solange die Nadel vollständig im Werkstück steckt, ist es zweckmäßig,
den Roboter kontinuierlich zu bewegen und den Träger in einem Rahmen des Nähkopfes
translatorisch so verstellbar zu lagern, daß er parallel zur Relativbewegung von Nähkopf
und Nähgut hin und her verstellbar ist. Ähnlich wie bei dem an sich bekannten Nadeltransport
einer Nähmaschine, bei dem die Nadel sich zusammen mit dem Nähgut bewegt, solange
sie in dem Nähgut steckt, bleibt hier der Träger gegenüber dem Werkstück unbeweglich,
solange sich die Nadel im Werkstück befindet, während der Rahmen von dem Roboter kontinuierlich
in Nahtrichtung fortbewegt wird. Aufgrund der Tatsache, daß die Bewegungsrichtung
des Nähkopfes parallel zur Bewegungsbahn der Nadel ist, kann sich der Träger auch
bereits relativ zum Werkstück bewegen, wenn die Nadelspitze beim Herausziehen der
Nadel aus dem Nähgut den tiefsten Bahnpunkt innerhalb des Nähgutes hinter sich hat.
Dies gilt zumindest dann, wenn das Nähgut selbst hinreichend flexibel ist.
[0015] Die an der Nadelspitze beim Zurückziehen der Nadel gebildete Fadenschlinge ist relativ
klein. Um sicherzustellen, daß der Schlingenfänger die Schlinge zuverlässig trifft,
muß daher gewährleistet sein, daß die Nadel unabhängig von den Kräften, die von dem
Nähgut auf die Nadel ausgeübt werden, stets die gleicher Position relativ zum Schlingenfänger
einnimmt. Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß oberhalb des Nähgutniederhalters
für den der Nadelspitze benachbarten Bereich der Nadel eine Führung angeordnet ist,
die den nach dem Einstechen der Nadel in das Nähgut aus diesem wieder austretenden
vorderen Nadelbereich gegen eine seitliche Auslenkung sichert. Vorzugsweise ist diese
Führung von einer Ringnut in einer Rolle gebildet, so daß die Nadel durch die Nutwände
gegen eine seitliche Auslenkung gesichert werden kann.
[0016] Ein weiteres Problem kann bei sehr festem oder hartem Nähgut auftreten. Trifft die
Nadelspitze auf ein solches hartes oder zähes Material, so besteht die Gefahr, daß
die Nadel durch den hohen Widerstand an der Spitze zwischen der Spitze und dem der
Spitze entgegengesetzten Ende stärker gekrümmt wird, das heißt, von ihrer kreisbogenförmigen
Krümmung nach außen ausgelenkt wird. Diese Beanspruchung erhöht die Gefahr eines Nadelbruches.
Aus diesem Grunde wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der bogenförmig gekrümmten
Nadel eine Nadelstütze zugeordnet ist, welche die Nadel an ihrer konvexen Außenseite
auf mindestens einem Teil des Nadelweges abstützt. Damit wird ein Ausbiegen der Nadel
und die damit verbundene Materialermüdung vermieden. Die Nadelstütze kann auf einfache
Weise von einer Rolle gebildet sein, die um eine zur Krümmungsachse der Nadel parallele
Achse drehbar gelagert ist und eine Umfangsnut zur Aufnahme der Nadel hat, so daß
die Nadel nahezu reibungsfrei an der Rolle geführt und gleichzeitig durch diese abgestützt
wird.
[0017] Um die Nadel einerseits in einem mittleren Bereich zwischen der Nadelspitze und ihrem
in dem Nadelhalter eingespannten Ende abstützen zu können, andererseits aber die Schwenkbewegung
der Nadel nicht zu behindern, ist es zweckmäßig, wenn die Rolle zwischen einer Stützstellung,
in der sie an der Nadel anliegt, und einer Ausweichstellung verstellbar ist, in der
sie einen Abstand von der Nadel hat und die Schwenkbewegung des Nadelhalters nicht
behindert. Die Verstellung der Rolle kann auf einfache Weise dadurch erfolgen, daß
sie an einem Schwenkhebel angeordnet ist, der mit dem Nähmaschinenantrieb derart gekoppelt
ist, daß er in zeitlicher Koordination mit der Nadelbewegung zwischen einer der Stützstellung
und einer der Ausweichstellung der Rolle entsprechenden Stellung verschwenkbar ist.
[0018] Wann immer ein Nahtabschnitt beendet ist und der Nähkopf für den Beginn einer neuen
Naht relativ zum Nähgut verstellt werden soll, müssen der oder die Fäden abgeschnitten
werden. Hierzu sind die verschiedensten Fadenabschneider bekannt. Die Anordnung eines
Fadenabschneiders nahe dem Nadelstellweg ist jedoch aus Platzgründen häufig mit Schwierigkeiten
verbunden. Gemäß der Erfindung ist dieses Problem auf besonders raumsparende Weise
dadurch gelöst, daß der Nähgutniederhalter eine zur Auflage auf dem Nähgut bestimmte
Fußplatte hat, in der der Durchtrittsschlitz für die Nadel ausgebildet ist, wobei
mindestens eine der Schlitzlängskanten als erste Schneidkante ausgebildet ist, daß
parallel zu der Fußplatte und oberhalb derselben ein Gegenmesser mit einer zweiten
Schneidkante angeordnet ist und daß die Fußplatte und das Gegenmesser parallel zur
Plattenoberfläche relativ zueinander verstellbar sind. Damit läßt sich fast ohne zusätzlichen
Raumbedarf der Faden sehr dicht über dem Nahtende abtrennen. Vorzugsweise sind die
Fußplatte und das Gegenmesser relativ zueinander um eine zur Plattenoberfläche senkrechte
Achse verschwenkbar. Wenn sich die Schneidkante des Gegenmessers nahe der einen Längskante
des zum Durchtritt der Nadel bestimmten Schlitzes befindet und der gegenüberliegende
Schlitz die andere Schneidkante bildet, genügt bereits eine ganz kleine Schwenkbewegung,
um die Schneidkanten auf ihrer gesamten Länge in Eingriff miteinander zu bringen,
da der Schlitz relativ schmal ist. Bei dieser Ausführungsform ist das Gegenmesser
oder die Fußplatte an einem Rohr befestigt, während das jeweils andere Teil (Fußplatte,
Gegenmesser) an einer das Rohr durchsetzenden Stange befestigt ist, die mit einem
Schwenkantrieb gekoppelt ist.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Teilansicht eines erfindungsgemäßen Nähkopfes senkrecht zur Bewegungsbahn
der Nadel,
- Fig. 2
- eine schematische Teilseitenansicht des Fängerantriebes in einer Richtung parallel
zur Bewegungsbahn der Nadel,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer mit der Nähvorrichtung gemäß den Figuren 1 und
2 erzeugten Naht in einem Werkstück und
- Fig. 4
- eine schematische Teilseitenansicht einer speziellen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Nähkopfes in Richtung parallel zur Bewegungsbahn der Nadel und
- Fig. 5
- eine teilweise schematische perspektivische Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform
des in Figur 4 dargestellten Nähkopfes.
[0020] Figur 1 zeigt einen allgemein mit 10 bezeichneten Nähkopf, der an einem Arm 12 eines
Roboters 14 befestigt ist, wie dies durch die gestrichelte Linie 16 angedeutet ist.
Von dem Roboter 14 kann der Nähkopf über die beliebig geformte Fläche des Nähgutes
bewegt werden.
[0021] Der Nähkopf hat einen Rahmen 18, in dem ein gestellförmiger Träger 20 (siehe auch
Figur 2) auf Führungen 22 in Richtung des Doppelpfeiles A hin und her verstellt werden
kann. Die Verstellung kann beispielsweise mit einem Exzenterantrieb 24 erfolgen, wie
dies in Figur 1 schematisch angedeutet ist. Der Zweck dieser Bewegung wird später
noch erläutert.
[0022] Nach Figur 2 umfaßt der Träger eine Vorderwand 26, eine Rückwand 28 und eine Zwischenwand
30, die durch obere und untere Querstreben 31 bzw. 32 miteinander verbunden sind.
Im unteren Abschnitt der Vorderwand 26 und der Zwischenwand 30 ist eine Nadelwelle
34 drehbar gelagert. An ihrem über die Vorderwand 26 hinausragenden Ende ist sie mit
einem radial nach außen abstehenden Nadelhalter 36 verbunden, der eine kreisbogenförmig
um die Achse 38 der Nadelwelle 34 gekrümmte Bogennadel 40 hält.
[0023] Ein Mittelabschnitt 42 der Nadelwelle 34 ist als Zahnrad ausgebildet, das mit einem
Zahnsegment 44 in Eingriff steht. Das Zahnsegment 44 ist um eine Achse 46 in nicht
dargestellte Weise an dem Träger 20 schwenkbar gelagert und kann durch einen Exzenterantrieb
48 um seine Schwenkachse 46 hin und her verschwenkt werden. Der Exzenterantrieb 48
umfaßt eine Exzenterwelle 50, die in der Zwischenwand 30 und der Rückwand 28 des Trägers
20 drehbar gelagert ist und durch einen am Träger 20 befestigten Motor 52 über ein
Getriebe 54 kontinuierlich gedreht werden kann. An dem dem Getriebe 54 entgegengesetzten
Ende der Exzenterwelle 50 sitzt eine Exzenterscheibe 56, die über ein Pleuel 58 mit
dem Zahnsegment 44 gelenkig verbunden ist. Eine kontinuierliche Drehung der Exzenterwelle
50 bewirkt somit über den Exzenterantrieb 48, das Zahnsegment 44 und die Nadelwelle
34, eine Hin- und Herbewegung der Bogennadel 40 um die Achse 38 der Nadelwelle 34.
[0024] Am unteren Ende des Trägers 20 ist ein Nähgutniederhalter 60 angeordnet, der die
Form einer länglichen Platte hat, in der ein Schlitz 62 ausgebildet ist (Figur 2),
in dem die Bogennadel 40 eintauchen kann, wie dies die Figuren 1 und 2 zeigen. Die
Platte des Nähgutniederhalters 60 ist mit einem Fortsatz 64 verbunden, der ein Langloch
66 hat, in das eine Schraube 68 eingreift, welche den Nähgutniederhalter 60 an dem
Träger 20 befestigt. Durch eine Höhenverstellung des Nähgutniederhalters 60 relativ
zum Träger 20 kann die Eindringtiefe der Bogennadel 40 in das Nähgut eingestellt werden.
[0025] Die Bogennadel hat auf ihrer Krümmungsaußenseite eine Nut 70 (Figur 2), in der der
Faden 72 zu dem an der Nadelspitze liegenden Öhr geführt wird.
[0026] Der Bogennadel 40 ist ein Faden- oder Schlingenfänger 74 zugeordnet. Dieser hat die
Form eines Dornes und ist an dem unteren Ende eines Schwenkhebels 76 befestigt, der
um eine Achse 78 an einem mit der Vorderwand 26 verbunden Halter 79 so schwenkbar
gelagert ist, daß der Schlingenfänger 74 in einer quer zur Bewegungsbahn oder Bewegungsebene
der Bogennadel 40 gerichteten Schwenkebene bewegt werden kann. Wie Figur 1 zeigt,
bewegt sich der Schlingenfänger 74 an der konkaven Innenseite der Nadelspitze nahe
an dieser vorbei, so daß er eine beim Rückziehen der Nadel aus dem Nähgut gebildete
Fadenschlinge erfassen kann.
[0027] Die Bewegung des Schlingenfängers erfolgt über eine Nockensteuerung. Diese umfaßt
eine auf der Exzenterwelle 50 sitzende Nockenscheibe 80 mit einer Steuernut 82, in
die ein an einem Übertragungshebel 84 sitzender Nockenfolger 86 eingreift. Der Übertragungshebel
84 ist mit dem oberen Ende des den Schlingenfänger 74 tragenden Schwenkhebels 76 bei
88 gelenkig verbunden. Die Steuernut 82 gibt die Möglichkeit, die Bewegung des Schlingenfängers
74 innerhalb des Bewegungszyklus der Bogennadel 40 beliebig zu steuern.
[0028] Die Arbeitsweise der soweit beschriebenen Nähvorrichtung soll anhand der Figur 3
erläutert werden. Die Nähvorrichtung ist dazu bestimmt, auf einer Unterlage liegendes
Nähgut, beispielsweise Fasermatten, miteinander zu vernähen, wobei die Nadel nicht
an der Unterseite des Nähgutes austreten darf. Figur 3 zeigt in schematischer Weise
den Nähvorgang und das erzeugte Stichbild.
[0029] Das Nähgut 90 besteht beispielsweise aus mehreren Kohlefasermatten, die insgesamt
eine Stärke von 10 bis 15mm haben können und eine gekrümmte Oberfläche bilden können.
In Figur 3 steht die Bogennadel 40 oberhalb des Nähgutes 90. Wenn sie in das Nähgut
90 eindringt, bewegt sie sich entlang der gestrichelt angedeuteten Bahn, bis die Nadelspitze
wieder aus der Oberseite des Nähgutes 90 herauskommt. Eintritt und Austritt der Nadel
sind jeweils mit 92 bzw. 94 bezeichnet. Beim Zurückziehen der Nadel bildet sich im
Bereich der Nadelspitze eine kleine Fadenschlinge, in die der dornförmige Schlingenfänger
74 eingreift, der verhindert, daß der Faden beim Zurückziehen der Bogennadel 40 von
dieser wieder mitgenommen wird. Wenn die Bogennadel 40 vollständig aus dem Nähgut
90 herausgezogen ist, wird der gesamte Träger 20 um die einer Stichlänge entsprechende
Strecke in Richtung des gewünschten Nahtverlaufes bewegt, wobei der Schlingenfänger
74 noch in der Schlinge verbleibt und dieser mitnimmt, wie dies in Figur 3 gezeigt
ist. Der Schlingenfänger 74 hält die Schlinge solange offen, bis die Bogennadel 40
bei Bildung des nächsten Stiches durch die offengehaltene Schlinge fährt. Dann wird
der Schlingenfänger 74 zurückgezogen und erfaßt sofort wieder die sich neu bildende
Schlinge. Auf diese Weise wird ein Einfadenkettenstich gebildet. Der Faden verläuft
innerhalb des Nähgutes 90 entlang des gestrichelt gezeichneten Linien. Auf der Oberseite
des Nähgutes 90 werden zwei Nähte gebildet, von denen die eine Naht 96 die Einstiche
92 miteinander verbindet, während die aus den Schlingen bestehende Naht 98 sich entlang
der Ausstiche 94 erstreckt. Wenn die Bewegungsbahn der Nadel 40 exakt parallel zur
Bewegungsbahn des Nähkopfes relativ zum Nähgut 90 ist, liegen die Nähte 96 und 98
übereinander. Um dies zu verhindern, kann die Bewegungsebene der Nadel 90 geringfügig
gegenüber der Bewegungsrichtung des Nähkopfes geneigt sein, so daß die beiden Nähte
96 und 98 parallel aber nebeneinander verlaufen, wie dies in Figur 3 angedeutet ist.
[0030] Während sich der Träger 20 mit Nadel 40 und Schlingenfänger 74 schrittweise fortbewegt,
kann der den Nähkopf 10 tragende Roboter-Arm 12 kontinuierlich relativ zum Nähgut
bewegt werden, da der Träger 20 an dem Rahmen 18 verschiebbar geführt ist. Damit braucht
der Roboter-Arm 12 mit seiner relativ großen Masse nicht ständig abgebremst und neu
beschleunigt zu werden.
[0031] Figur 4 zeigt in schematischer Weise eine Ausführungform, die besonders für das Nähen
in engen Hohlräumen oder beispielsweise für das Annähen von Stegen auf ein flächiges
Nähgut eignet. Hierzu ist der die Nadel 40 tragende Teil des Trägers sehr schmal ausgebildet.
Die Nadelwelle 34 ist nahe dem unteren Rand zweier zueinander paralleler Platten 100,
102 des Trägers 20 gelagert. Sie wird über einen Zahnriemen 104 von einem Motor 106
her angetrieben, der in einem oberen Gehäuseteil 108 des Trägers angeordnet ist. Der
Motor 106 ist in seiner Drehrichtung umschaltbar, beispielsweise ein Schrittmotor.
Auch der Schlingenfänger 74 wird bei dieser Ausführungsform nicht über eine Nockensteuerung,
sondern über einen in seiner Drehrichtung umschaltbaren Motor 110 angetrieben, der
über ein Ritzel 112 und eine Zahnstange 114 den den Schlingenfänger 74 tragenden Schwenkhebel
76 hin und her bewegen kann.
[0032] Figur 5 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der in Figur 4 schematisch dargestellten
Lösung. Dabei sind gleiche Teile wieder mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der Träger
20 wird von zwei länglichen Platten 116, 118 gebildet, die parallel zueinander angeordnet
und über Abstandselemente 120 miteinander verbunden sind. Der ganze Träger 20 ist
um eine Achse 122 an einem nicht dargestellten Gehäuse des Nähkopfes schwenkbar gelagert.
Im oberen Teil der beiden Platten 116, 118 wird der Träger 20 von einer Antriebswelle
124 durchsetzt, auf der zwischen den beiden Platten 116 und 118 ein Antriebszahnrad
126 sitzt. Dieses ist über einen Zahnriemen 128 mit einem Zahnrad 130 verbunden, das
drehfest auf der Nadelwelle 34 sitzt, welche die beiden Platten 116 und 118 nahe dem
unteren Ende des Trägers 20 durchsetzt. Die Nadelwelle 34 trägt wie bei dem vorher
beschriebenen Ausführungsbeispiel den Nadelhalter 36 mit der Bogennadel 40.
[0033] An der Außenseite der Platte 118 sind zwei Lagerböcke 132 befestigt, in denen eine
rohrförmige Führung 134 gehalten ist, die von einer Schlingenfängerwelle 136 durchsetzt
wird. Die Schlingenfängerwelle 136 trägt an ihrem unteren Ende einen Schlingenfänger
138. An ihrem oberen Ende ist die Schlingenfängerwelle 136 mit einem Kegelzahnrad
140 verbunden, das mit einem weiteren Kegelzahnrad 142 kämmt, das seinerseits auf
einer Welle 144 angeordnet ist, welche die Platten 116 und 118 in nicht dargestellter
Weise durchsetzt.
[0034] Die Schwenkbewegung der Bogennadel 40 um die Drehachse der Nadelwelle 34 sowie die
Schwenkbewegung des Schlingenfängers 138 um die Achse der Schlingenfängerwelle 136
wird durch einen nicht dargestellten Exzentertrieb bzw. einer Nockensteuerung bewirkt,
die auf einer ebenfalls nicht dargestellten Nähkopfwelle sitzen. Auf dieser Nähkopfwelle
ist ferner ein weiterer Exzenterantrieb angeordnet, der an einer die beiden Platten
116 und 118 an ihrem obersten Ende verbindenden Welle 146 angreift und dadurch den
Träger 20 insgesamt um die Achse 122 hin und her schwenkt um den sogenannten Nadeltransport
zu ermöglichen. Dieser gewährleistet, daß der Träger 20 relativ zum Nähgut in Ruhe
bleibt, solange die Bogennadel 40 in dem Nähgut steckt, obwohl sich der Nähkopf insgesamt
relativ zum Nähgut kontinuierlich bewegt. Ein derartiger Nadeltransport ist bei herkömmlichen
Nähmaschinen an sich bekannt und braucht daher nicht näher erläutert zu werden.
[0035] An der Außenseite der Platte 118 ist ferner über einen Hebel 148 eine Führungsrolle
150 gelagert, die eine Umfangsnut 152 hat. Die Position der Führungsrolle 150 kann
mittels einer Justierplatte 154 an dem Hebel 148 so eingestellt werden, daß die Nadelspitze
der Bogennadel 40 nach dem vollständigen Durchstechen des Nähgutes, das heißt, wenn
sie nach oben aus dem Nähgut wieder heraustritt, in die Umfangsnut 152 eintritt. Durch
die Nutwände wird die Nadel 40 in ihrem der Spitze nahen Bereich seitlich geführt
und kann somit nicht ausweichen, wenn der Schlingenfänger 138 verschwenkt wird, um
die sich beim Zurückziehen der Nadel an ihrer Spitze bildende Schlinge zu erfassen.
[0036] Der allgemein mit 60 bezeichnete Nähgutniederhalter umfaßt einen plattenförmigen
Nähfuß 156, in dem ein länglicher Schlitz 62 für die Bogennadel 40 ausgebildet ist.
Der plattenförmige Nähfuß 156 ist an einer Schwenkwelle 158 befestigt, die in einem
Führungsrohr 160 gelagert ist, das mit Hilfe von Böcken 162 an der Außenseite der
Platte 118 gehalten ist. An dem unteren Ende des Führungsrohres 160 ist eine Fadenschneiderklinge
164 befestigt, die sich parallel zur Oberfläche des Nähfußes 156 erstreckt. Die Schneidkante
166 der Fadenschneiderklinge 164 wirkt mit einem ebenfalls als Schneidkante ausgebildeten
Längsrand 168 des Schlitzes 62 in dem Nähfuß 156 zusammen, um einen durch den Schlitz
62 verlaufenden Faden abschneiden zu können. Um die Schneidwirkung hervorzurufen,
kann der Nähfuß 156 über die Welle 158 um die Achse derselben gedreht werden, so daß
die Schneidkanten 166 und 168 übereinander gleiten. Der Schwenkantrieb für die Drehbewegung
des Nähfußes 156 greift am oberen Ende der Welle 158 an, ist hier aber nicht näher
dargestellt.
[0037] Beim Nähen von sehr festem und zähem Material wie beispielsweise Kohlefasermatten
erfährt die Nadel beim Einstechen in das Material einen hohen Widerstand. Da die Nadel
40 bogenförmig ist und der Nadelhalter an dem der Spitze entgegengesetzten Ende beim
Einstechen der Nadel schiebt, wird die Nadel aufgrund des Widerstandes an der Spitze
zusammengedrückt und verformt sich in Richtung auf eine Ellipse. Bei hoher Nähgeschwindigkeit
wird die Nadel durch die ständige Verformung sehr schnell zerstört. Um dies zu verhindern,
liegt an der konvexen Außenseite der Bogennadel 40 eine Stützrolle 170 an, die eine
Umfangsnut 172 hat, in welche die Bogennadel 40 teilweise eintauchen kann. Die Stützrolle
170 ist an einem zweiarmigen Schwenkhebel 174 gelagert, der um eine Achse 176 schwenkbar
ist und an seinem der Stützrolle 170 entgegengesetzten Ende eine Nockenfolgerrolle
178 trägt. Diese läuft auf einer Nockenscheibe 180, gegen die sie durch eine Feder
182 gespannt wird. Die Nockenscheibe 180 hat eine Aussparung 184, die gewährleistet,
daß die Stützrolle 170 sich gerade dann von der Bahn der Bogennadel 40 entfernt, wenn
der Nadelhalter 36 an der Stützrolle 170 vorbei läuft. In diesem Augenblick wird die
Stützrolle nicht benötigt, da die Nadel 40 bereits weitgehend in dem Nähgut steckt
und somit ein Ausbiegen der Nadel nicht mehr erfolgen kann. Durch diese Anordnung
kann die Lebensdauer der Bogennadel 40 wesentlich gesteigert werden.
[0038] Der vorstehend beschriebene Fadenabschneider, die Stützvorrichtung zum Stützen der
Nadel gegen ein Ausbiegen sowie die Führungsvorrichtung für die Nadelspitze können
selbstverständlich auch bei den anderen beschriebenen Ausführungsbeispielen vorgesehen
sein. Sie sind nicht auf das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 beschränkt.
1. Blindstichnähvorrichtung umfassend einen Nähkopf (10) mit einem Träger (20), einer
an dem Träger (20) drehbar gelagerten Nadelwelle (34), die mit einem radial von ihr
abstehenden Nadelhalter (36) zur Halterung einer bogenförmig um die Achse (38) der
Nadelwelle (34) gekrümmten Nadel (40) verbunden ist, einen Nadelantrieb (52, 54, 56,
58, 44, 42) zum Hinund Herbewegen der Nadel (40), einen an dem Träger (20) beweglich
gelagerten Schlingenfänger (74) zur Aufnahme einer beim Zurückziehen der Nadel (40)
durch das Nähgut (90) gebildeten Fadenschlinge, einen Fängerantrieb (52, 54, 80, 84)
zum Bewegen des Schlingenfängers (74) in zeitlicher Koordination mit der Bewegung
der Nadel (40), und Mittel (14) zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen dem Nähkopf
(10) und dem Nähgut (90)k, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlingenfänger (74) für eine Hin- und Herbewegung quer zur Bewegungsbahn der
Nadel (40) gelagert ist und daß die Mittel (14) zum Erzeugen einer Relativbewegung
zwischen dem Nähkopf (10) und dem Nähgut (90) so ausgebildet sind, daß die gebildete
Naht mindestens annähernd in Richtung der Bewegungsbahn der kreisbogenförmig gekrümmten
Nadel (40) verläuft.
2. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Träger (20) ein Nähgutniederhalter (60) angeordnet ist, der einen der Bewegungsbahn
der Nadel (40) entsprechenden Schlitz (62) hat.
3. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nähgutniederhalter (60) an dem Träger (20) höhenverstellbar angeordnet ist.
4. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlingenfänger (74) von einem Dorn gebildet ist, der an einem Schwinghebel (76)
befestigt ist, der seinerseits an dem Träger (20) schwenkbar gelagert und mit dem
Fängerantrieb (52, 54, 80, 84) verbunden ist.
5. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelantrieb einen in der Laufrichtung umschaltbaren Antriebsmotor (106) hat,
dessen Ausgangswelle über ein Getriebe mit der Nadelwelle (34) gekoppelt ist.
6. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe einen Zahnriemen (104) umfaßt, der ein auf der Ausgangswelle des Antriebsmotors
(106) sitzendes Ritzel mit einem auf der Nadelwelle (34) sitzenden Ritzel verbindet.
7. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelantrieb einen kontinuierlich umlaufenden Antriebsmotor (52) hat, der über
einen Exzenter (56, 58) ein an dem Träger (20) schwenkbar gelagertes Zahnsegment (44)
antreibt, das mit einem auf der Nadelwelle (34) angeordneten Zahnrad (42) kämmt.
8. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fängerantrieb über eine auf der Exzenterwelle (50) sitzende Nockenscheibe (80)
gesteuert wird.
9. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fängerantrieb einen in seiner Laufrichtung umschaltbaren Antriebsmotor (110)
hat.
10. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 90, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (20) in einem Rahmen (18) des Nähkopfes (10) translatorisch so verstellbar
gelagert ist, daß er parallel zur Relativbewegung von Nähkopf (10) und Nähgut (90)
hin und her verstellbar ist.
11. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Nähkopf (10) an einem Roboter (14) angeordnet ist.
12. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Nähgutniederhalters (60) für den der Nadelspitze benachbarten Bereich
der Nadel (40) eine Führung (150) angeordnet ist, welche den nach dem Einstechen der
Nadel (40) in das Nähgut aus diesem wieder austretenden vorderen Nadelbereich gegen
eine seitliche Auslenkung sichert.
13. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung von einer Ringnut (152) in einer Rolle (150) gebildet ist.
14. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der bogenförmig gekrümmten Nadel (40) eine Nadelstütze (170) zugeordnet ist, welche
die Nadel (40) an ihrer konvexen Außenseite auf mindestens einem Teil des Nadelhubes
abstützt.
15. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadelstütze eine Rolle (170) hat, die um eine zur Krümmungsachse der Nadel (40)
parallele Achse drehbar gelagert ist und eine Umfangsnut (172) zur Aufnahme der Nadel
(40) hat.
16. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (170) zwischen einer Stützstellung, in der sie an der Nadel (40) anliegt,
und einer Ausweichstellung verstellbar ist, in der sie einen Abstand von der Nadel
(40) hat.
17. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (170) an einem Schwenkhebel (174) angeordnet ist, der mit dem Nähmaschinenantrieb
derart gekoppelt ist, daß er in zeitlicher Koordination der Nadelbewegung zwischen
einer der Stützstellung und einer der Ausweichstellung der Rolle (170) entsprechenden
Stellung verschwenkbar ist.
18. Blindstichnähvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Nähgutniederhalter (60) eine zur Auflage auf dem Nähgut bestimmte Fußplatte (156)
hat, in der der Durchtrittsschlitz (62) für die Nadel (40) ausgebildet ist, wobei
mindestens eine der Schlitzlängskanten als erste Schneidekante (168) ausgebildet ist,
daß parallel zu der Fußplatte (156) und oberhalb derselben ein Gegenmesser mit einer
zweiten Schneidkante (166) angeordnet ist und daß die Fußplatte (156) und das Gegenmesser
(164) parallel zur Plattenoberfläche relativ zueinander verstellbar sind.
19. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußplatte (156) und das Gegenmesser (164) relativ zueinander um eine zur Plattenoberfläche
senkrechte Achse schwenkbar sind.
20. Blindstichnähvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenmesser (164) oder die Fußplatte (156) an einem Rohr (160) angeordnet ist
und daß das jeweils andere Teil (Fußplatte (156), Gegenmesser (164)) an einer das
Rohr (160) durchsetzenden Stange (158) befestigt ist, die mit einem Schwenkantrieb
gekoppelt ist.